Sonntag, 4. Februar 2018
Schmäh führen
Den Goadfather (meinen Vater) hat es ja vor gut zwei Jahren übelst erwischt an der Altersfront. Dem ist auf einem Auge die Netzhaut explodiert. Mindestens so heftig wie dem Wicki der Geist. Sterne hat der Goadfather auch kurz gesehen, bevor es dann ziemlich düster wurde auf dem einen Auge und eine zeitlang auch in seinem Gemüt. Wie der großartige amerikanische Philipp Rotz treffend anmerkte: „Das Alter ist ein Gemetzel“. Schlimmer als jedes Stalingrad. Dabei war Stalingrad schon recht ansprechend. Auf seinem guten Auge ist die Netzhaut auch im Rutschen begriffen, wie in der Welt die Verhältnisse, wenn sie sich nicht schon abgelöst hat. Die Wissenden und Kreativen bestürmt der globalisierte Kapitalismus auf Knien, während sich das arbeitende Kreativ und Wissens-Proleteriat kaum auf den eigenen Beinen halten kann bei dem Gegenwind. Deswegen ist der Goadfather ein Hochrisikopatient mit entsprechendem Armband. Bis zu dieser Katastrophe hatten wir schon regelmäßig Kontakt. Aber seit den Sternen wöchentlich. Fragen sich mich nicht warum an gewisse Beziehungen erst mal eine big Katastrophe herantreten muss, damit sich die Protagonisten einander wieder zuwenden und neu entdecken. Groß neu entdeckt haben wir uns ja nicht. Dafür haben wir nicht das Format. Einzig fürs Kleinstbürgerliche aufrechnen fehlt uns jetzt die Geduld. Wer sich in Geduld übt tut ja so als ob er endlos Zeit hätte. Zu meiner Verteidigung möchte ich anmerken, dass ich schon Jahre vorher mit dem kleinstbürgerlichen Aufrechnen aufgehört habe. Mir ist das analog zu blöde. Ich weiß wann ich verloren habe. Zum Aufrechnen habe ich eh meine Kleinstkunst. Da kann ich auf und abrechnen wie es mir beliebt. Da darf 2+2 auch ungrad ausgehen und mit einem Rausch wieder heimkommen. Seit über zwei Jahren schreibe ich dem Goadfather also regelmäßig am Sonntag eine Email in Schriftgröße 16. Mit regelmäßig meine ich jetzt tatsächlich jeden Sonntag ohne Ausnahme. Ich bilde mir ein dass wir so die guten Geister am Leben erhalten. Einmal die Woche ein Email ist wie Holz nachlegen bei einem Feuer damit die Glut des Lebens nicht erlischt. Wie ich schon einige Male an andere Stelle anmerkte, verstehen der Goadfather und ich uns blendend wenn wir gut Distanz halten. Wir sind Distanzmenschen. Den Zug für etwas Näheres haben wir längst verpasst. Genaugenommen sind wir in diesen Train nie eingestiegen. Wie recht häufig zu beobachten kam uns das Leben dazwischen. Ich stamme auch noch aus einer Generation, in der sich die Kinder von ihren Eltern oft abrupt ablösten wie eine Netzhaut. Mitunter auch in einer Explosion. Heute hingegen klopfen die Eltern an die Türen ihrer Kinder und fragen nach, ob sie was Problembezogenes anmerken dürften. Irgendwie muss der ganze Narzissmus ja in die Welt kommen. Ich sag mal so. Besser das Greinen des Narzissmus, als die Bluthunde des Krieges jaulen hören. Donnerstag lief im ORF 1 die Komödie „Was hat und nur so ruiniert“, über drei befreundete Bobo-Pärchen die dann Eltern werden. Drehbuch und Regie Marie Kreutzer. Guter Filme. Sagenhaft wie viel Ich die im Film hatten. Vor allem die Frauen. Die hatten so viel Ich das sie eigentlich nicht mehr wussten wohin mit dem Zeug. Ich reise in dieser Frage eher mit leichtem Gepäck. Wie auch immer. Wie sich denken können trage ich schon recht schwer an der Sorge, dass dem Goadfather auch noch seine andere Netzhaut