Dienstag, 10. Juni 2025
Der Krieg tobt unter der rissgen Haut der Zeit.
Wenn einen die Götter zu Höherem berufen. Wer bin ich, mich ihnen zu verweigern. Also blogge ich weiter. Jetzt macht der Wortmacher schon Smileys

Dios míos!
Es ist Sommer und Marillenzeit ist auch. Aber die hat der Krieg gefressen. Und der Himmel über Wien ist a bissl diesig, wegen der Waldbrände in Kanada. Ich wolle ein wenig herumdingsen und das Grauen bändigen, eh nur mit Schmäh und der nötigen Distanz, sagen wir wie einen 550 PS starken Ford Mustang. Schon weiß man alles über die Besiedlung von Amerika. Gestern lief auf 3sat glaube ich, "Der letzte Mohikaner". Regie Michael Mann. Am Drehbuch hat der Mann auch mitgeschrieben. Und den letzten Mohikaner verkörperte Daniel-Day Lewis, das ist der mit den Oscars und dem linken Fuß, weshalb selbst bei mir das nichts auch eine Hand hat. Der ist gebürtiger Brite hat aber inzwischen auch die irische Staatsbürgerschaft. Und der verkörperte also den letzten Mohikaner. Ham die für diese Rolle also keinen echten Mohikaner gefunden. Dabei ist diese Idee, wie das Produkt eines Romans ist, irreführend. Es gibt noch Nachfahren..

Der Autor der Lederstrumpf- Bände war James Feminor Cooper. Der Mann stammt aus einer ziemlich vermögenden Quakerfamilie. Er war das 12 von 13 Kindern. Allerdings war die Geburt und die Kindheit im Jahre 1789 noch ein ziemliches Gemetzel. Die Kinder starben, die Mutter verstarb bei der Geburt oder im Wochenbett. In Frankreich stiegen die Menschen auf die Barrikaden und wurden auch dahin gemetzelt für eine bessere Welt, bis ich dann tatsächlich irgendwann einstellte. Aber wie es derzeit aussieht sind wir von dieser großartigen Idee eine noch bessere Welt zu erschaffen ein wenig abgerückt, wie der amerikanische Regisseur Michael Mann die Rolle des letzten Mohikaner mit einem indigenen zu besetzen..

Noch irreführender ist meine Behauptung der Abraham Lincoln hat den letzten Mohikanern in gleichnamigen Film verkörpert. Damit ist natürlich der Schauspieler Daniel Day Lewis gemeint. Der bekam dafür einen Oscar als bester Hauptdarsteller unter den amerikanischen Präsidenten. ©️fritz_,

Allerdings zuckte ich schon bei der Formulierung, mit der nötigen Distanz, ungut zusammen. Was bedeutet das genau. Dass man im Deutschen Bundestag nicht mit einem Leiberl aufschlägt, auf dem "Palastine" steht wie die Abgeordnete der Linken Cansın Köktürk. Woraufhin die von der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) des Saales verwiesen wurde. Nach Angaben Klöckners hatte sie im Vorfeld das Gespräch mit der Politikerin gesucht. Die Präsidentin begründete den Ausschluss mit einer Vereinbarung, dass weder Aufkleber noch sonstige Bekenntnisse auf T-Shirts eine Rolle im Plenum spielen dürften

Köktürk hatte ihr T-Shirt einen Tag vor dem Besuch des israelischen Außenministers Gideon Sa’ar in Berlin getragen. Wenige Wochen zuvor musste der Linkenabgeordnete Marcel Bauer nach einer Intervention Klöckners den Plenarsaal verlassen, weil er eine Baskenmütze trug.

Da lobe ich mir den österreichischen Nationalrat. Als der ukrainische Präsident Selenskyj per Livestream im Nationalrat eine Rede hielt, holte die FPÖ im Saal aus braunen Papiersackerln Tafeln mit der Aufschrift "Platz für Frieden" und "Platz für Neutralität" hervor, die sie vor sich auf den Pulten platzierten. Dann verließen sie geschlossen den Saal und kamen auch nicht wieder zurück, als Selenskyj über die Kriegsverbrechen Russlands in seinem Land Bericht erstattete.

