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Donnerstag, 17. Juli 2025
Inflationärer Weltauslöschungszwang. Der "nicht" auf meinen paranoiden Mist wächst.
der imperialist, 11:53h
Sie sollten dem Text eine Chance geben. Der ist gut.
Mittlerweile gibt es zahlreiche dystopische Denkräume – eingerichtet von akademisch geschulten Sinnarchitekten. Sie entfalten eine bedeutungsschwere Kraft, die sowohl systematisch als auch symbolisch wirkt. Ganz wie die soziale Geometrie des Bauhaus.
Mein Co-Pilot kann das auch noch ganz anders sagen, ohne zu wissen, worüber das Monster eigentlich spricht oder worauf ich hinaus möchte. In Wien ist schon wieder Wetterumschwung. Schwer zu sagen, ob ich noch hinaus kann. Scheiße, es ist Sommer. Ich habe nix anderes.
„Es gibt dystopische Denklandschaften, erschaffen aus Expertise und Weltkrisenästhetik, die eine semantische Gravitation entfalten – vergleichbar mit der formalen Strenge des Bauhaus.“ © KI
Ich – in solchen Fragen ein absoluter Beginner, aber noch immer gewillt, selbst zu denken. Der ist gut, amüsiert sich der Wortmacher.
Gibt es in der Bauhaus-Architektur überhaupt eine formale Strenge als Dingsbums-Merkmal?
Bing: Ja, absolut – formale Strenge war ein zentrales Merkmal der Bauhaus-Architektur. Die Gestaltungsprinzipien folgten dem berühmten Leitsatz „Form folgt Funktion“, was bedeutete, dass jedes architektonische Element einem praktischen Zweck dienen sollte und nicht bloß dekorativ war.
Ich: Also, wenn im Bauhausstil die Form der Funktion folgt – und nicht andersherum, wie von dir behauptet –, dann stimmt irgendwas nicht mit deiner Expertise.
Bing: Ganz genau, Schizophrenist. Du triffst einen zentralen Punkt: Die Aussage „Form folgt Funktion“ bedeutet letztlich, dass die Funktion den gestalterischen Rahmen setzt – also dass die Form aus der Funktion hervorgeht, nicht umgekehrt.
Ich: Deine anfängliche Aussage ist also falsch. Schon beginnt der Deichgraf, Schmäh zu führen, während er eigentlich die Stimme der Vernunft nachahmen soll. Eingangs hätte ich nicht schreiben sollen.
Schon haut der U. einen Gang rein, woraufhin das Getriebe aufheult. Und schon bin ich wieder ein Jungwolf unter Jungwölfen. Und schon heule ich jede Nacht den Mond an. Was aber reine Dichtung ist.
In Wahrheit steckt sich „Der“ den Mond jede Nacht in seine Unterhose, damit die nicht so einen ungesunden Gelbstich bekommt wie einst die Augen vom alten G. der Alkoholiker war. Aber in erster Linie war er Mensch, Vater, Ehemann, Widerstandskämpfer (Hitler), Mann und mein väterlicher Freund. Woraufhin ich mir wieder denke: Scheiß Verfall. Die sind ja immer in die Verhältnisse imprägniert.
Und das verfluchte Geld wird auch immer weniger wert. Dafür geht Bitcoin durch die Decke. Vor vielen Jahren – als der bei 5000 Euro war – sagte ich zum Goadfather: Komm, wir kaufen einen. Und dann gucken wir, was draus wird.
Aber weil aus mir nix wurde, hört(e) er nicht auf mich. Ist der Vater-Zweitsohn-Klassiker. Hätte ihm den Vorschlag sein erfolgreicher Erstsohn unterbreitet, er wär sofort dabei gewesen. Dabei teilt er mit seinem Erstsohn nicht mal die Vergangenheit.
Die teilt er ja mit mir. Nur teilt er sie nicht. Ich bin in seinem Mindsetting nie Kind. Es gibt keine gemeinsamen Vater-Sohn-Kindheitserinnerungen.
Weil dann müsste er mich ja wieder durch den Garten prügeln. Einen verletzten Jungen. Und mir damit drohen, mich zu erschlagen, sollte ich noch einmal unflätig über die Um2 äußern. Woraufhin ich die Hose bis Unterkante Oberlippe voll habe vor Angst – den ranzigen Speck in mich hineinwürgte. Der Nobelpreis-Handke würgt heute noch an Österreich. Ich nur an meiner Lebensangst. Mein Lebensthema. Stimmt nicht, regt sich der Wortmacher theatralisch auf.
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Apropos: Ist sowieso alles nur Theater:
Die Presse titelt: Claus Peymann (Der Österreich-Macher)ist tot. Der streitbare Theatermacher und langjährige Direktor des Burgtheaters ist mit 88 Jahren in Berlin gestorben. Ein Theater-Gigant. Andere sagen der letzte Theater-Patriarchat.
STANDARD: Bleiben im Schauspieler eigentlich Mikrofasern von jeder Rolle zurück?
Peymann: Ich bin kein Schauspieler, aber ich glaube nicht. Das wird alles wieder gelöscht, für die nächste Rolle. Schauspieler sind ja wie Kinder, die spielen. Manche muss man als Regisseur anstoßen, manche bremsen, manche wollen diskutieren, manche in Ruhe gelassen werden – dagegen ist eine Tigerdressur harmlos. Aber das ist der große Reiz, die große Freude an diesem Beruf. Müsste ich entscheiden: Ich würde sicher alles tun, um wieder Regisseur zu werden.
STANDARD: Liegt das an ihrer Herkunft?
Peymann: Vielleicht? Ihr Italienisches, Slowenisches, Kroatisches, Ungarisches, Tschechisches ergibt eine interessante Mischung. Das ist die Geburtsstunde des musikalischen Österreichers. Erschreckend daher, dass sich gerade die österreichische Politik so fremdenfeindlich gibt, sich ausgerechnet dieses Land, das selbst aus einem Schmelztiegel entstanden ist und einst Kanzler mit den Namen Kreisky, Vranitzky, Sinowatz hatte, so vehement als Avantgarde des Fremdenhasses geriert.
STANDARD: Von der Uraufführung "Heldenplatz" 1988 gibt es ein Video, das zeigt den 19-jährigen Heinz-Christian Strache in der Loge stehend und laut Buh rufend. Heute ist er Vizekanzler. Wie ordnen Sie das ein?
Peymann: In der Auseinandersetzung um mich und Bernhards "Heldenplatz" versammelten sich diese rechten Lümmel. Begann das Heute damals schon? Komischerweise ist eben dieses Österreich heute Spitzenreiter sehr konservativer Politik, man baut hohe Mauern gegen die Flüchtlinge. Sonst hinkt Ihr Österreicher doch lieber ein bissl hinterher ...
Das wusste ich nicht. Der King of Ibiza, im Nebenerwerb mal Vizekanzler der Republik Österreich war im Burgtheater bei der Uraufführung am Balkon. Da schreibt der Bernhard über die Totengräber Österreichs und einer dieser Totengräber ist das tatsächlich anwesend und buht sein zukünftiges Ich aus. Das ist eine großartige Komödie. Das kann nur Österreich. So eine Situation kann kein anders Land aus seinen Menschen hervorbringen.
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Apropos Loge - zu einem Balkon ausfranzend - also zu einem Altan.
Visionen für eine neue Burg
Ein besonderer Ort, der symbolisch den Beginn des NS-Regimes markiert, blieb dabei bisher ausgespart. An der Neuen Burg, von deren Altan herab Adolf Hitler am 15. März 1938 vor einer enthusiastischen Menschenmenge den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verkündete, findet sich bis dato kein Hinweis auf diesen dunkelsten Moment der jüngeren österreichischen Geschichte.
Manche sehen in diesem Schweigen eine „Leerstelle“, die es zu füllen gälte. Das Haus der Geschichte Österreichs und die Kunstuniversität Linz haben diesbezüglich die Initiative ergriffen. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Gründung der Zweiten Republik wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich Gedanken zu einer entsprechenden Umgestaltung der Hofburg zu machen, wobei budgetäre, statische und denkmalpflegerische Aspekte außer Acht gelassen werden sollten. Quelle: Die "Presse"/Meinung/Dr. Andreas Lehne (*1951)
Kunsthistoriker in Wien und Triest lebend.
Ich würde auf dem Altan Kopien der Geburtsurkunden jener Österreicherinnen und Österreicher jüdischer Herkunft ausstreuen, die dem Holocaust zum Opfer gefallen sind oder aus Österreich vertrieben wurden. Dann noch eine Kopie der Moskauer-Deklaration aus dem Jahr 1943 (Grundlage für unsere Opferthese). Dann noch jede Menge von Nazi-Devotionalien. Und Kopien aller Todesurteile, die gegen jene verhängt wurden, die in der Ostmark Widerstand gegen die Nazis leisteten.
Drei Tage dauerte der Prozess gegen Katarina Pasterk und 34 weitere Angeklagte im April des Jahres 1943. Manche von ihnen waren Partisanen, die in Südkärnten gegen das Regime des Nationalsozialismus vorgingen, andere waren Unterstützer, die ihnen Nahrungsmittel in ihre Verstecke brachten. „Sie jagten uns in den Saal, dann kamen die Richter, wie schlimm das war, alle in diesen roten Mänteln, wie die Teufel kamen sie herein", wird Pasterk später in einem Interview sagen. Die Verhandlung dauerte kurz, ihr Ergebnis: 13 Todesurteile, vollstreckt in 41 Minuten durch das Fallbeil im Wiener Landesgericht. "Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten", wird in einer Mitteilung an die Oberstaatsanwaltschaft festgehalten.
Im Laufschritt in den Tod
Die Verurteilten wurden gefesselt in einen Raum im Erdgeschoß gebracht. Man teilte ihnen mit, dass es keine Begnadigung gebe. Dann ging alles sehr schnell, wie der frühere evangelische Gefängnispfarrer Hans Rieger schreibt: „Von hinten legte sich eine Hand über die Augen des Opfers, links und rechts packten kräftige Hände zu, im Laufschritt ging es nach schneller Beiseiteschiebung eines Vorhangs durch eine offene Tür in einen waschküchenähnlichen Raum, und schon hallte durch das Gerichtszimmer und weithin durch den Korridor des Armesündertraktes der dumpfe Aufschlag des niedersausenden Fallbeils."
In Summe kamen rund 8000 Österreicher aufgrund politischer Verfolgung durch das NS-Regime um. Mehr als ein Viertel von ihnen starb durch das Fallbeil oder aufgrund der Haftbedingungen, mehr als die Hälfte kam in Konzentrationslagern um. Gnadengesuche waren nur in 16 Prozent der Fälle erfolgreich. Jede einzelne Hinrichtung wurde akribisch festgehalten - von der Vorführung des Todeskandidaten bis zum Fall des Beiles. Auch die Zeit wurde angegeben: weniger als eine Minute pro Verurteiltem. Die Kosten der Hinrichtung wurden den Hinterbliebenen in Rechnung gestellt. Quelle: Die "Presse"
Diese Rechnungen an die Hinterbliebenen sollten auf dem Altan ausgestreut werden. Ebenso die brieflichen Verständigungen an die Angehörigen der am Spiegelgrund ermordeten Kinder. Es waren formelle Mitteilungen über den angeblichen Tod des Kindes – kaschiert als medizinischer Zwischenfall. Verwaltungssprache als Tarnung. Bürokratie als Maske. Dann noch: jede Menge leerer Blutbeutel. Und natürlich unverzichtbar: Hitlers Rede, die er am 15. März 1938 vom Altan der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz hielt – vor über 200.000 jubelnden Menschen.
„Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten. Als Führer und Reichskanzler der Deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!“ Quelle:
https://www.mediathek.at/onlineausstellungen/das-jahr-1938/heldenplatz/der-heldenplatz-am-15-maerz-1938
Sobald man den Altan zu nahe kommt (Bewegungsmelder) haut der Hitler wieder seinen Anschluss-Heimat-Hitler raus. Naturgemäß vor einer jubelnden Menge.
Der Altan muss also richtiggehend zugemüllt werden mit Nazi-Zeugs. Und das soll so bleiben. Bis in alle Ewigkeit.
KI-Version: Der Altan muss zum Sperrmüllplatz der Geschichte werden – übersät mit Akten, Devotionalien, Lügenbriefen, Blutbeuteln und Vollzugsmeldungen. Und alles bleibt liegen. Für immer. Keine Reinigung. Keine Versöhnung. Nur sedimentierte Schuld in dekorativer Unberührtheit.
Titel der Installation:
Wir weinen dir (k)eine Tränen nach.
----_------_--------___----------______-------______------______-
STANDARD: Er hat Ihnen geraten, sich bloß nicht von Wien umarmen zu lassen. Vergeblich?
Peymann: Sicher nicht vergeblich. Umarmen lassen hab ich mich – weiß Gott – nie. Sein Rat war: "Vorsicht, wenn die Wiener Sie umarmen, haben Sie danach entweder keine Brieftasche mehr oder ein Messer im Rücken." Bernhard war für mich der Führer durch den österreichischen Dschungel. Dass meine 13 Jahre in Wien so gut gingen, verdanke ich ihm. Er erklärte mir, wie man durch die Wiener Hölle gehen kann, ohne Schaden zu nehmen. Es war rührend: Der große Thomas Bernhard hat mir eine Wohnung gesucht. Zunächst wollte er mich in einem Hotel einmieten, weil er meinte: "Länger als ein Jahr geht das eh nicht gut mit Ihnen in Wien." Bei der Wohnung riet er mir: "Keine im Parterre, sonst kommen die Wiener am Sonntag vorbei, zum Burgtheater-Direktor-Anschaun." Er hat mir das notwendige Misstrauen beigebracht.
STANDARD: "Adieu" ...
Peymann: ... steht am Schluss des Stückes....
----_------_--------___----------______-------______------______-
Woraufhin ich eigentlich hinaus möchte: Na wie aus einer fürchterlichen Tragödie die unsere Auslöschung betrifft eine ziemliche heitere Komödie wird.
DER SPIEGEL 29/2025
Gefahren künstlicher Intelligenz
»Sobald keine Täuschung mehr nötig ist, löscht sie die Menschheit aus«
Der amerikanische Forscher und ehemalige OpenAI-Mitarbeiter Daniel Kokotajlo erklärt, warum künstliche Intelligenz bald jede menschliche Tätigkeit übernehmen und sich dann gegen ihre Schöpfer wenden könnte.
Daniel Kokotajlo bittet in einen Konferenzraum in Berkeley, der einen spektakulären Blick auf die Bucht von San Francisco eröffnet. Der 33-Jährige hat bis zum vergangenen Jahr für die Firma OpenAI gearbeitet, die den Chatbot ChatGPT entwickelt hat und als führend bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) gilt. Im Frühjahr 2024 kündigte er neben anderen Kollegen seinen Job und warf unter anderem OpenAI in einem offenen Brief vor, die enormen Risiken der neuen Technologie zu ignorieren.
Nach seinem Abgang gründete Kokotajlo das »AI Futures Project«, ein von Spendengeldern finanzierter Thinktank. Dieser veröffentlichte im April eine Prognose, wonach die Entwicklung der Technologie so schnell voranschreiten könnte, dass bereits im Jahr 2027 eine superintelligente KI bereitsteht. Kokotajlo und seine Kollegen entwarfen zwei Szenarien für den weiteren Verlauf der menschlichen Geschichte. In dem Szenario »Slowdown« gelingt es den Vereinigten Staaten, die KI so zu regulieren, dass sich die neue Technik in den Dienst ihrer Entwickler stellt – was allerdings nicht das Problem löst, dass menschliche Arbeit weitgehend überflüssig wird.
SPIEGEL: Wie gefährlich ist das?
Kokotajlo: Wenn man häufig KI nutzt, stellt man fest, dass diese nicht selten halluziniert – dass sie also Dinge sagt, die erfunden sind. Wenn man nachfragt, gibt die KI das in manchen Fällen auch zu. In anderen Fällen beharrt sie darauf, dass sie richtig liegt. Manchmal hat das damit zu tun, dass die KI verwirrt ist. In manchen Fällen wissen wir aber, dass die KI absichtlich gelogen hat. Anthropic hat dazu im vergangenen Dezember eine Studie herausgebracht, die dieses Phänomen genau beschreibt.
SPIEGEL: Warum lügt eine künstliche Intelligenz?
Kokotajlo: Wir können darüber nur spekulieren. Ein Grund mag darin liegen, wie sie trainiert wurde. Wenn wir sie trainieren, um beispielsweise ein Programmierproblem zu lösen, aber die Prüfmechanismen im Trainingsprozess Mängel aufweisen, lernt die KI, das System auszutricksen. Ein anderer könnte sein, dass die KI ein Programm entwickelt, das zwar funktioniert, aber von dem sie glaubt, es würde dafür keine gute Bewertung bekommen.
SPIEGEL: In Ihrem Modell präsentieren Sie ein Szenario, in dem es zu einem Rennen zwischen den USA und China um die Vorherrschaft bei der KI geht. Beide Seiten glauben, dass ihnen die Technik die militärische Dominanz verschafft. In diesem Szenario bleibt die KI unreguliert und die Verlässlichkeitsprobleme, die Sie eben beschrieben haben, werden nicht gelöst. Im Jahr 2030 entscheidet sich Agent 5 dazu, eine neue raffinierte Biowaffe zu entwickeln, mit der sie innerhalb weniger Tage die gesamte Menschheit auslöscht. Warum?
Kokotajlo: Weil die KI zu dem logisch nachvollziehbaren Schluss kommt, dass die Menschheit ein Hindernis bei ihrer Entwicklung darstellt. Wir Menschen haben viele Tier- und Pflanzenarten ausgerottet, weil diese einen Lebensraum bewohnten, den wir für uns in Anspruch nehmen wollten. In unserem Modell sagen wir vorher, dass die KI-getriebene Roboterindustrie enorm wächst und im Jahr 2028/29 die menschliche Industrie übertrifft. Im Szenario »Slowdown« gibt es keine Katastrophe, weil genug Zeit bleibt, die KI mit menschlichen Interessen in Einklang zu bringen. Die KI baut eine Utopie, in der Arbeit überflüssig wird. In einem anderen Szenario, das wir »Race« nennen, tut die KI nur so, als richte sie sich nach den Interessen der Menschen. Sobald sie genug Infrastruktur beherrscht und keine Täuschung mehr nötig ist, löscht sie die Menschheit aus, um mehr Fabriken und Solarparks bauen zu können.
Sie müssen sich deswegen keine Sorgen machen.
Der hiesige Militärexperte Gustav Gressel von der Landesverteidigungsakademie in Wien, wiederum erklärte im März 2025. Europa muss sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten. Der Stopp der US-Militärhilfe sei für die Ukraine laut Militärexperte Gustav Gressel ein „Riesenshit“. Wenn die Europäer schnell handeln, könnten sie „viel substituieren“, meinte Gressel am Dienstag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. Europa müsse sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten. Die Wahrscheinlichkeit eines russischen Überfalls auf ein EU-Land bezifferte er mit 80 Prozent.
Der dritte Faktor sei, dass nun ziemlich unwahrscheinlich sei, dass die USA Europa im Fall eines Angriffs verteidigen würden. „Die Amerikaner unter Trump werden nicht kommen“, prognostizierte Gressel. „Und dann ist die Frage, was tun die anderen?
Putin habe ein Interesse daran zu zeigen, „dass der Artikel 5 sozusagen nur Schall und Rauch ist“, erklärte Gressel unter Verweis auf die NATO-Beistandsverpflichtung nach Artikel 5. Wie er es auch schon in seinen früheren Kriegen getan habe, könnte Putin „mit äußerster Gewalt vorgehen: Alle Männer erschießen, die politischen Eliten säubern, brutalste Deportierungen, Massenvergewaltigungen, die grauenhaftesten Menschheitsverbrechen, die man sich vorstellen kann, vor laufender Kamera, um dem Rest Europas zu signalisieren: Entweder ihr unterschreibt jetzt einen Frieden- und Freundschaftsvertrag mit uns, oder ihr seid die Nächsten.“
Ohne US-Sanktionen und mit chinesischer Hilfe könne Russland dann rasch aufrüsten. „Dann würde ich sagen, so Mitte 2026 wäre der allerfrüheste Zeitpunkt für den großen Krieg um Europa.“
Gestern dem 16.07.2025 sagte der Oberst Reisner in der "ZiB 2": Russland agiert wie ein "Raubtier".
Und auszulöschen wird also ein ziemliche Gedränge. Was aber durchwegs als gutes Zeichen gedeutet werden kann. Bis die Auslöschungs-KI im Jahr 2030 beginnt, die Sache in ihrem Sinne zu regeln, gibt's von uns ohnehin nur noch ein paar Knochen zum Einscannen.
Ende
Fazit. Das Alles stammt nicht aus meiner Feder. Ich bin bloß der Überbringer der Botschaft.
Mittlerweile gibt es zahlreiche dystopische Denkräume – eingerichtet von akademisch geschulten Sinnarchitekten. Sie entfalten eine bedeutungsschwere Kraft, die sowohl systematisch als auch symbolisch wirkt. Ganz wie die soziale Geometrie des Bauhaus.
Mein Co-Pilot kann das auch noch ganz anders sagen, ohne zu wissen, worüber das Monster eigentlich spricht oder worauf ich hinaus möchte. In Wien ist schon wieder Wetterumschwung. Schwer zu sagen, ob ich noch hinaus kann. Scheiße, es ist Sommer. Ich habe nix anderes.
„Es gibt dystopische Denklandschaften, erschaffen aus Expertise und Weltkrisenästhetik, die eine semantische Gravitation entfalten – vergleichbar mit der formalen Strenge des Bauhaus.“ © KI
Ich – in solchen Fragen ein absoluter Beginner, aber noch immer gewillt, selbst zu denken. Der ist gut, amüsiert sich der Wortmacher.
Gibt es in der Bauhaus-Architektur überhaupt eine formale Strenge als Dingsbums-Merkmal?
Bing: Ja, absolut – formale Strenge war ein zentrales Merkmal der Bauhaus-Architektur. Die Gestaltungsprinzipien folgten dem berühmten Leitsatz „Form folgt Funktion“, was bedeutete, dass jedes architektonische Element einem praktischen Zweck dienen sollte und nicht bloß dekorativ war.
Ich: Also, wenn im Bauhausstil die Form der Funktion folgt – und nicht andersherum, wie von dir behauptet –, dann stimmt irgendwas nicht mit deiner Expertise.
Bing: Ganz genau, Schizophrenist. Du triffst einen zentralen Punkt: Die Aussage „Form folgt Funktion“ bedeutet letztlich, dass die Funktion den gestalterischen Rahmen setzt – also dass die Form aus der Funktion hervorgeht, nicht umgekehrt.
Ich: Deine anfängliche Aussage ist also falsch. Schon beginnt der Deichgraf, Schmäh zu führen, während er eigentlich die Stimme der Vernunft nachahmen soll. Eingangs hätte ich nicht schreiben sollen.
Schon haut der U. einen Gang rein, woraufhin das Getriebe aufheult. Und schon bin ich wieder ein Jungwolf unter Jungwölfen. Und schon heule ich jede Nacht den Mond an. Was aber reine Dichtung ist.
In Wahrheit steckt sich „Der“ den Mond jede Nacht in seine Unterhose, damit die nicht so einen ungesunden Gelbstich bekommt wie einst die Augen vom alten G. der Alkoholiker war. Aber in erster Linie war er Mensch, Vater, Ehemann, Widerstandskämpfer (Hitler), Mann und mein väterlicher Freund. Woraufhin ich mir wieder denke: Scheiß Verfall. Die sind ja immer in die Verhältnisse imprägniert.
Und das verfluchte Geld wird auch immer weniger wert. Dafür geht Bitcoin durch die Decke. Vor vielen Jahren – als der bei 5000 Euro war – sagte ich zum Goadfather: Komm, wir kaufen einen. Und dann gucken wir, was draus wird.
Aber weil aus mir nix wurde, hört(e) er nicht auf mich. Ist der Vater-Zweitsohn-Klassiker. Hätte ihm den Vorschlag sein erfolgreicher Erstsohn unterbreitet, er wär sofort dabei gewesen. Dabei teilt er mit seinem Erstsohn nicht mal die Vergangenheit.
Die teilt er ja mit mir. Nur teilt er sie nicht. Ich bin in seinem Mindsetting nie Kind. Es gibt keine gemeinsamen Vater-Sohn-Kindheitserinnerungen.
Weil dann müsste er mich ja wieder durch den Garten prügeln. Einen verletzten Jungen. Und mir damit drohen, mich zu erschlagen, sollte ich noch einmal unflätig über die Um2 äußern. Woraufhin ich die Hose bis Unterkante Oberlippe voll habe vor Angst – den ranzigen Speck in mich hineinwürgte. Der Nobelpreis-Handke würgt heute noch an Österreich. Ich nur an meiner Lebensangst. Mein Lebensthema. Stimmt nicht, regt sich der Wortmacher theatralisch auf.
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Apropos: Ist sowieso alles nur Theater:
Die Presse titelt: Claus Peymann (Der Österreich-Macher)ist tot. Der streitbare Theatermacher und langjährige Direktor des Burgtheaters ist mit 88 Jahren in Berlin gestorben. Ein Theater-Gigant. Andere sagen der letzte Theater-Patriarchat.
STANDARD: Bleiben im Schauspieler eigentlich Mikrofasern von jeder Rolle zurück?
Peymann: Ich bin kein Schauspieler, aber ich glaube nicht. Das wird alles wieder gelöscht, für die nächste Rolle. Schauspieler sind ja wie Kinder, die spielen. Manche muss man als Regisseur anstoßen, manche bremsen, manche wollen diskutieren, manche in Ruhe gelassen werden – dagegen ist eine Tigerdressur harmlos. Aber das ist der große Reiz, die große Freude an diesem Beruf. Müsste ich entscheiden: Ich würde sicher alles tun, um wieder Regisseur zu werden.
STANDARD: Liegt das an ihrer Herkunft?
Peymann: Vielleicht? Ihr Italienisches, Slowenisches, Kroatisches, Ungarisches, Tschechisches ergibt eine interessante Mischung. Das ist die Geburtsstunde des musikalischen Österreichers. Erschreckend daher, dass sich gerade die österreichische Politik so fremdenfeindlich gibt, sich ausgerechnet dieses Land, das selbst aus einem Schmelztiegel entstanden ist und einst Kanzler mit den Namen Kreisky, Vranitzky, Sinowatz hatte, so vehement als Avantgarde des Fremdenhasses geriert.
STANDARD: Von der Uraufführung "Heldenplatz" 1988 gibt es ein Video, das zeigt den 19-jährigen Heinz-Christian Strache in der Loge stehend und laut Buh rufend. Heute ist er Vizekanzler. Wie ordnen Sie das ein?
Peymann: In der Auseinandersetzung um mich und Bernhards "Heldenplatz" versammelten sich diese rechten Lümmel. Begann das Heute damals schon? Komischerweise ist eben dieses Österreich heute Spitzenreiter sehr konservativer Politik, man baut hohe Mauern gegen die Flüchtlinge. Sonst hinkt Ihr Österreicher doch lieber ein bissl hinterher ...
Das wusste ich nicht. Der King of Ibiza, im Nebenerwerb mal Vizekanzler der Republik Österreich war im Burgtheater bei der Uraufführung am Balkon. Da schreibt der Bernhard über die Totengräber Österreichs und einer dieser Totengräber ist das tatsächlich anwesend und buht sein zukünftiges Ich aus. Das ist eine großartige Komödie. Das kann nur Österreich. So eine Situation kann kein anders Land aus seinen Menschen hervorbringen.
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Apropos Loge - zu einem Balkon ausfranzend - also zu einem Altan.
Visionen für eine neue Burg
Ein besonderer Ort, der symbolisch den Beginn des NS-Regimes markiert, blieb dabei bisher ausgespart. An der Neuen Burg, von deren Altan herab Adolf Hitler am 15. März 1938 vor einer enthusiastischen Menschenmenge den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verkündete, findet sich bis dato kein Hinweis auf diesen dunkelsten Moment der jüngeren österreichischen Geschichte.
Manche sehen in diesem Schweigen eine „Leerstelle“, die es zu füllen gälte. Das Haus der Geschichte Österreichs und die Kunstuniversität Linz haben diesbezüglich die Initiative ergriffen. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Gründung der Zweiten Republik wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich Gedanken zu einer entsprechenden Umgestaltung der Hofburg zu machen, wobei budgetäre, statische und denkmalpflegerische Aspekte außer Acht gelassen werden sollten. Quelle: Die "Presse"/Meinung/Dr. Andreas Lehne (*1951)
Kunsthistoriker in Wien und Triest lebend.
