Samstag, 7. Juni 2025
Die falsche Terrasse.
Das falsche Leben im Richtigen, so richtig falsch gemacht.
Ich habe es ganz falsch gemacht.
Das Leben im Schatten gemachter Leute.
Seit wann machst du etwas?
Nicht jetzt.
Die ganz und gar.
Seit wann machst du etwas ganz?
F*** dich.
Unausgegoren.
Ich muss bei der Sache bleiben.
Musst du schon wieder aufs Häusl?

Oh doch, ich habe es auf den Lippen.
Wie über steile Klippen stürzen die Worte in einen tiefen Abgrund.
Dort liegen sie dann neben ausgebrannten Panzern und der «Fracht-200» («Grus-200»),
die nur noch anhand ihrer Blechmarke identifiziert werden können.
Geliebte Bruder. Kamerad.
Ich habe von einem verwilderten Hund gelesen,
einem verwilderten ukrainischen Hund,
der angeblich nur russische Soldaten frisst.
Die ukrainischen Soldaten haben ihm einen Namen gegeben.
Sie nennen ihn Bandera.

Zwar sitze ich allein auf einer großen Terrasse, mit freien Blick - immer nur zurück - zurück,
Du abgeblätterter Augenblick, von der festlichen Fassade der Zeit.
Ornament reimt sich auf pennt, du Penner.
Scheiße.
So wird das wieder nichts.
Das in deinem Fall Hand und Fuß hat.
Das auch noch.

Aber anstatt ich aufs blitzblaue Meer hinausschaue, das grün schimmert in seinem Leuchten, schimmert mir nur,
dass ich es falsch gemacht habe.
So richtig falsch.
Das klingt einleuchtend.
Das Meer, auf das ich blicke, ist ein schier grenzenloses Meer an Information und Desinformation.
Auch zur Europäischen Union.
Ein wilder Strudel, in dem winzige Informationshäppchen, wie Plankton aus Sinn und Abersinn, unaufhörlich hineingezogen werden und dich mitreißen
in einen Sog nach unten.
Aber bevor du auf dem Grund aufschlägst rollst du lieber einen Strudelteig aus.
Weshalb selbst der Sinn hinter all dem, wie tote Körper von der Flut der Meldungen in einen Strom mündet, der wiederum in ein Meer der Informationen fließt, bei Ebbe und Flut, bei Nacht und Tag, selbst wenn die Sonne rot ins Meer plumpst oder du die Klospülung ziehst,
schneller als der Schatten von Lucky Luck seinen Revolver.

Gleich hinter der nächsten Flussbiegung fließt die Zeit wieder ganz gemächlich dahin im Rhythmus der Schlagzeilen.

Bis es wieder Schlag auf Schlag geht.
Hier ein Schlag und dort ein Schlag.
Und dann ein weiterer Einschlag und noch ein Anschlag.
Und schon schlägt meine Erinnerung einen anderen Ton an.
Weshalb selbst ein toter Mensch, getötet von anderen Menschen, die dafür extra Maschinen in drei Schichten bauen lassen, von weiteren Menschen,
letztlich nur eine kurze Meldung wert ist,
die im Meer der Nachrichten untergeht.
Oder von aktuelleren Meldungen verschluckt wird wie eben Plankton von einem Fisch.
Oder wie ein Produkt in der Warenwelt,
das sich eigentlich bewährt hat, aber trotzdem von einem noch neueren Modell verdrängt wird.

Das Wahre verdrängen. Da war doch was.
Weshalb die Kinder von Vanuatu nur noch bei Ebbe am Strand Fußball spielen können.
In den kommenden Monaten wird der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag ein Gutachten vorlegen, das die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Staaten im Kampf gegen den Klimawandel klären soll.

Und dann?
Dann wird darüber wieder etwas in den Medien stehen.
Und es werden Fragen gestellt werden, warum wir es nicht richtig machen, bestürzt, erkenntnisreich oder mit einem Fingerzeig moralischer Empörung.
Denn an der Informationsvielfalt scheitert es nicht.
Das also auch noch.
Jetzt hat eine Meinung auch noch Hand und Fuß.
Jetzt ist es nicht mehr eine lose Behauptung die meine Terrasse stützt, sondern eine die von Argumenten, Fakten oder Beweise getragen wird.
Während in Deutschland schon wieder eine Brücke einstürzt oder gesperrt wird.
Scheiße.
Ich war das jetzt nicht.
Meine Terrasse,
manchmal nicht größer als ein Frontbalkon,
auf der ich dann wohl wieder sitzen werde und mir denke:
Das falsche Leben im Richtigen, so richtig falsch gemacht.
Grundlegend falsch.
Das ist kein gutes Deutsch.
Ganz falsch habe ich es gemacht.
Seit wann machst du etwas grundsätzlich richtig?
Jetzt „passt’s.

