Mittwoch, 15. November 2017
Die dunklen Stunden in den Tag hinein
Dem Du zu wenig Ich, dem Ich zu viel Du, und dazwischen die Welt des Immergleichen, an die man sich strikt hält wie an einen genauen Zeitplan, um nicht Kopf über in die Leere hinein zu stürzen, und über das Leben her, für das es keine Sprache gibt, wenn man es nicht mehr fühlt, und sich nicht mehr hinauswagt über seinen Erfahrungshorizont, wo sich das analoge Leben staut, während das Netz freie Fahrt verspricht, auf breiten Datenautobahnen ins Nirwana aus endlos erscheinenden Zahlenkolonnen. Ein maulwurfgroßer Haufen Menschen, der es sich bequem macht in seinem Alltag. So einer bin ich. Die Macht der Gewohnheit wie ein Überwachungsstaat, die einen auffrisst Stück für Stück, bis man es sein lässt und sich einreiht in die Matrix von Zuchtmenschen, gehalten wie Zuchtfische in künstlich angelehten Teichen, von denen keiner mehr Strom aufwärts schwimmt. Wer sich nicht aufmacht zum Fliederbusch wird diesen auch nicht brennen sehen, wer auf den fahrenden Zug nicht mehr aufspringt, wird wohl ein Ticket lösen wie all die anderen, die sich gesittet für das Versprechen Freiheit anstellen. Individualität sicherlich, an jeder Ecke, steht einer und fügt der Playliste seines Lebens einen weiteren Song hinzu, den einst ein anderer für einen ganz anderen Menschen schrieb. Deinem Du zu wenig Mensch und das bisserl Mensch noch immer zu viel Du für mich. Meine dunklen Stunden der Sprachlosigkeit in den Tag hinein.

Keine Sorge da kommt nix mehr Überkandiertes und kleinstkünstlerisch Aufgemotztes. Eigentlich wollte ich Texte fertig stellen. Nur leider ist mir dafür alle Begeisterung abhanden gekommen. Wenn es auf den Winter zu geht ist mir nicht einmal nach a bisserl Restlberühmtheit. Gibt ja richtig bekannte Leute mit einem Teller voll Bekanntheit. Die lassen hin und wieder war über. Und bevor des dann in den Abfall wandert, mache ich mich über die Restl her. Gleich in der Küche zwischen dem Geschirrspüler und dem Notausgang. Bin ich gleich mal die Wohnung abgeschritten, wie ein Staatspräsident ein Gardebataillon, ob es nicht doch noch was zum Ausmalen gibt. Vielleicht sagt ihnen die Wiener Kaffeehauskultur was. Seit 2011 gehört die Wiener Kaffeehauskultur sogar zum immateriellen Erbe der UNESCO. Hat gut Tradition diese Kultur. Die kann was ohne Zweifel. Ich könnte die Leestellen mit Internetwissen ausfüllen und ihnen mehr darüber erzählen, so wie man die Leere in seinem Leben mit Alltag ausfüllt, um nicht als schwer verhaltensauffällig gescholten zu werden. Natürlich auch von seinem kleinstbürgerlichen Über-Ich. Aber das lass ich lieber sein. Gibt ja kaum noch Originale. Für Originale sind wir als Gesellschaft schon zu sehr verwissenschaftlicht. Für jedes Original gibt es heute eine eigene Pathologie.
Wien war und ist heute noch für seine Kaffeehauskultur bzw. Kunst berühmt. Noch heute wird dort Großkunst gemacht. Das ist nur etwas für gemachte Menschen, die sich sehen lassen können. Ich bin kein gemachter Mensch sondern eher einer Verunstalterer, mit dem man sich nicht so gerne sehen lässt. Seit dem 17. Jänner 1685 wird in Wien Kaffee ausgeschenkt. In den 1780 Jahren wurden Kaffeehäuser zu beliebten Treffpunkt für das aufklärerische "Räsonnenment". Hab ich jetzt gleich mal artig kopiert und eingefügt und an das Schriftbild angepasst. Sobald man das Kopiert und Eingefügte dem Schriftbild angepasst hat, fühlt man sich auch gleich viel besser. Fast wie ein Ladendieb der noch einmal ungeschoren davon kam. Ab 1840 findet man Frauen unter den Kaffeehausbesuchern, wenngleich das "Damenkaffeehaus" eher abschätzig beurteilt wurde. Hab ich wieder was zur Befreiung der Frau beigetragen. Nee meine Damen sie müssen sich nicht bei mir bedanken, wo ich doch nicht mehr mit einem Umschnalldildo hinter ihnen her bin.