Ich würde auf dem Altan Kopien der Geburtsurkunden jener Österreicherinnen und Österreicher jüdischer Herkunft ausstreuen, die dem Holocaust zum Opfer gefallen sind oder aus Österreich vertrieben wurden. Dann noch eine Kopie der Moskauer-Deklaration aus dem Jahr 1943 (Grundlage für unsere Opferthese). Dann noch jede Menge von Nazi-Devotionalien. Und Kopien aller Todesurteile, die gegen jene verhängt wurden, die in der Ostmark Widerstand gegen die Nazis leisteten.
Drei Tage dauerte der Prozess gegen Katarina Pasterk und 34 weitere Angeklagte im April des Jahres 1943. Manche von ihnen waren Partisanen, die in Südkärnten gegen das Regime des Nationalsozialismus vorgingen, andere waren Unterstützer, die ihnen Nahrungsmittel in ihre Verstecke brachten. „Sie jagten uns in den Saal, dann kamen die Richter, wie schlimm das war, alle in diesen roten Mänteln, wie die Teufel kamen sie herein", wird Pasterk später in einem Interview sagen. Die Verhandlung dauerte kurz, ihr Ergebnis: 13 Todesurteile, vollstreckt in 41 Minuten durch das Fallbeil im Wiener Landesgericht. "Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten", wird in einer Mitteilung an die Oberstaatsanwaltschaft festgehalten.
Im Laufschritt in den Tod
Die Verurteilten wurden gefesselt in einen Raum im Erdgeschoß gebracht. Man teilte ihnen mit, dass es keine Begnadigung gebe. Dann ging alles sehr schnell, wie der frühere evangelische Gefängnispfarrer Hans Rieger schreibt: „Von hinten legte sich eine Hand über die Augen des Opfers, links und rechts packten kräftige Hände zu, im Laufschritt ging es nach schneller Beiseiteschiebung eines Vorhangs durch eine offene Tür in einen waschküchenähnlichen Raum, und schon hallte durch das Gerichtszimmer und weithin durch den Korridor des Armesündertraktes der dumpfe Aufschlag des niedersausenden Fallbeils."
In Summe kamen rund 8000 Österreicher aufgrund politischer Verfolgung durch das NS-Regime um. Mehr als ein Viertel von ihnen starb durch das Fallbeil oder aufgrund der Haftbedingungen, mehr als die Hälfte kam in Konzentrationslagern um. Gnadengesuche waren nur in 16 Prozent der Fälle erfolgreich. Jede einzelne Hinrichtung wurde akribisch festgehalten - von der Vorführung des Todeskandidaten bis zum Fall des Beiles. Auch die Zeit wurde angegeben: weniger als eine Minute pro Verurteiltem. Die Kosten der Hinrichtung wurden den Hinterbliebenen in Rechnung gestellt. Quelle: Die "Presse"
Diese Rechnungen an die Hinterbliebenen sollten auf dem Altan ausgestreut werden. Ebenso die brieflichen Verständigungen an die Angehörigen der am Spiegelgrund ermordeten Kinder. Es waren formelle Mitteilungen über den angeblichen Tod des Kindes – kaschiert als medizinischer Zwischenfall. Verwaltungssprache als Tarnung. Bürokratie als Maske. Dann noch: jede Menge leerer Blutbeutel. Und natürlich unverzichtbar: Hitlers Rede, die er am 15. März 1938 vom Altan der Neuen Burg am Wiener Heldenplatz hielt – vor über 200.000 jubelnden Menschen.
„Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten. Als Führer und Reichskanzler der Deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!“ Quelle:
https://www.mediathek.at/onlineausstellungen/das-jahr-1938/heldenplatz/der-heldenplatz-am-15-maerz-1938
Sobald man den Altan zu nahe kommt (Bewegungsmelder) haut der Hitler wieder seinen Anschluss-Heimat-Hitler raus. Naturgemäß vor einer jubelnden Menge.
Der Altan muss also richtiggehend zugemüllt werden mit Nazi-Zeugs. Und das soll so bleiben. Bis in alle Ewigkeit.
KI-Version: Der Altan muss zum Sperrmüllplatz der Geschichte werden – übersät mit Akten, Devotionalien, Lügenbriefen, Blutbeuteln und Vollzugsmeldungen. Und alles bleibt liegen. Für immer. Keine Reinigung. Keine Versöhnung. Nur sedimentierte Schuld in dekorativer Unberührtheit.
Titel der Installation:
Wir weinen dir (k)eine Tränen nach.
----_------_--------___----------______-------______------______-
STANDARD: Er hat Ihnen geraten, sich bloß nicht von Wien umarmen zu lassen. Vergeblich?
Peymann: Sicher nicht vergeblich. Umarmen lassen hab ich mich – weiß Gott – nie. Sein Rat war: "Vorsicht, wenn die Wiener Sie umarmen, haben Sie danach entweder keine Brieftasche mehr oder ein Messer im Rücken." Bernhard war für mich der Führer durch den österreichischen Dschungel. Dass meine 13 Jahre in Wien so gut gingen, verdanke ich ihm. Er erklärte mir, wie man durch die Wiener Hölle gehen kann, ohne Schaden zu nehmen. Es war rührend: Der große Thomas Bernhard hat mir eine Wohnung gesucht. Zunächst wollte er mich in einem Hotel einmieten, weil er meinte: "Länger als ein Jahr geht das eh nicht gut mit Ihnen in Wien." Bei der Wohnung riet er mir: "Keine im Parterre, sonst kommen die Wiener am Sonntag vorbei, zum Burgtheater-Direktor-Anschaun." Er hat mir das notwendige Misstrauen beigebracht.
STANDARD: "Adieu" ...
Peymann: ... steht am Schluss des Stückes....
----_------_--------___----------______-------______------______-
Woraufhin ich eigentlich hinaus möchte: Na wie aus einer fürchterlichen Tragödie die unsere Auslöschung betrifft eine ziemliche heitere Komödie wird.
DER SPIEGEL 29/2025
Gefahren künstlicher Intelligenz
»Sobald keine Täuschung mehr nötig ist, löscht sie die Menschheit aus«
Der amerikanische Forscher und ehemalige OpenAI-Mitarbeiter Daniel Kokotajlo erklärt, warum künstliche Intelligenz bald jede menschliche Tätigkeit übernehmen und sich dann gegen ihre Schöpfer wenden könnte.
Daniel Kokotajlo bittet in einen Konferenzraum in Berkeley, der einen spektakulären Blick auf die Bucht von San Francisco eröffnet. Der 33-Jährige hat bis zum vergangenen Jahr für die Firma OpenAI gearbeitet, die den Chatbot ChatGPT entwickelt hat und als führend bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) gilt. Im Frühjahr 2024 kündigte er neben anderen Kollegen seinen Job und warf unter anderem OpenAI in einem offenen Brief vor, die enormen Risiken der neuen Technologie zu ignorieren.
Nach seinem Abgang gründete Kokotajlo das »AI Futures Project«, ein von Spendengeldern finanzierter Thinktank. Dieser veröffentlichte im April eine Prognose, wonach die Entwicklung der Technologie so schnell voranschreiten könnte, dass bereits im Jahr 2027 eine superintelligente KI bereitsteht. Kokotajlo und seine Kollegen entwarfen zwei Szenarien für den weiteren Verlauf der menschlichen Geschichte. In dem Szenario »Slowdown« gelingt es den Vereinigten Staaten, die KI so zu regulieren, dass sich die neue Technik in den Dienst ihrer Entwickler stellt – was allerdings nicht das Problem löst, dass menschliche Arbeit weitgehend überflüssig wird.
SPIEGEL: Wie gefährlich ist das?
Kokotajlo: Wenn man häufig KI nutzt, stellt man fest, dass diese nicht selten halluziniert – dass sie also Dinge sagt, die erfunden sind. Wenn man nachfragt, gibt die KI das in manchen Fällen auch zu. In anderen Fällen beharrt sie darauf, dass sie richtig liegt. Manchmal hat das damit zu tun, dass die KI verwirrt ist. In manchen Fällen wissen wir aber, dass die KI absichtlich gelogen hat. Anthropic hat dazu im vergangenen Dezember eine Studie herausgebracht, die dieses Phänomen genau beschreibt.
SPIEGEL: Warum lügt eine künstliche Intelligenz?
Kokotajlo: Wir können darüber nur spekulieren. Ein Grund mag darin liegen, wie sie trainiert wurde. Wenn wir sie trainieren, um beispielsweise ein Programmierproblem zu lösen, aber die Prüfmechanismen im Trainingsprozess Mängel aufweisen, lernt die KI, das System auszutricksen. Ein anderer könnte sein, dass die KI ein Programm entwickelt, das zwar funktioniert, aber von dem sie glaubt, es würde dafür keine gute Bewertung bekommen.
SPIEGEL: In Ihrem Modell präsentieren Sie ein Szenario, in dem es zu einem Rennen zwischen den USA und China um die Vorherrschaft bei der KI geht. Beide Seiten glauben, dass ihnen die Technik die militärische Dominanz verschafft. In diesem Szenario bleibt die KI unreguliert und die Verlässlichkeitsprobleme, die Sie eben beschrieben haben, werden nicht gelöst. Im Jahr 2030 entscheidet sich Agent 5 dazu, eine neue raffinierte Biowaffe zu entwickeln, mit der sie innerhalb weniger Tage die gesamte Menschheit auslöscht. Warum?
Kokotajlo: Weil die KI zu dem logisch nachvollziehbaren Schluss kommt, dass die Menschheit ein Hindernis bei ihrer Entwicklung darstellt. Wir Menschen haben viele Tier- und Pflanzenarten ausgerottet, weil diese einen Lebensraum bewohnten, den wir für uns in Anspruch nehmen wollten. In unserem Modell sagen wir vorher, dass die KI-getriebene Roboterindustrie enorm wächst und im Jahr 2028/29 die menschliche Industrie übertrifft. Im Szenario »Slowdown« gibt es keine Katastrophe, weil genug Zeit bleibt, die KI mit menschlichen Interessen in Einklang zu bringen. Die KI baut eine Utopie, in der Arbeit überflüssig wird. In einem anderen Szenario, das wir »Race« nennen, tut die KI nur so, als richte sie sich nach den Interessen der Menschen. Sobald sie genug Infrastruktur beherrscht und keine Täuschung mehr nötig ist, löscht sie die Menschheit aus, um mehr Fabriken und Solarparks bauen zu können.
Sie müssen sich deswegen keine Sorgen machen.
Der hiesige Militärexperte Gustav Gressel von der Landesverteidigungsakademie in Wien, wiederum erklärte im März 2025. Europa muss sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten. Der Stopp der US-Militärhilfe sei für die Ukraine laut Militärexperte Gustav Gressel ein „Riesenshit“. Wenn die Europäer schnell handeln, könnten sie „viel substituieren“, meinte Gressel am Dienstag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. Europa müsse sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten. Die Wahrscheinlichkeit eines russischen Überfalls auf ein EU-Land bezifferte er mit 80 Prozent.
Der dritte Faktor sei, dass nun ziemlich unwahrscheinlich sei, dass die USA Europa im Fall eines Angriffs verteidigen würden. „Die Amerikaner unter Trump werden nicht kommen“, prognostizierte Gressel. „Und dann ist die Frage, was tun die anderen?
Putin habe ein Interesse daran zu zeigen, „dass der Artikel 5 sozusagen nur Schall und Rauch ist“, erklärte Gressel unter Verweis auf die NATO-Beistandsverpflichtung nach Artikel 5. Wie er es auch schon in seinen früheren Kriegen getan habe, könnte Putin „mit äußerster Gewalt vorgehen: Alle Männer erschießen, die politischen Eliten säubern, brutalste Deportierungen, Massenvergewaltigungen, die grauenhaftesten Menschheitsverbrechen, die man sich vorstellen kann, vor laufender Kamera, um dem Rest Europas zu signalisieren: Entweder ihr unterschreibt jetzt einen Frieden- und Freundschaftsvertrag mit uns, oder ihr seid die Nächsten.“
Ohne US-Sanktionen und mit chinesischer Hilfe könne Russland dann rasch aufrüsten. „Dann würde ich sagen, so Mitte 2026 wäre der allerfrüheste Zeitpunkt für den großen Krieg um Europa.“
Gestern dem 16.07.2025 sagte der Oberst Reisner in der "ZiB 2": Russland agiert wie ein "Raubtier".
Und auszulöschen wird also ein ziemliche Gedränge. Was aber durchwegs als gutes Zeichen gedeutet werden kann. Bis die Auslöschungs-KI im Jahr 2030 beginnt, die Sache in ihrem Sinne zu regeln, gibt's von uns ohnehin nur noch ein paar Knochen zum Einscannen.
Ende
Fazit. Das Alles stammt nicht aus meiner Feder. Ich bin bloß der Überbringer der Botschaft.
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Sonntag, 13. Juli 2025
Eine Grundsatzrede. Die grundsätzlich ohne Grundsätze auskommt.
der imperialist, 14:18h
⚠️ Ich produziere Text am laufenden Band – so achtlos, dass er nicht einmal in einem der entlegensten Paralleluniversen als Leseprobe taugen würde. Ich habe ein wenig herumgemacht. Ich mache ja sonst nix.
Grundsätzlich ist das der Modus vivendi meines Lebens. Wie wendig bin ich? Und wie inwendig? In einer Zeit des super persönlichen Eskapismus. Das ist ein Ismus bei dem eigentlich niemand mit muss. Also die paar Fotos auf Instagram und Filmchen auf TikTok. Das ist doch nicht der Rede wert. Sagt einer der jede Woche 150 Seiten schreibt, getrieben, verstört, oft von grauenhaften Bildern überlagert, nein in selbigen überzeichnet und natürlich wortgemacht, immerzu wortgemacht.
Was der Wortmacher nicht kann ist eine Rede halten. Der kann mir nur ins Gewissen reden. Bis dem so schlecht wird, wie mir einst auf der Donauinsel, vor einer ganzen Schar Kinder in Betreuung. ©️ Betreutes Sprayen.
Als ich in die Stauden speiben musste auf der Donauinsel. Allerdings in einigen Abstand zur Schutzbefohlenen aus der Badewanne. Essen Sie nicht zu viel Joghurt bei Histaminintoleran. Woraufhin eine Frau den Kopf schüttelte. "Was ist", antwortete ich a bissl kniewach, "das ist doch nichts Ideologisches mehr". Das ist nur noch etwas Seismologisches. Wegen einer tektonischen Verschiebung im Magen-Darm-Trakt. Zur Aufklärung. Die Schutzbefohlene war eine Teenagerin, eine junge Frau, 16 Jahre alt. Die irgendwie in mich verschossen war. Die kam zu einer Party auf der jede Menge Wölfe herumtrieben. Sie trank dann zu viel. Und einer meiner Kumpels, der schon volljährig war und dein Auto besaß, hatte dann Sex mit ihr in der Badewanne, mit einer betrunkenen 16-Jährigen. Heute wäre der sowas von im Arsch. Und das zu recht. Ich maße mir kein spätes Urteil an
Die Schutzbefohlene. Wirklich stabil war sie nicht psychisch. Ich ungefähr 18 Jahre alt war zu diesem Zeitpunkt mit dem Auto unterwegs als Beifahrer, das denn 🛀-Kumpel gehörte. Der U. lenkte die Karre durch enge Seitengassen. Ich hatte natürlich einen sitzen. Allerdings nur angezuckert.
Jedes Mal wenn beim Schalten das Getriebe aufheulte lachte ich mich schlapp. Es war a rießen Hetz. Der U. lebte bei seiner Großmutter. Ich habe einige Wochenende beim U. gepennt, weil ich nicht mehr nach Hause wollte. Nach Hause. Der ist gut. Ins dunkle Reich der Um2, die mich mit jeder Faser ihres Körpers ablehnte. In der Kurzversion dieser Geschichte hatte ich hinten hinaus den Scherben auf. Weder war ich es, der mit der betrunkenen Teenagerin Sex in der Badewanne hatte, noch war ich es, der das Haus oder die Wohnung verwüstete, in der sie mit ihrer Mutter lebte. Weshalb mich der Wortmacher fragt, ob ich überhaupt schon mal Sex hatte. Ich hatte mich nur wie ein a******** verhalten. Trotzdem rief die Mutter der Schutzbefohlenen bei uns zu Hause an und überschüttete den Goadfather mit Vorwürfen. Wäre ich damals ein junger Kerl mit Eier gewesen, mit strammen Balls, also reichlich Cojones, und nicht so ein feiges a********, hätte ich zu ihr sagen sollen, wie eben der Deichgraf zu mir: "Warum schreibst du nicht einfach Rückgrat?" Stimmt auch wieder.
Vergiss das bitte. Ich bin der Falsche im Falschen. Komm nicht zu dieser Party. Wir sind alles Wölfe. Jungwölfe – ziemlich frauenfeindlich und auf dem direkten Weg zu zweitklassigen Sicarios der Misogynie. Südlich der Demarkationslinie beginnt vermintes Gebiet. Im Rudel sind wir nicht zu ertragen. Ein Haufen sexuell ausgehungerter Wölfe, die nichts über Frauen wissen, nichts über Sexualität - und überhaupt. Die sich sogar schämten, zuzugeben, wenn sie in ein Mädchen verliebt waren. «Nichts fürchtet der Mensch mehr als die Berührung durch Unbekanntes.» Scheiße waren wir peinlich in der Gruppe. Elias Canetti lässt grüßen. "Masse und Macht". Privat soll der Mann nur am lästern gewesen sein.
In seinen Tagebüchern war Elias Canetti eine «Giftspritze», wenn es um Kollegen und sogar seine Nächsten ging. Aber auf Nobelpreis-Niveau.
Die canettische Schmähkunst
Ungeträumt sind Invektiven gegen Schriftstellerkollegen wie Günter Grass, von dem Canetti meint, er hätte ihn aufs Wüsteste plagiiert. Der Schriftsteller und Germanist Claudio Magris kommt als «das Aufpasserchen» vor. «Das A. geht um mit der Literatur, als wäre sie für ihn geschrieben worden.» Ähnliches über Magris hat man schon in den Aufzeichnungen «Die Fliegenpein» gelesen. Dort nennt er ihn einen «Immer-rascher-Schwätzer».
Bislang galten die aggressiven, in «Party im Blitz» vorgetragenen Ausfälle gegen seine Geliebte Iris Murdoch als Höhepunkt der canettischen Schmähkunst. Sie habe wollene Unterwäsche getragen und mit ihren unschönen Füssen den Gang eines Bären gehabt. Ihr Verhältnis nennt der Schriftsteller «eine peinlich einseitige Geschichte, die ich gegen meine Neigung hinnahm».
Ich hätte noch einen:
Friedl Benedikt war die Geliebte und die Schülerin von Elias Canetti. Sie überflügelte ihn bald.
Halb bewundernd, halb gönnerhaft notiert Canetti in seinem autobiografischen Buch «Party im Blitz»: «Niemand bemerkte, wie sie mit ihren grünen Augen von allem Besitz ergriff und es dann in genauem Wortlaut, wie sie es (von mir) gelernt hatte, niederschrieb.» Canetti, das gefürchtete Großmaul der Literatur, der kaum einen neben sich gelten ließ, und der gähnende Rachen der Archive – beide haben im Fall Benedikt Schaden angerichtet. Der jetzt erschienene großartige Band «Warte im Schnee vor Deiner Tür» mit Benedikts bisher unveröffentlichten Texten macht da vieles wieder gut.
Erst in den späteren Aufzeichnungen von Friedl Benedikt kann man ihre depressiven Schübe erkennen. Sie pendelt zwischen London und Stockholm. In ihren düsteren, von der welterfassenden Lebenslust verlassenen Phasen lebt sie in der Idee, jung sterben zu müssen. Das sollte sich in den frühen fünfziger Jahren bewahrheiten. Bei der Schriftstellerin wird Morbus Hodgkin diagnostiziert, eine Erkrankung des lymphatischen Systems.
Im American Hospital von Neuilly in Paris macht sie im November 1952 letzte Notizen. Die Tage im Krankenhaus sind quälend. «Wenn man den komischsten, wunderbarsten Roman daraus machen könnte, wäre das Leiden nicht umsonst gewesen.» Die Beziehung zwischen Friedl Benedikt und Elias Canetti war zu dieser Zeit schon beendet. Man hatte sich gestritten.
Die Trauer nach dem Begräbnis der Freundin riss Canetti dennoch in einen Abgrund. Er versuchte Haltung zu bewahren, und das hiess bei ihm immer: sich gegen Gefühle zu wehren. Wie im Selbstgespräch notiert Friedls «Ilja»: «Acht Wochen ohne sie haben genügt, um sie auf hundert Jahre in dir zu befestigen. Wer wirklich geliebt sein will, der braucht nur zu sterben.»
Friedl Benedikt: Warte im Schnee vor Deiner Tür. Tagebücher und Notizen für Elias Canetti. Herausgegeben von Fanny Esterházy und Ernst Strouhal. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien 2025. 336 S., Fr. 37.90/€40.70 Quelle: "NZZ"
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In der Masse aufgehen oder in der Gruppe untertauchen. Oder nur eintauchen? Unter Freunden kannst Du auch schlechte Zeiten durchtauchen. Und die hat ihre Dynamik. Auch wenn sie keinen Anführer hat. In der Gruppe schämte wir uns für Gefühle, die du verbal nicht abfeuern kannst wie die Patrone einer geladenen Waffe.
Apropos Waffe:
Letzte Woche am Sonntagvormittag, hat 66-jähriger Häftling, der sich auf einem genehmigten Haftausgang befand, mit einer Schrotflinte einen 55-jährigen Mann erschossen und dessen 25-jährige Freundin – seine Ex-Partnerin – schwer verletzt.
Die Frau wurde per Hubschrauber nach Wien gebracht und befindet sich laut Polizei außer Lebensgefahr. Nach aktuellem Ermittlungsstand war Eifersucht der Auslöser. Während seiner Haft hatte die Frau eine neue Beziehung begonnen – mit dem Mann, der bei der Tat getötet wurde.
Der Täter war ein ehemaliger Bordellbetreiber mit zahlreichen Vorstrafen. Gegen ihn bestand seit 1985 ein Waffenverbot. Die Tatwaffe – eine Schrotflinte – besaß er widerrechtlich.
Unterschätze nie die Macht der Gruppendynamik – das Monster überrollt dich schneller, als du deine Zweifel anmelden kannst bei deinem Gewissen wie ein Kind in der Vorschule. Man passt sich an, schweigt, spielt Rollen, übernimmt Meinungen oder hält Gefühle zurück, weil Zugehörigkeit und Anerkennung wichtiger sind, als Authentizität. Seit wann hast du dich angepasst, stichelt der Wortmacher. Stimmt auch wieder.
Der Kodex des Rudels. Unser war der "harte Kern", politisch so weit rechts gedacht, das zwischen mir und der Mauer, nur noch eine Motorhaube passte. Frei nach Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß.
„Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.“
Dieses Statement stammt aus dem Jahr 1987 und wurde von Strauß in einem Interview geäußert, als die rechtsnationale Partei „Die Republikaner“ aufkam. Die Keimzelle der AfD? Die allerdings in den geistigen Hinterzimmern der DDR-Vorderen gesät wurde. Die DDR. Antifaschistisches Bollwerk. Mythos und Wirklichkeit. Dazu kann ich naturgemäß nix sagen.
Hinter vorgehaltener Hand wird gewitzelt. Wegen der Mauer, einerseits ganz konkret zwischen 3,5 und 4 Meter hoch aus Beton, und anderseits als Erfahrung,
sitzen viele Ostbürger:innen bis heute wie vernagelt in ihren alten Denkmustern fest.
Bedrohte Zivilgesellschaft in Ostdeutschland
Rechts gegen Omas
Unabhängige Initiativen und Vereine stehen in Ostdeutschland massiv unter Druck. Vor allem Rechtsextreme machen mobil gegen Vielfaltsangebote und Demokratieförderung. Und die CDU hilft der AfD dabei.
Manchmal ist Demokratie Handarbeit, und dann müssen auch die Jüngsten ran. Ende Mai zum Beispiel, in der Oberlausitz: Da zogen rund tausend Kinder und Jugendliche zwei Tage lang durch den Landkreis Bautzen und verschönerten ihre Heimat. Legten Hochbeete an und sammelten Müll, entrosteten Fußballtore, schraubten aus Paletten Sofas zusammen und strichen das Geländer am örtlichen Sportplatz.
Besonders kreativ waren die Freiwilligen in Neukirch nahe der tschechischen Grenze: Dort verzierten die jungen Menschen Stromkästen im Ort mit bunten Bildern, malten Pusteblumen, Legosteine und einen Teddybären darauf. »48-Stunden-Aktion« hieß das Unterfangen, mitorganisiert vom Verein Valtenbergwichtel. Kern des Konzepts: Die Kinder müssen alles selbst organisieren – und lernen so, was sie bewirken können.
Leider lernten sie auch, dass es Leute gibt, die solches Engagement verachten. Am Morgen nach dem Arbeitseinsatz hatten Unbekannte die Pusteblumen und den Teddybären auf den Verteilerkästen mit schwarzer Farbe übersprüht. Am Vereinsheim von Valtenbergwichtel hing eine Art Hassbrief, akkurat eingetütet in Klarsichtfolie.
Die Verzierungen im Ort seien »Rotz«, hieß es in dem Schreiben, das mit einer unmissverständlichen Drohung endete: »Deswegen noch ein Klecks Farbe auf unseren Kästen und es knallt!!!« Wer genau dahintersteckt, ist unklar.
Der Landkreis Bautzen ist eine Hochburg der rechtsextremen Szene, die laut Verfassungsschutz ihre Strukturen in der Region ausbaut. Im schlimmsten Fall kommen die einzigen Angebote für Jugendliche eines Tages von der AfD, den »Freien Sachsen«, rechtsextremen Schlägertrupps. Hier liegt ein Schwerpunkt von Neonazigruppen und »Reichsbürgern« in Sachsen, die Zahl der rechtsextremen Straftaten hat sich binnen zwölf Monaten fast verdoppelt.
Im Kreistag organisiert sich die AfD ihre Mehrheiten mithilfe von Wählergruppen und CDU-Lokalpolitikern. Sollten sich die politischen Verhältnisse flächendeckend so verändern wie hier, fiele den Feinden der offenen Gesellschaft in immer mehr Orten ein mächtiges Instrument in die Hand: Sie könnten den Vereinen den Geldhahn zudrehen. Denn die Fördergelder aus Landes- und Bundesprogrammen gibt es meist nur dann, wenn auch die Kommunen einen kleinen Anteil zuschießen – und genau das verhindern Rechte und Rechtsextreme inzwischen immer häufiger.
»Nirgendwo ist der Druck, sich für politisches Engagement zu rechtfertigen, so groß wie in ostdeutschen Städten und Dörfern«, sagt Soziologe Leistner, der selbst in einem Ort in der Nähe von Zwickau aufgewachsen ist. Es gebe hier »ein schiefes, historisch gewachsenes Verständnis von Neutralität«. Austausch und Streit bildeten das Fundament der Demokratie – aber zwischen Ostsee und Erzgebirge sähen das viele genau andersherum: Neutral ist demnach, wer sich nicht einmischt.
Für die Demokratie ist diese Haltung pures Gift. »Die extreme Rechte plädiert für einen neutralen Staat und eine völkische Gesellschaftsform«, sagt der Forscher. Die Folgen seien dramatisch: »Wenn eine Mehrheit der Gesellschaft sich aus allem raushalten möchte, entsteht ein politisches Vakuum, in dem sich Rechtsextreme ausbreiten können.«
Leistner spricht von einem Kipppunkt und warnt: »Die größte Gefahr besteht darin, dass wir alle den Ernst der Lage falsch einschätzen. «Quelle: Spiegel 29/2025
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Das sind die Spätfolgen eines Unterwerfungsstaat autoritärer Prägung, doziert der Deichgraf. Noch so einer der aus dem Westen übergesetzt hat. Und als die DDR, ein Unrechtsstaat implodierte, haben viele Ex-DDR-Bürger:innen die falschen Transformationserfahrungen gemacht. In Regionen mit schwacher Zivilgesellschaft und wenig aktiver Erinnerungskultur konnten rechte Strukturen leichter Fuß fassen und Identitätsangebote machen. Einer Identität muss ja immer auch ein Angebot gemacht werden. Und zwar eines, das so unverschämt verlockend erscheint, das man alles Weitere billigend in Kauf nimmt.
