Montag, 25. Januar 2016
Das Tier im Manne
So jetzt kommt wirklich das Tier im Manne zum Vorschein. Unter letzten Strich noch a bisserl und dann ist Ende und Aus. ehrlich.

Richtigstellung: Die aktuellen Syrien-Gespräche finden natürlich nicht in Wien sondern in Genf statt.

Wie sie vielleicht schon wissen, sitze ich und die Kunstfigur der Schizophrenist, Tag ein Tag aus nur so im Klappstuhl. Das ist in der Schattenwelt eine recht große Lebenskleinstkunst. Auf der nach oben offenen kleinstbürgerlichen Lebensleistungsskale rührt sich da natürlich nix. Da schlägt der Seimograf nicht aus sondern im schlimmsten Fall nur zurück. Diese aktive Untätigkeit des Absitzens seiner Lebenszeit, wie eine Haftstrafe unter gelockertem Vollzug, hat ja nicht nur seine Vorzüge sondern auch Tücken. Bevor ich ihnen das näher erläutere. Die Leute tun ja in der Regel so als ob das Leben voller Möglichkeiten, Überraschungen und Abendteuer steckt. Und das nicht ganz zu Unrecht. Solange man sich nicht entscheidet ist natürlich vieles möglich. Eine Kandidatur zur Präsidentschaft der USA eher nicht, wenn sie rein zufällig im Ausland geboren wurden. Ansonsten geht fast alles. Außer sie haben einen IQ von 23 und wollen die schwarzen Löcher der Universums mathematisch beweisen, die nahtlos an Wurmlöcher gekoppelt sind und in eine andere Dimension führen wie im Film Interstellar. In dieser anderen Dimension landete der Held wieder in seinem Haus, auch im Zimmer seiner Tochter wo er hinwollte, nur auf der Rückseite des Bücherregals. Das wird dann auch nix mit einer zusätzlichen Dimension wenn sie zwei Bananen von drei Kirschen abziehen und es kommt neun Tomaten heraus. Oder sie haben von Kindesbeinen an sehr kräftige Knochen. Dann müssen sie von einer Karriere als Ballerina wahrscheinlich auch absehen. So eine Primaballerina produziert ja Ausschuss ohne Ende. Noch dazu hochtalentierten Ausschuss. Aus einer Karriere als Profi-Fußballer wird wahrscheinlich auch nichts wenn ihre progressiven Eltern sie in der Jugend nur Discgolf spielen lassen. Manchmal überkommen mich Schuldgefühle, wegen der Gnade der Geburt und dann will ich nicht wahrhaben das Geografie noch immer Schicksal bedeutet. Während ich nur so da saß und tagträumte wie mir eine ziemlich aufregende Frau ihre Telefonnummer zusteckte, ertranken in der Ägäis, 44 Menschen, darunter 20 Kinder. Deren Boot war angeblich zwischen den Inseln Farmakonisi und Kalolimnos auf einem Felsen aufgelaufen. Was natürlich gleich meinen Scheißhausdämonen, der die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt und den Torso einer zerschossenen Leiche vor sich her kickt, auf den Plan rief. Hat der mir gleich einmal das Telefonkabel durchgebissen. Macht der andauernd. Wenn der a bisserl unzufrieden ist, auch mit seiner Gesamtsituation, sitzen erlaube ich dem ja nicht, beißt der einfach das Kabel durch, mit dem ich Kontakt zur Außenwelt halte. Eh nur die billigen Kabel.

Sie müssen nur die Büchse der Pandora öffnen und den Geist des ungelebten Leben und der vertanen Chancen aus der Flasche lassen und schon spukt der Geist des Zweifels nicht wirklich zu leben oder gelebt zu haben durch ihr fehleranfälliges Bewusstsein. Dem Bewusstsein klar zu machen das man in der besten aller Welten lebt ist keine einfach Sache. Ein dreifacher Auerbachsalto mit vierfacher Schraube vom drei Meter Brett, der so perfekt ausgeführt wird dass man sich noch vor dem Eintauchen die Kontaktlinsen reinigt, ist dagegen ein Kindergeburtstag. A blöde Gschicht das menschliche Bewusstsein im digitalen Zeitalter wenn man mich nicht fragt. Analog war man seinen charakterlichen Schwächen und weiteren Defiziten noch a bisserl liberaler eingestellt. Selbstverwirklichung in der analogen Zeit, ja durchaus, aber bitte nicht nach Feierabend und an den Wochenenden. Und an den Feiertagen schon gar nicht. Heute wird alles optimiert. Gerne auch in unzähligen Selbstversuchen und unter strenger Anleitung von Dienstplänen die von Maschinen geschrieben werden. In der analogen Zeit waren die Erwartungen noch nicht ganz so hoch, was auch daran lag das die Welt noch größer war. Da war schon die Fahrt in die Landeshauptstadt ein Ereignis. In der schönsten Hose fuhr man dorthin. In meiner Kindheit kam ich mit der Landeshauptstadt Kärntens nur in Berührung wenn ich ins Landeskrankenhaus musste, um etwas aus mir herausnehmen zu lassen. Blinddarm, Mandel, ein angebrochener Haxen usw. Unter usw. fällt auch was recht peinliches. Ich hab mal meinen Kinderpimmel in eine Flasche gesteckt und dann ging der nicht mehr heraus weil ich einen Ständer bekam. Unglaublich oder. Da steckte ich meinen Kinderbimmel in eine Einwegflache und fand das ungewollt erregend. Heute tut sich bei ganz normalen Frauen, die weder echte Titten, noch einen großen Arsch haben nichts mehr. Erschreckend ist das. Wie konnte es nur so weit kommen.

