Sonntag, 23. Juni 2019
Gerechtigkeit für den Goadfather. Anders geht es ja nicht.
Ich muss noch ändern wie bei einem Schneider, die so nach und nach aussterben, bei all der Billig-Mode. Ich bin auch schon am Wegschmeißen.

Großmogul Recep Tayyip Erdoğan, nee Präsident aller stammesgeschichtlich verbürgten Türkinnen, eventuell möchte ja noch mal in die Türkei, hat Istanbul tatsächlich verloren. Was sie eventuell nicht wissen, wenn sie nicht wie ich andauernd Zeitung lesen. Um die 15 Prozent der Bewohner Istanbuls sind Kurden. Ist der
Herr Päsident in seinen präsidalen Handlungen doch nicht ganz so vorrausschauend und weise, wie seine Rhetorik das vermuten lässt. Das hat er jetzt davon dass er kurdischstämmige Türken, als Menschen zweiter Klasse ansieht. Herr Präsident:
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Der Text geht sicherlich noch besser. Wesentlich besser. Aber das hier ist nun mal Kleinstkunst aus der Schattenwelt.


Harmonie. Soll im engeren Sinn was mit harmonisch zu tun haben. Vor allem wenn es menschelt, wie aktuell im 21 Jahrhundert allerorts. Na ja allerorts ist etwas zu. Wie sagt man schon. Durchsichtig, hellsichtig, blauäugig, weltfremd oder gar naiv. Hier die Optimierten im Helikopter-Modus allseits bereit de Seinen das Paradies auf Erden zu ebnen, und dort die Nachgerichten, weit ab vom Schuss, die ihre Kinder ausstoßen wie eine Maschine Lithium-Ionen-Akkumulatoren und dann reihenweise wegschicken. Oft in unsere Gefilde. Zumindest versuchen sie es. Wohin bitte sollen Nordafrikanerinnen ihre Kinder sonst verschicken. Etwa in die Sahelzone? Eben. Nee das wird jetzt kein Diskurs über Ethik und Moral bzw. Migration und Asyl, in einer globalen Welt und zu welchen Identitätskrisen und Diskursen das unter Umständen führen kann, wenn mein russischer Nachbar wieder mal schreiend aus dem Bett fällt. Was ehrlich gesagt schon länger nicht mehr vorkam. Aktuell bin eher ich es der schreibend aufwacht, mit rasenden Herzen das nur noch in den Tag hinein schlägt. Bernd Stegemann soll zu dem Thema ein interessantes Buch geschrieben haben. Es trägt den Titel: „Die Moralfalle“. Der behauptet unter anderem. Das Festhalten am Status des unschuldigen Opfers verschafft einen moralischen Vorteil in einer paradoxen Kommunikation. „Nimm mich und meine Besonderheit wahr und zeige mir zugleich, dass dieser Unterschied für dich keinen Unterschied bedeutet“. Die Identität, die zunächst als bloßes Konstrukt angesehen wird, verwandelt sich in einer moralischen Operation in eine handfeste Essenz. Sehr spannend nicht wahr. Versuchen sie mal gleichzeitig rot anzulaufen vor Wut und dabei schwarz zu sehen, während sie gleichzeitig Bluthochdruck und Blutniederdruck haben. Sowas geht höchstens wenn sie regelmäßig Glotze mache, die sich am Markt mit Werbung fremd finanzieren muss. Gegen diese Zuschreibung als unschuldiges Opfer möchte ich mich privat verwehren. Mit aller Entschiedenheit. Zwar kam ich in dieser Frage recht früh und ohne Schuld ins Hintertreffen wie ich finde, aber hinten hinaus habe ich dann nichts mehr unternommen, um mich aus meiner unverschuldeten Unmündigkeit wieder zu