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Dienstag, 3. November 2015
Empfindungsuhrenspielereien die still stehen
der imperialist, 19:38h
WFN. Das der Herr M. oder auch sie Empfindungsspielereien betrieben ist einfach eine Milieuerscheinung. Sie sind ja am Sonntag auch fast gestorben. Sie haben einfach die Freiheit fühlen zu können wie sie wollen und dann drehen sie nach Belieben an dieser Empfindungsuhr. Ist doch schön für sie. Das ist einerseits ein hohes Gut und gehört wahrscheinlich auch zur Selbstentfaltung einer Person. Sie lügen sich deswegen auch nicht in die Tasche. Sondern sie nehmen mit ihren Spielereien nur Raum ein, der anderen dann an anderer Stelle abgeht. Das war schon immer so. Sie gehören heute zum Gefühlsadel. Umso weiter sie oben in der Gesellschaft leben, desto mehr Raum wird ihnen zugestanden oder haben sie sich erarbeitet. Wie auch immer. Das ist ein anderes Thema. Ich behaupte nur das sie davon Gebrauch machen. Ihre Gefühls und Handlungsoptionen steigen. Sogar beim Oberchefe WFN tun sie noch so als ob ihre Handlungsoptionen mannigfaltig sind. Das ist große Lebenskunst, wenn man seine Wirklichkeit, wie sie völlig zu Recht feststellen, immer wieder neu auslegen kann. Ich kann das nicht mehr. Ein Dichter schrieb einmal. "Wohin gehen wenn man am Ende angekommen ist". Ich im Sommer immer auf die Donauinsel. Im Winter wird mir dann zuweilen Angst und Bang, weil ich nicht weiß wohin. Das fühlt sich dieses Ende auswegslos an.
In der Regel nutzen Leute diesen Raum und das mehr an Handlungs und Gefühlsoptionen gnadenlos aus. Das ist der einzige Vorwurf den ich ihnen mache. Gefühlsterroristen halt. Wäre ich sie würde ich es nicht anders halten. Warum sollten sie. Solange sich niemand großartig beschwert, in dem er sich demonstrativ von ihnen abwendet, ist doch alles gut. Sie oder der Herr M. sind da ja keine Ausnahme. Ganz unten wo ich bin und schon immer war, jetzt einmal abgesehen von der komfortablen Wohnsituation, gehen sie dann zu Weihnachten allein durch die Straße. Unsereins hört in der Regel keiner mehr zu. Ein bedrohliches Gefühl. Doch den Abu De oder mir zuweilen schon, weil wir sie a bisserl belustigen. Wir sind die beiden gestörten Attraktionen vom Rummelplatz. Die Marla, deren Talent zum Schreiben unbenommen sei, und die ich wirklich mag, eine der schlimmsten Gefühlsterroristen hier auf dieser Plattform. Dieser Don mit den tausend Rädern im Übrigen auch. Und diese Realität wie ich sie erlebe, auch durch die Erkrankung und ein fremdbestimmtes und aufgezwungenes Leben, ich konnte nur entscheiden wie ich mit dieser Fremd-Bestimmtheit umgehe, ob ich mich jetzt zu Tode saufe oder nicht, ob ich zu Militär gehe oder auf die Baustelle, ob ich ein Verbrechen begehe oder doch lieber anständig bleib usw. die auf Grund der fehlenden Handlungsoptionen, nur noch zu einem kleinen Teil von mir mit konstruiert werden kann, wirkt mit enormer Wucht und Zerstörungskraft auf mich ein, eben weil mir diese Gabe die Wirklichkeit neu zu erfinden fehlt. Wobei ich es der Gesellschaft hoch anrechne das man auch ohne Verbrechen überleben kann. Natürlich auf bescheidenen Niveau, aber man kann.Die Wohung z.B. konnte ich nicht ablehnen. Das konnte mir nicht leisten. Eben weil das so ist werde ich zu einer gewissen Ernsthaftigkeit meinem Dasein gegenüber gezwungen. Das ist nix mehr leicht und spielerisch, sondern alles ist Kampf, manchmal sogar um einen tiefen Atemzug. Das hat überhaupt nichts mit meiner Art zu tun. Ich bin an sich ein fröhlicher Mensch. Die Erkrankung macht es mir nur manchmal schwer diese Fröhlichkeit auch zu leben. Deswegen habe ich kaum Luft für Empfindungs-Spielchen. Nicht für solche die den Anschein von Wahrheit erwecken und an Haufen Zeit von der Lebensuhr nehmen. Das ist Luxus. Zu so einem luxurösen Leben hat es bei mir nicht gereicht. Und sie sind ja auch keine Hilfe weil Ihresgleichen Raumverdrängung durch jede Porte atmet. Weil sie ja nicht in meinen Kreisen verkehren, sondern sich zumeist unter Ihresgleichen bewegen, das ist mehr oder minder ein Naturgesetz, das sie sich sozialen Milieus voneinander abgrenzen, haben sie auch keine Vorstellung wie Ihresgleichen mit ihren Empfindungsspielchen auf Menschen wirken, die dafür keinen Raum haben. Mein Raum-Problem war immer ein konkretes. Darüber bin ich nie hinaus gekommen.
Sie dürfen das jetzt nicht falsch verstehen. Was ich hier beschreibe ist ja das konkrete aufeinanderprallen verschiedener sozialer Biotope.
