Sonntag, 26. Juni 2011
Mein zweites Gesicht
Ich hab im dritten Stock
den nackten Arsch aus dem Fenster gehalten
damit mich die Muse mich küsst.
Abgezogen hab ich auch einen
damit die Muse weiß woher der Wind jetzt weht.
Mein mickriger Arsch
3 Stock über der Welt, die sich erinnert und die vergisst
während Wolken vorbeiziehen und dem Tag die Zeit ausgeht.
Zwei angesoffene Jungs haben mich dabei gefilmt
wie ich mir den Arsch am Fensterbrett rieb
ich sagte Sätze wie, "das Sein das verstanden werden kann ist Sprache
der Rest ist hohles Geschwätz".
"Schau dir nur diesen Perversen an" hat einer der beiden gerufen.
"Arschloch" hab ich zurückgerufen, "ich bin ein Suchender, der Fährmann
zum Zwischenreich, es lebe die Revolte, der Musikantenstadl und die verdammten der Welt.
Ihr scheiß Sklaven des Alltäglichen. Wartet nur bis die Zentralbanker vollends
durchdrehen, dann werden sie euch holen. Die Opfergötter ruhen nicht".
"Sauf doch lieber einen Schnaps" rief ein anderer zu mir herauf.
"Brauch ich nicht", rief ich zurück, "ich bin trunken vor Sehnsucht und der Gewissheit
nichts zu mehr zu wollen, als das wollen, nichts mehr wollen zu müssen".
Natürlich hätte ich nichts gegen einen Schnaps.
"Bringt den Irren in ein Irrenhaus ", fauchte eine in die Jahre gekommene Lady.
"Das meine Beste ist ein Pleonasmus, wie die in den Sechzigern Hausfrau".
Immer mehr Leute kamen und haben meinen Arsch fotografiert.
"Hat der einen hässlichen Arsch" rief eine Brünette.
"Wart nur mein schönes Kind, wenn deiner so weit ist.
Nur einmal zu viel gestorben und dein Herz aus Glas zerbricht.
Zersplitterte Liebesleichen im toten Meer des Erinnerung,
die dem Ende entgegen treiben".
Sie zeigte mir den Vogel.
"Schaut euch nur an, wie ihr dasteht in euch eingesperrt.
Eine Armee von
leblosen Konsumenten, die das Leben, was die stählernen Rösser ausspucken".
Der Platz unter meinem Fenster füllte sich.
"Holt endlich mal einer die Polizei, das ist eindeutig Erregung öffentlichen Ärgernissen".
Das Gesicht zur Stimme ging in der Masse unter.
"Ah ihr kleinen Scheißerchen, ruft nur nach euren Erziehungsberechtigten .
Geschichtsvergessene Kindeskinder von Massenmörder. Dieses Land spuckt heute noch Blut.
"Bringt denn da oben endlich zum Schweigen".
Von überall her strömten die Leute.
Nur die Muse kam nicht.

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Freitag, 24. Juni 2011
Notizen vom anderen Ende der Stadt
Diese alten, wirklich alt gewordenen Menschen. Zu meist sind es Frauen, die einsam und allein auf Parkbänken sitzen. Das Gros der Männer hat da schon früher aufgegeben. Die machen da nur noch bedingt mit, als Erinnerung. Kulturell eingeübte und beschleunigte Hinfälligkeit. Offenbar kriegen es Frauen irgendwie besser hin das Leben zu nehmen wie es ist. An sich ist die die Welt voll von Schriften großartiger Philosophen und Denker. Doch zum Ende hin sitzen da vorwiegend alte Frauen, die Kreuzworträtsel lösen oder mit zittrigen Händen, an einem komischen Fetzen herum stricken. Ein anderes Wort für Überdruss, 4 Buchstaben. Kinder oder Angehörige sieht man selten. So gemein und niederträchtig können die zu ihren Kindern ja gar nicht gewesen sein wie sie jetzt allein sind. Ich kenne da eine alte Omi die schleppt sich und ihren Hund jeden Tag zum Kinderspielplatz am Handelskai. Dort sitzt sie dann den ganzen Nachmittag. Niemand redet mit ihr. Mir hat sie mal erzählt das sie nicht mehr lange in diesen Altersheim bleiben wird, weil sie zu ihren Verwandten nach Kroatien zieht. Das war vor zwei Jahren. Alles was sie noch hat ist dieser kleine zerrupfte Hund. Wenn sie so auf der Bank sitzt suchen ihren Augen andauernd diesen kleinen Köter. Am Rest der Welt huschen ihren Augen vorbei. Ich hab sie immer gegrüßt und ein wenig mit ihr geplaudert. Heuer schaut sie durch mich hindurch wenn ich an ihr vorbei radle. Einfach stehen zu bleiben und mich zu ihr setzen schaff ich nicht mehr. Wenn ihr wenigstens einmal einer sagen würde, das sie im Sommer, diese dicke Wolljacke nicht unbedingt tragen muss. Macht aber keiner. Mit den Hund sollte auch mal wer zum Tierarzt gehen. Das rechte Auge tränt fürchterlich. Das haben wir sie wieder die Menschlichkeit. Großartig einen auf verständnisvoll zu machen und dann doch nichts unternehmen. Was schlimmeres gibt es nicht. Doch ein Gedicht hab ich mal über diese alte betagte Frau geschrieben. Titel an Meer. Der letzte Satz: alte Menschen, wie ungenießbare Schimmelpilze, die aus den Bänken wachsen. Geparkte Champignons der Einamkeit.


