Freitag, 20. Oktober 2017
Kurswechsel #MeeAuch
Nur ausbessern.

Wir haben in Austria, dort wo „dei Wasser talwärts rinnt unwiderstehlich und so hell, fast wia die Tränen von an Kind“ (kopiert und eingefügt und beim Reinhard Fendrich ausgeliehen), gerade eine Nationalratswahl geschlagen. Meine Kindertränen waren nie hell, sondern gingen eher ins trübe, verfärbt vor Verzweiflung und Scham. Die Um2 war ja mit der Art wie ich mich und meine Sexualität entdeckte sogar nicht einverstanden. Sag heute noch wer Schweinekram. Genaugenommen war die mit überhaupt nix einverstanden was mich betraf. Auf der Tanke verkauften wir Eis so zum Schlecken. Wäre es allein nach der Um2 gegangen, hätte ich sowieso nicht jeden Tag ein Eis bekommen, obwohl ich ja hart im Wind arbeitete und ihren und den Wohlstand der Nation mehrte. Es gab immer nur das allerkleinste Eis aus der Truhe. Das Brickerl. Das Eis-Ritual beschreibt genau unser Verhältnis wie ich jeden Kampf gegen die Um2 um ein bisserl mehr Selbstwirksamkeit verlor. Einer ihrer Lieblingssprüche: Ende der Debatte. Ich bin dann immer rüber zum Goadafther und habe den vollgesülzt bis der mich auf ein Jolly oder Twin hochstufte. Da schaust du auf die Eistafel, die über der Eistruhe hing, und Kinder aus aller Welt, die mit ihren Eltern nach Jugoslawien in den Urlaub fuhren, standen manchmal 10 Minuten vor der Truhe, weil sie sich nicht entscheiden konnten was sie wählen sollten, während man selber im Brickerl-Kosmos fest hängt. Nicht ein Kind wählte freiweillig das Brickerl. Das Brickerl ist das Eis für die Armen oder Ungewollten. Wie man upgreadet schreibt weiß ich nicht. War die Um2 nicht dabei gab es immer einen Becher. Heute gibt es Wohnung. Bude hat ja auch was von einem Becher. Guter Goadfather.

Versperrter Kühlschrank, ranzige Salami, so gelb wie die Augen vom alten Gustl, wenn der mit zittrigen Händen nach dem Bier griff, grobe Lebwerwust, das gute Obst versteckt wie die guten Seiten von der Um2, aus der Eistruhe höchstens ein Brickerl und nie ein Lächeln. Schon wegen dem Jolly machte die Um2 dem Goadafther die Hölle heiß und eine mittelschere Ehekrise stand an. Fragt sich wie weit man im Leben kommt, wenn man ganz klein gehalten wird und schrumpft und schrumpft wie ein Brickerl in der Sonne. Wahrscheinlich ist schon bloggen in einem Massengrab ein kleiner Schritt für einen reinen Eisbecher-Menschen, jedoch ein großer Schritt für einen Brickerl-Horst. Da bleibt kaum Raum. Um den Verlust meiner leiblichen Mutter, der Um1, habe ich bis heute nicht getrauert. Nicht eine Träne haben ich deswegen vergossen. Also nicht direkt. Über Band natürlich. Machen sie mal eine Kindheit lang Um2. Da muss die Wut schon hin und wieder raus. Sonst drehste durch. Wird schon seine Gründe haben warum ich nie um die Um1 weinte und ihr hinter her telfefonierte, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Wie ohne Telefonnummer. Nicht einmal die Telefonnummer gab sie mir. Freiwillig bohre ich nicht in dieser Wunde. Das in sich bohren bis auf den Grund der eigenen Sprachlosgkeit, ist nur was für Lichtweltabkömmlinge, deren Innenwelt ihr ganzer Schatz ist, weil sie ökonomisch nur Masse von der Stange sind. Nahmenlose Systemerhalter die alle paar Jahre mal in der Wahlkabine auf den Putz hauen. Nicht auszudenken, wenn es tatsächlich einen Tag in Jahr geben würde, an dem alles erlaubt ist. Auch Mord und Totschlag. Auch nach über 10 Jahren mit meiner Nerventante haben wir über die Um1 nie groß gesprochen. Die Um2 langt da völlig als Thema. Wie ein Statement in eine Debatte hat die Um1 drei Kinder in diese Welt. Um zwei der Bälger hat sie sich auch ganz gut gekümmert. Kein überragender Schnitt, aber auch nicht total desaströs. Soweit ich Bescheid weiß kam keines ihrer Kinder auf die schiefe Bahn, und nur eines macht die Road to Nowhere. Wir haben nicht nur eine Nationalratswahl geschlagen sondern auch einen politsichen Rechtsruck im Land erlebt. Nix spektakuläres. Na ja. Die linke Front bröckelt zusehend. Das ist ja das eigentliche Drama der Zeit. Wie fast überall ist auch die politische Landschaft Österreichs ein gutes Stück weiter nach rechts abgerückt. Unserer Tradition folgend natürlich auch bis in den Untergang hinein. Parteien links der Mitte, mit ihrem Latein ziemlich am Ende, ziehen nach, weil ihnen die Felle davon schwimmen oder sie fliegen gleich aus dem Nationalrat wie bei uns die Grünen. Traditionsparteien zerbröselt es derzeit hüben wie drüben der politsichen Mitte. Wobei niemand mehr so genau sagen kann was Traditionen sind und was Mitte ist. Dafür ist die Gesellschaft zu zersplittert oder fragmentiert wie Daten auf einer Festplatte. Fragt sich wie lange sich diese unterschiedlichen Milieus noch auf einen gemeinsamen Gesellschaftsvertrag einigen können. Das sagt man in der Fachsprache. Die Ursache für diese Entwicklung. Die Welt dreht sich zu schnell. Nicht jeder hat die entsprechende Tempohärte. Deswegen kann ich schon nachvollziehen, das den Globalisierungsnachzüglern, die nicht mehr Schritt halten können, egal ob ökonomisch oder emotional, und jetzt eher rechts der Mitte, im völkisch und national identitären beheimatet sind, ihre Wendehälse, in ihrem verständlichen Groll, den noch neuen Führern entgegenstrecken wie Blumen dem Licht, die natürlich nicht halten werden was sie versprechen, außer sie stürzen die Welt ins Chaos, der neue linksliberale Kosmopolitismus der neuen Mittelklasse mächtige auf die Nerven geht. Die sogenannten Spezial Ones die sich für Außerwählte halten. Genetische Primadonnen, die immer im Außergewöhnlichen leben und ihrem Narzissmus folgen, wie ich früher der Um2. Hippe Leute mit den trendigsten Accessoires und auch sonst nur ausnahmslos und totalitär individuell in all ihrem Streben und Nehmen. Vom Geben halten die nix mehr. Geben ist old school. Mir als Gründer der Klappstuhl-Nichtbewegung gehen ja beide verfeindeten Lager tierisch auf die Nerven. Aller Möglichkeiten beraubt mich zu häuten, kann ich mich weder auf die eine oder andere Seite schlagen.

