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Donnerstag, 20. Oktober 2016
Schattenwelt(t)räume
der imperialist, 21:12h
Mein Traum ist schnell erzählt. Ich hatte einen sitzen, sagen wir ich war in guter Stimmung, und war mit Kumpels unterwegs, die auch in guter Stimmung waren. Dann war ich noch der einzige Sandler der eine Bude hatte und einer meiner Saufkumpels fragte mich ob er bei mir unterkommen könnte. „Ja“, antwortete ich, „natürlich, aber nicht jeden Tag. Ich bin kein Hotel“. Sonst war alles im grünen Bereich mit meinen Kumpels. Wir verstanden uns, gehörten irgendwie zusammen auch wenn ich kein Hotel bin. An einer Art Theke saß da noch ein Kerl, den ich anscheinend aus der Schulzeit kannte. Wir unterhielten uns. Weder in den Worten noch den Gefühlen passten wir so recht zusammen. Aber Feinschaft gab es auch keine. Der hielt einfach nix von einem Leben an der Theke oder in einem Klappstuhl. So ein Leben wollte der einfach nicht führen. Er sei ein ernsthafter und verantwortungsvoller Mensch, gab er mir zu verstehen, und kein Schmähbruder. Ich akzeptierte das. Im Traum ging ich dann an einen Krankenzimmer vorbei wie an einer anderen Welt, etwas verkleinert rechts oben im Blickfeld. Der Mann oder ehemalige Schulkamerad stand vor einem Entbindungsbett. Seine Frau hatte gerade das zweite oder dritte Kind zur Welt gebracht. Sie wirkten glücklich auf mich. Ich verstand und dann schlug ich die Augen auf.
Im Spiegel-Print wurden 50 Bücher unserer Zeit vorgestellt. Eines von den 50zig ist „Ausweitung der Kampfzone“ von Michael Houellebecq. Ich hab das Buch auch mal gelesen. Liegt irgendwo in der Schizophrenisten-Bude in einem Stapel recht weit oben. Ist ein dünnes Taschenbuch das trägt die fetten Bücher nicht. Oh, hab ich zur Hand. Ich schreibe aus dem Buch ab. Zum Ende des Buches hin, fragt die Psychologin den einsamen Held im Gespräch wann er das letzte Mal Geschlechtsverkehr hatte. Er entgegnet, das sei mehr als zwei Jahre her. „Ah!“, rief sie triumphierend. „Wie wollen Sie unter diesen Umständen das Leben lieben“. „Würden sie mit mir ins Bett gehen?“. …... „Das ist nicht meine Rolle. Als Psychologin besteht meine Rolle darin, Sie in die Lage zu versetzen, Methoden der Verführung anzuwenden, damit Sie wieder normale Beziehungen zu einer jüngeren Person haben können“. Bei der nächsten Sitzung ließ sie sich durch einen männlichen Kollegen vertreten. Ungefähr zur selben Zeit begann ich mich für meine Kameraden im Elend zu interessieren.
Anmerkung. Meine Nerventante lässt sich nie vertreten. Wir machen aber auch nix mit Sex, sondern eher mit Histamin-Tabletten. Meine NT ist meine Histamin-Tabletten-Dealerin.
In einem Kommentar habe ich versucht der Frau iii zu erklären dass es ghupft wie gsprungen ist ob ich Wohlstandsfotze mit F, V, oder PH schreibe wie Phallus oder es ganz sein lasse. Ich bin ein Schattenweltmann mit knapp Fünfzig. Ich mach nix mit Phallus. In meinem Fall wird jede sprachlich korrekte oder an die Zeit angepasste Ausdrucksweise gegenstandlos und verpufft wirkungslos in der gelebten Wirklichkeit. Was gab es heuer so von der Lichtweltfront zu berichten. Ich hatte da einmal den fetten Sack vom Dach, mit der verwaisten Dachterrasse, der zuerst eine Kamera aufstellte und mich loszuwerden. Weil das mit der Abschreckung nicht klappte, rief der bei der Hausverwaltung an und die kamen mir dann mit dem Gesetz. Dann war da noch der englische Gentleman in der Bude über mir, der andauernd bei mir anrief und mir unbedingt aus „Mein K(r)ampf“, vorlesen wollte und im angeheiterten Zustand immerzu nur von „Umvölkung“ spricht. Ich weiß das ist jetzt kein besonders gutes Beispiel weil ich es ja drauf anlegte. Hab ich dem also erzählt, nein gestanden, gestanden habe ich, dass ich schizophren sei, er sich aber keine großen Sorgen machen müsste. Ich nehme eh meine Tabs regelmäßig und bin nicht gefährlich. Seitdem habe ich meine (heilige) Ruhe. Dann war da noch die Um2, die ihr Leben lang viel Wert auf gute Umgangsformen legte, trotzdem zum Telefon geht wenn ich den Goadfather auf seinem Handy anrufe und es nicht für nötig hält mich wenigstens zu grüßen. Und der Mann von der Donauinsel, der sich lauthals darüber beschwerte dass ich ganz offensichtlich nix besseres zu tun hätte, als seit vielen Jahren an einem öffentlichen Ort im Klappstuhl zu sitzen. Das sei eine Unverschämtheit. In all den Szenen habe ich mich in mein Schattenwelt-Schicksal gefügt. Hätte ich mich gegen mein Schicksal aufgelehnt, müsste ich den fetten Sack von seiner Dachterrasse stürzen, den englischen Gentleman übelst verprügeln, so dass sein englisches Arschloch vorne raus guckt höhe Bauchnabel, die Um2 erwürgen, und den Typen von der Insel den Schädel einschlagen oder in der Donau ertränken. Nichts von alledem habe ich getan. Ungeachtet dieser Entwicklung, sollten sie mich als freundlichen Menschen denken und nicht als feige. Denn in der Schattenwelt habe ich eine Identität so klar wie Wodka, auch wenn ich nur Mineral trinke. Und dort haben sie als Lichtweltmensch nix zu bestellen. Gar nix.
