Freitag, 17. April 2015
Zeitungssplitter frei interpretiert und ein versöhnliches Ende
Die Weltbank soll nach Recherchen des Internationalen Konsortiums für Investigative Journalisten (ICHJ), Mindestens 3,4 Millionen Menschen in den vergangenen Jahren nachweislich zu Opfern von Weltbank Projekten gemacht haben. Zehntausende wurden aus ihren Häusern oder ihrem Land vertrieben. Mord und Totschlag soll auch im Weltbank-Angebot gestanden haben. Ausgewertet wurden 972 Projekte der Institution seit 2004. Vielleicht können sie sich noch an den stellvertretenden US-Außenminister Paul Wolfowitz erinnern. Der war der Co-Architekt des Irak-Krieges. Die Pläne für die Invasion hatte der Mann schon vor dem 11. September 2001 fertig ausformuliert in der Schublade liegen. 2005 wurde er dann von seinem Mentor „Georg W. Mission Accomplished Bush“, auf den Chefsessels des Weltbankpräsidenten hin und weggelobt. Das macht man in der Weltpolitik so mit honorigen Herrschaften. 2007 musste der Paul von diesem Sessel dann wieder Abstand nehmen. (Freundin-Kohle) Vielleicht ist es ja so, dachte ich mir, dass einige Menschen einfach nur aus einem Zweck geboren werden. Sie sollen das Unglück in die Welt bringen. Einen Attentatversuch auf Leib und Leben, im Raschid-Hotel Bagdad, überlebte der Mann so gut wie unversehrt. Ein anderer Hotelbewohner hingen starb, weitere wurden verletzt. Wie es aussieht scheint auch das Glück, beratend für die Weltbank tätig zu sein.

Auf der Überfahrt nach Europa soll eine Gruppe muslimischer Flüchtlinge zwölf christliche Passagiere über Bord geworfen und ertrinken lassen haben. Alarmiert durch schockierende Zeugenaussagen nahm die Polizei von Palermo am Donnerstag 15 Verdächtige fest. Einst war Moses und die Israeliten ja auf der Flucht vor den Ägyptern. Am Ufer des Roten Meeres hatten die Streitkräfte des Pharao sie fast eingeholt. Da eilte Gott seinem Volk durch ein Wunder zu Hilfe: Die Wasser des Meeres teilte sich, die Israeliten gelangten trockenen Fußes ans andere Ufer. Das ägyptische Heer ertrank in den Fluten. Und in der Bibel steht (Matthäus 14, 22-33) ich kopiere: „Das Boot aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen, denn der Wind war ihnen entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, indem er auf dem See einherging. Und als die Jünger ihn auf dem See einhergehen sahen, wurden sie bestürzt und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrien vor Furcht. Sogleich aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen! Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie in das Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn! Ja so haben sich die Zeiten geändert.