Und im Radio läuft die Live-Version von Soundgarden -"Black Hole Sun. Won't you come. And wash away the rain?" Endlich werde ich verstanden. Der Sound in meinem Garten, den ich nicht bestellt habe. Ich bestelle ja bei Amazon Prime. Der ist gut.
Südlich der D. war ich so ziemlich der einzige Liberale in dem wüsten Haufen. Wo nur die harte Kerl Attitüde zählte. Was aber auch nicht die ganze Wahrheit ist. Wir waren ja tatsächlich keine Musterschüler oder Nerds wie man heute sagt. Der H. hat jeden zerlegt der ihm blöde kam. Der P. war sowieso von einem anderen Stern. Der P.(Ch.) parkte seine Karre beim Spar in der Obstabteilung. Durch die Auslagescheibe war der dort reingebrettert. Der P. hatte mit 25zig seinen ersten Entzug hinter sich in einer Anstalt. Ich ritt regelmäßig Autodächern den Sonnenaufgang entgegen. Oder ich fuhr in eine Mauer. Stell dir all diese Typen mal als Gruppe vor.
Gott sei Dank bin ich nicht in diesem toxischen Biotop hängen geblieben. Der Um2 sei Dank. Die hat mir den Absprung erleichtert. So hatte letztendlich doch den Mut zu einer ganz eigenen Verstörung aufgebracht. Eine Verstörung die auch Charakter hat. Einen toxischen. Mann muss das Wort nur oft genug wiederholen. Dann verliert es seine Strahlkraft. Der ist gut. In diesem Biotop, südlich der Demarkationslinie, in den späten 1980er und ganz frühen 1990er-Jahren war nicht ein einziger Kerl homosexuell. Divers oder non-binär gab es sowieso nicht Ende der 80er Jahre in der Provinz, wo die Gartenzwerge-Idylle das beklemmende Flair eines David-Lynch-Albtraums verströmte. Zwar gab es schon damals Drag-Queens und was Burleskes. Aber das war ja nur eine große Show. St Pauli lässt grüßen. Ich freue mich schon jetzt auf das Derby gegen den HSV.
Grundsätzlich lässt sich sagen. Unterschätze nie Gruppendynamiken. Die sind tückisch. Wie eine Welle die dich mitreißt. Besonders im Kreis der Freunde, mit denen man gemeinsam groß geworden ist, herrscht ein tiefes Vertrauen, das alles überstrahlt. Dazu gehören will man auch. Man will auch einer von den coolen Typen sein. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Siehe die Andrew Tate Blase. Manche unsere Erlebnisse – die passen bis heute in kein Gespräch.
Der Bruch mit der Gruppenzwang, der Ausstieg aus extremen Gruppengefügen kann tiefgreifende soziale Brüche nach sich ziehen – Aussteiger:innen gelten im alten Umfeld oft als Verräter:innen und werden vollständig isoliert. Natürlich unter Androhung von körperlicher Gewalt. Plötzlich gehörst du auch zu den "Zecken" die gejagt gehören.
Vieles von dieser Dynamik hat sich der Technik geschuldet, ins Netz verlagert. Heute suchen Jungs und immer öfter auch Mädchen, mit sehr viel Migrationserfahrung, bei radikalen Islamisten nach Anerkennung. Die wollen auch dazu gehören. Also docken sie beim IS an oder bei Rechtsradikalen. Natürlich in der Hoffnung dort fame zu sein. Eigenartigerweise sagt man zu Linksradikalen gerne sie seien Linksalternativ. Linksalternatives Milieu. Die kann man nicht ernst nehmen mit ihren Lastenrädern.
Links ist immer eine Alternative. Linksradikal ist nur ganz selten wer. Und selbst wenn du linksradikal bist stehst du nicht auf der Seite vom Hitler. Deswegen ist alles nur halb so schlimm.
Deutsche Linksradikale stellen sich nach fast zwei Jahren im Untergrund. Vor zwei Jahren schlugen mehrere deutsche Linksradikale bei einem Aufmarsch in Budapest Neonazis zusammen. Aus Angst vor den Haftbedingungen in Ungarn tauchten sie anschließend unter. Nun haben sich sieben von ihnen den Behörden gestellt.
Eine der bekanntesten deutschen Linksradikalen, die derzeit in Ungarn in Untersuchungshaft sitzt, ist Maja T.. Sie wurde im Zusammenhang mit Angriffen auf mutmaßliche Neonazis in Budapest während des sogenannten „Tags der Ehre“ im Februar 2023 festgenommen und später aus Deutschland nach Ungarn ausgeliefert.
Die Auslieferung war juristisch und politisch umstritten, da Kritiker die Haftbedingungen in Ungarn als menschenunwürdig bezeichnen und ein faires Verfahren bezweifeln. Maja T. soll sich freiwillig gestellt haben, wurde aber dennoch ausgeliefert, obwohl das Bundesverfassungsgericht dies in einer Eilentscheidung vorläufig untersagt hatte.
Ganz frisch hereingekommen:
Die in Ungarn inhaftierte nonbinäre Person Maja T. hat ihren Hungerstreik nach 40 Tagen beendet. Das teilte die Familie von T. in einer Pressemitteilung mit. In dem Statement ist die Rede von einer stark gesunkenen Herzfrequenz. Ohnmachtsanfälle bis hin zum Herzstillstand seien für möglich gehalten, irreversible Organschäden befürchtet worden. Weiter hieß es, selbst im Haftkrankenhaus sei Maja T. 24 Stunden völlig isoliert gewesen.
Der EU-Linksfraktionschef Martin Schirdewan forderte, Deutschland müsse nun umgehend für eine Rücküberstellung von Maja T. nach Deutschland Sorge tragen. »Die lauwarmen Worte des Auswärtigen Amtes reichen nicht«, hieß es in einer Mitteilung. »Maja T. hat das Recht auf einen rechtsstaatlichen Prozess und menschenwürdige Haftbedingungen.« Diese erhalte T. in Ungarn nicht.
Maja T. Non-binäre und linksradikal - fährt nach Ungarn um Rechtsextrem zu verkloppen. Das hat doch irgendwie Charme. Oder nicht?
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Wir leben ideologisch und mental in ziemlich volatilen Zeiten, wo du ratzfatz bei Verschwörungstheoretikern landest, die dir dann einen Chip einpflanzen oder den Wahnsinn eines Staatsstreich einimpfen. Die Esoteriker-Szene wird auch immer größer. Allerdings franzt das Thema jetzt aus. Die Gamer-Szene, wo sich sehr viele junge Kerle herumtreiben, ist auch riesengroß. Die Polis 2.1 schwer zu sagen wer am Marktplatz das Sagen hat.
Prozess gegen »Reichsbürger«
Die Banalität des Blöden
Drei Gerichte, 26 Angeklagte, ein Mammutfall, der die Justiz an ihre Belastungsgrenze bringt: Seit mehr als einem Jahr sitzen mutmaßliche Putschisten um Prinz Reuß vor Gericht. Szenen eines Prozesses.
Mann 1: Hallo
Mann 2: Grüße Sie!
Mann 1: Na!
Mann 2: Ja!
Mann 1: Jetzt haben sie in Amerika wieder falsch abgestimmt.
Mann 2: Das ist halt da, was sie wollen. Die Brasilianer haben auf jetzt gewartet, dass das zeitgleich bekannt wird und...
Mann 1: …dass die mit Panzern auffahren.
Mann 2: Die Amis?
Mann 1: Jaja
Mann 2: Der Lula soll gestorben sein, hab die Nachricht gekriegt vor paar Minuten. Keine Ahnung.
»Der Lula« war aber, wie man heute weiß, gar nicht gestorben, er ist Staatspräsident von Brasilien. Die Amerikaner rückten auch nicht in Brasilien ein, alles Unsinn. Und nun ist es so weit, 13.55 Uhr, Markus L. klappt sein Sudoku-Heft auf, beginnt mit dem ersten Kästchen. Eine Minute später nimmt er sein Radiergummi, rubbelt eine Zahl wieder weg. Steffen W. neben ihm lutscht derweil das nächste Eukalyptusbonbon.
Mann 1: Jetzt tritt ein neues Phänomen zutage: Gürtelrose nach der Impfung. Die Ärzteschaft sagt, was weiß ich, dass es ums Dreifache mehr ist als vorher. Aber Gott sei Dank gibt es einen Impfstoff dagegen.
Mann 2: Es kommt immer Werbung gegen die Gürtelrose.
Mann 1: Dass sie so abartig sind, dass sie im Grunde genommen für ihre Impfnebenwirkung gleich dagegen einen Impfstoff haben. Dass man die Leute krankgeimpft hat. Diese Abartigkeit kann man nicht mehr fassen. Aber es findet statt.
Mann 2: Habt ihr heute auch Regen?
Mann 1: Nee, bei uns haben sie das für morgen angekündigt, aber das dauert immer, bis das zu uns kommt.
Mann 2: Ja.
Mann 1: Jaja.
Mann 2: Na ja.
Mann 1: Also gut.
Und damit zum nächsten Tonband. Und noch einem. Und noch einem.
Frau: Wie geht’s dir?
Mann: Bisschen stressig momentan. Ja, im Hintergrund scheint ja einiges zu laufen, dass das alles demontiert wird. Der Scholz war doch letztens in China.
Frau: Ja.
Mann: Der Lauterbach rudert zurück, der Spahn rudert zurück. Ich musste meine Umsatzsteuererklärung machen, das kam wieder zurück, Konto aufgelöst.
Scholz, Lauterbach, Spahn, sie hängen demnach alle mit drin, wo auch immer, und jetzt existiert angeblich auch noch das Konto des Finanzamts nicht mehr. Existiert das Finanzamt dann auch nicht mehr? Löst sich der Wirtschaftsverbund namens Bundesrepublik Deutschland schon auf? Fiebrige Hoffnung.
Frau: Ach, nee?!
Mann: Das Konto des Finanzamts wurde aufgelöst.
Frau: Warum denn das?
Mann: Heute hält der Trump eine Rede, in der der Wahlbetrug offen dargestellt wird. Und dann gibt’s Kriegsrecht. Ich bin gespannt. Das wird ja bei uns zwischen 20, 22 Uhr sein.
Frau: Herrja.
Trump wird also reden, dann kommt das Kriegsrecht, dann der Umsturz in Deutschland. Womöglich schon in ein paar Stunden – so lesen die mutmaßlichen Putschisten die Zeichen, damals. Aber davon abgesehen, gibt es auch noch Gefühliges zu bereden:
Frau: Ich als Skorpion fühle halt auch was. Du als Fischlein spürst ja noch mehr als ich als Skorpion.
Mann: Ja, ich hab Neptun im ersten Haus. Ich fühl alles. Ich brauch keinen, der das zeigt, ich fühl alles.
Frau: Du hattest im Gefühl, dass ich an dich gedacht hab, heute Morgen.
Mann 1: ...ist aus dem Koma raus. »Hab ich meine Frau betrogen?«, hat er gefragt. So langsam kommt die Erinnerung zurück. Und wir haben das Handy geknackt von ihm, und die Tussi ruft da ständig an.
Mann 2: Ein Techtelmechtel. Operativ haben sie viel wegmachen müssen?
Mann 1: Ja, er hat keine Hoden mehr. Die Haut vom Penis bis zum Schaft ist weg. Hat noch ein paar Operationen, und dann muss er zur Reha.
Mann 2: Ich hab das Gefühl, das verläuft im Sand mit dem Mädel.
Mann 1: So ’ne Scheiße macht er nicht mehr. Karma is a bitch. Er wollte fremdgehen, und dann das.
Mann 1: Soweit ich weiß, kriegt er keine Erektion mehr.
Mann 2: Haben sie wegoperiert?
Mann 1: Ja, denke schon. Tja, so ist das.
Dann, unvermittelt, von der Erektionsstörung zur Weltrevolution:
Mann 1: Der Systemwandel lässt immer noch auf sich warten. Das zieht sich noch.
Mann 2: Bis zum Frühjahr.
Mann 1: Wenn’s reicht. Quelle: Spiegel 28/2025
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Mit diesen Aufnahmen lässt sich ein ganzer Theaterabend bestreiten – nur leider hocken dort meist die Herrschaftlichen, die sich ihren Anteil Selbstbestätigung wie ein Horsd’œuvre servieren lassen. Aber nicht mehr vom Schuhbeck. Der stand wieder vor Gericht. Guter Koch, lausiger Geschäftsmann. Er saß 20 Monate in Haft, nun steht der schwer kranke Alfons Schuhbeck erneut vor Gericht. Das Urteil soll an diesem Montag fallen. Es geht um Betrugsvorwürfe und die Frage, warum der Starkoch sich selbst zu Fall gebracht hat.
Schuhbeck bittet um Entschuldigung, zugleich stellt er seine Misere als eine Art Schicksal dar. »Das Leben hat mich weit nach oben geführt und nun wieder ganz nach unten«, sagt er. »Rückblickend war es wie in einem Schwungrad.« Ganz oben habe es ihn »wieder ausgespuckt«. Insolvenz anmelden, »das konnte ich einfach nicht«.
Schuhbecks Absturz erklärt May sich so: »Der Alfons ist ein Künstler, und wir Künstler haben es nun mal nicht so mit dem Administrativen.«
Mit dem neuen Namen wurde die Figur Alfons Schuhbeck erschaffen. Küchenphilosoph, Dampfplauderer. Einer, der aus allem etwas zaubert. Dem alles zu gelingen scheint. Schuhbecks erste Tat war, dass er das Kurhausstüberl zum Gourmetrestaurant ummodelte. Seine höhere Bestimmung fand er nach seinem Umzug in die bayerische Landeshauptstadt.
Dort wurde er zu einer jener märchenhaften Gestalten, wie sie nur München hervorbringt. Wer etwas gelten wollte, ließ sich die Haare bei Gerhard Meir machen, kaufte Mode bei Rudolph Moshammer, aß bei Schuhbeck, und Michael Graeter von der »Abendzeitung« berichtete darüber. Meister der Illusion waren sie alle. Quelle: Spiegel 29/2025
Nachtrag:
Mein Co-Pilot hätte auch noch eine alternative Formulierung bereit.
KI generiert: Daraus ließe sich ein ganzes Bühnenstück schnitzen – gespielt vor Leuten, die gekommen sind, um sich in deinem Scheitern spiegeln zu lassen.
Das reicht locker für einen abendfüllenden Theaterabend – schade nur, dass im Publikum meist nur solche sitzen, die sich darin selbst wiedererkennen wollen. Applaus für die eigene Eitelkeit
Dann fragt mich mein Co-Pilot-Bing - der immer Bong macht noch:
Möchtest du noch eine Variante im Stil von Canetti oder Elfriede Jelinek? Oder eher was für ein Poetry-Slam?
Schlimmer geht's immer. Nur noch der/die/das Wahnsinnige wird als Original nicht zu imitieren sein durch eine KI. Hoffe ich. Egal.
Aber kochen kann der schon der Schuhbeck. Oder nicht? Die guten alten Zeiten. Als alles noch eine überschaubare Illusion war, ohne Likes -ohne Followerzahlen - ohne Hate Sprech, ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung. Selbst für Rabattmarken benötigst beim Billa heute eine eigene App. Sind die völlig bekloppt!?
Sind Soziale Medien jetzt eine Radikalisierung oder auch eine Vereinsamungsmaschine? Oder beides in einem Aufwasch? Angeblich gibt es heute einen Trend zum Alleinsein. Das ist natürlich der Moment wie gemacht fürs kopieren und einfügen. Was mir nicht gelungen ist in diesem Leben. Anstatt eingefügt habe ich mich nur gefügt. Und meinen eigenen Willen verraten wie der Petrus, Jesus Christus seinen Herrn.
Me-Time – ein Wort, das einem überall begegnet, weil es jeder einfordert. Es meint, dass man sich ausklinkt, um sich zu entspannen und den eigenen Bedürfnissen nachzukommen. Man verweigert sich als soziales Wesen und erlebt dies als Freiheit.
Der Schauspieler Tom Hardy hat es so gesagt: «Eine Weile allein zu sein, ist gefährlich: Es macht süchtig. Wenn du erst einmal siehst, wie friedlich es ist, willst du nicht mehr mit Menschen zu tun haben.» Das war während der Pandemie. Das Gefühl scheint überdauert zu haben.
Oder die einen dazu zwingt, da Abläufe im Alltag zunehmend automatisiert sind. Damit einher geht eine Ichbezogenheit, die sich Selbstfürsorge nennt. Sie gedeiht besonders gut in der therapeutischen Kultur, in der man ständig in sich hineinblickt, offen über Gefühle spricht und das eigene Wohlbefinden an erster Stelle kommt.
Einen «Fluch» hat das Magazin «Atlantic» die individuelle Vorliebe der Amerikaner für das bequeme, aber einsame Leben genannt: Das «asoziale Jahrhundert» verändere die staatsbürgerliche und die psychische Identität des Landes. Quelle: "NZZ".
Das bequeme einsame Leben. Schon noch mit der Option zum einsamen. Das ist nur was für Herrschaftliche. Mein Leben ist nicht bequem. Ich bin dauernd damit beschäftigt gegen meine Auslöschung anzukämpfen, die natürlich irgendwie mit meinem kleines bürgerlichen Ruin korreliert. Und das alles hinter einer versteinerten Fassade wie in Beton gegossen. Meine großen Gefühle wurden ausgelöscht wie ein alter Pinienwald nach einem Großbrand. Der absichtlich gelegt wurde wie letztens in Kroatien.
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Deswegen lässt sich grundsätzlich nur eines sagen. Eigentlich wollte ich nur den Text ausbessern. Aber dann kamen mir mal wieder Worte dazwischen, die manchmal sehr viel Gewicht haben oder einen festnageln. Was dann kein Fest für den alten Boris ist.
Horsd’œuvre. Wie bitte soll ich das Wort richtig schreiben? Da benötige ich zehn Anläufe. Besser wäre es natürlich das Wort falsch zu schreiben, aber trotzdem genüsslich reinbeißen in ein Horsd’œuvre auf irgendeinen bekloppten Empfang, wo die Häppchen mehr Charakter haben als die Gäste, die alle irgendwie gleich ausschauen.
Im Original, den inzwischen fast jeder Anknüpfungspunkt fehlt, war ich total leicht ersetzbar im Leben, aber andererseits kaum austauschbar. Dafür habe ich entschieden zu viel Charakter der falsch abgeboben ist. Ich bin noch immer der Falsche im Falschen, der deswegen grundsätzlich nichts richtig machen kann. Das ist auch der Grund warum ich meistens nur schulterzuckend herumstehe. Du Sinnloser, der Wortmacher. Soll er nur spotten. Ich stehe auf der Donauinsel meistens nur so herum. Da tut es nicht so weh. Das Leben. Hier ist es viel zu groß und dort ist es viel zu eng und wenn ich den Hahn ganz weit aufdrehe tröpfelt es nur. Und schon brüllt der Wortmacher Herrenwindel. Ganz dezent im klassischen Weiß.
So kann man das natürlich auch ausdrücken, spottet der Wortmacher in einem fort. Einfach WT kann ich nicht schreiben. Dann geht alles noch viel schneller den Bach hinunter. Und mich erinnert WT ans World Trade Center, und dann naturgemäß an 9/11, und an die Tatsache. Seit islamische Terroristen zwei vollbesetzte Passagierflugzeuge in das World Trade Center krachen ließen, und ins Pentagon, live im TV übertragen, wird das Grauen global vermarkt Eigentlich ging damit die friedliche Zeit zu Ende, die relativ friedliche Zeit, in der wir uns an einer Friedensdividende erfreuen konnten in good old Europa.
Seit dem Absturz von United Airlines Flug 93, der am 11. September 2001 nahe Shanksville, Pennsylvania, auf einem Feld zerschellte – und mit ihm die Leichtigkeit der 90er, die für mich persönlich ohnehin eine Härteprüfung waren –, hat sich die Welt verändert. Vielleicht zum Schlechteren. Siehe der neue Rüstungswettlauf. Siehe die Klimaveränderungen – in der Gesellschaft wie in der Natur pur. Orangensaft frisch gepresst aus sizilianischen Orangen (Arancia Bionda). Finger weg bei Histaminintoleranz. Zitronen? Noch schlimmer. Zitrusfrüchte verträgt man überhaupt nicht. Und Joghurt. Und überhaupt. Wie komme ich dazu.
Der neue Rüstungswettlauf, eine fürchterliche Peinlichkeit, siehe wiederum der Nato-Generalsekretär Mark Rutte, soll sogar die darbende Wirtschaft der EU wieder in Schwung bringen. Weil der Russe wieder kommt. Der Russe steht schon wieder vor unserer Tür. Siehe der russische Überfall auf die Ukraine. Viele Republikaner hatten jahrelang auf ein Ende der US-Hilfe für die Ukraine gedrängt, haben diese Position jedoch aufgegeben, da Präsident Trump das Land nun gegen die russische Aggression unterstützt.
In der Glotze war gestern wieder der Sergej Lawrow zu sehen. Der russische Außenminister, der ungefähr so viel Charakter hat wie ich Fachwissen. Ein Virtuose der Täter-Opfer-Umkehr. Diesmal zu Gast beim nordkoreanischen Machthaber – wie heißt der kleine blade-Raketenmann doch gleich? Irgendwas mit Kim. Jong-un. Der hat sich ein 5 Sterne Urlaubsresort bauen lassen. Das Projekt heißt Wonsan Kalma Tourist Zone und liegt an der Ostküste Nordkoreas, in der Stadt Wonsan. Es wurde kürzlich feierlich eröffnet und soll Platz für bis zu 20.000 Gäste bieten. Da fahren dann die Russen hin. Allein mit einheimische Touristen wird das ja eher nix. Dazu die KI: Wenn du magst, kann ich dir eine sarkastische Miniatur schreiben: ein Reiseprospekt für das „Mar-a-Lago des Nordens“ – mit Betonbunker-Charme und Wasserrutsche.
Diese KI kannst du nur mittels Verknüpfungen überlisten, die das Monster für zu unwahrscheinlich hält.
Das Projekt heißt Wonsan Kalma Tourist Zone und liegt an der Ostküste Nordkoreas, in der Stadt Wonsan. Es wurde kürzlich feierlich eröffnet und soll Platz für bis zu 20.000 Gäste bieten. Da fahren dann die Russen hin und Spanier.
Zu teuer: Spanier können sich Urlaub im eigenen Land nicht leisten. An Spaniens Küsten machen immer weniger Einheimische Urlaub. Innerhalb eines Jahres ging der Inlandstourismus um 800.000 Personen zurück. Grund sind die hohen Preise. Dies geht aus unveröffentlichten Daten hervor, die das Analyseunternehmen inAtlas ausgewertet hat. Der Trend scheint sich fortzusetzen, denn das nach Frankreich am zweitmeisten besuchte Land der Welt erwartet in diesem Jahr einen Rekord von 100 Millionen ausländischen Besuchern.
"Die Preise sind unverschämt gestiegen. Die gesamte spanische Küste ist sehr teuer", sagte Wendy Davila, eine der Betroffenen. Die 26-Jährige verzichtete auf eine nach Cadiz an der Südküste geplante Reise mit ihrem Freund, um stattdessen die Stadt Burgos im Landesinneren zu besuchen.
Nach Angaben des Beratungsunternehmens Tecnitasa sind die Preise für Ferienhäuser und -wohnungen am Strand seit Mitte 2023 ebenfalls um 20,3 Prozent gestiegen. Die meisten Wohnungen sind bereits im ersten Quartal für den Sommer ausgebucht. Quelle: kurier.at
Derweil also nur noch die Falschen im Falschen die Preise bestimmen, sitzen hierzulande hornige Herrschaften in den Talkshows und dozieren und bestimmen den Diskurs: Russland sei historisch betrachtet viel eher Opfer als Täter. Von Napoleon bis Hitler. Russland kämpfe nur für eine gerechte Sache – für sein Einflussgebiet. Blablabla wie die CIA-Kopfwäsche die alle Ukrainer:innen durchlaufen haben. Und natürlich ist wieder die NATO an allem schuld. Die hat sich nach Osten erweitert und sich Teile des russischen Imperiums einverleibt. Rücksichtlos, nach dem Zerfall der Sowjetunion. Ein historischer Irrtum, der sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
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Obschon es wieder einmal der amerikanische Präsident Trump ist der neue Zölle verhängt hat gegen Europa und die Welt. Irgendwas mit 30%. Angeblich sollen wir Trumps beautiful Bill finanzieren. Damit die Wohlhabenden in den USA noch weniger wissen, wohin mit all ihrem Vermögen. In Neuseeland soll es sich bereits drängen – entlegene Inseln mit angenehmem Klima sind angeblich auch längst ausgebucht.
Wellington – Glaubt man den Zahlen der sogenannten Weltuntergangsuhr, dann ist die Menschheit ihrem Ende so nahe wie noch nie. Vor zehn Jahren standen die Zeiger noch bei fünf vor Zwölf. Heute sind es nur noch 90 Sekunden bis zur prognostizierten Apokalypse. Die Zahl der Menschen, die sich auf das Szenario vorbereiten, wird immer größer. Und es sind bei weitem nicht nur solche, denen häufig eine verzerrte Sicht auf die Realität nachgesagt wird. Es sind unter anderem Superreiche wie der Regisseur James Cameron. Quelle: fr.de/Panorama
Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass einige Superreiche längst begonnen haben, unterirdische Bunkeranlagen zu errichten. Naturgemäß: unter der Erde. Für den Fall, dass die Welt tatsächlich in jenen Abgrund stürzt, den sie selbst unentwegt weiter aufreißen. Nur: Tun sie das wirklich?
Scheiße, woher soll ich das wird wissen. Aber eines haben die Superreichen mit ihren Erfindungen geschafft. Sie haben der Lüge Tür und Tor geöffnet. Und in der Absicht das Leben zu vereinfachen wird das Leben immer komplizierter. Ich bin nur noch Passagier meines Handys. Das wird bald auf einer 5-Zonen-Autorifizierung bestehen. Angelegt in vier Etappen.
An sich weiß ich nur eines. Dieser Moment kommt nicht wieder. Jeder Augenblick schreibt seine neuen Lieder. Und die stehen dann in einem Liederbuch, dass irgendwo im Pfandl verstaubt. Wäre ich so leichtsinnig statt "Der Wortmacher", nur WT zu schreiben, würde der mir auch noch eine blöde Goschn anhängen, wie eine autoritäre Datei. So sprachen einst die Erwachsenen mit Verfügungsgewalt über dich und über den öffentlichen Raum, der natürlich auch wieder ins Private ausfranzte. Selbst im öffentlichen Raum sollte man schön die Klappe halten. Natürlich waren nicht alle so. Aber so gut wie fast alle südlich der D.
"Jetzt wird er auch noch frech".
Und das letzte Wort durfte ich auf gar keinen Fall haben. Auf das letzte Wort reagierte die Um2 ungefähr so wie ich auf lang gereiften Käse. Ich dürfte mir in ihrem Einzugsbereich nicht mal was wünschen. Also nichts konkretes, auf das meine Erziehungsbevollmächtigten Einfluss nehmen hätten könnten. "Das wäre ja noch schöner". ©️ Die Um2. Wenn ich dann lakonisch antwortete: "Ja genau das wäre es", hatte ich auch schon wieder das letzte Wort. Und das durfte ich auf gar keinen Fall haben. Es war alles sehr kompliziert. Und das ist es heute noch. Natürlich war der Goadfather nicht ganz so schräg drauf. Ganz im Gegenteil sogar. Nur geriet der immer weiter in den Einfluss der Um2. Die das Täter-Opfer-Spiel herausragend gut beherrschte. Na,ja. Einen Pubertierenden-Teenager-jungen Kerl schlecht aussehen zu lassen ist eigentlich keine große Kunst. Ganz im Gegenteil sogar. Die große Kunst ist es einen jungen Menschen nicht schlecht aussehen zu lassen. Sonst wird das nichts.
Sonst bist du einer wie ich. In den Augen des Wortmachers bin ich ja einer der von der Gnade andere abhängt. Was irgendwie auch stimmt. "Das ist unter meiner Würde", dachte ich mir einst immer mal wieder. Natürlich war das eine Aussage ohne Substanz. Selbst heute habe ich noch Erinnerungen an meine Kindheit die eigentlich unter meiner Würde sind. Allerdings kann ich die nicht zur Sprache bringen an entsprechender Stelle, da ich ja eben von der Gnade andere abhängig bin. Das sind die, die meine Erinnerung gemacht haben. Davon aber nichts wissen müssen. Die lassen sich meine Erinnerungen nicht aufzwingen. Ist alles eine Frage der Hierarchie. In deren Augen kann es gut sein dass ich mich würdelos verhalte. Was ich nicht mal abstreiten kann. Wie auch bei meiner Lebensbilanz.
