Dienstag, 14. November 2017
Bronx-Poesie
An Worten hapert es derzeit ein wenig.

Auf dem Blattl steht wegen Umbau geschlossen. In der Bronx wird ja andauernd was umgebaut ohne merkliche Fortschritte.

... comment

 
Das ist hier im Normalo-Viertel der Millionärsgemeinde aber auch so. Da machen Läden plötzlich wieder zu, bevor ich überhaupt richtig realisiert hatte, dass da mal was Neues eröffnet hat. In einem ehemaligen Geschäft für sehr gehobene Badaustattung ist jetzt ein Lokal für Sportwetten, da macht man sich natürlich Gedanken, wo die Reise mit dem Viertel hingeht. ;-)

Schön gemacht, das Bild, wie sich die Bronx-Fassade (ich würde sagen 20er Jahre) in dem trüben Fenster spiegelt. War da mal ein Metzger drin?

... link  

 
Ja 20ger Jahre so oder so. Und wie man sieht auch nicht so das es einen Grund gibt mit offenen Augen durch die Bronx zu gehen. Weil da ist nix. Aber 90 Jahre Partie war eine Anspielung auf die eigenen Vergangenheit. Ich bin ja auch in den 90ziger hängen geblieben. Mehr oder weniger.

... link  

 
Hatte das so ein bisschen vermutet, dass Sie uns das damit sagen wollten. Ich hänge mit manchem sogar noch in 80ern fest, was aber kein Wunder ist, ich habe Ihnen ja ein paar Jährchen voraus.

Die Bronx in meiner Heimatstadt, in der ich lange gelebt habe, unterscheidet sich da oberflächlich etwas, denn im Vergleich zur Stadt drumrum sind recht viele alte Häuser aus der Epoche 1890-1915 im Krieg stehengeblieben. Selbst die nur notdürftig sanierten dieser Häuser sind noch interessanter anzugucken als die vielen Klötze der 50er und 60er in den deutschen Innenstädten.

Anfang der 90er sah es so aus, als würde das Viertel eine dauerhafte Aufwertung schaffen, aber die Gentrifizierungswelle kam dann doch nicht allzu weit. Was freilich auch sein Gutes hatte, so blieben die Mieten wenigstens bezahlbar.

... link  

 
Die von der Wissenschaft sagt spätestens mit 35sig hört man auf zu sprießen. Mit 35sig wird man dann in seinem geistigen Horizont sesshaft.

Die Bronx sieht natürlich nicht durchgehend so zerfledert aus. Nur versuchen es hier nirgendwo junge Kreative. Massage, Pfandleiher, chinesische Massage mit, Hinterhofmoschee, das hässlichste Einkaufszentrums Wiens, Drogeriermärkte, Kebab, Salafistentreff, Discounter etc. Kennen sie sicher auch aus Deutschland zu Hauf. In der kalten Jahreszeit extremst disgusting. Aber wenn es schön wird biste in 5-10 Minuten auf der Donauinsel.

Wien war ja mal vorbildlich im sozialen Wohnbau. Aber das wissen sie eh. Hier leben ja sehr viele im Gemeindebau. Das was sich im Hintergrund spiegelt ist ja auch einer. Die Mieten in Wien sind ja international gesehen vor allem im geförderten Bereich durchaus erschwinglich. Nicht so wie im Silikon Valley. Derzeit hinken die etwas hinterher mit dem Bauen. Wird aber. Hier wird alles zugebaut. Die Bronx ist ja der äußere Rand des Bezirks, ganz früher Überschwemmungsgebiet und dann Industrieviertel. Architektonisch hat sich da niemand groß Gedanken gemacht.

Aber wer vor 25-30 Jahren hier im großen Stil Wohnungen gekauft hätte, wäre heute so reich wie Bitcoin. Nur total in echt.

... link  


... comment