Zur Aufmunterung. Gisel Bündchen ist zurückgetreten. 2014 soll die Frau 47 Millionen Dollar verdient haben. „Mein Körper hat mich gebeten aufzuhören“, sagte sie einer Zeitung. Mein Körper, da vor allem der Kopf, schlägt mir dann und wann auch ähnliches vor.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl SPÖ hat ja diese Wochen den medialen Vogel gewissermaßen abgeschossen und österreichs Lehrer/Innen, geschlossen gegen sich aufgebracht. Die Hände lässig in den Hosentaschen gewickelt, stichelte/raunzte er in Richtung der Lehrer(Gewerkschaft): „Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstag fertig“. Im Feuilleton meiner Qualitätszeitung wurde das Pferd Arbeit dann von der anderen Seite her aufgesattelt, indem das jährliche Salär vom Bürgermeister-Michl 240 000 Euro ohne Zulagen, (Berliner Bürgermeister kassiert 90 000 Euro weniger) umgerechnet gut 8583 Junglehrer-Einheiten wert sei. Der Bürgermeister-Michl ist dermaßen produktiv das er von Montag bis Freitag täglich 38 Stunden arbeitet, inklusive Gangaufsicht für den überambitionierten Koalitionspartner, und Nachsitzbegleitungen beim Wirtn. Wie sie diesem Beispiel entnehmen können ist in Österreich eine Sache heilig und zwar die Arbeitsleistung. Arbeit ist in Österreich die einzige gültige Eintrittskarte in die Gesellschaft. Auch wenn diese Arbeitsleistung chronisch unproduktiv ist. Hauptsache sie machen etwas das nach viel Arbeit aussieht. Nur zu erfolgreich sollten sie in ihrer Arbeits-Bereitschaft auch nicht sein. Millionen dürfens damit nicht verdienen. Das wird hier gar nicht gerne gesehen. Die österreichische Identität verträgt das nicht. Ideal ist es wenn sie dieses Land zuerst politisch und danach auch wirtschaftlich durch ihren Arbeitseifer zu Grunde richten und Mrd. an Steuergeldern in undurchschaubar-föderalen Strukturen versickern lassen. Und des was an Kohle über bleibt schicken sie dann auf nimmer wiedersehen in einem undurchdringlichen österreischischen Förderdschungel. Aus diesem Dschungel ist noch nie eine Förderung lebend zurückgekehrt. Hauptsache sie machen etwas das nach viel Arbeit riecht. Unterstehen sie sich in Österreich einzugestehen das sie nicht so viel arbeiten. Arbeitslosengeld kassieren und schwarz hackeln geht auch. Es langt schon völlig, wenn sie wie ein ehemaliger österreichischer Innenminister, ihren Größenwahn, in Form von mangelndem Unrechtsbewusstsein, einmal täglich pünktlich zum Hofgang ausführen. Dann wird in der Zeitung über sie geschrieben dass sie ein ganz vorbildlicher Häftling sind. Das Tagwerk eines vorbildlichen Häftlings, der einst das Amt des Innenministers bekleidete, interpretiert der gelernte Österreicher schon als herzeigbare Leistung. Sogar eine Leistung, von der, der Leistungsverursacher, nicht einmal wusste woraus diese Leistung konkret bestand, wird schon als Leistung anerkannt und muss nicht einmal versteuert werden. Noch gescheiter ist es natürlich wenn sie wie der ehemalige Landeshauptmann von Kärnten, der im Vollrausch tödlich verunglückte, ein ganzes Bundesland, ja beinahe den ganzen Staat, mit Hilfe von allen nur erdenklichen politischen Zuträgern und moralischen Drückebergern, in den Abgrund reißen. Dann baut man ihnen sogar einen Schrein. Nur eines dürfen sie in diesem Land auf gar keinen Fall. In den Verdacht geraten das sie nichts tun das auf den ersten Blick nach harter Arbeit aussieht. Und Österreich ist Arbeit nicht nur Leistung gegen sich selbst, sondern auch gegen alle anderen. Falls sie mal nach Österreich kommen wollen, und sie jemand nach ihrer Lebensleistung fragt, lügen sie wie gedruckt. Erzählen sie irgendeinen Scheiß. Früher behauptete ich immer ich sei Staatsanwalt. Unterstehen sie sich die Wahrheit zu sagen, oder das was sie für ihre Wahrheit halten. Die Wahrheit verzeiht ihnen hier niemand. Nicht einmal die eigenen Eltern.