Wie gesagt, bei mir geht ja wirklich nicht mehr all zu viel. Nicht einmal bei den Klicks. Schreibe ich mal ein paar Tage nix ruft niemand meine alten Texte auf. Die stehen da nur so herum wie Schrott oder Plastik das im Meer herum eiert. Irgendwo habe ich gelesen dass es im Meer schon mehr Plastik gibt als Fische. Das ist beschämend. Andauernd muss man sich den Leuten ins Gedächtnis rufen. Tut man das nicht vergessen die einen sofort. Da schreibe ich mir seit Jahren die Finger wund und wie wird meiner Arbeit gedankt? Mit gezählten 4 Klicks. Richtiggehend dazu gezwungen wird man sich aufzudrängen. Gäbe es für dilettierende Kleinstblogkünstler einen Dschungel, zwingen einen die Umstände dazu sich zu bewerben. Wobei ich heuer weniger Dschungel schau. In Zeiten von Flüchtlingsströmen die unter meinem Fenster vorbei ziehen kommt eine künstliche Dschungel-Situationen nicht so gut finde ich. Das macht irgendwie keinen schlanken Fuß scheiternden Promis beim Scheitern zuzusehen. Zur Zeit spielt es auf einer ganz anderen Bühne Kasalla. Offensichtlich geht an Blogs kaum jemand vorbei wie an einem vollen Bücherregal. Die Gratis-Menatlität ist da gnadenlos und die Aufmerksamkeitsspannen der Leute werden auch immer kürzer, während das große Glück angeblich immer nur einen Klick weit entfernt ist. Bis sie sich dann halt mal entscheiden. Am gescheitesten ist es wenn sie sich alle Optionen offen lassen und sich nicht mehr entscheiden. Mein Immunsystem, das abgewetzte Klappstuhlleben mit Würde oder wenigstens mit einer gewissen Souveränität und Leichtigkeit auszusitzen, läuft auch nicht immer auf Hochtouren. Kommt schon vor das ich zuweilen von fiebrigen Angstschauer durchgerüttelt werde mein Leben vertan zu haben. Können sie sich noch an Ebola erinnern. Dieser Virus wütete ja übel in Afrika. Unsere Medien waren voll mit Ebola. Als die WHO jetzt auch noch Liberia für Ebola frei erklärte stand darüber in den Medien ein schmaler Dreizeiler. Werte Herrschaften, die sich auch unter akuter Lebensgefahr oder gerade deswegen gegen diese Tagödie und üble Geißel der Menschheit stemmten. Für mich sind sie Heldinnen und Helden. Sie haben da ganz erstaunliches geleistet. Es ist einen Schande das man ihnen für so viel Aufopferungsbereitschaft nicht einmal einen mehrmonatigen Urlaub zahlt. Wäre ich Milliardär würde ich sie alle auf eine große Sause einladen. Wie es aussieht sind die Leute an Heilung, Genesung und Abwendung von Unglück, Krankheit und Tod nicht so interessiert wie am reinen und unverfälschten Unglück, egal ob als Drama oder Tragödie. Außer natürlich das Unglück betrifft einen selbst. Mir ist der Mut so tapfer zu sein wie Ebola-Heldinnen völlig abhanden gekommen. Als Ebola bei uns in aller Munde war, traute ich mich in Wien nicht einmal mehr einer afrikanisch-stämmigen Frau nachzusehen. Mir gefallen afrikanische Frauen außerordentlich und ungemein. Bin ich jetzt Rassist? Muss man sich als Europäer nicht denken, nee lieber nicht vergnügt hinterhersehen, wegen dem kolonialen und imperialen Erbgut das ich in mir trage. Männlich verhunzt ist man obendrein. Dürfen eigentlich Frauen, Frauen vergnügt hinterhersehen. Als Eploa in unseren Schlagzeilen wütete hatte ich Angst, nein Panik hatte ich, mein Blick kriegt auch diese Krankheit. Seit Liberia Ebola frei ist, wie frei weiß man ja nie, bin ich wieder fest am gucken, wie sie als Deutscher zu sagen pflegen.

