Freitag, 11. April 2025
"Jede/r hat seine Präferenzen und jeder hat seine Grenzen". ©️Die Bildmacherin, die endlich mal dem Wortmacher zuvor kam.

Ich sitze auf der Donauinsel etwas windgeschützt. Ein älteres Ehepaar setzte sich zu mir. Die Frau telefonierte mit einer anderen Frau, oder einer Person die sich wie eine Frau anhörte. Mehr so alltägliches. Aber auch ausführlich was mit Ärzten und Heilpraktiker. Der Mann der Ärztin soll ein Kräuter-Guru sein. Da hätte sie sich jetzt angemeldet. Und übers Essen sprachen die beiden Frauen auch.

Wie, du hast nur Würstel gegessen? Nur Würstel ohne Beilage? Hattest du wenigstens Salat zu den Würstel? Keinen Salat. Und Bratkartoffel? Auch keine Bratkartoffeln. Einfach nur Würstel? Wenigstens Brot wirst du doch zu den Würstel gehabt haben? Brot hat man doch immer zu den Würstel, wenn man sonst nichts als Beilage hat. Ich habe dann meine Sachen gepackt. Das Wetter hat eh nicht gehalten.

Nichts für ungut. Aber das Würstel-Ding mit Vorlauf grenzt fast schon an Folter.

Ende

Fazit. Aber andererseits bewundere ich Menschen die das Alltägliche dermaßen im Effeff haben.

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Dienstag, 8. April 2025
Es gibt Situationen, wie fürs Schmäh führen gemacht.
Es gibt ja zwei Arten von gemachten Leuten.😂

Mein Modem – mein verdrecktes Mini-Fenster in die digitale Welt – funktionierte nicht mehr. Also rief ich bei meinem Internetprovider an. Ging ratzfatz.
Eine weibliche Stimme war in der Leitung. Nicht KI-generiert, sondern vom Leben modelliert – nehme ich mal an. Ich kann mir nicht so viel Dialog merken, zumindest nicht am Vormittag.
Wir hatten dann diesen Moment, in dem die Support-Mitarbeiterin zu mir sagte: „Das Modem benötigt jetzt drei Minuten, bis es wieder einsatzfähig ist.“

Einsatzfähig? Das ich nicht lache. Der Wortmacher setzte zu einem seiner Tiraden an. Ich ließ ihn einfach über mich ergehen. Solange der nicht mit einer Zoll-Tafel im Rosengarten des Weißen Hause steht, ist alles viel mehr Komödie als Tragödie. Einige Kommentaren schrieben über Trump. Der stand da wie Moses.

Handelskrieg: Die EU wird gegen Trumps Zollüberfall zurückschlagen. Selbst "seriöse" Medien wie die "Presse" verfallen in diese Kriegsrhetorik. Nicht gut.

