Mittwoch, 19. Dezember 2018
Die Leiden eines Mannes in den mittleren Jahren
Oder sagen "Was noch ist". Wenn einer in eigener Sache die Wahrheit schreibt und warum er damit nicht durchkommt und hängen bleibt.

Aus gegenbenen Anlass musste ich da eine Seite (3 a bis b)anhängen, die Etwas vom Thema abbweicht, das ich eigentlich gar nicht habe. Wird schön langsam lesbar. Natürlich werden da viel zu viele Worte gemacht. .

1.
Naturgemäß habe ich davon wenig Ahnung. Abgesehen mal von Prostata. Die scheint sich da von den Weltzuschreibungen Licht und Schatten weniger beeindrucken zu lassen. Hüben wie drüben verhält es sich so. Wenn die Prostata wächst wird das Leben weniger. Halten wir in dieser Sache fest. Hinten hinaus versteht man besser, warum man in der jungen Jahren, andauernd einen wegstecken wollte, oft auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Solche Gelegenheiten gibt es hinten hinaus einfach weniger. Ansonsten zeigt sich die Schattenwelt ziemlich beratungsresistent. Da wird weniger ausdifferenziert. Sinnlos da auch noch in den hintersten Verästelungen der Ängste eines Mannes in den mittleren Jahren zu kramen, wie auf dem Dachboden der Eltern, wo dann die Wahrheit in Schachteln verstaubt. Angst von der Endlichkeit und dem Verfall. Sicherlich. Das Gefühl im Leben nix erreicht zu haben das Bestand haben wird. Natürlich, was sonst. Nichtsdestotrotz saß ich schon mit dreißig zu Weihnachten auf der Bettkante und zwanzig Jahre später hält es das Leben mit mir nicht viel anders. Mit dreißig war ich darüber noch wütend. Heute bin kann ich über diesen Vorgang keine näheren Angaben mehr machen. Es ist wie es ist. Als ich gestern beim Duschen meine Nudel anschaute und der Wortmacher rief, „Länge. Was dieser Mensch braucht ist Länge“, brach ich in schallendes Gelächter aus. Und bitte sehen sie mir nach das mir zum dritten Adventsonntag, heute ist allerdings schon Mittwoch, kaum was Adventarisches einfällt. Ich gehöre ja zu den 8-9% Österreichern, die zu Weinachten extremst privilegiert, eher weniger verschenken und ergo dessen noch weniger geschenkt bekommen. In der Schattenwelt hat man in der Regel nichts mehr zu verschenken, außer ein paar müden Ratschlägen, so geschenkt wie das Leben ist. Was allerdings nicht ganz der Wahrheit entspricht seit gestern. Mein lichtwelthafter Online-Kumpel hat mir ein Packerl zukommen lassen mit Weihnachtskeksen. Noch dazu solche die ich trotz dem Histamin ganz wunderbar vertrage. Was diese Geste so groß macht ist die Tatsache dass ich aktuell fast jede Kommunikation verweigere. Das mach ich aber nicht weil ich ein riesen Arschloch bin, sondern weil die Praxis a bissl anstrengend ist, wenn immerzu zwei verschiedene soziale Milieus und Geschlechter aufeinanderprallen, wie so Teilchen im Beschleuniger, wo dann andauernd das Scheitern aufs Gelingen knallt. Das ist keine einfache Sache da beim Thema zu bleiben. Da wird es schon schwierig eines zu finden. Natürlich habe ich mich über die Kekse aufrichtig gefreut und mich in einem Email aufrichtig bedankt. Kurz schaltete sich der Wortmacher ein und wollte mir einreden dass die Kekse vergiftet sind. Wehe sie drehen mir deswegen einen Strick. Ich bin eh auf Normale und XR. Da bin ich mir nicht völlig hilflos ausgeliefert. Ich esse die Kekse mit Genuss. Ohne Tabs würde ich die sehr wahrscheinlich nicht anrühren. Ganz übel wird es ohne im Supermarkt. Dort gibt es tausende Gelegenheiten Lebensmittel zu vergiften. Mich würde interessieren, ob mein Innenminister, der Herr Kickl von der FPÖ, Kekse essen würde, wenn die von NGOs gebacken werden. Aktuell möchte er Flüchtlinge, die mit Hilfe von