Der EU, steht in meiner Qualitätszeitung, kommen die Kinder abhanden. Fragen sie mich nicht warum. Deutschland belegt im Ranking der Unter-15-Jährigen mit 13,1 Prozent (20014) den letzten Platz. Vielleicht liegt es auch am gewaltigen deutschen Exportüberschuss von 256 Mrd. Euro. Bei so viel überschießender Produktivität bleibt ja kaum Zeit für ein schönes Techtelmechtel mit Spätfolgen. Wir sind mit 14,3% Unter-15-Jähriger viertvorletzter. Schwanger sind in Wien in der Regel nur noch Frauen mit aktuellem Migrationshintergrund. Wie z.B. die Frau vom Palästina-Österreicher Zahnarzt, der die Existenz Israles nicht anerkennt. Guter Kumpel vom H. Dem seine Frau, die Ehe wurde ja noch nach guter muslimischer Tradition arrangiert, wurde schon nach kürzester Zeit schwanger. Kind und Frau sind im Übrigen wohlauf. Ob Kinder spezeill für den Dschihad in die Welt gesetzt werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Und natürlich diese komische Frau aus dem Supermarkt. Die hat eine ganze Kindergartengruppe aus sich heraus gepresst. Unglaublich wie freizügig die ihre Fruchtbarkeit interpretiert. Mir ist diese Frau a bisserl unheimlich, weil sie bei mir den Eindruck hinterlässt, dass jedes einzelne der Kinder gewollt ist. Einordnen würde ich sie als Öko-Tante mit straff gebundenen Tuch und so, wenn ich sie einordnen müsste. Fleisch frisst sie auch keins. Die ernährt sich nur vom Blut ihrer Nachkommen. Niger ist ja das Land mit dem schnellsten Zuwachs an Menschen weltweit. Seit 1990 ist die Zahl jener die unter extremer Armut leiden um 700 000 Menschen angewachsen. Die Weltbank würde wahrscheinlich „Einheiten“ zählen. Frauen bekommen in Niger im Schnitt 7 Kinder und mehr. 1964 schlug Kenneth Boulding zur Kontrolle der Überbevölkerung ein System handelsbarer Fortpflanzungslizenzen vor. Dabei sollte jeder Frau eine (oder je nach Regeln auch eine zweite, dritte, usw.) Bescheinigung ausgestellt werden, die ihr das Recht auf ein Kind einräumte. Von dieser Lizenz könnte sie dann gebrauch machen oder sie zum aktuellen Preis verkaufen. Niger und Deutschland wären die idealen Kandidaten/Innen für so einen Lizenzhandeln. Wenn die Deutschen schon aus freien Stücken oder weiteren, ähnlich gerahmten Überzeugungen, an ihrer Aussterbebereitschaft festhalten wollen, was bei so viel leidvoller Geschichte durchaus verständlich ist, dann könnten die Preußen und weitere deutschen Kulturvölker aus Süd und Ost, doch dazu beitragen, das sich Niger nicht zu einem zweiten Ruanda entwickelt. Gibt ja Leute die behaupten dass der Genozid in Ruanda eng mit der ruandischen Überbevölkerung korrelierte. Afrika soll ja im 21. Jahrhundert eine wahre Bevölkerungsexplosion von 1,1 Mrd. auf gut 4,2 Mrd. Menschen erwarten. Nicht wenige von denen werden ihren Lebensanker am Grund des Mittelmeeres setzen, oder ihnen den faltigen Arsch auswischen, wenn sie jetzt schon entsprechend finanziell für ihren Verfall vorsorgen. Die Deutschen wären die idealen Kandidaten um Frauen in Niger, den Weg in die Emanzipation von den bestehenden Verhältnissen zu erleichtern, wenn nicht sogar zu ebnen. Oder denken sie dass die Kinder in Niger alle aus purer Leidenschaft gezeugt werden und alles Wunschkinder sind. Die Deutschen kaufen Niger mittels gutem Gewissen und noch mehr guter Kohle gewissermaßen aus der ökonomischen Rückständigkeit heraus, und legen sich die Nicht-Geborenen-Zertifikate dann glücklich und stolz ins nationale Nachtkästchen. Mir ist schon bewusst dass dieser Handel mit Nichtgeborenen-Niger-Kinder Deutschland nur bedingt vorm Aussterben bewahren wird. Aber in einem Bewerbungsschreiben mit vier Nichtgeborenen-Lizenzen aufwarten können, oder Sonntag beim Brunchen und Chillen, vielleicht auch in einem Blog. Das würde doch gut kommen. Oder nicht.

Oleg Kalaschnikow von der prorussischen Partei der Regionen des 2014 gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch wurde in Kiew erschossen. Unbestätigten Informationen nach eindeutig mit einer Glock-Pistole oder einem anderen Erzeugnis aus Natobeständen.