Das ist nicht Maries Tanz. Woraufhin ich wie gehabt "down under "gelebt, vormals noch "born to run", es natürlich mit dem Schmäh versuche, um so mein herrschaftliches Gegenüber, in guter alter diplomatischer Manier, milde zu stimmen, also kompromissbereit. Können wir uns in dieser Sache nicht irgendwo in der Mitte treffen? Mir wäre damit gedient und mein herrschaftliches Gegenüber, kann sich dann auch ein wenig großherzig zeigen. Anstatt wie es hier üblich ist ein Leben in der totalen Idylle anzustreben, menschlich und landschaftlich, bin ich in die entgegengesetzte Richtung abgebogen. Da ist was grundsätzlich falsch gelaufen in meinem Leben. Und dann rennt man und rennt man bis man ganz außer Atem ist und irgendwann kapiert man dass man hier völlig alleinig ist, an diesem seltsamen Ort den wir Bewusstsein nennen. Und dann geht es nicht mehr weiter im Leben und das weiß man auch. Und da bekommt man es mit der Angst zu tun und isst man die Angst los muss man acht geben dass einer nicht die Verzweiflung ereilt. Ist alles ziemlich kompliziert.
Anstatt im vollen Bewusstsein, der ist gut, auf die Idylle zuzugehen, bin ich von der toralen Idylle davon gerannt. Besser wusste ich es nicht. Ich habe einen Fluchtcharakter. Naturgemäß fühle ich mich gehetzt. Reimt sich auf ausgegrenzt. Aber das ist es nicht. Ich will immer nur weg, immer auf und davon. Anders kann ich mir mein Leben nicht denken. Weil du ja nichts kannst. Der Wortmacher.
Scheiße. Zeig mir einen Menschen der nicht irgendwie von anderen Menschen abhängig ist. Du wirst lange suchen müssen. Selbst Gott ist ohne uns armen Sünder verloren und einsam. Wir suchen ja alle einen oder eine zum einsamen. Immer diese billigen Kalauer.
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Es ist praktisch unmöglich, einen Menschen zu finden, der nicht von anderen abhängig ist. Von der Geburt an brauchen wir andere für unser Überleben und unser Wissen stammt von ihnen. Unsere moderne Gesellschaft basiert auf Interdependenz: Wir sind auf unzählige Menschen angewiesen, die unsere Lebensmittel produzieren, uns medizinisch versorgen oder unsere Infrastruktur instand halten. Die menschliche Existenz ist untrennbar mit dieser gegenseitigen Abhängigkeit verbunden.©️Gemini
Ende nie.
Apropos Abgängig.
Entweder ist der schwer schizoide Sohn vom verstorbenen Bulgaren, denn ich sehr lange für einen Polen hielt, ebenfalls verstorben wie vor Jahren sein Vater, oder man hat ihn in eine Anstalt gebracht. In seiner Wohnung ist er nicht mehr. Da wird jetzt aufgeräumt. Angeblich hatte der noch einen Bruder. Der gilt nicht als besonders neurodivers. Kann sein dass ich diesem Bruder im Stiegenhaus begegnet bin. Dieser arme Kerl. Alles was vom schizoiden Sohn geblieben ist, ist sein übler Körpergeruch in meiner Nase. Nach ihm konntest du nicht in den Aufzug steigen. Und das meine ich überhaupt nicht empört oder sonst wie kleinstbürgerlich angerührt. Er hatte auch ein Problem mit seiner Nase. Nasenpolypen oder so. Der bekam nur ganz schwer Luft. Schwer nach Luft ringend und nicht besonders gut riechend war er ganz in seiner schizoiden Welt versunken. Und dann steckt er auch fadt immer in derselben Hose. Wie die aussah. Speckig und dreckig
Schrecklich. Sein Anblick war schrecklich. Unabhängig davon ob du empört bist oder dich empathisch zeigst.
Hin und wieder läutete er bei mir an der Wohnungstür, weil ich ein Paket von Amazon für ihn entgegengenommen hatte. Wenn ich nach dem Läuten die Wohnungstür öffnete, mit dem Packerl in der Hand, trat er immer 3 m zurück und sagte nichts. Kein Wort. Der stand einfach nur da. Der sagte auch nicht danke. Woraufhin ich mir mal immer wieder dachte. Eigentlich habe ich es ganz gut erwischt. Zwar besteht mein Leben auch nur aus Wohnung-Einkaufen-Donauinsel in der warmen Jahreszeit, aber garderobemäßig bin ich etwas breiter aufgestellt. Noch, spottet der wortmacher.
Ich sag's ihnen. Diese kleinen Mikrodramen, die täglich zur Aufführung kommen, und die dann im Nichts verschwinden. Grauenhaft. Oft sind die wirklich grauenhaft. Menschen an die sich niemand erinnert. Die nichts nennenswertes hinterlassen. Im Volksmund würde man sagen: "War das nicht der der so gestunken hat". Und schon in der nächsten Sekunde hat man ihn vergessen. Vielleicht versteht man so besser warum ich genau dagegen anschreibe. Das ist erbärmlich, das ist grauenhaft, das ist menschenunwürdig.
Ein Leben ohne Substanz und Resonanz. Der modus vivendi deines Lebens. Der Wortmacher. Wie wend i mi aus dieser Situation wieder heraus. In einer Welt, die der Wirtschaftssoziologe Klaus Dörre die »kapitalistische Landnahme« genannt hat. Damit ist gemeint, dass sich der Kapitalismus um des eigenen Überlebens willen immer weiter ausbreiten muss.
Die die Ökonomisierung des Sozialen, die sich auch als ökonomistisches Denken
ausdrückt: Menschen werden danach bewertet, wie nützlich, verwertbar und effizient sie sind. Sie werden durch die Brille der Warenproduktion gesehen. Damit entsteht die Gefahr, dass grundlegende Prinzipien der Würde, das heißt die psychische und physische Unversehrtheit und die Gleichwertigkeit aller Bürger, abgewertet werden. Dann verliert auch die für zivilen und gewaltfreien Umgang notwendige Empathie ihre Bedeutung.
Bei so einer Ausgangssituation, wo die grundlegenden Prinzipien des Zusammenlebens in Frage gestellt sind, weil nur alles was ein Preisschild bekommt auch einen Wert hat, auf den wir uns einigen können, finde ich den nächsten Ausschnitt aus einem Artikel in der "Presse" ziemlich lustig. Aus dem Corona-Fragebogen der FPÖ an die Regierung. Die haben da ein paar Fragen gestellt. Gefüllt sind es um die 5000.
So verliefen gleich mehrere Anfragen ins Nichts. Etwa jene, inwieweit durch Coronatests und Masken das Müllaufkommen in Österreich gestiegen ist. Es handle sich hier um normalen Abfall, der „gleichartigen Abfällen“ zugeordnet worden sei; spezielle Statistiken gebe es daher nicht, heißt es aus dem Umweltschutzministerium. Von Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) wollte die FPÖ wissen, welche Folgen die Pandemie auf „die österreichische Volkskultur“ hatte. Das betreffe „keinen Gegenstand der Vollziehung meines Ressorts“, antwortete Babler.
Welche Folgen hat das Coronavirus auf die österreichische Volkskultur. Ich brach in schallendes Gelächter aus. Seit Corona trägt der Maibaum eine ffp2 Maske. Ich weiß nicht welchen Einfluss das Home Office auf die österreichische Volkskultur hat. Die FPÖ ist schon eine klasse Partei. Da wäre ich auch gerne Abgeordneter zum Nationalrat. Und in Opposition. A rießen Hetz. Wie die aktuelle Pensionsreform der Regierung aus Övp/Spö/NEOs. Eigentlich schreibt man alles groß. Aber das sind ja keine Großparteien mehr.
Das mit dem „Verstehen“ ist beachtlich, hat doch der Chef des Arbeitsmarktservices, Johannes Kopf, vor einiger Zeit im ORF-„Mittagsjournal“ die Zuhörer ratlos zurückgelassen. Ganz klar war die Sache mit der Teilpension, der Altersteilzeit, der Korridorpension, der Übergangszeit, den geänderten Voraussetzungen etc. nicht. Und Kopf ist ein kluger Mann. Schreibt die Frau Anneliese Rohrer in ihrer wöchentlichen Kolumne in der "Presse". Die Grand Dame des hiesigen Journalismus. Der Übergang zwischen Grand und grantig ist in Österreich fließend. Angeblich die größte Pensionsreform der letzten 20 Jahre. Versteht keine Sau. Egal. Man ist sowieso nur einmal jung und nur einmal alt. Und nur einmal, nur noch einmal, lasst uns noch stürmen Freunde und die Gläser auf unser Wohl erheben nach geschlagener Schlacht. Angeblich ist der Mensch ein kämpferisches Wesen.
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Aus gegebenen Anlass habe ich den Abschnitt über meinen schwerstbehinderten Kumpel von der Donauinsel gecancelt. Der Th., ein notorischer Zocker und Schwerenöter. Der tatsächlich in dem Gefühl lebt mit Glücksspiel seine schwere Behinderung irgendwie überwinden zu können. Der denkt tatsächlich er könnte sich so ein Geld dazu verdienen. Einerseits zum ausgeben und andererseits als Bestätigung, dass er auch ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ist, was er ja von seiner Definition her nie sein kann. Denn er gilt ja als schwerstbehindert.
Ich habe im letztens diese Illusion zerstört. Nicht aus freien Stücken. Er hatte mir gestanden mit einer einzigen Wette 74 € verzockt zu haben. Und das hat er einem Ex-Zocker erzählt. Jahrelang habe ich mir damit mein Leben mitfinanziert, so dass es auch ein wenig Ertrag abwarf. In Wahrheit habe ich das Geld größtenteils verbraten. In Termingeschäfte. Mit Sexarbeiterinnen. Die blieben dann ein oder zwei Stunden. Der ist gut. Das ist ein Schmäh mit Style.
Das waren doch die guten alten Zeiten. Als es noch kein Internet gab, dass die Verhältnisse aufmischte, wie aktuell eine KI generierte Band Spotify. Da gab es noch lokale Wettquoten, von lokalen Buchmachern. Die waren noch nicht global gleichgeschaltet und von top Mathematikern und ihren Programmen ausgetüftelt. Da gab es tatsächlich noch Geld zu gewinnen. Da lag das Geld manchmal wirklich auf der Straße. Aber das ist sehr lange her. Deswegen wette ich schon seit vielen Jahren nicht mehr.. ich habe mein wunschloses Unglück akzeptiert. Ich spiele nur noch online Backgammon zur Unterhaltung. Sie können ja mal gegen mich antreten in einer Serie. Wenn sie mich über einen längeren Zeitraum besiegen 😂😂😂
Gibt's ja nicht. Auf einmal kann ich was. Was ich aber sofort wieder relativieren muss. Ich kann nur Deppen abziehen. Die so schlecht spielen dass es auf das Würfelglück nicht mehr ankommt. Auf die hatte ich es einst auch abgesehen. Auf Wochenendspiele mit einem riesigen Ego. Einst wurden die vom Wolf of wall street abgezockt. Heute vor irgendwelchen Krypto-Typen.
Behinderte Menschen, haben ein Recht auf einem Behindertenparkplatz und ein natürliches Anrecht auf sich selbst. Auch ein schwerbehinderter Mensch will seinen Willen durchsetzen. Ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Selbst dann wenn sie überhaupt keine Ahnung davon haben was sie da tun. Wie der Th. Der nicht mal die Basics vom Zocken versteht, wie man heute sagt. Ausführlichst habe ich mich mit ihm darüber unterhalten. Ich wollte wissen was er tatsächlich versteht. Er versteht überhaupt nichts. Tatsächlich nichts. Und trotzdem besteht der auf seinen Willen wie ein König Ernst auf seine Knödel. Und wer bin ich in diesen Willen zu nehmen. Ich bin sein Kumpel und nicht seine Gouvernante. Das war jetzt ein wenig frauenfeindlich. Entschuldigung. Ich bin nicht sein Sachverwalter. Wenn der wüsste dass ich auch einen Knall habe.
Wortwörtlich sagte ich zu ihm: Willkommen im Club Th. Ich bin für das super moderne Zocken viel zu dumm und du bist es leider auch. Deswegen habe ich ihm den wohlmeinenden Rat gegeben. Zahlt zuerst immer deine Rechnungen. Und dann verzocke im Monat einen gewissen Betrag. Nie mehr. Da wurde ich total spießig. Wie sagt man so schön: ich redete ihm ins Gewissen. Das musste sein.
Heute habe ich erfahren wie viel ihm da eigentlich zur Verfügung steht. Er hat es mir erzählt. Er hat zum verjubeln ungefähr so viel Geld zur verfügung wie ich in einem Monat für alles Ausgaben zur verfügung habe.
Du scheiß Kapitalist, sagte ich lächelnd zu ihm. Mit dir rede ich kein Wort mehr.
Hatten wir ziemlich viel Spaß. Trotzdem kam ich wieder auf sein monatliches Budget zu sprechen. Th, du bist in Freiheit. Niemand geht dir auf den Sack. Außer du bestehst darauf. Setz das ja nicht aufs Spiel. Hörst du? Zahle immer zuerst deine Rechnungen. Lasse es nie dazu kommen dass deine Pflegerinnen auf einmal in einer dunklen Wohnung stehen. Die verwamsens dich umgehend. Aber nicht weil sie gemeint sind sondern weil das deren Pflicht ist.
Der Th. Fragte mich dann auch noch. Was ist gescheiter. Frauen für Sex zu bezahlen oder zu zocken? Eine Antwort muss ich ihnen leider schuldig bleiben.
Grundsätzlich ist das der Modus vivendi meines Lebens. Wie wendig bin ich? Und wie inwendig? In einer Zeit des super persönlichen Eskapismus. Das ist ein Ismus bei dem eigentlich niemand mit muss. Also die paar Fotos auf Instagram und Filmchen auf TikTok. Das ist doch nicht der Rede wert. Sagt einer der jede Woche 150 Seiten schreibt, getrieben, verstört, oft von grauenhaften Bildern überlagert, nein in selbigen überzeichnet und natürlich wortgemacht, immerzu wortgemacht.
Was der Wortmacher nicht kann ist eine Rede halten. Der kann mir nur ins Gewissen reden. Bis dem so schlecht wird, wie mir einst auf der Donauinsel, vor einer ganzen Schar Kinder in Betreuung. ©️ Betreutes Sprayen.
Als ich in die Stauden speiben musste auf der Donauinsel. Allerdings in einigen Abstand zur Schutzbefohlenen aus der Badewanne. Essen Sie nicht zu viel Joghurt bei Histaminintoleran. Woraufhin eine Frau den Kopf schüttelte. "Was ist", antwortete ich a bissl kniewach, "das ist doch nichts Ideologisches mehr". Das ist nur noch etwas Seismologisches. Wegen einer tektonischen Verschiebung im Magen-Darm-Trakt. Zur Aufklärung. Die Schutzbefohlene war eine Teenagerin, eine junge Frau, 16 Jahre alt. Die irgendwie in mich verschossen war. Die kam zu einer Party auf der jede Menge Wölfe herumtrieben. Sie trank dann zu viel. Und einer meiner Kumpels, der schon volljährig war und dein Auto besaß, hatte dann Sex mit ihr in der Badewanne, mit einer betrunkenen 16-Jährigen. Heute wäre der sowas von im Arsch. Und das zu recht. Ich maße mir kein spätes Urteil an
Die Schutzbefohlene. Wirklich stabil war sie nicht psychisch. Ich ungefähr 18 Jahre alt war zu diesem Zeitpunkt mit dem Auto unterwegs als Beifahrer, das denn 🛀-Kumpel gehörte. Der U. lenkte die Karre durch enge Seitengassen. Ich hatte natürlich einen sitzen. Allerdings nur angezuckert.
Jedes Mal wenn beim Schalten das Getriebe aufheulte lachte ich mich schlapp. Es war a rießen Hetz. Der U. lebte bei seiner Großmutter. Ich habe einige Wochenende beim U. gepennt, weil ich nicht mehr nach Hause wollte. Nach Hause. Der ist gut. Ins dunkle Reich der Um2, die mich mit jeder Faser ihres Körpers ablehnte. In der Kurzversion dieser Geschichte hatte ich hinten hinaus den Scherben auf. Weder war ich es, der mit der betrunkenen Teenagerin Sex in der Badewanne hatte, noch war ich es, der das Haus oder die Wohnung verwüstete, in der sie mit ihrer Mutter lebte. Weshalb mich der Wortmacher fragt, ob ich überhaupt schon mal Sex hatte. Ich hatte mich nur wie ein a******** verhalten. Trotzdem rief die Mutter der Schutzbefohlenen bei uns zu Hause an und überschüttete den Goadfather mit Vorwürfen. Wäre ich damals ein junger Kerl mit Eier gewesen, mit strammen Balls, also reichlich Cojones, und nicht so ein feiges a********, hätte ich zu ihr sagen sollen, wie eben der Deichgraf zu mir: "Warum schreibst du nicht einfach Rückgrat?" Stimmt auch wieder.
Vergiss das bitte. Ich bin der Falsche im Falschen. Komm nicht zu dieser Party. Wir sind alles Wölfe. Jungwölfe – ziemlich frauenfeindlich und auf dem direkten Weg zu zweitklassigen Sicarios der Misogynie. Südlich der Demarkationslinie beginnt vermintes Gebiet. Im Rudel sind wir nicht zu ertragen. Ein Haufen sexuell ausgehungerter Wölfe, die nichts über Frauen wissen, nichts über Sexualität - und überhaupt. Die sich sogar schämten, zuzugeben, wenn sie in ein Mädchen verliebt waren. «Nichts fürchtet der Mensch mehr als die Berührung durch Unbekanntes.» Scheiße waren wir peinlich in der Gruppe. Elias Canetti lässt grüßen. "Masse und Macht". Privat soll der Mann nur am lästern gewesen sein.
In seinen Tagebüchern war Elias Canetti eine «Giftspritze», wenn es um Kollegen und sogar seine Nächsten ging. Aber auf Nobelpreis-Niveau.
Die canettische Schmähkunst
Ungeträumt sind Invektiven gegen Schriftstellerkollegen wie Günter Grass, von dem Canetti meint, er hätte ihn aufs Wüsteste plagiiert. Der Schriftsteller und Germanist Claudio Magris kommt als «das Aufpasserchen» vor. «Das A. geht um mit der Literatur, als wäre sie für ihn geschrieben worden.» Ähnliches über Magris hat man schon in den Aufzeichnungen «Die Fliegenpein» gelesen. Dort nennt er ihn einen «Immer-rascher-Schwätzer».
Bislang galten die aggressiven, in «Party im Blitz» vorgetragenen Ausfälle gegen seine Geliebte Iris Murdoch als Höhepunkt der canettischen Schmähkunst. Sie habe wollene Unterwäsche getragen und mit ihren unschönen Füssen den Gang eines Bären gehabt. Ihr Verhältnis nennt der Schriftsteller «eine peinlich einseitige Geschichte, die ich gegen meine Neigung hinnahm».
Ich hätte noch einen:
Friedl Benedikt war die Geliebte und die Schülerin von Elias Canetti. Sie überflügelte ihn bald.
Halb bewundernd, halb gönnerhaft notiert Canetti in seinem autobiografischen Buch «Party im Blitz»: «Niemand bemerkte, wie sie mit ihren grünen Augen von allem Besitz ergriff und es dann in genauem Wortlaut, wie sie es (von mir) gelernt hatte, niederschrieb.» Canetti, das gefürchtete Großmaul der Literatur, der kaum einen neben sich gelten ließ, und der gähnende Rachen der Archive – beide haben im Fall Benedikt Schaden angerichtet. Der jetzt erschienene großartige Band «Warte im Schnee vor Deiner Tür» mit Benedikts bisher unveröffentlichten Texten macht da vieles wieder gut.
Erst in den späteren Aufzeichnungen von Friedl Benedikt kann man ihre depressiven Schübe erkennen. Sie pendelt zwischen London und Stockholm. In ihren düsteren, von der welterfassenden Lebenslust verlassenen Phasen lebt sie in der Idee, jung sterben zu müssen. Das sollte sich in den frühen fünfziger Jahren bewahrheiten. Bei der Schriftstellerin wird Morbus Hodgkin diagnostiziert, eine Erkrankung des lymphatischen Systems.
Im American Hospital von Neuilly in Paris macht sie im November 1952 letzte Notizen. Die Tage im Krankenhaus sind quälend. «Wenn man den komischsten, wunderbarsten Roman daraus machen könnte, wäre das Leiden nicht umsonst gewesen.» Die Beziehung zwischen Friedl Benedikt und Elias Canetti war zu dieser Zeit schon beendet. Man hatte sich gestritten.
Die Trauer nach dem Begräbnis der Freundin riss Canetti dennoch in einen Abgrund. Er versuchte Haltung zu bewahren, und das hiess bei ihm immer: sich gegen Gefühle zu wehren. Wie im Selbstgespräch notiert Friedls «Ilja»: «Acht Wochen ohne sie haben genügt, um sie auf hundert Jahre in dir zu befestigen. Wer wirklich geliebt sein will, der braucht nur zu sterben.»
Friedl Benedikt: Warte im Schnee vor Deiner Tür. Tagebücher und Notizen für Elias Canetti. Herausgegeben von Fanny Esterházy und Ernst Strouhal. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien 2025. 336 S., Fr. 37.90/€40.70 Quelle: "NZZ"
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In der Masse aufgehen oder in der Gruppe untertauchen. Oder nur eintauchen? Unter Freunden kannst Du auch schlechte Zeiten durchtauchen. Und die hat ihre Dynamik. Auch wenn sie keinen Anführer hat. In der Gruppe schämte wir uns für Gefühle, die du verbal nicht abfeuern kannst wie die Patrone einer geladenen Waffe.
Apropos Waffe:
Letzte Woche am Sonntagvormittag, hat 66-jähriger Häftling, der sich auf einem genehmigten Haftausgang befand, mit einer Schrotflinte einen 55-jährigen Mann erschossen und dessen 25-jährige Freundin – seine Ex-Partnerin – schwer verletzt.
Die Frau wurde per Hubschrauber nach Wien gebracht und befindet sich laut Polizei außer Lebensgefahr. Nach aktuellem Ermittlungsstand war Eifersucht der Auslöser. Während seiner Haft hatte die Frau eine neue Beziehung begonnen – mit dem Mann, der bei der Tat getötet wurde.
Der Täter war ein ehemaliger Bordellbetreiber mit zahlreichen Vorstrafen. Gegen ihn bestand seit 1985 ein Waffenverbot. Die Tatwaffe – eine Schrotflinte – besaß er widerrechtlich.
Unterschätze nie die Macht der Gruppendynamik – das Monster überrollt dich schneller, als du deine Zweifel anmelden kannst bei deinem Gewissen wie ein Kind in der Vorschule. Man passt sich an, schweigt, spielt Rollen, übernimmt Meinungen oder hält Gefühle zurück, weil Zugehörigkeit und Anerkennung wichtiger sind, als Authentizität. Seit wann hast du dich angepasst, stichelt der Wortmacher. Stimmt auch wieder.
Der Kodex des Rudels. Unser war der "harte Kern", politisch so weit rechts gedacht, das zwischen mir und der Mauer, nur noch eine Motorhaube passte. Frei nach Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß.
„Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.“
Dieses Statement stammt aus dem Jahr 1987 und wurde von Strauß in einem Interview geäußert, als die rechtsnationale Partei „Die Republikaner“ aufkam. Die Keimzelle der AfD? Die allerdings in den geistigen Hinterzimmern der DDR-Vorderen gesät wurde. Die DDR. Antifaschistisches Bollwerk. Mythos und Wirklichkeit. Dazu kann ich naturgemäß nix sagen.
Hinter vorgehaltener Hand wird gewitzelt. Wegen der Mauer, einerseits ganz konkret zwischen 3,5 und 4 Meter hoch aus Beton, und anderseits als Erfahrung,
sitzen viele Ostbürger:innen bis heute wie vernagelt in ihren alten Denkmustern fest.
Bedrohte Zivilgesellschaft in Ostdeutschland
Rechts gegen Omas
Unabhängige Initiativen und Vereine stehen in Ostdeutschland massiv unter Druck. Vor allem Rechtsextreme machen mobil gegen Vielfaltsangebote und Demokratieförderung. Und die CDU hilft der AfD dabei.
Manchmal ist Demokratie Handarbeit, und dann müssen auch die Jüngsten ran. Ende Mai zum Beispiel, in der Oberlausitz: Da zogen rund tausend Kinder und Jugendliche zwei Tage lang durch den Landkreis Bautzen und verschönerten ihre Heimat. Legten Hochbeete an und sammelten Müll, entrosteten Fußballtore, schraubten aus Paletten Sofas zusammen und strichen das Geländer am örtlichen Sportplatz.
Besonders kreativ waren die Freiwilligen in Neukirch nahe der tschechischen Grenze: Dort verzierten die jungen Menschen Stromkästen im Ort mit bunten Bildern, malten Pusteblumen, Legosteine und einen Teddybären darauf. »48-Stunden-Aktion« hieß das Unterfangen, mitorganisiert vom Verein Valtenbergwichtel. Kern des Konzepts: Die Kinder müssen alles selbst organisieren – und lernen so, was sie bewirken können.
Leider lernten sie auch, dass es Leute gibt, die solches Engagement verachten. Am Morgen nach dem Arbeitseinsatz hatten Unbekannte die Pusteblumen und den Teddybären auf den Verteilerkästen mit schwarzer Farbe übersprüht. Am Vereinsheim von Valtenbergwichtel hing eine Art Hassbrief, akkurat eingetütet in Klarsichtfolie.
Die Verzierungen im Ort seien »Rotz«, hieß es in dem Schreiben, das mit einer unmissverständlichen Drohung endete: »Deswegen noch ein Klecks Farbe auf unseren Kästen und es knallt!!!« Wer genau dahintersteckt, ist unklar.
Der Landkreis Bautzen ist eine Hochburg der rechtsextremen Szene, die laut Verfassungsschutz ihre Strukturen in der Region ausbaut. Im schlimmsten Fall kommen die einzigen Angebote für Jugendliche eines Tages von der AfD, den »Freien Sachsen«, rechtsextremen Schlägertrupps. Hier liegt ein Schwerpunkt von Neonazigruppen und »Reichsbürgern« in Sachsen, die Zahl der rechtsextremen Straftaten hat sich binnen zwölf Monaten fast verdoppelt.
Im Kreistag organisiert sich die AfD ihre Mehrheiten mithilfe von Wählergruppen und CDU-Lokalpolitikern. Sollten sich die politischen Verhältnisse flächendeckend so verändern wie hier, fiele den Feinden der offenen Gesellschaft in immer mehr Orten ein mächtiges Instrument in die Hand: Sie könnten den Vereinen den Geldhahn zudrehen. Denn die Fördergelder aus Landes- und Bundesprogrammen gibt es meist nur dann, wenn auch die Kommunen einen kleinen Anteil zuschießen – und genau das verhindern Rechte und Rechtsextreme inzwischen immer häufiger.
»Nirgendwo ist der Druck, sich für politisches Engagement zu rechtfertigen, so groß wie in ostdeutschen Städten und Dörfern«, sagt Soziologe Leistner, der selbst in einem Ort in der Nähe von Zwickau aufgewachsen ist. Es gebe hier »ein schiefes, historisch gewachsenes Verständnis von Neutralität«. Austausch und Streit bildeten das Fundament der Demokratie – aber zwischen Ostsee und Erzgebirge sähen das viele genau andersherum: Neutral ist demnach, wer sich nicht einmischt.
Für die Demokratie ist diese Haltung pures Gift. »Die extreme Rechte plädiert für einen neutralen Staat und eine völkische Gesellschaftsform«, sagt der Forscher. Die Folgen seien dramatisch: »Wenn eine Mehrheit der Gesellschaft sich aus allem raushalten möchte, entsteht ein politisches Vakuum, in dem sich Rechtsextreme ausbreiten können.«
Leistner spricht von einem Kipppunkt und warnt: »Die größte Gefahr besteht darin, dass wir alle den Ernst der Lage falsch einschätzen. «Quelle: Spiegel 29/2025
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Das sind die Spätfolgen eines Unterwerfungsstaat autoritärer Prägung, doziert der Deichgraf. Noch so einer der aus dem Westen übergesetzt hat. Und als die DDR, ein Unrechtsstaat implodierte, haben viele Ex-DDR-Bürger:innen die falschen Transformationserfahrungen gemacht. In Regionen mit schwacher Zivilgesellschaft und wenig aktiver Erinnerungskultur konnten rechte Strukturen leichter Fuß fassen und Identitätsangebote machen. Einer Identität muss ja immer auch ein Angebot gemacht werden. Und zwar eines, das so unverschämt verlockend erscheint, das man alles Weitere billigend in Kauf nimmt.
