... newer stories
Sonntag, 20. Mai 2012
Teil 2
der imperialist, 20:38h
Mein Landsmann Eichmann
Über die "Banalität des Bösen", ist im Laufe der Zeit schon sehr viel Kluges und Intelligentes gesagt worden. Vor allem die großartige Hanna Arendt, (hoffentlich gibt es einen Himmel einen Balkon wo sie andauernd rauchen darf und ihr heißgeliebter Martin nicht ganz so ein Arsch ist) hat sich mit diesem Stoff ja aufs eindringlichste beschäftigt. Auf Grund meiner Beschränktheit sehe ich mich natürlich außer Stande, bei dieser hochinteressanten Thematik, für neue Einblicke zu sorgen oder gar neue Erkenntnisse beizusteuern. Aber im Film "der Spezialist" sind mir, neben vielen anderen, zwei recht gespenstische Szenen in Erinnerung geblieben, auf die ich näher eingehen möchte.
In der Ersten fragt der beisitzende Richter Yitzhak Raveh, Eichmann: "Jetzt Wannsee. Ah Wannseekonferenz. Gibt es hier im Protokoll einen Passus da steht geschrieben: Abschließend wurden die verschiedenen Arten der Lösungsmöglichkeiten besprochen. Entsinnen sie sich daran oder wollen sie das sehen?!
" Eichmann: "Ich entsinne mich daran, dass es drinn steht jawohl".
Richter Yitzhak Raveh:"Entsinnen sie sich was man da gesprochen hat?".
Eichmann: "Da sind die verschiedenen Tötungsmöglichkeiten besprochen worden".
Richter Yitzhak Raveh: "Die verschiedenen Tötungsmöglichkeiten. Kurze Pause.
Richter Yitzhak Raveh: "Jetzt müssen sie mir mal erklären, warum nach der Konferenz, ausgerechnet die drei Männer, Heydrich, Müller und Eichmann zusammen geblieben und gefeiert haben". Eichmann: "No gefeiert.
Richter Yitzhak Raveh fällt Eichmann ins Wort. "Heydrich und Müller verstehe ich. Warum Eichmann. Warum auch Eichmann?"
Eichmann: "Da sind wir drei alleine gewesen und es war niemand mehr da, da gab Heydrich bekannt wie er das Protokoll aufgefasst zu wüss.. zu wissen wünscht. Nachdem er diese Punkte bekanntgegeben hatte, dann wurde von diesen Angelegenheiten nichts mehr gesprochen, sondern ich wurde gebeten ein Glas Cognac zu trinken, oder auch zwei oder drei. So kam das". Danach befragte der Vorsitzende Richter Mosche Landau Eichmann zur Wannseekonferenz. Eichmann war wie ja jeder weiß der Protokollant der Wannseekonferenz.
Richter Yitzhak Raveh zu Eichmann: "Ich hab immer verstanden, dass das Hände waschen von Pontius Pilatus sich auf einen inneren Vorgang bezieht".
Eichmann: " Da wollte ich gerade drauf kommen Herr Richter. Da sage ich mir ich habe getan was ich konnte, ich bin ein Werkzeug stärkerer Kräfte gewesen, ich möcht`s jetzt mal vulgär sagen, ich muss meine Hände für mich, für mein Inneres in Unschuld waschen. So möchte ich das verstehen. Das dreht sich bei mir nicht so sehr um den äußeren Paragraphen sondern um meine Selbstbetrachtung". Richter Yitzhak Raveh: "Nun was das Hände waschen des Jahres 1942 anlangt, das war eine Art Mentalreservation".
Eichmann fragt nach: "42?".
Richter Yitzhak Raveh: "Wannsee, bei der Wannseekonferenz".
Eichmann ungläubig: "Ach Wannseekonferenz".
Wieder Richter Yitzhak Raveh: "Das war eine Art Mentalreservation".