Jeder vierte der in Israel wohnenden Holocaust-Überlebenden fristet sein Dasein unterhalb der Armutsgrenze. Laut FBHV-Erhebung haben 45.000 der insgesamt noch 189.000 Überlebenden in Israel monatlich weniger als die 3000 Schekel (712 Euro) zur Verfügung, die als Armutsgrenze definiert wurden. Laut einer anderen Studie neigen die Kinder von Holocaust-Überlebenden dazu, stärker als ihre Altersgenossen grundsätzliche Existenzängste zu entwickeln. Israels Premier Benjamin Netanjahu warnte zum Auftakt der Feierlichkeiten, Holocaust-Tag, 70 Jahr Gedenken an die Opfer der Naziverfolgung, Auschwitz-Befreiung, vor einer iranischen Atommacht. Der sich abzeichnende Kompromiss mit Teheran sei Beweis dafür, dass die Welt die Lektion der Shoah nicht gelernt habe. Verstehe Herr Regierungschef. Verstehe.

Im Supermarkt sah ich heute ein niedliches, kleines Mädchen mit lustigen Zöpfen durch die Gänge hüpfen. Und die sang: „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum“. Andauernd oh Tannenbaum, oh Tannenbaum. Nur das stand natürlich nicht in der Zeitung.

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Mittwoch, 15. April 2015
Das Bildnis einer unbekannten Frau
Dinge gibt`s, die glaubt man nicht. Die Hausverwaltung hat meinen neuen Haustorschlüssel nicht zu mir sondern zum Goadfather geschickt. Und der dann eingeschrieben zu mir. Im Mail stand. Hab den Schlüssel zur Post gebracht. Eingeschrieben. Eine Überraschung ist auch dabei. Prost Franze. Die haut dich vom Hocker. Ich mailte zurück, hoffentlich nichts Schreckliches. Nicht das ich mich noch einnässe. Das Prost Franze sagte man früher in Unterkärnten zu jeder sich passend machenden Gelegenheit. Das Prost Franze kam in Witzen vor, bei Besäufnissen, wenn alles vergebens war und man den Hut drauf hauen könnte, wenn sich dann doch noch alles zum Guten hin entwickelte, wenn man einen alten Freund wieder traf und auf a Glaser anstieß, und dann weiter soff bis man wieder den Hut auf einen Prost franze Witz draufhaute und vom Hocker fiel, der zu einer Bar gehörte, bei politischen Skandalen und natürlich bei Überraschungen. Ein klein wenig, denke ich nie. Aus dem ein klein wenig wird bei mir immer a bisserl. Doch a bisserl angespannt radelte ich heute zur Post. In meinem Kopf war natürlich mindestens einer meiner Freunde aus fernen Jugendzeiten verstorben, hatte sich erhängt oder wurden wegen eines Kapitalverbrechens angeklagt. Nicht das sie sich jetzt von meinen Jugendfreunden ein falsches Bild machen. Der am wenigsten Wohlgeratene bin nach dem kleinstbürgerlichen Gesetzmäßigkeiten eindeutig ich. Auf der Post, Ausweis her gezeigt, Brief mit dem Schlüssel und der Überraschung an mich genommen, ein paar Meter gemacht um nicht im Weg zu stehen, und den Umschlag hastig aufgerissen. Neben dem Schlüssel lag ein Ausschnitt aus einer regionalen Tageszeitung. Ein gewisser Herr Sowieso war verstorben. Und dann noch einer. Der war etwas älter. Meine Stirn legte sich in Falten. Was will mir der Goadfather denn damit sagen, fragte ich mich verwundert. Hab ich einst deren Töchter nach § 218 StGB, der sogenannte Grapsch-Paragraf nach damaliger Rechtsprechung völlig korrekt umarmt, und das verzeiht mit einer dieser verstorbenen Herren bis in den Tod nicht? Oder habe ich in deren enorm aufwendig dekorierten Gärten gekotzt oder sonst irgendeinen Scheiß angestellt. Ich wurde einfach nicht schlau aus dieser angeblichen Überraschung. Gut es war noch früh am Tag und mir steckte noch meine Medikamentenabhängigkeit in den Knochen. Ein Auto dürfte ich in diesem Zustand keinesfalls steuern. Bin nicht fahrtüchtig. Mein Gott ist die Versuchung jetzt groß, gleich einmal drei Seiten über meine Lebensuntüchtigkeit zu lamentieren. Was ist, dachte ich mir leicht eingenässt, wenn der Goadfather auf dem Weg in die Demenz ist. Und das sind die ersten Vorboten. Als ich den Zeitungsauschnitt schon wegwerfen wollte, sah ich auf der Rückseite das Bild einer Frau, mit viel Haar und Ohrringen und einer markanten Nase. Eigentlich ganz fesch. Und daneben stand: „Oh Schreck, oh Schreck, die 6 ist weg! Nie rasten, nie ruhen, hast immer viel zu tun. Bist immer für uns da. Ja unsere J. wird 70 Jahr! Nichtsdestotrotz, treib`s nicht zu toll, dann machst du auch die 100 voll.