An sich kenne ich ja nur das Tischerlrücken. Haben wir als Jungendliche mal gespielt. Nur Jungs aus der Hardcore-Fraktion. Zum Schluss stand der Tisch am anderen Ende des Raums. Wir fragten den Tisch auch nach ganz speziellen Dingen. Ich z.B. ob mich die B. mal an ihre güldenen Äpfel ranlassen wird. „Güldene Äpfel“ habe ich jetzt aus dem Film König der Fischer ausgeborgt und hier eingefügt. Der Film gehört bei mir zum inneren Kreis. Weil ich gerade bei der Filmindustrie bin. Ich muss noch schnell eine Beichte ablegen wie Verliebte ihr Scheu. Der Harvey Weinstein, wie es aussieht der ungekrönte unter den hauptberuflichen Lichtwelt-Fummlern, hat mich dazu veranlasst. Im Netz berichten derzeit unzählige Frauen, laut meiner Hauspostille sind es Millionen, die unter dem Hashtag #MeToo von sexueller Belästigung im Alltag. Mir ist aufgefallen dass es aber kaum Männer gibt, die unter dem Hashtag #MeAuch davon berichten, dass zu den Millionen von Belästigern gezählt werden müssten. Denn dort wo eine Frau sexuell belästigt wird muss es zwangsläufig auch jemanden geben der dafür verantwortlich ist oder nicht? Unter den Millionen von Frauen, die sich in ihrem Leben sexuell schon mal belästigt gefühlt haben, besser das als gar nix, wird es sicherlich auch die eine oder andere Schwarzfahrerin geben, die einfach nur auf diesen Zug aufgesprungen ist und aus ihrer Erlebnissmücke jetzt einen Güterzug macht, vollbeladen mit undifferenzierten Vorwürfen. Grundsätzlich wird die Richtung in die dieser Zeug derzeit fährt schon stimmen. Da bin ich mir sehr sicher. Da einer den Anfang machen muss springe ich mal in die Bresche und gestehe. Ich bin so ein Kerl, ein typischer Belästiger von der Stange, der sich jahrelang in einem Kreis bewegte, wo Frauen andauernd sexuell belästigt wurden, ohne dass davon groß Notiz genommen wurde. Da komme ich nicht umhin Selbiges zuzugeben. Ich war einige Male dabei, ob als Junge getarnt und noch ein halbes Kind oder später in der Gestalt eine jungen zornigen Mannes. Immer wieder kam es zu Situationen in denen Mädchen, die selbst noch halbe Kinder waren oder die kurzen Röcke junger Frauen trugen, bei etwas Sexuelles mitmachten, dass heute eindeutig und unzweifelhaft in die Sparte ungebührlich bis Belästigung fällt. Und das völlig zu Recht. Ob meine Erinnerung heute ganz konkret ist und sich mit den damaligen Vorkommnissen tatsächlich deckt, kann ich nicht mehr mit Gewissheit sagen. Ein Beispiel für so einen Vorfall. Sehr viel früher als gestern, spielte ich mal Badminton auf Leitungssport-Niveau. Natürlich in einem Verein. Wir waren damals aus sportlicher Sicht ein silberner Jahrgang der mitunter golden schimmerte. Mädchen wie Jungs. Wir waren da drei Mädchen und drei Jungs die wirklich gut waren. Wer sich im Verein gegen die anderen in seiner Altersklasse durchsetzte gehörte dann auch schon zu den Besten im Land. International betrachtet waren wir natürlich nicht konkurrenzfähig. National eine zeitlang oben dabei ist doch auch schön.
So fuhren wir zu Turnieren in ganz Österreich. Fand ich super weil ich dafür schulfrei bekam. Auf der Heimfahrt im Bus von einem Turnier, wo wir gut gewonnen hatten, ging es im Bus recht ausgelassen und überschwänglich zu. Es wurde gesungen und auch a bisserl gefummelt. Aber nicht an den Stars unter den Spielerinnen, sondern nur an Mädchen aus der 2. Reihe. Die Mädchen aus der 1. Reihe hatten bei uns ein anderes Standing. Vor denen hatten wir Jungs richtig Respekt. Denen begegneten wir sozusagen auf Augenhöhe. Wir machten uns nur an die Mädchen aus der 2. Reihe heran. Gefummelt wurde ausschließlich nur von uns Jungs. Die Mädchen saßen mehr oder minder nur so da und sagten gar nix dazu. Ich wollte schon schreiben wie zu Salzsäulen erstarrt. Besonders der A. und ich taten uns an der Fummel-Front hervor. Ist gut 35 Jahre her und wir waren mit unseren 14 Jahren wie ich schon sagte noch halbe Kinder. Ganz genau kann ich nicht mehr wiedergeben was sich da im Einzelnen so zutrug. Sobald man zum Täter mutiert wird die Erinnerung ungenau. Nur Opfer erinnern sich oft konkret. Soweit ich mich entsinne habe ich an der Tischerlruck B. herum gewerkt und der A. an der N. Die B. hatte schon richtig dick Busen in der Auslage stehen. Logisch dass ich hoch erfreut über dieses kleine Glück war. Mit Busen lief vor 35 Jahren bei den Mädchen noch nicht so viel. Hatte kaum eine mit vierzehn. Wie sie sich sicherlich vorstellen können, wenn sie sich in die Psyche eines Cis-Mannes versetzen können, war meine Freude recht eindeutig, dass ich die Frau mit dem größten Busen aus meinem Einzugsgebiet neben mir sitzen hatte. Ganz toll. Wie Ostern, Weihnachten und ein freies Um2-Wochendende zusammen. Der Busen der B. war gewissermaßen auch mein Trostpreis, da ich im Einzel-Final wieder einmal gegen den A. abgebissen hatte. Der war im Badminton einfach talentierter. Ich dafür im Fußball. Hat aber auch nix gebracht. Fußball spielen zu viele. Da biste schnell mal nur Masse, die sich dann an den Wochenden gegenseitig die Haxen kaputt tritt. Allein mit Kampfgeist konnte ich den Klassenunterschied zwischen dem A. und mir nicht mehr wettmachen. Irgendwann ist Ende der Fahnenstange. Das lernt man im Leistungssport sehr schnell dass es andere gibt die besser sind. Keine schlechte Erfahrung spielend zu lernen dass es Grenzen gibt. Reine Hobbysportler schätzen sich oft viel zu gut ein. Ehemalige Leistungsportler kaum. An sich habe ich alles und jeden niedergekämpft, dass mir von der Preisklasse her nicht zu weit enteilt war. Gibt kaum ein Match dass ich verloren habe wenn das Match in den Entscheidungssatz ging. Ich konnte im wahrsten Sinn des Wortes um mein Leben rennen. Gegen den A. war jeder Kampf aussichtlos und das wusste ich. Aber Busen war auch schön. Sehr schön sogar.

