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Freitag, 26. Dezember 2014
Weihnachtsbotschaft
der imperialist, 20:03h
Am heiligen Abend hab ich zwei Packungen Chips gefressen und jetzt kann ich nicht kacken.
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Donnerstag, 25. Dezember 2014
Dieser eine Abend im Jahr ist mir heilig
der imperialist, 20:10h
Das schönste an Weihnachten ist für mich immer der Heilige Abend, der ja für eine ganz bestimmte Atmosphäre sorgt, die es nur einmal im Jahr gibt. Wien ist ja nicht gerade ein Dorf und die Straße in der ich wohne, eine kleine Autobahn und entsprechend von Menschen frequentiert. Aber an heilig Abend, kurz nach 20 Uhr ist diese Straße wie ausgestorben. Kaum ein Auto und nicht eine müde Seele zu sehen, als ob eine Seuche alle dahin gerafft hätte, wenn man nicht genau wüsste dass heute der Heilige Abend ist. Und wie jedes Jahr ziehe ich mich dann an und gehe auf die Straße hinunter. Zu Weihnachten versucht jeder einen Ort zu finden, an dem er sich einigermaßen willkommen fühlt. Natürlich gibt es Leute die tun so als ob sie mit dem Fest nichts zu tun haben wollen. Einige meinen das wirklich so, es gibt ja auch gute Gründe dieses Fest nicht zu mögen. Nur der Heilige Abend, an der ja an sich der Menschwerdung Gottes gedacht wird, meistens per Einkaufsgutschein und mit Lametta das früher mehr war, ist daran nicht schuld. Und eine nette Einladung an Heiligen Abend würden wahrscheinlich nicht einmal jene ausschlagen, die allein schon beim Gedanken an Weihnachten einen depressiven Schub kriegen. Außer mir natürlich. Ich würde jede Einladung sofort ausschlagen. Ich liebe dieses ausgestorbene Weihnachten wenn die Straßen verwaist sind. Nicht einmal die Hundebesitzer sind kurz nach 20 Uhr zu sehen und unsere anders religiösen Mitbürger halten sich auch nobel zurück. Niemand ist da. Alles haben sie ihren Ort gesucht, einige sogar gefunden. Und ich habe diese beschissene, kalte und abweisende Straße, die mir das übrige Jahr über einen kalten Schauer über den Rücken jagt, weil sie ein unwirklicher, zur Verfremdung neigender Ort ist, der durch die Flüchtigkeit des Geschehens, keinen rechten Sinn ergeben will und sich deswegen einem widersetzt und verweigert, beinahe ganz für mich allein. Diese Stille, ab und zu unterbrochen durch ein paar Autos, hat überhaupt nichts bedrückendes für mich. Da ist eine Verlorenheit an und in mir an der ich mich für einen Moment erfreuen kann. Einmal im Jahr am Heiligen Abend, kurz nach 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit, wenn ich die beleuchtete Straße einmal rauf und runter marschiere wie ein Gardeoffizier, und mich bewusst in der Straße umsehe, was ich sonst nie mache, das Gefühlsleben der Büromenschen verstehe ich sowieso nicht, fühlt sich diese Verlorenheit freundlich an wie ein kleiner Sieg über die bestehenden Verhältnisse. Sogar ein paar Sterne blühten heuer am Himmel, den einige für den Arschinnenraum der Ewigkeit halten, und als ich hoch schaute weil ich meine Schritte nicht zählen musste um bei Verstand zu bleiben, taten die so als ob sie mir den Weg (zu dir) weisen würden, wenn ich nur fest daran glauben würde, wie die Nachfahren König/Strauchdieb Davids an ihre überragende Bestimmung, die eine Wahrheit in Händen zu halten, wie ein zitternder Säufer sein erstes Glas. Was ich natürlich nicht mache.