Schleppern nach Österreich gelangen, kein Asyl mehr gewähren. Was meine Regierung da in einem Jahr an fremdenfeindlichen Output hatte. Unglaublich. Sein Argument. Es sind nicht die Ärmsten die fliehen. Was durchaus seine Richtigkeit hat. Auch wenn ich jetzt Flucht mit Migration in einen Topf werfe. Bei steigenden Einkommen nimmt der Wille zur Auswanderung sogar zu. Bis zu einer BIB-pro-Kopf-Schwelle von 8000 Dollar ist das angeblich der Fall. Der US-Ökonom Michael Clemens soll das errechnet haben. Aktuell liegen in Afrika nur 13 der 55 Staaten über dieser Schwelle. In der Regel ist es so, dass die Ärmste vor Ort krepieren. Und das oft ziemlich jämmerlich. Nee ich komme ihnen jetzt nicht mit meiner Südsudan-Installation. Im Südsudan liegt das BIP-pro-Kopf unter 500 Dollar. Deswegen kommt auch niemand aus dem Südsudan. Und wenn von dort doch einer kommt ist der sicherlich ziemlich korrupt. Letzens las ich einen sehr wahren Satz über Korruption. Die wird ja erst schlagend wenn sie spürbar wird, siehe Diesel-Gate. Kommt kaum vor dass die hiesige Korruption spürbar wird. In Wien liegt, nee lag, a bissl Schnee am Dach gegenüber und kalt ist/war es auch. Wenn es kalt wird und das Thermometer unter null fällt, überkommt mich manchmal ein Gefühl von Dankbarkeit, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und dass es schön warm im Gehöft ist, während ich nur so herumstehe und aufpassen muss dass sich meine Gedanken nicht zu schnell im Kreis drehen, bis mir ganz schwindlig wird, derweil ich mein Ende verwalte. So gut es halb eben noch geht. Dieses Ende ist halt so beschaffen dass es keine Rücksicht nimmt auf die Eigenheiten und Befindlichkeiten des Alterns. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass so ein Ende, wie es mich derzeit verwaltet, auch ein Dach über dem Kopf hat, dass es mir ermöglicht weit über meinen eigentlichen Horizont hinaus zu leben und von einem Balkon mit Meerblick zu träumen. An sich müsste ich bei meiner Lebensleistung von so einer Wohung wie ich sie bewohne träumen. Gratis-Bloggen zählt ja nicht als Leistung. Ganz unzweifelhaft hat es das Leben auch gut mit mir gemeint. Obschon ich zumeist eine abweichende Ansicht vertrete, wie andere eine Meinung, wurde ich doch irgendwie in die richtige Mami hinein gevögelt. Besser meine als Südsudan. Jetzt müsste was mit fliegen kommen. Ich möchte aber nicht beim Werner Schwab klauen. Mein Leitspruch lautet allerdings heute noch: „Lieber aus luftigen Höhen abstürzen, als sich beim Gehen den Knöchel vertreten“. Gegenwärtig ist nicht nur mein Leben sondern auch mein Klo a bissl untertemperiert. Das Häusl heize ich nicht. Ein beheiztes Klo halte ich irgendwie nicht für standesgemäß. Das ist mir zu lichtwelthaft. In einem Schattenweltklo darf es nicht zu warm sein. Unten herum wird`s auch wieder besser. Da lob ich mir die Errungenschaften der modernen Medizin. Im Burgtheater, vor ausverkauftem Haus, fragte der Michael Nirvarani den Harald Schmidt, ob er noch eine Morgenlatte bekommt. Woraufhin die Leute lachten. Nehme ich mal stark an. Dafür haben die auch Eintritt bezahlt, dass sich jemand stellvertretend für sie zum Affen macht. Ich mache das im Gratis-Segment, meist vor leeren Rängen. Beim Herrn Nirvarani ist die Sache ja so. Seine Lebensabschnittspartnerin ist wesentlich jünger, ziemlich gescheit und hoch attraktiv. Da würde eine Morgenlatte noch irgendwie zum Interieur passen. Die Antwort vom Harald Schmidt auf die Frage zur Morgenlatte kenne ich nicht. Eventuell müssten wir da seinen Urologen fragen. Ob ich noch eine Morgenlatte bekomme?
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2.