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Gott sei Dank dauern die Schübe, das des Leben unberüht an mir vorbei zieht, nie allzu lange. Siehe Kroatien. Dort hüpften überall frisch Verliebte und vergnügte Kleinfamilien am Strand vor meinem Klappstuhl herum. Hab ich mich einfach auf den Parkplatz gesetzt und alles war wieder gut. Nicht demonstrativ, sondern routiniert ganz ohne Scham oder wütenden Furor. Na ja a bisserl angepisst war ich schon. Der scheiß Strand war ja nicht gerade endlos. So ein Leben wie meines, das sich immer nur mit dem Zerfall beschäftigt, hat schon auch seine Annehmlichkeiten. Es braucht da nie viel für ein gutes Gefühl. Bevor wir zum Tier im Manne kommen, fest versprochen, noch eine Anmerkung. Hat eh mit Tieren zu tun. In meinem analogen Druckwerk steht, das man in Thailand, sie wissen ja, Tsunami, Militärherrschaft, Ficki-Ficki, freundliche Menschen, hervorragende Krankenhäuser wenn sie mit dem Geldkoffer kommen, wunderschöne Strände, gute Küche, angeblich schon eingesperrt wird wenn man Witze über den Hund von greisen König Bhumibol macht. Da kennen die Generäle keinen Spaß. Die sterben ja heute noch wie einst in den guten alten Zeiten vergreist in ihren warmen Bettent wie der gute alte Paule von Hindenburg. Da gibt es jetzt ja so ein Ding bei uns. Kommt sicherlich aus Amerika. So habe ich schön gegoogelt. Unterhose-U-Bahn und schon hatte ich es. Zuerst habe ich ja total bescheuert, nicht ganz zurechnungsfähig und mental eingeschränkt eingegeben. Hat Googel die Texte vom Schizophrenisten ausgespuckt. Scheiß Algorithmen. Haben die es auch auf mich abgesehen. „No Pants Subway Ride", nennt sich der Schmarren, wenn sich Leute die Hose oder das Kleid ausziehen und in der U-Bahn Station nur so in der Unterhose herumstehen und mal mit der Rolltreppe rauf und runter fahren. Geht sicherlich um einen guten Zweck oder eine fürchterlich Krankheit wie Ebola oder Syrien, Jemen, usw. Wobei wegen Ebola hat sich ja bei uns niemand in der U-Bahn einfach so die Hosen ausgezogen. Um gegen die vermilitarisierten Zustände in Thailand zu protestieren, könnte doch jede/r Hundehalter/in dem vierbeinigen Liebling beim Gassi gehen eine Krone aufsetzen. Das wäre doch einmal was. Und dann posten sie ihr gekröntes Hundilein natürlich in den sozialen Medien und schon danken die Generäle in Thailand ab. Aktionen dürfen auch politisch sein. Auch dann wenn diese politischen Aktion einen nicht persönlich betreffen.

Mein Klappstuhlleben ist ja Segen und Fluch zu gleich. An sich bin ich schon als Kind häufig und gerne nur so herum gesessen. Gerne auch auf der alten Holzbank neben der Wetterstation. Gegenüber und nur durch eine Straße getrennt, stand ja die Gebirgspasstanke vom Goadfather. Gab es nix zum Volltanken bin ich da stundenlang gesessen. Jahrelang setzte sich der alte Gustl mit einem Bier neben mich und wir übten uns im gepflegten Gebirgspass-Smalltalk. Dass sich der alte Gustl mit seinem Bier neben mich hin setze und nicht das Weite suchte, empfinde ich noch heute als große Auszeichnung. Der alte Gustl war ja nicht unbedingt eine Plaudertasche und sonst auch a bisserl scheu. Außer er war total angesoffen, was er ja leider viel zu oft war. Von der UM2 hat der alte Gustl immer reiß ausgenommen. Nicht nur der alte Gustl. Der junge Gustl auch und der Hardy der ältere Bruder vom Gustl ließ sich auch nicht blicken wenn die UM2 die Tanke regierte. Der Hardy hatte schon Schiss ein Eis bei der UM2 zu kaufen. Musste ich für ihn erledigen. Ich natürlich auch. Ich bin von der UM2 auch davongerannt. Im Sprint habe ich mich in ein Klappstuhlleben geflüchtet. Vor der UM2 waren bis auf den Goadfather so ziemlich alle Sackträger auf der Flucht. Weiber aber auch Angst. Die UM2 spielte wer hat Angst vor der scharzen Frau mit uns. Nur wusste die von nichts. Keine Ahnung wie die Gute das anstellte das wir alle am flitzen waren. Da waren ja nach alten Schablonen gezeichnet richtige Kerle am spurten und keine Nerds. Dabei ist die UM2 niemanden, einmal abgesehen von mir, explizit blöde gekommen. Auch das muss einmal gesagt werden. Die UM2 ist und war eine rechtschaffende und ziemlich vorbildliche Person die nie jemanden etwas zu leide getan hat. Ich zähle nicht. Mein Leid ist eingebildet und steht unter Generalverdacht. Frauen sind ja von Grund auf die besseren Menschen. Keine Ahnung wie die Frau das anstellte, das wir alle einen weiten Bogen um sie machten. Vielleicht lag es auch daran das Menschen südlich der Drau, Menschen von der anderen Uferseite noch nie so recht über den Weg getraut haben. Diese Herrenbauern-Menschen tragen ein anderes Gehabe vor sich her. Die vermitteln einem schnell einmal das man nicht gut genug ist. In der Praxis sah des dann so aus das ich unter der Woche nur ein kleines Eis essen durfte. Egal wie hart ich arbeitete. Wir verkauften ja auch Eis. Schön aus der Truhe von Eskimo. Wäre es nach der UM2 gegangen hätte ich unter Woche nur ein Brickerl essen dürfen. Das Brickerl war damals in den frühen Achtziger die allerkleinste Eskimo-Eiseinheit. Da Brickerl war eine typische UM2-Aktion wie man das Schizophrenisten-Kindelein klein hielt. Wäre es nach der UM2 gegangen hätte ich unter der Wochen Eis nur verkaufen und nicht verspeisen dürfen. Gott sei Dank gibt es ja noch den Goadfather. Der hat mich dann zu einem Jolly, die zweitkleinste Eiseinheit, upgegradet. War die UM2 nicht zugegen ging es in der Eishitliste noch weiter nach oben. Unter der Woche sogar ein Becher. Mit einem Becher war ich total und hoch zufrieden. Ein Becher war schon gehobene Mittelschicht. Muss ja nicht jeden Tag Cornetto sein. Das Brickerl, das ich für ein Schattenwelteis hielt, nahm ich natürlich persönlich. Goadfather sagte ich dann, deine Alte will mich verarschen, siehst du das denn nicht? Die zockt mich gerade übelst ab und fickt mich ins Knie. Hat der Goadfather hörig vor Liebe natürlich so nicht gesehen. Natürlich habe ich nicht abzocken und ins Knie ficken gesagt. Ein einziges Knie das die UM2 zweckentfremdet und ein Brickler hätte sich in etwas völlig unerschwinglichen verwandelt. So eine Sprache konnte ich mir nicht erlauben.

