Donnerstag, 13. Oktober 2016
Die Würde des Terrors ist unantastbar
Die Frau Haller, Wahrsagerin und meine Lieblingsfeministin, zu einer Anruferin im Radio: „Da ist ein Mann. Der hat da was mit einer Freundin und so der passt da nicht. Suchen sie Kontakt zu Frauen das wird ihnen weiterhelfen“.

Die Frau Haller macht gerade Währungen. Ihr Tipp türkischer Lira ja, aber singapur Dollar eher nicht. Und Diamanten. Wer Diamanten hat , sagt die Frau Haller ist fein raus.

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Ich verstehe nicht so recht über was sich Spiegel Online da großartig mokiert und von gleich hysterisch von einem Justizskandal spricht, nur weil sich ein mutmaßlicher Terrorist in seiner Zelle erhängt hat und anstatt einer (sehr wahrscheinlichen) langjährigen Haftstrafe den Freitod wählte. Die Gefängnisleitung in Leipzig hat den mutmaßlichen Terroristen Jaber Albakr doch nicht exekutieren lassen oder durch üble Schikanen in den Selbstmord getrieben. Windelweich wurde der Mann bei der Festnahme auch nicht geprügelt. Zu einem Packet verschnürt und an die Polizei übergeben wurde der vermeintliche Terrorist syrischer Herkunft ja von seinen eigenen Landsleuten. Gute Männer. Nach der Festnahme saß der Mann doch einfach nur allein in einer beheizten deutschen Zelle, neben vermeintlichen Dieben, Heiratsschwindlern, Mördern und Betrügern. So ist das nun mal wenn man Übles im Schilde führt und dabei erwischt wird. Jemand der Sprengstoff bunkert und eine Sprengstoffweste anfertigt, muss nun einmal damit rechnen das er hinter schwedische Gardinen wandert. Für eine Kunstaktion war die Sprengstoffweste eher nicht gedacht oder? Eine Psychologin hat angeblich nicht erkannt dass der Mann suizidgefährdet war. So einfach lässt sich das auch nicht feststellen. In das Hirn eines Menschen kann mehr sehr schwer hineinsteigen. Versuchen sie das mal. Sogar wenn man bei geöffneter Schädeldecke angestrengt hineinsieht wird’s anstrengend. Eine Operation am offenen Herzen dagegen ist ein Kindergeburtstag. Ich musste meine kleinen mentalen Aussetzer, sie wissen ja Seroquel normal + XR, auch erst einmal wem schildern. Meine Bereitschaft zur Zusammenarbeit war also sehr hoch. Ehrlich. Sicherlich. Wenn sich jemand eine Sprengstoffweste bastelt , könnte man schon seine vorläufigen Schlüsse ziehen wie einen roten Linie, und gleich mal auf „selbstmordgefährdet“ entscheiden, um auf der sicheren Seite zu stehen. Hat die Frau Psychologin aber anscheinend nicht getan. Da kann doch die Gefängnisleitung nix dafür. In der Zelle hat sich der Mann dann a bisserl ausgetobt. Eine Lampe ging zu Bruch und später stellten die Beamten bei einer Kontrolle fest, dass er eine Steckdose manipuliert hatte. Na und? Eine zertrümmerte Lampe und eine manipulierte Steckdose muss ja nicht zwingend was mit Selbstmordabsichten zu tun haben. Eine Kaputte Lampe und eine manipulierte Steckdose hören sich doch recht lebendig an. Da bestand doch Hoffnung. Im Hungerstreik befand sich der Mann auch seit ein paar Tagen auch. Gegen was hat der denn angehungert? Gegen das Sterben in Ostaleppo, seine Festnahme, die unmenschlichen Haftbedingungen, die Weltgemeinschaft an sich, und die iranische und russische Staatspitze im Besonderen? So schnell stirbt man nicht wenn man nix isst. Fragen sie die Frauen dieser Welt.. Nee nicht die. Die machen das tagtäglich und zwar mit Würde und Klasse!! Schweinefleisch hätte er auch keines essen müssen. Beten 5 mal am Tag. Alles kein Problem. Da wette ich drauf. Und wenn ich das mit Haftstrafen richtig verstehe, geht es dabei auch um Wiedereingliederung in die Gesellschaft und so oder nicht? Deutschkurse, vielleicht auch eine Berufsausbildung falls der Mensch in diesem Bereich so schwach auf der Brust ist wie der Schizophrenist, nichts davon hätte man diesen Menschen vorenthalten. Schon gar nicht weil der einen Terroranschlag mit Sprengstoff und Sprengstoffweste plante. Das ist doch ein harmloser Lausbubenstreich. Die Leute sind doch in der Regel nicht nachtragend. Sind die schon aber eher auf der Ebene, du hast vor 35 Jahren mein Jausenbrot gestohlen. Mit dem Rücken zur Wand stand dieser Mensch auch nicht. Was mit Sprengstoff und Westen zu machen war seine freie Entscheidung. In einem Frühstadium der Planung des vermeintlichen Terroranschlags, also noch bevor die Behörden auf sein ungesetzliches Vorhaben reagierten, hätte er sich auch anders entschieden können. Sein Asylstatus wäre im trotzdem nicht aberkannt worden. Noch schreiben wir keine Minority Reports. Außer sie tippen all ihre schlechten Gedanken ins Handy oder in ein Blog. Jetzt wird den Behörden vorgeworfen dass die den Mann wie eine Kleinkriminellen behandelten und nicht durchgehend überwachten. Ich bin jetzt mal so frech und unterstelle den Behörden keinen akuten Vernichtungswillen. Spiegel Online schreibt dann noch: "Für die Sicherheitsbehörden hätte Albakr eine wichtige Quelle werden können, um mehr über die Netzwerke der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zu erfahren". Konjunktiv oder. Wer sagt denn dass der was erzählt hätte. In Deutschland gibt es doch ein Folterverbot oder nicht? Da wird auch die Würde eines vermeintlichen Terroristen hochgehalten. Die deutschen Behörden machen doch nix mit Fingerabschneiden und Hoden quetschen. Und soweit ich bescheid weiß, soll der Herr Däschner den Herrn Gäfgen damals eh nur angebrüllt haben, das er ihm die Augenbraun zupft oder zu einem Schattenweltmenschen in die Zelle steckt . Einen Gefangenen zur Kooperation zwingen geht in einem Rechtsstaat nun mal nicht, außer sie bieten im Gegenzug was Nettes an. Vielleicht hat sich die Frau Psychologin in ihrer Diagnose geirrt. Aber irren ist nun mal menschlich wenn man so oder so entscheiden kann. Ich sehe da kein Staatsversagen. Vielleicht bin ich aber auch nur für die Wahrheit, oder schlecht informiert. Was weiß man.