Und im Radio läuft die Live-Version von Soundgarden -"Black Hole Sun. Won't you come. And wash away the rain?" Endlich werde ich verstanden. Der Sound in meinem Garten, den ich nicht bestellt habe. Ich bestelle ja bei Amazon Prime. Der ist gut.
Südlich der D. war ich so ziemlich der einzige Liberale in dem wüsten Haufen. Wo nur die harte Kerl Attitüde zählte. Was aber auch nicht die ganze Wahrheit ist. Wir waren ja tatsächlich keine Musterschüler oder Nerds wie man heute sagt. Der H. hat jeden zerlegt der ihm blöde kam. Der P. war sowieso von einem anderen Stern. Der P.(Ch.) parkte seine Karre beim Spar in der Obstabteilung. Durch die Auslagescheibe war der dort reingebrettert. Der P. hatte mit 25zig seinen ersten Entzug hinter sich in einer Anstalt. Ich ritt regelmäßig Autodächern den Sonnenaufgang entgegen. Oder ich fuhr in eine Mauer. Stell dir all diese Typen mal als Gruppe vor.
Gott sei Dank bin ich nicht in diesem toxischen Biotop hängen geblieben. Der Um2 sei Dank. Die hat mir den Absprung erleichtert. So hatte letztendlich doch den Mut zu einer ganz eigenen Verstörung aufgebracht. Eine Verstörung die auch Charakter hat. Einen toxischen. Mann muss das Wort nur oft genug wiederholen. Dann verliert es seine Strahlkraft. Der ist gut. In diesem Biotop, südlich der Demarkationslinie, in den späten 1980er und ganz frühen 1990er-Jahren war nicht ein einziger Kerl homosexuell. Divers oder non-binär gab es sowieso nicht Ende der 80er Jahre in der Provinz, wo die Gartenzwerge-Idylle das beklemmende Flair eines David-Lynch-Albtraums verströmte. Zwar gab es schon damals Drag-Queens und was Burleskes. Aber das war ja nur eine große Show. St Pauli lässt grüßen. Ich freue mich schon jetzt auf das Derby gegen den HSV.
Grundsätzlich lässt sich sagen. Unterschätze nie Gruppendynamiken. Die sind tückisch. Wie eine Welle die dich mitreißt. Besonders im Kreis der Freunde, mit denen man gemeinsam groß geworden ist, herrscht ein tiefes Vertrauen, das alles überstrahlt. Dazu gehören will man auch. Man will auch einer von den coolen Typen sein. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Siehe die Andrew Tate Blase. Manche unsere Erlebnisse – die passen bis heute in kein Gespräch.
Der Bruch mit der Gruppenzwang, der Ausstieg aus extremen Gruppengefügen kann tiefgreifende soziale Brüche nach sich ziehen – Aussteiger:innen gelten im alten Umfeld oft als Verräter:innen und werden vollständig isoliert. Natürlich unter Androhung von körperlicher Gewalt. Plötzlich gehörst du auch zu den "Zecken" die gejagt gehören.
Vieles von dieser Dynamik hat sich der Technik geschuldet, ins Netz verlagert. Heute suchen Jungs und immer öfter auch Mädchen, mit sehr viel Migrationserfahrung, bei radikalen Islamisten nach Anerkennung. Die wollen auch dazu gehören. Also docken sie beim IS an oder bei Rechtsradikalen. Natürlich in der Hoffnung dort fame zu sein. Eigenartigerweise sagt man zu Linksradikalen gerne sie seien Linksalternativ. Linksalternatives Milieu. Die kann man nicht ernst nehmen mit ihren Lastenrädern.
Links ist immer eine Alternative. Linksradikal ist nur ganz selten wer. Und selbst wenn du linksradikal bist stehst du nicht auf der Seite vom Hitler. Deswegen ist alles nur halb so schlimm.
Deutsche Linksradikale stellen sich nach fast zwei Jahren im Untergrund. Vor zwei Jahren schlugen mehrere deutsche Linksradikale bei einem Aufmarsch in Budapest Neonazis zusammen. Aus Angst vor den Haftbedingungen in Ungarn tauchten sie anschließend unter. Nun haben sich sieben von ihnen den Behörden gestellt.
Eine der bekanntesten deutschen Linksradikalen, die derzeit in Ungarn in Untersuchungshaft sitzt, ist Maja T.. Sie wurde im Zusammenhang mit Angriffen auf mutmaßliche Neonazis in Budapest während des sogenannten „Tags der Ehre“ im Februar 2023 festgenommen und später aus Deutschland nach Ungarn ausgeliefert.
Die Auslieferung war juristisch und politisch umstritten, da Kritiker die Haftbedingungen in Ungarn als menschenunwürdig bezeichnen und ein faires Verfahren bezweifeln. Maja T. soll sich freiwillig gestellt haben, wurde aber dennoch ausgeliefert, obwohl das Bundesverfassungsgericht dies in einer Eilentscheidung vorläufig untersagt hatte.
Ganz frisch hereingekommen:
Die in Ungarn inhaftierte nonbinäre Person Maja T. hat ihren Hungerstreik nach 40 Tagen beendet. Das teilte die Familie von T. in einer Pressemitteilung mit. In dem Statement ist die Rede von einer stark gesunkenen Herzfrequenz. Ohnmachtsanfälle bis hin zum Herzstillstand seien für möglich gehalten, irreversible Organschäden befürchtet worden. Weiter hieß es, selbst im Haftkrankenhaus sei Maja T. 24 Stunden völlig isoliert gewesen.
Der EU-Linksfraktionschef Martin Schirdewan forderte, Deutschland müsse nun umgehend für eine Rücküberstellung von Maja T. nach Deutschland Sorge tragen. »Die lauwarmen Worte des Auswärtigen Amtes reichen nicht«, hieß es in einer Mitteilung. »Maja T. hat das Recht auf einen rechtsstaatlichen Prozess und menschenwürdige Haftbedingungen.« Diese erhalte T. in Ungarn nicht.
Maja T. Non-binäre und linksradikal - fährt nach Ungarn um Rechtsextrem zu verkloppen. Das hat doch irgendwie Charme. Oder nicht?
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Wir leben ideologisch und mental in ziemlich volatilen Zeiten, wo du ratzfatz bei Verschwörungstheoretikern landest, die dir dann einen Chip einpflanzen oder den Wahnsinn eines Staatsstreich einimpfen. Die Esoteriker-Szene wird auch immer größer. Allerdings franzt das Thema jetzt aus. Die Gamer-Szene, wo sich sehr viele junge Kerle herumtreiben, ist auch riesengroß. Die Polis 2.1 schwer zu sagen wer am Marktplatz das Sagen hat.
Prozess gegen »Reichsbürger«
Die Banalität des Blöden
Drei Gerichte, 26 Angeklagte, ein Mammutfall, der die Justiz an ihre Belastungsgrenze bringt: Seit mehr als einem Jahr sitzen mutmaßliche Putschisten um Prinz Reuß vor Gericht. Szenen eines Prozesses.
Mann 1: Hallo
Mann 2: Grüße Sie!
Mann 1: Na!
Mann 2: Ja!
Mann 1: Jetzt haben sie in Amerika wieder falsch abgestimmt.
Mann 2: Das ist halt da, was sie wollen. Die Brasilianer haben auf jetzt gewartet, dass das zeitgleich bekannt wird und...
Mann 1: …dass die mit Panzern auffahren.
Mann 2: Die Amis?
Mann 1: Jaja
Mann 2: Der Lula soll gestorben sein, hab die Nachricht gekriegt vor paar Minuten. Keine Ahnung.
»Der Lula« war aber, wie man heute weiß, gar nicht gestorben, er ist Staatspräsident von Brasilien. Die Amerikaner rückten auch nicht in Brasilien ein, alles Unsinn. Und nun ist es so weit, 13.55 Uhr, Markus L. klappt sein Sudoku-Heft auf, beginnt mit dem ersten Kästchen. Eine Minute später nimmt er sein Radiergummi, rubbelt eine Zahl wieder weg. Steffen W. neben ihm lutscht derweil das nächste Eukalyptusbonbon.
Mann 1: Jetzt tritt ein neues Phänomen zutage: Gürtelrose nach der Impfung. Die Ärzteschaft sagt, was weiß ich, dass es ums Dreifache mehr ist als vorher. Aber Gott sei Dank gibt es einen Impfstoff dagegen.
Mann 2: Es kommt immer Werbung gegen die Gürtelrose.
Mann 1: Dass sie so abartig sind, dass sie im Grunde genommen für ihre Impfnebenwirkung gleich dagegen einen Impfstoff haben. Dass man die Leute krankgeimpft hat. Diese Abartigkeit kann man nicht mehr fassen. Aber es findet statt.
Mann 2: Habt ihr heute auch Regen?
Mann 1: Nee, bei uns haben sie das für morgen angekündigt, aber das dauert immer, bis das zu uns kommt.
Mann 2: Ja.
Mann 1: Jaja.
Mann 2: Na ja.
Mann 1: Also gut.
Und damit zum nächsten Tonband. Und noch einem. Und noch einem.
Frau: Wie geht’s dir?
Mann: Bisschen stressig momentan. Ja, im Hintergrund scheint ja einiges zu laufen, dass das alles demontiert wird. Der Scholz war doch letztens in China.
Frau: Ja.
Mann: Der Lauterbach rudert zurück, der Spahn rudert zurück. Ich musste meine Umsatzsteuererklärung machen, das kam wieder zurück, Konto aufgelöst.
Scholz, Lauterbach, Spahn, sie hängen demnach alle mit drin, wo auch immer, und jetzt existiert angeblich auch noch das Konto des Finanzamts nicht mehr. Existiert das Finanzamt dann auch nicht mehr? Löst sich der Wirtschaftsverbund namens Bundesrepublik Deutschland schon auf? Fiebrige Hoffnung.
Frau: Ach, nee?!
Mann: Das Konto des Finanzamts wurde aufgelöst.
Frau: Warum denn das?
Mann: Heute hält der Trump eine Rede, in der der Wahlbetrug offen dargestellt wird. Und dann gibt’s Kriegsrecht. Ich bin gespannt. Das wird ja bei uns zwischen 20, 22 Uhr sein.
Frau: Herrja.
Trump wird also reden, dann kommt das Kriegsrecht, dann der Umsturz in Deutschland. Womöglich schon in ein paar Stunden – so lesen die mutmaßlichen Putschisten die Zeichen, damals. Aber davon abgesehen, gibt es auch noch Gefühliges zu bereden:
Frau: Ich als Skorpion fühle halt auch was. Du als Fischlein spürst ja noch mehr als ich als Skorpion.
Mann: Ja, ich hab Neptun im ersten Haus. Ich fühl alles. Ich brauch keinen, der das zeigt, ich fühl alles.
Frau: Du hattest im Gefühl, dass ich an dich gedacht hab, heute Morgen.
Mann 1: ...ist aus dem Koma raus. »Hab ich meine Frau betrogen?«, hat er gefragt. So langsam kommt die Erinnerung zurück. Und wir haben das Handy geknackt von ihm, und die Tussi ruft da ständig an.
Mann 2: Ein Techtelmechtel. Operativ haben sie viel wegmachen müssen?
Mann 1: Ja, er hat keine Hoden mehr. Die Haut vom Penis bis zum Schaft ist weg. Hat noch ein paar Operationen, und dann muss er zur Reha.
Mann 2: Ich hab das Gefühl, das verläuft im Sand mit dem Mädel.
Mann 1: So ’ne Scheiße macht er nicht mehr. Karma is a bitch. Er wollte fremdgehen, und dann das.
Mann 1: Soweit ich weiß, kriegt er keine Erektion mehr.
Mann 2: Haben sie wegoperiert?
Mann 1: Ja, denke schon. Tja, so ist das.
Dann, unvermittelt, von der Erektionsstörung zur Weltrevolution:
Mann 1: Der Systemwandel lässt immer noch auf sich warten. Das zieht sich noch.
Mann 2: Bis zum Frühjahr.
Mann 1: Wenn’s reicht. Quelle: Spiegel 28/2025
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Mit diesen Aufnahmen lässt sich ein ganzer Theaterabend bestreiten – nur leider hocken dort meist die Herrschaftlichen, die sich ihren Anteil Selbstbestätigung wie ein Horsd’œuvre servieren lassen. Aber nicht mehr vom Schuhbeck. Der stand wieder vor Gericht. Guter Koch, lausiger Geschäftsmann. Er saß 20 Monate in Haft, nun steht der schwer kranke Alfons Schuhbeck erneut vor Gericht. Das Urteil soll an diesem Montag fallen. Es geht um Betrugsvorwürfe und die Frage, warum der Starkoch sich selbst zu Fall gebracht hat.
Schuhbeck bittet um Entschuldigung, zugleich stellt er seine Misere als eine Art Schicksal dar. »Das Leben hat mich weit nach oben geführt und nun wieder ganz nach unten«, sagt er. »Rückblickend war es wie in einem Schwungrad.« Ganz oben habe es ihn »wieder ausgespuckt«. Insolvenz anmelden, »das konnte ich einfach nicht«.
Schuhbecks Absturz erklärt May sich so: »Der Alfons ist ein Künstler, und wir Künstler haben es nun mal nicht so mit dem Administrativen.«
Mit dem neuen Namen wurde die Figur Alfons Schuhbeck erschaffen. Küchenphilosoph, Dampfplauderer. Einer, der aus allem etwas zaubert. Dem alles zu gelingen scheint. Schuhbecks erste Tat war, dass er das Kurhausstüberl zum Gourmetrestaurant ummodelte. Seine höhere Bestimmung fand er nach seinem Umzug in die bayerische Landeshauptstadt.
Dort wurde er zu einer jener märchenhaften Gestalten, wie sie nur München hervorbringt. Wer etwas gelten wollte, ließ sich die Haare bei Gerhard Meir machen, kaufte Mode bei Rudolph Moshammer, aß bei Schuhbeck, und Michael Graeter von der »Abendzeitung« berichtete darüber. Meister der Illusion waren sie alle. Quelle: Spiegel 29/2025
Nachtrag:
Mein Co-Pilot hätte auch noch eine alternative Formulierung bereit.
KI generiert: Daraus ließe sich ein ganzes Bühnenstück schnitzen – gespielt vor Leuten, die gekommen sind, um sich in deinem Scheitern spiegeln zu lassen.
Das reicht locker für einen abendfüllenden Theaterabend – schade nur, dass im Publikum meist nur solche sitzen, die sich darin selbst wiedererkennen wollen. Applaus für die eigene Eitelkeit
Dann fragt mich mein Co-Pilot-Bing - der immer Bong macht noch:
Möchtest du noch eine Variante im Stil von Canetti oder Elfriede Jelinek? Oder eher was für ein Poetry-Slam?
Schlimmer geht's immer. Nur noch der/die/das Wahnsinnige wird als Original nicht zu imitieren sein durch eine KI. Hoffe ich. Egal.
Aber kochen kann der schon der Schuhbeck. Oder nicht? Die guten alten Zeiten. Als alles noch eine überschaubare Illusion war, ohne Likes -ohne Followerzahlen - ohne Hate Sprech, ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung. Selbst für Rabattmarken benötigst beim Billa heute eine eigene App. Sind die völlig bekloppt!?
Sind Soziale Medien jetzt eine Radikalisierung oder auch eine Vereinsamungsmaschine? Oder beides in einem Aufwasch? Angeblich gibt es heute einen Trend zum Alleinsein. Das ist natürlich der Moment wie gemacht fürs kopieren und einfügen. Was mir nicht gelungen ist in diesem Leben. Anstatt eingefügt habe ich mich nur gefügt. Und meinen eigenen Willen verraten wie der Petrus, Jesus Christus seinen Herrn.
Me-Time – ein Wort, das einem überall begegnet, weil es jeder einfordert. Es meint, dass man sich ausklinkt, um sich zu entspannen und den eigenen Bedürfnissen nachzukommen. Man verweigert sich als soziales Wesen und erlebt dies als Freiheit.
Der Schauspieler Tom Hardy hat es so gesagt: «Eine Weile allein zu sein, ist gefährlich: Es macht süchtig. Wenn du erst einmal siehst, wie friedlich es ist, willst du nicht mehr mit Menschen zu tun haben.» Das war während der Pandemie. Das Gefühl scheint überdauert zu haben.
Oder die einen dazu zwingt, da Abläufe im Alltag zunehmend automatisiert sind. Damit einher geht eine Ichbezogenheit, die sich Selbstfürsorge nennt. Sie gedeiht besonders gut in der therapeutischen Kultur, in der man ständig in sich hineinblickt, offen über Gefühle spricht und das eigene Wohlbefinden an erster Stelle kommt.
Einen «Fluch» hat das Magazin «Atlantic» die individuelle Vorliebe der Amerikaner für das bequeme, aber einsame Leben genannt: Das «asoziale Jahrhundert» verändere die staatsbürgerliche und die psychische Identität des Landes. Quelle: "NZZ".
Das bequeme einsame Leben. Schon noch mit der Option zum einsamen. Das ist nur was für Herrschaftliche. Mein Leben ist nicht bequem. Ich bin dauernd damit beschäftigt gegen meine Auslöschung anzukämpfen, die natürlich irgendwie mit meinem kleines bürgerlichen Ruin korreliert. Und das alles hinter einer versteinerten Fassade wie in Beton gegossen. Meine großen Gefühle wurden ausgelöscht wie ein alter Pinienwald nach einem Großbrand. Der absichtlich gelegt wurde wie letztens in Kroatien.
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Deswegen lässt sich grundsätzlich nur eines sagen. Eigentlich wollte ich nur den Text ausbessern. Aber dann kamen mir mal wieder Worte dazwischen, die manchmal sehr viel Gewicht haben oder einen festnageln. Was dann kein Fest für den alten Boris ist.
Horsd’œuvre. Wie bitte soll ich das Wort richtig schreiben? Da benötige ich zehn Anläufe. Besser wäre es natürlich das Wort falsch zu schreiben, aber trotzdem genüsslich reinbeißen in ein Horsd’œuvre auf irgendeinen bekloppten Empfang, wo die Häppchen mehr Charakter haben als die Gäste, die alle irgendwie gleich ausschauen.
Im Original, den inzwischen fast jeder Anknüpfungspunkt fehlt, war ich total leicht ersetzbar im Leben, aber andererseits kaum austauschbar. Dafür habe ich entschieden zu viel Charakter der falsch abgeboben ist. Ich bin noch immer der Falsche im Falschen, der deswegen grundsätzlich nichts richtig machen kann. Das ist auch der Grund warum ich meistens nur schulterzuckend herumstehe. Du Sinnloser, der Wortmacher. Soll er nur spotten. Ich stehe auf der Donauinsel meistens nur so herum. Da tut es nicht so weh. Das Leben. Hier ist es viel zu groß und dort ist es viel zu eng und wenn ich den Hahn ganz weit aufdrehe tröpfelt es nur. Und schon brüllt der Wortmacher Herrenwindel. Ganz dezent im klassischen Weiß.
So kann man das natürlich auch ausdrücken, spottet der Wortmacher in einem fort. Einfach WT kann ich nicht schreiben. Dann geht alles noch viel schneller den Bach hinunter. Und mich erinnert WT ans World Trade Center, und dann naturgemäß an 9/11, und an die Tatsache. Seit islamische Terroristen zwei vollbesetzte Passagierflugzeuge in das World Trade Center krachen ließen, und ins Pentagon, live im TV übertragen, wird das Grauen global vermarkt Eigentlich ging damit die friedliche Zeit zu Ende, die relativ friedliche Zeit, in der wir uns an einer Friedensdividende erfreuen konnten in good old Europa.
Seit dem Absturz von United Airlines Flug 93, der am 11. September 2001 nahe Shanksville, Pennsylvania, auf einem Feld zerschellte – und mit ihm die Leichtigkeit der 90er, die für mich persönlich ohnehin eine Härteprüfung waren –, hat sich die Welt verändert. Vielleicht zum Schlechteren. Siehe der neue Rüstungswettlauf. Siehe die Klimaveränderungen – in der Gesellschaft wie in der Natur pur. Orangensaft frisch gepresst aus sizilianischen Orangen (Arancia Bionda). Finger weg bei Histaminintoleranz. Zitronen? Noch schlimmer. Zitrusfrüchte verträgt man überhaupt nicht. Und Joghurt. Und überhaupt. Wie komme ich dazu.
Der neue Rüstungswettlauf, eine fürchterliche Peinlichkeit, siehe wiederum der Nato-Generalsekretär Mark Rutte, soll sogar die darbende Wirtschaft der EU wieder in Schwung bringen. Weil der Russe wieder kommt. Der Russe steht schon wieder vor unserer Tür. Siehe der russische Überfall auf die Ukraine. Viele Republikaner hatten jahrelang auf ein Ende der US-Hilfe für die Ukraine gedrängt, haben diese Position jedoch aufgegeben, da Präsident Trump das Land nun gegen die russische Aggression unterstützt.
In der Glotze war gestern wieder der Sergej Lawrow zu sehen. Der russische Außenminister, der ungefähr so viel Charakter hat wie ich Fachwissen. Ein Virtuose der Täter-Opfer-Umkehr. Diesmal zu Gast beim nordkoreanischen Machthaber – wie heißt der kleine blade-Raketenmann doch gleich? Irgendwas mit Kim. Jong-un. Der hat sich ein 5 Sterne Urlaubsresort bauen lassen. Das Projekt heißt Wonsan Kalma Tourist Zone und liegt an der Ostküste Nordkoreas, in der Stadt Wonsan. Es wurde kürzlich feierlich eröffnet und soll Platz für bis zu 20.000 Gäste bieten. Da fahren dann die Russen hin. Allein mit einheimische Touristen wird das ja eher nix. Dazu die KI: Wenn du magst, kann ich dir eine sarkastische Miniatur schreiben: ein Reiseprospekt für das „Mar-a-Lago des Nordens“ – mit Betonbunker-Charme und Wasserrutsche.
Diese KI kannst du nur mittels Verknüpfungen überlisten, die das Monster für zu unwahrscheinlich hält.
Das Projekt heißt Wonsan Kalma Tourist Zone und liegt an der Ostküste Nordkoreas, in der Stadt Wonsan. Es wurde kürzlich feierlich eröffnet und soll Platz für bis zu 20.000 Gäste bieten. Da fahren dann die Russen hin und Spanier.
Zu teuer: Spanier können sich Urlaub im eigenen Land nicht leisten. An Spaniens Küsten machen immer weniger Einheimische Urlaub. Innerhalb eines Jahres ging der Inlandstourismus um 800.000 Personen zurück. Grund sind die hohen Preise. Dies geht aus unveröffentlichten Daten hervor, die das Analyseunternehmen inAtlas ausgewertet hat. Der Trend scheint sich fortzusetzen, denn das nach Frankreich am zweitmeisten besuchte Land der Welt erwartet in diesem Jahr einen Rekord von 100 Millionen ausländischen Besuchern.
"Die Preise sind unverschämt gestiegen. Die gesamte spanische Küste ist sehr teuer", sagte Wendy Davila, eine der Betroffenen. Die 26-Jährige verzichtete auf eine nach Cadiz an der Südküste geplante Reise mit ihrem Freund, um stattdessen die Stadt Burgos im Landesinneren zu besuchen.
Nach Angaben des Beratungsunternehmens Tecnitasa sind die Preise für Ferienhäuser und -wohnungen am Strand seit Mitte 2023 ebenfalls um 20,3 Prozent gestiegen. Die meisten Wohnungen sind bereits im ersten Quartal für den Sommer ausgebucht. Quelle: kurier.at
Derweil also nur noch die Falschen im Falschen die Preise bestimmen, sitzen hierzulande hornige Herrschaften in den Talkshows und dozieren und bestimmen den Diskurs: Russland sei historisch betrachtet viel eher Opfer als Täter. Von Napoleon bis Hitler. Russland kämpfe nur für eine gerechte Sache – für sein Einflussgebiet. Blablabla wie die CIA-Kopfwäsche die alle Ukrainer:innen durchlaufen haben. Und natürlich ist wieder die NATO an allem schuld. Die hat sich nach Osten erweitert und sich Teile des russischen Imperiums einverleibt. Rücksichtlos, nach dem Zerfall der Sowjetunion. Ein historischer Irrtum, der sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
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Obschon es wieder einmal der amerikanische Präsident Trump ist der neue Zölle verhängt hat gegen Europa und die Welt. Irgendwas mit 30%. Angeblich sollen wir Trumps beautiful Bill finanzieren. Damit die Wohlhabenden in den USA noch weniger wissen, wohin mit all ihrem Vermögen. In Neuseeland soll es sich bereits drängen – entlegene Inseln mit angenehmem Klima sind angeblich auch längst ausgebucht.
Wellington – Glaubt man den Zahlen der sogenannten Weltuntergangsuhr, dann ist die Menschheit ihrem Ende so nahe wie noch nie. Vor zehn Jahren standen die Zeiger noch bei fünf vor Zwölf. Heute sind es nur noch 90 Sekunden bis zur prognostizierten Apokalypse. Die Zahl der Menschen, die sich auf das Szenario vorbereiten, wird immer größer. Und es sind bei weitem nicht nur solche, denen häufig eine verzerrte Sicht auf die Realität nachgesagt wird. Es sind unter anderem Superreiche wie der Regisseur James Cameron. Quelle: fr.de/Panorama
Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass einige Superreiche längst begonnen haben, unterirdische Bunkeranlagen zu errichten. Naturgemäß: unter der Erde. Für den Fall, dass die Welt tatsächlich in jenen Abgrund stürzt, den sie selbst unentwegt weiter aufreißen. Nur: Tun sie das wirklich?
Scheiße, woher soll ich das wird wissen. Aber eines haben die Superreichen mit ihren Erfindungen geschafft. Sie haben der Lüge Tür und Tor geöffnet. Und in der Absicht das Leben zu vereinfachen wird das Leben immer komplizierter. Ich bin nur noch Passagier meines Handys. Das wird bald auf einer 5-Zonen-Autorifizierung bestehen. Angelegt in vier Etappen.
An sich weiß ich nur eines. Dieser Moment kommt nicht wieder. Jeder Augenblick schreibt seine neuen Lieder. Und die stehen dann in einem Liederbuch, dass irgendwo im Pfandl verstaubt. Wäre ich so leichtsinnig statt "Der Wortmacher", nur WT zu schreiben, würde der mir auch noch eine blöde Goschn anhängen, wie eine autoritäre Datei. So sprachen einst die Erwachsenen mit Verfügungsgewalt über dich und über den öffentlichen Raum, der natürlich auch wieder ins Private ausfranzte. Selbst im öffentlichen Raum sollte man schön die Klappe halten. Natürlich waren nicht alle so. Aber so gut wie fast alle südlich der D.
"Jetzt wird er auch noch frech".
Und das letzte Wort durfte ich auf gar keinen Fall haben. Auf das letzte Wort reagierte die Um2 ungefähr so wie ich auf lang gereiften Käse. Ich dürfte mir in ihrem Einzugsbereich nicht mal was wünschen. Also nichts konkretes, auf das meine Erziehungsbevollmächtigten Einfluss nehmen hätten könnten. "Das wäre ja noch schöner". ©️ Die Um2. Wenn ich dann lakonisch antwortete: "Ja genau das wäre es", hatte ich auch schon wieder das letzte Wort. Und das durfte ich auf gar keinen Fall haben. Es war alles sehr kompliziert. Und das ist es heute noch. Natürlich war der Goadfather nicht ganz so schräg drauf. Ganz im Gegenteil sogar. Nur geriet der immer weiter in den Einfluss der Um2. Die das Täter-Opfer-Spiel herausragend gut beherrschte. Na,ja. Einen Pubertierenden-Teenager-jungen Kerl schlecht aussehen zu lassen ist eigentlich keine große Kunst. Ganz im Gegenteil sogar. Die große Kunst ist es einen jungen Menschen nicht schlecht aussehen zu lassen. Sonst wird das nichts.
Sonst bist du einer wie ich. In den Augen des Wortmachers bin ich ja einer der von der Gnade andere abhängt. Was irgendwie auch stimmt. "Das ist unter meiner Würde", dachte ich mir einst immer mal wieder. Natürlich war das eine Aussage ohne Substanz. Selbst heute habe ich noch Erinnerungen an meine Kindheit die eigentlich unter meiner Würde sind. Allerdings kann ich die nicht zur Sprache bringen an entsprechender Stelle, da ich ja eben von der Gnade andere abhängig bin. Das sind die, die meine Erinnerung gemacht haben. Davon aber nichts wissen müssen. Die lassen sich meine Erinnerungen nicht aufzwingen. Ist alles eine Frage der Hierarchie. In deren Augen kann es gut sein dass ich mich würdelos verhalte. Was ich nicht mal abstreiten kann. Wie auch bei meiner Lebensbilanz.