Wird schon seinen Grund haben wie der Begriff Kaffeekränzchen in die Welt kam. Steht aber alles im Netz. Am gescheitesten sie machen einfach Wikipedia und schon hören sie das Rascheln von Zeitungen, die in Wiener Kaffeehäuser mit Tradition auf Halter aus Holz gespannt werden. Um der höfischen Etikette zu entkommen, habe ich gelesen, trafen sich Prinzessinnen und Prinzen im Kaffeehaus gerne mit ihren weniger adeligen Kumpels. Bei Hof hätten sie mit ihren bürgerlichen Kumpels und Geliebten ja nicht in Ruhe chillen können. Zur höfischen Welt hatte die Bürgerliche zu meist nur als Haus und Hof Lieferanten Zugang. Die hießen dann Haus und Hofbäcker. Denen erging es so wie mir mit der Um2. Mir verweht man familiär auch jeden Zugang zur kleinbürgerlichen Idylle. Auf das werde ich später im Text noch einmal näher eingehen, was es für Folgen haben kann, wenn man einen Menschen wie mich bewusst aus der kleinstbürgerlichen Welt verbannt. Was für den Napoleon Elba war ist für mich die Bronx. Vielleicht a bisserl dick aufgetragen. Was soll ich machen. Mein Leben macht nur noch in ganz dünnen Bleistrichstrichen. Das Wiener Kaffeehaus ist heute noch Zufluchtsstätte für Lichtweltmenschen aller Couleurs, mit wenig Kohle in der Tasche, aber doch Perspektive, die sich berechtigte Hoffnungen machen. Die Menschen die zu den Hoffnungen gehören, wie ein Glas Wasser zum Kaffee, natürlich auch. So wie ich mir keine Hoffnungen mehr mache, machen die sich andauernd Hoffnungen. Kann ich ihnen nicht empfehlen. Ist viel gescheiter wenn sie über sich hinausleben. Das Feld der Träume gehört bestellt. Der Wiener Kaffeehauskultur wird auch nachgesagt dass sie die Menschen "entschleunigt". Die Wiener Kaffeehauskultur ist das gelebte Gegenteil von Kaffee to go und Starbucks. Bis auf die Kellner läuft da niemand herum. Und sogar die Kellner rennen nicht sondern gehen gemächlichen Schritts. Schaut sehr würdevoll aus. Kultur halt. Eine durchaus vergleichbare Funktion wie das Kaffeehaus für die Lichtwelt, hatte früher die Videothek für die Schattenwelt. Die Videothek war das Kaffeehaus für die Loser und offiziell Gescheiterten. In der Videothek war man am späten Vormittag sozusagen unter sich. Da hatte es auch niemand eilig. Der ideale Ort zum entschleunigten Schmäh führen. Dort wurde auch Welt gemacht. Wir hatten da eine Zeitlang ne kleine Runde, ein nettes Kaffeekränzchen, aus einem Ex-Junkie auf Methadon, einen Alkoholiker + einem Irren. Ich machte den Irren. Wie der Alkoholiker mit Vornamen hieß weiß ich gar nicht. Namen spielen in der Schattenwelt eher eine untergeordnete Rolle. So nah dran ist man am anderen auch wieder nicht. Die Etikette erlaubt da gewisse Abweichungen. Trotzdem gab es immer viel zu besprechen. Ziemlich lustig und unterhaltsam. Gibt immer wieder mal einen Träumer unter den Schattenweltmenschen von Statur, der noch immer mit dem Ausbruch, in ein anderes großen Leben spekuliert. Irgendwo, irgendwie, irgendwann. Der Manfred war so einer. Ein schlimmer Vaterlandsverräter, immer auf dem großen Sprung aus der Bedeutungslosigekeit. Der arbeitete in der Videothek und machte nebenher den Junkie auf Methadon. Zum großen Ausbruch fiel dem immer etwas ein. Einmal sogar ein Einbruch in die Videothek. Logisch das der Manfred völlig unschuldig war. Ich war schon zufrieden dass ich mich mit dem Zocken so einigermaßen über Wasser halten konnte. Der Manfred hingegen hatte immer einen Plan B in der Hinterhand. Zumeist sah dieser Plan dann in der Realität so aus, das seine Oma, von ihrer kleinen Rente allerlei Lebensmittel für den Manfred einkaufte und die auch noch in den 4. Stock hochschleppte. Old school Zustelldienst. Sehr unterhaltsam. Der Manfred ist inzwischen längst unter der Erde. Heute fiel mir ein dass ich schon ewig nix mehr vom Weißen gehört habe. Kann gut sein dass der sich auch schon zu Tode gesoffen hat. Was ja seine Absicht ist. An sich musste man sich am späten Vormittag in der Videothek nicht mehr groß verstellen. Niemand musste mehr vorgeben etwas zu sein was er nicht war, weil er sich vor dem sozialen Ausschluss fürchtete. Da herrschte kein sozialer Druck, wenn man keine großen Ideen mehr wälzte und jede Form von Selbstoptimierung eingestellt hatte. Außer natürlich Filme gucken. Niemand trippelte vorwurfsvoll von einem Bein aufs andere, wenn der Manfred gut auf Methadon a bisserl länger nachdachte, wenn der Alkoholiker vor seinem ersten Bier, wie einer aus dem 1. Weltkrieg zitterte, und ich mich andauernd umdrehte, weil wieder mal wer hinter mir her war. Passiert mir heute noch. Sobald ich die Türe von Außen absperre geht`s los. Vorgestern war der Wortmacher extrem gesprächig. Nicht ganz auf der Höhe des Geschehens vergaß ich nach dem Bezahlen bei der Selbstbedienungskasse meinen Einkauf einzupacken. Jetzt redet mit der Wortmacher Demenz ein. Deswegen habe ich jetzt alle Telefonnummern die ich kenne auswendig gelernt. Vier Stück alles Handy-Nummer. Wenn sie sehr an Schizo-Interna interessiert sind lesen sie im Blog vom Abu De. Der ist ein Großmeister im beschreiben von Schizo.