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Wie die B. jetzt konkret darüber dachte, dass ich an ihr herumschraubte wie Jungs früher an ihren Mopeds und was sie konkret dabei fühlte, kann ich ihnen nicht genau schildern. Darüber kann ich eigentlich gar nix sagen weil ich nicht nachfragte. Kann gut sein dass ihr mein Getue sehr unangenehm war. Bewusst abgewehrt und mich zurückgewiesen hat sie mich aber nicht. Das kann ich so stehen lassen ohne mich weich in Wolle zu packen vom Bio-Schaf aus Neuseeland. Das Land mit den meisten Obdachlosen der 1. Welt. Zu viel Nachfragen kann beim Fummeln auch übel nach hinten los gehen. Nicht immer wird durch Ausprache alles einfacher. Besser wusste ich es damals nicht und die B. scheinbar auch nicht. Für die Sprachlosigkeit der B. fühlte ich mich nicht verantwortlich. Mädchen haben ja einen ziemlich Fummel-Nachteil. Wo sollen die mit ihren Händen hin wenn die einen Jungen nicht oder noch nicht in den Schritt fassen wollen. Der A. vielleicht noch im Siegestaumel, fummelte also nicht an der B. sondern an der N. herum. Die N. war nicht ganz so mein Fall. Also körperlich. Zu wenig Fleisch auf den Rippen. Wie das jetzt klingt. Entschuldigung. Als Mensch war sie spitze und das sage ich nicht nur so dahin um besser da zustehen. Eindeutig 1. Reihe die Frau. Sehr nett. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere näherte sich der A. der N. auf nicht ganz so charmante Art und Weise. Das weiß ich noch recht genau, dass die N. von dem was der A. da anzubieten hatte nicht ganz so überzeugt war. Der griff ihr auch zwischen die Beine. Ich hingegen machte artig nur Busen. Eines kann ich noch mit Sicherheit sagen. Ich habe für die N. nicht Partei ergriffen und den A. ermahnt er soll das mal hübsch sein lassen. Die N. möchte das nicht. Das sieht doch doch ein. Wer will nach einem verlorenen Finale schon als schlechter Verlierer dastehen und den Sieger maßregeln. Ich attestiere hier eindeutig. Unterwerfung meinerseits. Ich schwieg. Hatte schon was von einer üblen Omertà. Die Sache ging dann so aus, dass die N. nach dieser Heimfahrt von diesem Turnier im Bus nie mehr zum Badminton kam. Das weiß ich noch ganz genau, das diese Heimfahrt ihr letzer Tag mit uns Rüpel war. Die N. war nämlich die beste Freundin meiner damals besten Freundin. Und die erzählte mir dann dass die N. total aufgelöst war nach diesem Wochenende im Bus. Aus heutiger Sicht war das nicht unschuldiges Fummeln, sondern eindeutig sexuelle Belästigung. Der A. wusste es scheinbar auch noch nicht besser. Der war was Frauen betraf überhaupt sehr. Egal wie frauenfeindlich einer war. Andere Jungs fanden das meistens prima. Zumindest taten sie glaubhaft so. Niemand von uns Jungs stieg bei Frauenfeindlichkeit und Sexismus auf die Bremse. Erst wenn es körperlich wurde war schluss mit lustig. Das Umfeld vom A., zu dem auch ich zählte, hielt die Klappe um nicht als Spielverderber und Weichhei dazu stehen. Falscher Korpsgeist. Der Fahrer vom Bus war ja auch ein Mann. An den wandte sich die N. aber auch nicht. Natürlich waren wir halbe Kinder und noch nicht groß verantwortlich für unsere Taten im juristischen Sinne. In meiner Zeitung (die Presse) steht dass letztes Jahr in Deutschland Minderjährige für drei von fünf Attentaten verantwortlich waren. Wenn ein junges Mädchen von Jetzt auf Nun mit dem Sport im Verien aufhört, dann wird das schon eine tiefe Wunde in ihrer Psyche/Seele gerissen haben. Möglicherweise auch was Bleibendes. Vielleicht war es nach diesem Erlebnis dahin mit ihrem Urvertrauen in das andere Geschlecht. Was weiß man.