Lerne lieber mal deinen Harndrang zu kontrollieren, bevor du die dich an die epochalen Dinge & Zustände mit Nachhall heranwagst, die es zu bändigen gilt, wie die eigene Lust am Untergang der Anderen. Letzens hatte wir in meiner Straße einen Unfall zwischen einer Bim und einem SUV. Der Wagen war Schrott. Ich weiß nicht ob es auch Verletzte gab. Aber was es gab, waren sehr viele Schaulustige, die sich um die Umfallstelle drängten wie die Menschen in Gaza um eine Essenausgabe. Aber das passt nicht. Dabei hättest du da die entsprechende Distanz spottet der Wortmacher. Du bist ja eh auf der Seite Israels. Das auch noch. Ich will mich auf keine Seite schlagen. Ich will nur dass das endlich aufhört.

Ich will keine Artikel mehr lesen die so beginnen:
«Das jüngste Opfer des 7. Oktobers war ein palästinensisch-israelisches Baby. Im Mutterleib fing das Ungeborene die Kugeln der Hamas-Attentäter auf»
Die israelische Journalistin Lee Yaron hat das Massaker der palästinensischen Terroristen minuziös aufgearbeitet. Im Interview erzählt sie von erschütternden Begegnungen mit Hinterbliebenen.

Frau Yaron, um ganz offen zu sein: Ich habe das Buch nicht bis zum Ende gelesen. Es ist brillant, aber stellenweise nicht auszuhalten.

Wo haben Sie aufgehört?

Beim Nova-Festival. Wo Sie die sexuelle Gewalt schildern.

Das ist sicher eine schwierige Stelle. Quelle: "NZZ". Natürlich habe ich das ganze Interview gelesen. Allerdings ist hier alles völlig umsonst. Ich bin ja ein Draufzahler. Zuerst muss in der Welt was Schreckliches passieren. Dann zahle ich drauf. Aber in dieser Welt ereignen sich doch auch ganz wundervolle und wunderschöne Dinge. Stimmt. Nur wer will dafür schon Kohle abdrücken, dass es anderen viel besser hinbekommen.

Die Lust zu schauen. Die bleibt selbst hinten hinaus stabil. Selbst wenn eine Frau in ihrem Wechseljahre ist, deren Mann es auch schon viel ruhiger angeht. Die Lust am Schauen bleibt. Nicht nur das Offensichtliche wollte ich schreibend bändigen - nicht nur das Großgeschriebene, was dir eine KI nach Sekundenbruchteilen ins Hirn schaufelt, wie hinten hinaus ein Pflegeroboter dein Mittagessen, mit dem zerkochten Broccoli, und dem ganz kleingeschnitten Tofuschnitzel, das du wegen deiner Histaminintoleranz eigentlich nicht verträgst. Aber das Ding versteht deinen Dialekt nicht wie ich die Welt.

Eilmeldung:

krone.at
Großeinsatz in Graz: An einer Schule im Bezirk Lend hat es laut „Krone“-Informationen kurz vor 10 Uhr am Dienstagvormittag einen Amoklauf gegeben. Die Zahl der Todesopfer ist weiter gestiegen: Mittlerweile wurden bereits fünf Tote bestätigt. Die „Krone“ berichtet live!

Und das noch vor dem zweiten Kaffee.
Und im Radio läuft eine Werbung von Ikea. Und Ikea ist die totale Idylle, zum selbst zusammenschrauben. Ikea macht keine halben Sachen. Der ist gut. Selbst das Scheitern hat beim Ikea was idyllisches wie das Leben in Österreich. Damit werben wir in der ganzen Welt. Österreich ist eine totale Idylle. Österreich ist so frei sich der ganzen Welt als Idylle zu verkaufen.

Mittlerweile wurden bereits acht Tote bestätigt. Die „Krone“ berichtet live!

