Mittwoch, 25. März 2015
Mein Alltagsrassismus und ich
Bei der letzten Eigentümerversammlung war da ein Neubesitzer anwesend den ich noch nicht kannte. Eine wunderschöne, fürchterlich kultiviert wirkende Lady, mit silbernen Kurhaarschnitt und sau schönen Gesichtszügen, die alle in eine Richtung zeigten, war auch unter den Neubesitzern. Ich war eh ganz hin und weg. Wollte sie eh ansprechen, um mich für ein paar Augenblicke aus der öden Wirklichkeit zu flüchten wie früher an eine Theke. Andauernd nur über sein Schweigen schreiben nervt fürchterlich das können sie mir glauben. Doch in der Hitze des Gefechts und den zukünftigen Investitionen von gut 100 000 Euro, die wir zu tätigen haben werden, ging mein Begehren irgendwie unter. Ja ich gebe es zu. Ich bin sozusagen ein Sandler mit Besitz. Ist mir eh ziemlich peinlich. Diese Gnade (und einige Verwundungen) habe ich einzig und allein dem Goadfather zu verdanken, der so gütig ist mich durchs Leben zu füttern. Ich habe ja sehr ausführlichst über meine Stiefmutter geschrieben. Und erst jetzt ist mir klar geworden was das Fürchterliche an einer Stiefmutter oder Stiefeltern im Allgemeinen ist. Natürlich nur im schlimmsten Fall wie bei mir. Gibt sicher einen Haufen ganz wunderbare Stiefeltern. Man ist als Stiefkind nicht erbberechtigt. Das ist die eigentliche Tragödie wenn`s was zu vererben gibt. Den Goadfather hat vor vielen Jahren einfach eine Sozialarbeiterin angerufen und gesagt, sie Herr Goadfather, ihr Sohnemann da, löst sich gerade in schwer definierbaren Einzelteile auf. Wollen wir diesen Verfall nicht a bisserl hinauszögern. Und der sichtlich in seinem Stolz gekränkt ließ sich nicht lumpen. Darüber habe ich natürlich auch schon ausführlichst geschrieben. Ist doch ein guter Mann oder nicht. Und als kaputter Sohn ist man auch dankbar, aufrichtig dankbar. Der akute Verfall hat sich merklich verlangsamt. Das ist doch ein fairer Deal find ich. Dann verzeiht man ihn auch, dass er es nicht besser weiß, und genau 2mal im Jahr anruft. Und dann unterhalten wir uns übers Wetter und führen a bisserl Schmäh und alles Ungemacht bleibt schön im Ungefähren oder Verschwindet spurlos in den Weiten des Netzes. Ist er dann in Wien für einen halben Tag, wird es a bisserl anstrengend für uns (beide). Wir sind uns ja völlig fremd. Zu sich nach Hause lädt er mich natürlich nicht ein. Nicht in den letzten 2o Jahren. Eben wegen dieser Stiefmutter, der Enttäuschung und der Angst zwischen den Stühlen zu sitzen. Gründe mich nicht einzuladen lassen sich viel erfinden. Natürlich würde Liebe/Zuneigung alles einfacher machen. Aber die Verhältnisse, die Verhältnisse. Doch es ist wie es ist. Es ist ihm sogar recht dass ich nicht anrufe und nur tippe. Mein Gott es gibt Schlimmeres, viel Schlimmeres. Seit heute weiß ich von einem neuen Blogger-Krebs. Bin völlig aus dem Häusl und Flugzeuge stürzen auch wieder auf meinen Bildschrim ab. Die toten Schüler hatten die Reise ja in einer Schultombola gewonnen. Und einer war sogar nachgerückt. Paranoid wie ich bin schaue ich gar nicht mehr hin wenn sich die Frau Merkel und der Herr Holland treffen. Treffen die sich wird andauerd gestorben. Und nie gibt es a schöne Leich. Jetzt wo der Goadfather richtig alt wird, zittere ich jeden Tag a bisserl