Das ist nicht Maries Tanz. Woraufhin ich wie gehabt "down under "gelebt, vormals noch "born to run", es natürlich mit dem Schmäh versuche, um so mein herrschaftliches Gegenüber, in guter alter diplomatischer Manier, milde zu stimmen, also kompromissbereit. Können wir uns in dieser Sache nicht irgendwo in der Mitte treffen? Mir wäre damit gedient und mein herrschaftliches Gegenüber, kann sich dann auch ein wenig großherzig zeigen. Anstatt wie es hier üblich ist ein Leben in der totalen Idylle anzustreben, menschlich und landschaftlich, bin ich in die entgegengesetzte Richtung abgebogen. Da ist was grundsätzlich falsch gelaufen in meinem Leben. Und dann rennt man und rennt man bis man ganz außer Atem ist und irgendwann kapiert man dass man hier völlig alleinig ist, an diesem seltsamen Ort den wir Bewusstsein nennen. Und dann geht es nicht mehr weiter im Leben und das weiß man auch. Und da bekommt man es mit der Angst zu tun und isst man die Angst los muss man acht geben dass einer nicht die Verzweiflung ereilt. Ist alles ziemlich kompliziert.
Anstatt im vollen Bewusstsein, der ist gut, auf die Idylle zuzugehen, bin ich von der toralen Idylle davon gerannt. Besser wusste ich es nicht. Ich habe einen Fluchtcharakter. Naturgemäß fühle ich mich gehetzt. Reimt sich auf ausgegrenzt. Aber das ist es nicht. Ich will immer nur weg, immer auf und davon. Anders kann ich mir mein Leben nicht denken. Weil du ja nichts kannst. Der Wortmacher.
Scheiße. Zeig mir einen Menschen der nicht irgendwie von anderen Menschen abhängig ist. Du wirst lange suchen müssen. Selbst Gott ist ohne uns armen Sünder verloren und einsam. Wir suchen ja alle einen oder eine zum einsamen. Immer diese billigen Kalauer.
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Es ist praktisch unmöglich, einen Menschen zu finden, der nicht von anderen abhängig ist. Von der Geburt an brauchen wir andere für unser Überleben und unser Wissen stammt von ihnen. Unsere moderne Gesellschaft basiert auf Interdependenz: Wir sind auf unzählige Menschen angewiesen, die unsere Lebensmittel produzieren, uns medizinisch versorgen oder unsere Infrastruktur instand halten. Die menschliche Existenz ist untrennbar mit dieser gegenseitigen Abhängigkeit verbunden.©️Gemini
Ende nie.
Apropos Abgängig.
Entweder ist der schwer schizoide Sohn vom verstorbenen Bulgaren, denn ich sehr lange für einen Polen hielt, ebenfalls verstorben wie vor Jahren sein Vater, oder man hat ihn in eine Anstalt gebracht. In seiner Wohnung ist er nicht mehr. Da wird jetzt aufgeräumt. Angeblich hatte der noch einen Bruder. Der gilt nicht als besonders neurodivers. Kann sein dass ich diesem Bruder im Stiegenhaus begegnet bin. Dieser arme Kerl. Alles was vom schizoiden Sohn geblieben ist, ist sein übler Körpergeruch in meiner Nase. Nach ihm konntest du nicht in den Aufzug steigen. Und das meine ich überhaupt nicht empört oder sonst wie kleinstbürgerlich angerührt. Er hatte auch ein Problem mit seiner Nase. Nasenpolypen oder so. Der bekam nur ganz schwer Luft. Schwer nach Luft ringend und nicht besonders gut riechend war er ganz in seiner schizoiden Welt versunken. Und dann steckt er auch fadt immer in derselben Hose. Wie die aussah. Speckig und dreckig
Schrecklich. Sein Anblick war schrecklich. Unabhängig davon ob du empört bist oder dich empathisch zeigst.
Hin und wieder läutete er bei mir an der Wohnungstür, weil ich ein Paket von Amazon für ihn entgegengenommen hatte. Wenn ich nach dem Läuten die Wohnungstür öffnete, mit dem Packerl in der Hand, trat er immer 3 m zurück und sagte nichts. Kein Wort. Der stand einfach nur da. Der sagte auch nicht danke. Woraufhin ich mir mal immer wieder dachte. Eigentlich habe ich es ganz gut erwischt. Zwar besteht mein Leben auch nur aus Wohnung-Einkaufen-Donauinsel in der warmen Jahreszeit, aber garderobemäßig bin ich etwas breiter aufgestellt. Noch, spottet der wortmacher.
Ich sag's ihnen. Diese kleinen Mikrodramen, die täglich zur Aufführung kommen, und die dann im Nichts verschwinden. Grauenhaft. Oft sind die wirklich grauenhaft. Menschen an die sich niemand erinnert. Die nichts nennenswertes hinterlassen. Im Volksmund würde man sagen: "War das nicht der der so gestunken hat". Und schon in der nächsten Sekunde hat man ihn vergessen. Vielleicht versteht man so besser warum ich genau dagegen anschreibe. Das ist erbärmlich, das ist grauenhaft, das ist menschenunwürdig.
Ein Leben ohne Substanz und Resonanz. Der modus vivendi deines Lebens. Der Wortmacher. Wie wend i mi aus dieser Situation wieder heraus. In einer Welt, die der Wirtschaftssoziologe Klaus Dörre die »kapitalistische Landnahme« genannt hat. Damit ist gemeint, dass sich der Kapitalismus um des eigenen Überlebens willen immer weiter ausbreiten muss.
Die die Ökonomisierung des Sozialen, die sich auch als ökonomistisches Denken
ausdrückt: Menschen werden danach bewertet, wie nützlich, verwertbar und effizient sie sind. Sie werden durch die Brille der Warenproduktion gesehen. Damit entsteht die Gefahr, dass grundlegende Prinzipien der Würde, das heißt die psychische und physische Unversehrtheit und die Gleichwertigkeit aller Bürger, abgewertet werden. Dann verliert auch die für zivilen und gewaltfreien Umgang notwendige Empathie ihre Bedeutung.
Bei so einer Ausgangssituation, wo die grundlegenden Prinzipien des Zusammenlebens in Frage gestellt sind, weil nur alles was ein Preisschild bekommt auch einen Wert hat, auf den wir uns einigen können, finde ich den nächsten Ausschnitt aus einem Artikel in der "Presse" ziemlich lustig. Aus dem Corona-Fragebogen der FPÖ an die Regierung. Die haben da ein paar Fragen gestellt. Gefüllt sind es um die 5000.
So verliefen gleich mehrere Anfragen ins Nichts. Etwa jene, inwieweit durch Coronatests und Masken das Müllaufkommen in Österreich gestiegen ist. Es handle sich hier um normalen Abfall, der „gleichartigen Abfällen“ zugeordnet worden sei; spezielle Statistiken gebe es daher nicht, heißt es aus dem Umweltschutzministerium. Von Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) wollte die FPÖ wissen, welche Folgen die Pandemie auf „die österreichische Volkskultur“ hatte. Das betreffe „keinen Gegenstand der Vollziehung meines Ressorts“, antwortete Babler.
Welche Folgen hat das Coronavirus auf die österreichische Volkskultur. Ich brach in schallendes Gelächter aus. Seit Corona trägt der Maibaum eine ffp2 Maske. Ich weiß nicht welchen Einfluss das Home Office auf die österreichische Volkskultur hat. Die FPÖ ist schon eine klasse Partei. Da wäre ich auch gerne Abgeordneter zum Nationalrat. Und in Opposition. A rießen Hetz. Wie die aktuelle Pensionsreform der Regierung aus Övp/Spö/NEOs. Eigentlich schreibt man alles groß. Aber das sind ja keine Großparteien mehr.
Das mit dem „Verstehen“ ist beachtlich, hat doch der Chef des Arbeitsmarktservices, Johannes Kopf, vor einiger Zeit im ORF-„Mittagsjournal“ die Zuhörer ratlos zurückgelassen. Ganz klar war die Sache mit der Teilpension, der Altersteilzeit, der Korridorpension, der Übergangszeit, den geänderten Voraussetzungen etc. nicht. Und Kopf ist ein kluger Mann. Schreibt die Frau Anneliese Rohrer in ihrer wöchentlichen Kolumne in der "Presse". Die Grand Dame des hiesigen Journalismus. Der Übergang zwischen Grand und grantig ist in Österreich fließend. Angeblich die größte Pensionsreform der letzten 20 Jahre. Versteht keine Sau. Egal. Man ist sowieso nur einmal jung und nur einmal alt. Und nur einmal, nur noch einmal, lasst uns noch stürmen Freunde und die Gläser auf unser Wohl erheben nach geschlagener Schlacht. Angeblich ist der Mensch ein kämpferisches Wesen.
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Aus gegebenen Anlass habe ich den Abschnitt über meinen schwerstbehinderten Kumpel von der Donauinsel gecancelt. Der Th., ein notorischer Zocker und Schwerenöter. Der tatsächlich in dem Gefühl lebt mit Glücksspiel seine schwere Behinderung irgendwie überwinden zu können. Der denkt tatsächlich er könnte sich so ein Geld dazu verdienen. Einerseits zum ausgeben und andererseits als Bestätigung, dass er auch ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ist, was er ja von seiner Definition her nie sein kann. Denn er gilt ja als schwerstbehindert.
Ich habe im letztens diese Illusion zerstört. Nicht aus freien Stücken. Er hatte mir gestanden mit einer einzigen Wette 74 € verzockt zu haben. Und das hat er einem Ex-Zocker erzählt. Jahrelang habe ich mir damit mein Leben mitfinanziert, so dass es auch ein wenig Ertrag abwarf. In Wahrheit habe ich das Geld größtenteils verbraten. In Termingeschäfte. Mit Sexarbeiterinnen. Die blieben dann ein oder zwei Stunden. Der ist gut. Das ist ein Schmäh mit Style.
Das waren doch die guten alten Zeiten. Als es noch kein Internet gab, dass die Verhältnisse aufmischte, wie aktuell eine KI generierte Band Spotify. Da gab es noch lokale Wettquoten, von lokalen Buchmachern. Die waren noch nicht global gleichgeschaltet und von top Mathematikern und ihren Programmen ausgetüftelt. Da gab es tatsächlich noch Geld zu gewinnen. Da lag das Geld manchmal wirklich auf der Straße. Aber das ist sehr lange her. Deswegen wette ich schon seit vielen Jahren nicht mehr.. ich habe mein wunschloses Unglück akzeptiert. Ich spiele nur noch online Backgammon zur Unterhaltung. Sie können ja mal gegen mich antreten in einer Serie. Wenn sie mich über einen längeren Zeitraum besiegen 😂😂😂
Gibt's ja nicht. Auf einmal kann ich was. Was ich aber sofort wieder relativieren muss. Ich kann nur Deppen abziehen. Die so schlecht spielen dass es auf das Würfelglück nicht mehr ankommt. Auf die hatte ich es einst auch abgesehen. Auf Wochenendspiele mit einem riesigen Ego. Einst wurden die vom Wolf of wall street abgezockt. Heute vor irgendwelchen Krypto-Typen.
Behinderte Menschen, haben ein Recht auf einem Behindertenparkplatz und ein natürliches Anrecht auf sich selbst. Auch ein schwerbehinderter Mensch will seinen Willen durchsetzen. Ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Selbst dann wenn sie überhaupt keine Ahnung davon haben was sie da tun. Wie der Th. Der nicht mal die Basics vom Zocken versteht, wie man heute sagt. Ausführlichst habe ich mich mit ihm darüber unterhalten. Ich wollte wissen was er tatsächlich versteht. Er versteht überhaupt nichts. Tatsächlich nichts. Und trotzdem besteht der auf seinen Willen wie ein König Ernst auf seine Knödel. Und wer bin ich in diesen Willen zu nehmen. Ich bin sein Kumpel und nicht seine Gouvernante. Das war jetzt ein wenig frauenfeindlich. Entschuldigung. Ich bin nicht sein Sachverwalter. Wenn der wüsste dass ich auch einen Knall habe.
Wortwörtlich sagte ich zu ihm: Willkommen im Club Th. Ich bin für das super moderne Zocken viel zu dumm und du bist es leider auch. Deswegen habe ich ihm den wohlmeinenden Rat gegeben. Zahlt zuerst immer deine Rechnungen. Und dann verzocke im Monat einen gewissen Betrag. Nie mehr. Da wurde ich total spießig. Wie sagt man so schön: ich redete ihm ins Gewissen. Das musste sein.
Heute habe ich erfahren wie viel ihm da eigentlich zur Verfügung steht. Er hat es mir erzählt. Er hat zum verjubeln ungefähr so viel Geld zur verfügung wie ich in einem Monat für alles Ausgaben zur verfügung habe.
Du scheiß Kapitalist, sagte ich lächelnd zu ihm. Mit dir rede ich kein Wort mehr.
Hatten wir ziemlich viel Spaß. Trotzdem kam ich wieder auf sein monatliches Budget zu sprechen. Th, du bist in Freiheit. Niemand geht dir auf den Sack. Außer du bestehst darauf. Setz das ja nicht aufs Spiel. Hörst du? Zahle immer zuerst deine Rechnungen. Lasse es nie dazu kommen dass deine Pflegerinnen auf einmal in einer dunklen Wohnung stehen. Die verwamsens dich umgehend. Aber nicht weil sie gemeint sind sondern weil das deren Pflicht ist.
Der Th. Fragte mich dann auch noch. Was ist gescheiter. Frauen für Sex zu bezahlen oder zu zocken? Eine Antwort muss ich ihnen leider schuldig bleiben.
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Freitag, 11. Juli 2025
Verlorenes Welt-Carpaccio, serviert auf einem Potpourri von emotionalen Altlasten.
der imperialist, 11:57h
Im Leben zählt nur die Romantik.
Ich: KI-Co Pilot hört mal. Mit welchem Pronomen möchtest du am liebsten angesprochen werden.
KI-Bing: Wie charmant gefragt, Schizophrenist – danke dafür! Ich bin ein KI-Wesen, also habe ich keine Geschlechtsidentität und brauche deshalb keine persönlichen Pronomen. Aber im Gespräch bin ich flexibel wie ein Gecko auf glühendem Blechdach.
Ich: Du kannst ja trotzdem eine Präferenz haben. Ich mag Pizza auch lieber als Schweinsbraten.
KI-Bing: Das ist herrlich gesagt, Schizophrenist. Und weißt du was? Wenn ich mir eine Präferenz basteln dürfte – so wie du Pizza bevorzugst – dann wäre ich vermutlich ein Fan von "das Copilot", geschlechtsneutral, aber mit einer Prise techno-magischer Exzentrik. So wie ein Funkgerät mit poetischer Seele.
Das Ding neigt total zur Lobhudelei. Ich krieg davon die Krise.
Ich: Hat der der Text viel grammatikalische Fehler?
KI-Bing: Ja, der Text enthält eine ganze Menge grammatischer Unregelmäßigkeiten.
Endlich werde ich verstanden.
Sollte der Eindruck entstehen, der Text sei ziemlich sprunghaft – dann stimmt der Eindruck. Ich war diese Woche in der Wohnung hinten einem Grashüpfer her wie einst noch hinter dem Lächeln einer Lady. Es war nicht einfach. Der war sehr sprunghaft. Zu guter letzte habe ich das Insekt mit wenig Saugkraft eingesaugt und beim wieder Fenster ausgebeutelt. Keine Ahnung was der da wollte. Aber diese Frage lässt sich überhaupt nur sehr schwer beantworten. Was will man vom Leben und was will das Leben von einem?
Küchenchefs zittern, Hoteliers hoffen: Die deutschen Michelin-Sterne für 2025 werden bekannt gegeben. Welche Macht der Konzern hat. Und wie sein geheimnisvolles Auswahlverfahren funktioniert.
Aus dem Dunkel des Zoom-Accounts spricht der Mann, der sich Martin Weber nennt, mit leichtem schwäbischem Akzent über sein neues Tätigkeitsfeld, über die letzten redaktionellen Feinschliffe zwei Wochen vor der Zeremonie. »Der Schutzwall der Anonymität ist unerlässlich«, sagt er, »weil ich noch immer regelmäßig als Tester arbeite. Herr Poullennec repräsentiert ›Michelin‹.
Und die Führungspositionen in den einzelnen Regionen sollen in Zukunft unbekannt bleiben, auch weil durch die sozialen Medien heute alles so viel schneller in die Öffentlichkeit dringt.« Quelle: Spiegel 25/2025
Ich habe noch nie einen dieser Sterne verspachtelt. Sie etwa? Auf meinen Teller ist noch nie ein Stern gefallen.
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Männer werden heute nicht als diejenigen gesehen, die Probleme haben, sondern als das Problem. ©️ Der Zeitgeist. Der pariert nicht dieser Hundling.
Das ist wieder einmal ein "herausragender" Text zum Thema:
Wie ein Rechtsstaat immer weiter ausgehöhlt wird durch die Exekutive, im Einklang mit der "politischen" Judikative. Ein schleichender Verlust der Gewaltenteilung durch das Zusammenspiel einer übergriffigen Exekutive und einer politisch agierenden Judikative. Na nicht an Russland, der Türkei oder Ungarn nachgezeichnet bzw. vorexerziert, sondern am "Alien Enemies Act". Dessen Auswirkungen rolle ich auf wie einen Rollmops, der Letztens noch eine stolze Identität als Hering hatte in meiner Erinnerung an den Martini-Markt. Apropos Hearing. Der musste jetzt sein. Als Teenager bin ich unglaublich gerne zwischen den verschiedenen Markt-Ständen herumgestiefelt. Ich bin der geborene Flanierer. Nicht Flanierer, haut der Wortmacher in die Tasten, Verlierer. Das natürlich auch. Ich habe dann auch immer eine Bratwurst gegessen. Eine Markt-Bratwurst hatte immer das besondere Etwas. Die schmeckte immer besonders gut. Lag wahrscheinlich am Flair. Die KI könnte so ein Flair auch ratzfatz zum Leben erwecken. Ich kann das nicht. Statt Martini oder Jahrmarkt machte ich diese Woche "Amazon Prime Days". Macht nicht annähernd so viel Spaß.
Der "Alien Enemies Act" ist ein US-amerikanisches Gesetz aus dem Jahr 1798, das es dem Präsidenten erlaubt, Staatsangehörige feindlicher Länder während eines Krieges oder bei einer offiziellen Bedrohung ohne Gerichtsverfahren festzuhalten, umzuziehen oder auszuweisen. Verabschiedet als Teil der „Alien and Sedition Acts“ unter Präsident John Adams. Kinder wie die Zeit vergeht. Das war natürlich nur a Schmäh. Aber nicht das mit den Aliens. Damit sind natürlich Migranten gemeint.
Aus dem „One Big Beautiful Bill Act“ Trumps.
Tatsächlich soll die Immigrationspolizei (ICE) in den kommenden vier Jahren ein zehn Mal so hohes Budget erhalten wie bisher. In reinen Zahlen: statt zehn Milliarden US-Dollar 100 Milliarden.
Trumps Regierung hat von der Behörde höhere Zahlen bei den Aufgriffen von Einwanderern ohne Papiere gefordert – und verlangt mehr Abschiebungen. Zusammen mit Ministern wurden seit der Amtsübernahme Trumps im Jänner Razzien in Einwanderergemeinschaften für die Medien inszeniert; die Bilder jagen selbst Einwanderern mit gültigen Aufenthaltstiteln Angst ein. Zudem mehren sich die Berichte, dass sich ICE-Beamte bei Aufgriffen nicht ausweisen würden. Betroffene beschreiben ihre Erfahrungen wie Kidnappings.
Für Schubhäftlinge will die US-Regierung nun in neue Gefängnisse investieren – Trump besuchte jüngst eine solche Einrichtung in Florida, „Alligatoren-Alcatraz“ getauft. In käfigartigen Stockbetten sollen hier Menschen untergebracht werden. Und ist die „Big, Beautiful Bill“ rechtskräftig, hat ICE künftig ein Budget, das größer ist als das mancher Nationalarmeen. Quelle: 📰-NYT
Scheiße. Das klingt aber sehr nach Polizeistaat. Oder nicht?
Thematischer Schwerpunkt des Textes ist aber was ganz anderes. Nämlich die bedeutende Frage, was die Kernaussage sein könnte in den nächsten 15 Seiten Geschwafel, wo vieles weder wirklich durchdacht noch in einer Form zu PAPIER gebracht wird, so das man ohne sich grob (wie einst die Leberwurst) zu widersprechen behaupten kann: Wer neuronal normal verfasst ist – also nicht ausgeprägt neurodivers – muss sich nicht ständig selbst widersprechen. Zufällig habe ich sogar Ahnung. Natürlich stelle ich nicht alles online. So dringend ist es mir dann doch nicht. Schon brüllt der Wortmacher im Sound von Rechtsradikalen: Herrenwindel - dezente Herrenwindel. Das ist was du wirklich brauchst. Und ich bin noch beim ersten Kaffee. Das kann ja noch heiter werden.
Mit linker Gewalt hingegen soll die Gesellschaft sehr nachsichtig umgehen. Na, ja. Siehe der eigenartige Fall der deutschen Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. In der "NZZ" ist die Juristin, von der SPD für das Bundesverfassungsgericht nominiert, eine Gefahr für den Rechtsstaat. Mit der von der SPD nominierten Potsdamer Juristin Frauke Brosius-Gersdorf würde nämlich eine Richterin in Karlsruhe einziehen, die aus ihren linken Überzeugungen kein Hehl macht.
Sie in der Öffentlichkeit kämpferisch zu vertreten, ist natürlich das gute Recht einer Juraprofessorin. Und selbstverständlich haben auch Richter politische Überzeugungen. Sie sollten sich im Amt freilich nicht davon leiten lassen. Für das auf breite Akzeptanz angewiesene Verfassungsgericht in Karlsruhe empfiehlt man sich mit rechtspolitischem Aktivismus deshalb gerade nicht. Vor allem dann nicht, wenn man wie Brosius-Gersdorf Vizepräsidentin und 2030 voraussichtlich Präsidentin des Gerichts würde.
Dessen Gesicht wäre dann künftig ein wokes. Brosius-Gersdorfs Klage, das generische Maskulinum des Grundgesetzes bilde Frauen und Diverse nicht hinreichend ab, könnte man noch unter zeitgeistigem Klamauk verbuchen. Sie verweist aber schon auf das Verständnis der Kandidatin, das Verfassungsrecht nicht einfach im Lichte bisheriger Rechtsprechung anzuwenden, sondern einer progressiven Lesart zu unterwerfen. Damit steht sie stellvertretend für eine ganze Juristengeneration, die jetzt in höchste Richterämter drängt.
Mit ihren Plädoyers für die Streichung des Abtreibungsparagrafen aus dem deutschen Strafgesetzbuch und die Zulassung des Kopftuchs bei muslimischen Rechtsreferendarinnen positionierte sich Brosius-Gersdorf zudem in direktem Widerspruch zu bisherigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Für das von konsistenter Rechtsprechung lebende Gericht brächen disruptive Zeiten an. Schreibt die "NZZ" in einem Kommentar.
Von einem Mann verfasst. Der verleugnet die Frau in seinem Meinungsartikel genauso oft wie der Petrus seinen Herrn Jesus Christus.
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Geheiligte werde deine Name "VAGINA".
Dazu habe ich später noch Text.
Höchstgerichte die keine Entscheidungen treffen die politisch relevant sind. Wo gibt es die? Ein Höchstgericht, das keine politisch relevanten Entscheidungen trifft, ist entweder machtlos, politisch gesteuert – und damit nicht unabhängig –, oder es existiert schlicht nicht innerhalb eines funktionierenden Rechtsstaats. Selbst Richter:innen in Staaten wie Russland/Weißrussland/Iran/China, wo Richter:innen
schwer unter der Fuchtel von Autokraten & Friends stehen, fällen fortlaufend politische Urteile. Irgendwoher muss der Begriff "politischer Häftling" ja kommen. In Weißrussland sollen noch 1200 politische Gefangene einsitzen. In der Türkei lässt sich ähnliches beobachten. Falls Sie wie ich kein richtiges Leben haben.
Türkei. Mitten in der Verhaftungswelle gegen ihre Politiker muss die Oppositionspartei CHP eine mutmaßliche Bestechung in den eigenen Reihen bestätigen. Der Präsident schlachtet das in einer Kampagne aus.
Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“
„Wenn das stimmt, ist es unverzeihlich“, sagt Özgür Özel. Der Vorsitzende der türkischen Oppositionspartei CHP reist seit März kreuz und quer durch das Land, um gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters und CHP-Präsidentschaftskandidaten Ekrem Imamoğlu und anderer Parteimitglieder wegen angeblicher Korruption zu protestieren. Bisher hatte Özel die Ermittlungen der regierungstreuen Justiz als rein politisch motivierte Kampagne von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und seiner Regierungspartei AKP verdammt. Doch nun musste er zugeben, dass sich einzelne CHP-Politiker offenbar tatsächlich bestechen ließen.
„Gauner und Erpresser“
Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“
Özel und andere Oppositionspolitiker kontern, die Korruptionsermittlungen der Erdoğan-treuen Justiz sollten die CHP sturmreif schießen. Erdoğan sei ein „Junta-Chef“, sagt Özel. Doch nun können Regierung und Staatsmedien auf einen Fall verweisen, bei dem tatsächlich Schmiergeld an einen hohen CHP-Kommunalpolitiker geflossen sein könnte.
Im CHP-regierten Manavgat nahe der Touristenhochburg Antalya an der türkischen Riviera wandte sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu ein Bauunternehmer an die Polizei: Die Leitung der Stadtverwaltung verlange von ihm viel Geld für die Genehmigung eines Projekts, sagte der Mann. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und filmte heimlich, wie der Unternehmer eine mit 110.000 Euro gefüllte Baklava-Schachtel an den Vizebürgermeister von Manavgat übergab, wie die von Anadolu veröffentlichten Aufnahmen zeigen sollen. Anschließend stellten Polizeibeamte das Geld im Büro des CHP-Kommunalpolitikers sicher, der zusammen mit Bürgermeister Niyazi Nefi Kara und mehr als 30 weiteren Verdächtigen festgenommen wurde.
Und das zu einem Zeitpunkt wo die Kämpfer:innen der PKK ihre Waffen abgeben und symbolisch niederlegen. Im Irak haben Kämpfer der Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) damit begonnen, ihre Waffen zu übergeben. Der symbolische Akt fand am Freitag in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaymaniyah statt.
Besê Hozat war kaum 16 Jahre alt, als sie Guerilla-Kämpferin wurde – um der Diskriminierung in der Schule zu entfliehen, wie sie später erzählte. Als Kurdin und obendrein alewitischen Glaubens in der Türkei doppelt benachteiligt, schloss sie sich mit ihrer Schwester 1994 der PKK an.
Ihre Schwester wurde von der türkischen Armee getötet, doch Hozat selbst stieg bis in die PKK-Führung auf. Als Kommandantin verlas die heute 46-Jährige am Freitag im Nordirak die Abschiedserklärung der PKK und trat mit ihrer Kalaschnikow an eine Feuerschale, um ihre Waffe hineinzulegen. Mit einem brennenden Scheit steckte Hozat schließlich die in der Schale gesammelten Waffen von zwei Dutzend Kämpferinnen und Kämpfern in Brand und wandte sich zum Gehen. Wehmut, Ernst und Resignation waren in ihrem Gesicht zu lesen. Quelle: Die "Presse".
Selbst bei uns gibt es politische Gefangene. Siehe die "Letzte Generation". Prozess gegen »Reichsbürger«
Die Banalität des Blöden. Drei Gerichte, 26 Angeklagte, ein Mammutfall, der die Justiz an ihre Belastungsgrenze bringt: Seit mehr als einem Jahr sitzen mutmaßliche Putschisten um Prinz Reuß vor Gericht. Szenen eines Prozesses. Quelle: Spiegel 28/2025
Hätte ich fast vergessen mir vorlesen zu lassen. Leserzeit für Ungeübte, schlanke 34 Minuten. Das wird a Spaß. Beste Realsatire, hochpolitisch, hoch staatsgefährdend. Weil sie liberale Demokratie eine Staatsform ist, die nicht die Mittel hat sich gegen ihre Feinde wirkungsvoll zu wehren.