Womöglich habe auch ich die B. sexuell belästigt. Muss aber jetzt nicht zwingend so gewesen sein. Trotzdem habe ich meine große Klappe gehalten als der A. auch zwischen den Beinen bei der N. machte, obschon die N. das sichtlich nicht wollte. Ich saß ja im Bus neben der N. und sagte nix. Ich war dann noch ein zwei ganz üble Sachen verwickelt. Da konnten wir uns aber nicht mehr darauf hinausreden dass wir halben Kinder waren. Ein Mädchen von der weiterführender Schule in unserer Kleinstadt für Schuck und Gravur, die von Auswärts kam, hatte sich in mich verguckt. Ich aber nicht in sie. Die war a bisserl plemplem. Vielleicht was Frühkindliches. Trotzdem oder gerade deswegen lief die mir nach wie ein falsch trainiertes Gänseküken einem Paar Gummistiefel. Ob ich das genoss? Schwer zu sagen. Besser begehrt zu werden als nicht mal eines Blickes gewürdigt. Wir nannten sie die F-Mietze. Die F-Mietze. Das sagt eh schon alles über unser damaliges Verständnis wie wir über Frauen dachten. Wobei wir auch da Frauen in verschiedene Kategorien einteilten. Hier die Kumpel-Fraue und Heilige dort die Schlampen. Schon damals machten wir im Zweifelsfall „Bruder vor Luder“. Auf einer Party war die F-Mietze dann total angesoffen und hatte Sex mit einem meiner Kumpels. Als das geschah war ich nicht direkt vor Ort. Natürlich habe ich gleich mal davon erfahren. Nicht Tage sondern keine Stunde danach. Der Siggi Nationale war ja keiner der damit hinterm Berg hielt, wenn er mal wieder zum Abschuss kam. Anderen Jungs vom Sex zu erzählen war mindestens so wichtig wie der Sex selber. . Sie verstehen. Nach heutigen Gesichtspunkten betrachtet kann man da auch nicht von Sex aus freien Stücken sprechen, so besoffen wie die F-Mietze war. Meine Rolle in dieser Sache ist wiederum recht zwielichtig. Die F-Mietze war ja wegen mir auf der Party. Nehme ich mal an. Warum ich heute noch F-Mietze schreibe. Ihren richten Namen weiß ich nicht mehr. Wehe sie sind jetzt indigniert. Wir machen hier auch sexistsiche Beichte und nicht Ponnyhof. Dass sie so betrunken war und a bisserl durchhing, hatte auch irgendwie mit mir zu tun. Oder doch eher dass sie a bisserl plemplem war. Ich weiß es nicht. Auf die eine oder andere Art hätte ich mich einfach um die F-Mietze kümmern müssen. Was habe ich stattdessen getan? Gar nix. Ich habe sie links liegen gelassen und bin lieber mit dem U. in einer alten Karre in der Gegend herum gefahren, die auch noch dem Siggi Nationale gehörte, der dann die F-Mietze flach legte. Schaut nach einem Deal aus. Nur so war das nicht. Die F-Mietze lag angeblich angesoffen in der Badewanne. Und die Badezimmertür war nur angelehnt. Warum ich lieber Auto fuhr als die F-Mietze von ihren Sünden rein zu waschen. Na erstens war sie a bisserl frühkindlich und ziemlich verhaltensoriginell und zweitens besaßen weder der U. noch ich einen Führerschein. Betrunken und ohne Schein mit einem fremden Auto zu fahren hatte auch seinen unwiderstehlichen Reiz. Das hatten wir noch nicht. Betrunkene Mädchen hingegen schon. Während wir da recht a Hetz hatten, feixend im Kreis herum fuhren und das Getriebe malträtierten, stieg der Siggi Nationale, der mit Abstand der Älteste von uns war, ich schätze mal um 3 Jahre oder so war der älter, zu einer besoffenen Sechzehn oder Siebzehnjährigen in die Wanne und machte dort den Afghanen unter den Beischläfern. Vielleicht ist da noch wer aus unserem Kreis in die Wanne gestiegen. Was weiß man. Die Frage warum die F-Mietze nackt in der Badewanne lag und was ihre Günde dafür waren. Keine Ahrnung. Ich habe sie nicht ausgezogen.

Was ich damit sagen möchte. Wenn schon ganz normale Jungs aus meiner Generation, der heute 50zig Jährigen, immer wieder in Situationen verstrickt waren, die heute ganz klar unter sexuelle Belästigung fallen, aber vor Gericht sehr wahrscheinlich zu keiner Verurteilung der vermeintlichen Täter führen würde, steht ja Aussage gegen Aussage, dann sollten Männer aufhören um einen Kerl wie dem Harvey Weinstein die Mauer zu machen und zu sagen gucken wir mal was dabei vor Gericht rauskommt. Das ist auch Sexismus und Frauenfeindlichkeit nur mit anderen Mitteln. Möglich das auch im Fall Weinstein nix oder kaum etwas an Beweisen über bleiben wird, dass gerichtsverwertbar sein wird und zu einer Verurteilung führt. Aber moralisch ist das was der Harvey Weinstein machte, nämlich seine Machtposition gnadenlos ausspielen und so Frauen zu sexuellen Handlungen zwingen, natürlich unterste Schublade. Ganz gleichgültig aus welcher Perspektive man diesen Fall betrachtet. Es gehört sich auch nicht das ein Staats und Regierungschef der schwedischen Außenministerin Margot Wallström die Hand auf ihren Schenkel legte, wenn der keine Einladung zu einem Gipfeltreffen hat, wo auch etwas mit Schenkel läuft die nicht von einem Huhn stammen. Natürlich ist Hand auf dem Schenkel jetzt nicht die allertiefste Schublade. Das wird die Frau Malström schon überleben. Die verkauft auch Kampfbomber an die ganze Welt. Nur darum geht es nicht. Manchmal sind die Dinge auch ganz einfach. Nämlich so wie sie scheinen. Millionen von Frauen sprechen von sexueller Belästigung und die Männer schweigen betreten und machen die Unschuld vom Lande. Nicht sehr glaubwürdig. Wobei hier auf Blogger.de tummeln sich ja oft nur Männer aus der 3. und 4. Reihe. Wir waren ja sexistisch ohne dass sich die Mädchen mit Schaudern von uns abwandeten und uns diesen hier zeigten . Darüber wird eigentlich nie gesprochen. So ist dass nicht immer dass Frauen schreiend davon rennen. Hin und wieder werfen die auch ihre Slips oder BHs anderen Männern auf eine Bühne. Ohne das der Mann sie darum bitten muss. Ka Spaß.

Und Hände weg von den Opfern. Denen einen Vorwurf stricken und Fragen um den Hals legen wie eine Schlinge, warum sie mit ihren Vorwürfen nicht früher an die Öffentlichkeit gingen etc. und die Schlinge dann immer weiter zu ziehen, ist schon ziemlich unfein. Als der Nationalsozialismus in seiner vollen Blüte stand hielten auch so gut wie alle die Fresse. Erst als die Russen durch Wiener Neustadt rollten verschwanden dann in Wien die letzten Hakenkreuzflaggen aus den Fenstern. Die N. kam einfach nicht mehr zum Badminton. Und das von Jetzt auf Nun. Erzählt von ihrem Erlebnis hat sie anscheinend nur ihrer besten Freundin. Und die erzählte es mir. Das ist die die sich mal umbringen wollte. Da wasche ich meine Hände aber in Unschuld. Ansatt Freiheit der eigenen Entscheidung sollte die Kochlöffelakademie und Frau von der Stange machen. So unerheblich und beiläufig wird das was sich damals zugetragen hat nicht gewesen sein, wenn ich sogar heute noch davon weiß. Mir ist schon bewusst das des jetzt sehr spät kommt. Auch wenn die beiden Frauen nie davon erfahren werden möchte ich mich auf diesem Wege aufrichtig bei der N. und der F-Mietze aufrichtig entschuldigen. Freiheraus und ohne Umschweife möchte ich dafür Abbitte leisten, dass ich kein besserer Mann bin. Wie sagt man: Große Klappe nix dahinter. Zu meiner Verteidigung möchte ich höchstens angemerkt wissen, dass ich als erwachsener Mann niemals gewisse Grenzen überschritte habe. Niemals. Ka Spaß. Dafür lege ich meine Hand auf Niki Laudas Ohren. Scheinbar habe ich aus diesen Vorkommnissen doch etwas ins Leben mitgenommen. Ich habe zwar nicht das Format zum Märtyrer und Gamechanger und vom verbalen Sexismus bin ich heute noch nicht ganz geheilt. Trotzdem habe ich mich gebessert. Was bei der B. jetzt genau lief, da bin ich mir nicht mehr sicher. Der bin ich eher dankbar. Sie mir wahrscheinlich nicht. Ich hatte den besten Busen der Stadt in Händen die aber zu einem Verlierer gehörten. Zu früh sollten sich Frauen nicht auf Verlierer einlassen. Das färbt ab. Ein unvergessliches Glück. Für mich. Bettina .

