Dienstag, 3. Juni 2025
Der Tate Effekt.
Präsidentenwahl in Südkorea:
Lee Jun-seok ist der unangefochtene „Bad Boy“ des diesjährigen Wahlkampfes. Mit seinem jugendlichen Charme und den radikal unkonventionellen Ideen versucht sich der 40-Jährige als eine Art Mischung aus Emmanuel Macron und Elon Musk zu inszenieren. Doch vor allem polarisiert der ehemalige Harvard-Abgänger und Start-up-Gründer wegen seiner konfrontativen Rhetorik. Und diese zielt vor allem auf eine bestimmte Gesellschaftsgruppe ab: Feministen. So setzt sich Lee etwa offen für die Abschaffung des Gleichstellungsministeriums ein, da dieses angeblich für eine „umgekehrte Diskriminierung“ von Männern sorgt.

„Das Problem junger Männer, die Feminismus hassen, ist in den letzten Jahren immer größer geworden“; sagt die 22-jährige Young-eun, die Stadtplanung und deutsche Literatur studiert: „Ich finde es deprimierend, dass es keine einzige Kandidatin bei den diesjährigen Wahlen gibt. Niemand repräsentiert unsere Stimmen. Aber in Südkorea scheint dies gar nicht einmal als Problem wahrgenommen zu werden.“ Quelle: Die "Presse".

⚠️Satire

Ein Sicario der Misogynie in einem geschlossenen Chat zum anderen: dass Frauen wegwerfartikel sind ist ja nichts Neues mehr. Aber ein altes Problem in dieser Sache lässt sich vom neuen nicht lösen.
Der andere Sicario der Misogynie: Welches?
Sicario der Misogynie Nr.1: Die Entsorgung. Weder lassen Sie sich beim Häusl hinunter spülen wie ihre blutigen Binden, noch nimmt sie die Müllabfuhr mit. Dabei kommt die regelmäßig.
Sicario der Misogynie Nr.2: Kommt regelmäßig. Der ist gut.
Sicario der Misogynie Nr.1: Im Supermarkt kannst du sie auch nicht zurückgeben. Das dortige Pfandflaschensystem nimmt sie einfach nicht. Ich hab's versucht. Wird nicht anerkannt als Pfand.
Sicario der Misogynie Nr.2: Und wenn doch bekommst du für deine Ex-Alte nur 25 Cent zurück. Das ist ein scheiß Geschäft.
Sicario der Misogynie Nr.1: Zerstückeln wäre noch eine Option. Da kommst Du vielleicht auch 1,50 €.
Sicario der Misogynie Nr.2: Der ist gut.

Die Grammatik nicht von einer KI ausgebessert.

Ende

Fazit. In dieser Sache gibt es aber Hoffnung.

KI erschaffene Influenza, nee Influencer erobern soziale Netzwerke. Die Avatare sind so perfekt wie willenlos und überwiegend weiblich. Wer verdient an den Geschöpfen?

Mit einem silbernen Krönchen auf dem Kopf feiert Emily Pellegrini im Februar ihren Erfolg. Sie hat auf Instagram die Marke von 300.000 Followern geknackt. Pellegrini postet ein Bild von sich im rosa Tüll-Outfit, umgeben von rosa Ballons, alles ist perfekt abgestimmt.

In ihrem Profil beschreibt sich Pellegrini, nach eigenen Angaben 23 Jahre alt, als »Spaß liebendes Girlie« aus Los Angeles. Sie führt ein Leben vor, das aussieht wie aus einem Urlaubskatalog: Dubai, Santorin, Spanien, Italien. Pellegrini rekelt sich in Bildern und Videos am Strand, gleitet in den Pool, trainiert auf der Yogamatte, tanzt im Klub, und trinkt Kaffee in der Küche.

»Als ich diese Reise gestartet habe, hätte ich niemals gedacht, dass so viele Teil davon werden«, schreibt sie unter ihrem Krönchen-Posting. »Beim Modeln geht es nicht nur um Fotos und Laufstege, sondern um Selbstentfaltung, Kreativität und darum, sich selbst treu zu bleiben.«

Wie das mit der Selbstverwirklichung in Pellegrinis Fall funktionieren soll, bleibt ihr Geheimnis. Denn es gibt sie im echten Leben nicht. Pellegrini ist eine computergenerierte Kunstfigur, erschaffen mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI). Der Milliardenmarkt des Influencermarketings steht vor einem fundamentalen Wandel: Wer ist im Netz noch echt? Und wie viel Menschliches hat dort noch Platz? In einer Welt, in der KI-Inhalte in alle Ritzen vordringen, muss diese Frage neu verhandelt werden.

Theoretisch könnte KI alle denkbaren Körperformen abbilden und für mehr Diversität sorgen. Doch die Macher hinter dem Gros der neuen KI-Influencerinnen hätten andere Prioritäten. »Wir sehen unechte Frauen mit unglaublichen Körpern und unglaublichen Gesichtszügen, gemacht von Männern, die damit Geld verdienen wollen«, sagt sie.

Damit spielt Mercer auf ein Geheimnis vieler digitaler Kunstfiguren an: Die Avatare sind überwiegend weiblich – ihre Schöpfer allerdings meist männlich. Quelle: Spiegel Nr.23/2025

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