Dienstag, 24. Dezember 2024
Weihnachten. Es glitzert und funkelt so schön in meinem Leb.
Angeblich heißt es:
Wer nicht stört, wird nicht gehört. Aber ich will sie auf keinen Fall stören zu Weihnachten. Zu Weihnachten störe ich mich ja nicht einmal an meiner eigenen Verstörung. Zu Weihnachten ist bei mir alles wie Friede-Freude-Eierkuchen. Auch wenn der Eierkuchen in Wahrheit ein Topfenstrudel vom Hofer ist. Wie vom Meisterbäcker/in gebacken. Süß, salzig und scharf. Es ist eine Qual, nicht zum Mainstream zu gehören. Nicht mal in seinem Geschmack. Es gibt viele, die sich ganz bewusst vom Mainstream abgrenzen wollen. Mir ist das einfach nur so passiert oder zugestoßen.

Aber aus den Randzonen der Zerfranzung heraus, kumm a hin Franz/a/*, wir feiern das Fest der Liebe, "Wir sind doch alles nur Menschen", hätte ich doch noch kurz zu berichten an die Akademie der Gelingenden.

Beim Lidl an der 4er-Kassa. Ich war an der Reihe. Es war gar nicht mal so ein schlimmes Geschiebe. Aber ich habe auch nicht das Niveau vom Ehemann der Allein-Erbin. ©️"Lungen-Mann". Der fängt ja den frühen Wurm. Die Kassiererin machte einfach nur ihren Job und das in einem gehörigen Tempo. Fast so schnell wie beim Hofer. Zügig ging es ans Bezahlen. Ich bezahlte. Sie gab mir das Rückgeld und wünschte mir frohe Festtage, ohne mir in die Augen zu sehen. Sie sah mich genaugenommen überhaupt nicht an. Aber das war völlig okay und nichts Persönliches. Sie wünschte auch den Kund:innen vor mir ein frohes Fest, ohne genauer hinzusehen. Weil dann hätte sie erkannt, dass es Muslime waren. Hinter mir war ein Kerl an der Reihe, ziemlich hochaufgeschossen. Seinem Face nach zu schätzen in seinen Vierzigern. Aber sein Gesicht war mehr so ein undefiniertes Einheitsbrei. Eindeutig kein Testosterontrottel wie in meinem Fall. Es gibt ja die mit dem Dreitages-Bart-Gesicht und die ohne Drei-Tages-Bart-Gesicht. Andere Männer gibt es nicht. Nur a Schmäh.

Der hatte einen imponierenden Weihnachtseinkauf: zweimal irgendeine Wurst im Plastikkorsett -50%, dann einmal Hühner- oder Fischnuggets und einen im Plastik verschweißten Gugelhupf. Das war alles. Musste ich kurz in mich hineinlächeln. So ein fertiger Marmor- oder anderwärtiger Gugelhupf vom Lidl, das halbe Kilo um 1,99 Euro, ist nichts für absolute Beginners, die in ihrem Leben Wert auf Geschmack legen und werthaltige Zutaten wie einst von der Oma gebacken.

Auf dem Heimweg kam mir dann ein Oldtimer mit Rollator entgegen. Der war total aufgebracht. Aber er hatte keine Kopfhörer im Ohr. Er telefonierte nicht. Er blieb kurz stehen und zündete sich einen Tschik an neben den Container fürs Plastik, bevor er weiter monologisierte, auf seinen Rollator gestützt. Es kann auch sein, dass er schon einen sitzen hatte und ein bisschen vorglühte fürs eigentliche Fest. Aber so wie er aussah, vom Leben schon ziemlich mitgenommen, wird das keine sehr feierliche Angelegenheit werden, wie bei dem älteren Kerl mit dem weißen Zauselbart. Der entsorgte beim Gehen rasch eine Dose Bier, die er zuvor hinuntergekippt hatte im Gehen. Das ist ein ganz spezieller Typus. Männer die im gehen ihr Bier trinken. Einige haben es das sehr eilig nirgendwo hinzukommen. Der hatte zwar eine Einkaufstasche aus Stoff dabei, aber die war fast so schlank wie die Kaiserin Sissy in ihrer besten Zeit. Die hatte auch eine Essstörung. Aber andersherum als bei mir. Die Kaiserin war ja bekannt für ihre strengen Diäten und ihren intensiven Schönheitskult. Ich bin für das Gegenteil berüchtigt. Egal.

Es sind eher die Männer, in ihren hinteren Jahren, die zu Weihnachten "klar ersichtlich" zur Zerfranzung neigen. Aber du bist ja nicht zerfranzt, spottet der Wortmacher, du bist nur alleinig. Im Ohr hatte ich die Titelstory im aktuellen Spiegel Nr.52/2024. Ein Jahr lang hatte ich ein extremst günstiges Abo. Danke noch einmal. Bei dem Preis liest sich das Linksliberale viel einfacher. Top im Spiegel. Alles was an LGBTQIA+-Themen in der Kunst thematisiert wird, wird im Spiegel hymnisch rezensiert. Wirklich alles. Alles Meister:innen-Werke. Da gelingt jeder "Transition". Könnte bitte endlich mal eine Person ein Werk schaffen, in dem eine Person an der Transition scheitert. Oder nachher dem selbem Scheiß von sich gibt wie zuvor. Oder sich das neue Leben viel schöner ausgemalt hatte als es dann tatsächlich ist.