In der Zeit der Kaffeekränzchen war noch die Gestapo und die SS hinter mir her. Apropos SS. Die FPÖ hat eine ganz neue Strategie entwickelt, wenn man sie auf ihre rechtsnationalen Begehrlichkeiten anspricht. Die Zahl der Abgeordneten, die Mitglieder in "völkischen" Verbindungen sind ist ja so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der 2. Republik. Jetzt schreibe ich schon Republik falsch. Spricht man die FPÖ darauf an, antworten die geschlossen, man soll sich den Menschen ansehen und nicht die Organisation, der dieser angehört. Darauf legen die ganz großen Wert. Einen Menschen allein wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser oder jener Verbindung vorverurteilen. Ziemlich disgusting. Der Mensch zählt und nicht die Verbindung der er angehört. Siehe Europäische Menschenrechtskonvention. Sie werden sich doch nicht darüber hinwegsetzen in ihrem linksliberalen Groll den Menschen vorverurteilen. Gleichzeitig möchte die FPÖ aber die Europäische Menschenrechtskonvention einstampfen. So wie die FPÖ das macht kannste natürlich auch deine Zugehörigkeit zur SS schön reden. Auch in Auschwitz gab es welche die nur Listen schrieben oder Haare wogen.

Konsumzwang gab es in der Videothek auch keinen. Dort konnte man auch nur so herumstehen. Kaffee gab es natürlich auch. Schön aus dem Automaten. Nur etwas für die ganz Verzweifelten. Im Pornokammerl wedelten sich ausgesuchte Schattenweltmänner hin und wieder einen herunter. A rießen Hetz. Extrem komisch.
Spießer wie ich borgten sich im Monat einen Porno aus. Da gab es Kerle die gingen täglich mit 5-10 Pornos nach Hause. Oft ältere Herren in den mittleren Jahren. Fragen sie die lieber nicht nach der Bein-Schulter Thematik und der sexuellen Selbstbesstimmung der Frau. Leider hat der technisch-gesellschaftliche Wandel, in Form der Digitalisierung, die alles Bestehende einer Zäsur unterwirft, vor der Videotheken-Kultur nicht halt gemacht. Den Videotheken erging es wie den Schaffnern in Straßenbahnen, später den Hausmeistern und den Kleinsthändlern. In der Wirtschaftswochen steht: Das durchschnittliche Substituierbarkeitspotenzial ist im Berufssegment "Fertigungsberufe" mit mehr als 70 Prozent am höchsten. Im Segment "Fertigungstechnische Berufe" lassen sich fast 65 Prozent der Tätigkeiten automatisieren. In allen anderen Berufssegmenten liegt das gewichtete, durchschnittliche Substituierbarkeitspotenzial unter 50 Prozent". Bei Substituierbarkeitspotenzial dachte ich an Methadon. Die Verantwortung für diese Entwicklung tragen natürlich Lichtweltmenschen. Schwer tragen die aber nicht an dieser Verantwortung. Die kreative Zerstörung ist nun mal das Wesen des Kapitalismus. Einige der kreativsten Zerstörer sitzen heute schön gemütlich in einem Wiener Kaffeehaus, schwärmen von der entschleunigten Atmosphäre dort, schnuppern selbstverliebt am Flair einer untergegangenen Zeit und streamen sich dort bei einer guten Tasse Kaffee ihre beschleunigte Welt herbei, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie eine richtige Kultur mit ihrem beschleunigten Individualismus für immer ausgelöscht haben. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Nachdem in meiner Bronx-Videothek die letzte DVD verramscht wude, stand in der Auslage ganz groß „Wegen Umbau geschlossen“. Und tatsächlich. Aus der Videothek wurde eine Hofer-Filiale. Wo früher Arthaus was ist jetzt Backshop. Ein Ort der sich zum Schmäh führen nur bedingt eignet. Da steht man meistens wortlos in einer Schlange. Und hin und wieder ruft eine/r. „Machen sie bitte eine weitere Kassa auf“.