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Das ist der erste (und soweit ich bislang sehe einzige) vernünftige Beitrag zum Thema. Gestern hieß es auf der Startseite meines Mailanbieters gar, in Deutschland herrschten wegen der Selbsttötung des festgenommenen Möchtegern-Attentäters "Bestürzung und Entsetzen". Also bei mir und in meiner unmittelbaren Umgebung hielten sich diese Regungen ehrlich gesagt in sehr überschaubaren Grenzen. Mich bringt die völlig übergeigte Lautstärke der Klagelieder auf den Gedanken, dass damit von der insgeheimen Genugtuung darüber abgelenkt werden soll, dass sich der Fall auf diese Weise eigentlich recht komfortabel erledigt hat.

Dass der andernfalls groß gesungen hätte über irgendwelche Strukturen und Hintermänner, kann man glauben, muss man aber nicht. Ich vermute, da gab es nicht viel zu singen, moderne Terrorzellen wie Al Qaida & Co. sind ja sehr dezentral angelegt, so dass der einzeklne Mitwirkende nur ein paar wenige echte Kontakte hat, und auf den IS-Zug springen zum Teil ja auch diverse Spinner auf, die da gar keine nennenswerte Ausbildung und Anbindung genossen haben.

Also Haken dran...

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Der Beitrag entspricht ganz meiner Meinung! Und Bedauern konnte ich hier auch keins feststellen, warum auch!