Alles Gute wünschen Dir zum 70zigsten. Und dann standen da ein paar Namen. J., 70, dieses Gesicht, und dann der Name H. unter den Gratulanten, an den ich mich dunkel erinnerte. Und das alles als Überraschung verpackt und vom Goadfather verschickt. Meine Erinnerungsmaschine stand unter Hochdampf. Erinnerte a bisserl an den Wicky, wenn dem die Sternchen kommen, oder auch nur uns den Zusehern, und er eine Lösung für ein Problem hat. Ich hatte ja keine Lösung für das Problem sondern nur einen Namen. Mami, Mutti, Mutter. Ein Stern der schon sehr früh von meinem Himmel fiel. Die Person da auf dem Foto, der da kleinstbürgerlich-euphorisch bis peinlich gratuliert wurde, war eindeutig und unzweifelhaft meine leibliche Mutter. Gerade weil das Foto so schön analog war und a bisserl aus der Zeit gefallen schien tat sich meine Erinnerung leichter. Für eine 70jährige weibliche Person sah diese Frau unverschämt frisch aus. Offensichtlich hatte ich sie auch ungefähr so in meiner Erinnerung abgespeichert. Schon auch a bisserl verstört starrte ich dieses Bild in einer regionalen Zeitung an, das der Goaffather ja nicht säuberich herausgeschnitten sondern herausgerissen hatte. Während ich so da stand und starrte, blieb die Erinnerung einfach irgendwo in der Botanik stehen und rührte sich nicht mehr.

Meine ältere Halbschwester hatte ihr auf diesem Wege nicht gratuliert. Ich bin ja kein zynischer Mensch. Nicht das meine leibliche Mami, zu meiner älteren Halbschwester jetzt auch so ein ähnlich inniges Verhältnis pflegt wie zu mir. Drei Kindern zwei Ausfälle. Das wäre doch zu viel des Guten oder nicht. Spricht aber einiges für dieses Theorie. Und vieles natürlich nicht. Vielleicht denkt sich die Claudia auch nur des ist peinlich. Der H. der ihr da so überschwänglich gratulierte, ist ja mein Halbbruder den ich nicht kenne und Mamas drittes und jüngstes Kind. Der war ja das Produkt einer Liebesheirat. Ist aber auch gescheitert. Nicht das meine Mami nur Liebe für eine Kind hat.

Bist immer für uns da las ich noch einmal. Heute mailte ich dem Goadfather das des aber nur bedingt anwendbar ist. Und ich mich auch weiterhin eher an ihn, den Goadfather halte werde, um nicht ganz leer auszugehen. Des Weiteren war ich guter Hoffnung schreib ich, das wir seinen 75. Geburtstag auch überregional feiern und ich kein Inserat schalten werden müssen. Für unsere Verhältnisse ist das schon eine Liebeserklärung. Prost Franze.

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Sonntag, 12. April 2015
Die Mongo-Nummer mit der Vollsepp(horst)-Garantie
Seite 20