Eichmann zog die Augenbrauen hoch und schaute Richter Yitzhak Raveh mit leicht zu Seite geneigten Haupt fragend an, weil er den Begriff Mentalreservation nicht richtig zuordnen konnte. Das war eine der wenigen Momente wo Eichmann so etwas wie Emotionen zeigte und ihm seine Gesichtszüge entglitten. Diese Reaktion zeigte er aber nicht weil er sich fürchterlich schuldig fühlte sondern weil er als Idiot da stand. Die Banaltät und Bestialität des Bösen, könnte auch darin liegen, das jemand, aus welchen Bewegründen auch immer, einfach nicht als Idiot dastehen möchte. Das diese Angst vorm Versagen mit Leistung und Anbiederung überkompensioniert wird. Eichmann hätte ja auch sagen können, ja Herr Richter genau so war es. Spätestens nach der dritten Flasche Cognac mit den Herren Heydrich und Müller wurden meine Vorbehalte, in der Sache Judenfrage so groß, dass ich innerlich nicht nur in Mentalreservation gegangen, sondern gleich nach Judäa emigriert bin. Und wie sie und die Menschen im Gerichtssaal sehen können bin ich heute noch immer da. Natürlich könnte die Sache auch so sein, das Eichmann sein Unwissen, was den Begriff der Mentalreservation betraf, nur vorgeschoben und er sich aus verhandlungsstategischen Gründen blöder stellte als er in Wirklichkeit war. Nur der kann doch wirklich nicht im Ernst gedacht haben, das ihn dieses Gericht, im Name des israelischen Volkes und der sechs Millionen gerade abwesenden Juden, für dieses abscheuliche Verbrechen, zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilen würde und damit wäre die Sache dann aus der Welt geschafft.
Die zweite Szene.
Der Generalstaatsanwalt Hausner zu Eichmann: "Das störte sie nicht der große Spediteur des Todes zu sein?"
Eichmann: "das störte mich wohl sehr und das störte mich mehr als eh überhaupt ein Mensch ahnen kann. Umsonst habe ich nicht viel viele Male meinen Vorgesetzten vorgetragen und ihn gebeten er möge mir eine andere Dienstverwendung ah überantworten.
Ich habe...Hausner fällt ins Wort: "Aber nie schriftlich!?"
Eichmann: "Schriftlich war so etwas nicht üblich.(ich musste laut lachen, weil so etwas wie einen Schriftverkehr gab es unter der Herrschaft der Nazis ja nur in Ausnahmefällen) Man hat sich.... Hausner ganz laut "Ahh" und dreht sich weg. Eichmann: "Jawohl" und setzt sich.
Zum Schluss sagte Eichmann noch: "Ich habe nie einen Verweise bekommen, das ich meine Pflicht nicht erfüllt hätte". Aber diesen Satz kennt wahrscheinlich eh ein jeder.
Mein neues Wundermittel zum Einschlafen oder warum der postmoderne Sisyphos keinen Stein braucht
man nehme
eine hohe Dosis Neuroleptika
etwas Neurotop
eine Prise Schlaftabletten
hochdosierte B-Vitamine am gescheidsten gleich eine ganz Hand voll
dazu etwas Baldrian gefolgt von einem kleinen ungezwungenen Gebet
und ich schlafe 3 Stunden am Stück.
Danach lässt die Wirkung des Gebetes leider rapide nach und ich beginne mit meiner ritualen Waschung wieder von vorne.
Der Dalia Lama
Der Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten Uwe Scheuch, seinerseits auch Schulreferent, schlug im wahrsten Sinne des Worten, "a klane Tetschn" (leichte Ohrfeige) als Stilmittel vor, um Kinder dazu zu bewegen, sich den Wünschen der Erziehungsberechtigten, zwanglos anzuschließen. Da der humanistische geschulte und dem kärntner Idiom nicht wirklich mächtige Bürger-Weltbürger, bei dem Ausdruck "aner klanen Tetschn", sofort einen Rückfall in die Barbarei der schwarzen Pädagogik befürchtet, hier eine kurze, natürlich unvollständige Auflistung der verschiedensten Erziehungsmittel, um die "klane Tetschn" richtig einordnen zu können.