befreien. Nicht mal widerrechtlich war ich dazu bereit. Statt den dritten und vierten Bildungsweg in Angriff zu nehmen bzw. einzuschlagen, der in unsere Gesellschaft auf dem Papier so gut wie jeden offensteht, außer sie sind eine Person von weit draußen aus den zerfransten Rändern, die in diesem Land nur geduldet wird, habe ich nur noch die Beine übereinander geschlagen und gar nix getan. Ein Vorgang den ich niemals bestritten habe. Schlimmer noch. Statt hochmotiviert und wild entschlossen den dritten oder vierten Bildungsweg einzuschlagen, wie im Rausch eine Fensterscheibe, um in dieser Gesellschaft doch noch anzukommen, als wertvolles Mitglied, der natürlich kein leichter gewesen wäre, habe ich irgendwann bewusst abgelehnt. Stattdessen habe ich nach der ausgestreckten Hand vom Goadfather gegriffen. Daran gibt es nix zu korrigieren. Die Hand vom Goadfather kam allerdings eher zufällig über mich. Eine Sozialarbeiterin, die meinen Verfall stoppen wollte, wie die Holländer die Folgen des Klimawandels, mit beweglichen Sturmflutwehre, der schon sehr früh einsetzte, ich machte schon Verfall, da träumen andere noch von ihrer ersten herben Enttäuschung in Sachen großer unsterblicher Liebe, rief beim Goadfather an und erklärte dem was Sache war mit seinem zweitgereihten Sohn. So kam ich zu der Wohnung. Natürlich habe ich das Angebot vom GF dann nicht ausgeschlagen. Ich bin zwar plemplem aber nicht blöde. In der Wohnung habe ich dann einen Klappstuhl aufgestellt und bin seitdem nicht wieder aufgestanden, so angewidert wie ich von allem Kleinstbürgerlichen österreichischer Prägung inzwischen war. Da gibt es nix zu beschönigen. Schizophrenie. Sicherlich. In der personzentrierten Gesprächspsychotherapie nach Carl. R. Rogers soll auf psychiatrische Diagnosen verzichtet. Schreibt die Psychotherapeutin Rotraud A. Perner im Spektrum meiner Q-Zeitung. Die schreibt da noch so einiges auf dass ich eventuell noch zurückkommen werde, wie zu einem Unterstand in den Bergen, wenn das Wetter umschlägt. Der Wortmacher hatte wieder mal eine Sternstunde. Ich stand im Supermarkt bei den Kartoffeln, Ursprungsland Zypern. Auf Zypern war ich ja mal als UNO-Soldat stationiert. Zypern mag ich. Das Land, die Menschen, die Natur. Nur positive Erinnerungen. Vor allem an Frauen aus dem hohen Norden. Die waren schon damals extremst emanzipiert und mutig in ihren Gefühlen. Brutal wie weit ich da hinterher hinkte. Als ich die Kartoffeln, die lose angeboten wurde, ins Obstsackerl packen wollte, riet mit der Wortmacher ich sollte die auf gar keinen Fall kaufen. Auf Zypern wurde unlängst ein Serienmöder geschnappt. Der hatte einige Frauen und Kinder auf dem Gewissen. Noch dazu welche von Auswärts, die sich auf Zypern den Rücken krumm schufteten als Haushälterinnen. Wenn ich mich nicht täusche waren auch philippinische oder rumänische Frauen unter den Opfern. Die hatte er dann in der Erde verscharrt oder in einer Höhle abgelegt. Eventuell wurde dann aus einem der Opfern des Serienmöders, der Mann war Berufssoldat, eine der losen Kartoffeln. Was weiß man. Nach einigem Hin und Her habe ich mich dann gegen den Wortmacher durchgesetzt. So