Ende

Das mit dem ukrainischen Hund ist natürlich reine Dichtung.

Und wenn ich schon dabei bin wegen Pfingsten und so.
Mein Kühlschrank ist wegen der Feiertage so voll, dass ich nicht einmal mehr das Licht sehen kann.
Gemini.
Was feiern wir eigentlich zu Pfingsten?

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Pfingsten:
Geburtstag der Kirche. In Jerusalem gab es ein jüdisches Fest mit internationalen Besucherströmen. Plötzlich hörte man ein Brausen und Zungen wie von Feuer setzten sich auf die Köpfe der Jünger Jesu. Die waren ganz fröhlich und ausgelassen, denn sie waren erfgriffen vom Heiligen Geist und die Beobachtenden meinten, sie seien betrunken.
"Mitnichten!", erklärte Petrus. "Es ist noch früher Morgen."
Dann hielt er eine ergreifende Predigt über den Sünden vergebenden, auferstandenen Jesus. Das beeindruckte die Anwesenden - die ihn, oh Winder, trotz Sprachbarriere alle verstehen konnten - derartig, dass etliche sich taufen ließen. Die Kirche war geboren.

Nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas.
Schöne Restpfingsten Ihnen.

P.S.: Ihre Lyrik vor der abschließenden Frage spiegelt wohl die gegenwärtige seelische Verfassung von vielen von uns wider. Man wird immer fasungsloser. Danke für die Worte für uns Sprachlose.

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Trinität
Gott macht einen Dreier. Natürlich bin ich nicht ganz so unterbeleuchtet wie ich vorgebe zu sein. Na ja. Eigentlich schon

Zweifelsohne übersteigt der
Heilige Geist die menschliche ­Vernunft und ist Quell religiöser Erfahrung. Über Gottes Unmittelbarkeit.

Einer mittelalterlichen Legende zufolge begegnet Augustinus bei einem seiner Spaziergänge am Meer einem Buben, der mit einem Löffel das Meer ausschöpfen will. Dem ungläubig lächelnden Kirchenvater entgegnet der Bub selbstbewusst, eher werde er das Meer mit einem Löffel leeren als der Kirchenvater die Geheimnisse der christlichen Dreifaltigkeit lüften. Das soll für diesen der Auslöser gewesen sein, sein berühmtes Buch über die Trinität zu schreiben.

Habe ich natürlich aus den Medien geklaut.

Trotzdem hätte ich eine Meinung zum Thema Pfingsten. Allerdings nicht zum Thema es bildet sich ein langer Stau auf der Heimfahrt ausm Süden. Wir im Dialekt sagen ja aus'm und nicht aus dem.

Ich wäre dafür dass wir Pfingsten einstampfen und dafür den Muslimen in Österreich einen Feiertag zuschanzen. An dem aber wir Ungläubige auch frei haben.

Danke fürs lesen

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Das Mariedl habe ich mal - unvorbereitet - live gesehen.

Jemand hat mich zu der Vorstellung gelockt, das lief auf der Probebühne des Nationaltheaters in Weimar, im Prinzip die Wirkungsstätte von Schiller und Goethe und blabla, und der jemand hat versucht, vorher nicht zu lachen. Wir haben dann nur noch gelacht, lachen war zur damaligen Zeit legal.

Im Netz findet man nicht viel. Beim Fischerverlag wird der Autor damit zitiert, dass das die Kleinstbürgerlichen sind: "Das sind Leute, die glauben, alles zu wissen, über alle zu bestimmen. Eine Form von Größenwahn. Ich stamme aus so einer Familie."

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Ja hast du Worte.
Nee, hat er nicht. Der WT
Der Werner Schwab kommt tatsächlich aus einer Familie die sozial äußerst bedürftig war.
Das mit der Sprache hat ihn glaube ich ein Nachbar beigebracht. Entweder ein Hochschulprofessor oder ein Prof. vom Gymnasium.

Nur weiß ich das nicht mehr so genau. Aber solange ich nicht behaupte da Werner Schwab hat das Buch "Der letzte Mohikaner" geschrieben geht das schon noch.

Das Mariedl - in echt von zwei Männern g******. Einer von den beiden hatte eine Glatze. Also nur seitlich Haare. Der schwitzte wie Sau.

Aber sein Kühlschrank war top.
Mich darfst du nicht unbeaufsichtigt in einer Wohnung lassen. Sofort plündere ich den Kühlschrank.

Es geht doch nichts über eine glückliche Kindheit. 👌

Ich: Goadfather. Ich habe eine Essstörung.
Goadfather: Wer stört dich beim Essen?

Die Kriegskinder-Generation muss man einfach mögen.

Der Alte hat schon wieder zugeschlagen.
Völlig bekloppt.

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