In meinen Kinder und Jugendtagen, Ende der 70ziger Anfang der 80ziger, gab es außer einer "klanen Tetschn", natürlich noch weitere, mit der Führungshand ausgeführte Zuneigungsbekundungen Auf die schon kurz angesprochene "klane Tetschn" folgte die normale "Tetschn". Die wurde wiederum von einer "Tachtel" abgelöst, auf die dann zumeist die "einfache Watschn" folgte. Die ging zuweilen nahtlos in die "gesunde Watschn" über, die sich wiederum von der "anständigen Watschn" nur in Nuancen unterschied. Die "Fotzn", wiederum hatte ein sehr hohes Drohpotential. Die wurde vor allem dann ausgesprochen, wenn man auf die Androhung der einfachen Watschn nicht entsprechend reagierte. Die Androhung, "I hau dir gleich links und rechts ane oba", war natürlich die logische Schlussfolgerung, wenn man auf die "Fotzn" nicht die entsprechendes Reaktion zeigte. Ganz vergessen habe ich jetzt auf die "Watschn die sich gwoschen hat". Auf Deutsch, einfach eine saubere Ohrfeige. Die Fotzn wiederum würde ich mit einer Schelle übersetzen. "Ane gschmiert", konnte man natürlich auch noch bekommen. Seit ich die Letzte geschmiert bekam, (wegducken oder die Hände schützend vors Gesicht halten zählte nicht, man wollte ja nicht zu einem angehenden Warmduscher heran reifen, der sich in späteren Jahren, aus freien Stücken lieber den "Liven Ball" statt des Champions League Finale ansieht), sind dermaßen viele Sommer und Winter ins Land gezogen, das meine zusehends verblassenden Erinnerung, diese Form der Sympathiebekundung, nicht mehr recht zuzuordnen vermag. Wirklich heikel für das kindliche Gemüt wurde es aber erst wenn Schläge auf dem Speiseplan standen. Die taten wirklich weg. Wir Jungs sprachen dann ab und zu noch über den "Hommer" (Hammer). Es ist besser wenn du von dem oder dem Vater keinen "Hommer" kassierst, weil dann spieln deine Zähne am Arsch Klavier". Mein Vater griff in seiner Karriere als Erziehungsberechtigter nie zum "Homma". Der schlug die paar Mal, wenn er mit der rechten Hand seine Gnade verteilte recht gesittet zu. Wirklich in Erinnerung blieb mir weniger die Sprache der flachen Hand, als das mit hochroten Kopf und lauter Stimme, mehr schon fluchend als sprechend ausgestoßene, "dir zag i a noch wo Gott huckt". (dir zeige ich auch noch wo Gott wohnt).Dieser Aufforderung sich Gott nicht zu verschließen, ging zu meist das völlig entnervte "der pariert einfach nicht" meiner Stiefmutter voraus. Diese unfreiwillige Hinführung zum Wohnort einer überirdischen Instanz hatte zur Folge, dass ich annahm, Gott sei eindeutig eine Frau, die im ersten Stock unseren Hauses, gleich rechts im Bett neben meinem Vater wohnte. Dieser durchaus traumatischen Erfahrung die Schuld zu geben, warum ich heute mit Frauen nur stündlich zusammen lebe, halte ich doch für etwas zu weit hergeholt, denn wer bitte entscheidet sich schon freiwillig für die Hölle, wenn er dem Himmel so nah kam. Der derzeit in Kärnten verweilende Dalia Lama, hatte sich zur Frage der "klanen Tetschn" und weiblicher Göttern, die nach dem anzünden nicht verbrennen, ganz im Gegensatz zu seinen Tibetern, explizit nicht geäußert.