Heute, eh noch schwer geschockt und gezeichnet vom Zusammenbruch meiner existenziellen Grundlagen, der neue Klappstuhl brach beim ersten Probesitzen einfach und ohne Vorwarnung entzwei, gibt es im aktuellen Spiegel 2015 Nr.16 Seite 44-46, unter der Überschrift: „Die Dämonen des Markus S.“, eine mehrseitige Reportage über einen 26jährigen Mann zu lesen, der in seiner paranoiden Psychose, die eine Form der Schizophrenie ist, einen 61järhigen Mann, vor den Augen des kleinen Enkels, ein Messer in den Rücken rammte und tötete. Dieser ältere Herr, der sich ganz wunderbar und liebevoll um seinen Enkel kümmerte, soll in den Augen Markus M. angeblich ein Dämon gewesen sein, mit toten, seelenlosen Augen. Wirklich großartig unterscheidet sich Markus M. Werdegang nicht von meinem. Erblich bedingte Veranlagung, Großmutter schizophren bei mir, Stessfaktoren, Mobbing am Arbeitsplatz, oder gleich gar keine abgeschlossene Berufsausbildung, Drogen usw. Hätte ich gewusst, nein nur die leiseste Ahnung gehabt, das Drogenkonsum/Missbrauch, eigentlich habe ich nur gekifft, nicht einmal regelmäßig, dermaßen verheerend für den Krankheitsverlauf sein kann, hätte ich dieses Zeug nie angerührt. Niemals. Nur wusste ich das leider nicht. Ich wusste nicht dass ich zu einer Hochrisikogruppe gehörte, die vom Kiffen unbedingt die Finger lassen sollte. Also stimmt es auch nicht ganz wenn man behauptet wird, dass das Kiffen völlig unbedenklich sei. Markus S. hat sich im Grunde in einen fürchterlichen Wahn hinein gekifft. Seelisch gestört war er auch noch. Eine Schizophrene Psychose, kombiniert mit einer krankhaften seelischen Störung. Eine gefährliches Gemisch wenn die Seele gestört ist. Der Psychiatrie, oder sagen wir die behandelnden Ärzten waren auch nicht wirklich angetan von dem Mann. Obwohl sich Markus M. völlig verwirrt in einer hessischen Kleinstadt auf einem Polizeirevier aufkreuzte und um Hilfe bat und für eine Nacht in einer Psychiatrie einer Klinik eingeliefert wurde, schickten ihn die Ärzte am nächsten Tag schon wieder weg. Mir erging es da in Ansätzen sehr ähnlich. Als ich mich von absurden Gedanken dominiert fühlte, oder mich in Gedankenleiereien verlor, die Gott sei Dank weniger explosiv waren/sind, roter Skoda und so und nach Hilfe bei Therapeuten suchte, schickten die mich wieder weg, weil O-Ton die mich für zu aggressiv, zu wenig kultiviert und für zu unterprivilegiert hielten. Warum seine therapeutisch-wertvolle Zeit an einen Gelegenheits und Hilfsarbeiter verschwenden. Gibt doch auch Patienten mit einer erfreulicheren Prognose und einer schönen bürgerlichen Existenz mit kleinen Rissen in den glatten Außenwänden die sich einfach zuspachteln lassen. Kann ich aber auch verstehen. Therapeuten sind ja keine Chirurgen. Therapie kann helfen muss aber nicht. Ein Bein zu gipsen verspricht in der Regel mehr Erfolg. Die scheiß Haxen/Beine musste ich mir wund laufen um an Hilfe heran zukommen. Vielleicht sollte ich mich mal wieder auf diesem Wege bei meiner Nerventante bedanken. Eine gute Frau. Die hat mich nicht einfach weggeschickt und abgewimmelt. Nur heilen konnte sie mich bis jetzt auch nicht so ganz. Aber ein wenig gesellschaftsaffiner hat sie mich schon gemacht. Ich verstehe schon dass sie beim Leben meines Blogs das mitunter ein wenig anders beurteilen. Fairerweise sollte ich anführen dass in der Reportage auch erwähnt wird dass die meisten Patienten nicht gewalttätig sind und auch nicht straffällig werden. Keinen Absatz später haut dir der Spiegel auch schon eine Statistik um die Ohren, das Schizophrene fünfmal eher eine Straftat begehen und bei Tötungsdelikten steige die Wahrscheinlichkeit sogar fast auf das 13-Fache. Das 13-Fache. Dagegen versuch einmal anzukommen oder anzuleben. Ein