Und was die Suizidgefährdung angeht: Zu sagen, dass man sich umbringen wird, wenn man es wirklich vor hat, ist ja eher ungünstig, weil man dann meist daran gehindert wird. Dann sitzt man in der Geschlossenen, findet entweder dort ne Möglichkeit, oder sagt den Therapeuten genau das, was sie hören wollen, um raus zu kommen und den Suizidplan doch noch umzusetzen. Hab ich nicht nur einmal beobachten dürfen.

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Ah Herr. Online-Medien müssen ja auch immer Top-Storys produzieren kommt mir vor. Vor allem die was mit Gratis machen. Die stehen doch ernorm unter Druck. Da geht es ja nur mit griffigen Überschriften und größtmöglichen Skandalen. Die können doch nicht einen 3 Zeiler schreiben, in dem steht. Sehr schön. Hat sich ein Problem von selbst gelöst. Weiter im Text.

Natürlich ist es ziemlich traurig dass sich ein junger Mensch dermaßen in den Verhältnissen verirrt hat und nicht mehr zurück konnte. Aber diese Tragödie den sächsischen Behören umhängen und so tun als ob die der Auslöser/(Letzt)Verantwortlichen sind finde ich nicht richtig. Letzverantwortlich ist noch immer der Mensch für seine Taten.

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Servus MIPF,

Alles so halbwegs bei dir? Glaub ich auch nicht. Selbstmord kannste nicht verhindert. Vielleicht hätten die Behörden diesen Selbstmord verhindern können. Aber an sich nicht möglich.

Ist aber auch so das Personen gibt die unsere Gesellschaft den Krieg erklärt haben. Der wollte ja Menschen die im einen neuen Anfang ermöglichen ja umbringen, also auslöschen. Dem sein Asylbegehren wurde ja stattgegeben. Ich sag mal so. Mir hat der F-F-Goadfather auch Zuflucht gewährt. Ich zünde doch nicht dem seine Bude an.  

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@12 Uhr 34: Sie sagen es. Aber es ist halt auch so eine typisch deutsche Attitüde, nach Sündenböcken zu suchen, denen man es anhängen kann, wenn etwas nicht wunschgemäß läuft. Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist äußerst bestürzt und fordert den sofortigen Rücktritt des zuständigen Innenministers, Ministerpräsidenten wasauchimmer. Und klar, für ein Nachrichtenportal hat das nochmal extra Newswert, wenn sich irgendein Hinterbänkler zum Thema aus dem Fenster lehnt. Als Medienfuzzi kriege ich ja so einen O-Ton-Dienst von n-tv, wo sich neben Politikern diverser Fraktionen auch gerne der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft oder der Auto-Experte Ferdinand Duddenhöfer zum Tagesgeschehen zeitnah äußern, und manchmal möchte man einfach nur zurückbrüllen: "Haltet doch alle mal wenigstens für einen Tag die Fresse!"

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In meiner Qualitätszeitung sagte der Leiter der Justizvollzugsanstalt Leipzig: Die Psychologin sei sehr erfahren - allerdings das musste Jakobs einräumen, nicht mit Terroristen..

Jetzt werden die Online-Medien gleich wieder den Staatsnotstand ausrufen. Hatte die Frau Psychologin nicht genug Erfahrung mit Terroristen. Das ist natürlich eine nationale Tragödie und kein Ruhmesblatt für ein hochzivilisiertes und recht friedliches Land, wenn das keine Psychologen, die mit Terror bestens vertraut sind aus dem Ärmel schüttelt. . Besteht ja durchaus die Hoffnung das des noch was wird.

Mein Vorschlag: Mehr Psychologen mit Wurzeln aus Kriegsgebieten einstellen. Wobei die sind ja auch am eher am davonrennen. Ideal wäre natürlich Israel. Deutsch Psychologen sollte man zur Fortbildung nach Israel schicken. Die haben da jede Menge Erfahrung. Nur wenn man die nach der Ankunft sofort nach Yad Vashem schleift, brauchen die wahrscheinlich selbst psychologische Hilfe.

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