Sonntag, 9. Oktober 2016
Notizen absenkenden Meinungshochdruck
Ich versuche ja noch immer einen katholischen Priester während einer Beichte zu imitieren, natürlich erfolglos, der sich mit einem ehemaligen Nazi-Soldaten , eh nur einen aus dem Fußvolk herum plagen muss, der sich unbedingt die schwere Schuld von Seele reden will. Will mir einfach nicht gelingen. Deswegen schreib ich nur so dahin. Katholische Priester hatten ja früher auch eine gewisse Erwartungshaltung an ihre Schäfchen. Nehme ich zumindest an. Die freuten sich doch auch wenn eine Frau zur Beichte kam und flüsternd gestand dass sie unkeusche Gedanken habe. Da fühlte sich ein katholischer Priester doch ganz in seinem Element. Da konnte der Herr Pfarrer doch noch korrigierend eingreifen. Aber nicht wenn da der Herr Bäckermeister sowieso, ein hochangesehene Mitglied der Gemeinde, der ganz schmackhafte Semmel und so bäckt, völlig aufgelöst im Beichtstuhl hockt, und dem Herrn Pfarrer mit zittriger Stimme erzählt, dass er Säuglinge und kleine Kinder erschossen hat.. Und seine Taten vielleicht auch noch mit seinem katholischen Glauben rechtfertigt, weil der Herr Jesus hat sich ja auch nicht gedrückt als es hieß, „Kreuz schultern“. Die Semmeln auf einmal auswärts kaufen ist ja auch keine Option. Würde ich in der Haut des Herrn Pfarrer stecken, der den redseligen Herr Bäckermeister an der Backe hat, ich würde die Zeiten zum Beichten rigoros zusammen streichen und die Öffnungszeiten an den Arbeitstags des Herrn Bäckermeister angleichen. Mit Schmäh an diese Sache herangehen ist auch nicht so einfach. Im äußersten Fall würde ich sogar so weit gehen das ich dem KillingFields-Bäckermeister im Beichtstuhl gestehe dass ich was mit seiner besseren Hälfte angefangen habe, nur um ihn wieder loszuwerden. Die Monströsitat der Tat lässt sich halt nicht mehr einfangen und zurück in eine Flasche stecken wie ein Geist. Der Herr Pfarrer kann ja auch nicht einfach einen Zettel an den Beichtstuhl hängen auf dem steht: "Hier werden nur handelsübliche Sünden und Manierismen verhandelt. Für Kapitalverbrechen wenden sie sich bitte an den Vatikan oder an ein weltliches Gericht". Zum Herrn Bäckermeister sagen, ich bitte dich Franz wie blöde bist du denn. Jetzt mal unter uns. Ich finde es ja nett das zu dich mir mitteilst, aber so wie ich die Sachlage einschätze wird das für dich am jüngsten Tag kein Vergnügen.