Selbst in der seriösen "Presse" gibt es inzwischen neun Tote.

oe24.at
Täter erschoss sich
Amoklauf in Grazer Schule – 9 Tote bestätigt
Nach einem Amoklauf in einer Schule - offenbar dem BORG in der Dreierschützengasse - in Graz soll es mehrere Todesopfer geben. Schüsse waren zu hören. Quellen sprechen von 8 Opfern. Und der Täter soll sich selbst auf der Toilette gerichtet haben.

Am Häusl spottet der Wortmacher. Am Häusl. Da könnt ihr zwei euch dann die Hand reichen. Was ist? Der Wortmacher sticht immer genau dort rein, wo es mir am meistens weh tut, wo es unterirdisch wird vom Niveau her, wo ich mich dann für mich selbst zu schämen beginne. Denn wenn ich mich aktiv dagegen wäre, so vom Wortmacher gedacht zu werden, setzt der noch einen drauf. Bei Amokläufen trifft es ja nie die richtigen. Scheiße.

heute.at
Cobra durchsucht Gebäude
Amoklauf an Grazer Schule! Opferzahl steigt weiter an
Nach dem Amoklauf in Graz läuft derzeit ein Großeinsatz der Polizei. Die Cobra durchsucht das Gebäude – und findet immer mehr Todesopfer.

Und unter dieser Meldung ist eine Werbung eingeblendet.

Ungeplantes passiert, Projekt bleibt auf Kurs.
Der Projektalltag ist unberechenbar. awork.com

Und bei mir läutet es.
Einmal unten - einmal an der Wohnungstür.
Jetzt hat der Postmann zweimal geklingelt. Und auf dem Weg zur Donauinsel saß eine Frau in der Hundezone hinterm Zaun sitzen. Die rauchte noch echte Tschik. Ich holte dort Wasser. Hund hatte sie keinen dabei. Ihr Gesicht war fast so traurig wie die Nachrichten. Beim Lidl Funktionierte die Pfandrücknahmeanlage nicht. Ich hatte aber einen Rucksack voll Plastikflaschen. Die sind ja voll Plastik, also Mikroplastik, das dann in dein Blut übergeht. Scheiß Sprache.

Aber Blut hätte ich nicht schreiben sollten. Schon hatte ich das Gefühl, es kommt mir bei den Augen raus, das Blut der anderen, und bei der Nase und sogar bei den Ohren.

Zehn Tote bei Amoklauf in einer Grazer Schule.
Die Medienorgel liefert Meldungen im Staccato.

„Nationale Tragödie“: Kanzler, Innen- und Bildungsminister am Weg nach Graz
Am 100. Tag der Regierungszusammenarbeit stellt der politische Betrieb auf Krisenmodus. Gegen 15 Uhr soll es eine Pressekonferenz von Kanzler Stocker und Innenminister Karner geben. Bundespräsident Van der Bellen spricht von „Horror“, der nicht in Worte zu fassen sei. Und: „Österreich trauert“.

Das stimmt doch nicht, dass der trauert, krächzt der Wortmacher. Für echte Anteilnahme ist der doch viel zu ruiniert. Du Stimmenimitator echter Menschlichkeit.

„Schulen sollten ein Ort des Friedens sein“: Meloni und EU-Politiker nach Amoklauf in Graz erschüttert.
Die italienische Regierungschefin kondoliert den Familien der Toten. „Jedes Kind sollte sich in der Schule sicher fühlen“, kommentiert die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola lässt wissen: „Europa steht an der Seite Österreichs.“

Also an meiner Seite müssen die nicht stehen. Mir wäre das unangenehm.

Was über den Amokläufer bis jetzt bekannt ist.

Amoklauf in Graz: „Fragen Sie, wie es Ihrem Kind damit geht“
Nach dem Amoklauf in Graz stellt sich für viele Eltern die Frage: Wie umgehen mit diesen Nachrichten? Die wichtigsten Tipps. Quelle: Die "Presse".
Und nachdem ich versuchte in der Idylle auf der Insel abzutauchen.