Mona B., schon von Berufswegen her als Profi-Tennisspieler, der medialen Öffentlichkeit, mehr oder minder schutzlos ausgeliefert, ist ein beliebtes Opfer in gewissen Foren. Dort wird über die junge Dame ab gelästert das die Wänden wackeln. In Wahrheit wird übelster Schmutz über Mona B. ausgeschüttet. Ganz mutige Spasties, die sich heldenhaft hinter irgendwelchen Nicknames verkriechen, lassen an der der jungen Frau nicht ein gutes Haar. An einem Makel kann sich die Meute einfach nicht sattsehen. Das ist ihre Akne, die Gott sei Dank schon am abklingen ist. Aber es ist nicht nur die Akne. Es ist Akne plus nicht gerade überragende Proportionen. Ein Gesicht wie Angelina Jolie plus Akne, da wären die Männer ja wesentlich nachsichtiger, weil da aus dem hässlichen Entlein höchstwahrscheinlich ja noch ein anmutiger, schöner Schwan wird. Das ist nur eine Frage der Zeit. Mona B. hat aber in den Augen der Männer diese Zeit nicht. Für Mona B. gibt es keine Hoffnung. Deshalb wird sie gleich geschlachtet. Ich z.B. war immer ein böser Junge. Vorlaut, frech, anmaßend usw. Mit haben sie sogar mal den Selbstmordversuch eines Mädchen, in die Schuhe geschoben. Ihren Namen weiß ich nicht mehr und auch sonst kann ich mich nur noch äußerst dunkel an sie erinnern. Was hatte das arme Mädchen getan das sie mein Zorn mit voller Wucht traf. Im Grunde nicht viel. Ihr affektiertes rumgetue plus ihre beste Freundin, die auch gehörig einen an der Waffel hatte, gingen mir nur fürchterlich auf die Nerven. Alles machten die beiden gemeinsam, aber wirklich alles. Ging die eine Scheißen musste die andere auch kacken. So ging das andauernd. Und erst dieses aufgesetzte Gehabe. Für einen Jungen vom Land war das eindeutig zu viel. Ms. Piggy und ihr Chauffeur, so habe ich dann die beiden genannt. Keine zwei Wochen nach meiner Einschätzung was das Aussehen und Verhältnis der beiden betraf, hatte sich Ms. Piggy, auch schon an ihren Pulsadern zu schaffen gemacht. An einem Montag kam sie mit dicken Verbänden an beiden Handgelenken in die Klasse. Der Chauffeur deutete mit dem Zeigefinger natürlich sofort auf mich. Im spaß sagte ich "ah eine Sehnenscheidenentzündung". Im Kopf hatte ich noch den Satz, das ich mir nur schwer vorstellen kann, das sich bei der werten Frau Piggy , in nähester Zukunft, eine andere Scheide entzündet. Ich weiß sehr chauvinistisch und unterste Schublade. Aber bevor ich den Satz loswurde fischte mich auch schon der werte Herr Direktor, dieser humpelnde Päderast aus der Sitzbank und ich wurde halböffentlich an den Pranger gestellt. Bei einem ernst zunehmenden Selbstmordversuch eines Teenagers sind ein paar Tage in der Klinik so gut wie unvermeidlich. Ohne weitere Beobachtung auf der Geschlossenen geht da nichts. Aber Mr. Piggy schneidet sich Sonntagabend schwer depressiv die Pulsadern auf und Montag sitzt sie in der ersten Pause mit dem Chauffeur schon wieder quietsch vergnügt am Lokus. Kurz gesagt hatten sie mich dran gekriegt. An mir haben sie sich schadlos gehalten. Ungestraft und ungesühnt noch dazu. Mein Lobby bestand nur aus dem Karl. Und der hatte auch Akne. Die eitrigen Pustel sind manchmal unter der Stunde aufgeplatzt. Dumm und dämlich haben wir uns gelacht. Wo war ich. Ach ja, die Frau Sehnenscheidenentzündung und ihr bester Freund. Der Mr. Piggy und ihr Chauffeur Sager entwickelte wie der christliche Glaub ein