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So jetzt was Gemeines über Frauen. Ich rede mich jetzt mal auf die Satire aus.

In drei Variationen.

A. Die Einführung des Allgemeinen Wahlrechts für Frauen in Österreich 1918 bzw. in Deutschland 1919 hätten wir uns eigentlich sparen können. Nicht einmal Auschwitz wurde damit verhindert.
B. Erst das Wahlrecht für Frauen hat Auschwitz möglich gemacht.
C. Der Bauch, das Lächeln, Schulter und Knie, Drogeriemärkte, der öffentliche Raum, und natürlich die Zukunft, total vielversprechend und gleicher. Reklamieren die Frauen alles für sich. Wenigstens bei Auschwitz zeigten sie sich von ihrer großzügigen Seite.
D. Holocaust #Metoo

Ich habe keinen Favoriten. Sie sollten aber nicht sofort angepisst sein. Ist ja nicht völlig aus der Luft gefriffen.

Völlig richtig kann man jetzt einwenden. Jeder Anfang ist schwer. Ans Wählen muss man sich erst einmal gewöhnen. Freiheit braucht Übung. Gut 100 Jahre später haben 52% der weißen amerikanischen Frauen für Trump gestimmt. 95% der schwarzen Frauen hingegen für die Frau Clinton. Noch ein Grund warum ich farbige Frauen viel attraktiver finde. Bis jetzt konnte ich mir diese Vorliebe ja nicht sinnerfüllend erklären.

__________________________________________________________Weiter irgendwann. Ich hab derzeit keinen Bock mehr. Irgendwann hat man halt nix mehr zu sagen. Was auch daran liegt dass man so wenig weiß.

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Der erste Absatz ist aber
doch sehr schön, und auch den Rest habe ich gerne gelesen. (Übrigens: nicht erschrecken, ich habe meinen Usernamen geändert. "Trippmadam" ist mir inzwischen zu blöd. Also, nicht dass der aktuelle besser wäre, er gefällt nur mir besser. Grüße nach Wien.)

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Nee habe ich mich nicht erschrocken. Ich bin ja auch von Imperialist zu Schizophrenist umgestiegen. Der Witz hinter Imperialist zündete nicht. Der Begriff ist ziemlich kontaminiert.

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Bei mir ums Eck in der Bronx gab es in den 90ern auch so eine Videothek, sogar mit einer richtigen Theke zum Abhängen. Da hingen immer die selben paar Gestalten rum. Ich bin da nur einmal drin gewesen, aber nicht um einen Film zu leihen oder Trinkgefährten zu finden, sondern um den Besitzer zu interviewen, weil ich einen Artikel über das Videothekensterben recherchierte. Der Betreiber glaubte sich mit seinem zweiten Standbein Theke und Schankbetrieb auf der sicheren Seite, aber es dauerte nicht lang, dann war in dem Lokal erst ein Drogeriemarkt und dann ein 99-Cent-Ramschladen.

Ich fühle mich am Videothekensterben nur mittelbar schuldig, das war einfach von vornherein nicht mein Medium. Ich hatte ja lange Zeit nicht mal einen Videorekorder.