Tod am Wartehäuschen. Wer am Wartehäuschen stirbt wird in der Schule nicht mehr erschossen. ©️Der Wortmacher.
In München und Stuttgart rasten Autofahrer in Straßenbahnhaltestellen. Wie ließen sich solche Unfälle verhindern?
Bleib zu Hause legt dieser W***** nach.

Dem Tram-Halt Donnersbergerstraße fehlt ein Wartehäuschen. Wo sonst der in München gängige, blau gestrichene Unterstand die Menschen vor Regen und Sonne schützt, steht nur ein Mülleimer. Ein provisorischer Aufsteller zeigt die Abfahrtszeiten der Linien 17 und 19 in Richtung Innenstadt.

Rote Markierungen auf dem Boden lassen erahnen, dass hier etwas Außergewöhnliches passiert ist. Quelle: Spiegel 24/2025

Im Krankenhaus ist eine Frau ihren Schussverletzungen erlegen. 11 Tote mit dem Attentäter.

Und der Himmel über Wien ist immer noch diesig wegen der Waldbrände in Kanada.

Ende

Das Grauen.
Da habe ich endlich mal keine intrinsische Motivation, mich diesen Monstern anzunähern. Ich habe ja nichts anderes, während ich über die Insel radele und dabei wie ein Rohrspatz über die wahnsinnigen Mückenschwärme fluche. Meine Haxen, meine Unterarme und mein Gesicht sind schwarz vor Mücken.

Und dann begegnet mir der Spiegel mit folgender Überschrift:

Schulsterben in Deutschland
Letzte Stunde

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Samstag, 7. Juni 2025
Die falsche Terrasse.
Das falsche Leben im Richtigen, so richtig falsch gemacht.
Ich habe es ganz falsch gemacht.
Das Leben im Schatten gemachter Leute.
Seit wann machst du etwas?
Nicht jetzt.
Die ganz und gar.
Seit wann machst du etwas ganz?
F*** dich.
Unausgegoren.
Ich muss bei der Sache bleiben.
Musst du schon wieder aufs Häusl?

Oh doch, ich habe es auf den Lippen.
Wie über steile Klippen stürzen die Worte in einen tiefen Abgrund.
Dort liegen sie dann neben ausgebrannten Panzern und der «Fracht-200» («Grus-200»),
die nur noch anhand ihrer Blechmarke identifiziert werden können.
Geliebte Bruder. Kamerad.
Ich habe von einem verwilderten Hund gelesen,
einem verwilderten ukrainischen Hund,
der angeblich nur russische Soldaten frisst.
Die ukrainischen Soldaten haben ihm einen Namen gegeben.
Sie nennen ihn Bandera.

Zwar sitze ich allein auf einer großen Terrasse, mit freien Blick - immer nur zurück - zurück,
Du abgeblätterter Augenblick, von der festlichen Fassade der Zeit.
Ornament reimt sich auf pennt, du Penner.
Scheiße.
So wird das wieder nichts.
Das in deinem Fall Hand und Fuß hat.
Das auch noch.

Aber anstatt ich aufs blitzblaue Meer hinausschaue, das grün schimmert in seinem Leuchten, schimmert mir nur,
dass ich es falsch gemacht habe.
So richtig falsch.
Das klingt einleuchtend.
Das Meer, auf das ich blicke, ist ein schier grenzenloses Meer an Information und Desinformation.
Auch zur Europäischen Union.
Ein wilder Strudel, in dem winzige Informationshäppchen, wie Plankton aus Sinn und Abersinn, unaufhörlich hineingezogen werden und dich mitreißen
in einen Sog nach unten.
Aber bevor du auf dem Grund aufschlägst rollst du lieber einen Strudelteig aus.
Weshalb selbst der Sinn hinter all dem, wie tote Körper von der Flut der Meldungen in einen Strom mündet, der wiederum in ein Meer der Informationen fließt, bei Ebbe und Flut, bei Nacht und Tag, selbst wenn die Sonne rot ins Meer plumpst oder du die Klospülung ziehst,
schneller als der Schatten von Lucky Luck seinen Revolver.