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Die Brickerl-Situation hatte natürlich was verhängnisvolles, vor allem für das Schizophrenisten-Kindelein, weil die UM2, eine hochdekorierte Herrentischlermeistertochter, fürchterlich angepisst und unendlich nachtragend sein konnte. Die UM2 hatte ja immer recht. Ausnahmslos und immer. Das sich die UM2 mal für einen Augenblick hinsetzte und sich andere Argumente wirklich anhörte und ihre Entscheidung noch einmal abänderte oder gar hinterfragte. Niemals. Nicht wenn es um das Schizophrenisten-Kindelein ging. Bist du deppert konnte die angepisst sein. Passiv-aggressiv angepisst. Das der Goadfather die UM2 in der Brickerl-Challenge übergangen und dadurch ihre natürlichen Autorität untergraben hatte, an die ich aus freien Stücke natürlich nicht glaubte, nicht bei einem Brickerl und schon gar nicht bei einem versperrten Kühlschrank und noch weniger bei der ranzigen Salami, schüttelte die nicht einfach mit einem Schulterzucken ab, um danach frohen Mutes und unbelastet wieder zur Tagesordnung überzugehen und es beim nächsten Mal anders zu versuchen den Frieden im Haus zu bewahren. Auf die Idee dass ein Brickerl als allerkleinste Eis-Einheit zu einer erwarteten Gegenreaktion im Schizophrenisten-Kindelein führen könnte, wollte die einfach nicht kommen. Schon gar nicht aus freien Stücken. Dafür gab es keinen Anlass. Niemals. Die Frau stand in ihren Entscheidungen wie eine deutsche Eiche. Gemütsregungen, die nach ein paar Irrungen und Verwirrungen, die man ja jeden Menschen zugestehen sollte, auf dem Weg durch das Gefühllabyrinth mit Güte und Herzlichkeit aufgeladen werden, und dadurch vielleicht zu einem Twinni, der drittkleinsten Eiseinheit geführt hätte, mit dem sich dann das auf Bescheidenheit getrimmte Schizophrenisten-Kindelein, ohne Probleme abfinden konnte, kam der UM2 einfach nicht in den Sinn. Niemals. Entweder ein Brickerl oder kein Brickerl. So war das damals in den frühen Achtzigern mit den UM2-Gefühlen wenn die hinter dem Schizophrenisten-Kindelein her waren. Und kein Ende war damals in Sicht. Weil die UM2 ja nicht blöde ist, hat sie sich auch immer eine schöne Nachkriegslegende erfunden, warum ein Brickerl ein ganz wunderbares Eis ist, während die Kinder in den Urlaubskarren, die das Schizophrenisten-Kindelein bearbeitete, in der Mehrheit von ihren Eltern gefragt wurden, was sie denn für ein Eis essen wollten. Das es auch anderes ging blendete die UM2, mit einem Willen aus, der wirklich beängstigend war. Wahrscheinlich ist es dieser Wille von dem wir alle reiß aus nahmen. Dieser Wille zu sich selbst. Die UM2 war eine Meisterin der Selbstkasteiung. Wenn die etwas war dann diszipliniert. Diese Frau atmete Disziplin. 50,1 kg auf der Körperwaage und schon wurden sofortige Gegenmaßnahmen gegen die drohende Fettleibigkeit eingeleitet. Kann durchaus sein das dieser horrende Überschuss an Selbstkontrolle und Disziplin, mit dem die UM2 das Schizophrenisten-Kindelein piesackte, dem heutigen Schizophrenisten das Leben rettete.