Über die "Banalität des Bösen", ist im Laufe der Zeit schon sehr viel Kluges und Intelligentes gesagt worden. Vor allem die großartige Hanna Arendt, (hoffentlich gibt es einen Himmel einen Balkon wo sie andauernd rauchen darf und ihr heißgeliebter Martin nicht ganz so ein Arsch ist) hat sich mit diesem Stoff ja aufs eindringlichste beschäftigt. Auf Grund meiner Beschränktheit sehe ich mich natürlich außer Stande, bei dieser hochinteressanten Thematik, für neue Einblicke zu sorgen oder gar neue Erkenntnisse beizusteuern. Aber im Film "der Spezialist" sind mir, neben vielen anderen, zwei recht gespenstische Szenen in Erinnerung geblieben, auf die ich näher eingehen möchte.
In der Ersten fragt der beisitzende Richter Yitzhak Raveh, Eichmann: "Jetzt Wannsee. Ah Wannseekonferenz. Gibt es hier im Protokoll einen Passus da steht geschrieben: Abschließend wurden die verschiedenen Arten der Lösungsmöglichkeiten besprochen. Entsinnen sie sich daran oder wollen sie das sehen?!
" Eichmann: "Ich entsinne mich daran, dass es drinn steht jawohl".
Richter Yitzhak Raveh:"Entsinnen sie sich was man da gesprochen hat?".
Eichmann: "Da sind die verschiedenen Tötungsmöglichkeiten besprochen worden".
Richter Yitzhak Raveh: "Die verschiedenen Tötungsmöglichkeiten. Kurze Pause.
Richter Yitzhak Raveh: "Jetzt müssen sie mir mal erklären, warum nach der Konferenz, ausgerechnet die drei Männer, Heydrich, Müller und Eichmann zusammen geblieben und gefeiert haben". Eichmann: "No gefeiert.
Richter Yitzhak Raveh fällt Eichmann ins Wort. "Heydrich und Müller verstehe ich. Warum Eichmann. Warum auch Eichmann?"
Eichmann: "Da sind wir drei alleine gewesen und es war niemand mehr da, da gab Heydrich bekannt wie er das Protokoll aufgefasst zu wüss.. zu wissen wünscht. Nachdem er diese Punkte bekanntgegeben hatte, dann wurde von diesen Angelegenheiten nichts mehr gesprochen, sondern ich wurde gebeten ein Glas Cognac zu trinken, oder auch zwei oder drei. So kam das". Danach befragte der Vorsitzende Richter Mosche Landau Eichmann zur Wannseekonferenz. Eichmann war wie ja jeder weiß der Protokollant der Wannseekonferenz.
Richter Yitzhak Raveh zu Eichmann: "Ich hab immer verstanden, dass das Hände waschen von Pontius Pilatus sich auf einen inneren Vorgang bezieht".
Eichmann: " Da wollte ich gerade drauf kommen Herr Richter. Da sage ich mir ich habe getan was ich konnte, ich bin ein Werkzeug stärkerer Kräfte gewesen, ich möcht`s jetzt mal vulgär sagen, ich muss meine Hände für mich, für mein Inneres in Unschuld waschen. So möchte ich das verstehen. Das dreht sich bei mir nicht so sehr um den äußeren Paragraphen sondern um meine Selbstbetrachtung". Richter Yitzhak Raveh: "Nun was das Hände waschen des Jahres 1942 anlangt, das war eine Art Mentalreservation".
Eichmann fragt nach: "42?".
Richter Yitzhak Raveh: "Wannsee, bei der Wannseekonferenz".
Eichmann ungläubig: "Ach Wannseekonferenz".
Wieder Richter Yitzhak Raveh: "Das war eine Art Mentalreservation".