Gleich hinter der nächsten Flussbiegung fließt die Zeit wieder ganz gemächlich dahin im Rhythmus der Schlagzeilen.

Bis es wieder Schlag auf Schlag geht.
Hier ein Schlag und dort ein Schlag.
Und dann ein weiterer Einschlag und noch ein Anschlag.
Und schon schlägt meine Erinnerung einen anderen Ton an.
Weshalb selbst ein toter Mensch, getötet von anderen Menschen, die dafür extra Maschinen in drei Schichten bauen lassen, von weiteren Menschen,
letztlich nur eine kurze Meldung wert ist,
die im Meer der Nachrichten untergeht.
Oder von aktuelleren Meldungen verschluckt wird wie eben Plankton von einem Fisch.
Oder wie ein Produkt in der Warenwelt,
das sich eigentlich bewährt hat, aber trotzdem von einem noch neueren Modell verdrängt wird.

Das Wahre verdrängen. Da war doch was.
Weshalb die Kinder von Vanuatu nur noch bei Ebbe am Strand Fußball spielen können.
In den kommenden Monaten wird der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag ein Gutachten vorlegen, das die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Staaten im Kampf gegen den Klimawandel klären soll.

Und dann?
Dann wird darüber wieder etwas in den Medien stehen.
Und es werden Fragen gestellt werden, warum wir es nicht richtig machen, bestürzt, erkenntnisreich oder mit einem Fingerzeig moralischer Empörung.
Denn an der Informationsvielfalt scheitert es nicht.
Das also auch noch.
Jetzt hat eine Meinung auch noch Hand und Fuß.
Jetzt ist es nicht mehr eine lose Behauptung die meine Terrasse stützt, sondern eine die von Argumenten, Fakten oder Beweise getragen wird.
Während in Deutschland schon wieder eine Brücke einstürzt oder gesperrt wird.
Scheiße.
Ich war das jetzt nicht.
Meine Terrasse,
manchmal nicht größer als ein Frontbalkon,
auf der ich dann wohl wieder sitzen werde und mir denke:
Das falsche Leben im Richtigen, so richtig falsch gemacht.
Grundlegend falsch.
Das ist kein gutes Deutsch.
Ganz falsch habe ich es gemacht.
Seit wann machst du etwas grundsätzlich richtig?
Jetzt „passt’s.

Ende

Das mit dem ukrainischen Hund ist natürlich reine Dichtung.

Und wenn ich schon dabei bin wegen Pfingsten und so.
Mein Kühlschrank ist wegen der Feiertage so voll, dass ich nicht einmal mehr das Licht sehen kann.
Gemini.
Was feiern wir eigentlich zu Pfingsten?

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Dienstag, 3. Juni 2025
Der Tate Effekt.
Präsidentenwahl in Südkorea:
Lee Jun-seok ist der unangefochtene „Bad Boy“ des diesjährigen Wahlkampfes. Mit seinem jugendlichen Charme und den radikal unkonventionellen Ideen versucht sich der 40-Jährige als eine Art Mischung aus Emmanuel Macron und Elon Musk zu inszenieren. Doch vor allem polarisiert der ehemalige Harvard-Abgänger und Start-up-Gründer wegen seiner konfrontativen Rhetorik. Und diese zielt vor allem auf eine bestimmte Gesellschaftsgruppe ab: Feministen. So setzt sich Lee etwa offen für die Abschaffung des Gleichstellungsministeriums ein, da dieses angeblich für eine „umgekehrte Diskriminierung“ von Männern sorgt.

„Das Problem junger Männer, die Feminismus hassen, ist in den letzten Jahren immer größer geworden“; sagt die 22-jährige Young-eun, die Stadtplanung und deutsche Literatur studiert: „Ich finde es deprimierend, dass es keine einzige Kandidatin bei den diesjährigen Wahlen gibt. Niemand repräsentiert unsere Stimmen. Aber in Südkorea scheint dies gar nicht einmal als Problem wahrgenommen zu werden.“ Quelle: Die "Presse".