ansprechendes Eigenleben und wurde zum Running Gag. Ein Running Gag hatte damals vielleicht 10 unbeirrbare Anhänger. Unter Androhung von Strafen und unter erheblichen Zwang wurde mit der Job zuteil, dass Leben dieses Gags so kurz wie möglich zu halten. Ich musste dafür Sorge tragen, das die beiden Damen nur noch mit ihren angestammten Vornamen angesprochen wurden und das ausnahmslos, an jedem Ort zu jeder Uhrzeit. Was für eine scheiß Hackn. Das Beispiel verdeutlich eindeutig. Mein Verhalten hatte durchaus seine leidvollen Konsequenzen. Die treibende Kraft hinter allem war natürlich der Chauffeur. Klein, burschikos, nicht ein Scheitel Holz vor der Hütte. Meiner bescheidenen Einschätzung nach, eine werdende Lesbe. Der springende Punkt aber ist, wären die beiden Damen nicht gar so aufdringlich verblödet gewesen, allein wegen ihres Aussehens oder eines anderen offensichtlichen Makels hätte ich sie mit Sicherheit nicht getriezt. So etwas machte man damals, Mitte der Achtziger nicht. Ganz im Gegensatz zu heute. Im Weltall des Internets, fällt eher früher als später jede Hemmschwelle. Die Anonymität oder Scheinidentität hinter der man sich versteckt macht mutig. Das Internet ist die ideale Maskerade für alle Feiglinge. Wenn mich meine Erinnerung nicht völlig trügt, gab es damals bei mir zu Hause, ein Mädchen mit ganz schlimmer Akne. Vom Inbrunst der Überzeugung und 25 weißer Spritzer getragen, habe ich ihr mal in einer langen Nacht, felsenfest in die Hand versprochen, das sie einmal eine wunderschöne junge Frau sein wird. Das höllische Lachen des Spiegels schwor ich ihr, würde schon in Kürze für immer verstummen. Genauso ist es dann auch gekommen. Sie hat sich umgebracht. Ein Scherz. Heute hingegen fallen picklige Muttersöhnchen und wohlstandsverwahrloste Freaks mit Mäusen bewaffnet, zu tausenden über ein armes Ding her, das einfach nur gut Tennis spielt. Der kantsche Imperativ ist diesen Barbaren völlig fremd. Gut ich bin auch kein Heiliger. Auch wenn ich mich wiederhole, mein Mr. Piggy und ihr Zugeteilter infizierte höchstens die letzten beiden Reihen der Klasse. Fugi12 seine Erkenntnis dagegen, das diese unnötige Aknefressen dermaßen unansehnlich ist, das sie von der WTA allein schon wegen ihres Aussehens lebenslänglich gesperrt gehört, kann bedrohliche Ausmaße annehmen. Wenn schon einmal ein analoges Fossil wie ich davon Wind bekommt, dann weiß man ungefähr wie viel es geschlagen hat. Ein anderes Beispiel dieser um sich greifenden Unart. Alle paar Tage spaziert auf der Donauinsel, ein Mann mit Immigrationshintergrund an mir vorbei. Schnell geht er nicht. Der wirkt auch sehr analog. Vor allem ist es sein riesiger Bauch der in an der Eile hindert. Der ist echt monströs. Ich würde sagen drei mal drei Schwangerschaftsbäuche, eine Woche vor dem Entbinden. Da ich auf meinen aufgeschütteten Feldherrnhügel, etwas erhört stehe, könnte ich den Mann mit einem Handy wunderbar von der Seite her filmisch festhalten. Das gesammelte Filmmaterial stelle ich dann unter dem Titel "Hartz 4 Idol oder" Grandmaster flash of Prekariat" auf YouTube. Natürlich erliege ich der Versuchung nicht. Hab ja nicht einmal ein Handy. Etwas älter geworden habe ich dann nur noch über die Reichen und Schönen dieser Welt gespottet. Die Claudia Schiffer war wie geschaffen dafür. "Clodia" wie der Karl so schön zu sagen pflegte, wenn er von seiner