Soweit ich das beurteilen kann eher nicht. Am Morgen schwimmen mehr Tabs in meinem Blut als Blutkörperchen. Praxisbezogen gibt es aktuell auch keinen Anlass zu einer Morgenlatte. Wie schön träumen geht weiß ich nicht. Doch heute ist mir eine Liebe von einst im Traum begegnet. Die war mir sehr nah und vertraut. Und das auf eine Art und Weise die sich jeder Beschreibung verweigert. Fragen sie mich welchen Prinzip so ein Gefühl folgt. Sowas nennt man dann wohl Liebe, wenn dir eine andere Person die Tür zu ihrem Leben einen Spalt offen lässt. Auch noch hinten hinaus in den Träumen. Das ist doch ein schöner Gedanke finden sie nicht. An sich habe ich es nicht so mit schönen Gedanken. Da gibt es zwei Menschen, die schon seit vielen Jahren nichts mehr miteinander zu schaffen haben und trotzdem lässt der andere die Tür zu sich noch einen Spalt offen. Wenn mir ansonsten der Morgen graut, gerahmt vom gelebten Leben und den Nebenwirkungen der Neuroleptika und dem Neurotop, die mir die Höhen und Tiefen in den Gefühlen durchstreichen, die darf ich ja nicht haben, die machen mich noch weniger gesellschaftstauglich, wird meine Euphorie mit einer Morgenlatte in den Tag zu starten, doch etwas an den Rand gedrängt, wie ich zeitlebens vom kleinstbürgerlichen Leben, dem ich niemals gewachsen war. Was hat mich diese kleinstbürgerliche Leben zeitlebens überfordert. Grauenhaft, schrecklich. Das kleinstbürgerliche Leben ist wie unten herum einmal Alles nur ohne Antibiotikum. Andauernd muss man sich in der kleinstbürgerlichen Welt beweisen, flexibel sein, extreme Aufmerksamkeit heucheln und endlos Papiere ausfüllen, wo man unentwegt Angaben zu seiner Person machen muss. Und dann fragen die einen total absurde Sachen. Wo sehen sie sich in 2 Jahren. Na auf einem Balkon mit Meerblick oder auf deiner Alten. Was soll die Frage. Jetzt rücken die dir auch noch mit der K1-Intelligenz auf den Leib. Die soll ja alles Leben wie wir es kennen geradzu revolutionieren. Was ich so nicht glaube. Ich glaube nichr daran dass die Armen durch die Segnungen von K1 plötzlich vermögend werden, wie der alte Gatty. Gucken sie sich den Film "Alles Geld der Welt" an. K1 ist wie Stasi nur ohne handgeschriebener Akte. Spannend finde ich die Zersetzungsmaßnahmen der Stasi. Die schlichen sich in die Wohnungen ihrer Opfer und wechselten dann die Handtücher aus. Wie kann man nur so einen Job machen wollten. Wer anderen die Handtücher austauscht, bei an sich verschlossenen Türen, damit die sich anscheißen bis oben hin, kann doch nicht mehr an ein überregionales Ziel glauben, wie das Paradies der Werktätigen. Ehrlich gesagt würde ich mir auch a bissl blöde vorkommen, wenn ich auf der Suche nach meinen Hauschlapfen, mit einer riesigen Morgenlatte nach dem Lichtschalter taste, und dabei in einen Raum starre, der kaum möbliert ist, bis der Raum den Spieß umdreht und in mich hinein starrt. Bevor ich dann als erster blinzle, eile ich lieber gleich zum PC und schreibe was. Auf Spiegel Online steht auf https://www.bento.de/politik/sind-einwanderer-krimineller-als-deutsche-a-f34e6279-e321-4d88-ab22-68204994eec8#refsponi Bei Sexualdelikten sind die Täter in erster Linie Männer und nicht Flüchtlinge“. Das ist mal eine Ansage finden sie nicht, wenn Sexualdelikte wieder ungebremst in die Geschlechteridentität hineinstürzen und ein Mann statistisch seinen Kerl zu stehen hat, Prostata hin oder her. Was für Frauen die Wechseljahre sind ist für den Mann eine vergrößerte Prostata. Habe ich ihnen schon erzählt dass ich niemals Vergewaltigungsphantasien habe. Natürlich habe ich schon mal davon geträumt, wie eine Frau mit so gut wie nix am Leib außer einem klasse Arsch, was mit einem Staubsauger macht. Ich hatte auch mal eine Hure hier die kam im Hausangestelltinnen-Kostüm. Für gewisse Frauen soll so eine Männerphantasie bei der eine Frau, sich aus freien Stücken verzwecken lässt, schlimmer sein als was ungewolltes Sexuelles. Ich sag mal so. In der Regel ist so gut wie jede Kriminalstatistik kriminell. In den Artikel steht noch: „Was wir festhalten können: junge Männer begehen die meisten Straftaten – und unter Flüchtlingen in Deutschland sind viele junge Männer. Aber auch bei jungen Männern ist Kriminalität natürlich keine Selbstverständlichkeit. Es kommt auf die