Huren sind natürlich ein anderes Thema. Eine Hure sexuell belästigen ist ja nicht so einfach. Das verstehen sie sicherlich oder? Natürlich gibt es jetzt Feministinnen die beides hübsch durcheinander bringen, hier Äpfel aus dem Wirkungskreis sexuelle Belästigung, dort Birnen wie Prostitution und jetzt einen Früchtesalat der Universalschuld anrühren. Sollten sie aber nicht machen, wenn sie um Redlichkeit bemüht sind. Alles was man jungen Schauspielerinnen im Fall Weinstein vorwerfen könnte, wenn man es drauf anlegt, ist die Tatsache, dass sie für die Aussicht auf a bisserl Ruhm scheinbar alles über sich ergehen ließen/lassen. Müsste doch auch nicht sein oder. Im aktuellen Spiegel wird dann über ein System geschrieben, dass Frauen zu hilflosen Opfern macht. Aber leider sind diese Frauen auch ein Teil dieses Systems. Einen kleinen Rest von Freiheit hatten diese Frauen schon. Die wurden von den Verhältnissen nicht dazu gezwungen die Rolle von Trostfrauen zu spielen. Trostfrauen“ (jap. 慰安婦 ianfu) ist ein euphemistischer Begriff für Mädchen und Frauen, die für die japanischen Kriegsbordelle des Zweiten Weltkrieges zwangsprostituiert wurden. Hab ich jetzt schnell von Wikipedia rüber kopiert und eingefügt. Das Filmgeschäft ist halt auch auch nur eine Industrie wie jede andere. Was erwarten sich die Leute? Nur Scheinwerferlicht, roter Teppich und Haute Coutre Fetzen, handgenäht wie es sich für einen Superstar geziemt? Einige der Damen kleben ja fast am roten Teppich fest wenn sie sich dort ausstellen. Der Weg dorthin kann kein leichter sein. Der Spiegel fragt dann noch ob so Sexpartys wie sie etwa bei Volkswagen oder der Versicherung Hamburger Mannheimer vor einem Jahrzehnt einigermaßen üblich waren, heute noch denkbar sind? Natürlich. Vielleicht nicht vom Spesenkonto eines Konzerns abgebucht und dann von der Steuer absetzbar. Das schadet dem Image heute zu sehr. Aber sonst hat sich gar nix geändert. Das waren ja Partys mit Huren und nicht mit Schauspielerinnen die Karriere machen wollten. Ich kann in zehn Minuten eine Party mit Huren veranstalten. Wenn es sein muss auch mit Armbändchen. Die mit dem roten Bändchen machen dann auch Extras. Huren haben in der Regel nix davon wenn einer schwedischen Außenministerin nicht mehr an den Schenkel gefasst wird. Da tut sich nix mit Trickle-down wie in der Wirtschaft. Noch nicht. Der Papieri fährt trotzdem zu einem Gangbang nach Polen oder Rumänien. Nicht mal Pornodarstellerinnen haben was davon wenn Lichtweltfauen hier frein raus sind. Hab schnell a bisserl herumgeklickt. Da hat eine Pornofrau, in einem ganz frischen Porno einen Dildo im Arsch. Ein riesiges Ding. Nee nicht rissig. Und ein Kerl hat seinen Schuh auf dem Dildo. Ka Spaß. Der hat noch seinen Straßen-Schlapfen an. Nee ich habe dort kein Abo. Ich mach lieber Netflix. Narcos 2. Staffel. Pablo Escobar. Drogen, Macht, Morde, Sex, machtlose Frauen wie Statuen. Das übliche halt.

Das alles hat aber nix mit der Schwabbi zu tun, die auf der Berufsschule so tat als ob sie sich umbringen wollte und mit ihrem schwabbeligen Finger auf mich zeigte. Das war üble Abzocke. Die fette Kuh soll heute noch der Blitz beim Scheißen treffen. Hängt mir da einen um, nur weil ich sie Schwabbi nannte. Das war nicht Verdun.. Aber wie sie sehen gehörte ich nie zu den artigen Jungs. Wie waren Hardcore. Mächen stehen auf böse Jungs. Ka Spaß.
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Muss der Text noch politsch werden oder langt es? In 3sat wurden österreichs Kulturschaffende zum Wahlergebniss befragt. Die machten natürlich geschlossen Weltuntergang, was ich verstehen kann, wenn man von 5 Personen zwei fragt die jüdischer Herkunft sind. Was sollen die auch anderes sagen. Hab ich auch gemacht im Blog. Windisch wie ich bin. Aber nicht wirklich ernst gemeint. Österreichs Kulturschaffende aus der Lichtwelt, politisch wie es aussieht ausnahmslos links der Mitte beheimatet, gehen ja schon wieder vom Allerschlimmsten aus. Kulturschaffende rechts der Mitte scheint es in diesem Land nicht zu geben. Nicht einen. Bei den Schaffenden ist es jetzt nicht mehr weit hin bis zur nächsten Parade der rauchenden Schlote. Deren mentale Eintrübung wollte ich in einem Bild festhalten und eine Pointe reinsetzen wie ein Passivhaus, ich wohne ja in einer passiv-Wohung, dass ich zum Salem Festifal in Wien eher nicht mehr hingehe, obschon dort ein hochkarätiges Programm klassisch traditioneller und zeitgenössischer Kunst und Kultur aus dem Orient geboten wird, wo doch der allernächste Innenminister ja sehr wahrscheinlich ein FPÖ-Mann sein wird. Sobald einer Innenminister wird, siehe dem aus dem Amt geschiedenen Herr Sobotka von der alten ÖVP, natürlich machr der auch neue ÖVP, werden Menschen die an sich mit beiden Beinen im Leben stehen und ganz vernünftig wirken, sofort schwer verhaltenauffällig und a bisserl plemplam. Beim Sobotka war überall IS. Kann gut sein das der H.C. Strache, seinerseits Chef von der FPÖ und nächster Innenminister, schon jetzt ein paar seiner Spitzel aus der zweiten Reihe der schlagenden Burschenschaft, aufs Fest eingeschleust hat, so auf new wave of Gestapo-Style, bitte nicht verwechseln mit dem Pinguinstyle im Kopftuch-Slang, und dort hübsch mitschreiben lässt, was im Überschwang der Hochkultur alles so an linksliberalen Zeug ausgeplaudert und natürlich auch vorgelebt wird. Wir sie bereits sicherlich wissen, bin ich ja nicht mehr in der Lage meinen Lebensunterhalt aus mir heraus bestreiten zu können. Obschon ich die Quantität eines erfahrenen Schreibers besitze. Wenn sie nix kommentieren besitze ich aber gar nix. Wobei nix gibt es nicht. Etwas muss immer da sein. Streiten kann ich höchstens noch. Aber nur noch kleinstbürgerlich wer jetzt zuerst gemein war. Wenn dann auch noch der Sozialminister an die Blauen gehen sollte, ist es als unnützer Esser fast schon gescheiter nur noch daheim zu speisen. Operation Unauffällig. Sie verstehen. Dem Simba habe ich die neue Kunde schon vermittelt. Simba, sagte ich zu meinem nigeriansichen Kumpel, du hast jetzt den Scherben auf. Das wird nix mit mit Asyl.