Prozent der Bevölkerung Österreich/Deutschland erkrankt an Schizophrenie. Das sind dann in Germanien 800 000 Personen. Von den 800 000 Personen töten sagen wir 799 998 nicht. Zwei schon. Und einer davon ist dann der Markus M. Der dann alle strebsamen und gutartigen Irren, mit Hilfe der Medien unter seinen grässlichen und abscheulichen Tat begräbt. So ein Schizo, der einen alten Mann absticht, noch vor den Augen des kleinen Enkels, ist einfach der ideale Stoff für eine sagenhaft gute Geschichte. Top Horror oder nicht. Tut mir aufrichtig leid dass ich das nicht bringe und nur langweiliges Zeug über zusammenbrechende Klappstühle schreibe oder dass ich Weihnachten allein feiere und in roten Skodas sitze die in Kochtöpfen parken. Trottel blöder und der Flugzeug-Deprie ist auch ein blödes Arschloch. Ein selten blödes Arschloch. Egal wie kaputt man ist oder zu sein scheint. Kaum jemand wird von den bestehenden Verhältnissen gezwungen, in die äußersten Ränder seiner Krankheit/Wahns/Verstörung vorzustoßen. Niemand muss großmütig die ganzen Abgründe seiner scheiß Psyche durchqueren wie die Wüste Gobi. Natürlich könnte es die Gesellschaft den Eingeknickten oder Festgefrorenen etwas einfacher machen, nur lässt sich daraus noch lange nicht das Recht ableiteten, das Leben unschuldiger Menschen einfach so zu beenden wie ein rachsüchtige Gott. Anderen Menschendas einfach so das Lebenslicht ausblasen. Ist doch Scheiße oder. A bisserl Gemeinschaftssinn und Mitgefühl für den anderen muss einfach jeder in sich aufbringen wollen/können. Egal wie isoliert und ausgegrenzt man ist oder sich fühlt. Das hab sogar ich hinbekommen. Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen das man mich auf Händen tragen sollte für meine Einsichtsfähigkeit. Manchmal steht in Kommentaren, vielleicht auch nur gut gemeint, du bist nicht schizophren. Doch bin ich. Ich bin der Pächter einer „schizoaffektiven Psychose“. Sie können mir glauben, Seroquel nimmt man nicht 16 Jahre aus einer Laune heraus um anders, anders zu sein. Jetzt schreibe ich seit beinahe vier Jahre in diesem Format. Und ich komme immer wieder auf meine Erkrankung zu sprechen. Nicht in jedem kleinsten Detail. Das würde ein falsches Licht auf mich werden. Sogar anders herum, in dem ich offen eingestehe, das mir die Erkrankung das scheiß Leben gerettet hat, habe ich es schon versucht. Wie verrückt muss man den sein um sich so eine Biografie erfinden zu wollen. Eine ich bin nichts, kann nichts, hab nichts Biografie. Also bitte. Manchmal ist es besser, manchmal schlechter und hin und wieder schreibe ich ganz konkret darüber wie sich diese Erkrankung anfühlt. Des Weiteren bin ich bemüht diese schizoaffektive Psychose so klein wie möglich zu halten. Fragen sie Betroffene. Die werden meine Angaben bestätigen. Betroffene, die nicht total vom Wahn aufgefressen und nicht mehr ausgespuckt wurden und sich in Behandlung befinden und artig ihr Neuros einwerfen, weils sie diesen oder anderen Mist nicht mehr loswerden, da sich die Erkrankung an einen klammert wie eine Kloschüssel an den Deckel, der sich nicht hochklappen lässt, wissen einfach ganz genau wann genug mit lustig ist. Nur beim HSV scheinen die das nicht zu wissen. (hahaha) Oder andres gesagt. Im Spiegel steht: „Mit 22 Jahren, für die meisten Altersgenossen fängt das Leben richtig an, ist Markus S. schon irgendwie zu Ende. Mich hat wahrscheinlich die Tatsache gerettet das ich dieses Gefühl erst mit 23 Jahren hatte und natürlich der Goadfather, der in der Regel nicht mit mir telefoniert und mich auch nicht zu sich nach Hause einlädt. Wegen der Stiefmutter, alias UM2, der Nachbarn, Scham, die natürlich eine kleinstbürgerliche ist. Weiter im Text.

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