ein Battle fällt unter schizoaffektiv. Ist wie im Film Venom. Nur weniger heldenhaft. By the way. Moral, so meine Erfahrung, war sowieso noch nie eine harmlose Waffe. Mit der zur Keule erhoben wurde ich schon einige Male aus den inneren Bezirken der Idylle vertrieben, wo das Leben ja extremst harmonisch abläuft. Wie anscheinend auch beim Ehepaar Charlotte Roche, Bestsellerautorin und ihrem Ehemann Martin Keß, Mitbetreiber der Kölner Kaffeerösterei Van Dyck. Das TV-Unternehmen Brainpool soll er auch mitgegründet haben. Für die beiden gibt es somit auch genügend objektive Gründe sich für ein harmonisches Miteinander zu begeistern. Dafür entscheiden kann man sich ja eher nicht. Harmonie, so die Essenz aus dem Spiegel-Gespräch mit dem Ehepaar, wird heute ganz anders definiert als anno dazumal. Alte Harmonie tendierte gerne in Richtung Friedhofsruhe, so diese Harmonie kleinstbürgerlich konditioniert war. Wie Großbürger Harmonie definierten dürfen sie mich nicht fragen. Wie schaut diese Harmonie-Neu dann aktuell in der Praxis aus. Im aktuellen Spiegel-Gespräch, jetzt schon von letzter Woche, beschreibt der Ehemann Kaß seine Frau auch dahingehend, dass die im Zorn mühelos einen kanadischen Wurzeltisch in die Luft stemmen konnte. Er hatte dann Angst war aber gleichzeitig sehr beeindruckt. Was ein kanadischer Wurzeltisch ist musste ich ehrlich gesagt googeln. Ich bin aber auch Schattenwelt. Bei mir stehen ausnahmslos nur Schattenweltmöbel herum. Alles ziemlich schäbig. Einen Schrank besitze ich nicht. Mode und Bettzeug habe ich in zwei Kisten verstaut. Na nicht schön zusammengelegt. Das ist Lichtwelt. Und auf die Frage des Spiegels dass so ein Vorgang gar nicht harmlos klingt, entgegnete der Ehemann der Frau Charlotte Roche: „Unsere Therapeutin hat so eine Art Notruf. Da sagt man: Es ist dringend. Und die Therapeutin sagt: Hört sofort auf zu reden und fängt erst wieder damit an, wenn ihr bei mir seid Damit man den anderen nicht noch tiefer verletzt“. Die Ehefrau Roche wiederum hatte eine recht komplizierte Kindheit. Durch die Therapie lernt sie ihren Ehemann nicht bluten und leiden zu lassen für alles, was sie als Kind erlebt hatte. Die beiden machen jetzt ein Paar-Podcast auf Spotify glaub ich. Da definieren sie den Begriff Harmonie ganz neu. Immerhin sind sie schon zwölf Jahre lang miteinander verheiratet. Die wissen wovon sie sprechen. Was ich für sehr vernünftig halte. Irgendwer muss da vorne weg machen und die school Harmonie vom Thron stoßen. Natürlich stellt sich dann trotzdem irgendwann die Frage wie man Harmonie für sich ganz persönlich definiert. Ich würde bei einer Frau die aus Zorn was Kanadisches stemmt in schallendes Gelächter ausbrechen. Weniger gut weiß ich mit passiv-aggressiven Untergriffen umzugehen. Aber das wissen sie ja längst. Sagt der Ehemann Kaß was total Abfälliges über Frauen, antwortet seine Ehefrau Roche in der Regel: „Halt die Fresse“. Warum. Na wegen all der Verfehlungen des Mannes bzw. der Männer in den letzten 50 000 Jahren. Wir Männer sind aktuell auch historisch schwer belastet. Mindestens so schwer wie wir direkten Nachkommen der Nazis. Ich allerdings nur zur Hälfte. Meine leibliche Mutter gehörte der Sprachgruppe der Kärntner Slowenen an, von denen viele sich mit dem Innenleben vom KZs vertraut machen mussten. Na nicht als Wärter. Der Dichter Florjan Lipuš hat darüber im Roman "Schotter" geschrieben. Über Kärntner Slowenen die das KZ überlebt hatten schreibt er: "...... Durch die Fenster, durch Risse in den Vorhängen sieht man sie im Dorf umhergehen, im gefilterten Licht sieht man, dass die Toten an ihnen haften, sich ihnen an die Fersen heften". Genauso habe ich meinen windischen Großonkel wahrgenommen, der dann hinten hinaus an der Seite der Titopartisanen kämpfte. Der trug das große Grauen mit sich wie einen Hut, den er aber so gut wie nie abnahm. Das konnte ich fühlen. Als Kind habe ich nicht verstanden, warum der Goadfather, ein Deutschnationaler durch und durch, einen weiten Bogen um meine Verwandten mütterlichseits machte. Das ging damals nicht anders. Nach der Scheidung habe ich meine windischen Verwandten, die mir immer eine Herzensangelgenheit waren, obwohl ich deren Sprache nicht mehr sprach, so nach und nach aus den Augen verloren und dann aus dem Leben. Zack, Zack, Zack. Der Goadfather hat natürlich gar nix dagegen unternommen. Es ist eine Schande. Da schwingt ganz viel heimische Geschichtsschreibung in mir mit, für die ich keine Sprache habe. Wie auch bei der aktuellen Rolle des Mannes. Derzeit ist also Fresse halten Zeitgeist. In dieser Sache kann ich mich nur wiederholen. Dass sich Frauen überhaupt noch mit Männern einlassen halte ich für ein mittelgroßes Wunder ehrlich gesagt. Wobei ich weiterhin für gar nix ein Gradmesser bin. Mir war schon das Kleinstbürgerliche, zumindest so wie ich es kennen lernte, sehr früh im Leben verhasst. Verhasst und ein einziges Greul. Trotzdem sind der Goadfather und ich was die Harmonie betrifft eher noch vom alten Schlag. Harmonie trifft es bei uns sowieso nicht. Wir sind Vater und Sohn. Harmonie wird auch als ausgewogenes, ausgeglichenes Verhältnis von Teilen zueinander beschrieben. Diese Definition trifft auf den GF und mich nicht zu. Er hat so gut wie alles und sogar das was bissl mir gehört geht irgendwie auf seine Kappe. Oft auch in Form einer Rechnung. Dazu komme ich noch. Sobald ich das Wort „harmonisch“ höre und dabei an den Goadfather und mich denke, wie wir zusammen durch Wien stapften, nimmt meine Histaminausschüttung drastisch überhand, weil wir ja tatsächlich recht gut miteinander klar kommen. Zumindest auf den ersten Blick. Solange ich nicht zu weit vom Dienstplan abweiche läuft alles bestens. Ist fast so wie mit der Frau M.T. jetzt Falter beim Bloggen. Wenn ich aufhöre in der Scheiße herum zu rühren und aufhöre auf einer eigenen Sicht der Dinge zu bestehen gibt es keinen Grund für eine Fehde. Gesagt sei aber. Wenn wir da mal einen toten Punkt überschritten haben im Hin und Her, trete ich hinten hinaus sowieso in einem Zustand völliger Überforderung über, der wohl eine tiefenpsychologische Komponente hat, weshalb ich dann schon bei der Frau M.T. jetzt Falter nachfrage warum sie meine Texte nicht mehr verlinkt. Dabei waren gerade diese Verlinkungen der Grund für meine Klage.