explodiert und den Wicki macht. Wie die Gehäuften mit gut Lebenserfahrung, arbeite ich in dieser Sache recht erfolgreich mit dem Konzept der Verdrängung. Bitte nicht marktwirtschaftlich verstehen. Ich kreise eh schon wie der Erb-Geier über dem Goadfather oder ein Flugzeug über einen Stadt dass Kerosin ablässt. Schauderhaft das Gefühl sich eingestehen zu müssen dass man auf sein Erbe angewiesen ist. Wehe sie drehen mir jetzt einen Strick. Ich spreche es wenigstens offen aus. Ja ich bin auf mein Erbe angewiesen. Besser habe ich es nicht hinbekommen in diesem-meinem Leben. Wie sich das anfühlt. Ein Mischung aus Beschämung und Beklemmung. Beim Schreiben geht ja nix weiter. Da buchstabiere ich immerzu nur gegen mein Verschwinden an. Seit Myriaden von Tagen versuche ich mir so etwas wie Autonomie zu erschreiben, um in meinem eigenen Leben landen zu können. Und was schaut dabei heraus? Gar nix. Ich kreise weiterhin über dem Goadfather. Dabei soll die Aussicht über der dicken Wolkendecke des Scheiterns grenzenslos sein. Auf diese Welt ist auch kein Verlass. Da ich ganz gut im verdrängen bin werde ich erst zum Wochenende hin nervös. Sonntag und Montag drücke ich dann schon recht zügig auf Empfangen und Senden-Button und guck dass es unter der digitalen Tür endlich raschelt. Gott sei Dank muss ich nicht bei jeder Angstattacke runter zum Postkasterl. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Schreibt der Goadfather dann in ein paar Worten das vorderhorstig Alles nur a bisserl disgusting ist, jedoch nicht extrem, bin ich auch wieder beruhigt und mein Hirn denkt in seiner Zwanghaftigkeit nur noch an meinen Verfall. Wortmacher+Bildmacher sie wissen schon. Die geben immer alles, sind weder zu überhören oder zu übersehen und trotzdem nimmt die Welt keine Notiz von ihnen. Würde die Welt mehr von den beiden wissen, wäre es übel um meine Freiheit bestellt. Nach über zwei Jahren hat sich der Goadfather an dieses Hochrisiko einigermaßen gewöhnt. Der redet auch nicht über seine Ängste. Hat ihm niemand beigebracht. Der macht natürlich auch Verdrängung. Was soll er sonst tun. Anders wäre das Leben im Grunde nicht auszuhalten, wo doch jede Begegnung unter dem Verdacht eines Ascherregens der Auslöschung steht.
Wer am Leben interessiert ist, versucht sich die Vergänglichkeit, die wie Mehltau auf allem Leben liegt, vom Leib zu halten. Jeder Woche, in der der Hiob dem Goadfather die Hand nicht persönlich schüttelt, ist dann eine gute Woche. Die Abwesenheit von Unglück definieren der Goadfather und ich inzwischen als Glück. Ist an sich typisch Schattenwelt. Derweil hat sich auch a bisserl Schmäh in seine Wicki-Sache eingeschlichen. Heute habe ich dem Goadfather geschrieben, das er wie das ZDF ist. „Mit dem Zweiten sieht man besser“.

Ende.

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Donnerstag, 1. Februar 2018
Im Zeitensturz
Früher war alles glasklar. Da gab es eine Übereinkunft.
Für Männer lautete die Parole: Tod – Ehre - Vaterland.
Manchmal stand auch das Vaterland an erster Stelle.
Aber egal wie man es drehte und wendete. Ohne den Tod war es um die Ehre oder das Vaterland schlecht bestellt.
Was verspricht man denn Männern heute, wenn sie sich (heldenhaft) dem Tod, der Ehre und dem Vaterland verweigern.

Ende.

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Mittwoch, 31. Januar 2018
Lieber ein Ende mit
als gar - Text. Wie heißt es: Ich schreibe also benimm ich mich.