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Im Spiegel-Print wurden 50 Bücher unserer Zeit vorgestellt. Eines von den 50zig ist „Ausweitung der Kampfzone“ von Michael Houellebecq. Ich hab das Buch auch mal gelesen. Liegt irgendwo in der Schizophrenisten-Bude in einem Stapel recht weit oben. Ist ein dünnes Taschenbuch das trägt die fetten Bücher nicht. Oh, hab ich zur Hand. Ich schreibe aus dem Buch ab. Zum Ende des Buches hin, fragt die Psychologin den einsamen Held im Gespräch wann er das letzte Mal Geschlechtsverkehr hatte. Er entgegnet, das sei mehr als zwei Jahre her. „Ah!“, rief sie triumphierend. „Wie wollen Sie unter diesen Umständen das Leben lieben“. „Würden sie mit mir ins Bett gehen?“. …... „Das ist nicht meine Rolle. Als Psychologin besteht meine Rolle darin, Sie in die Lage zu versetzen, Methoden der Verführung anzuwenden, damit Sie wieder normale Beziehungen zu einer jüngeren Person haben können“. Bei der nächsten Sitzung ließ sie sich durch einen männlichen Kollegen vertreten. Ungefähr zur selben Zeit begann ich mich für meine Kameraden im Elend zu interessieren.
Anmerkung. Meine Nerventante lässt sich nie vertreten. Wir machen aber auch nix mit Sex, sondern eher mit Histamin-Tabletten. Meine NT ist meine Histamin-Tabletten-Dealerin.
In einem Kommentar habe ich versucht der Frau iii zu erklären dass es ghupft wie gsprungen ist ob ich Wohlstandsfotze mit F, V, oder PH schreibe wie Phallus oder es ganz sein lasse. Ich bin ein Schattenweltmann mit knapp Fünfzig. Ich mach nix mit Phallus. In meinem Fall wird jede sprachlich korrekte oder an die Zeit angepasste Ausdrucksweise gegenstandlos und verpufft wirkungslos in der gelebten Wirklichkeit. Was gab es heuer so von der Lichtweltfront zu berichten. Ich hatte da einmal den fetten Sack vom Dach, mit der verwaisten Dachterrasse, der zuerst eine Kamera aufstellte und mich loszuwerden. Weil das mit der Abschreckung nicht klappte, rief der bei der Hausverwaltung an und die kamen mir dann mit dem Gesetz. Dann war da noch der englische Gentleman in der Bude über mir, der andauernd bei mir anrief und mir unbedingt aus „Mein K(r)ampf“, vorlesen wollte und im angeheiterten Zustand immerzu nur von „Umvölkung“ spricht. Ich weiß das ist jetzt kein besonders gutes Beispiel weil ich es ja drauf anlegte. Hab ich dem also erzählt, nein gestanden, gestanden habe ich, dass ich schizophren sei, er sich aber keine großen Sorgen machen müsste. Ich nehme eh meine Tabs regelmäßig und bin nicht gefährlich. Seitdem habe ich meine (heilige) Ruhe. Dann war da noch die Um2, die ihr Leben lang viel Wert auf gute Umgangsformen legte, trotzdem zum Telefon geht wenn ich den Goadfather auf seinem Handy anrufe und es nicht für nötig hält mich wenigstens zu grüßen. Und der Mann von der Donauinsel, der sich lauthals darüber beschwerte dass ich ganz offensichtlich nix besseres zu tun hätte, als seit vielen Jahren an einem öffentlichen Ort im Klappstuhl zu sitzen. Das sei eine Unverschämtheit. In all den Szenen habe ich mich in mein Schattenwelt-Schicksal gefügt. Hätte ich mich gegen mein Schicksal aufgelehnt, müsste ich den fetten Sack von seiner Dachterrasse stürzen, den englischen Gentleman übelst verprügeln, so dass sein englisches Arschloch vorne raus guckt höhe Bauchnabel, die Um2 erwürgen, und den Typen von der Insel den Schädel einschlagen oder in der Donau ertränken. Nichts von alledem habe ich getan. Ungeachtet dieser Entwicklung, sollten sie mich als freundlichen Menschen denken und nicht als feige. Denn in der Schattenwelt habe ich eine Identität so klar wie Wodka, auch wenn ich nur Mineral trinke. Und dort haben sie als Lichtweltmensch nix zu bestellen. Gar nix.
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