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Nee den Schuh müssen sie sich nicht anziehen.

Der innere Kreis der dort abhing war ja relativ überschaubar. Ich machte ja nur später Vormittag-Kränzchen. Später Vormittag war ja reine Schattenweltkultur. Gegen Abend hin wurde es natürlich immer heller. Und da auch nur eine Zeitlang. Als die Videotheken schon im Absterben begriffen waren, wechselte der Pächter dann immer öfters. Da ging ich dann auch nicht mehr hin. Aber es war auch eine Begegnungsstätte für Menschen aus der gesellschaftlichen Peripherie, wo sozialer Ausstausch stattfand. Die digitale Revolution ist ja eine Vereinsamungsmaschine. Beim Streamen begegne ich heute niemanden mehr. Soziale Medien funktionieren einfach anders. Der analoge Charakter einer Begegnung geht einfach viel tiefer und entzieht sich auch der eigenen Kontrolle. Da kann man einen Kommentar nicht einfach löschen wenn der einen nicht passt oder selber einen schreiben.

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Ihren Text,
habe ich auch gern gelesen. Zu Anfang ist der besonders poetisch.

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Hallo Herr Schizophrenist,
danke für diesen ausgezeichneten Text. Ich habe in den letzten zehn Tagen oder so nur sporadisch angewidert bei blogger.de reingeguckt und wohl aus Masochismus nicht ausschließlich bei Ihnen und Frau Fabry, bei der ich mich auch mal wieder melden will. Einen Kommentar gestern im Novemberregen, weil die Abfallproblematik mich tag und nacht begleitet, solange ich dem Kumpel, dem ich beim Auszuge helfe, beim Auszug helfe. Sehr schön, wie Ihrer Texte inmitten dieses allgemeinen Niedergangs auf blogger.de herausstechen. Vielleicht ist Kot doch der beste Dünger.
Diese Videotheken kenne ich immer noch, damals war ich aber noch zu jung und voller Hoffnung, um mich mit lässigen Schattenweltmenschen auf Methadon zu unterhalten. Heute würde mir einer, der lange braucht, bevor er was sagt, auch sehr gut bekommen. Entschleunigung für lau. Pornos habe ich auch damals auf Kassette ausgeliehen, aber mit hochrotem Kopf und nur drei vier mal. Letzte Jahr habe ich eine nette Doku gesehen über VHS-Liebhaber. Sehr sympathische Leute, viele von denen.
Das über die FPÖ aber vor allem ihr Frauen-Holocaust ist meines Erachtens bühnenreifes Kabarett. In Deutschland sind Österreichische Kabarettisten sehr beliebt, und das nicht ohne Grund, weil Sie im Schnitt ja doch wesentlich besser Schmäh führen können wie die Deutschen. Ich kenne mich nicht wirklich aus, aber Sie passen in diese Muster, rein, stehen bei mir im Geist neben Josef Hader, Alf Poier und Alfred Dorfer. Die älteren kenne ich nur vom Namen oder aus eher schlechten Filmen. Also Qualtinger, Moser, Muliar etc. Lese gerade eine Wikipedia-Liste. Da steht auch Egon Friedell drin. Bei dem weiß ich nicht, was ich von dem denken soll. Schreibt brillant in "Kulturgeschichte der Neuzeit" aber irgendwie auch brillanten Stuss. Ist mir wohl zu hoch. Einer in der Liste heißt Alfons Haider. LOL. Noch nie was gehört von dem. Sieht aus wie Dieter Bohlen. ROFL. Geiles Paket irgendwie.
Bei den vier Variationen Frauen-Nazi-Gags, fällt es mir schwer, einen Favoriten herauszupicken. Bei B mag ich die Anspielung auf Heiner Geißler, den größten Hetzer seit Göbbels. C ist am bösesten, wahrscheinlich würde ich mich doch für C entscheiden.

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Herr D. grüß Sie!