Wie sie vielleicht schon wieder vergessen haben, so wie sie mein Leben extremst schnell vergessen, wenn ich nicht weiterhin gewilllt bin, mich schreibend in ihre Erinnerung zu fräsen, naturgemäß aufdringlich, lebe ich mental nicht permanet in Österreich. Unterbewusst natürlich schon. Da komme ich nicht umhin. Als Kind durfte ich erst dann vom österreichischen Tisch aufstehen, wenn ich alles Kleinstbürgerliche fein und säuberlich aufgegessen hatte. Da musste der Teller wie geleckt aussehen. Wir als Kinder natürlich auch. Wer am gelecktesten aussah hatte auch die vorzeigbarste Erziehung. Da ich trotz der unermesslichen Anstrengung meiner Peiniger, meine Lektion trotzdem oder gerade deswegen nicht richtig verstehen wollte, und hin und wieder einen kleinstbürgerlichen Knödel vor nationalem Fett triefend, aus dem rot-weiß-roten Fenster auf die Straße der Freiheit hinaus pfefferte, der leider am Fensterrahmen kleben blieb, wie ich in den kleinstbürgerlichen Verhältnissen, und dann der österreichischen Gesinnung vor die Füße klatschte, wurde ich schon sehr früh in meinem Leben in den geklinkerten Unterbaus dieses Landes verwiesen. In Österreich ist alles politische immer persönlich, aber das persönliche nie politsich. Dort hocke ich heute noch immer in mir einkekerkert und warte in schwachen Momenten auf Erlösung. Naturgemäß kommt niemand. Dafür sind Keller ja gedacht das niemand kommt und mal nachsieht. Im Keller stellt man etwas ab und sich nicht vor. Dieses Österreich lädt mich nicht zu sich ein. Hat es noch nie gemacht. Willkommen war ich immer nur beim Gustl und der Anica. Und das waren Windische. Da Erfahrung mitunter klüger macht, als man es für möglich hält, habe ich die Hoffnung dass tatsächlich wer kommt und mich erlöst, längst fahren gelassen. Auch im kleinstbürgerlichen Kosmos zieht es sich mit dem jüngsten Tag. Ganz verblödet bin ich auch wieder nicht. Warum dann nicht gleich als ganzer Mensch dieser Hoffnung hinterher, wie andere einer Persönlichkeit von Format, die das Land wieder sie wissen schon, zu alter Blüte im neueren Glanz. Wenn es dieser Hoffnung nach einem Ort verlangt, an dem man das Meer rauschen hört, statt der Klospülung vom englischen Gentleman über mir, der sich eine eigene Wasserleitung in die Wände dieses Landes schlagen ließ, um sein koloniales Wasser rein von uns übrigen gurgeln zu lassen, dann wird es Zeit sich noch einmal aufzuraffen und seinen ganzen Mut zusammen zunehmen. Wellen die an Land schlagen, aber keinen Menschen eine unterhauen, beruhigen mich. Die sind wie Neuroleptika. Habe ich in Kroatien wochenlang getestet. Bewusst mache ich um alles Österreichische seit vielen Monden, oft so voll wie die Hose in meinem Leben, einen weitläufigen Bogen. Ich schreibe sogar auf einer deutschen Plattform über mein Österreich, weil mir alles Österreichische schon so zuwider ist. Im Übrigen halte ich mich strickt an den Adolf Eichmann. Der tat ja nur so als ob er ein Nazi Extra Virgin war. Noch dazu mit der Hand gepflückt und nicht maschinell. Der augesuchten Früchte wegen. Als der Eichmann, eine ganz besondere Frucht des Massenmordes, die unzähligen Fahrpläne in den Tod gegenzeichnete, die im vorgelegt wurden wie besseren Leuten dass Essen, das er schon schwer mit einer Sehnenscheidenentzündung rang in seinem Unterzeichnungsarm, und weniger mit seinem Gewissen, hatte er sich schon längst in Mentalreservation begeben und seine geheimen Vorbehalte dem System gegenüber voll ausgelebt. Eichmann seine geheimen Vorbehalten gegen Juden haben sich ja ganz wunderbar mit dem System ergänzt. Bei mir ergänzt sich in dieser Hinsicht gar nix. Meine mentalen Vorbehalte passen überhaupt nicht zum Geforderten des Systems. Wie