Natürlich wäre ich zu dem Fest auch bei einer extrem linksliberalen Regierung nicht hingegangen. Ich mache nix mit Lichtweltfestchen wo alle im Selfierausch sind. Niemals. Rausch ja. Aber bitte nicht von Selfies. Wobei ich schon recht viel mit dem schwarzen Ungeheuer mache. Ich bin halt auch kein bessere Mensch.

Ende.

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Donnerstag, 19. Oktober 2017
Getan. In 23 geklauten Buchstaben und einem Bildchen
Natürlich kopiert und eingefügt.

Das Ausmaß meines Strebens.
Vergebens.

Ende

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Dienstag, 17. Oktober 2017
A bisserl Smal Talk mit dem Herr Dreadpan
Zu viele Kommentare unter einem Text lösen bei mir ein nicht klar umrissenen Umbehagen aus. Genauso wie gar keine Kommentare. Ich kann da nix für. Schreib ich hier weiter.

Danke sehr freundlich Herr D. Logisch dass es mich a bisserl freut wenn ab und zu was gelingt. Ich habe ja kein Gefühl dafür. Ich lese meine Sachen doch niemanden vor. Zu Freudenssprüngen langt es nicht. Nicht weil ich unbescheiden bin oder hochnässig. Massengrab bleibt Massengrab. Wenn etwas gelingt ist dass wie einmal zur Seite drehen.

Weil sie was über Depression sagen. Ich habe da so ein Hilfsmittel mit dem ich es schaffe zu schreiben. Ist so ein Mittel für die Darmflora. Dort werden ja Botenstoffe fürs Hirn gebildet. 95% vom Serotonin. Hoher Serotoninspiegel vertreibt schlecht Laune und Depressionen. Das Zeug wirkt besser als jedes Antidepressiva bei mir. Ohne dem Zeug geht gar nix. Da kann ich mir beim Verstummen zu sehen. Schauderhaft wie ich dann da sitze, allem völlig überdrüssig und abgewandt, ja richtig ruinenhaft, nachdem der IS Hand angelegt hat. Denke ich in so einem Zustand an einen Balkon mir Meerblick könnte ich . Auf Droge guck ich mir sogar die Zeitschrift Luxury Living an . Da stehen außerordentlich lustige Sachen in typischer Lichtweltsprache. "Glas ist sicher eine THEMA, das mehr beachtet werden wird". In der Lichtkonsumwelt gibt es immer Themen, die mehr beachtet werden sollen oder stark im kommen sind. Beim Discounter sagt niemand das Streusalz ein Thema ist, das mehr beachtet werden wird.

Bei Politik tu ich ja nur so als ob und erfinde mir irgendwelche Zusammenhänge oder schreibe aus der Zeitung ab. Die Zeitungen sind ja voll davon. Ich lese ja viel. Alles andere beherrsche ich noch weniger bis gar nicht. Ich denke nie groß nach. Ich weiß eine tolle Auflage für, "ja das liest man auch aus ihren Texten heraus". Da wird einfach drauf los geschrieben. Mir scheiß egal was da rauskommt und wo es hinführt und wie viele Texte im Nichts versanden, nach sagen wir 6 Seiten. Als Mensch bin ich auch in der zerfransten Rändern der Idylle versandet. Wenn man im Buch meines Lebens umblättert steht da schon lange nix mehr. Eine neue Seite aufschlagen? Woher nehmen und nicht stehlen. Ich kann doch nix dafür, dass ich kein Maler bin und nie auf einer Angewandten Malerei studiert habe. Kreatives Schreiben nie belegt. Wenn bei mir etwas belegt ist dann die Zunge. A bisserl kann ich ja Mauern anmalen. Aber da auch nur eine Vertikale. Solange ich nicht auf eine Leiter steigen muss. Bei der horizontalen Decke brauch ich schon eine/n mit Ahnung und Ehrgeiz.