mit ihn mit, das die Vergänglichkeit nicht an seiner Haustür läutet wie so ein scheiß Hausierer oder Handelsvertreter für die Ewigkeit. Und a Hetz haben wir noch immer. Ich schreibe ihm das ich dieses Mail nur schreibe, weil sich in Österreich die Gesetzeslage insofern geändert hat, dass man von den leiblichen Eltern nicht einmal mehr den ganzen Pflichtanteil bekommt, wenn man 10 Jahre keinen Kontakt hatte. (hahaha, ist doch lustig) Die UM2 wird mir außer miserablen Erinnerungen, denen ich mich verpflichtet fühle nichts hinterlassen. Gar nichts. Niemand kann sie dazu zwingen mich für ihre Lieblosigkeit, die irgednwann gemein-gefährlich wurde, fürstlich zu entschädigen. Die ganze Kohle kriegt allein ihre genetische Nichte. Unglaublich diese Schweinerei. Hat mich eine Kindheit lang tyrannisiert und verunmöglicht und dann drückt die Gute nicht einen Cent ab. Es ist ja auch diese genetische Nichte die den 70. Geburtstag meiner UM2 ausrichtete. Natürlich nur aus reiner Selbstlosigkeit. Obschon ich ehrlich zugeben muss, die beiden hatten immer ein sehr inniges und gutes, ja man muss schon sagen herzliches Verhältnis. Im Untergang muss ich eh noch darüber schreiben. Durch das innige und herzliche Verhältnis das meine UM2 zeitlebens zu der genetischen Nichte hatte, wurde mir erst bewusst wie groß meine Misere war. Am Verhältnis zu der genetischen Nichte konnte ich ja die ganze Verachtung für mich ablesen. Dabei dachte ich eine zeitlang die Gute ist einfach a bisserl seltsam. Ein Hausdrachen nicht ernst zu nehmen. Doch durch diesen einen Besuch durch die Genetische wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt. 15 Jahre lang durfte ich mir nichts aus dem Kühlschrank nehmen. Kam die genetische Nichte zu Besuch ging der Kühlschrank auf und zu, auf und zu. So ziemlich das Erste was meine UM2 ihre genetische Nichte nach der Ankunft fragte war, „was möchtest du heute Abend essen“. So eine Frage wurde mir nie gestellt, ausnahmslos nie. Mit dreizehn gerade auf dem Weg zu Pickeln und weiteren bahnbrechenden, anatomischen Veränderungen, musste ich meinen Untergang gewissermaßen schon vorskizieren und vorfühlen. Mir wurde schlagartig bewusst das mich niemand erhören würde, wie so ein Heiland hoch oben in andächtiger Entrücktheit. Werte leibliche Eltern, die es mit einem neuen Partner versuchen und Kohle/Besitz im Spiel ist. Tragen sie Sorge oder schaun`s das den Stiefkindern im schlimmsten Fall nicht nur miserable Erinnerungen bleiben. Es hat schon seinen Grund und Berechtigung warum das Schmerzensgeld keine so blöde Erfindung ist. Sie werden das jetzt für pietätlos halten aber für einen Toten durch Absturz gibt es in der Regel 120 000-140 000 Euro. Noch pietätloser finde ich ist es, den Tod und das Sterben der Opfer dieses Flugzeugabsturzes medial dermaßen gnadenlos auszuschlachten. Ist die Ursache des Unglücks erst einmal geklärt, interessieren sich die Medien zumeist einen scheiß für die Opfer und Hinterbliebenen. Deswegen finde ich es auch so beachtenswert das die Schüler in ihrer Trauer und Anteilnahme den Medien bewusst den Rücken zudrehten. Derzeit dreht sich eh alles nur noch um den vermeintlichen Täter. Alle fragen wer er war. Wie es derzeit aussieht kein besonders freundlicher Mensch. Und von