Danke fürs lesen.
Text ja sicherlich oder auch nicht. Was weiß man. Bloggen geht bei mir nix mehr derzeit. Ich habe mich da über die Jahr völlig leer geschrieben und aufgebraucht. Ohne zählbaren Erfolg. Irgendwann muss man dass glaub ich einsehen und noch kleinere Brötchen backen. Wenn wir uns da gegenseitig über den Klee loben kommen wir ja auch nicht weiter. Vielleicht wird es wieder einmal besser. Aber jetzt habe ich keine Bock mehr. Der Text mit der Schattenweltfrau hat mich völlig gekillt. Da ist mir erst so richtig bewusst geworden wie tief ich eigentlich in der Schattenwelt drin stecke so emotional. Mir doch völlig wurscht wer da in der Lichtwelt wenn begrapscht oder nicht begrapscht. Blöde Wohlstandstussen . Ein Text und mein ganzer Groll bahnt sich den Weg. Mit meinem Anschluss an privilegierte Milieus wird das nix mehr in diesem Leben. Da schließt vorher Österreich wieder zu Deutschland auf. Die in den bessern Milieus mache ja mitten in der Nacht und weit weg auch noch die richtige Tonne. Soweit kann ich nicht mehr aufschließen. Ich muss aufpassen dass ich meinen Krempel nicht einfach durchs geschlossene Fenster auf die Straße runter pfeffere.

Jetzt soll ich auch noch eine Steuererklärung abgeben. Ich will mich aber nicht erklären. Hab ich einfach irgendetwas angekreuzt. Bin gespannt was geschieht. Wenn dir mir mit der ganzen Macht des Gesetzes kommen rede ich mich auf Schizo aus. Bin gespannt was die dann unternehmen wenn ich denen erkläre dass ich mich derzeit außer Stande sehe so eine Erklärung abzugeben. Wahrheitsgemäß. Scheiße dass ist ja nicht die Moskauer Deklaration. Peinlich ist das wenn man Leute wie mir, die genau 20 Euro im Monat an Steuern zahlen, mit der ganzen Macht des Gesetzes kommt und zu einer wahrheitsgemäßen Erklärung zwingt, wie früher Kinder zum Aufessen, während Amazon, Google, Apple und Facebook schön über Simmering, Pankow, Malta, Amsterdam und dann rüber ins monetäre Briefkasten-Paradies. Der Bono von U2 natürlich auch. Der mit seinem scheiß bloody Sunday. Zuerst schön blutig und voller Pathos und hinten hinaus dann die Kohle in ein Einkaufszentrum, schön steuerschonend. Scheiße sind Künstler letztendlich ein degeneriertes Pack. Gierig ohne Ende. Gegen Künstler sind Banker ja Kindergarten. Künstler wollen ja alles. Die wollen auch noch den Ruhm. Hollywood ganz schlimm. Die politisch Korrekten aber noch viel mehr als degenerierte Künstler. Seit wann muss ein Künstler ein besserer Mensch sein. 450 Mille hat so ein Gestörter für ein Bild abgedrückt. Nennt sich Second Hand Mona Lisa. Was mit Jesus und einer Kugel in der Hand. Vielleicht für hinten hinein. Soll ja auch selig machen. Ein Leibeigener vom Leonardo hat dass Bild hingekleckst. Auf das Bild sollte wer draufpissen. Was selbstbesoffeneres gibt es kaum. 450 Mille für Jesus mit einer Kugel. Für die Kohle könnte ich mir Balkon und 10 Kilometer Privatstrand kaufen. Wollen die von der Finanz wirklich nachprüfen ob ich letztes Jahr 35 Euro gespendet habe oder doch nur 28zig? Das ist doch ein Witz. Sieben Jahre soll ich wegen 20 Euro im Monat meine Unterlagen aufbewahren falls ich eine Steuerprüfung habe. Aber das scheiß Bloggen kann man natürlich nicht von der Steuer absetzen. Alles unwiederbringlich verloren. In den Lichtweltmedien hier machen die noch immer die Pilz-Fummel-Sache. Die stand bei mir schon vor Wochen. 5 mal so ausführlich und 12 mal so lustig. Erschreckend wie blöde der Mensch ist, wenn der wie ich um Anerkennung kämpft. Total verbohrt und unfähig die Lage vernünftig einzuschätzen. In meinem Fall halt schreibend. Total lächerlich. Kommt nix dabei herum. Das musste schon wirklich wollen. Ich mach es ja nur weil ich alles andere gleich gar nicht kann. Wundern darf man sich nicht, wenn andere die auch um Anerkennung kämpfen andere Stilmittel bevorzugen wie . Ich habe keine Lust mehr mich um Anerkennung ringend völlig aufzubrauchen. Das ist ja völlig grotesk weil ich nach etwas strebe dass ich eigentlich nicht haben will. Nicht in der Form wie einem das verliehen wird, schön Klinken putzend bis zum Abwinken, weil die Qualität nicht stimmt. Immer schön untertänig, symphatisch und dankbar. Besser mir gibt man dieser Anerkennung nicht. Ist viel gescheiter die bleibt mir ein Leben lang verwehrt. Denn wenn ich sie hätte wird es ganz übel und aus Wohlstandstussen werden wieder Wohlstandsfotzen. Das geht razz fazz. Eh besser wenn ein Mensch wie ich auf allen Vieren kriecht und nicht aufrecht geht mit durchgedrückten Rücken seiner Bestimmung entgegen. So bin ich wenigstens gezwungen mich einigermaßen zusammen zu nehmen. Aber Steuererklärung wegen 20 Euro. Da reißt bei mir schon alles ab. Nicht auszudenken wenn ich dass nicht müsste. So krieche ich üben den in Blut, Tränen und Massenmord getränkten Grund und Boden hier und guck nicht mehr nach links und rechts. Links wie rechts hier. Völlig verkommen und degeneriert. Der linke Präsident will gewisse Rechte nicht als Minister angeloben. Scheiße wir machen hier doch Demokratie. Die Leute heute für ihre massenmordhaften Vorfahren bestrafen kann auch nicht die Lösung sein. Die Öfen von Auschwitz sind doch längst aus.