In echt fragte ich: „Wie überbrücken wir jetzt diese drei Minuten mit Charme? Schweigen wir gemeinsam? Ist wahrscheinlich besser, bevor man einen seltenen Blödsinn daherredet. Das geht ratzfatz bei älteren Herren. Die denken oft, sie hätten noch immer den Charme von 25-Jährigen."
Nach ein paar Sekunden der Stille sagte ich: „Bei mir reißen sie gerade die Straße auf und betonieren sie neu. Wissen Sie zufällig, wo das Internet straßenseitig verläuft? Immerhin ist es Breitband. Wie breit ist das eigentlich? So breit wie ich in meinen Zwanzigern? Da war ich andauernd breit.“
Die Support-Mitarbeiterin reagierte hörbar amüsiert. Auf „breit“ statt besoffen kam ich, weil sie deutscher Herkunft war.
Natürlich fragte ich nicht nach, was sie nach Österreich verschlagen hatte - in dieses verschlagene Land, wo die politische Klasse wie vernagelt scheint.
Zum Thema: „Ibiza. So sind wir nicht", habe ich auch ein passendes Foto gemacht. Natürlich sind wir so. Und ich habe recht behalten.
Die Support-Mitarbeiterin hielt das „Wort-Case Szenario“ für eher unwahrscheinlich. „Also steht niemand auch niemand auf der Leitung?“ fragte ich.
Ich plapperte weiter.
Vielleicht ist das Modem in Elternkarenz, bevor die Regierung das merklich einschränkt.
Oder es hat ein schlimmes Burnout, wegen der schlimmen Datenflut, die durch das arme Ding strömt. Vielleicht ist es aber auch auf Weiterbildung. Statt „Forsthaus Rampensau“ jetzt lieber etwas mehr Kultur: „Die Entführung eines Modems aus dem Serail.“ ©️Mozart. Dieser Hochkultur-Punk.
Da musste ich über mich selbst lachen.
Ob die Support-Mitarbeiterin pflichtschuldig lachte oder es tatsächlich lustig fand – ich kann es naturgemäß nicht beurteilen.
In einem bin ich mir ziemlich sicher. Erwartet hatte sie so ein Gespräch nicht.
Ah, es wird hell am Modem! Die Support-Mitarbeiterin fragte, wie viele Lichter wieder leuchteten.
Na eines am Häusl. Aber das ist was sehr persönliches wegen dem Scheißhausdämon. Gestern sagte jemand den Satz: Alle müssen irgendwann aufs Klo.
Musste ich laut auflachen.
Natürlich machte ich das nicht. Ich weiß wie Fassade geht. Zwar nicht vollumfänglich. Aber doch so, dass sich nicht vollends aus dem Rahmen kippe. Also nicht sofort.
Es dauert immer ein wenig bis sich zeigt.
Der Schizophrenist. Der Name ist Programm.
Gestern dachte ich mir. Mein Mindsetting hat nie so richtig zu der kleinstbürgerlichen Matrix gepasst.
Das passt einfach nicht.
„Drei Stück“, antwortete ich pflichtschuldig und schön beim Thema bleibend.
„Leuchten die drei Lichter konstant, ist das ein sehr gutes Zeichen", antworte die Support-Mitarbeiterin.
Ich weiß. Das Gespräch ist schon sehr Männerlasting. Aber kein typisches Mansplaining.
Sobald die Support-Mitarbeiterin wieder Support machte hörte ich natürlich auf mit dem Geplapper.
Ich ging zum Computer – und tatsächlich, das Modem war wieder on. Ich war begeistert. Ich freue mich immer, wenn alles funktioniert.
Nichts ist selbstverständlich. Nicht mal das, was man für selbstverständlich hält.
Das klingt jetzt wie einer dieser Kühlschranksprüche aus Filmen.
Da ich sie schon in der Leitung hatte, fragte ich die Support-Mitarbeiterin noch.
Nein, jetzt kommt natürlich nichts Anzügliches. Nicht mal in Gedanken!
Ich wollte nur wissen, ob die Signalübertragung in Ordnung ist. Die Support-Mitarbeiterin prüfte meine Signale – auch die, die ich so aussende. Nur a Schmäh.
Alles schien in Ordnung mit dem Modem. Ich bedankte mich erleichtert.
Mein Modem. Was anderes habe ich nicht. Das sagte ich natürlich nicht.
Die Support-Mitarbeiterin erwähnte noch, dass sie von 10:00 bis 22:00 Uhr erreichbar sei. „Wunderbar,“ antwortete ich. „Falls ich außerhalb dieser Zeit ein Problem habe mit dem Moden, rufe ich halt die Rettung.“
Wieder sichtliche Zeichen von Erheiterung.
Da soll noch einer behaupten.
Das Schmäh führen, das ist nix.

Ende

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Montag, 31. März 2025
Ich will die Welt nur noch im ganz Kleinen sehen.
Sachen gibt's. Ich sag's ihnen.
Völlig bekloppt. Aber nicht die Welt, schon ich.

Ich habe eine pervers große Glotze. 55 Zoll.
Das ist ja schon fast wie Kino.
Also wer beim "Zoll" derzeit nicht ängstlich zusammenzuckt hat nichts verstanden.
Außerdem habe einen Bildschirm für den Koter/PC.
Der ist auch ziemlich groß ist, wenn du direkt davor vorsitzt.

Nee, jetzt kommt nichts mit Dafur.
Dabei gibt's bei diesen sinnlosen Morden neue Entwicklungen.
So gesehen gibt es auch sinnvolle Morde.
Das auch noch.
Sogar einen Laptop hätte ich.
Den habe ich mir zugelegt als die Inflation voll durchschlug.
Besser, das Geld ist so weg, bevor es über einige Umwege wieder auf den Konten der gemachten Leute landet.
Falls sie mir nicht folgen wollen:
Die reichste Hälfte der amerikanischen Familien hat Ende 2024 etwa 97,5 Prozent des nationalen Vermögens besessen. Die untere Hälfte saß lediglich auf 2,5 Prozent des amerikanischen Vermögens. Das geht aus neuesten Zahlen der Federal Reserve hervor.
Und die Mehrheit dieser 97,5% wählte dann einen vermeintlichen Milliardär zum Präsidenten. Also seit seiner Wiederwahl ist der Trump ganz sicherlich Milliardär.
Trump-Coin ($TRUMP).
Donald Trumps (78) persönliches Kryptoprojekt rund um seinen Memecoin mit dem Namen $Trump soll bereits mindestens 350 Millionen Dollar (umgerechnet 322 Millionen Euro) erwirtschaftet haben. Das berichtet aktuell die „Financial Times “ (FT) nach Analysen von Blockchaindaten. Demnach haben die Verantwortlichen hinter der Digitalwährung – allen voran womöglich der US-Präsident persönlich – diese Summe innerhalb von drei Wochen nach dem Launch am 17. Januar verdient. Quelle: /www.manager-magazin.de