Sie und ich haben natürlich ein gemeinsames Problem das uns umtreibt. Oder auch nicht. Und zwar zu wenig Leben, also zu wenige Geschichten, die es zu erzählen gibt. Bei mir zumindest ist das so. Ich erlebe ja so gut wie nix, rede tagelang mit niemanden und weil die Bronx architektonisch an Folter gemahnt, gucke auch nur noch auf meine Haxen. Vorderhorstig muss das aber nicht total disgustung sein. Zu viel Erleben ist für die Bildmacherin und den Wortmacher wie Raubtierfütterung bei den Löwen. So werde ich ja im Grunde dazu gezwungen gewisse Dinge andauernd zu wiederholen. Was anderes habe ich nicht als das andauernde wiederholen von Wiederholungen. Richtig Talent zum richtigen Schreiben um dann in der Paulskriche eine zu halten, darüber muss ich eh noch was schreiben, oder auf der Frankfurter Buchmesse den Michel Houellebecq erschrecken, so das der sich gleich mal unterwirft. Natürlich Fehlanzeige. Aber so was von. Dreißigjähriger Krieg und Till Eugenspiegel. Da muss man schon beim Herrn Kehlmann lesen. Bei mir gibt es nur einen Scherm (abgeändert in Scherben) den ich hin und wieder aufhabe wie der Michael von Lönneberga eine Schüssel. Klicks und Kommentare das erlebe ich und Lichtweltmenschen die mir im Blog zeigen wo es lang geht, bis der Krug den Brunnen und der Brunnen den Krug, und die dann ungehemmt alles kleinstbürgerlich-entstellte und abgründige aus sich herauspressen. Das erlebe ich auch. Ich erlebe hier auch freundlichere Menschen. Sogar nicht wenige. Über die lässt sich so schwer schreiben, weil das Freundliche viel früher verpufft als der Ärger. Ist glaube ich was urzeitliches. Da gewichtet man falsch. Wenn von 30 Parteien im Haus nur ein Mieter in der Nacht die Trommel spielt, denkt man auch nicht an die anderen 28zig. Des Weiteren liegt es nicht in meiner Verantwortung dass manche nicht das entsprechende Format oder Rüstzeug zum Schmäh führen haben. Trotzdem bin ich davon überzeugt das die jede Menge anderer Dinge ganz gut können. Schmäh führen ist nun mal die Königsdisziplin des Scheiterns. Ein Beispiel: Beim Franzosen-Macron zu Hause, habe ich gelesen, wurde in der Kindheit viel Bach und Beethoven gehört und natürlich Mozart, der Meister unter den Meistern der schönen Klänge. Bei mir zu Hause mehr die lustigen Kasermandl, die Original Fidelen Möltaler, aber doch auch Mozart. Mozart haben wir aber weniger gehört, sondern mehr als Schokoladetaler auf der Tanke an das hochkultur beflissene Publikum verramscht. Natürlich völlig überteuert. Das waren noch Zeiten. Eine ganze Tafel "Negerbrot" die ganz Schwarze und Große, war billiger als ein mitterer Taler mit dem Mozart drauf, der nicht einmal halb so viel Schokolade hatte. Da wusste ich schon. Die spinnen die Lichtweltmenschen. Und dann noch dieser scheiß Rassismus von dem ich nicht den blassesten Schimmer hatte. Auf die Idee einen Gegentaler zu machen, mit dem Bild vom Charlie Parker drauf, der Martin Luther King ist mir zu sehr Lichtweltikone, bin ich als Kind nicht gekommen. Wir machten hin und wieder noch Freddy Quinn wenn der Anlass passte und der Goadfather als Junge in St Pauli vor Anker ging. Später habe ich dann eine Platte von der Hildegard Knef entdeckt. Und natürlich Lili Marleen. Großartiges Lied. Haben alle Soldaten gekannt, ganz egal wie feindlich und letztendlich tödlich eine Soldatensituation auch beschaffen war. Vor der Kaserne, vor dem großen Tor stand eine Laterne. Hin und wieder stehe ich heute noch davor und suche im Schein der Lampe nach meinem verlorenen Leben.

Ansonsten ist da nicht viel über das ich schreiben könnte. Hier eine paar Blicke mit dem IS-Klassenkasper, dort mal eine Kopftuchfrau im Pinguinstyle, die rumrennt wie ein Nutztier, schön mit vollen Einkaufstüren, statt was Schickes oder Bling Bling. Scheiße jetzt hab ich intellektuell vergessen. Natürlich extrem wichtig. Laptop. Schizophrenie gibt es noch den ganzen Tag über. Aber darüber möchte ich nicht so viel erzählen. Im aktuellen Spiegel steht über einen jungen Mann, der seine Großmutter abgestochen hatte und dann mit der ihrer Karre eine Straßensperre durchbrach und dabei zwei Polizisten überfuhr, recht radikal, weshalb man dann beim Einsammeln der Polizistenteile nicht mehr so genau wusste welcher Körperteil jetzt zu dem einen oder anderen Polizisten gehörte: "Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis. Ein schwerwiegender Befund".

Das stimmt oder sagen wir dem stimme ich zu.
Ich habe auch so einen Befund. So eine Erkrankung ist wie Rasterfahndung. Zum Schluss bleibt man alleine über. Ich wenigstens noch in Freiheit, mit einem sehr hohen Wirklichkeitsanteil. Trotzden hat mich die Krankheit über die Jahre schlimm gezeichnet. Erschreckend wie klein meine Welt wurde. Auch im Kopf. Vor allem dort. Umso kleiner diese Welt umso größer die Krankheit. Der Sohn vom fetten Polen der eigentlich Bulgare ist schafft es ja nicht einmal mehr auf die Donauinsel. Da mein Geschäftsmodell die Wahrhaftigkeit ist. Weder habe ich Frau noch Kinder, noch eine oder meherere geschiedene Frauen oder verschieden verschiedene Kinder, über die ich jetzt schreiben könnte. Ich kann auch nicht über all das ungelebte Leben schreiben, wo ich es doch nicht kenne. Ich weiß nicht wie sich dieses oder jenes anfühlt. Ungelebt ist ungelebt. Hadern kann man oder es hinnehmen, aber nur so tun als ob. Ich weiß nicht. Dafür langt auch die Politik. In der ganzen westlichen Welt scheint es im Wahlverhalten ein ziemliches Stadt-Land-Gefälle zu geben. Am Land sitzt der Konservatismus, der Glaube, die Angst vor Überfremdung und dem Untergang. Die Städte hingegen sind jünger, höher gebildet und liberaler. *Scheint was strukturelles zu sein.

Wenn man es genau nimmt und auf einen Punkt setzt wie auf ein Häusl mit kaputter Klobrille, habe ich nix über das sich jetzt schön und groß erzählen lässt. Meine Erinnerungen haben ja kaum noch Farbe. Außer die Kindheit. Die scheint nie zu vergehen. Wiederholt sich aber auch andauernd. Hier ging der Kühlschrank nicht auf und dort strafte mich die Um2 mit allem was sie an Mitteln aufzubieten hatte ohne mich jetzt zu müssen. Einmal mit einer Karre in eine Mauer ist geblieben, die Krähen in der Fabrikshalle, vor denen ich im Wahn dann unter einer Akkord-Maschine in Deckung ging. Ein paar Storys vom Zocken und hin und wieder eine Hure. Von Huren merkt man sich kaum Gesichter, Gerüche, nicht mal ihre Körper merkt man sich, während ich heute noch den Geruch meiner ersten Liebe in der Nase habe und wie gut die A. auf der Party damals küsste und welche Farbe das Haarband von der B. hatte das sie im Urlaub trug, der natürlich der totale Reinfall war. Fahren sie mal mit einem unbehandelten Schizo auf Urlaub. Es war grün. Das band. Sah die B., Doppelakademikerin, gut damit aus. Brutal. Gibt zwei Arten von hetero Männer. Die einen, für die Frauen unglaublich gerne die Beine breit machen und sich gut anfassen lassen. Da musste die nicht groß ins Zeug legen. Ehrlich. Dann gibt es noch die anderen, wie anscheinend der Hollywood Harvey einer ist, der ungefragt seine Nudel auspackte, obschon es offensichtlich war, dass sich die Damen die Hände auf den Rücken gebunden und ihre Lippen zugetackert hatten, wie der russische Schmerzkünstler Pjotro Pawlenski seine Eier an den Kreml. Starkes Selbstvertrauen oder ein Übermaß an Selbstwirksamkeit führt bei Männern anscheinend zu größeren sexuellen Appetit. Solche Männer machen dann nicht Teller wie ich sonder Buffett. Kann sein das man mir auch dass bisserl Gelingen in Abrede stellen wird. Viel früher war ich ein Kerl aus der 1. Kategorie. Jetzt mit knapp Fünfzig, ziemlich plemplem und dünner werdendem Haar, die aber noch viel dicker sind als die Substanz meiner Möglichkeiten im Leben, komme ich nicht einmal mehr für die 2. Kategorie in Frage. Was soll i machen. Gibt Menschen da draußen in der Welt, die erwischt es noch viel übler. Weil mir das bewusst ist lass ich es lieber bleiben und bringe weder mich noch Lichtweltfrauen in Verlegenheit.