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Mittwoch, 24. Dezember 2014
Kurzes Weihnachtsstenogramm
der imperialist, 19:33h
Der Hobbit-Anwalt, dieser elendige Spießer, hat mir mein Weihnachten völlig versaut. Geradezu vernichtet hat er mein Weihnachten. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten er hat mein Fest entweiht. Seinem leicht narzisstischen Gutmenschentum hilflos ausgeliefert, fiel dem Hobbit-Anwalt nichts Besseres ein, als bei mir in feierlich verseuchtem Gemütszustand auf der Matte aufzuschlagen, und mich mit einem Weihnachtsgeschenk reich zu übervorteilen. So ein Spinner. Weil ich immer für ihn da war/bin, stammelte er. Ja und. Diese Aussage/Feststellung mag nicht völlig an den Haaren herbei gezogen sein, aber deswegen muss er doch nicht gleich mit einem Geschenk angerannt kommen. Einen sündhaft teuren und qualitativ fürchterlich hochwertigen Winterpullover hat er mir geschenkt. Noch dazu in Schwanz. Schon beim Hinsehen bekam ich einen Ausschlag. Wo ich doch prinzipielle nur Mist trage. Leibchen und Jean/Short. Was anders kommt mir nicht auf die welke Haut. Diesen Pullover kann ich höchstens als Leich tragen unterm Deckel. Dabei hat er derzeit eh kaum Kohle, weil er an seiner Doktorarbeit schreibt. Was das Geschenk noch wesentlich unattraktiver und fürchterlicher macht. Mich dem Anlass würdig erweisen krieg ich natürlich nicht hin. So ein unkoordiniertes Vorgehen passt nicht zu meiner abgefuckte Lebensart. Haut mir ein Geschenk und der darin verpackte Aufmerksamkeit, einfach rücksichtslos um die Ohren. Und ich steh dann blöd da, weil ich natürlich kein Geschenk für ihn habe. Ein Gutschein für eine Hure oder zwei Huren, die sich gegenseitig sexuell fertig machen und mich zusehen lassen, während ich an einen Joghurt löffle, hätte es doch auch getan. Oder zehn Billigleibchen Made in Burma. Es soll ja bei uns immer mehr Spinner geben, die allen Ernstes glauben, dass wir erhebliche Mitschuld, an den mitunter beschissenen Arbeitsbedingungen in Burma tragen, weil wir ja deren Produkte kaufen, ohne uns entsprechend zu vergewissern, ob eh alles unseren Reinheitsgesetzen entspricht. So eine Vermutung wird natürlich zumeist von Leuten ausgestoßen, wie Ladegut von einem überladenen Containerschiff, die sich so eine Betrachtungsweise leisten können. Vorwiegend Berufsmoralisten, die davon leben können/müssen, dass der Durchschnittsmensch ein Gewissen hat, das sich schön kneten lässt wie ein Sauerteig. Letztens sah ich eine Frau beim KIK (Textilien) hineinspazieren, die kam ihrer Hautfarbe nach zu urteilen aus Afrika oder aus einem 24 Stunden Solarium, und die hatte 3 kleine Kinder im Schlepptau, die auch dunkel waren wie Schokolade. Wo soll die sonst hingehen. Zur Caritas oder Dior? Einkaufen gehört nun einmal zur Menschenwürde. Oder wollen wir zurück zu einem Feudalismus-Light. Und nein diese Frau muss die Welt nicht retten. Es langt schon wenn sie ihren Kindern, im Land der Weißbrote, ein einigermaßen gutes Leben ermöglicht, ohne von den Weißborten blöd angesehen oder ignoriert zu werden. In Nordkorea gibt`s mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit KZs, in denen Tausende vor sich hin vegetieren und frisches Gras eine Delikatesse ist wie bei uns was weiß ich. Nicht auszudenken wenn das nordkoreanische Regime früher oder später kollabiert und südkoreanische Kameras durch diese Hölle schwenken werden. Was glaubst du was dann auf deinen Samsung-Smartphone los sein wird, während du gerade durch eine Einkaufsmeile deiner Wahl flanierst. Was ist eigentlich aus Haiti geworden und dem Südsudan seit der glorreichen Eigenstaatlichkeit? 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge. Und das ganz ohne florierende Textilindustrie. Auch nicht schlecht oder. Systemfragen lassen sich nicht so einfach beantworten wie es die Berufsmoralisten gerne vorgeben. Ich kenne nicht einen namhaften europäischen Berufsmoralisten, der selbstlos nach Bangladesch umgezogen ist, um die Welt hier zu einem besseren Ort zu machen. Nee, die fühlen sie ganz Wohl hier, trotz Krise. Wobei ich derzeit nicht einmal über die Tatsache hinweg komme das mein Schnitzel Gefühle hat. Jetzt fresse ich halt nur noch Würste. Die Hypermoderne zeichnet sich auch dadurch aus das sie einen emotional permanent überfordert. Ich mach da nicht mit. Ich werde ja schon bei einem modischen Pullover grantig und unselig, weil ich nicht weiß wie ich auf diese liebevolle und beinahe anrührende Geste vom Hobbit-Anwalt reagieren soll. Ist der schwul oder was. Außerdem hat er mir was geschenkt das vor allem ihm gefällt. Der war zu recht ganz stolz, dass mit der Pullover "Made in India" ziemlich gut passt. Einfach still und heimlich umtauschen und gegen eine Hure eintauschen geht auch nicht. Sorry Hobbit-Anwalt! Ich weiß, du hast auf den ersten Blick einen besseren Freund verdient. Einer der deine Gesten zu schätzen weiß. Doch auf den zweiten Blick nicht unbedingt, weil sonst hätte er ja einen anderen beschenkt. Hat der Kleine Sorgen steh ich Gewehr bei Fuß. Ausnahmslos, immer und unbeirrt. Außer natürlich das Telefon läutet vor 12 Uhr. Da zitiere ich dann den Götz von Berlichingen und lege auf.
Anhang: Wenigstens war das Geschenk in billigem Papier eingewickelt. Aber alle jene, die eine andere Ausbuchtung der Idylle bevorzugen, weil sie weniger kaputt sind oder sich geschickter als ich gegen eine drohende Verunstaltung zur wehr setzen wissen, wünsche ich natürlich „Frohe Weihnachten“. Bleibens gesund und weiterhin so jähzornig zuversichtlich.
Anhang: Wenigstens war das Geschenk in billigem Papier eingewickelt. Aber alle jene, die eine andere Ausbuchtung der Idylle bevorzugen, weil sie weniger kaputt sind oder sich geschickter als ich gegen eine drohende Verunstaltung zur wehr setzen wissen, wünsche ich natürlich „Frohe Weihnachten“. Bleibens gesund und weiterhin so jähzornig zuversichtlich.
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