Als ich es dann wirklich wagte mir eine Jolly aus der Eistruhe zu nehmen, fühlte sich die UM2 natürlich verraten und verkauft. Und das ja nicht ganz zu unrecht. Sie kennen sicherlich die Szene aus dem Film „Der Untergang“, als der Untergangshitler erfährt, das der Himmler in Lübeck den Westmächten ein Kapitulationsangebot gemacht hatte. Und der Unterganghitler, besser gesagt die Figur des Untergangshitler, gespielt von Bruno Ganz, sagt dann im Film vor Wut bebend „Himmler, unter allen ausgerechnet Himmler. Blablabla. Das ist der schlimmste Verrat von allen. Göring ja, der war schon immer korrupt, aber auch der GF niemals“. Ungefähr so angepisst konnte die UM2 sein. Weil die UM2 aber eine Ladys ist, hatte die wesentlich mehr Selbstkontrolle über ihren selbstgerechten Zorn. Aus der entwich das Gift nur langsam. Wie bei einem Arzneimittel auf dem „Retard“ steht wurde ihr Gift, das Schizophrenisten-Kindelein und den GF zu unterwerfen, schön verlangsamt freigesetzt. Der GF ist eh schon beim allerkleinsten Widerstand zusammengebrochen. Bei mir mussten da schon die schweren Geschütze aufgefahren werden. Bevor die UM2 dazu überging mir auch noch ein Brickerl-Leben zu verunmöglichen, wurden der GF und ich schnell einmal zu Täter upgegradet. Die Zeiten sind ja im Wandel begriffen. Anfang der Achtziger konnten sich Frauen ja noch ganz wunderbar in die Opferrolle flüchten. Was sollten die auch sonst machen. Was anders kannten die nicht. So machen das Menschen in der Regel die strukturell an ihrer Freiheit gehindert werden. Denken sie nur den Blues. In der Rolle des armen Opfers, dem UM2-Blues, übelst übervorteil zu werden, war die UM2 nicht zu schlagen. Ich fand die UM2-Reaktion, diese passiv-aggressive Verweigerung jeder Einsicht, ja ziemlich komisch und völlig überzogen. Nicht ernst zu nehmen die Alte dachte ich mir, die spinnt doch. Nicht so der GF. Dem ging der Arsch auf Grundeis. Wegen einem Jolly fühlte der sich genötigt, tagelang um die UM2 herum zu wuseln wie ein Lakai um seine Herrin. Bis die UM2 wieder einigermaßen bei Laune war servierte die dem Schizophrenisten-Kindelein gleich mal die allerranzigste und allergrauslichste Salami die man sich nur vorstellen kann. Und so nach und nach wirkte das UM2-Gift. Irgendwann hatte sie den GF dort wo sie ihn immer haben wollte, eindeutig auf ihrer Seite. Der stand nur noch habt-acht vor ihrem Willen. Selbst von einer schizophrenen Mami großgezogen, hat der GF ein unglaubliches Geschick entwickelt passiv-agressive Frauen auszuhalten. Nur wenn der GF einen Rausch hatte verlor die UM2 kurz mal die Kontrolle. Hatte ich immer recht a Hetz wenn der GF angesoffen so störrisch war wie ich nüchtern. Die Schizophrenisten-Pubertät kam da der UM2 dann irgendwann durchaus gelegen. Andauernd von einer Person abgezogen zu werden die knapp am Untergewicht vorbeischrammt, das kann einem schon zusetzen. Ich werde nie diesen Ausdruck von Triumph im UM2-Gesicht vergessen als sie mich letztendlich genau dort hatte wo sie mich ab einem gewissen Punkt in ihrem Leben immer schon haben wollte. Raus aus ihrem Leben. Und wenn schon nicht unterworfen dann wenigstens geknickt.
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Der alte Gustl war old school. Ist das jetzt ein Pleonasmus? Beim Gebirgs-Smalltalk ging es auch um Gämse oder Habichte und Leute die auf dem Weg in den verdienten Urlaub in den Wald kackten. Die haben ja den ganzen Wald um den Pass herum zugeschissen. Da musste man schon ziemlich weit in den dunklen Wald hineingehen um nicht auf Scheiße zu treten. Auf die habe ich als Dreikäsehoch manchmal unsere Schäferhündin angesetzt. Eh nur so zum Einschüchtern. Hatten wir a riesen Hetz.Was haben wir über diese eigenartigen Leute geflucht, die unbedingt in den Urlaub fahren mussten, weil das anscheinend zum kleinstbürgerlichen Traum gehörte. Den ganzen Wald rund um den Pass von oben bis unten zu scheißen gehörte auch zum Traum dieser eigenartigen Menschen. Wir fuhren ja nix in den Urlaub. Dazu hatten wir weder Zeit noch die Gelegenheit sonst wäre es ja aus dem kleinstbürgerlichen Traum des GF und der UM2 nix geworden. In den Achtziger gehöre es zum kleinstbürgerlichen Traum die Natur in ein öffentliches Scheißhaus zu verwandeln. Sonst hatte man diesen Traum nicht verwirklicht. Anfang der Achtziger hatte da niemand groß Hemmungen. Müll und Menschenexkremente wurden im Wald entsorgt. Achtlos muss man ja nicht mehr extra betonen. Ist ja heute auch noch so. Plastik kippen wir ins Meer, Elektroschrott den Afrikanern vor die Füße, in Indien ersticken die Flüsse, China verschwindet unter einer Smogwolke usw. Nur für den radioaktiven Abfall finden wir kein passendes Loch. Der junge Gustl, der Hardy und ich, wir waren eher die Kollateralschäden dieses kleinstbürgerlichen Traums. Der Hardy und der junge Gustl lebten in einem Haus neben dem Tunnel. Dort hatte der alte Gustl eine Dienstwohnung. Als Straßenarbeiter von der Passstraße war der ja beim Land Kärnten oder dem Bund angestellt. Vielleicht war der alte Gustl sogar Beamter. Ich weiß das heute nicht mehr so genau. Der junge Gustl und der Hardy saßen da oben am Pass im Grunde in der Falle. Die konnten nirgends hin. Die nächste Stadt war gut 15 Kilometer entfernt. Der Bus fuhr zweimal am Tag. Da oben gab es nix mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte. Nicht wenn man was mit Freunde machen wollte. Die hatten dort oben keine Freunde weil es niemanden gab. Doch einen Jungen gab es noch. Der lebte im Grunde schon im Berg. Nur war der a bisserl eigen. Dem jungen Gustl setzte diese Isolation von der Welt weniger zu. Der war eine Frohnatur wie seine Mutter. Ganz anders der Hardy. Mürrisch, verschlossen, menschenscheu, introvertiert. Der kam mehr nach dem alten Gustl. Ich war sozusagen der einzige halbwegs brauchbare Kontakt den der Hardy zur Außenwelt hatte. Der Hardy war gut drei vier Jahre älter als ich und wir verstanden uns prächtig. Beide waren wir angepisst, man könnte auch sagen unglücklich.