⚠️Satire

Ein Sicario der Misogynie in einem geschlossenen Chat zum anderen: dass Frauen wegwerfartikel sind ist ja nichts Neues mehr. Aber ein altes Problem in dieser Sache lässt sich vom neuen nicht lösen.
Der andere Sicario der Misogynie: Welches?
Sicario der Misogynie Nr.1: Die Entsorgung. Weder lassen Sie sich beim Häusl hinunter spülen wie ihre blutigen Binden, noch nimmt sie die Müllabfuhr mit. Dabei kommt die regelmäßig.
Sicario der Misogynie Nr.2: Kommt regelmäßig. Der ist gut.
Sicario der Misogynie Nr.1: Im Supermarkt kannst du sie auch nicht zurückgeben. Das dortige Pfandflaschensystem nimmt sie einfach nicht. Ich hab's versucht. Wird nicht anerkannt als Pfand.
Sicario der Misogynie Nr.2: Und wenn doch bekommst du für deine Ex-Alte nur 25 Cent zurück. Das ist ein scheiß Geschäft.
Sicario der Misogynie Nr.1: Zerstückeln wäre noch eine Option. Da kommst Du vielleicht auch 1,50 €.
Sicario der Misogynie Nr.2: Der ist gut.

Die Grammatik nicht von einer KI ausgebessert.

Ende

Fazit. In dieser Sache gibt es aber Hoffnung.

KI erschaffene Influenza, nee Influencer erobern soziale Netzwerke. Die Avatare sind so perfekt wie willenlos und überwiegend weiblich. Wer verdient an den Geschöpfen?

Mit einem silbernen Krönchen auf dem Kopf feiert Emily Pellegrini im Februar ihren Erfolg. Sie hat auf Instagram die Marke von 300.000 Followern geknackt. Pellegrini postet ein Bild von sich im rosa Tüll-Outfit, umgeben von rosa Ballons, alles ist perfekt abgestimmt.

In ihrem Profil beschreibt sich Pellegrini, nach eigenen Angaben 23 Jahre alt, als »Spaß liebendes Girlie« aus Los Angeles. Sie führt ein Leben vor, das aussieht wie aus einem Urlaubskatalog: Dubai, Santorin, Spanien, Italien. Pellegrini rekelt sich in Bildern und Videos am Strand, gleitet in den Pool, trainiert auf der Yogamatte, tanzt im Klub, und trinkt Kaffee in der Küche.

»Als ich diese Reise gestartet habe, hätte ich niemals gedacht, dass so viele Teil davon werden«, schreibt sie unter ihrem Krönchen-Posting. »Beim Modeln geht es nicht nur um Fotos und Laufstege, sondern um Selbstentfaltung, Kreativität und darum, sich selbst treu zu bleiben.«

Wie das mit der Selbstverwirklichung in Pellegrinis Fall funktionieren soll, bleibt ihr Geheimnis. Denn es gibt sie im echten Leben nicht. Pellegrini ist eine computergenerierte Kunstfigur, erschaffen mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI). Der Milliardenmarkt des Influencermarketings steht vor einem fundamentalen Wandel: Wer ist im Netz noch echt? Und wie viel Menschliches hat dort noch Platz? In einer Welt, in der KI-Inhalte in alle Ritzen vordringen, muss diese Frage neu verhandelt werden.

Theoretisch könnte KI alle denkbaren Körperformen abbilden und für mehr Diversität sorgen. Doch die Macher hinter dem Gros der neuen KI-Influencerinnen hätten andere Prioritäten. »Wir sehen unechte Frauen mit unglaublichen Körpern und unglaublichen Gesichtszügen, gemacht von Männern, die damit Geld verdienen wollen«, sagt sie.

Damit spielt Mercer auf ein Geheimnis vieler digitaler Kunstfiguren an: Die Avatare sind überwiegend weiblich – ihre Schöpfer allerdings meist männlich. Quelle: Spiegel Nr.23/2025

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