Deutschland erstrahlt auch nicht viel heller. Ganz schlimm. Im Spiegel TV ging eine staatlich verbürgte Geldeintreiberin zu einem Pensionisten-Paar. Sie hat Lungenkrebs und ihm ging die Haut vom Kopf ab in Fetzen. Zusammen kommen die beiden auf eine Rente von 900 Euro. Die hatten 16 000 Euro offen. Wegen Renovierung oder so. Sogar die Zwangsvollstreckerin, wie nennt man die Gerichtsvollzieherin, wusste auch nur zu gut das nix mehr zu holen ist bei den beiden. Nicht in diesem Leben. Aber die EU hat in der Griechenland Krise über den ESM-Europäische Stabilitätsmechanismus, französische und deutsche Banken mit Mrd. gerettet, während den Griechen die Pensionen und spärlichen Sozialleistungen zusammen gestrichen wurden. Während sich die Banker die Boni auszahlen ließen schön mit ESM-Kohle, sind griechische Pensionisten ins Meer gegangen. Aber hier Land auf Land ab wochenlang sexuelle Belästigung und gleichzeitig Flaterate-Puffs. Die Wahrscheinlichkeit das eine Hure in Deutschland Opfer von sexueller Gewalt wird ist 40 mal so hoch wie in der Durchschnittsbevölkerung. Aber dir kommen dann die Öko-Tussen mit Schulter, Knie und Komplimenten die nicht passen. Die Durchschnittspension einer Frau im Westen Deutschlands liegt bei 618 Euro. 618 Euro und hinten hinaus wartet Krankheit und Schlimmeres. Haben die von der SPD Tomaten auf den Augen. 618 Euro. Das ist Wohlstandsmenschen-unwürdig.

Und die sehr wahrscheinliche neue Regierung hier fällt in den Koalitionsverhandlungen andauernd über Flüchtlinge her wie Heuschrecken über die Bibel. Da wurden sie sich da schnell einig dass Asylanten das Übel dieser Welt sind, während die von ganz links uns auffordern dass wir uns um die Kinder von toten ISler kümmern sollten. Die sollten wir zurückholen. Und dann wundern sich die Leute wenn in einer Gesellschaft der Zusammenhalt zusehend bröckelt. Ich kann ihnen gar nicht mehr sagen wie mich das schon anwidert, wenn die einen hier in Rasse machen und die anderen alle in ihr Herz schließen wollen. Nicht einmal in den Religionen von Welt kommen alle in den gleichen Himmel. Der FPÖ ist da ja ganz wichtig in Rasse zu machen. Seit 1938 macht ein Teil der Bevölkerung hier jetzt in Rasse. Ein Drittel der Bevölkerung macht seit 1938 nix anderes. Scheiße das sind alles Nachfahren von Massenmördern. Der letzte Auswurf von Mensch im Grunde. Hüben wie drüben der Schmerzgrenze. Jetzt häng ich hier im Wiener Niemandsland fest, zwischen den Nachkommen von Massenmördern und falle immer tiefer auf mich und meine Unmöglichkeit Mensch zu sein zurück. Denen würde hier a bisserl eine Blutauffrischung eigentlich ganz gut zu Gesicht stehen. Eine Inderin wurde gerade zur schönsten Frau der Welt gekürt. Also ich hätte nix dagegen wenn die in die Bronx einwandert und ich dafür die Öko-Tante heute von der Grippeimpfung nach Indien abschieben könnte. Hatte die einen Knall. Erschreckend. Ich verstehe schon warum Männer Frauen ewig schon unterdrücken. Wenn man die machen lässt wie es ihnen beliebt wird es wirklich übel. Der Fritz Teufel schlug einst vor, als es um die Geschlechterfrage beim SDS ging, die Mädchen auszuschließen, weil sie nur die patriarchalen Strukturen verschleiern und noch entfremdeter und blöder daherreden als die Männer.