den Opfern vom Erdbeben in Lissabon vom 1. November 1755 (Allerheiligen) ist auch nur die Frage geblieben wie ein gütiger Gott das Übel in der Welt zulassen könne. Sehr verehrte Aufklärer. Diese Frage stelle ich mir jeden Tag aufs Neue was gar nicht gut für meine Gesundheit ist. Können sie sich vielleicht noch an die toten belgischen und niederländischen Kinder von diesem verherenden Busunglück im Schweizer Siere-Tunnel erinnern? Ich hab mal drüber geschrieben. Von denen redet auch keine Sau mehr. (2012 im März) Geld wird in der Regel den Schmerz nicht ungeschehen machen. Und natürlich ist man kein schlechter und geldgeiler Mensch wenn man sich seinen Schmerz abkaufen lässt. Für dein heroischen Leiden und ausharren im Schmerz interssiert sich diese Welt in der Regel nicht besonders. Außer es wird Kunst daraus oder du läufst Amok. Glauben sie mir. Ich wär einfach vor die Hunde gegangen und in einem Armengrab verscharrt worden. Wegen meiner Schizophrenie, die mich derzeit beinahe killt und ich nicht weiß wie ich den morgigen Tag überstehen soll, außer mich vollzudröhnen, habe ich eine Nerventante. Und so toll die auch ist besteht sie doch auf Bezahlung. Herzensgut wie sie nun einmal ist macht sie es weit unter Preis. Die lacht auch über meinen Witz was der Unterschied zwischen Ihr und einer Hure ist? Bei ihr darf ich öfters kommen. Würde sie es aber nicht weit unter dem normalen Preis machen, könnte ich mir sie auch nicht leisten.

Ein Mensch, der duch einen schweren persönlichen Verlust oder Tragödie seinen bürgerliche Existenz verliert, wird irgendwann einfach aus der Wohung geschmissen, falls er seine Miete nicht mehr bezahlt, oder gekündigt. Natürlich nicht sofort. Ich habe diese beschissenen Regeln nicht erfunden. Gestern lief auf Bayern die Doku über diesen nordkoreanischen Jungen/Mann, dem die Flucht aus einem nordkoreanischen Straflager gelungen war. Im Übrigen nur weil der Typ mit dem er flüchtete, tot im elektrischen Zaun hängen blieb. So entstand eine Öffnung durch die der Mann sich durch schlängeln konnte. Ich sollte mir nur noch die Zeichentrick Heidi ansehen. Und der Typ sagte durchaus empört und überrascht, wenn nicht sogar überwältigt, in Südkorea ginge es nur ums Geld. Ausschließlich nur ums Geld. Wahrscheinlich ist heute eh schon alles ganz anders. Nur so sicher bin ich mir da nicht. Gerade wirbt Audi damit dass der Marcel Hirscher 4mal nacheinander den Ski-Gesamtweltcup gewonnen hat. Den Hans Knaus hat Audi als Werbeträger natürlich aussortiert. Der Hirscher ist nun einmal erfolgreicher und populärer als der Hans K. Klug wie der Hans K. ist nimmt er das nicht persönlich. Als Trost macht er jetzt im Radio auf Bohrmaschinen. Ich meine Stiefmutter hingegen schon. Liegt am Vertragstext, den es offensichtlich nur in meiner Erinnerung gibt. Freiwillig hätte ich den nie unterschrieben. In den Siebziger war das halt so. Erfolgreichen Skifahrern zu jubeln ist in Österreich der natürliche Führerersatz. Ihr Deutschen habt dafür die Fußballer zweckentfremdet. Der Neubesitzer, ein Landsmann vom fetten Polen und seinem hässlich schizophrenen Sohn, ich bin ja fesch verwirrt, hielt nichts von Spielregeln und brüllte alles und jeden bei der Versammlung nieder. Noch dazu in einem extrem beschissenen