Mittwoch, 21. Februar 2024
Nachtrag zum Tod von Alexej Nawalny.
2013 wehrte er sich gegen erfundene Veruntreuungsvorwürfe, und die Verurteilungen, die ihn 2021 schließlich ins Lager Polarwolf brachten, betrafen Verstöße gegen Bewährungsauflagen, Betrug und Missachtung des Gerichts. In der Haft wurde er später wegen weiterer ausgedachter Vergehen verurteilt, unter anderem wegen der vermeintlichen Anstiftung zu Extremismus.

Was ihm vorgeworfen wurde: Er sagte zu seinen Mitgefangenen, und selbst zu den Wächtern: "Guten Morgen." Daraufhin wurde er in verschärfte Einzelhaft gesteckt und der Anstiftung zu Extremismus beschuldigt.

Ende

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Was soll ich mit diesem Nachtrag anfangen? Wenn mich die Person und das Thema "Nawalny" interessiert, brauche ich keine kurze, oberflächliche Aufklärung. Aber wie wäre es damit?

Nawalny war ein "Idiot"! Als er zwischen Freiheit und Gefangenschaft wählen konnte, ließ er sich festnehmen. Heute ist er ein Märtyrer, der glaubte, kämpfen zu müssen, wo es nichts zu gewinnen gab. Der Verbrecher Putin sitzt fester denn je im Sattel.

Vergiftet, gefoltert, gedemütigt - warum? Wegen der Wichtigkeit seiner Botschaft? Schon morgen wird er vergessen sein, auch wenn seine Frau im Sinne Nawalnys weitermachen will.

Wenn sie klug ist, bleibt sie außerhalb Rußlands. Dennoch sollte sie vorsichtig sein, denn ihr Ehemann hat mit seinem Anrennen gegen Windmühlen auch das Leben seiner Frau und seiner Kinder auf´s Spiel gesetzt. Sie werden nie wieder ein sorgloses Leben führen können.

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Nee, ist klar, bloß keinen Widerstand leisten, viel zu gefährlich. Geggen die da oben kann man eh nichts ausrichten und wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.

Im Übrigen danke ich dem Herrn Schizophrenisten für seinen Nachtrag.

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Nee, nix ist klar! Herr Nawalny leistete Widerstand und wurde deshalb zur Zielscheibe Putins! So weit so gut! Als er dann aber vergiftet wurde und schon halb tot war, änderte sich die Situation!

Doch Herr Nawalny ist ein harter Hund und setzte sein wiedergewonnenes Leben erneut aufs Spiel! Da sollte man doch mal fragen - warum tat er das? Er muß niemanden mehr etwas beweisen. Vielleicht sich selbst?

In Russland halten viele das Maul, wagen es nicht, ihre Meinung zu sagen, weil sie gegen 'den da oben' nichts ausrichten können. Selbst ein Löwe scheut den Kampf, wenn er dabei eine Verletzung riskiert. Nawalny hatte Frau und Kinder, für die er Verantwortung trug, nicht für das russische Volk. Und diese Familie, behaupte ich mal, hat ihn sicher nicht nach Russland, in sein sicheres Verderben, zurück geschickt!

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Wer die Geschichte der Märtyrer verfolgt, wird feststellen, dass sie fast alle irgendwie "Idioten" waren. Zu Tode gefoltert werden, weil man dem Kaiser kein Brandopfer gönnt?

Aber war Jan Palach ein "Idiot"? Nawalny wusste, dass er außerhalb Russlands nicht viel bewegen würde. Vielleicht hat er die Situation auch etwas falsch eingeschätzt.

Aber einer, der im brutalsten Straflager noch vor der Gerichtskamera Witze reißt, verdient Respekt.

Auf einer Gedenktafel im Prager Stadtteil Albertov, die an die "samtene Revolution" von 1989 erinnert, steht.

"Wann – wenn nicht jetzt? Wer – wenn nicht wir?"

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Helden, Idole, Märtyrer - und Missverständnisse
".., dass er ein Macho ist: Entweder ich und es geht nach mir – oder gar nicht."
https://www.deutschlandfunk.de/populismus-und-nationalismus-nawalnys-politische-agenda-100.html

Familie
"Daria Nawalnaja studiert an der Stanford University Psychologie und trat 2021 vor dem Europäischen Parlament auf. Dort setzte sich im Auftrag ihres Vaters für eine differenzierte Wahrnehmung Russlands ein: „Niemand darf es wagen, Russland mit Putins Regime gleichzusetzen. Russland ist ein Teil von Europa.“"
https://www.morgenpost.de/politik/article241690082/Alexej-Nawalny-hinterlaesst-Frau-und-zwei-gemeinsame-Kinder.html

"Was aus seinem Anliegen wird, entscheidet nicht er, sondern die öffentliche Meinung."
https://www.dw.com/de/selbstverbrennung-als-politischer-protest/a-41111801

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Nun sind wir also beim Flammentod angelangt, wobei mir die junge Jeanne d´Arc einfällt. Visionen - Krieg - Scheiterhaufen, alles dabei.

Ein schwieriger Fall jedenfalls, denn die Kirche wußte zunächst nicht so recht, was sie von der Kämpferin im Namen Gottes halten soll. Ihr bevorzugter König wußte es auch nicht.

Heute würden wir solche Leute hoffentlich psychisch betreuen und nicht öffentlich verbrennen. Aber ich bin sicher, viele Vojeure wären per Smartphone dabei, wenn eine rebellische Jungfrau zur Volksbelustigung auf dem Scheiterhaufen brennen würde.

Bei solchem Spektakel rückt die politische Botschaft des Delinquenten in den Hindergrund, zumindest solange, bis man ihn heilig spricht! 🤘😉

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