Der Hardy saß am Pass fest und ich in der UM2-Diktatur. Und aus beiden Leben gab es kein entrinnen. Ich kann mich leider nicht mehr so gut an früher erinnern. Die jahrelange Schlaflosigkeit hat so vieles einfach ausradiert. Der Hardy und ich waren ja dauernd am Kicken oder in den Wäldern unterwegs. Sind wir dann immer etwas tiefer in den Wald hinein wo keine Scheiße mehr lag. Wenn der Hardy mit dem Fernglas sah das ich auf der Tanke war, kam er immer mit dem Ball runter. Das war dann das Zeichen. Nur in der langen Sommerferien hatte ich dann keine Zeit mehr zum Kicken, Flohgewehr schießen, in den Bergen herum kraxeln und so. Ich musste arbeiten. Dem Hardy hat die Isolation dort oben neben dem Tunnel nicht gut getan. 25 Jahre später liefen wir uns mal rein zufällig in Wien über den Weg. In einer Wettkneipe gegenüber vom Nachmarkt. Ich schon ziemlich irre und wild am Zocken und er mit einem Rucksack voller Gras. Hatte er schon schwer Schlagseite. War kein besonders idyllisches Wiedersehen auch wenn ich mich wie ein kleines Kind freute den anderen Widerstandskämpfer vom Pass wieder zu sehen. Hab ich sogar extra den M. angerufen um ihm meinen Kumpel zu präsentieren. In die Schizophrenisten-Bude schleppte ich ihn dann auch. Schlief er dann irgendwann im Sitzen vor einem Bier ein. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Eigentlich schreibe ich ja über das Tier im Manne. Ist mir das Thema wieder einmal völlig entglitten. Ist mir aber völlig wurscht oder. Wer wird denn gleich so kleinlich sein.