Zurück in die Schattenwelt kann ich natürlich auch nicht. Dort gibt es nix als Zerstörung, Untergang und Verwüstung, aber zur Lichtwelt aufschließen ist auch nicht mehr möglich. Nicht einmal zum Nachahmen oder Nachplappern langt es. Und jetzt diese verharrende Erkenntnis in einer Jahreszeit wo die Tage immer kürzer werden. Fürchterlich disgusting das alles. Ich als Mensch natürlich auch. Alt werde ich. Alt und verbittert. Um mich herum lauert Krankheit und Schlimmeres. Wie sagt man. Meine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und mein Bedürfnis nach Distanz stehen in keinem gesunden Verhältnis. Ich bin ja noch immer fest entschlossen diesen Kulturkreis zu verlassen, komme aber nicht weg, weil ich dafür viel zu gescheitert bin. Meine Freiheit ist die Freiheit der anderen. Dabei denke ich an nix anderes als an Flucht. Das ist ja alles ein großer Irrtum. All die alten Menschen heute bei der Grippeimpfung. Unerträglich was diese Welt den Menschen antut. Unerträglich ist das. Und ist es mal nicht die Welt haut der Mensch dazwischen oder Gott wirft mit Steinen. Keine Ahnung wie lange ich noch auf allen Vieren durch dieses Österreich und die Blog-Welt kriechen kann. Da zeigen die Nachfahren vom Massenmörder gleich mal mit den Finger auf dich, wenn sich einer wie ich anmaßt aufzustehen. Meine Sehnsucht mit Texten an die besseren Milieus anzudocken, aufrecht gehend, die ja zweifelsfrei gegeben ist, wird auch immer kleiner und kleiner. Ich kann mir derzeit dabei zusehen wie ich mich immer weiter von dieser Sehnsucht entferne. So wie andere über sich hinaus wachsen, schrumpfe ich zusehend über mich hinaus. Nur was bleibt mir dann noch wenn ich mal nicht mehr hysterisch an den Türen von Lichtweltarschgeigen klopfe und um Einlass bettle, weil ich extremst deklassiert, nicht einmal mehr ins Haus meiner Kindheit hinein gelassen werde? Als junger Mensch ging da wenigstens noch Keller.

Nur so zum Herumsitzen ist weder das Land noch die Menschen hier gemacht. Hier geht es um Steuern und entsprechenden Erklärungen. 3 Seiten lang. Was wollen die machen wenn ich mich irre. Mich vor Gericht stellen.

Siedelt ihr verrückter Mitbewohner ab? Wie lange siedelt der? Hat der richtig Besitz oder was siedelt der da ewig.

Ganz schlimm derzeit das Bloggen. Da schreibste selber nix, steht hier bei jemanden dass der Durchfall hat. Und woanders hat eine schon wieder ihre Visionen. Wundern darf man sich nicht das normale Blogs niemand mehr anklickt. Das ist ja brutal. Das haben wir davon das mir jetzt alle mal ran dürfen. Erschreckend wenn man auch alle ist.

Hab gerade beim Hermetischen gelesen. Der Mensch ist ja unbenommen ein richtig guter Schreiber. Der versteht es zu künsteln. Da schreibt der über so ein großes Monster aus Beton das den Raum bestimmt. Als der konnte, wollte der dort nicht hinziehen, die Gänge zu lang und dunkel und der Tod zu nah. Und jetzt wo die den Laden platt machen möchte er gerne dorthin, Wein saufen und in die Welt hinein starren. Das ist so typisch für die Lichtwelt. In der Lichtwelt verstehen das dann alle und nicken artig. In der Schattenwelt schüttelt man da nur den Kopf und denkt was für eine Lichtwelttusse. Brutal. Noch so ein soziales Milieu an das sich mich niemals andocken kann. Nicht in diesem Leben.

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