Gegen diese Empfindungsspielereien, die einfach bei ihnen zum ganz normalen Repertoire gehören, sich sozusagen in Ihnen eingebürgert haben, und zuweilen auch nur so nebenbei betrieben werden, sie haben ja auch noch wichtigeres zu tun, komme ich natürlich nicht an. Niemals. Wie denn als völlig vernachlässigter Mensch. Ich gehe sogar so weit zu sagen, das ich keine Ahnung habe was das Ganze soll. Ich kann das nicht dechiffrieren und in einen entsprechenden Sinnzusammenhang stellen. Sie schon. Kaputte Nieren und Chemo das kann ich. Über persönliche Krisen kann ich nichts sagen. Ich muss mich mit einem kranken Organ herumschlagen und nicht mit Krisen für die es keinen Maßstab gibt, außer den ganz persönlichen. Mit hat man diese Art der Eitelkeit oder auch nur den Willen nur Selbstbehauptung von Kindheitsbeinen an ausgetrieben und abgewöhnt. Ich erlebe dieses kleinen Spielchen wie Sperrfeuer, um mir auch noch dass bisserl Raum und Selbstbestimmung, abspenstig zu machen. Ich wollte schon schreiben Platzhirsche der M…………. Sorry. Neben ihnen habe ich das Gefühl mich nicht behaupten zu können. Kann ich schon aber nicht mit ihren Mitteln. Vor unsereins müssen sie sich aber erst fürchten wenn die Zeiten übelst werden. Dann kommen wir aus unseren Gefühslöchern gekrochen. Dann nehmen wir ihnen diesen Raumverlust mit Gewalt wieder weg.
Logisch das ich ein Mensch bin der vor diesen ganzen Spielchen, die sie im Grunde alle ganz hervorragend beherrschen, weil sich wahrscheinlich auch zum guten Ton gehören, völlig überfordert bin. Ich bin in dieser Hinsicht völlig limitiert. Schon beim Lesen stellt es mir dann und wann die Zehennägel auf. Ich möchte mich auch dafür entschuldigen das des wie ein Vorwurf klingt. Soll es aber nciht. Ich halte es für Unmöglich das sie es besser oder anders wissen können weil sie sich ja nicht in Menschen wie mir widerspieglen. Mir ist es auch nicht möglich es besser zu wissen. Leider gibt es nicht so viel von meinem Schlag, die ihnen das was ich gerade sage auch bestätigen können. Gibt schon. Nur die würden sie gleich einmal übelst beschimpfen. Wie der Dead. Nicht das der sich nicht auch anders auszudrücken weiß. Wir sind auch keinen Kaste. Dort unten gibt es kein gemeinsam kostruiertes Wir, weil man den anderen in seiner Kaputtheit kaum erträgt. Deswegen müssen sie sich leider mit mir begnügen. Und ich werde mich auch weiterhin Mühe gegen sie nicht zu sehr zu enttäuschen.
Anhang: Ich finde das des schon ein kostruktiver Beitrag ist. Das ich nicht das Geringste gegen sie habe muss ich hoffentlich nicht extra immer dazu sagen. Sie sind auch klug und weise genug das auch richtig zu verstehen.
Also vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
In der Regel nutzen Leute diesen Raum und das mehr an Handlungs und Gefühlsoptionen gnadenlos aus. Das ist der einzige Vorwurf den ich ihnen mache. Gefühlsterroristen halt. Wäre ich sie würde ich es nicht anders halten. Warum sollten sie. Solange sich niemand großartig beschwert, in dem er sich demonstrativ von ihnen abwendet, ist doch alles gut. Sie oder der Herr M. sind da ja keine Ausnahme. Ganz unten wo ich bin und schon immer war, jetzt einmal abgesehen von der komfortablen Wohnsituation, gehen sie dann zu Weihnachten allein durch die Straße. Unsereins hört in der Regel keiner mehr zu. Ein bedrohliches Gefühl. Doch den Abu De oder mir zuweilen schon, weil wir sie a bisserl belustigen. Wir sind die beiden gestörten Attraktionen vom Rummelplatz. Die Marla, deren Talent zum Schreiben unbenommen sei, und die ich wirklich mag, eine der schlimmsten Gefühlsterroristen hier auf dieser Plattform. Dieser Don mit den tausend Rädern im Übrigen auch. Und diese Realität wie ich sie erlebe, auch durch die Erkrankung und ein fremdbestimmtes und aufgezwungenes Leben, ich konnte nur entscheiden wie ich mit dieser Fremd-Bestimmtheit umgehe, ob ich mich jetzt zu Tode saufe oder nicht, ob ich zu Militär gehe oder auf die Baustelle, ob ich ein Verbrechen begehe oder doch lieber anständig bleib usw. die auf Grund der fehlenden Handlungsoptionen, nur noch zu einem kleinen Teil von mir mit konstruiert werden kann, wirkt mit enormer Wucht und Zerstörungskraft auf mich ein, eben weil mir diese Gabe die Wirklichkeit neu zu erfinden fehlt. Wobei ich es der Gesellschaft hoch anrechne das man auch ohne Verbrechen überleben kann. Natürlich auf bescheidenen Niveau, aber man kann.Die Wohung z.B. konnte ich nicht ablehnen. Das konnte mir nicht leisten. Eben weil das so ist werde ich zu einer gewissen Ernsthaftigkeit meinem Dasein gegenüber gezwungen. Das ist nix mehr leicht und spielerisch, sondern alles ist Kampf, manchmal sogar um einen tiefen Atemzug. Das hat überhaupt nichts mit meiner Art zu tun. Ich bin an sich ein fröhlicher Mensch. Die Erkrankung macht es mir nur manchmal schwer diese Fröhlichkeit auch zu leben. Deswegen habe ich kaum Luft für Empfindungs-Spielchen. Nicht für solche die den Anschein von Wahrheit erwecken und an Haufen Zeit von der Lebensuhr nehmen. Das ist Luxus. Zu so einem luxurösen Leben hat es bei mir nicht gereicht. Und sie sind ja auch keine Hilfe weil Ihresgleichen Raumverdrängung durch jede Porte atmet. Weil sie ja nicht in meinen Kreisen verkehren, sondern sich zumeist unter Ihresgleichen bewegen, das ist mehr oder minder ein Naturgesetz, das sie sich sozialen Milieus voneinander abgrenzen, haben sie auch keine Vorstellung wie Ihresgleichen mit ihren Empfindungsspielchen auf Menschen wirken, die dafür keinen Raum haben. Mein Raum-Problem war immer ein konkretes. Darüber bin ich nie hinaus gekommen.
Sie dürfen das jetzt nicht falsch verstehen. Was ich hier beschreibe ist ja das konkrete aufeinanderprallen verschiedener sozialer Biotope.
Gegen diese Empfindungsspielereien, die einfach bei ihnen zum ganz normalen Repertoire gehören, sich sozusagen in Ihnen eingebürgert haben, und zuweilen auch nur so nebenbei betrieben werden, sie haben ja auch noch wichtigeres zu tun, komme ich natürlich nicht an. Niemals. Wie denn als völlig vernachlässigter Mensch. Ich gehe sogar so weit zu sagen, das ich keine Ahnung habe was das Ganze soll. Ich kann das nicht dechiffrieren und in einen entsprechenden Sinnzusammenhang stellen. Sie schon. Kaputte Nieren und Chemo das kann ich. Über persönliche Krisen kann ich nichts sagen. Ich muss mich mit einem kranken Organ herumschlagen und nicht mit Krisen für die es keinen Maßstab gibt, außer den ganz persönlichen. Mit hat man diese Art der Eitelkeit oder auch nur den Willen nur Selbstbehauptung von Kindheitsbeinen an ausgetrieben und abgewöhnt. Ich erlebe dieses kleinen Spielchen wie Sperrfeuer, um mir auch noch dass bisserl Raum und Selbstbestimmung, abspenstig zu machen. Ich wollte schon schreiben Platzhirsche der M…………. Sorry. Neben ihnen habe ich das Gefühl mich nicht behaupten zu können. Kann ich schon aber nicht mit ihren Mitteln. Vor unsereins müssen sie sich aber erst fürchten wenn die Zeiten übelst werden. Dann kommen wir aus unseren Gefühslöchern gekrochen. Dann nehmen wir ihnen diesen Raumverlust mit Gewalt wieder weg.
Logisch das ich ein Mensch bin der vor diesen ganzen Spielchen, die sie im Grunde alle ganz hervorragend beherrschen, weil sich wahrscheinlich auch zum guten Ton gehören, völlig überfordert bin. Ich bin in dieser Hinsicht völlig limitiert. Schon beim Lesen stellt es mir dann und wann die Zehennägel auf. Ich möchte mich auch dafür entschuldigen das des wie ein Vorwurf klingt. Soll es aber nciht. Ich halte es für Unmöglich das sie es besser oder anders wissen können weil sie sich ja nicht in Menschen wie mir widerspieglen. Mir ist es auch nicht möglich es besser zu wissen. Leider gibt es nicht so viel von meinem Schlag, die ihnen das was ich gerade sage auch bestätigen können. Gibt schon. Nur die würden sie gleich einmal übelst beschimpfen. Wie der Dead. Nicht das der sich nicht auch anders auszudrücken weiß. Wir sind auch keinen Kaste. Dort unten gibt es kein gemeinsam kostruiertes Wir, weil man den anderen in seiner Kaputtheit kaum erträgt. Deswegen müssen sie sich leider mit mir begnügen. Und ich werde mich auch weiterhin Mühe gegen sie nicht zu sehr zu enttäuschen.
Anhang: Ich finde das des schon ein kostruktiver Beitrag ist. Das ich nicht das Geringste gegen sie habe muss ich hoffentlich nicht extra immer dazu sagen. Sie sind auch klug und weise genug das auch richtig zu verstehen.
Also vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
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Sonntag, 1. November 2015
Das gehört auch noch schnell gesagt
der imperialist, 23:28h
Formel 1 ist kaum noch auszuhalten. Die mit dem Stern gurken Stunden vor der Konkurrenz herum. Deswegen drehte ich den Koter/PC noch einmal auf und besserte meinen Text aus. Und danach holte ich mir einen herunter. Sollte ich so spät nicht tun. Dann kann ich erst recht nicht schlafen. Wieder mal eine Ladung für die Küchenrolle. Und so fürs Herumfummeln nach dem Sex habe ich mir das Video „Ich lass für dich das Licht an“, von Revolverheld angesehen. Ich mag solchen Kitsch. Hardcore bin ich selber. Es ist gut wenn die Leute es besser haben. Die zusammengeknüllte Küchenrolle kugelt jetzt auch noch irgendwo am Schreibtisch herum. Aber wie heißt es so schon. Morgen ist wieder ein neuer Tag. Fickt euch;-)
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Halloween meets Allerheiligen oder mein Sparziergang in die Herbstmelancholie
der imperialist, 21:02h
Sparzieren gehen gehört nicht zu meinen ausgewiesenen Stärken. Schon gar nicht im November. Ich bin besser im Herumstehen so zum Sommer hin. Normal hängt über Wien zu dieser Jahreszeit eine dicke speckige Decke aus Hochnebel. Heute zu Allerheilligen gab`s es aber Postkartenwetter, mit blauen Himmel und Temperaturen rauf bis auf ganz beachtliche 14-16 Grad. Das wird auch den Toten in ihren Gräbern gefallen haben. Kommt mehr Anhang. Habe ich ihnen schon mal erzählt dass ich schon mal um die 50 Grad Celsius gebrachte habe. Im Schatten wohlgemerkt. Da war aber noch jung und verschuldet. Heute bin ich der typische 30 Grad Typ. Ältere Herrschaften, ich gehöre ja zu den jungen Alten, gehen ja gerne Spazieren. Der Thomas Bernhard tat nichts lieber als das. Der hat mal eine Erzählung geschrieben die hieß „Gehen“. Hab ich natürlich gelesen. Kann ihnen aber nicht mehr sagen um was es in dem Buch abgesehen vom Gehen noch so ging. Man kann ja nicht immer alles im Netz nachschlagen und so tun als ob. Manchmal muss man auch zu seiner Vergesslichkeit stehen. Vor allem wenn es völlig unerheblich ist. Wie in meinem Fall beinahe immer.
Oh, dachte ich mir, warum nicht mal schön spazieren gehen. Machen doch alle. Viel schöner als heute wird das Wetter in den nächsten 5 Monaten in Wien nicht mehr werden. Im Übrigen soll man beim Gehen ja auf andere Gedanken kommen. Behauptet zumindest ein Sprichwort und natürlich der Thomas Bernhard. Des Weiteren soll das Gehen in der freien Natur auch gesund sein und das Immunsystem ankurbeln. Ein gut funktionierendes Immunsystem kann man doch immer gebrauchen oder nicht. Bewegung an der frischen Luft soll auch ganz förderlich für den Schlaf sein. Wird schon alle so seine Richtigkeit haben. Nur ich so ganz für mich kann das natürlich nicht bestätigen. Andauernd dachte ich nur über tödliche Krankheiten nach, Verfall und Auslöschung. Nicht bewusst. Schizophrenie sie wissen ja. Der Abu De bildet sich ja immer ein verarscht zu werden. Den verarschen immer alle. Mich nie. Liegt vielleicht auch daran das der Abu De kein ausgesprochener Testosterontrottel ist. So wie ich die Lage einschätze sagt der kaum einmal etwas in der Öffentlichkeit. Ich hingegen bin ein Plaudertasche. Ich muss sie nicht einmal besonders gut kennen, schon würde ich ihnen vorwerfen das sie behindert sind. Bist du behindert sag ich andauernd. Zu jeden. Ich habe es nicht so mit Normen. Verarscht werde ich selten. Wenn dann eher außen herum und hinterm Rücken. So sind die Leute nun einmal. Dafür lebe ich im Gefühl diesen Tag nicht zu überleben ohne das eine tödliche Krankheit ausbricht. Darüber schreibe ich ja kaum noch. Wiederholt sich ja alles andauernd, was auch ein gutes Zeichen ist. Nur die Angst nicht. Die gibt es immer frisch gepresst und frei Haus. Unter meiner fröhlichen Oberfläche, die mir Heilig ist, geht es bei immer nur um Tod, Krankheit, Verfall und Auslöschung. Wenn dieses andauernde Sterben wenigstens einen tieferen Sinn für mich erschaffen würde, wie eine Halluzination eine Hoffnung in Form einer trügerischen Gestalt. Tut es aber nicht. Überallem hängt bei mir immer eine dicke speckige Decke von Sinnlosigkeit. Der Goadfather erzählte ja bei seinem letzten Besuch, da sah er noch ganz gut auf beiden Augen, meine Großmutter war von ganz ähnlicher Natur. Die ließ sich immer wieder mit der Rettung ins Krankenhaus einliefern, weil sie sich dem Tod näher fühlte als dem Leben. Bei der Untersuchung stellte sich dann bald einmal heraus dass der Guten gar nicht so viel fehlte. Wurde sie ohne Befund weggeschickt stand sie keine 48 Stunde später schon wieder auf der Matte.
Ich ging also wirklich spazieren. Kann mir jemand entgegen dachte ich mir, du wirst sterben, du auch und du natürlich auch. Die Zeit wird uns alle auslöschen, unweigerlich alle und alles wird vergebens sein wie immer schon alles völlig vergebens war. Ich weiß das hört sich etwas gespenstisch an, aber in der Regel behalte ich diese Gedanken immer für mich. Außer sie fragen mich an was ich gerade denke. Sogar dann lüge ich meistens. Nur beim Gehen hat man ja nicht so viel zu tun. Luft bekam ich auch kaum. Liegt nicht an meiner Fitness. Ich tue mir manchmal schwer mit dem durchatmen. Da hab ich das Gefühl ich ersticke. Nennt man Hyperventilationssyndrom, das angeblich eine Unterform der Panikattacke ist. Hab ich immer wieder. Logisch das ich deswegen zu keinem Arzt renne und dort herum flenne. Niemals. Ich bin an meiner schizoaffektiven Psychose nicht besonders interessiert. Ich will mich darüber auch nicht mehr unterhalten. Führt ja zu nichts. Psychische Leiden werden in der Regel nicht behandelt sondern nur verwaltet. Psychiater tun ja in der Regel ja nur so als ob. Dafür können die nichts. Komm denen mit einem gebrochenen Schienbein und sie können dir sofort weiterhelfen. Ehrlich. Kannst nicht mehr Atmen kommen dir Seelenklempner mit dem weisen Ratschlag in solchen Momenten doch die Dosis der Tabs zu erhöhen. Auf so eine glorreiche Idee komme ich auch selber. Was garantiert immer hilft ist Alkohol. Leider trinke ich nicht (mehr).
Während ich so nach Luft ringend dahin ging, immer dem eigenen Untergang entgegen, aber nicht gedankenverloren, sondern zusehends in Gedanken verloren, erstarb alles zu Staub. Auch unbelebte Dinge wie Häuserfronten, Autos, Straßenbahnlinien. Alles stürzt immer ein, fällt auseinander, entgleist, zerfällt. Ein kleiner Junge fuhr mit seinem Fahrrad über eine Sprengfalle. Den Kleinen vom Fahrrad reißen oder mich schützen auf ihn werden wollte ich nicht. Gab ja keinen Grund für Heldenmut. Der Kleine fuhr am Gehsteig mit angezogener Handbremse. Was soll da schon großartig passieren. Außer das er irgendwann zum Großwesir einer Parallelgesellschaft aufsteigt. Netter privater Kontakt zwischen türkisch bis arabisch-stämmigen Wienern und alteingesessenen Wiener ist ja eher die Ausnahme. Sehe ich in meinem Bezirk so gut wie nie. Dabei gäbe es reichlich Gelegenheit dazu. Nur fragen sie mich nicht wie man das anstellt. Ich hab`s ja versucht. Schon nach kürzester Zeit lagen wir uns geistig in den Haaren. Geh mal in eine Türkenkneipe und sag dort frei von der Brust weg es lebe die PKK. Wirst schon sehen was dann passiert. Über Fußball kann man mit denen auch nicht reden. Immer heißt es nur Galatasaray Istanbul hier und Besiktas dort und wehe du bist nicht für Fenerbahçe. Falls du nicht die Eier hast für die PKK zu sein brüll Gaziantepspor. Und an die türkisch-stämmigen Weiber kommt man auch nicht ran. Unmöglich. Keine Ahung wo die abbleiben. Irgednwann tauchen sie wie aus dem Nichts auf und dann schieben sie auch schon einen Kinderwagen vor sich her. Natürlich den sicheren Untergang entgegen. Eine Armenierin mit dicken Titten könnte ich um 100 ficken. Will ich aber nicht. Die ArmenierInnen haben es auch ohne mein Zutun nicht einfach. Nach einer Weile hatte ich es doch glatt bis zur Donauinsel geschafft. Fühlte sich wie ein Gewaltmarsch an. Ich ging runter zum Fluss. Schiffe gingen unter, mein Sommerplatz von der Zeit überschwemmt und ein Fisch wurde an Land gespült. Der sah genauso aus wie der aus der Altstadt von D….. den die Katze bei lebendigen Leib im Juli von hinter her aufgefressen hatte, während der vorne noch um Luft rang. Jede Menge Leute kamen mir entgegen. Alle waren sie von der Todesangst gezeichnet, doch die Pest hatte nur einer. Eine Frau mir einen Pudel oder so etwas ähnliches wie einem Pudel, entlockte mir sogar ein Lächeln, weil das Hündchen lustige Klamotten an hatte wie ein Clown, bevor er sein Frauli im Schlaf auffraß. Um mit meinen Gedanken nicht ganz für mich zu sein hatte ich auch Musik dabei. Nix spezielles, nur Radio und da nicht mal ein bestimmter Sender. Ich höre ja jeden Scheiß.
Um sie nicht länger als nötig zu langweilen. Mein Weg führte mich dann an der Donau entlang flussaufwärts, Richtung Rumänien und den Toten aus der Disco, vorbei an leeren Parkbänken, abgestorbenen Laub, einstürzenden Brücken und Radler die von einem Scharfschützen aus dem Sattel befördert wurden. Die Bänke stehen da alle paar Meter schön aufgeschlichtet.
Im Früjahr saßen da oft die alten Damen aus dem Altersheim. Auf die freute ich mich immer. Gegrüßt haben wir uns auch. Die sind inzwischen alle tot. Auf einer der Bänk an der ich gemütlichen Schrittes und innerlich bis zum Zerreißen angespannt vorbei ging, saß ein Mann, ziemlich obdachlos, Zauselbart, in sich zusammen gesunken, neben sich ein Plastiksackerl. Ist oft so bei gescheiterten Menschen das die sich noch kleiner machen. Wenn Menschen im Freien, also in der verbauten Natur einer Großstadt a bisserl abgestanden riechen und es ist gerade Novemberbeginn, dann gibt es nicht mehr viel zu erfinden oder zu beratschlagen. Und genau in den Moment als ich an dem Mann vorbeiging und mich fragte ob ich ihn nicht einen Fünfer zustecken sollte, leider hatte ich keinen, sang eine Stimme die in meinem Ohr saß, “Never give up, it's such a wonderful life“.
Oh, dachte ich mir, warum nicht mal schön spazieren gehen. Machen doch alle. Viel schöner als heute wird das Wetter in den nächsten 5 Monaten in Wien nicht mehr werden. Im Übrigen soll man beim Gehen ja auf andere Gedanken kommen. Behauptet zumindest ein Sprichwort und natürlich der Thomas Bernhard. Des Weiteren soll das Gehen in der freien Natur auch gesund sein und das Immunsystem ankurbeln. Ein gut funktionierendes Immunsystem kann man doch immer gebrauchen oder nicht. Bewegung an der frischen Luft soll auch ganz förderlich für den Schlaf sein. Wird schon alle so seine Richtigkeit haben. Nur ich so ganz für mich kann das natürlich nicht bestätigen. Andauernd dachte ich nur über tödliche Krankheiten nach, Verfall und Auslöschung. Nicht bewusst. Schizophrenie sie wissen ja. Der Abu De bildet sich ja immer ein verarscht zu werden. Den verarschen immer alle. Mich nie. Liegt vielleicht auch daran das der Abu De kein ausgesprochener Testosterontrottel ist. So wie ich die Lage einschätze sagt der kaum einmal etwas in der Öffentlichkeit. Ich hingegen bin ein Plaudertasche. Ich muss sie nicht einmal besonders gut kennen, schon würde ich ihnen vorwerfen das sie behindert sind. Bist du behindert sag ich andauernd. Zu jeden. Ich habe es nicht so mit Normen. Verarscht werde ich selten. Wenn dann eher außen herum und hinterm Rücken. So sind die Leute nun einmal. Dafür lebe ich im Gefühl diesen Tag nicht zu überleben ohne das eine tödliche Krankheit ausbricht. Darüber schreibe ich ja kaum noch. Wiederholt sich ja alles andauernd, was auch ein gutes Zeichen ist. Nur die Angst nicht. Die gibt es immer frisch gepresst und frei Haus. Unter meiner fröhlichen Oberfläche, die mir Heilig ist, geht es bei immer nur um Tod, Krankheit, Verfall und Auslöschung. Wenn dieses andauernde Sterben wenigstens einen tieferen Sinn für mich erschaffen würde, wie eine Halluzination eine Hoffnung in Form einer trügerischen Gestalt. Tut es aber nicht. Überallem hängt bei mir immer eine dicke speckige Decke von Sinnlosigkeit. Der Goadfather erzählte ja bei seinem letzten Besuch, da sah er noch ganz gut auf beiden Augen, meine Großmutter war von ganz ähnlicher Natur. Die ließ sich immer wieder mit der Rettung ins Krankenhaus einliefern, weil sie sich dem Tod näher fühlte als dem Leben. Bei der Untersuchung stellte sich dann bald einmal heraus dass der Guten gar nicht so viel fehlte. Wurde sie ohne Befund weggeschickt stand sie keine 48 Stunde später schon wieder auf der Matte.
Ich ging also wirklich spazieren. Kann mir jemand entgegen dachte ich mir, du wirst sterben, du auch und du natürlich auch. Die Zeit wird uns alle auslöschen, unweigerlich alle und alles wird vergebens sein wie immer schon alles völlig vergebens war. Ich weiß das hört sich etwas gespenstisch an, aber in der Regel behalte ich diese Gedanken immer für mich. Außer sie fragen mich an was ich gerade denke. Sogar dann lüge ich meistens. Nur beim Gehen hat man ja nicht so viel zu tun. Luft bekam ich auch kaum. Liegt nicht an meiner Fitness. Ich tue mir manchmal schwer mit dem durchatmen. Da hab ich das Gefühl ich ersticke. Nennt man Hyperventilationssyndrom, das angeblich eine Unterform der Panikattacke ist. Hab ich immer wieder. Logisch das ich deswegen zu keinem Arzt renne und dort herum flenne. Niemals. Ich bin an meiner schizoaffektiven Psychose nicht besonders interessiert. Ich will mich darüber auch nicht mehr unterhalten. Führt ja zu nichts. Psychische Leiden werden in der Regel nicht behandelt sondern nur verwaltet. Psychiater tun ja in der Regel ja nur so als ob. Dafür können die nichts. Komm denen mit einem gebrochenen Schienbein und sie können dir sofort weiterhelfen. Ehrlich. Kannst nicht mehr Atmen kommen dir Seelenklempner mit dem weisen Ratschlag in solchen Momenten doch die Dosis der Tabs zu erhöhen. Auf so eine glorreiche Idee komme ich auch selber. Was garantiert immer hilft ist Alkohol. Leider trinke ich nicht (mehr).
Während ich so nach Luft ringend dahin ging, immer dem eigenen Untergang entgegen, aber nicht gedankenverloren, sondern zusehends in Gedanken verloren, erstarb alles zu Staub. Auch unbelebte Dinge wie Häuserfronten, Autos, Straßenbahnlinien. Alles stürzt immer ein, fällt auseinander, entgleist, zerfällt. Ein kleiner Junge fuhr mit seinem Fahrrad über eine Sprengfalle. Den Kleinen vom Fahrrad reißen oder mich schützen auf ihn werden wollte ich nicht. Gab ja keinen Grund für Heldenmut. Der Kleine fuhr am Gehsteig mit angezogener Handbremse. Was soll da schon großartig passieren. Außer das er irgendwann zum Großwesir einer Parallelgesellschaft aufsteigt. Netter privater Kontakt zwischen türkisch bis arabisch-stämmigen Wienern und alteingesessenen Wiener ist ja eher die Ausnahme. Sehe ich in meinem Bezirk so gut wie nie. Dabei gäbe es reichlich Gelegenheit dazu. Nur fragen sie mich nicht wie man das anstellt. Ich hab`s ja versucht. Schon nach kürzester Zeit lagen wir uns geistig in den Haaren. Geh mal in eine Türkenkneipe und sag dort frei von der Brust weg es lebe die PKK. Wirst schon sehen was dann passiert. Über Fußball kann man mit denen auch nicht reden. Immer heißt es nur Galatasaray Istanbul hier und Besiktas dort und wehe du bist nicht für Fenerbahçe. Falls du nicht die Eier hast für die PKK zu sein brüll Gaziantepspor. Und an die türkisch-stämmigen Weiber kommt man auch nicht ran. Unmöglich. Keine Ahung wo die abbleiben. Irgednwann tauchen sie wie aus dem Nichts auf und dann schieben sie auch schon einen Kinderwagen vor sich her. Natürlich den sicheren Untergang entgegen. Eine Armenierin mit dicken Titten könnte ich um 100 ficken. Will ich aber nicht. Die ArmenierInnen haben es auch ohne mein Zutun nicht einfach. Nach einer Weile hatte ich es doch glatt bis zur Donauinsel geschafft. Fühlte sich wie ein Gewaltmarsch an. Ich ging runter zum Fluss. Schiffe gingen unter, mein Sommerplatz von der Zeit überschwemmt und ein Fisch wurde an Land gespült. Der sah genauso aus wie der aus der Altstadt von D….. den die Katze bei lebendigen Leib im Juli von hinter her aufgefressen hatte, während der vorne noch um Luft rang. Jede Menge Leute kamen mir entgegen. Alle waren sie von der Todesangst gezeichnet, doch die Pest hatte nur einer. Eine Frau mir einen Pudel oder so etwas ähnliches wie einem Pudel, entlockte mir sogar ein Lächeln, weil das Hündchen lustige Klamotten an hatte wie ein Clown, bevor er sein Frauli im Schlaf auffraß. Um mit meinen Gedanken nicht ganz für mich zu sein hatte ich auch Musik dabei. Nix spezielles, nur Radio und da nicht mal ein bestimmter Sender. Ich höre ja jeden Scheiß.
Um sie nicht länger als nötig zu langweilen. Mein Weg führte mich dann an der Donau entlang flussaufwärts, Richtung Rumänien und den Toten aus der Disco, vorbei an leeren Parkbänken, abgestorbenen Laub, einstürzenden Brücken und Radler die von einem Scharfschützen aus dem Sattel befördert wurden. Die Bänke stehen da alle paar Meter schön aufgeschlichtet.
Im Früjahr saßen da oft die alten Damen aus dem Altersheim. Auf die freute ich mich immer. Gegrüßt haben wir uns auch. Die sind inzwischen alle tot. Auf einer der Bänk an der ich gemütlichen Schrittes und innerlich bis zum Zerreißen angespannt vorbei ging, saß ein Mann, ziemlich obdachlos, Zauselbart, in sich zusammen gesunken, neben sich ein Plastiksackerl. Ist oft so bei gescheiterten Menschen das die sich noch kleiner machen. Wenn Menschen im Freien, also in der verbauten Natur einer Großstadt a bisserl abgestanden riechen und es ist gerade Novemberbeginn, dann gibt es nicht mehr viel zu erfinden oder zu beratschlagen. Und genau in den Moment als ich an dem Mann vorbeiging und mich fragte ob ich ihn nicht einen Fünfer zustecken sollte, leider hatte ich keinen, sang eine Stimme die in meinem Ohr saß, “Never give up, it's such a wonderful life“.
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Donnerstag, 29. Oktober 2015
Der schöne Schein trügt (leider)
der imperialist, 20:24h
Das Foto stammt aus dem Sommer. Der S. hat es gemacht. Von unserer Unterkunft aus fotografiert. Typische Urlaubs-Idyllen Foto. An sich nichts Besonderes. Abgesehen mal vom Ausblick. Diesen Ausblick gibt es nicht an jeder Straßenecke. Da müssen sie sich schon a bisserl ins Zeug legen und in der Welt herum kurven. Genießen konnte ich dieses kleine und angemietete Balkon-Stillleben nicht immer. Sie wissen ja Tabletten-Kater. Trotzdem dachte ich mir schon schön. In diese Idylle würde ich mich gerne flüchten. Mein anfänglicher Zweifel, der über diesem Ort lag, weil der ungefähr die Größe eines Stecknadelkopfes hat, hatte sich ja bald einmal zerstoben. Ich war gerne an diesem Ort. Der passte von der Größe her ganz hervorragend zu mir. Über die Jahre bin ich ja merklich geschrumpft. Die Zeit hat Luft aus mir abgelassen. Was ich ganz gut finde. Abends saßen der S. und ich wirklich gerne am Balke. Entweder nur so um a bisserl in die Dämmerung hinein zu blödeln, oder wir schauten auf dem Notebook und dem Handy, Tennis in Wimbledon. PC, Notebook, Handy. Der S. hatte ja einiges aufgefahren was es so an technischen Schnickschnack gibt wenn das WLAN läuft. An sich war alles gut und von den Stürmen der Zeit unberührt. Und genau so wollte ich dieses beschauliche, ja malerische kleine Balkonausblick-Idyll auch in Erinnerung behalten. Stress miteinander hatten wir auf diesem Balkon kaum bis auf einen Ausreißer. Auf diesem "Balke" haben wir sitzend unzählige Stunden heruntergerissen.
Morgen schreiben wir ja den 31 Oktober. Gut 3 Monate bis zu einem ¼ Jahr war mit der Erinnerung Abteilung idyllischer Balkon, erinnerungstechnisch alles im grünen Bereich, wie man so schön sagt. Das erinnern und zurück denken, ja schmachten, machte richtig Spaß, weil die Gelsen/Stechmücken um das Erinnerungsbild herumflogen und ich mich nicht andauernd kratzen muss. Vielleicht liegt es an der Zeitumstellung von der Sommerzeit auf die Winterzeit, das plötzlich und für mich völlig überraschend der Lack von dieser recht schönen Erinnerung auf einmal abfiel wie Laub von Herbstbäume. Für die herbstlichen Laubbäume mag es ja durchaus Sinn machen dem Winter lieber nackt gegenüber zu treten. Wirklich eine Wahl haben die ja nicht. Mit meiner Erinnerung verhält es sich da ganz anders. Die sollte schon in aller Pracht und Verklärung blühen. Dafür sind schöne Erinnerungen ja auch gedacht oder nicht. Vielleicht habe ich es mit dem Erinnern auch etwas übertrieben. Ich besitze kein Album in dem alles zum Besten steht und es von schönen Erinnerungen nur so wimmelt. Nicht dass es die nicht irgendwo in mir gibt. Nur fallen sie mir einfach nicht ein. Tabletten-Kater. Deswegen kann es durchaus sein das ich es mit dem idyllischen Balke-Stillleben etwas übertrieben habe. Dunkel wird es ja jetzt schon am späten Nachmittag und der Klappstuhl schmollt auch angepisst in einer Ecke. Möglicherweise war das letzte Mal auf dem „Balke“ abhängen, vielleicht schön mit einer Kaffeetasse vor mir am Tisch und die prächtige Aussicht genießend, genau das einmal zu viel und ich habe mich wie man so schön sagt überfressen. Auf einmal klappte es nicht mehr. Nicht nur das. So nach und nach wurde es richtig übel. Ströme von Flüchtlingen, die ja jetzt durch Kroatien, der sogenanten "Balkonroute", über Österreich Richtung Deutschland ziehen, nicht viel größer als Ameisen, (bitte nicht falsch verstehen), kletterten auf einmal an den Tischbeinen hoch. Abertausende sind das, ein endloser Strom von Menschen, wie aus einem amerikanischen Endzeit Blockbuster, der aber ganz ohne Computergrafik auskommt. Die Kaffeetasse haben die auch schon umgeschmissen und so hungrig wie die nach Friede, Freude und Eierkuchen sind, haben sie sogar den Aschenbecher leergeschaufelt. Über Zigarettenstummel von Glück fallen die her. Schauderlich. Die kommen wirklich mit Mann und Maus. Jung, Alt, ganz jung, unglaublich alt, Schwanger (wegen der Grünen, bei den Grünen kommen immer nur schwangere Frauen), Behinderte, mit nur einem Haxen, blind, taub, im Rollstuhl, posttraumatisch eingegrenzt, wütend und doch erleichtert noch am Leben zu sein. Es ist nicht zu mehr zu überblicken.
Kalt es ist am Balkon geworden, regnen tut es auch inzwischen andauernd, und dort wo am Tisch die Brotkrümel lagen, liegt jetzt dicker Schlamm. Einige von denen sind mit ihren Rollstühlen in diesem Dreck natürlich stecken geblieben. Nicht nur das die mein idyllisches Kleinod in eine mittelschwere Apokalypse verwandelt haben, nein die wollen auch noch das ich ihnen Ersatzteile für die kaputten Rollstühle besorge. Was denken die wer ich bin. Vielleicht der David Alaba. Und sogar der bekennt freimütig in meiner Qualitätszeitung dass er nicht Gott sei. Eventuell liegt es daran das ich mich für nicht besonders zuständig und kompetent halte, ich weiß es nicht, aber jetzt haben sich unter diese Flüchtlinge, überwiegend Syrer, Iraker, Afghanen, Pakistani, die üblichen Verdächtigten halt, auch noch Flüchtlinge aus längst vergessen Aufständen und Kriegen gemischt. Von allen Seiten werde ich jetzt überrannt. Ungarn aus dem Jahr 1956ziger Jahr, russische Kriegsgefangene der Wehrmacht und deutsche Kriegsgefangen der Russen, wild durcheinander gemischt und in ihrem Elend kaum voneinander zu unterscheiden. Eigentlich müssten die längst alle tot sein, zugedeckt von einem Mantel des Schweigens oder Vergessens. Total ausgemergelte KZ-Häftlinge in den schäbigsten Fetzen die man sich nur vorstellen kann, auf ihren Evakuierungsmärschen in den Tod, schwer verängstigte Volksdeutsche, aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien, die sich über das Eis des zugefrorene Frische Haff mühen, und jetzt auf einmal 70 Jahre später in meiner süddalmatischen Idylle auftauchen, ausgehungerte Iren, die eigentlich auf den Weg nach Amerika sein müssten, Armenier, bewacht von türkischen Soldaten, die meinen Balkon ganz offensichtlich mit dem wilden Kurdistan verwechseln und knapp am verdursten sind, amerikanische Kriegsgefangene in japanischen Lagern, mit Krätze und hässlichen Ausschlägen, internierte Japener, Kolonnen von gebrochenen Trostfrauen. Es ist ein einziges Tohuwabohu. Heere von Arbeitslosen, in Dreierreihen vor Suppenküchen, auf Zügen sitzend und der Woody Guthrie singt auf seiner Klampfen, "This land is not your land, This land is my land". Es ist die Hölle. Bei dem Aufmarsch an Elend wird das einfach nichts mehr mit einer Ausszeit von der Wirklichkeit. Logisch das ich angepisst aufgestanden bin und die Balkontür hinter mit zugemacht und meine Wohungstür abgedichtet habe. Man weiß ja nie. Deswegen und weil mir nichts besseres einfällt, stelle ich dieses Bild noch einmal online. Der Kontext ist ja jetzt ein anderer. Vielleicht schafft es dieses Foto, in ihnen andere Assoziationen zu wecken. Die Gefahr ist ja groß. Mein Tipp. Versuchen sie einfach nicht zu genau hinzusehen. Die Flasche Eistee die da am Tisch steht, haben die natürlich auch ausgesoffen. War ja nicht anders zu erwarten oder.
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