Nicht das sie denken am Pass gab es kein Scheißhaus. Da gab es eine geräumige Toilette, die auch jeden Tag vorbildlichst geputzt wurde. Wenn ich mich recht erinnere von der Anica. Das war die Ehefrau vom alten Gustl und Mutter vom Hardy und dem jungen Gustl. Eine ganz wunderbare und überaus freundliche old-school Frau. Nee die Anica war noch nix emanzipiert. Dazu fehlte es an der nötigen Infrastruktur. Die Anica war gebürtige Jugoslawin. Sehen sie schon damals gab es Migration. In der Familie G. wurde ja slowenisch gesprochen. Slowenisch/Windisch war in der Familie G. die erste Sprache. Auch wenn ich da war. Mir hat das überhaupt nix ausgemacht. Ich bin einer der wenigen Windischen denen man die Muttersprache vorenthalten hat. Ich sollte offensichtlich nur noch Deutsch sprechen. Eine Sprache die ich bis heute noch nicht beherrsche. Wie sagte man früher. Dort wo es keine Muttersprache gibt, gibt aus auch kein Heimatland. Jeden Tag hat die Anica die übel zugeschissene und zugepisste Toilettenanlage wieder in einen tadellosen Zustand versetzt. Wenn ich so nachdenke. Diese Kleinstbürger, Weltkleinstbürger in ihrem Kleinstbürger-Urlaubsautos, viele auch mit Wohnwagen, waren ja wie die Barbaren. Wie die Barbaren vielen die im Sommer über den Pass her. Das änderte sich ja erst als der Karawankentunnel eröffnet wurde. Bis zur Eröffnung des Karawankentunnel gab es ja nur zwei Pässe und Tunnel die von Österreich nach Jugoslawien führten. Das Fliegen war ja für den Kleinstbürger in den frühen Achtzigern unerschwinglich. War wirklich viel Betrieb im Sommer auf dem Pass. Stau war im Sommer ja der Normalzustand. Also stiegen die Leute aus, sahen sich um, schnappten sich das Klopapier und setzen ihren Haufen in das L-Tal wie ein Statement. Ist ja auch mal was anderes in einen schönen Mischwald zu scheißen. In den großen Sommerferien werden da schon gut 100 000 Leute oder so über den Wald hergefallen sein. Da mussten wir ja hin und wieder korrigierend greifen. Die Situation zwang uns dazu. Wenn ich mich nicht völlig falsch erinnere, haben wir nicht nur unsere belgische Schäferhündin auf diese Scheißer gehetzt, sondern auch mit dem Flohgewehr auf die geschossen. Kann auch sein das wir Steine nach denen geworfen haben. Wir waren sozusagen eine Spaß-Guerilla im Kampf gegen den Weltverschmutzungskleinstbürger. Wir waren die außerparlamentarische Opposition. Diese komischen Menschen da, die in den Welt kackten und ihre Kinder fragten was die für ein Eis essen wollten, waren nicht unsere Freunde. Definitiv nicht. Die waren uns nicht geheuer, wie Alien aus einer anderen Welt, schienen die uns. Wir waren gestandene Hinterwäldler. Ich habe ja auch am Pass gelegt. Für solche Arschlocher musste die Anica jeden die Scheiße wegräumen. Ich hab die eh hinten und vorne beschissen. Da waren ja immer ganz hin und weg das ihnen ein zwöljähriges Kindelein die Scheibe wischte und die Karre volltankte. Hab ich immer schön unschuldig dreingesehen und sie beim Umrechnen in den österrr. Schilling um 10% beschissen. Schon der GF hat die geschröpft. Die Tanke am Pass war eindeutig Feindesland. Ab und zu gingen die Weltverschmutzungskleinstbürger auch in den Wald zum Ficken. Eher so die Hippie-Fraktion. Hinter denen waren wir natürlich auch her. Entweder rammelten die im Wald oder die suchten sich einsame Plätzchen immer schön am Waldweg entlang zum Einsamen. Wir waren immer zugegen und dabei. Erzählten wir auch immer brühwarm dem alten Gustl. Oldest-school Porno halt. Hatte der immer schön a Hetz. Der GF oder die UM2 wussten natürlich von alledem nichts. Ich hatte ja noch nicht solche Eltern die einen auf beste Kumpels machten und über jeden Scheiß den das angeblich grenzgeniale Kindelein verzapft, glücklich mit dem Kopf wedeln wie ein verblödeter Pudel. Bekämpften wir mal nicht den Weltverschmutzungskleinstbürger, fanden wir Knochen von ehemaligen KZ-Insassen, die den Pass ja erbaut hatten und gezwungen wurden sich zu Tode zu schuften, und alte Wehrmachtshelme. Diese Horden von Weltverschmutzungskleinstbürger haben ja im wahrsten Sinne des Wortes auf das Schicksal dieser von Gott vergessenen Menschen geschissen. So jetzt ist genug.

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Sie müssen mich als sitzenden Menschen denken. In meiner heimatlichen Kleinstadt saß ich auch andauernd am Hauptplatz auf der Parkbank. In der Schule bald einmal in der Eselsbank, nicht nur weil ich so blöde war sondern auch störrisch. Ich habe den normalen Unterricht gestört. Manchmal auch nur mit normalen Fragen. Und als ich dann keine Zeit mehr zum Trainieren hatte, saß ich nur noch auf der Ersatzbank. Oh, werden sie sich vielleicht denken, a bisserl eine faule Sau ist der Herr Schizophrenist aber schon. Wenn nicht sogar a bisserl degeneriert. In der Natur gibt es so etwas nicht. In der Natur wird immer gestrebt, getan und gemacht. Sitzt eine Antilope nur so herum, weil sie keine Lust mehr hat blöde abzuhauen wenn Gefahr droht, die letzten 27 mal war ja falscher Alarm, wird sie auch schon von einer Löwin gefressen. Löwinnen müssen sie wissen jagen und fressen auch, und haben nicht allzuviele natürlich Feinde. Abgesehen einmal von diesen komischen Wesen, die sich andauernd Prothesen erfinden (müssen), weil sie so kraftlos und schwach sind. Diese komischen Wesen können in der Regel keinen 150 kg schweren Stein aufheben, außer dem Obelix natürlich, aber die Welt mitten auseinander sprengen, das können die mit nur einem Knopfdruck. Da stimmt doch was nicht oder. In der Natur sitzt niemand nur einfach so im Klappstuhl. Das Herumsitzen im Klappstuhl ist eine typische Zivilisationskrankheit. Das hat ja was Dekadentes. Nicht unbedingt, wenn sie mir diesen Einwand gestatten. Im Wesepenstaat z.B. hat ja jede Wespe an sich schön zu tun. Neben der Chefin der Königin, soll es da noch Polizei und Armee-Wespen geben. Die Polizei-Wespen sind im Wespen-Staat für die Innere Sicherheit zuständig. Alkoholtest, Banküberfälle, häusliche Gewalt, Nektar-Diebstahle, Drogen, Alkoholtests, Geschwindigkeitsübertretung beim Fliegen, das Übliche halt.