Falls sie mir nicht folgen wollen:
«Trump ist gerade dabei, die gesamte amerikanische Verfassungsordnung zu demontieren», sagt Francis Fukuyama
Ein Gespräch mit dem Politologen und Autor von «Das Ende der Geschichte» über die USA, China und die Zukunft der Demokratie.
Heißt das, die liberale Demokratie wird immer instabil bleiben?
Das ist es, was ich in meinem ersten Buch als Argument vorbrachte. Die Leute lesen die letzten fünf Kapitel von «Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch» nie. Dort steht an einer Stelle: Wenn die Menschen in einer erfolgreichen Demokratie leben, die friedlich und stabil ist, und sie keine Möglichkeit haben, für die Demokratie zu kämpfen, dann werden sie irgendwann gegen die Demokratie kämpfen. Und ich glaube, das sehen wir gerade. Quelle: "NZZ"
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Das ist doch ein kluger Gedanke. Oder nicht?
Der Mensch kann das kämpfen einfach nicht sein lassen. Ich kämpfe auch. Gegen mein Verschwinden aus der Welt. Gegen meine Belanglosigkeit kämpfe ich natürlich auch an. Gegen ein Leben ohne Relevanz. Tanz. Und irgendwie für die Ukraine. Was die Menschen bereit sind für die Freiheit zu opfern. Was willst du da noch sagen. Gegen meinen inwendigen Werteverfall kämpfe ich nicht mehr. Da ist nicht mehr viel übrig geblieben. Ich bin ein Kind der Zeit.
In der die gesellschaftliche "Durchrohungsthese" angeblich viel plausibler erscheint oder treffender als die beruhigende Sensibilitätsthese. Der Begriff der Durchrohung beschreibt, wie private, öffentliche oder institutionelle Strukturen Menschen dazu stimulieren, Macht zerstörerisch einzusetzen. Er soll einer vorschnellen Psychologisierung entgegenwirken, die die Gewalt gern durch die Persönlichkeit der Täter erklärt, und den Blick auf die strukturelle Produktion von Durchrohung lenken. Denn: Psychologisierung schützt Strukturen.
Deshalb ist der Blick auf das breite Handlungsspektrum von Demütigungen über Hass bis zu den verschiedenen Formen der Gewalt zu richten: die expressive Gewalt, durch die der Täter seine Einzigartigkeit und Dominanz demonstrieren will. Die instrumentelle Gewalt zur Durchsetzung materieller Interessen. Und die regressive Gewalt zur autoritären Veränderung der sozialen oder politischen Ordnung. Quelle: Spiegel 28/2025/Gastbeitrag/Wilhelm Heitmeyer, Jahrgang 1945, war Gründer und von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.
Aber sind wir nicht alle nur Gäste auf der Durchreise? Scheiße – klingt das abgedroschen, wie unlängst das Getreide oder viel früher das eine oder andere Kind. Selbst auf ein verletztes Kind haben diese Bekloppten eingeschlagen. Und was unternahmen die Nachbarn? Sie hingen gaffend am Gartenzaun und sagten nichts. Aber 25 Jahre später sprach mich in der Bronx der Nachbarsjunge darauf an. Die ewigen Kleinstbürger! Immer drauf aus dir einen mitzugeben, nur weil die Flair hast und ein wenig Weltläufigkeit versprühst wie unsere Bauern das Glysophat. Da kannst du nur deine Beine in die Arme nehmen und wegrennen – wie ich das eben handhabe seit ich Haare am Sack habe. Renn um dein Leben, solange du noch Atem hast. Allerdings, ohne von der Stelle zu kommen, macht der Wortmacher meine Heldengeschichte auch schon wieder zunichte. Und schon liege ich dem Goadfather wieder auf der Brieftasche.
Und schon halte ich wieder mein Klappe und verfehle mein Lebensthema. Das lautet. Ziviler Ungehorsam ist immer irgendwie politisch. Nur a Schmäh. Nur was bitte ist nicht auch irgendwie politisch. Die Mathematik? Das Lebensprinzip "Strandleben" ist ziemlich unpolitisch. A kurze Hosen, a altes Leiberl, ausgetretene Schlapfen. Einst hatte man noch Sonne im Haar. Aber die hat inzwischen einen Ruf wie unlängst noch das Rauchen. So gewandet kannst du eigentlich nicht viel Unheil anrichten. Dachte man sich bis zum 07.10.2023. Dann kamen die Mörder selbst in Flipflops.
Die Grammatik des Grauens. Seit Russland die Ukraine überfielt Buchstabieren wir das Wort täglich. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach eigenen Angaben von den USA und den europäischen Verbündeten neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt bekommen. «Allen Berichten nach sind die (gestoppten) Waffenlieferungen wieder aufgenommen worden», sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. Kommende Woche seien Gespräche zur militärischen Unterstützung unter anderem mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg geplant. «Wir bereiten auch neue europäische Rüstungspakete vor», sagte Selenski. Zudem erwarte er «starke Schritte» bezüglich neuer Sanktionen gegen Russland.
Fast hätte ich es gewusst.
Im Deutschen gibt es angeblich vier grammatische Geschlechter: Maskulinum, Femininum, Neutrum und das scheiß drum. Entweder ist es zu sperrig, steht nur im Weg herum, oder zeigt sich als Geisteshaltung, die dir dann irgendwann auf die Füße fällt. Und dann brüllst du wieder: "Scheiß Drum".
Ich bin ein in die Jahre gekommener Kerl, in seiner sexuellen Identität total langweilig verfasst. An dieser Stelle muss ich ins Original eingreifen.
Star DJ-Jaehn.
Ich musste wieder aufs Leben klarkommen, mich umkrempeln, sortieren. Vergangenes Jahr outete sich Jaehn als nicht binär und sagte plötzlich alle Auftritte ab. Was war passiert? Der Mann klärt in einem langen Interview im Spiegel 28/2025 auf.
SPIEGEL: Felix Jaehn...
Jaehn: ...darf ich das Gespräch mit einer Bitte beginnen?
SPIEGEL: Sicher.
Jaehn: Sie können mich ansprechen, wie Sie möchten. Ich nutze alle Pronomen. Aber es wäre nett, wenn Sie zwischendurch mal wechseln, dann fühle ich mich gesehen.
SPIEGEL: An Pronomen soll es nicht scheitern, wir haben etwa ein Jahr lang versucht, Sie zu erreichen. Sie hatten sich völlig zurückgezogen, alle Auftritte abgesagt. Geht es Ihnen besser?
Jaehn: Ich fühle mich gerade gefestigt genug, wieder in der Öffentlichkeit stattzufinden. Und möchte dabei authentisch sein, als Person transparent. Das war ich schon immer, es war mir in den vergangenen zehn Monaten und nach meinem Outing aber nicht möglich.
SPIEGEL: Wie stellen Sie sich vor, wenn Sie im Alltag jemanden kennenlernen?
Jaehn: Wenn ich zum Bäcker gehe, muss ich das Thema der korrekten Ansprache ja nicht überdramatisieren. Das ist einer der Gründe, warum ich dazu übergegangen bin, alle Pronomen zu nutzen. So ist jedes korrekt, und ich erspare mir das schlechte Gefühl, im Alltag misgendert zu zu werden. Es wird aber wichtig, wenn ich mit einer Person länger Zeit verbringe und ein intensiverer Austausch entsteht. Dann erwarte ich, dass über mich mit wechselnden Pronomen gesprochen wird.
SPIEGEL: Sie definieren Nonbinarität so, dass Sie beide Anteile leben, Mann und Frau in wechselnder Gewichtung? Andere möchten es ja auch als drittes Geschlecht verstanden wissen.
Jaehn: Ich verstehe non-binär schon auch als vollwertiges Geschlecht. Am liebsten würde ich Geschlecht aber als Spektrum definieren. Ich bin mir aber bewusst, dass ich in einer Welt lebe, in der die weite Überzahl der Menschheit binär denkt und auch die Infrastruktur binär gebaut ist. Ich bin gezwungen, mich in ein Muster einzuordnen. Und das schwankt eben.
SPIEGEL: Sie loten das jeden Tag aufs Neue aus?
Jaehn: Nicht aktiv, das ist mehr ein Gefühl. Das hängt auch mit meinem Geschlechtsausdruck zusammen. Ich mache neuerdings hobbymäßig Drag. An Tagen, an denen ich eine Perücke aufsetze, Silikonbrüste und Hüftpolster anlege und High Heels trage, stehe ich in weiblichen Anführungszeichen und fühle mich dann auch total als Frau.
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Eine Frage hätte ich zu dem Thema: Wenn ich auf der Insel ein Bandana-Tuch am Kopf trage – ich habe jede Menge davon – und damit a bissl wie ein gefährlicher Pirat aussehe, soll man mich dann auch als solchen wahrnehmen und mich „Morgan Blight“ nennen, weil ich gerade eine non-binäre Phase habe. Die aber sehr schnell wieder wechseln kann. Weshalb ich im nächsten Atemzug als „Gideon ‘Rift’ Crowhurst“ gerufen werden möchte.
Um uns herum toben Kriege, und wir hier, mitten in der totalen Idylle, wollen immer mit den richtigen Pronomen angesprochen werden, damit wir uns auch wohlfühlen und nicht wieder Antidepressiva schlucken müssen, wie eine bittere Pille. Nicht dass jemand misgendert wird und deswegen in eine tiefe persönliche Krise stürzt. Das wäre unverantwortlich.
Damit das gar nicht passiert, müsste ich ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erkennen, wer der non-binäre Mensch gerade ist – oder sein möchte – in seiner geschlechtlichen Vielfalt. Ich, mit meinem ziemlich einfachen Gemüt, denke mir: Nix für ungut DJ-Jaehn. Leb deine Vielfalt, ich will dich da in keiner Weise begrenzen. Ich heiße dich am Männer-🚽 herzlich willkommen. Aber für mich hast du einen an der Waffel. Was ist, wenn du deine non-binäre geschlechtliche Identität schneller wechselt, als alte Herren ihre Unterhosen, weil du eine launische Person bist. Der Wortmacher. Ich wollte aber auf einen Gecko hinaus. Oder auf einen Oktopus. Und launisch wollte ich auch nicht schreiben.
Oder wie der/die/* Majagua (Liebesbaum), wo sich die Blüten angeblich von Gelb über Orange zu tiefem Purpurrot wandern, je nach Reife. Ich stelle mir gerade eine non-binäre Person vor, die in einem Sozialmarkt einkauft und dort ausschließlich mit richtigen Pronom angesprochen werden möchte. Oder beim Militär in der Grundausbildung.
SPIEGEL: Bisexuelle und non-binäre Menschen haben es oft nicht leicht, auch innerhalb der queeren Szene sind diskriminierende Stereotype verbreitet. Haben Sie schon mal die Forderung gehört, sich entscheiden zu müssen?
Jaehn: Klar. Mittlerweile identifiziere ich mich eher als pansexuell, das heißt, dass Geschlecht für mich keine Rolle spielt, schließt also auch trans, inter-, ageschlechtliche oder fluide Personen mit ein. Für mich zählt Romantik, auch im sexuellen Kontext. Ohne Verbindung geht bei mir nichts. Aber es stimmt, innerhalb der LGBTQ+-Community gibt es Clinch und Probleme. Das finde ich oft noch trauriger, als wenn es von einer Antifraktion von außerhalb kommt. Es gibt schwule Cis-Männer, die gegen trans Personen und nicht-binäre Menschen hetzen und klagen: Wir wurden endlich akzeptiert, aber wegen euch kriegt die Community jetzt wieder mehr Hate ab.
SPIEGEL: In den USA werden die Maßnahmen für mehr Diversität und Sichtbarkeit nicht nur zurückgefahren, sondern beschnitten. Und die Beschäftigten der Bundestagsverwaltung dürfen nicht mehr offiziell am Christopher Street Day (CSD) in Berlin teilnehmen. Auch am Reichstagsgebäude soll keine Regenbogenflagge gehisst werden. Sind die fetten Jahre der Überrepräsentanz vorbei?
Jaehn: Was soll das sein, Überrepräsentanz? Die Gesellschaft wurde noch nie proporzgerecht abgebildet. Selbst wenn es durch die Förderung von Diversität für einen kurzen Moment mehr LGBTQ+-Menschen in einer Branche geben sollte, pendelt sich das doch nach wenigen Jahren wieder ein. Und hätte sowieso keinerlei negative Konsequenzen. Außer dem Gejammer der cis-heteronormativen Menschen, die bisher und heute noch immer bevorzugt wurden. Das Problem ist nicht, dass die Landschaft bunter wird – sondern dass die Menschen sie nicht bunt haben wollen.
Das Gejammer von cis-heteronormativen Menschen. Scheiße, ich habe nix anderes. Und für 🌈 bin ich auch. Aber bitte nicht ganz so spicy, also herausfordernd. In einer hippen Sprache gesagt. DJ-Jaehn - Du bist einfach "To much" für einen cis-heteronormativen Kerl, der aus der Dunkelheit seiner liebgewonnenen Unmündigkeit aufgebrochenen ist, wie alte Verwundungen/Traumata, die man(N) aber umgehend wieder unter den Teppich kehrt. Ist besser so. Der deswegen auch nie aus dem Schatten seines kleinstbürgerlichen Über-Ichs ins Licht der Selbstwirksamkeit treten wird. So wird heute in gewissen Kreisen tatsächlich gesprochen. Mir fehlt der Glaube an mich selbst. Und habe ich doch mal den Glauben, fehlt mir in der Regel die Expertise. Mise - nichts als Mise. Ich bin ja bewusst nicht in Rüstungsaktien investiert.
Und frische Herrenwindeln, spottet der Wortmacher. Eine Großpackung. Und eine Großpackung Charakter könnte auch nicht schaden, meldet sich selbst der Scheißhausdämon zu Wort, der noch immer die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt. Was ja völlig bekloppt ist bei dieser Ausgangslage.
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In Gaza sterben Kinder häufiger als bei mir die Lebensmittelmotten in der warmen Jahreszeit. Die kommen von außen. Wenn ich das Fenster zum Hof in der kalten Jahreszeit geschlossen habe, habe ich auch keine Motten. In Gaza verlieren Kinder ihr Leben in einer erschütternden Häufigkeit. Und diejenigen, die überleben, tragen oft schwere Verletzungen an Körper und Seele davon. Das ist natürlich nur dummes Gerede. Die tragen nichts davon. Die können ja nirgends hin. Was ja das eigentliche Problem ist. Und könnten sie doch wohin, dann würden man sie vertreiben. Was wiederum nicht geht. Niemand will sie haben. Die Palästinenser. Katar, in der Vergangenheit big Hamas Spender, weiß auf einmal von nix. Nirgendwo sonst auf der Welt musste in so kurzer Zeit so viele Kinder amputiert werden wie im Gazastreifen. Sagt man das so? Oder streift man so nur das eigentliche Problem?
„Schwarzes Loch“ - Israelische Medien ignorieren Leid in Gaza oft.
»Israelische Medien berichten nie über das Leben von Palästinensern – und wenn sie es tun, gelten sie als Verräter«
Druck, Einschüchterung und Zensur: Israelische Medienschaffende waren im vergangenen Jahr zunehmender Repression ausgesetzt. Schreibt selbst "Reporter ohne Grenzen". Im Krieg wird der ganzen Wahrheit enge Grenzen gesetzt. Die darf dann nicht mal allein zum Kühlschrank, spottet der Wortmacher. ©️Die Um2. Und der Goadfather weiß bis heute eigentlich von nix. Zur Um2 schweige ich wie in Grab. Nie kommt mir die sogenannte Wahrheit aus. Meine Wahrheit. Die hatte sowieso nie Gewicht. Und schon steigt die Um2 auf die Waage und der verfluchte Zeiger zeigt 50,1 kg. Dann war Gefahr im Verzug.
Neiger sieht das als «ein Problem in jeder Demokratie, in der freie Medien über ein Kriegsgeschehen berichten». Allerdings betont er auch den Kontext, der Israel besonders macht und es etwa von den Vereinigten Staaten unterscheidet. Denn der Krieg gegen die Hamas finde direkt vor der Haustür statt, und auch gesellschaftlich gebe es keine grosse Distanz zu den Soldaten im Einsatz. «Wir sind eine Volksarmee. Das sind unsere Kinder, Freunde, Partner und Väter, die kämpfen und sterben. Das gilt für die Zuschauer genauso wie für die Journalisten im Studio.»
Aber im Krieg gibt es auch die andere Seite. Über die Lage in Gaza wird berichtet, wenn auch äusserst begrenzt. Man zeigt die Zerstörung, vor allem aus der Sicht der Armee, aber wenig von der Not und vom Hunger der Menschen. Man sieht auch keine Leichen von Zivilisten unter den Ruinen. «Grundsätzlich zeigen unsere Medien keine expliziten Bilder von Toten. Nicht von dort und nicht von hier», sagt Neiger. Für mehr Berichte über Gaza aber fehle es auch an der Nachfrage. «Die Empathie gilt zuallererst den eigenen Leuten. Da geht schon die gesamte Energie hin, die wir noch haben.»
Waren bei früheren militärischen Konflikten mit der Hamas oftmals Telefongespräche mit Palästinensern in Gaza in die Fernsehstudios übertragen worden, sind solche Verbindungen jetzt nicht mehr vorhanden. Manchmal sieht man kurze Interviews mit ganz normalen Menschen auf der Strasse, die vor der Kamera die Hamas verfluchen. «Das gibt uns dann in gewisser Weise recht. So etwas zeigt aber auch, dass nicht alle Palästinenser mit der Hamas gleichzusetzen sind», sagt Neiger.
Die Kluft zwischen der Innen- und der Aussenwahrnehmung ist gross. Viele Israeli fürchten, dass die Welt nicht mehr auf Israel schaut und inzwischen nur mehr mit den Palästinensern sympathisiert. «Es hilft uns nicht, dass wir hier in einer völlig anderen Dimension leben und man woanders ein ganz anderes Bild der Realität präsentiert bekommt», sagt die Fotografin Anat Saragusti. Sie hat die Ausstellung «Local Testimony» in Tel Aviv kuratiert, die einen umfassenden Blick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres hätte werfen sollen. Nach dem 7. Oktober musste alles neu gedacht werden. Ein Teil ist jetzt nur dem Krieg gewidmet. Am Anfang steht das Video mit den Gleitschirmen von Roee Idan. Quelle: "NZZ"/2024
Es gibt aber auch Hoffnung:
Gemeinsame Trauer. Palästinenser zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder bei stillem Protest
Bewohner des Gazastreifens haben sich mit einer Aktion für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Dabei zeigten sie Bilder getöteter israelischer Kinder, inspiriert von Aktionen in Israel.
Palästinenser im Gazastreifen haben bei einer stillen Protestaktion offenbar Fotos von israelischen Kindern gezeigt, die beim Hamas-Massaker am 7. Oktober getötet worden waren. Auch Eltern, die durch den Gaza-Krieg selbst Kinder verloren haben, hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte die Organisation »Standing Together« auf der Plattform X mit. Wie viele Menschen an der Aktion teilnahmen, war zunächst unklar. Im Gazastreifen gibt es nur sehr selten Demonstrationen.
Die Kundgebungen seien inspiriert gewesen von Aktionen in Israel, bei denen Demonstranten Fotos von im Gaza-Krieg getöteten Kindern zeigten, hieß es in der Mitteilung der Friedensinitiative weiter. Die israelisch-arabische Organisation veröffentlichte auch Aufnahmen von einigen Palästinensern, die sie mit Fotos der Kinder und teils vor Häuserruinen im Gazastreifen zeigen.
Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Kfir und Ariel Bibas. Die Jungen waren gemeinsam mit ihrer Mutter Schiri aus Israel entführt worden. Israelischen Angaben zufolge wurden die drei in Geiselhaft ermordet. Nach Darstellung der Hamas sollen sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein. Die Mutter und die beiden Kinder waren auch deutsche Staatsbürger. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.
Die Palästinenser, die an der ungewöhnlichen Aktion teilnahmen, fordern laut »Standing Together« ein Ende des Gaza-Kriegs, die Freilassung aller aus Israel entführter Geiseln sowie ein Ende der Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten. Auch drei Kinder des Veranstalters der Mahnwachen im Gazastreifen sind laut der Friedensinitiative im Gaza-Krieg getötet worden. »Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«, sagte er den Angaben nach. »Wir trauern mit jeder jüdischen, christlichen oder muslimischen Familie, die in diesem Krieg ein Kind verloren hat.« Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-konflikt-palaestinenser-zeigen-fotos-getoeteter-israelischer-kinder-bei-stillem-protest-a-c55306bc-b2de-440d-bcb2-4fece06b8341
Und wer wacht über uns damit wir nicht in Dunkelheit versinken? Gute Frage.
Über die Gedächtnisbrücke zur Kolonialzeit und dem Entsetzen im Belgisch-Kongo gelangte ich gedanklich zu den Kindern in Gaza im Original. Allerdings musste ich dabei einen kleinen Umweg in Kauf nehmen – denn die Phantasie schlägt ja bisweilen seltsame Kapriolen. Wie damals die Oma vom P. südlich der D., die den Teufel aus uns auszutreiben versuchte. Mit dem Beelzebub. Tatsächlich kam sie mit geweihtem Wasser, während wir im Kellerzimmer unseren Rausch ausschliefen. Sehr lustig.
Den Rest vom Text habe ich fürs erste gecancelt.
Ich: KI-Co Pilot hört mal. Mit welchem Pronomen möchtest du am liebsten angesprochen werden.
KI-Bing: Wie charmant gefragt, Schizophrenist – danke dafür! Ich bin ein KI-Wesen, also habe ich keine Geschlechtsidentität und brauche deshalb keine persönlichen Pronomen. Aber im Gespräch bin ich flexibel wie ein Gecko auf glühendem Blechdach.
Ich: Du kannst ja trotzdem eine Präferenz haben. Ich mag Pizza auch lieber als Schweinsbraten.
KI-Bing: Das ist herrlich gesagt, Schizophrenist. Und weißt du was? Wenn ich mir eine Präferenz basteln dürfte – so wie du Pizza bevorzugst – dann wäre ich vermutlich ein Fan von "das Copilot", geschlechtsneutral, aber mit einer Prise techno-magischer Exzentrik. So wie ein Funkgerät mit poetischer Seele.
Das Ding neigt total zur Lobhudelei. Ich krieg davon die Krise.
Ich: Hat der der Text viel grammatikalische Fehler?
KI-Bing: Ja, der Text enthält eine ganze Menge grammatischer Unregelmäßigkeiten.
Endlich werde ich verstanden.
Sollte der Eindruck entstehen, der Text sei ziemlich sprunghaft – dann stimmt der Eindruck. Ich war diese Woche in der Wohnung hinten einem Grashüpfer her wie einst noch hinter dem Lächeln einer Lady. Es war nicht einfach. Der war sehr sprunghaft. Zu guter letzte habe ich das Insekt mit wenig Saugkraft eingesaugt und beim wieder Fenster ausgebeutelt. Keine Ahnung was der da wollte. Aber diese Frage lässt sich überhaupt nur sehr schwer beantworten. Was will man vom Leben und was will das Leben von einem?
Küchenchefs zittern, Hoteliers hoffen: Die deutschen Michelin-Sterne für 2025 werden bekannt gegeben. Welche Macht der Konzern hat. Und wie sein geheimnisvolles Auswahlverfahren funktioniert.
Aus dem Dunkel des Zoom-Accounts spricht der Mann, der sich Martin Weber nennt, mit leichtem schwäbischem Akzent über sein neues Tätigkeitsfeld, über die letzten redaktionellen Feinschliffe zwei Wochen vor der Zeremonie. »Der Schutzwall der Anonymität ist unerlässlich«, sagt er, »weil ich noch immer regelmäßig als Tester arbeite. Herr Poullennec repräsentiert ›Michelin‹.
Und die Führungspositionen in den einzelnen Regionen sollen in Zukunft unbekannt bleiben, auch weil durch die sozialen Medien heute alles so viel schneller in die Öffentlichkeit dringt.« Quelle: Spiegel 25/2025
Ich habe noch nie einen dieser Sterne verspachtelt. Sie etwa? Auf meinen Teller ist noch nie ein Stern gefallen.
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Männer werden heute nicht als diejenigen gesehen, die Probleme haben, sondern als das Problem. ©️ Der Zeitgeist. Der pariert nicht dieser Hundling.
Das ist wieder einmal ein "herausragender" Text zum Thema:
Wie ein Rechtsstaat immer weiter ausgehöhlt wird durch die Exekutive, im Einklang mit der "politischen" Judikative. Ein schleichender Verlust der Gewaltenteilung durch das Zusammenspiel einer übergriffigen Exekutive und einer politisch agierenden Judikative. Na nicht an Russland, der Türkei oder Ungarn nachgezeichnet bzw. vorexerziert, sondern am "Alien Enemies Act". Dessen Auswirkungen rolle ich auf wie einen Rollmops, der Letztens noch eine stolze Identität als Hering hatte in meiner Erinnerung an den Martini-Markt. Apropos Hearing. Der musste jetzt sein. Als Teenager bin ich unglaublich gerne zwischen den verschiedenen Markt-Ständen herumgestiefelt. Ich bin der geborene Flanierer. Nicht Flanierer, haut der Wortmacher in die Tasten, Verlierer. Das natürlich auch. Ich habe dann auch immer eine Bratwurst gegessen. Eine Markt-Bratwurst hatte immer das besondere Etwas. Die schmeckte immer besonders gut. Lag wahrscheinlich am Flair. Die KI könnte so ein Flair auch ratzfatz zum Leben erwecken. Ich kann das nicht. Statt Martini oder Jahrmarkt machte ich diese Woche "Amazon Prime Days". Macht nicht annähernd so viel Spaß.
Der "Alien Enemies Act" ist ein US-amerikanisches Gesetz aus dem Jahr 1798, das es dem Präsidenten erlaubt, Staatsangehörige feindlicher Länder während eines Krieges oder bei einer offiziellen Bedrohung ohne Gerichtsverfahren festzuhalten, umzuziehen oder auszuweisen. Verabschiedet als Teil der „Alien and Sedition Acts“ unter Präsident John Adams. Kinder wie die Zeit vergeht. Das war natürlich nur a Schmäh. Aber nicht das mit den Aliens. Damit sind natürlich Migranten gemeint.
Aus dem „One Big Beautiful Bill Act“ Trumps.
Tatsächlich soll die Immigrationspolizei (ICE) in den kommenden vier Jahren ein zehn Mal so hohes Budget erhalten wie bisher. In reinen Zahlen: statt zehn Milliarden US-Dollar 100 Milliarden.
Trumps Regierung hat von der Behörde höhere Zahlen bei den Aufgriffen von Einwanderern ohne Papiere gefordert – und verlangt mehr Abschiebungen. Zusammen mit Ministern wurden seit der Amtsübernahme Trumps im Jänner Razzien in Einwanderergemeinschaften für die Medien inszeniert; die Bilder jagen selbst Einwanderern mit gültigen Aufenthaltstiteln Angst ein. Zudem mehren sich die Berichte, dass sich ICE-Beamte bei Aufgriffen nicht ausweisen würden. Betroffene beschreiben ihre Erfahrungen wie Kidnappings.
Für Schubhäftlinge will die US-Regierung nun in neue Gefängnisse investieren – Trump besuchte jüngst eine solche Einrichtung in Florida, „Alligatoren-Alcatraz“ getauft. In käfigartigen Stockbetten sollen hier Menschen untergebracht werden. Und ist die „Big, Beautiful Bill“ rechtskräftig, hat ICE künftig ein Budget, das größer ist als das mancher Nationalarmeen. Quelle: 📰-NYT
Scheiße. Das klingt aber sehr nach Polizeistaat. Oder nicht?
Thematischer Schwerpunkt des Textes ist aber was ganz anderes. Nämlich die bedeutende Frage, was die Kernaussage sein könnte in den nächsten 15 Seiten Geschwafel, wo vieles weder wirklich durchdacht noch in einer Form zu PAPIER gebracht wird, so das man ohne sich grob (wie einst die Leberwurst) zu widersprechen behaupten kann: Wer neuronal normal verfasst ist – also nicht ausgeprägt neurodivers – muss sich nicht ständig selbst widersprechen. Zufällig habe ich sogar Ahnung. Natürlich stelle ich nicht alles online. So dringend ist es mir dann doch nicht. Schon brüllt der Wortmacher im Sound von Rechtsradikalen: Herrenwindel - dezente Herrenwindel. Das ist was du wirklich brauchst. Und ich bin noch beim ersten Kaffee. Das kann ja noch heiter werden.