Eichmann zog die Augenbrauen hoch und schaute Richter Yitzhak Raveh mit leicht zu Seite geneigten Haupt fragend an, weil er den Begriff Mentalreservation nicht richtig zuordnen konnte. Das war eine der wenigen Momente wo Eichmann so etwas wie Emotionen zeigte und ihm seine Gesichtszüge entglitten. Diese Reaktion zeigte er aber nicht weil er sich fürchterlich schuldig fühlte sondern weil er als Idiot da stand. Die Banaltät und Bestialität des Bösen, könnte auch darin liegen, das jemand, aus welchen Bewegründen auch immer, einfach nicht als Idiot dastehen möchte. Das diese Angst vorm Versagen mit Leistung und Anbiederung überkompensioniert wird. Eichmann hätte ja auch sagen können, ja Herr Richter genau so war es. Spätestens nach der dritten Flasche Cognac mit den Herren Heydrich und Müller wurden meine Vorbehalte, in der Sache Judenfrage so groß, dass ich innerlich nicht nur in Mentalreservation gegangen, sondern gleich nach Judäa emigriert bin. Und wie sie und die Menschen im Gerichtssaal sehen können bin ich heute noch immer da. Natürlich könnte die Sache auch so sein, das Eichmann sein Unwissen, was den Begriff der Mentalreservation betraf, nur vorgeschoben und er sich aus verhandlungsstategischen Gründen blöder stellte als er in Wirklichkeit war. Nur der kann doch wirklich nicht im Ernst gedacht haben, das ihn dieses Gericht, im Name des israelischen Volkes und der sechs Millionen gerade abwesenden Juden, für dieses abscheuliche Verbrechen, zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilen würde und damit wäre die Sache dann aus der Welt geschafft.
Die zweite Szene.
Der Generalstaatsanwalt Hausner zu Eichmann: "Das störte sie nicht der große Spediteur des Todes zu sein?"
Eichmann: "das störte mich wohl sehr und das störte mich mehr als eh überhaupt ein Mensch ahnen kann. Umsonst habe ich nicht viel viele Male meinen Vorgesetzten vorgetragen und ihn gebeten er möge mir eine andere Dienstverwendung ah überantworten.
Ich habe...Hausner fällt ins Wort: "Aber nie schriftlich!?"
Eichmann: "Schriftlich war so etwas nicht üblich.(ich musste laut lachen, weil so etwas wie einen Schriftverkehr gab es unter der Herrschaft der Nazis ja nur in Ausnahmefällen) Man hat sich.... Hausner ganz laut "Ahh" und dreht sich weg. Eichmann: "Jawohl" und setzt sich.
Zum Schluss sagte Eichmann noch: "Ich habe nie einen Verweise bekommen, das ich meine Pflicht nicht erfüllt hätte". Aber diesen Satz kennt wahrscheinlich eh ein jeder.
Mein neues Wundermittel zum Einschlafen oder warum der postmoderne Sisyphos keinen Stein braucht
man nehme
eine hohe Dosis Neuroleptika
etwas Neurotop
eine Prise Schlaftabletten
hochdosierte B-Vitamine am gescheidsten gleich eine ganz Hand voll
dazu etwas Baldrian gefolgt von einem kleinen ungezwungenen Gebet
und ich schlafe 3 Stunden am Stück.
Danach lässt die Wirkung des Gebetes leider rapide nach und ich beginne mit meiner ritualen Waschung wieder von vorne.
Der Dalia Lama
Der Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten Uwe Scheuch, seinerseits auch Schulreferent, schlug im wahrsten Sinne des Worten, "a klane Tetschn" (leichte Ohrfeige) als Stilmittel vor, um Kinder dazu zu bewegen, sich den Wünschen der Erziehungsberechtigten, zwanglos anzuschließen. Da der humanistische geschulte und dem kärntner Idiom nicht wirklich mächtige Bürger-Weltbürger, bei dem Ausdruck "aner klanen Tetschn", sofort einen Rückfall in die Barbarei der schwarzen Pädagogik befürchtet, hier eine kurze, natürlich unvollständige Auflistung der verschiedensten Erziehungsmittel, um die "klane Tetschn" richtig einordnen zu können.