Muse sprach. Irgendwann war die Clodia dann nicht mehr seine Muse. Hat ohne den Chefe zu fragen, doch glatt den Fummel eines anderen gleichgeschlechtlichen Modeschöpfers übergezogen. War ein ziemlich epochales Ereignis. Schlagzeile in der Bild, habe ich immer gelästert, " Clodia Schiffer entführt". Nach Wochen noch immer keine Lösegeldforderung. Bei uns im Keller hat sie dann jene Mode vorgeführt, die dem ehrenwerten Landvogt Peter W. oder dem Hochwohlgeborenen Herbert U. so gegen 4 Uhr am Morgen in den Sinn kam. Dantes Inferno für ganz Arme. Dieser moralischer Verfall. Nicht einmal mehr die Pornos werden verschont. Vor 25 Jahren haben wir uns zum Gemeinschaff - Wixen noch in Schale geworfen. Das war eine Selbstverständlichkeit. Die gute alte Teresa. Das waren noch Zeiten. Bevor es ans Werk ging haben wir uns in Reih und Glied vor der Glotz aufgestellt und ihr zu gewunken, wie einer Queen. Tränen der Rührung hatten wir in den Augenwinkel, wenn die Teresa im Pelzmantel aus ihren Mercedes stiegt. Ich hab sogar ein Gedicht vorgelesen. Heute hingegen höre diese Damen nur noch auf eine Namen und der lautet Bitch. Fucking Bitch, verhurte Bitch, verfickte Bitch. Der Name Theresa hingegen hatte ja noch was spirituell erleichternd und befreiendes. Was ist aus dieser Welt nur geworden. Mr. Piggy und ihr Chauffeur. Das wär was. Eine anonyme Samenspende für den Chauffeur und ich bin der glückliche Spender.

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Montag, 20. Juni 2011
Ein Abend der Werte auf ARTE
Von den meisten Dingen habe ich keine Ahnung. Deswegen teile ich Filme nur in zwei Kategorien. In jene die mir gefallen und in jene die mir am Arsch vorbeigehen. Amos Kolleks Filme gefallen mir durchwegs. Seine „Sue“ wollte ich von der Stelle weg heiraten. Leider starb sie vorher einsam und verloren auf einer Bank irgendwo in New York. Sie hatte das Lieben verlernt. Gestern lief „Queenie in love“. Queenie heißt an sich Bernice. Queenie 24 lebt in den Slums von New York, obschon sie stink reiche Eltern hat. Die wollen sie mit den Börsenmak-ler Skip verheiraten. Ein typischer Yuppie der von der großen Liebe schwafelt, während er sich von seiner Sekretärin einen blasen lässt. Irgendwann erwischt sie ihn dabei. Ansonsten möchte sie eine große Schauspielerin werden. Im selben Viertel wie Queenie wohnt der pensionierte Polizist Horace. Dem teilt sein Arzt mit das er Krebs hat und das ihn nur noch weni-ge Monate bleiben.
Deswegen hockt Horace bei dem Psychotherapeuten Alvin herum, der sein eigenes Süppchen kocht. Mit Hilfe des todkranken Horace soll Queenie auf den rechten Weg gebracht werden.
Horace wiederum glaubt durch Queenie, die nebenbei auch noch toll aussieht wieder an das Leben. In der letzten Sequenz des Film steigt Horace aus den Fluten des Meeres irgendwo in Mexiko während seine Queenie am Strand den Kleinen in den Armen hält, den ganz offen-sichtlich Horace gezeugt hat.
Doch bevor es soweit ist liegt Horace schwer depressiv und Selbstmord gefährdet auf der Liege in Alvins seiner Suppenküche und redet über seine eigene Bedeutungslosigkeit. Da sagt Alvin, „reden wir über Werte“.
Horace völlig desillusioniert antwortet angewidert „was sollen wir großartig über Werte reden. Ich denke nur an junge Pussies“.
Daraufhin Alvin, „ja aber das sind auch Werte“.

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