sie richtig vorwegnehmen kann ich nix. Mutig wie ich nun mal bin, bekenne ich mich auf einer deutschen Plattform dazu ein typischer Reisepass-Nationalist zu sein. Würde mir ein anderes Land, Tabs + Balkon mit Meerblick anbieten, statt neuen Kühlschrank, eine gute Gesundheitsvorsorge und mitunter auch eine frisch gestrichene Bude, wie vielen Flüchtlingen hier derzeit angeboten wird, würde ich diesem Land sofort den Rücken kehren ohne mich umzudrehen. Mental würde mich so ein Schritt überhaupt nicht fordern. Ich passe einfach nicht hier her. Hier ist die nationale Frage nach Sinn wieder einmal national oder nicht nationalsozialistisch. In Österreich ist die Lage was Nazis bwz. ewig Gestrige betrifft, die einem liberalen demokratischen Rechtsstatt gegenüber geheime Vorbehalte hegen, viel unübersichtlicher und verworrener als in Deutschland. In der Angelegenheit FPÖ-SS-Liedgut-Udo ermittelt die Staatsanwalt jetzt auch gegen ein Parteimitglied der SPÖ!!! Ka Spaß. Sie haben richtig gelesen. Die SPÖ ist in Österreich wie SPD in Deutschland, die mit ähnlich untauglichen Mitteln versucht die Probleme der Zeit richtig zu lesen. Die SPD wiederum ist jene Partei, mit einem der übelsten Blabla-Onkels an ihrer Spitze, der mir jemals untergekommen ist. Jetzt will der Herr Schulz auch noch Minister in einer großen Koalition werden. Der Herr Schulz ist ein Großmeister der Pirouetten. Nachdem was der alles so nach der Wahl von sich gab, könnte der auch als Solotänzer am Bolschoi-Theater auftreten. Nicht dass sie jetzt denken sein direkter Vorgänger in dieser ehrenwerten Funktion war aus anderen Holz geschnitzt. Dem war natürlich nicht so. Der Herr Gabriel machte auch nur. Hat in seinem Leben nicht eine wichtige Wahl gewonnen. Nein noch viel schlimmer. Vor lauter Angst seine schwierige Kindheit mit anderen Mitteln zu wiederholen, hat er zweimal seine Spitzenkandidatur zu einer Bundestagswahl abgelehnt, dann andere vorgeschickt Prügel zu beziehen und hinten hinaus von der Seite her, der SPD ins Gewissen geredet , was die alles falsch macht und warum des nix werden kann mit der Partei im 21 Saeculum. Steht alles auf Wikipedia. Als amtierender Ministerpräsident in Niedersachsen, ein Amt in das er vom Wahl-Volk nicht einmal gewählt wurd, verlor er als Spitzenkandidat die Wahl mit schlanken -14,5%. Ka Spaß. Einen -14,5% Politiker wählte sich die SPD dann als ihren Vorsitzenden aus. Da fragt man sich schon. Haben die Tomaten auf den Augen? Der Herr Gabriel ist der geborene Verlierer. Nur weiß der seine Niederlagen ganz wunderbar zu kaschieren. Trotz widrigster Umstände in seiner Kindheit hat er es wirklich weit gebracht. Das ist eine ganz wunderbare Lebensleistung , die schon für sich stehen kann. Ganz im Gegensatz zu mir und meiner Lebensleitung. Jetzt habe ich mich absichtlich verschrieben. Ich lebe mein Scheitern als geborener Verlierer in vollen Zügen aus. Da wird gar nix kaschiert oder kastriert. Mich hat das Leben dazu gebracht, das mir alles Streben extremst zuwider geworden ist. Hören ich das Wort „LERNEN“, gehe ich auch schon mental ins Reservat. Der Herr Gabriel mag zwar der Welt ein E für ein U vormachen und seine Welt ins richtige Lot hinein blablasieren. Aber nicht mit mir. Ich weiß wie Verlierer ticken, die Ungeschickteren wie die Geschickteren. Wer -14,5% bringt und dann zwei mal eine Kandidatur ausschlägt ist ein geborener Verlierer. Vor nix fürchten sich geborene Verlierer mehr als vor einer weiteren Niederlage. Das ist auch einer der Gründe warum ich mir noch nur Gratis-Bloggen zumute. Meine Taktik. Ganz viel Worte hinter der ich mein Scheiten und meine Lebensangst einbentonoiere wie einst die Ägypter ihre Pharaonen. Trotzdem und gerade deswegen kann ich der SPD nur einen Rat geben. Hört weder auf den Herrn Schulz noch auf den Herrn Gabriel. Das sind geborene Verlierer. Die gucken in den Spiegel der Angst und denken sich. Minister. Super. Ich habe es geschafft. Jetzt bin ich kein Verlierer mehr. Jetzt habe ich es alles gezeigt. Vom zum Minister. Großartig. Und während die beiden Herren es allen zeigen, sackt die SPD auf 15% ab. Ich kann der SPD nur einen Rat geben. Sucht euch jemand anderen für ganz vorne. Wo war ich. Ach ja. Die SPÖ ist an sich jene politische Gruppe in Österreich, die ihren Antifaschismus, eingelegt in moralischer Überlegenheit, glühend vor sich herträgt, wie eine schwangere Antilope einen Vierkantschlüssel. Der Vater des Vize-Obmanns der Burschenschaft Germania, ein hochrangiger Beamter in Wiener Neustadt und langjähriges SPÖ-Mitglied hat das SS-Liederbuch der Germania zu Wiener Neustadt mit lustigen Bildchen ausgekleidet bzw. illustriert. Der ist Hobbymaler wie früher der Hitler, der die Welt mit seinem Grauen übermalte. Da ein Unglück gerne mal Parship macht, musste die SPÖ zu Niederösterreich noch einen Weiteren der Ihren ziehen lassen. Der Mann wird verdächtigt im Maisfeld sein Bett gemacht zu haben. Im Zuge der Maisfeld-Ermittlungen wurden im Keller dann NS-Devotionalien gefunden. Keine Ahnung was der da genau eingelagert hatte. Old-school Juden-Bitcoins, also Gold aus Zähnen herausgebrochen, eher weniger. Ich gehe mal von ideologischem Zeug aus.

Apropos ideologisch. Sie werden es nicht für möglich halten. Wir haben als Kinder am Pass in einem KZ Krieg gespielt. Nee Juden haben wir keinen gefangenen genommen. Als wir Kindern in dem KZ herumtobten, hatte das nationale Erinnern in Österreich noch so seine Erinnerungslücken. Da war das KZ offiziell noch keine beglaubigte Gedenksstätte. Unter der Hand wurde hin und wieder was gemurmelt. Das viel noch in jene Zeit, als wir in unserer Kindersprache Etwas noch bis zum Vergasen machten. Unser liebster Spielplatz war ein berüchtigtes Außenlager des KZ-Mauthausen. Eh klar, das hin und wieder einer der ausgelagerten KZ-Insassen, die gezwungen wurden ein Loch in einen Berg zu hauen, bis ihnen die Pfoten abfielen, durch das später die Urlauber Richtung Süden bzw. Jugoslawien fuhren, tot umfiel und gleich vor Ort verbrannt oder verscharrt wurde. Keine Ahnung warum die immer von Häftlingen schreiben. Die hatten doch nix verbrochen. Die an dem Tod ausgelagerten, lagen dann erschlagen oder erschossen nur so unter der Erde herum, bis sie die Bewohner der Unterwelt, bald einmal ganz abgenagt hatten wie Chicken Wings, woraufhin dann unsere Familien und Wachhund, ein belgischer Schäfer, diesen Menschen dann wieder ausgrub und im Maul spazieren trug, ohne dass sich jemand groß erregte oder Notiz nahm. Unser Schäferhund hatte eine Nase für tote KZ-Insassen. Möglicherweise was Genetisches. Alte Wehrmachtshelme haben wir auch gefunden. Die haben wir uns dann aufgesetzt und Steine drauf geworfen, weil wir wissen wollten wie sich das anfühlt, wenn die Hölle als Krieg getarnt über einen hereinbricht. Nicht schlecht die Helme so von der Stabiliät her. Vielelicht a bisserl schwer und klobig wie unsere ganze Vergangenheit, aber doch so, dass sie den totalen Krieg aushielten. Mit einem Flobert-Gewehr haben wir dann noch starken Beschuss nachgestellt. Stalin Orgel haben wir auch gemacht. Die aber nur verbal. Sobald ich nicht zu Hause hockte und dort immerzu Fortbildungskurse im Österreichischen besuchte, hatte ich eine ganz wunderbare Kindheit. Unsere Eltern wusste ja weder wo wir uns als Kinder herumtrieben, noch was wir machten oder gar im Schilde führten. Da herrschte unter uns Kinder die Schweigepflicht wie bei der Mafia. Ein SPÖ-Mann hat also das NS-verherrlichende Liederbuch der Burschenschaft Germania illustriert. Und zwar in der Funktion als Vater des Vize-Obmanns der Burschenschaft Germania. Nebenbei war der Mann ein hochrangiger Beamter zu Wiener Neustadt. Jetzt tun also auch die Sozis hier so als ob sie von nix wussten und säubern ihr politsiches Haus. Die denken so bekommt man Österreich endlich nazifrei. Nur was geht mich das alles an. Mein Großvater väterlicherseits ist auf der Seite der Nazis in Russland erschossen wurden. Keine Ahnung ob der auch bei der SS war. Muss ich mal den Goadfather fragen. Soweit ich Bescheid weiß war mein Großvater in der Wehrmacht. Aber wie heißt es: „Mitgehangen, Mitgefangen“. Da kommen wir nicht drum herum, das mein Großvater direkt an einem Angriffskrieg beteiligt war. Direkt an einem Angriffskrieg und indirekt am Holocaust, obschon er zu jener Zeit längst tot war, als der industrielle Judenmord so richtig fahrt aufnahm, und der mentalreservierte Adolf, im Akkord die Fahrpläne in den Tod gegenzeichnete, bis ihm die Sehnen schmerzten. Mein windischer Großonkel hingegen, hat an der Seite der Tito-Armee als Partisan gegen die Nazis gekämpft. Über Bande gedacht, haben sich die Angehörigen meiner Familie also gegenseitig bekämpft und umgebracht. Meine geschichtliche Schuldigkeit ist hiermit für immer getilgt. Des Weiteren habe ich versucht als österreichischer UNO-Soldat das Ansehen Österreichs in der Welt zu mehren. Na konkret nicht. So einer bin ich nicht. Nur wer wird denn gleich so kleinlich sein. Ich war jung, am Ende, am Ende pleite und hatte keine fixe Unterkunft. Deswegen bin ich zur UNO gegangen und dort als tauglich befunden in der Welt herum geschickt worden wie ein Paket ohne Absender. Gefühlt schulde ich diesem Land nix. Mental bin ich unentwegt auf der Flucht vor diesem-meinem Österreich, das naturgemäß nur kleinstbürgerlich sein kann. Mir geht der Arsch auf Grundeis, dass es mir wie dem Fenstersturz-Egon Friedell ergehen wird, und ich an dieses Land gebunden bin, wie einer von der Mafia an die Omertà. Vorm österr. Wetter hier habe ich auch Angst. Das ist nix für mich. Ich bin ein Warmblütler, mehr fürs Strandleben gemacht. Da es hier in Österreich keine richtigen Strände gibt, nur Skipisten, eigene ich mich nur zum Sandler. So wenig wie ich kann. Ich bin ein Obdachloser mit Obdach, der durch ein paar glückliche Umstände, persönliche wie historische, weit über seinen eigentlichen Möglichkeiten lebt. Andauernd gucke ich mir im Internet nach Ausflüchten aus diesem-meinem Leben an. Nicht dass sie denken ich bin bewusst nach Wien gezogen. Dem war natürlich nicht so. Wie Strandgut wurde ich hier angespült. Ich bin auch noch nie mit dem Riesenrad gefahren. Dabei steht dass nur eine S-Bahn Station entfernt von hier. Auf Zypern hatte ich einst einen türkisch-stämmigen Kumpel. Zusammen, besser gesagt nebenher, haben wir ein halbes Jahr Dienst geschoben. Wir waren richtig dick. Der hätte mich sofort in seinem Kreis aufgenommen. Nur war ich damals viel zu wahnsinnig und unstrukturiert. Wie auch immer. In der Türkei, bin ich drauf gekommen, gibt es um kleines Geld recht geräumige Wohnungen zu erschwinglichen Preisen zu mieten. Um 500 Euro bekommt man in der Türkei derzeit schon eine Bude mit Meerblick. Menschen die noch sowas wie einen intakten moralischen Kompass haben, der sie an dieser Nadel hängend am rechten Weg durch ein expandierendes Universum führt, könnten jetzt sicherlich angewidert die Nase rümpfen und sich denken. Wie kann man derzeit nur von der Türkei träumen. Das ist schon recht disgusting. Jetzt führen die Türken, regiert von einem immer autokratischeren Präsidenten, der ideologisch längst Amok rennt, auch noch einen Angriffskrieg in Syrien gegen die dortigen Kurden. Schauen sie. Aufrechnen ist schon eine ziemlich Unart. Nur zu meiner Verteidigung möchte ich angeführt wissen, dass mein Dilemma höchstens ein gefühltes ist. Ich würde ja in friedlicher Absicht in die Türkei kommen und gerne von einem Balkon a bisserl aufs Meer raus schauen. Das ist doch nix Politisches. Oder doch? In Österreich leben doch auch ganz viele Türken, bei einem Verfassungsreferendum, von denen die Mehrheit der abgebenen und als gültig befundenen Stimmen, dafür votierten, das sich die Türkei von einer Demokratie mit Gewaltenteilung, in ein semidemokratisches und illiberales Präsidialsystem wandelt, von dem dann die ganze staatliche Gewalt ausgeht, wie von einem Dampfhammer. Im Gegenzug wird ein Österreicher in der Türkei doch a bisserl am Balkon sitzen dürfen. Unbeschwert geht bei mir eh nicht. Schizophrenie und Unbeschwert sind das Gegenteil von Bonnie und Clyde. Ich finde. So schwer wiegt meine Schuld nicht. Das moralische Dilemma, in das ein deutscher Pazifist derzeit gestürzt wird, obschon der sich auf der richtigen Seite der Geschichte wähnt und die Türke mental-reserviert weitläufig umrundet, die sich auf den Weg in eine Monarchie bzw Diktatur befindet, reilgiös unmantelt wie Kugeln aus einer ganz harten Legierung, ist gleich noch viel gewichtiger. Während ich nur so vor mich hin stolpere, kackt ein deutscher Pazifist aber so richtig ab, wo sich doch derzeit die türkische Armee und die syrische YPG, die ein Ableger der kurdischen PKK ist, gegenseitig mit deutschem Kriegsgerät umbringen. Ka Spaß. Die Türken sitzen in deutschen Panzern des Typs Leopard 2 und die YPK bzw. kurdische Einheiten der Peschmerga im Nordirak, die 2014 mit 1365 Tonnen Kriegsgerät Made in Germany ausgestattet wurden, darunter Schnellfeuergewehre vom Typ G36 und Milan-Raketen, erschießen sich sich derzeit unter deutscher Flagge stehen. Milan-Raketen eignen sich ganz wunderbar zum Bekämpfen von Panzern des Typs Leopold, nee Leopard 2. Eben deswegen fordern die Türken jetzt dass ihre deutschen Panzer nachgerüstet werden. Die zeigen sich ein wenig labil, wenn sie mit Milan-Raketen, möglicherweise aus deutschen Bestände beschossen werden. Angeblich mussten die damaligen Adressaten, die kurdischen Peschmerga im Irak eine „Endverbleibserklärung“ unterzeichnen, dass ihr militärisches Besteck nicht auch an anderen Orten auftaucht. Also ich habe noch nix von deutschen Kontrollen gelesen, die bestätigen das alles seine deutsche Ordnung hat mit dem deutschstämmigen Kriegsgerät, mit dem die türkische Armee und die syrischen Kuden sich jetzt kriegerisch beherzigen. Meine Absicht, in der Türkei auf einem Balkon sitzend aufs Meer hinauszuschauen, ist trotz dieser weniger erfreulichen Entwicklung weiterhin extrem friedlich. Ich komme nicht um eine Mauer zwischen den Völkerun zu bauen. Ich komme in völkerverbindlicher Absicht und habe auch gut Erfahrung mit türkisch-stämmigen Menschen. In der Bronx habe ich in dieser Frage ganz viel learning by doing gemacht. Wie ich schon sagte. Aufrechnen ist immer a bisserl unfein. Vor langer Zeit habe ich in meinem Blog genau vor möglichen deutschen Kriegsexport-Entwicklungen dieser Art gewarnt. Ehrlich. Das erfinde ich mir nicht jetzt einfach, um mir ein reines Gewissen zu erschleichen, wie andere ein kulturellles Erbe. Vor noch viel längerer Zeit habe ich unser Europa mahnend, zu einer richtigen Syrien-Politik aufgefordert, mit militärisch gesicherten Schutzzonen in Syrien an der Grenze zur Türkei. Es versteht sich von selbst dass niemand von den groben WirklichkeitsmacherInnen Europas auf mich hörte. Warum auch. Ich bin ein Winzling, ein Gratis-Blogger, wenn sie so wollen, ein Haar am Arsch der Welt, wo es das Weltgewissen nie juckt. Dabei hören unsere Politiker auf mahnende Stimme, wenn die ganz viel moralisches und intellektuelles Gewicht haben. Wie im Falle von Lybien. Lybien wurde auf Zurufen des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy bombardiert. Bomben aus sicherer Höhe ja, Bodentruppen aus unsicherer Nähe nein. Europa weiß was moralisch geboten ist. In der Regel macht dieses Europa nur den Ausrufepreis bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Wer dann mit oder weiter bietet ist selber schuld. Hin und wieder liefert dieses Europa, an den moralisch Genehmsten frisches Kriegsgerät, wie ein Bäcker früher Semmeln oder ein Essenlieferant Bio-Sushi. Der Vorgang erinnert dann irgendwie an den Kauf einer neuen Waschmaschine. Um die Entsorgung des Altgeräts und den Aufbau des Neugeräts müssen sich die Endverbraucher des Kriegs dann aber gefälligst selber kümmern. Eben weil das so ist, fühlt sich dieses Europa für die Zustände um sich herum wie in Lybien nur dann zuständig, wenn Flüchtlinge aus aller Welt, die Strände Lybiens stürmen wie Soldaten in einem Krieg die gegnerischen Stellungen, ohne das dieser Auswurf der Menschheit, von der lybischen Küstenwache merklich eingeschränkt wird, wenn es sein muss mit Waffengewalt (Made in Europa) So etwas wie einen funktionierenden Staat gibt es in Lybien derzeit nicht. Dafür hat schon auch dieses Europa mit seinen Bomben gesorgt. Der Bernard sagt dazu auch nix mehr. Deutschland macht in Sachen Außenpolitik sowieso nix. Die trinken nur Tee und Kaffee und warten zu und Österreich geht es Außenpolitisch derzeit nur um die Kinderbeihilfe. Für unsere Außen fühlt sich in Europa niemand groß zuständig. Die machen derzeit nur Brexit und sorgen im griechischen Flüchtlingslager Moria weiterhin für unmenschliche Verhältnisse. Meine Herrschaften ist das wirklich so schwer 7000 Menschen anständig zu versorgen. Das kann`s doch nicht sein. Lesbos ist an sich eine wunderschöne Insel. Die EU kriegt da nix hin. Sagenhaft dieses Systemversagen. Europa macht stattdessen lieber die Lautstärke meines Stabusaugers. Als ob man damit Menschenwürde rettet. Warum bitte sollte ich mich dann für die Zustände in der Türkei zuständig fühlen?

Ende.

Fazit: Da wirft man sich einmal für die Türkei in die Bresche der öffentlichen Meinung und macht sich mit den Herrschenden dort gemein, schon lässt der türkische Präsident, acht Ärzte ins Gefägnis werfen, weil die im Verbund der türkischen Ärzte organisiert, jungst eine Friedenspetition, angesichts der türkischen Offensive im syrischen Kurdengebiet Afrin veröffentlichten. Der Krieg sei ein Problem für die öffentliche Gesundheit, der irreperable Schäden hinterlasse. Gut wenn der Herr Präsident Erdoğan jetzt auch noch alle Ärzte einsperren lässt darfst in der Türkei nicht einmal mehr Zahnschmerzen bekommen. Gut möglich dass der Präsident Zahnschmerzen in der Türkei gesetzlich verbieten lässt. So wird das nix mit meinen Ausflug in die wunderbare türkische Kultur. In die Schweiz kann ich aber auch nicht. Nee nicht wegen dem Judengold. Das ist eine alte Geschichte. Im Ranking der Schattenfinanzzrentren liegt die Schweiz an Nr. 1. In einem VW kann ich auch nicht mehr einsteigen. Die machten Rauchgasvergiftungen bei Tieren. Ich werde mal ins Bezirksmuseum gehen und dort gucken wie übel beleumdet eigentlich die Bronx ist. Geschichtlich schaut`s nicht gut aus. Die Bronx ist gepflastert mit Stolpersteinen. Ach ja in Indien hat ein Mann ein acht Monate altes Baby ins Maisfeld entführt. Wo genau der seinen Schwanz reinsteckte steht jetzt nicht in der Zeitung.

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