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Österreich und Deutschland sind ja wegen der beiden Handelsabkommen Ceta (Kanada) und TTIP (USA) ziemlich in Aufruhr habe ich gelesen. Fragen sie mich nicht warum sich der Volkszorn gerade an Handelsabkommen entzündet. Wahrscheinlich weil es von diesem Zorn derzeit jede Menge im Volk gibt. Der sucht sich dann halt ein Ventil. Wenn man schon nix gegen die sich zu uns flüchtende syrische Bevölkerung und Habenichts der Welt sagen darf ohne als Unmensch dazu stehen, zählt man gleich mal zu den besten Kumpels vom Blogger Cevenole, Handelsabkommen eignen sich da schon besser um seinen Unmut mit der EU, einer scheinbar grenzenlosen und recht unübersichtlichen Welt oder den Verhältnissen an sich zu bekunden. Immerhin leben wir hier in einer Empörungskultur . Empört sein, nicht zu verwechseln mit besorgt, gehört hier einfach zum guten Ton. Der Unterschied zwischen empört und besorgt. Wer besorgt ist kümmert sich in der Regel oder spielt wenigstens mit dem Gedanken sich zu kümmern. Empörung ist sozusagen besorgt sein ohne konkreten Handlungsauftrag.. Das Netz und die sozialen Medien sind wie geschaffen für Empörungswellen. Dass sich die Menschen einem Handelsabkommen wie TTIP skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen, kann ich durchaus verstehen. Die USA sind nun mal eine ökonomische Großweltmacht. Die nehmen es auf der anderen Seite des Teichs mit gewissen Rechten, Sozialstandrads, wie dem Vorsorgeprinzip, Kollektiv/Tarifverträgen, männlichen Präsidentschaftskandidaten usw. nicht so genau. Aber einem Handelsabkommen mit Kanada, mit gerade mal 36,19 Millionen Einwohnern, könnte Europa mit seinen gut 500 Millionen Menschen doch a bisserl gelassener gegenübertreten. Die Leute tun ja so als ob Canada ein fürchterlich rückständiges Land sei. Dabei hat Kanada ein höheres BIP pro Kopf als Österreich und Deutschland. Kanada wird auch weltweit für seine Migrationspolitik gelobt/bewundert, unter einer Nebelwand auch Smog verschwindet das Land auch nicht, und die frankophonen Kanadier wollen sich derzeit auch nicht abspalten wie einige Regionen in Europa. nicht unbedingt. Natürlich wäre es jetzt falsch zu sagen, die Leute sind einfach nur angepisst und haben eine hohe Bereitschaft so ziemlich alles abzulehnen, was nach „wir schaffen das“ ausschaut. Ich von den XR und normalen Seroquel sehr auf Normalität und weniger auf Stimmen getrimmt, bilde mir ein aus den Medien herausgelesen zu haben, wo die eigentliche Schwachstelle in dem Handelsabkommen mit Ceta tatsächlich steckt. Dieser Vertrag schafft ja eine Vertragswirklichkeit, mit Hoheitsrechten, auf die nationale oder EU-Abgeordnete ungefähr so viel Einfluss nehmen können wie ich auf die Gesprächskultur der Um2, wenn die alle 20 Jahre einmal am Telefon mit dem SH kommuniziert. Das Gesprächsprotokoll wie der SH mit der Um2 telefoniert sollten sie unbedingt lesen. Sagt alles.. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der im Vertrag geplante „Gemischte Ausschuss“ ermächtigt, dem Personen aus der EU-Administration und Kanada angehören, einseitige Verfahrensvorschriften zu erlassen, unklare Vertragsbestimmungen zu präzisieren, oder sogar Vertragsänderungen anzustreben, ohne dass die nationalen Regierungen da noch konkret Einfluss nehmen können. Das mit den einseitigen Vertragsbestimmungen und so habe ich jetzt abgeschrieben. Nee nicht aus den Gratis-Medien. Ich unterhalte sich hier mit Qualitäts-Journalismus. Die im gemischten Ausschuss könnten dann im Grunde schalten und walten wie sie wollen. Nicht sehr basisdemokratisch und volksnah. Aber alle anderen Horrormeldungen über die Folgen eines Handelsabkommens mit Kanada sind eher Humbug und a bisserl aufgebauscht. Ach ja und betreffend Umweltstandards. Heute habe ich gelesen das Deutschland, Energiewende sie wissen ja, gut 30% seiner Energie noch immer aus Braun und Steinkohle-Kraftwerken bezieht. Weht an den deutschen Küsten zuweilen ein rauer Wind oder es scheint mal 2 Stunden lang die Sonne, wird das zu viel an erzeugter Windenergie, die sich nicht mehr ins deutsche Stromnetz einspeisen lässt, zum Okassionspreis nach ganz Europa verscherbelt.. Was mich durchaus freut. Der Strom ist hier um 5% billiger geworden. Danke !

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