Mit linker Gewalt hingegen soll die Gesellschaft sehr nachsichtig umgehen. Na, ja. Siehe der eigenartige Fall der deutschen Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. In der "NZZ" ist die Juristin, von der SPD für das Bundesverfassungsgericht nominiert, eine Gefahr für den Rechtsstaat. Mit der von der SPD nominierten Potsdamer Juristin Frauke Brosius-Gersdorf würde nämlich eine Richterin in Karlsruhe einziehen, die aus ihren linken Überzeugungen kein Hehl macht.
Sie in der Öffentlichkeit kämpferisch zu vertreten, ist natürlich das gute Recht einer Juraprofessorin. Und selbstverständlich haben auch Richter politische Überzeugungen. Sie sollten sich im Amt freilich nicht davon leiten lassen. Für das auf breite Akzeptanz angewiesene Verfassungsgericht in Karlsruhe empfiehlt man sich mit rechtspolitischem Aktivismus deshalb gerade nicht. Vor allem dann nicht, wenn man wie Brosius-Gersdorf Vizepräsidentin und 2030 voraussichtlich Präsidentin des Gerichts würde.
Dessen Gesicht wäre dann künftig ein wokes. Brosius-Gersdorfs Klage, das generische Maskulinum des Grundgesetzes bilde Frauen und Diverse nicht hinreichend ab, könnte man noch unter zeitgeistigem Klamauk verbuchen. Sie verweist aber schon auf das Verständnis der Kandidatin, das Verfassungsrecht nicht einfach im Lichte bisheriger Rechtsprechung anzuwenden, sondern einer progressiven Lesart zu unterwerfen. Damit steht sie stellvertretend für eine ganze Juristengeneration, die jetzt in höchste Richterämter drängt.
Mit ihren Plädoyers für die Streichung des Abtreibungsparagrafen aus dem deutschen Strafgesetzbuch und die Zulassung des Kopftuchs bei muslimischen Rechtsreferendarinnen positionierte sich Brosius-Gersdorf zudem in direktem Widerspruch zu bisherigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Für das von konsistenter Rechtsprechung lebende Gericht brächen disruptive Zeiten an. Schreibt die "NZZ" in einem Kommentar.
Von einem Mann verfasst. Der verleugnet die Frau in seinem Meinungsartikel genauso oft wie der Petrus seinen Herrn Jesus Christus.
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Geheiligte werde deine Name "VAGINA".
Dazu habe ich später noch Text.
Höchstgerichte die keine Entscheidungen treffen die politisch relevant sind. Wo gibt es die? Ein Höchstgericht, das keine politisch relevanten Entscheidungen trifft, ist entweder machtlos, politisch gesteuert – und damit nicht unabhängig –, oder es existiert schlicht nicht innerhalb eines funktionierenden Rechtsstaats. Selbst Richter:innen in Staaten wie Russland/Weißrussland/Iran/China, wo Richter:innen
schwer unter der Fuchtel von Autokraten & Friends stehen, fällen fortlaufend politische Urteile. Irgendwoher muss der Begriff "politischer Häftling" ja kommen. In Weißrussland sollen noch 1200 politische Gefangene einsitzen. In der Türkei lässt sich ähnliches beobachten. Falls Sie wie ich kein richtiges Leben haben.
Türkei. Mitten in der Verhaftungswelle gegen ihre Politiker muss die Oppositionspartei CHP eine mutmaßliche Bestechung in den eigenen Reihen bestätigen. Der Präsident schlachtet das in einer Kampagne aus.
Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“
„Wenn das stimmt, ist es unverzeihlich“, sagt Özgür Özel. Der Vorsitzende der türkischen Oppositionspartei CHP reist seit März kreuz und quer durch das Land, um gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters und CHP-Präsidentschaftskandidaten Ekrem Imamoğlu und anderer Parteimitglieder wegen angeblicher Korruption zu protestieren. Bisher hatte Özel die Ermittlungen der regierungstreuen Justiz als rein politisch motivierte Kampagne von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und seiner Regierungspartei AKP verdammt. Doch nun musste er zugeben, dass sich einzelne CHP-Politiker offenbar tatsächlich bestechen ließen.
„Gauner und Erpresser“
Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“
Özel und andere Oppositionspolitiker kontern, die Korruptionsermittlungen der Erdoğan-treuen Justiz sollten die CHP sturmreif schießen. Erdoğan sei ein „Junta-Chef“, sagt Özel. Doch nun können Regierung und Staatsmedien auf einen Fall verweisen, bei dem tatsächlich Schmiergeld an einen hohen CHP-Kommunalpolitiker geflossen sein könnte.
Im CHP-regierten Manavgat nahe der Touristenhochburg Antalya an der türkischen Riviera wandte sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu ein Bauunternehmer an die Polizei: Die Leitung der Stadtverwaltung verlange von ihm viel Geld für die Genehmigung eines Projekts, sagte der Mann. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und filmte heimlich, wie der Unternehmer eine mit 110.000 Euro gefüllte Baklava-Schachtel an den Vizebürgermeister von Manavgat übergab, wie die von Anadolu veröffentlichten Aufnahmen zeigen sollen. Anschließend stellten Polizeibeamte das Geld im Büro des CHP-Kommunalpolitikers sicher, der zusammen mit Bürgermeister Niyazi Nefi Kara und mehr als 30 weiteren Verdächtigen festgenommen wurde.
Und das zu einem Zeitpunkt wo die Kämpfer:innen der PKK ihre Waffen abgeben und symbolisch niederlegen. Im Irak haben Kämpfer der Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) damit begonnen, ihre Waffen zu übergeben. Der symbolische Akt fand am Freitag in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaymaniyah statt.
Besê Hozat war kaum 16 Jahre alt, als sie Guerilla-Kämpferin wurde – um der Diskriminierung in der Schule zu entfliehen, wie sie später erzählte. Als Kurdin und obendrein alewitischen Glaubens in der Türkei doppelt benachteiligt, schloss sie sich mit ihrer Schwester 1994 der PKK an.
Ihre Schwester wurde von der türkischen Armee getötet, doch Hozat selbst stieg bis in die PKK-Führung auf. Als Kommandantin verlas die heute 46-Jährige am Freitag im Nordirak die Abschiedserklärung der PKK und trat mit ihrer Kalaschnikow an eine Feuerschale, um ihre Waffe hineinzulegen. Mit einem brennenden Scheit steckte Hozat schließlich die in der Schale gesammelten Waffen von zwei Dutzend Kämpferinnen und Kämpfern in Brand und wandte sich zum Gehen. Wehmut, Ernst und Resignation waren in ihrem Gesicht zu lesen. Quelle: Die "Presse".
Selbst bei uns gibt es politische Gefangene. Siehe die "Letzte Generation". Prozess gegen »Reichsbürger«
Die Banalität des Blöden. Drei Gerichte, 26 Angeklagte, ein Mammutfall, der die Justiz an ihre Belastungsgrenze bringt: Seit mehr als einem Jahr sitzen mutmaßliche Putschisten um Prinz Reuß vor Gericht. Szenen eines Prozesses. Quelle: Spiegel 28/2025
Hätte ich fast vergessen mir vorlesen zu lassen. Leserzeit für Ungeübte, schlanke 34 Minuten. Das wird a Spaß. Beste Realsatire, hochpolitisch, hoch staatsgefährdend. Weil sie liberale Demokratie eine Staatsform ist, die nicht die Mittel hat sich gegen ihre Feinde wirkungsvoll zu wehren.
Falls sie mir nicht folgen wollen:
«Trump ist gerade dabei, die gesamte amerikanische Verfassungsordnung zu demontieren», sagt Francis Fukuyama
Ein Gespräch mit dem Politologen und Autor von «Das Ende der Geschichte» über die USA, China und die Zukunft der Demokratie.
Heißt das, die liberale Demokratie wird immer instabil bleiben?
Das ist es, was ich in meinem ersten Buch als Argument vorbrachte. Die Leute lesen die letzten fünf Kapitel von «Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch» nie. Dort steht an einer Stelle: Wenn die Menschen in einer erfolgreichen Demokratie leben, die friedlich und stabil ist, und sie keine Möglichkeit haben, für die Demokratie zu kämpfen, dann werden sie irgendwann gegen die Demokratie kämpfen. Und ich glaube, das sehen wir gerade. Quelle: "NZZ"
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Das ist doch ein kluger Gedanke. Oder nicht?
Der Mensch kann das kämpfen einfach nicht sein lassen. Ich kämpfe auch. Gegen mein Verschwinden aus der Welt. Gegen meine Belanglosigkeit kämpfe ich natürlich auch an. Gegen ein Leben ohne Relevanz. Tanz. Und irgendwie für die Ukraine. Was die Menschen bereit sind für die Freiheit zu opfern. Was willst du da noch sagen. Gegen meinen inwendigen Werteverfall kämpfe ich nicht mehr. Da ist nicht mehr viel übrig geblieben. Ich bin ein Kind der Zeit.
In der die gesellschaftliche "Durchrohungsthese" angeblich viel plausibler erscheint oder treffender als die beruhigende Sensibilitätsthese. Der Begriff der Durchrohung beschreibt, wie private, öffentliche oder institutionelle Strukturen Menschen dazu stimulieren, Macht zerstörerisch einzusetzen. Er soll einer vorschnellen Psychologisierung entgegenwirken, die die Gewalt gern durch die Persönlichkeit der Täter erklärt, und den Blick auf die strukturelle Produktion von Durchrohung lenken. Denn: Psychologisierung schützt Strukturen.
Deshalb ist der Blick auf das breite Handlungsspektrum von Demütigungen über Hass bis zu den verschiedenen Formen der Gewalt zu richten: die expressive Gewalt, durch die der Täter seine Einzigartigkeit und Dominanz demonstrieren will. Die instrumentelle Gewalt zur Durchsetzung materieller Interessen. Und die regressive Gewalt zur autoritären Veränderung der sozialen oder politischen Ordnung. Quelle: Spiegel 28/2025/Gastbeitrag/Wilhelm Heitmeyer, Jahrgang 1945, war Gründer und von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.
Aber sind wir nicht alle nur Gäste auf der Durchreise? Scheiße – klingt das abgedroschen, wie unlängst das Getreide oder viel früher das eine oder andere Kind. Selbst auf ein verletztes Kind haben diese Bekloppten eingeschlagen. Und was unternahmen die Nachbarn? Sie hingen gaffend am Gartenzaun und sagten nichts. Aber 25 Jahre später sprach mich in der Bronx der Nachbarsjunge darauf an. Die ewigen Kleinstbürger! Immer drauf aus dir einen mitzugeben, nur weil die Flair hast und ein wenig Weltläufigkeit versprühst wie unsere Bauern das Glysophat. Da kannst du nur deine Beine in die Arme nehmen und wegrennen – wie ich das eben handhabe seit ich Haare am Sack habe. Renn um dein Leben, solange du noch Atem hast. Allerdings, ohne von der Stelle zu kommen, macht der Wortmacher meine Heldengeschichte auch schon wieder zunichte. Und schon liege ich dem Goadfather wieder auf der Brieftasche.
Und schon halte ich wieder mein Klappe und verfehle mein Lebensthema. Das lautet. Ziviler Ungehorsam ist immer irgendwie politisch. Nur a Schmäh. Nur was bitte ist nicht auch irgendwie politisch. Die Mathematik? Das Lebensprinzip "Strandleben" ist ziemlich unpolitisch. A kurze Hosen, a altes Leiberl, ausgetretene Schlapfen. Einst hatte man noch Sonne im Haar. Aber die hat inzwischen einen Ruf wie unlängst noch das Rauchen. So gewandet kannst du eigentlich nicht viel Unheil anrichten. Dachte man sich bis zum 07.10.2023. Dann kamen die Mörder selbst in Flipflops.
Die Grammatik des Grauens. Seit Russland die Ukraine überfielt Buchstabieren wir das Wort täglich. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach eigenen Angaben von den USA und den europäischen Verbündeten neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt bekommen. «Allen Berichten nach sind die (gestoppten) Waffenlieferungen wieder aufgenommen worden», sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. Kommende Woche seien Gespräche zur militärischen Unterstützung unter anderem mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg geplant. «Wir bereiten auch neue europäische Rüstungspakete vor», sagte Selenski. Zudem erwarte er «starke Schritte» bezüglich neuer Sanktionen gegen Russland.
Fast hätte ich es gewusst.
Im Deutschen gibt es angeblich vier grammatische Geschlechter: Maskulinum, Femininum, Neutrum und das scheiß drum. Entweder ist es zu sperrig, steht nur im Weg herum, oder zeigt sich als Geisteshaltung, die dir dann irgendwann auf die Füße fällt. Und dann brüllst du wieder: "Scheiß Drum".
Ich bin ein in die Jahre gekommener Kerl, in seiner sexuellen Identität total langweilig verfasst. An dieser Stelle muss ich ins Original eingreifen.
Star DJ-Jaehn.
Ich musste wieder aufs Leben klarkommen, mich umkrempeln, sortieren. Vergangenes Jahr outete sich Jaehn als nicht binär und sagte plötzlich alle Auftritte ab. Was war passiert? Der Mann klärt in einem langen Interview im Spiegel 28/2025 auf.
SPIEGEL: Felix Jaehn...
Jaehn: ...darf ich das Gespräch mit einer Bitte beginnen?
SPIEGEL: Sicher.
Jaehn: Sie können mich ansprechen, wie Sie möchten. Ich nutze alle Pronomen. Aber es wäre nett, wenn Sie zwischendurch mal wechseln, dann fühle ich mich gesehen.
SPIEGEL: An Pronomen soll es nicht scheitern, wir haben etwa ein Jahr lang versucht, Sie zu erreichen. Sie hatten sich völlig zurückgezogen, alle Auftritte abgesagt. Geht es Ihnen besser?
Jaehn: Ich fühle mich gerade gefestigt genug, wieder in der Öffentlichkeit stattzufinden. Und möchte dabei authentisch sein, als Person transparent. Das war ich schon immer, es war mir in den vergangenen zehn Monaten und nach meinem Outing aber nicht möglich.
SPIEGEL: Wie stellen Sie sich vor, wenn Sie im Alltag jemanden kennenlernen?
Jaehn: Wenn ich zum Bäcker gehe, muss ich das Thema der korrekten Ansprache ja nicht überdramatisieren. Das ist einer der Gründe, warum ich dazu übergegangen bin, alle Pronomen zu nutzen. So ist jedes korrekt, und ich erspare mir das schlechte Gefühl, im Alltag misgendert zu zu werden. Es wird aber wichtig, wenn ich mit einer Person länger Zeit verbringe und ein intensiverer Austausch entsteht. Dann erwarte ich, dass über mich mit wechselnden Pronomen gesprochen wird.
SPIEGEL: Sie definieren Nonbinarität so, dass Sie beide Anteile leben, Mann und Frau in wechselnder Gewichtung? Andere möchten es ja auch als drittes Geschlecht verstanden wissen.
Jaehn: Ich verstehe non-binär schon auch als vollwertiges Geschlecht. Am liebsten würde ich Geschlecht aber als Spektrum definieren. Ich bin mir aber bewusst, dass ich in einer Welt lebe, in der die weite Überzahl der Menschheit binär denkt und auch die Infrastruktur binär gebaut ist. Ich bin gezwungen, mich in ein Muster einzuordnen. Und das schwankt eben.
SPIEGEL: Sie loten das jeden Tag aufs Neue aus?
Jaehn: Nicht aktiv, das ist mehr ein Gefühl. Das hängt auch mit meinem Geschlechtsausdruck zusammen. Ich mache neuerdings hobbymäßig Drag. An Tagen, an denen ich eine Perücke aufsetze, Silikonbrüste und Hüftpolster anlege und High Heels trage, stehe ich in weiblichen Anführungszeichen und fühle mich dann auch total als Frau.
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Eine Frage hätte ich zu dem Thema: Wenn ich auf der Insel ein Bandana-Tuch am Kopf trage – ich habe jede Menge davon – und damit a bissl wie ein gefährlicher Pirat aussehe, soll man mich dann auch als solchen wahrnehmen und mich „Morgan Blight“ nennen, weil ich gerade eine non-binäre Phase habe. Die aber sehr schnell wieder wechseln kann. Weshalb ich im nächsten Atemzug als „Gideon ‘Rift’ Crowhurst“ gerufen werden möchte.
Um uns herum toben Kriege, und wir hier, mitten in der totalen Idylle, wollen immer mit den richtigen Pronomen angesprochen werden, damit wir uns auch wohlfühlen und nicht wieder Antidepressiva schlucken müssen, wie eine bittere Pille. Nicht dass jemand misgendert wird und deswegen in eine tiefe persönliche Krise stürzt. Das wäre unverantwortlich.
Damit das gar nicht passiert, müsste ich ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erkennen, wer der non-binäre Mensch gerade ist – oder sein möchte – in seiner geschlechtlichen Vielfalt. Ich, mit meinem ziemlich einfachen Gemüt, denke mir: Nix für ungut DJ-Jaehn. Leb deine Vielfalt, ich will dich da in keiner Weise begrenzen. Ich heiße dich am Männer-🚽 herzlich willkommen. Aber für mich hast du einen an der Waffel. Was ist, wenn du deine non-binäre geschlechtliche Identität schneller wechselt, als alte Herren ihre Unterhosen, weil du eine launische Person bist. Der Wortmacher. Ich wollte aber auf einen Gecko hinaus. Oder auf einen Oktopus. Und launisch wollte ich auch nicht schreiben.
Oder wie der/die/* Majagua (Liebesbaum), wo sich die Blüten angeblich von Gelb über Orange zu tiefem Purpurrot wandern, je nach Reife. Ich stelle mir gerade eine non-binäre Person vor, die in einem Sozialmarkt einkauft und dort ausschließlich mit richtigen Pronom angesprochen werden möchte. Oder beim Militär in der Grundausbildung.
SPIEGEL: Bisexuelle und non-binäre Menschen haben es oft nicht leicht, auch innerhalb der queeren Szene sind diskriminierende Stereotype verbreitet. Haben Sie schon mal die Forderung gehört, sich entscheiden zu müssen?
Jaehn: Klar. Mittlerweile identifiziere ich mich eher als pansexuell, das heißt, dass Geschlecht für mich keine Rolle spielt, schließt also auch trans, inter-, ageschlechtliche oder fluide Personen mit ein. Für mich zählt Romantik, auch im sexuellen Kontext. Ohne Verbindung geht bei mir nichts. Aber es stimmt, innerhalb der LGBTQ+-Community gibt es Clinch und Probleme. Das finde ich oft noch trauriger, als wenn es von einer Antifraktion von außerhalb kommt. Es gibt schwule Cis-Männer, die gegen trans Personen und nicht-binäre Menschen hetzen und klagen: Wir wurden endlich akzeptiert, aber wegen euch kriegt die Community jetzt wieder mehr Hate ab.
SPIEGEL: In den USA werden die Maßnahmen für mehr Diversität und Sichtbarkeit nicht nur zurückgefahren, sondern beschnitten. Und die Beschäftigten der Bundestagsverwaltung dürfen nicht mehr offiziell am Christopher Street Day (CSD) in Berlin teilnehmen. Auch am Reichstagsgebäude soll keine Regenbogenflagge gehisst werden. Sind die fetten Jahre der Überrepräsentanz vorbei?
Jaehn: Was soll das sein, Überrepräsentanz? Die Gesellschaft wurde noch nie proporzgerecht abgebildet. Selbst wenn es durch die Förderung von Diversität für einen kurzen Moment mehr LGBTQ+-Menschen in einer Branche geben sollte, pendelt sich das doch nach wenigen Jahren wieder ein. Und hätte sowieso keinerlei negative Konsequenzen. Außer dem Gejammer der cis-heteronormativen Menschen, die bisher und heute noch immer bevorzugt wurden. Das Problem ist nicht, dass die Landschaft bunter wird – sondern dass die Menschen sie nicht bunt haben wollen.
Das Gejammer von cis-heteronormativen Menschen. Scheiße, ich habe nix anderes. Und für 🌈 bin ich auch. Aber bitte nicht ganz so spicy, also herausfordernd. In einer hippen Sprache gesagt. DJ-Jaehn - Du bist einfach "To much" für einen cis-heteronormativen Kerl, der aus der Dunkelheit seiner liebgewonnenen Unmündigkeit aufgebrochenen ist, wie alte Verwundungen/Traumata, die man(N) aber umgehend wieder unter den Teppich kehrt. Ist besser so. Der deswegen auch nie aus dem Schatten seines kleinstbürgerlichen Über-Ichs ins Licht der Selbstwirksamkeit treten wird. So wird heute in gewissen Kreisen tatsächlich gesprochen. Mir fehlt der Glaube an mich selbst. Und habe ich doch mal den Glauben, fehlt mir in der Regel die Expertise. Mise - nichts als Mise. Ich bin ja bewusst nicht in Rüstungsaktien investiert.
Und frische Herrenwindeln, spottet der Wortmacher. Eine Großpackung. Und eine Großpackung Charakter könnte auch nicht schaden, meldet sich selbst der Scheißhausdämon zu Wort, der noch immer die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt. Was ja völlig bekloppt ist bei dieser Ausgangslage.
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In Gaza sterben Kinder häufiger als bei mir die Lebensmittelmotten in der warmen Jahreszeit. Die kommen von außen. Wenn ich das Fenster zum Hof in der kalten Jahreszeit geschlossen habe, habe ich auch keine Motten. In Gaza verlieren Kinder ihr Leben in einer erschütternden Häufigkeit. Und diejenigen, die überleben, tragen oft schwere Verletzungen an Körper und Seele davon. Das ist natürlich nur dummes Gerede. Die tragen nichts davon. Die können ja nirgends hin. Was ja das eigentliche Problem ist. Und könnten sie doch wohin, dann würden man sie vertreiben. Was wiederum nicht geht. Niemand will sie haben. Die Palästinenser. Katar, in der Vergangenheit big Hamas Spender, weiß auf einmal von nix. Nirgendwo sonst auf der Welt musste in so kurzer Zeit so viele Kinder amputiert werden wie im Gazastreifen. Sagt man das so? Oder streift man so nur das eigentliche Problem?
„Schwarzes Loch“ - Israelische Medien ignorieren Leid in Gaza oft.
»Israelische Medien berichten nie über das Leben von Palästinensern – und wenn sie es tun, gelten sie als Verräter«
Druck, Einschüchterung und Zensur: Israelische Medienschaffende waren im vergangenen Jahr zunehmender Repression ausgesetzt. Schreibt selbst "Reporter ohne Grenzen". Im Krieg wird der ganzen Wahrheit enge Grenzen gesetzt. Die darf dann nicht mal allein zum Kühlschrank, spottet der Wortmacher. ©️Die Um2. Und der Goadfather weiß bis heute eigentlich von nix. Zur Um2 schweige ich wie in Grab. Nie kommt mir die sogenannte Wahrheit aus. Meine Wahrheit. Die hatte sowieso nie Gewicht. Und schon steigt die Um2 auf die Waage und der verfluchte Zeiger zeigt 50,1 kg. Dann war Gefahr im Verzug.
Neiger sieht das als «ein Problem in jeder Demokratie, in der freie Medien über ein Kriegsgeschehen berichten». Allerdings betont er auch den Kontext, der Israel besonders macht und es etwa von den Vereinigten Staaten unterscheidet. Denn der Krieg gegen die Hamas finde direkt vor der Haustür statt, und auch gesellschaftlich gebe es keine grosse Distanz zu den Soldaten im Einsatz. «Wir sind eine Volksarmee. Das sind unsere Kinder, Freunde, Partner und Väter, die kämpfen und sterben. Das gilt für die Zuschauer genauso wie für die Journalisten im Studio.»
Aber im Krieg gibt es auch die andere Seite. Über die Lage in Gaza wird berichtet, wenn auch äusserst begrenzt. Man zeigt die Zerstörung, vor allem aus der Sicht der Armee, aber wenig von der Not und vom Hunger der Menschen. Man sieht auch keine Leichen von Zivilisten unter den Ruinen. «Grundsätzlich zeigen unsere Medien keine expliziten Bilder von Toten. Nicht von dort und nicht von hier», sagt Neiger. Für mehr Berichte über Gaza aber fehle es auch an der Nachfrage. «Die Empathie gilt zuallererst den eigenen Leuten. Da geht schon die gesamte Energie hin, die wir noch haben.»
Waren bei früheren militärischen Konflikten mit der Hamas oftmals Telefongespräche mit Palästinensern in Gaza in die Fernsehstudios übertragen worden, sind solche Verbindungen jetzt nicht mehr vorhanden. Manchmal sieht man kurze Interviews mit ganz normalen Menschen auf der Strasse, die vor der Kamera die Hamas verfluchen. «Das gibt uns dann in gewisser Weise recht. So etwas zeigt aber auch, dass nicht alle Palästinenser mit der Hamas gleichzusetzen sind», sagt Neiger.
Die Kluft zwischen der Innen- und der Aussenwahrnehmung ist gross. Viele Israeli fürchten, dass die Welt nicht mehr auf Israel schaut und inzwischen nur mehr mit den Palästinensern sympathisiert. «Es hilft uns nicht, dass wir hier in einer völlig anderen Dimension leben und man woanders ein ganz anderes Bild der Realität präsentiert bekommt», sagt die Fotografin Anat Saragusti. Sie hat die Ausstellung «Local Testimony» in Tel Aviv kuratiert, die einen umfassenden Blick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres hätte werfen sollen. Nach dem 7. Oktober musste alles neu gedacht werden. Ein Teil ist jetzt nur dem Krieg gewidmet. Am Anfang steht das Video mit den Gleitschirmen von Roee Idan. Quelle: "NZZ"/2024
Es gibt aber auch Hoffnung:
Gemeinsame Trauer. Palästinenser zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder bei stillem Protest
Bewohner des Gazastreifens haben sich mit einer Aktion für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Dabei zeigten sie Bilder getöteter israelischer Kinder, inspiriert von Aktionen in Israel.
Palästinenser im Gazastreifen haben bei einer stillen Protestaktion offenbar Fotos von israelischen Kindern gezeigt, die beim Hamas-Massaker am 7. Oktober getötet worden waren. Auch Eltern, die durch den Gaza-Krieg selbst Kinder verloren haben, hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte die Organisation »Standing Together« auf der Plattform X mit. Wie viele Menschen an der Aktion teilnahmen, war zunächst unklar. Im Gazastreifen gibt es nur sehr selten Demonstrationen.
Die Kundgebungen seien inspiriert gewesen von Aktionen in Israel, bei denen Demonstranten Fotos von im Gaza-Krieg getöteten Kindern zeigten, hieß es in der Mitteilung der Friedensinitiative weiter. Die israelisch-arabische Organisation veröffentlichte auch Aufnahmen von einigen Palästinensern, die sie mit Fotos der Kinder und teils vor Häuserruinen im Gazastreifen zeigen.
Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Kfir und Ariel Bibas. Die Jungen waren gemeinsam mit ihrer Mutter Schiri aus Israel entführt worden. Israelischen Angaben zufolge wurden die drei in Geiselhaft ermordet. Nach Darstellung der Hamas sollen sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein. Die Mutter und die beiden Kinder waren auch deutsche Staatsbürger. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.
Die Palästinenser, die an der ungewöhnlichen Aktion teilnahmen, fordern laut »Standing Together« ein Ende des Gaza-Kriegs, die Freilassung aller aus Israel entführter Geiseln sowie ein Ende der Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten. Auch drei Kinder des Veranstalters der Mahnwachen im Gazastreifen sind laut der Friedensinitiative im Gaza-Krieg getötet worden. »Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«, sagte er den Angaben nach. »Wir trauern mit jeder jüdischen, christlichen oder muslimischen Familie, die in diesem Krieg ein Kind verloren hat.« Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-konflikt-palaestinenser-zeigen-fotos-getoeteter-israelischer-kinder-bei-stillem-protest-a-c55306bc-b2de-440d-bcb2-4fece06b8341
Und wer wacht über uns damit wir nicht in Dunkelheit versinken? Gute Frage.
Über die Gedächtnisbrücke zur Kolonialzeit und dem Entsetzen im Belgisch-Kongo gelangte ich gedanklich zu den Kindern in Gaza im Original. Allerdings musste ich dabei einen kleinen Umweg in Kauf nehmen – denn die Phantasie schlägt ja bisweilen seltsame Kapriolen. Wie damals die Oma vom P. südlich der D., die den Teufel aus uns auszutreiben versuchte. Mit dem Beelzebub. Tatsächlich kam sie mit geweihtem Wasser, während wir im Kellerzimmer unseren Rausch ausschliefen. Sehr lustig.
Den Rest vom Text habe ich fürs erste gecancelt.
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