Größtenteils ist da heute nur noch Leere, Verstörung und . Denn bring ich noch immer. Ist was Neuronales. Ach ja Militär habe ich noch und mein Talent diese Leere auszusitzen. Aber auch nur noch ein paar Momente aus dieser Zeit. Das ist nicht viel um ein Beben an Gravitationswellen auszulösen, das noch 130 Lichtjahre entfernt nachhallt. Neuroleptika erweitern auch nicht unbedingt den Horizont. Geistig verflacht man auch. In seinen Emotionen sowieso. Ich kann scheinbar nur noch Ärger. Um die Zukunft kümmere ich mich nicht. Meine schon gar nicht. Die kümmert sich auch nicht um mich. Hat sie noch nie getan. Darüber kann ich auch nix schreiben. Zukunft gibt es nur in der Lichtwelt und da auch nicht für jeden. Aber dort gibt es immerhin noch Zukunft als Hoffnung getarnt. In der Schattenwelt macht man nur permanente Gegenwart und in guten Momenten mal eine 1/4 Stunde über den Tellerrand hinaus, bevor es wieder Schwarz um einen herum wird. Keine Ahnung worüber ich Morgen schreiben werde. Ich kenne noch nicht einmal den Gedanken für den nächsten Satz. Ka Spaß.

Natürlich kann man jetzt einwenden. Na wenn es nix zu leben gibt, und dadurch auch nix zu erzählen, dann lass es doch. Überlass das Schreiben doch der Lichtwelt und den dortigen Großkünstlern. Die Algos von Amazon wissen wo es langgeht, wenn sie hier Gerechtigkeit für Serbien einfordern. Großkünstler wissen wie man sich großartige Gegenwelten erfindet. Nur was gehen mich diese kleinen Scheißer an, die von klein auf an die Geheimnisse des Gelingens und der Sprache herangeführt werden. Heute schreibt im Grunde nur noch die Bildungselite für die Bildungselite. Nein das stimmt so nicht. Gelesen wird fast nur noch die Bildungselite. Diesen Scherben lasse ich mir aber nicht aufsetzen. Sollten sie sie auch so handhaben Herr D. Ich entscheide wenn es Zeit ist zu verstummen. Außer der verfluchtete Sensenmann kommt mir in die Quere. Noch habe ich da Leben das es zu leben gibt. Halt in abgespeckter Form, recht eklig, grindig, kaputt und voll Fremder die auf meinen Teppich herumstehen, wie Soldaten im Lichtkegel einer Laterne. Keine Ahnung wonach die suchen. Ich habe es sicherlich nicht verloren. Sorry für die Formulierung Herr D. Mir völlig egal was die Leute davon halten, dass ich schon wieder über Klicks und Kommentare lamentiere. Ich lebe jetzt, egal wie aussichtslos es sich auch anfühlt und wie oft die Leute noch an meinem Blog vorbeiklicken. Jetzt schreibe ich Geschichte, wenn auch nur im allerkleinsten Weltkleinstformat. Trotzdem ist es mein Leben, meine Geschichte, meine Weltaneingung. Mein Scheitern ist es sowieso immer. Warum dann nicht darüber schreiben? Mir doch siebzehn wenn auf meiner Speisekarte nur noch ein Gericht steht das sich "same procedure as every day" nennt. Mit meinen äußerst bescheidenen Mitteln versuche ich kleinstkunstmäßig noch herauszupressen was geht. Besser wird`s nicht mehr wenn das Leben versiegt ist. Ich klatsche nur noch großflächig Farbe auf gelben Grund. Heute ging ich durch den Supermarkt, laut vor mich hin plappernd. "Sterblich, sterblich, sie natürlich auch, sterblich, sterblich, ah sterblich wie schön noch ein Sterblicher, sterblich, na sie wer sonst, schon tot wie das Hendl in der Kühlvitrine, extrem sterblich, wenngleich sie aussehen wie gemordet, sterblich, noch nie vom Baum der Erkenntnis genascht und trotzdem schon tot, oh Äpfel im Angebot. Das Kilo beim Spar um 1,45 Euro. Hab ich sofort zugeschlagen. Die Apfelernte heuer ganz schlecht. Sortenrein habe ich auch gesehen. Ein Liter Saft Sortenrein 2,99 Euro. Ohne Produktfaschismus unter 1nem Euro. Sachen gibts. Und dann natürlich Streusalz beim Discounter. Das gute alte Streusalz. Beim Lidl gibt es jetzt auch Gänsebrust. Kontrolliert frei von Lebendrupf und Stopfmast. Kann ich über mich nicht behaupten. Ich wurde gerupft und mit Kleinstbürgerlichkeit gemästet bis es mich innerlich zerriss, so wie es einst meine Großmutter innerlich zerrissen hat. Der Goadfather wollte damit nie was zu tun haben in seinem Gefühlen. Hat er alles mir vor die Haxen gekippt. Versuch das einemal zu beweisen.

Im aktuellen Spiegel sagt eine gewisse Frau Janina Kugel, Personalchefin bei Siemens: ".....Ich bin nach dem Prinzip erzogen worden: Wenn man will, dann kann man alles".

Oh dachte ich mir. Ich bin nach einem ähnlichen Prinzip erzogen worden. Wenn man nur will, dann kann man auch ganz nix.

Ende

*steht aber so auch in der Zeitung. Ganz spannendes Thema derzeit in der Lichtwelt.

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