In meinen Kinder und Jugendtagen, Ende der 70ziger Anfang der 80ziger, gab es außer einer "klanen Tetschn", natürlich noch weitere, mit der Führungshand ausgeführte Zuneigungsbekundungen Auf die schon kurz angesprochene "klane Tetschn" folgte die normale "Tetschn". Die wurde wiederum von einer "Tachtel" abgelöst, auf die dann zumeist die "einfache Watschn" folgte. Die ging zuweilen nahtlos in die "gesunde Watschn" über, die sich wiederum von der "anständigen Watschn" nur in Nuancen unterschied. Die "Fotzn", wiederum hatte ein sehr hohes Drohpotential. Die wurde vor allem dann ausgesprochen, wenn man auf die Androhung der einfachen Watschn nicht entsprechend reagierte. Die Androhung, "I hau dir gleich links und rechts ane oba", war natürlich die logische Schlussfolgerung, wenn man auf die "Fotzn" nicht die entsprechendes Reaktion zeigte. Ganz vergessen habe ich jetzt auf die "Watschn die sich gwoschen hat". Auf Deutsch, einfach eine saubere Ohrfeige. Die Fotzn wiederum würde ich mit einer Schelle übersetzen. "Ane gschmiert", konnte man natürlich auch noch bekommen. Seit ich die Letzte geschmiert bekam, (wegducken oder die Hände schützend vors Gesicht halten zählte nicht, man wollte ja nicht zu einem angehenden Warmduscher heran reifen, der sich in späteren Jahren, aus freien Stücken lieber den "Liven Ball" statt des Champions League Finale ansieht), sind dermaßen viele Sommer und Winter ins Land gezogen, das meine zusehends verblassenden Erinnerung, diese Form der Sympathiebekundung, nicht mehr recht zuzuordnen vermag. Wirklich heikel für das kindliche Gemüt wurde es aber erst wenn Schläge auf dem Speiseplan standen. Die taten wirklich weg. Wir Jungs sprachen dann ab und zu noch über den "Hommer" (Hammer). Es ist besser wenn du von dem oder dem Vater keinen "Hommer" kassierst, weil dann spieln deine Zähne am Arsch Klavier". Mein Vater griff in seiner Karriere als Erziehungsberechtigter nie zum "Homma". Der schlug die paar Mal, wenn er mit der rechten Hand seine Gnade verteilte recht gesittet zu. Wirklich in Erinnerung blieb mir weniger die Sprache der flachen Hand, als das mit hochroten Kopf und lauter Stimme, mehr schon fluchend als sprechend ausgestoßene, "dir zag i a noch wo Gott huckt". (dir zeige ich auch noch wo Gott wohnt).Dieser Aufforderung sich Gott nicht zu verschließen, ging zu meist das völlig entnervte "der pariert einfach nicht" meiner Stiefmutter voraus. Diese unfreiwillige Hinführung zum Wohnort einer überirdischen Instanz hatte zur Folge, dass ich annahm, Gott sei eindeutig eine Frau, die im ersten Stock unseren Hauses, gleich rechts im Bett neben meinem Vater wohnte. Dieser durchaus traumatischen Erfahrung die Schuld zu geben, warum ich heute mit Frauen nur stündlich zusammen lebe, halte ich doch für etwas zu weit hergeholt, denn wer bitte entscheidet sich schon freiwillig für die Hölle, wenn er dem Himmel so nah kam. Der derzeit in Kärnten verweilende Dalia Lama, hatte sich zur Frage der "klanen Tetschn" und weiblicher Göttern, die nach dem anzünden nicht verbrennen, ganz im Gegensatz zu seinen Tibetern, explizit nicht geäußert.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories