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Montag, 4. Dezember 2017
Themenschwerpunkt diese Woche: Das Grauen
der imperialist, 21:14h
Ich komme ja nicht mehr so viel unter die Leute. Meine Wege sind kurz und in ihrer Konsistenz bescheiden. Außer natürlich von Mai bis September, wenn die Donauinsel wieder geöffnet hat. Dann wage ich mich weit über mich hinaus. Auf der Donauinsel gibt es ja hin und wieder Himmel ganz ohne Großstadt. Zumindest vom Klappstuhl aus. Extra aufstehen und mich nach der Großstadt strecken muss ich nicht unbedingt haben. Nach der Bronx gleich ga nicht. Und was Frauen nachgucken betrifft, bin ich in einem Alter wo man nicht Fisch und nicht Fleisch. Da ist zwischen sexueller Belästigung, unverschämt, und a bisserl Leichtigkeit des Seins alles drin. Gestern war der Goadfather zu Besuch. Sind wir nach dem Essen im Gasthaus K. wo es ganz viel Essen für wenig Geld gibt, auf einen Kaffee in den Milleniumstower gegangen. Im Gasthaus K. ist die hauseigene Schlachthausplatte mit Beilagen gut 35 cm hoch. Ich schwer Histamin/Gluten geschädigt kann beim großen Fressen nicht mehr mitmachen. Im Gasthaus K. wird ganz viel paniert. Bei mir gab es Kalbsbraten mit Reis. Bestellen sie im Gasthaus K. bitte keinen Kalbsbraten mit Reis. Sie werden es nicht für Möglich halten, aber ich bin hungrig aufgestanden, was im Gasthaus K. an sich ein Unding ist. Dort steht niemand hungrig auf der etwas auf sich hält. Kalbfleisch ist teuer. Beim Kalbsfleisch geht die Portion schon mehr in Richtung Nouvelle Cuisine. Der Goadfather hatte Spanferkel. Normal macht der immer gebackene Leber. Leber bekommt der sonst nie. Gebackene Leber oder Spanferkel ist die wesentlich gescheitere Wahl wenn man hungrig ist und im Gasthaus K. speist. Egal was sie vom Schwein im Gasthaus K. bestellen. Beim Schwein wird im Gasthaus K. geklotzt und nicht gekleckert. Entprechend sehen auch viele aus. Mir imponieren diese Menschen. Bis auf den fetten Sack und seinem Kumpel mit denen wir den Tisch teilten. Scheiße war der Typ anstrengend. Abdauernd redete er nur darüber wie man die Finanz austricksen kann und unter 30 000 Euro im Jahr bleibt. Unter 30 000 Euro läuft in Österreich angeblich vereinfachte Buchführung.
Sind wir nach dem Essen rüber in den M-Tower auf einen Kaffee/Tee. Der M-Tower ist ein Shopping und Entertainmentcenter. Jetzt mal abgesehen vom Kino, kann man im M-Tower nix machen, außer einkaufen, sitzen, fressen und saufen. Der ganze Laden ist so konzipiert, das was anderes kaum möglich, ja gar nicht angedacht ist. Fitness für die große Brieftasche gibt es noch wenn man mit dem Lift weiter rauf fährt und eine Disco. Ich mache aber zu Hause Fitness für die ganz kleine Brieftasche und für Disco müsste ich mich der ganzen Peinlichkeit des Lebens hingeben. Kulturell gibt es im M-Tower nix zu entdecken. Der M-Tower ist eine kulturelle Wüste, so wie ganz viele Einkaufscenter und Einkaufsstraßen im Grunde kulturelle Wüsten sind, wie unsere Äcker, die größtenteils auch nur noch monokulturelle Wüsten sind, wo statt richtiger Saatordnung und abwechslungsreichen Fruchtfolgen, lieber weiter 5 Jahre Glyphosat gespritzt wird. Wegen dem Ertrag oder was weiß ich. Beides ein weltweites Phänomen. Wobei bei uns ja schon das Einkaufen + Fressen und Saufen als kulturelle Aktivität verbucht wird. Einkaufen, Saufen und Fressen ist Kultur. Erst recht wenn man international isst. Im M-Tower ein Curry ist schon verdammt viel Kultur. Wer jetzt aber einer andere Art von Kultur erwartet, muss sich schon an einen anderen Ort begeben, an dem dann nur noch Kultur angeboten wird. Mit alles ist im Aussterben begriffen. Im M-Tower saßen überall Leute an Tischen, die entweder etwas aßen, tranken oder beides machten und dabei hin und wieder auf ihre Handys blickten. Das liegt gerne mal griffbereit. Ich habe niemanden gesehen der sein Handy erst umständlich aus der Jacke holen musste weil es bimmelte oder sonst jemand über Instagram, Simmering, Facebook und SMS anklopfte. Da es Sonntag war konnte mal nix eingekauft werden. Gut möglich und durchaus denkbar dass es Leute gibt, die sonntags in einem Einkaufscenter sitzen und von dort aus online was einkaufen. Online kann man ja gleich noch viel mehr einkaufen als anlog. Online ist wie M-Tower + Einkaufstraße + Wühltische wie beim Discounter im weltöffnungszeiten-XXXXXXXL-Format. In Netz haben die Geschäfte am Tag 72 Stunden geöffnet.
Der Goadfather und ich saßen natürlich auch nur so im M-Tower herum und tranken Kaffee und Tee. Was auch daran liegt dass ich nicht in der Lage bin den Goadfather auf die Schnelle an einen schönen Ort zu bringen. Mir fällt da nix ein. Mein Kopf, der Scheißkerl, weigert sich schöne Gedanken zu haben. Lasse ich den machen putschen sich auch schon der Wortmacher und die Bildmacherin an die Macht. Und dann wird es übel.
Eine Tasse Tee kostete 3,30 Euro. Brutal diese Abzocke. A bisserl heißes Wasser und ein Teebeutel 3,30 Euro. Da bekomme ich beim Discounter um die 40 Teebeutel. Eine Tasse Tee im M-Tower um 3,30 Euro ist nix für mich. Nicht weil ich extrem knausrig und preisbewusst bin. Aber 3,30 Euro für einen Teebeutel, um anderen beim Fressen und Saufen zuzusehen, ist schon ziemlich happig. Bei den Preisen und der Aussicht wird man fast gezwungen sich gut zu unterhalten. Alleine setze ich mich da nicht hin. Niemals. So viel Leben steckt in meinem Handy auch wieder nicht, dass ich mich mittels Daumen aus dieser Situation stehlen könnte. Der M-Tower ist nun mal keine verträumten Gassen auf einer griechischen Insel, wo man stundenlang vor einem Kaffee sitzt, und nur guckt wie die alten Griechen, sondern ein Klotz aus Glas und Beton. An sich eine Tätigkeit die ich ganz wunderbar beherrsche. Im M-Tower zahlt man 3,30 Euro für einen Teebeutel und alles was man zusehen bekommt sind Menschen die sich Essen reinstopfen und zwischendurch auf ihr Handy gucken. Eine andere Aussicht gibt es nicht. Andauernd ging jemand mit einem vollen Teller an uns vorbei und meistens ohne Teller wieder zurück. Zu sehen gab es dann noch Tische mit leeren Tellern und Teller mit Essensresten. Da drückt man 3,30 Euro für eine Tasse Tee ab und guckt dann Schluck für Schluck auf fremde Menschen, die gerade essen oder starrt auf leere Teller und Teller mit Essensresten, die noch nicht abgeräumt wurden. Essen abgeräumt wird ja ausnahmslos nur von Menschen mit Migrationshintergrund. Auch ein weltweites Phänomen. Es ist wie vom Friedrich versprochen versprochen. Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. Der Ausblick war das Grauen, das nackte Grauen, einer halbwegs empfindsamen Seele eigentlich nicht zumutbar. Die M-Tower ist ein Ort an dem man sich allein, wenn man nicht gerade am Essen ist, entsetzlich einsam und verloren fühlt. Wer sich alleine und guter Stimmung im M-Tower mit einer Tasse Tee hinsetzt, den Beutel um 3,30 Euro, geht schwer depressiv wieder hinaus. Ein psychisch angeschlagener Mensch sollte diesen Ort unbedingt meiden. Richtig vertikal und horizontal wurde das Grauen aber erst als ich rüber zum Chinesen blickte. Beim Chinesen läuft „All you can eat“. Aber nicht am Buffet wie üblich, sondern mittels Förderband wie in einer Fabrik, wo am Fließband gearbeitet wird. Nur kam hier statt einem Getriebe oder einem Schweinwerfer halt Chop Suey und Süß Sauer. So wie in einer Fabrik am Fließband gearbeitet wird, wurde hier am Fließband gefressen. Die Leute saßen an den Tischen neben dem Förderband und schaufelten sich Unmengen von diesem Zeug rein. So viel sie halt konnten. Für Nachschub wurde ja immer gesorgt. Ich hatte den Eindruck die konnten viel länger fressen als sie eigentlich wollten. Hin und wieder schauten die Essenden kurz von ihren Teller auf, blickten rauf zum Förderband und luden sich wieder was anderes auf die Teller. Also wenn da hin und wieder gebackene Schrauben statt gebackener Garnelen übers Förderband laufen würden, der/die ein/e oder ander/e, hätten da sehr wahrscheinlich zugegriffen, die gebackenen Schrauben in eine der Saucen am Tisch getunkt und die ohne groß zu kauen runtergeschluckt.