Ich: Bing hör mal: Ist zur Zeit noch LGBTQIA+ oder schon LGBTQIA+++? Wehe sie denken sich wie bei den Kühlschränken.

Bing: Es gibt keine festgelegte Regel, wie viele Pluszeichen hinzugefügt werden sollten, um die Vielfalt der Identitäten zu repräsentieren. Es bleibt also bei LGBTQIA+

"Oma ist die Beste" lautet der Titel. Vor allem mütterlicherseits. Kann ich bestätigen. Mein Oma mütterlicherseits war die Beste. Aber die ging mir nach der Scheidung verloren. Und die väterlicherseits war schizophren. Und du? Was bist du, fragt mich der Wortmacher. Gute Frage.

Erziehungsberater über Generationenkonflikte
»Großeltern fällt es oft extrem schwer, sich zurückzuhalten«

Süßigkeiten, Handy, Schlafenszeiten: Großeltern haben oft andere Ansichten als Eltern. Sozialpädagoge Ulric Ritzer-Sachs erklärt, wie sich Konflikte lösen lassen. Typischer Pädogog:innen-Singsang. Wir leben ja in einer Zeit in der hagelt es Ratschläge wie in der Ukraine russische Raketen.

Das vielleicht letzte Weihnachtsfest in der ukrainischen Frontstadt Druschkiwka.
Der Krieg im Donbass rückt an die Stadt Druschkiwka heran. Familie Haschenko weiß, dass ihr Leben hier ein baldiges Ablaufdatum haben könnte. Wann ist es Zeit zu gehen? Und was nimmt man mit? Quelle: Die "Presse". Diese Reportage muss ich noch lesen. Ich bin ja ein Müssender der so gut wie gar nichts mehr muss. Nicht einmal so oft aufs Häusl wie von mir behauptet. Aber ich musste schon sehr oft aufs Häusl. Jetzt nicht mehr.

Auf ein Spital in Gaza soll es auch einen Angriff gegeben haben.

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden nach Medienberichten rund 30 Menschen getötet. Israels Luftwaffe habe ein früheres Schulgebäude in Gaza angegriffen, in dem Vertriebene lebten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch ein Spital im Norden des Gazastreifens sei beschossen worden. Israels Armee sprach von einem „präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen“. (APA/DPA/Reuters)

Aber das war gestern dem 23.12.2024. Jetzt ist Bethlehem-Time. Weil auch der Jesus war Jude. Und wie so oft weiß man nicht was jetzt Sache ist. Dazu notierte ich. Israel bombardiert weiterhin total präzise. Vor allem in der Fläche. Bis jetzt hat nicht eine israelische Rakete in Kairo eingeschlagen. Die haben ja ihre Grenze zum Gazastreifen hin seit Kriegsbeginn abgeriegelt. Nur Bares ist Wahres. Dann öffnet sich der Grenzbalken nach Ägypten und die Heiligen Drei Könige, die unter Demenz leiden, können ihren Gaben nach Gaza bringen. Die dann von Banden und der Hamas geklaut werden.

In Gaza werden Menschen also trotz ihrer angegriffenen Gesundheit angegriffen. In der Ukraine natürlich auch. Aber wenigstens in Syrien nicht mehr.

"Wenn ein Siebenjähriger behauptet, bei Oma habe er James Bond sehen dürfen, sollte man das erst mal in Zweifel ziehen." Sagt der Sozialpädagoge in dem Interview. Da musste ich laut auflachen. Gutes Kind. Das hat verstanden wie die Welt funktioniert.

Und dann sagte der Herr Sozialpädagoge noch sinngemäß: Bei einem guten Verhältnis kann man Probleme oder kontroverse Dinge leichter ansprechen.

Umgehend musste ich an den Goadfather denken auf meinem Heimweg. Wir reden ja meistens nur übers Wetter und solche Dinge die völlig unverfänglich sind. Aber dann dachte ich mir. So schlecht ist unser Verhältnis gar nicht. Heute haben wir Weihnachtsbaum- Fotos ausgetauscht. Er hatte nur ein paar grüne Zweige in einer Vase und ich habe den Baum auf der Donauinsel. Aber er hat ja wenigstens noch die Um2. Und ich habe es schön warm in der Wohnung. Die Dinge könnten schlechter stehen. Nee. Jetzt kommt nix mit stehen. Es ist Weihnachten. Da schläft selbst der Teufel und der Schalk in mir beschwerte sich. Schon wieder kein selbstgebackenes Weihnachtsgebäck. Na und.

Trotzdem ist Weihnachten. Auch in Bildern festgehalten. Eines davon hatte ich schon. Aber wenn es passt, dann passt es halt.



Ich hätte den auch mit strahlendblauen Himmel haben können. Aber das Grau passt besser zum Jahr 2024. So ein Lichtblick war das auch wieder nicht. Oder doch?


Ich wollte schon fast zuschlagen.



Die beiden Damen sind noch immer fame.

Wie man an den Fotos sehen kann. Ich nehme Weihnachten sehr persönlich.

Ende

... comment

 
Ich wünsche Ihnen ruhige Tage.
Vor allem keine im Lift eingesperrten Russen : ))

... link  

 
Ja;-)

... link  


... comment