Hab gelesen das drei alte RAF-Veteranen einen Geldtransporter überfallen wollte. Nur klappte der Überfall nicht so recht und jetzt werden die drei in den Medien verspottet und übelst durch den Kakao gezogen. Immer um die Wahrheit bemüht, hab ich im Internet versucht herauszufinden, ob die drei jetzt extrem gefährliche Terroristen sind oder eher durschnittlich gefährlich. Also das FBI ist nicht hinter ihnen her was schon einmal ein Zeichen dafür ist, das sie nichtganz so verhaltensauffällige Terroristen sind. Und wenn das auf Wikipedia stimmt was über die drei steht, dann sollte man die drei, wegen offensichtlicher Unfähigkeit doch bitte amnestieren. Ein Gefägnis wollten die einmal sprengen. Das sind ja heute auch schon ältere Herrschaften. Das macht doch keinen schlanken Fuß wenn man sich seine Altersvorsorge mit einer Schottflinte erstreiten muss. Ich kann nur hoffen dass den dreien der nächste Überfall so halbwegs gelingt. Mein Vorschlag die EZB. Die drucken derzeit Geld wie Scheißhauspapier und trotzdem muss ich Lotto spielen. Da stimmt doch auch was nicht. Ich finde 25 Jahre im Untergrund überstanden zu haben ist doch eine ganz wunderbare Lebensleistung. Ich habe keine 3 Jahre im Untergrund durchgehalten, am Stück gleich gar nicht, schon sind mir die Zähne im Mund verfault. Wenn ich genau nachrechne komme ich wahrscheinlich höchstens auf 2 Jahre Illegalität. Damit will ich nicht zum Ausdruck bringen das ich Terror gutheiße oder gänzlich ablehnend gegenübersitze. Kommt ja immer auf die jeweilige Situation an. Gefühls-Terror lehne ich ja immer und entschieden ab. Vor Gefühls-Terror habe ich ja die Hosen gestrichen voll. Ehrlich. A bisserl passiv-aggressiven Gefühlsterror und ich gestehe auch die Verbrechen vom alten Herodes. Hab gelesen das der Jesus nur so getan hat als ob er einen Vater im Himmel hat. Anstatt irdische Bessenheit, metaphysiche Passsion und so. Kommt immer gut. Nee das ist eine andere Geschichte.

Die Kämpfer-Wespen, wie schon der Name ankündigt, kämpfen. Stalingrad, Khe Sanh, Hernán Cortéz als der die Azteken erledigte, der Sieg der Amerikaner bei Saratoga, die Seeschlacht bei Tsushima, die zehnte Isonzoschlecht, den damaligen Gebräuchen des Abnützungskrieges folgend, gab es auch noch eine 11 und 12 Isonzoschlecht, die Brussilow-Offensive und nicht zu vergessen die zweite Schlacht um El Alamein. Nee El Alamein ist kein gutes Beispiel. El Alamein war eine reine Menschenschlacht. Da gab es keine Wespen die auch gerade kämpften. Verdun passt da besser und Gettysburg. Da hatten die Wespen sicherlich gut zu tun. Gab sicherlich auch Soldaten die während sie lostürmten, von einer Wespe gestochen wurden. Zum Jammern und so kamen die eh nicht, weil man denen eh gleich einmal die Beine wegschossen hat. Oder Soldaten sind beim Ausgraben eines Schützengrabens auf eine Horde Erdwespen gestoßen. Die Erbwespenkönigin sichtlich verärgert, hat dann ihre Kampfwespen losgeschickt, woraufhin die Soldaten davon gerannt sind. Leider in die falsche Richtung. Wurden sie wegen Feigheit vor dem Feind sofort erschossen. Standrechtlich mittels Schnellurteil, wie es sich gehörte. Und das wegen einem Schwarm angepisster Wespen. Sie halten das für völiig absurd. Im zweiten Weltkrieg sind Soldaten schon verreckt weil die ein Stück Butter verspachtelt haben. Die waren so ausgehungert das der Verdauungstrakt beim Verstoffwechseln der fetten Fracht kollabierte. Kz-Insassen erging es ganz ähnlich. Haben gleich einmal eine Gulaschsuppe verspachtelt mit schön Fleisch drinn und schon sind sie tot umgefallen. Ab einen gewissen Punkt sind ja Soldaten und Kz-Insassen zeitgleich verhundert. Die gleichzeitigkeit der Ereignisse. Und schon hatte sich das ungelebte Leben in seinen unzähligen Möglichkeiten wieder erschöpft. Das Internet quillt nur so über von bedeutenden Schlachten wie ein verstopftes Scheißhaus. Wespen-Schlachten gibt es keine im Internet. Nicht einmal in einschlägigen Verschwörungsblogs.

Baumeister und Futterlieferanten-Wespen muss es natürlich auch geben. Arbeiter-Wespen wissen noch nix von der Industrie 4.0. Nicht einmal die Bienen verstehen warum sie beim Bestäuben eines Menschens Tod umfallen. Urlaubsgeld gibt es bei den Wespen eher nicht. Und entlassen wird kaum einmal eine Wespe. Das Entlassen werden aus einer Arbeit oder einer bezahlten Verantwortung, so viel wird da ja an sich nicht, ist ein zu tiefst menschliches Phänomen. Wespen schmeißt man ja eher selten hinaus. Und dann gibt es laut dem Druckwerk das da vor mir liegt noch diejenigen Wespen, bei denen sich nicht genau ermitteln lässt, was die den ganzen Tag über so treiben. Das sind „die Sitzer“. Steht hier so schwarz auf weiß. Ehrlich. Jetzt sagen sie nix mehr was.

Ende

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