Anders gesagt:
Ein Bahnhof ist auch keine Idylle. Außer sie üben sich im Manspreading.
Sind wir nach dem Essen rüber in den M-Tower auf einen Kaffee/Tee. Der M-Tower ist ein Shopping und Entertainmentcenter. Jetzt mal abgesehen vom Kino, kann man im M-Tower nix machen, außer einkaufen, sitzen, fressen und saufen. Der ganze Laden ist so konzipiert, das was anderes kaum möglich, ja gar nicht angedacht ist. Fitness für die große Brieftasche gibt es noch wenn man mit dem Lift weiter rauf fährt und eine Disco. Ich mache aber zu Hause Fitness für die ganz kleine Brieftasche und für Disco müsste ich mich der ganzen Peinlichkeit des Lebens hingeben. Kulturell gibt es im M-Tower nix zu entdecken. Der M-Tower ist eine kulturelle Wüste, so wie ganz viele Einkaufscenter und Einkaufsstraßen im Grunde kulturelle Wüsten sind, wie unsere Äcker, die größtenteils auch nur noch monokulturelle Wüsten sind, wo statt richtiger Saatordnung und abwechslungsreichen Fruchtfolgen, lieber weiter 5 Jahre Glyphosat gespritzt wird. Wegen dem Ertrag oder was weiß ich. Beides ein weltweites Phänomen. Wobei bei uns ja schon das Einkaufen + Fressen und Saufen als kulturelle Aktivität verbucht wird. Einkaufen, Saufen und Fressen ist Kultur. Erst recht wenn man international isst. Im M-Tower ein Curry ist schon verdammt viel Kultur. Wer jetzt aber einer andere Art von Kultur erwartet, muss sich schon an einen anderen Ort begeben, an dem dann nur noch Kultur angeboten wird. Mit alles ist im Aussterben begriffen. Im M-Tower saßen überall Leute an Tischen, die entweder etwas aßen, tranken oder beides machten und dabei hin und wieder auf ihre Handys blickten. Das liegt gerne mal griffbereit. Ich habe niemanden gesehen der sein Handy erst umständlich aus der Jacke holen musste weil es bimmelte oder sonst jemand über Instagram, Simmering, Facebook und SMS anklopfte. Da es Sonntag war konnte mal nix eingekauft werden. Gut möglich und durchaus denkbar dass es Leute gibt, die sonntags in einem Einkaufscenter sitzen und von dort aus online was einkaufen. Online kann man ja gleich noch viel mehr einkaufen als anlog. Online ist wie M-Tower + Einkaufstraße + Wühltische wie beim Discounter im weltöffnungszeiten-XXXXXXXL-Format. In Netz haben die Geschäfte am Tag 72 Stunden geöffnet.