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Hinten hinaus bestehe ich zu einem neu eingestellten Text nur auf einen Kommentar ganz ohne Verlinkung. Das halte ich für angebracht. Eventuell wird das übersehen oder sie sind andere Meinung. Ich rege mich zwar über die Maße textlich auf wie die La Linea. Doch hinten dem Textlichen bin ich extremst nachlässig. Ich bin dann so wie sich die Jungs von der Insel den Bob Marley vorstellen. Ganz ohne Uhr und Handy, obschon ich um genau 16 Uhr bei der Nerventante sein musste. Genau diese Nachlässigkeit ist es auch die mein Scheitern in dieser Welt erklärt. Aufs Textliche folgt in der Regel keine Handlung. Soll die Frau M.T. jetzt Falter doch machen was sie möchte und wie sie es möchte. Hauptsache es geht ihr gut und ich komme ganz ohne Schuldgefühl um die Runden. Ich bin schon zufrieden wenn mir die Frau M.T. jetzt Falter nicht mehr vorwirft, nicht auf Falter-Niveau zu schreiben. Siehe auch die Moralfalle. Der Falter ist wie eine riesige Keule. Selbstwirksamkeit die schnell verpufft als Benzin ist wiederum typisch für die tiefere Schattenwelt. Im Grunde viel Lärm um Nichts. Wenigstens einmal Ohne. Das langt doch an Raumgewinn. Die Frau M.T. jetzt Falter macht aber weiterhin ganz Ohne. Wehe sie denken jetzt bei ganz Ohne sofort, also intuitiv, an eine Hure die es mit ihren Freiern auch ohne Präservativ macht. Das Unglück der Frau mit dem Mann, wenn man es historisch auslegt, ist wohl der einfachen Tatsache geschuldet dass sie es Jahrtausende lang völlig Ohne machen musste, wenn sie Gefallen an einen Kerl fand. Coitus interruptus. Sicherlich. Ein echter Kerl will ohne. Schutz ist was für Weicheier. Frage. Wenn heute hier in unseren Gefilden Frauen unsachgemäß beigeschlafen wird, vergewaltigt klingt so schonungslos, machen Männer heute dann trotzdem mit Gummi, weil sie aus der Geschichte gelernt haben oder unterbricht die Frau den Kerl sogar und mahnt: Vergewaltigung bitte. Aber vorher nehme ich noch die Pillle. Darauf bestehe ich. Und der Kerl willigt dann widerstandslos ein. Gut. Jetzt gibt es auch schon die Pille für danach und eventuell eine für Zwischendurch. Ich befürchte aber. Männer machen heute im Zweifelsfall noch immer lieber ohne. Der Papieri z.B. ist so ein Fall. Der ist inzwischen Arzt und Papa. Seine Vaterrolle beschränkt sich jedoch auf monatliche Zahlungen. Für einemal Ohne dann Geld überweisen hat was von einer sexuelle Belästigung. Noch dazu über einen längeren Zeitraum. Aber das ist aktuell nicht Thema. Wenn man mich gewähren lässt und auf meine Forderungen eingeht, stellt sich bald einmal heraus dass ich kaum Raum in Anspruch nehme. Wie auch? Neuronal bin ich dafür nicht gemacht. So wie es einige Männer wie von Geisterhand angeleitet zur Weltherrschaft zieht, drängt es mich hin zum Klappstuhl. Wie ich schon eingangs erwähnte. In der Sache Harmonie sind der GF und ich Kleinstbürger alter Schule. Wir tun ewig und drei Tage so, als ob sich alles Leben in geordneten Bahnen verläuft. Bis wir zu kanadischen Accessoires greifen dauert es in der Regel. Zuvor grasen wir halt irgendwelche Gemeinplätze ab oder reden darüber was den GF bewegt. In der Regel ist das Hamburg. Zum großen Krach kam es erst nach gut 12 Stunden gemeinsamer Interaktion. Zuvor trugen wir die tiefgehenden Vorwürfe und Verwunden mit uns wie ein Herzpatient seinen Defibrillator. Das einige Wunden doch immer wieder aufbrechen lässt sich bei unserer Ausgangssituation wohl nicht vermeiden. Für einen herrschaftsfreien Diskurs fehlt uns sowieso die Sprache. Weder der GF noch ich haben den