Umstände, in denen jemand lebt, auf die Chancen, diese zu verbessern – und den Willen, diese zu ergreifen". Ich musste mich auch ziemlich ins Zeug legen um nicht kriminell zu werden. Wenn man nix kann um sich über Wasser zu halten, wird das sauber bleiben zu einer richtigen Herausforderung. Im Wettbüro saß mal ein Oldtimer mit einem Koffer voll Geld. Da hätte nicht viel gefehlt. Viele von diesen Flüchtlingen, so sie jung sind, haben wahrscheinlich auch noch eine Morgenlatte, und nehmen das als eine Selbstverständlichkeit. Stellen sie sich mal so einen Saal mit jungen männlichen Flüchtlingen vor, wenn die morgens aus ihren Betten kriechen, alle mit einer Morgenlatte bewaffnet. Wer von den Jungs keine Latte hat, die sich auf den Morgen freut, ist dann sehr wahrscheinlich traumatisiert. Mit dieser Methode könnten wir uns ziemlich viel Geld ersparen. So eine Gesprächstherapie geht ja ziemlich ins Geld. Bei den vorbereiteten Maßnahmen zu meinem zweiten UNO-Einsatz, war ich mal so pleite, dass ich die Wochenenden in der Kaserne in Wien-Stammersdorf verbringen musste. Saß ich morgens allein mit einer strammen Morgenlatte in einem kahlen Acht-Mann-Zimmer, mindestens so wütend wie geil. Habe ich mir dann im Klo eingesperrt einen runtergeholt. Warum im Klo? Na in einer Kaserne hat man als einfacher Soldat in der Regel kaum Privatsphäre. Natürlich ohne Hilfsmaterial. Da konnte ich mir die Welt noch in den wildesten Farben ausmalen. Heute klatsche ich nur noch das Alltagsgrau auf eine Leinwand, die, so sie sich wehren könnte, auf und davon laufen würde. Das ist die eigentliche Tragödie des Alters. Der Verlust an Optimismus, Zuversicht und Daseinsfreude. Dieses Manko versucht man dann mit Schnaps auszugleichen oder Struktur um nicht vollends unter die Räder der Zeit zu geraten. Ich zumindest halt das so. Struktur ist alles. Befällt dieser Zustand eine ganze Gesellschaft spricht man vom mangelnden Fortschrittsglauben. Genau in so einer Situation befinden wir uns. Aktuell leben wir in einer Epoche mit der Tendenz sich der Zukunft zu verweigern. Zumindest Teile der Gesellschaft neigen dazu. Da spricht man dann von Globalisierungsverlierer. Was die falsch gemacht haben. Schwer zu sagen so von der Bronx aus. Ich gehöre auch zu dieser recht großen und homogenen Gruppe. So viel habe ich eigentlich gar nicht falsch gemacht. Um mich hat man sich auch nicht besonders empathisch gekümmert. Nach dieser Sklaventreiberei habe ich mich verweigert, mal auf die eine, dann wieder auf die andere Art. Warum ich das machte? Na weil ich sterblich bin. Auf ideologischer, nationalistischer und religiöser Ebene ist derzeit viel Bewegung im System. Da lassen sich sogar Entwicklungen ausmachen die das westliche Zivilisationsmodell grundsätzlich in Frage stellen. Führend in dieser Disziplin ist aktuell die USA. Die kündigen Verträge am laufenden Band. Warum? Na weil sie es können. Japan rüstet auch wieder auf und China kauft sich in der ganzen Welt ein. Gott sei Dank ist der Südpazifik weit weg. Etwas dass ich nicht mache. So schlecht ist dieses Zivilisationsmodell gar nicht. Trotzdem ist uns der Glaube an einen gesellschaftlichen Fortschritt irgendwie verlustigt gegangen. Innovationen gibt es nur noch auf technischer Ebene. Technische Weiterentwicklungen, extremst individualisiert, aus dem Silicon Valley, unseren neuen semi-religiösen Zentrum, sollen uns den Himmel auf Erden bescheren. Das ist aktuell unsere Hoffnung, seitdem unser Glaube an Autoritäten, die früher Sinn erzeugten, der dann gesellschaftlich geteilt wurde, als noch gemeinsam am Brot gebrochen wurde, im Verschwinden begriffen ist. Ansonsten sind wir schwer in die Defensive geraten. Gesellschaftspolitisch droht die westliche Moderne zusehend in eine Dystopie zu kippen. Sobald die ZukunftmacherInnen Hand an diese Menschheit anlegen und unser Art zu leben aufs genaueste vermessen, mittels Computersimulationen, die in der Regel etwas von der gelebten Realität abweichen, worauf sie und dann in die Zukunft hineinstürzen lassen, wird`s zumeist apokalyptisch. Ich sag nur. Klimawandel, Umweltzerstörung, Migrationskrisen, Artensterben, erodierende Ökosysteme, Ressourcenverbrauch, Welterschöpfungstag. Morgen mit Ende. Und einer textlichen Wende die sich so noch nicht erahnen lässt.