Der Goadfather und ich saßen natürlich auch nur so im M-Tower herum und tranken Kaffee und Tee. Was auch daran liegt dass ich nicht in der Lage bin den Goadfather auf die Schnelle an einen schönen Ort zu bringen. Mir fällt da nix ein. Mein Kopf, der Scheißkerl, weigert sich schöne Gedanken zu haben. Lasse ich den machen putschen sich auch schon der Wortmacher und die Bildmacherin an die Macht. Und dann wird es übel.
Eine Tasse Tee kostete 3,30 Euro. Brutal diese Abzocke. A bisserl heißes Wasser und ein Teebeutel 3,30 Euro. Da bekomme ich beim Discounter um die 40 Teebeutel. Eine Tasse Tee im M-Tower um 3,30 Euro ist nix für mich. Nicht weil ich extrem knausrig und preisbewusst bin. Aber 3,30 Euro für einen Teebeutel, um anderen beim Fressen und Saufen zuzusehen, ist schon ziemlich happig. Bei den Preisen und der Aussicht wird man fast gezwungen sich gut zu unterhalten. Alleine setze ich mich da nicht hin. Niemals. So viel Leben steckt in meinem Handy auch wieder nicht, dass ich mich mittels Daumen aus dieser Situation stehlen könnte. Der M-Tower ist nun mal keine verträumten Gassen auf einer griechischen Insel, wo man stundenlang vor einem Kaffee sitzt, und nur guckt wie die alten Griechen, sondern ein Klotz aus Glas und Beton. An sich eine Tätigkeit die ich ganz wunderbar beherrsche. Im M-Tower zahlt man 3,30 Euro für einen Teebeutel und alles was man zusehen bekommt sind Menschen die sich Essen reinstopfen und zwischendurch auf ihr Handy gucken. Eine andere Aussicht gibt es nicht. Andauernd ging jemand mit einem vollen Teller an uns vorbei und meistens ohne Teller wieder zurück. Zu sehen gab es dann noch Tische mit leeren Tellern und Teller mit Essensresten. Da drückt man 3,30 Euro für eine Tasse Tee ab und guckt dann Schluck für Schluck auf fremde Menschen, die gerade essen oder starrt auf leere Teller und Teller mit Essensresten, die noch nicht abgeräumt wurden. Essen abgeräumt wird ja ausnahmslos nur von Menschen mit Migrationshintergrund. Auch ein weltweites Phänomen. Es ist wie vom Friedrich versprochen versprochen. Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. Der Ausblick war das Grauen, das nackte Grauen, einer halbwegs empfindsamen Seele eigentlich nicht zumutbar. Die M-Tower ist ein Ort an dem man sich allein, wenn man nicht gerade am Essen ist, entsetzlich einsam und verloren fühlt. Wer sich alleine und guter Stimmung im M-Tower mit einer Tasse Tee hinsetzt, den Beutel um 3,30 Euro, geht schwer depressiv wieder hinaus. Ein psychisch angeschlagener Mensch sollte diesen Ort unbedingt meiden. Richtig vertikal und horizontal wurde das Grauen aber erst als ich rüber zum Chinesen blickte. Beim Chinesen läuft „All you can eat“. Aber nicht am Buffet wie üblich, sondern mittels Förderband wie in einer Fabrik, wo am Fließband gearbeitet wird. Nur kam hier statt einem Getriebe oder einem Schweinwerfer halt Chop Suey und Süß Sauer. So wie in einer Fabrik am Fließband gearbeitet wird, wurde hier am Fließband gefressen. Die Leute saßen an den Tischen neben dem Förderband und schaufelten sich Unmengen von diesem Zeug rein. So viel sie halt konnten. Für Nachschub wurde ja immer gesorgt. Ich hatte den Eindruck die konnten viel länger fressen als sie eigentlich wollten. Hin und wieder schauten die Essenden kurz von ihren Teller auf, blickten rauf zum Förderband und luden sich wieder was anderes auf die Teller. Also wenn da hin und wieder gebackene Schrauben statt gebackener Garnelen übers Förderband laufen würden, der/die ein/e oder ander/e, hätten da sehr wahrscheinlich zugegriffen, die gebackenen Schrauben in eine der Saucen am Tisch getunkt und die ohne groß zu kauen runtergeschluckt.
Anders gesagt:
Ein Bahnhof ist auch keine Idylle. Außer sie üben sich im Manspreading.
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