Deutsch. Mein Deutsch ist natürlich auch beschissen aber anders fürchterlich. Ich habe nicht die leistete Ahnung von Grammatik. Wie auch. Ich bin ein leicht verwildeter old-school Straßenjunge. Dafür weiß ich in der Regel nach 3 Sekunden ob du ein Arsch bist. Ich kann ihnen nicht mit Sicherheit sagen über was der Neubesitzer-Pole sich so fürchterlich aufregte. Irgendwie ging`s um Geld, was sonst. Egal. Nach dem offiziellen Ende der Versammlung fragte ich zwei, drei Eigentümer, die wie ich noch sitzen geblieben waren und etwas spachtelten, natürlich mit süffisanten Unterton, ob die wüssten auf was der Neubesitzer-Pole da hinaus wollte. Die hatten auch nicht den blassesten Schimmer und meinten wahrscheinlich die Renovierungskosten. Heute auf dem Weg vom Einkaufen nach Hause, grüße mich der Neubesetzer-Pole aus einem Auto heraus. Ich grüßte natürlich zurück. Da stieg er aus und kam auf mich zu mit festem Handschlag. Ich drückte auch anständig hin. Der hält mich für einen schönen old-school Kerl. Und dann schrie er mir ins Ohr. Natürlich völlig Rätselhaftes. Ich habe ja schon ein ziemliches Organ, doch gegen den Polen seine Posaune bin ich ein Moped und er die WM-Ducati vom Casey Stoner. Casey Stoner ist ja der einzige Mensch auf diesem Planeten, der eine Ducati zu züchtigen wusste/weiß. Gegessen hatte er auch gerade. Ich schwöre, der sah aus wie in Kleinkind das man einen Nutellabecher in die Hand drückt um in Ruhe einen Film zu schauen. Soweit ich das jetzt verstanden habe ist er Baumeister und wegen der anstehenden Sanierungsmaßnahmen möchte er auch einen Kostenvoranschlag legen und eifrig mitsanieren. Preislich geht`s beim Neupolen-Besitzer, angeblich wesentlich günstiger wie von der Hausverwaltung anberaumt usw. (wann sagt man eigentlich als und wann wie) Das er Baumeister ist, kennt er wahrscheinlich selber alle Trick und Schliche des wenig heiligen Baugewerbes. Deswegen ist er auch so aufgebracht. Indirekt empörte er sich über seine eigenen Schweinereien. Nicht das ich ihm das ernsthaft vorwerfe. Ich tue meistens nur so als ob. An sich bin ich überhaupt nicht nachtragend. Ich war da ganz Geschäftsmann und natürlich ganz bei ihm. Unbedingt sollte er auch einen Kostenvoranschlag legen. Kostenwahrheit und so. Wenn der Neubesitzer-Pole sprach sah ich immer zu Boden, weil er zwischen den Zähnen noch ziemlich viel Nahrung zwischen gelagert hatte. Ich dachte ja der gute Mann hat wahrscheinlich 25m2 am Haus. Ein armer Schlucker der sich wichtig macht. Es stellte sich aber heraus, dass der Neubesitzer-Pole einer der größten Eigentümer am Haus ist. "Aha", sagte ich untergebens lächelnd zu ihm. "So ist das also. Du bist ja der eigentliche Chefe von dieser Hütten, da muss ich aber anders mit dir reden". Und dann tat ich so als würde ich Haltung annehmen. Als nicht integrieter Mensch tut man sich da leichter. Meine Offenheit/Show gefiel dem Neubesitzer-Polen ganz gut. Jetzt sind wir per Du. Kann aber auch gut sein das er mich in meinem unterkärntner Idiom einfach nicht verstanden hat.

Anmerkung: Trägt eine Airline (hab ich heute gelesen) mitschuld, haftest sie unbegrenzt. Sie können davon ausgehen, das des vor Gericht ein fürchterliches Gemetzel wird.

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