Lesesaal einer Universität jemals von innen gesehen. Mit dem Paternoster bin ich mal auf und abgefahren, als ich auf meine damalige Freundin wartete. Nebenher habe ich Uni-Jungs verspottet. Was sollte ich sonst auch tun. Sie mit Waffengewalt bekämpfen? Immerhin gehören die zur Kaste von Männern die mir hinten hinaus die Frauen ausspannten. Feminismus hin oder her. Und die wehrten sich irgendwann auch nicht mehr. Dafür waren sie auch schon zu selbstbewusst. Zumindest über Bande war das der Fall. Tiefenpsychologisch betrachtet bin ich für den GF eine Schande. Gut das war jetzt sehr drastisch und dick aufgetragen. Eventuell bin ich nur eine Enttäuschung. Ist nicht so dass mich der GF nicht auch in seinem Herzen trägt. Allerdings nur zu seinen Bedingungen. Der Goadfather ist nun mal ein gestandener Kleinstbürger, in die Wirren des Dritten Reich hineingeboren, und von dort entsprechend heraus und weiter sozialisiert, tief in die Zeitgeschichte der österreichischen Nation hinein. Die wir inzwischen hinlänglich wissen ideologisch eine Missgeburt ist. Uns wird nachgesagt höchstens eine Wohlstandnation zu sein. Ganz schlimm die Wienerinnen. Schon der Josef Goebbels soll hinten hinaus geflucht haben: "Der Führer hat die Wiener schon richtig eingeschätzt. Sie stellen ein widerwärtiges Pack dar, das aus einer Mischung zwischen Polen, Tschechen, Juden und Deutschen besteht". Hab ich aus dem aktuellen Spektrum. Richard Schuberth. Keine Ahnung wo er den Goebbels her hat. Jedoch bin ich weniger Polnisch oder Tschechisch unterwandert. Bei mir gehrt es mehr ins Slowenische und Italienische. Drei Länder-Eck halt. Der Vater meiner Mutter, also mein Großvater, soll angeblich Italiener gewesen sein. Der GF ist ein Kind bzw. Mann seiner Zeit. Vom Scheitel bis in die Stratosphäre und den Raum dazwischen, transportiert er seine wahren Gefühle, die nicht vom kleinstbürgerlichen Klimbim stoßgedämpft werden, wie das Fahrwerk eines Autos, zunächst mal nur über Bande. Da kann ich nix für. In der Regel kommt der Goadfather, mit mir an seiner Seite durch Wien gehend, dann auf seinen anderen Sohn zu sprechen. Weil das aber zu offensichtlich ist spricht er dann lieber über dem seine Tochter, seine Enkelin. Eine junge Frau. Sehr tüchtig. Hochoptimierte Kleinunternehmerin. Rechtschaffend, arbeitsam und auch sonst als Person höchst erfreulich. Auf diesem Zweig wachsen die Äpfel tatsächlich sehr nah am Stamm. Die Enkelin schepft/malocht wie verrückt. Sein anderer Sohn, mein Halbbruder, natürlich auch. „Anders geht es ja nicht“. Dass es anders nicht geht ließ der GF mit mir an seiner Seite, an einen Wochentag durch Wien stapfend, nicht nur einmal anklingen. Irgendwann verlor ich dann durch die Dauerbeschallung die Contenance und ich fragte ihn direkt, ob er mir damit was zu verstehen geben möchte, ob er was zu sagen hat. Immerhin sah bzw. sieht es ganz danach aus dass ich in dieser Sache doch etwas aus der Rolle fiel. Und zwar ganz offensichtlich. Ich war der grauenhafte Beweis dass es auch anders geht. Sind wir mal an diesem Punkt angelangt, was sich sicherlich vermeiden lassen würde, wäre ich ein anderer der weiterhin gute Miene zu den Vorkommnissen macht, müsste der Goadfather dann wohl nicht auf meine Schizo-Tabs zu sprechen kommen, die sich über einen ganzen Tisch ausbreiten. Ist aber mehr ein Wohnzimmertischchen. Höhnisch bemerkte er, nachdem ich ihn intellektuell a bissl gegrillt hatte: „Wie auf der Intensivstation“. In diesem fortgeschrittenen Stadium der Disharmonie geht mir naturgemäß der Schmäh aus und ich habe den Scherben auf. Aber so was