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Selbst sas amerikanische Volk.
Aber hier ist doch nicht Amerika, weist mich der Wortmacher zurecht. Zu Recht?
Den Laptop habe ich mir auch in der konkreten Absicht gekauft.
Falls mir doch noch mal die Flucht in ein anderes, völlig unbedeutendes Leben gelingt, kann ich schön vor dem Laptop sitzend, gegen mein Verschwinden aus dieser Welt anschreiben.
Gegen alle Widerstände - die echten wie die eingebildeten.
Oder noch besser.
Am Balkon oder auf einer Terrasse sitzend, mit direkten Meerblick, das so blau schimmert, wie es die Montage einst noch waren, in der guten alten Zeit, die so behäbig war, wie mein Verstand arbeitet.
Die gute alte Zeit.
Scheiß Verklärung.
Die weigert sich standhaft mal ein klärendes Gespräch zu führen.

Mich zieht es ja in den Süden wie von unsichtbarer Hand angeleiert.
Im Süden muss man nicht so viel Ballast mit sich herumtragen wie in Österreich.
Keine Ahnung woher ich das habe.
Ich gucke kein "Traumschiff", das seit 1981 im ZDF ausgestrahlt wird.
Sehr spannend.
Der Film "Das Boot" stammt auch aus dem Jahr 1981.
Das Boote guckte ich mit Begeisterung.
In dem Film werden wenigstens keine Juden deportiert, wie in der vierteiligen Serie "Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss".
Eine amerikanische Serie aus dem Jahr 1978.
Das auch noch.

Wie es aussieht gehöre ich zu jenen, die ihre Flucht immer nur planen, aber in Wahrheit nie von der Stelle kommen.
Die nur so tun als ob.
Na, ja.
Ich bin einfach nicht mehr fit genug für die ganz großen Abenteuer, ohne soziale Absicherung, aber voller Fallstricke.
Das hatte ich in meinen 20ern.
In 30er hatte ich dann fast keine Zähne mehr oben herum. Dafür war die Gestapo hinter mir her.
Es waren aufregende Zeiten.
Nur oben herum hätte ich nicht schreiben sollen.😂
20 Jahre habe ich am Anschlag gelebt.
Heute geht da nix mehr.

Selbst ein altes Tablet habe ich noch. Das funktioniert noch einwandfrei.
Nur einwandfrei passt nicht zu meiner Biografie.
Aber Sport oder Serien gucken langt es ohne Probleme.
Einen Roman kann man auf diesen Ding nicht mehr schreiben.
Oder was mit Multitasking und Relevanz.
Nicht dein Tanz kleine Marie.
Unser Tanz der Eitelkeiten.
Dafür ist der inzwischen zu langsam.
Langsame Ladezeiten bei digitalen Anwendungen machen einen sowieso total madig.
Als Serviertablett könnte man es natürlich auch verwenden.
Das Tablet hatte ich mir fürs Krankenhaus zugelegt vor Jahren.
Das war ein grauenvolles Jahr. Wegen der Pandemie und der Vorfälle im Privaten und auf Blogger.de
Ich will darauf nicht mehr näher eingehen.

Da habe ich also einen 55-Zoll-Fernseher, einen Bildschirm für den PC, einen Laptop und ein Tablet. Meine Möglichkeiten, heute mit der Welt und anderen Menschen in Kontakt zu treten, scheinen nahezu grenzenlos. Aber darauf wollte ich jetzt nicht hinaus.
Ich bin in einer Position, da funktioniert das nicht mehr.
Ganz genau habe ich es noch nicht verstanden.
Es liegt wohl an meiner mentalen Verfasstheit.
Die ist anders gestrickt.
Ich bin anders.
So anders gelebt, das mir die wesentlichen Anknüpfungspunkte zu Herrschaftlichen fehlen.
Wie Neutrinos, die angeblich problemlos durch Menschen hindurchfliegen, bin auch ich durch alle Raster gefallen, ohne brutal hart aufzuschlagen.
Trotzdem wickle ich nur noch meinen kleinstbürgerlichen Konkurs ab.
Und das ist so, als ob du anderen ein leeres Tablett hinstellst. Egal.

Da hätten wir also einen 55-Zoll-Fernseher, einen Bildschirm für den PC, einen Laptop und ein Tablet. Meine Möglichkeiten, linear und nicht linear zu gucken, sind nahezu unbegrenzt
Und was mache ich?
Ich sitze auf einem Stuhl, der nicht mal besonders bequem ist, und schau mir einen Film am Handy an.
Und das nicht zum ersten Mal.
Was ja bekloppt ist.
Aktuell:
A Quiet Place: Tag Eins.

Hin und wieder stehe ich auch auf und klemme meinen Arsch über die Heizung.
Irgendwoher muss die Wärme in meinem Leben ja kommen.
Der war gut. Findet selbst der Deichgraf.

Ende

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