von. Anders geht es offensichtlich nicht. Irgendwer muss ja sdas Bummerl haben. Vom ewigen Reflektieren und Selbstbespiegeln als Tätigkeit, damit das Leben Sinn abwirft, wie ein wildes Pferd einen Rodeo oder eine Investition Ertrag, und man trotzdem Ja zum Leben sagt, frei und selbstbestimmt, wie vom legendären Psychiater und KZ-Überlebenden Victor Frank eingemahnt, hält der GF sowieso so nichts. Der denkt tatsächlich ich habe allein schon deswegen einer an der Waffel, wenn ich mich über sein „Anders geht es ja nicht“ aufrege und da einen Link zu mir lege wie eine Sprengfalle. Der denkt tatsächlich dass sein Gesagtes überhaupt nix mit mir zu tun hat. Darauf besteht er dann. Die Frage, warum ich schon gut ¼ Jahrhundert zu keinem Familienfest eingeladen werde, entkräftet der GF dann dahingehend, mit der Antwort. Du könntest ja jederzeit kommen. Sicherlich. Dort sitze ich dann ein paar Stunden zwischen Menschen, die unentwegt darüber reden wie sie bis zum Umfallen aus dem Vollen ihres Tatendrangs schöpfen. Noch dazu mit sichtlichen Erfolg. In so einem Fall drängt es mich dann zur Prostata und ich muss die ganze Zeit aufs Klo. Der GF, weiterhin in die Verwirrungen der Naziherrschaft hinein gevögelt, eine selten brutale Zeitspanne, kann auf seinen alten Tagen aus seiner Gefühlswelt natürlich nicht mehr heraus. Das zu verlangen ist aussichtlos und auch viel zu viel verlangt. Der GF ist heute ein alter Mensch. Da hält man sich sowieso zurück. Nur erging es mir da wie mit den Verlinkungen. Irgendwann platzt einem halt der Kragen. Trotz bester Vorsätze und hoher Leidensbereitschaft. Die Frau Perner schreibt über die Geburtenjahrgänge des Dritten Reichs, dass diese Generation es nicht so hat mit der Bedürftigkeit, weder der eigenen noch der eines anderen. Die wurden in eine Zeit sozialisiert als hohe Anforderungen an körperliche Stärke, Ausdauer und Disziplin oberste Priorität hatten und die heute zu den old olds zählen, weshalb bedeutende Defizite gegenüber den propagierten Vorbildern oft als reale Bedrohung wahrgenommen werden. Daher sucht man mittels Abgrenzung und Vergleichen zuvorzukommen. Deswegen akzeptiert der Goadfather auch nicht dass ich die hintersten Winkel seiner Verfehlungen ausleuchte. Der schlägt schon die Tür zu sich zu bevor ich neue Batterien in das entsprechende Fach der alten Taschenlampe richtig eingelegt habe. Bevor wir an so einen Punkt kommen, wo er sich a bissl wie ein Verlierer fühlt und bloßgestellt, als Erziehungsberechtigter war der Mann gemeingefährlich für mich und mein Fortkommen, als Vater hingegen doch wieder recht wunderbar und mir zugewandt, baut er die Wohnung, die er sich redlich erarbeitet hatte razz fazz in eine Intensivstation um. Da macht er keine Gefangenen. Daran hat sich bis heute nix geändert und wird sich auch nix mehr ändern. Eine Freundin der Psychologin Perner ging in einem etwas anders gelagerten Fall ähnlich an die Sache heran. Weil die Frau Perner, auch in der wohlverdienten Pension weiterarbeite, statt diese zu genießen, wie ihre Freundin eine Pflichtschullehrerin das eingemahnt hatte, einerseits weil ihre Pension nicht lebenssichernd war, anderseits weil sie in dieser Zeit viele Angeboten und Anfrage hatte, bekam sie zur Antwort: „Sollen wir jetzt für dich sammeln gehen". Zu viel Abweichung vom Selbstbild erträgt der GF nicht. Die Entblößung seines Selbstbilds, noch dazu durch seinen minderleistenden Zweitsohn, ist für den GF nicht akzeptabel. In seiner Sprache ausgedrückt. Sowas spielt es ganz sicherlich nicht.
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