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3.
Wie es der aktuelle Anlasser des Falls so will, nach dem der den Motor angeworfen hat, der laut Zeitzeugen mehr C02 und Stickoxide ausstößt, als Amazon aktuell Pakete verschickt, muss ich aus meinem Text a bissl ausbrechen, wie einst aus meiner Bedrängnis, der ich natürlich niemals entkommen bin, so wenig wie ich kann. Dafür war dieser Zustand auch viel zu existenziell. Wenn man nix kann wird das Leben fürchterlich persönlich. So persönlich wird es in der Lichtwelt höchstens wenn man beim Bescheißen erwischt wird. Wie ich drauf komme? In den Lichtwelt-Medien gibt es einen ziemlichen Skandal, von dem ich über Bande auch irgendwie betroffen. Damit meine ich nicht den Jemen, "die Liste", mit der die FPÖ türkisch-stämmigen Österreicherinnen die Staatsbürgerschaft aberkennen wollte, oder gar die Tatsache, dass dem gescheiterten Trainer von Manchester United, José Mourinho, der nach dem 1:3 gegen Liverpool geschasst wurde, dieses Scheitern mit einer Abfindung von 26,7 Millionen Euro versüßt wurde. Und ich Oberdepp, gehöre mit meiner Leidenschaft für Sport, natürlich auch in der Glotze, die neuronal bedingt ist, zu jenen Idioten, die den Herrn Mourinho auch noch den einen oder anderen Cent zustecken, wenn der so tut, als ob der ein Trainer von Weltrang sei. Vielleicht sollte ich mir auch so eine A-Lizenz besorgen. Mein fußballerisches Talent langt fürs Trainer sein, der gefeuert wird, allemal. Anderseits wenn ich die Unternehmenszahlen von Manchester United richtig deute, die ja in Aktien machen, sitzt der Verein aktuell auf Verbindlichkeiten von 1,480 Mrd. Dollar. Einen Gewinn nach Steuern hat der Verein seit 2014 nicht mehr ausgewiesen. By the way. Von diesem Weltrubel-Fußball habe ich die Schnauze inzwischen längst gestrichen voll. Milliardäre, Oligarchen und Scheichs aller Couleur, halten sich heute Fußballbereine wie die Leute in der Bronx ein Hautstier. Versuchen sie mal im Lotto 26,7 Millionen Euro zu gewinnen. Werden sie schon sehen wie viele Lottoscheine sie da im schlimmsten Fall ausfüllen müssen. ich weiß. Wenn ich die Situation richtig einschätze, soll der großartigste unter den Spiegel-Journalistinnen, der dortige Superstar der schreibenden Zunft, ein gewisser Herr Claas Relotius, der einen ganz unglaublichen Wortschaft besitzt, mit dem sich auch andere Lichtweltmedien ihre Auflage versilbern lassen wollten, und der für seine Reportagen mit einigen ziemlich werthaltigen Medienpreisen geadelt wurde, auch dort gerne mal zu den Mitteln der Dichtung gegriffen haben, wo dieser Kunstgriff an sich nicht erwünscht war, weil man sich an der Realität versuchen sollte, ohne sich diese völlig neu auszudenken, wie in einem Märchen. Ich kenne das ja von Blogger.de Letzens war hier mal wieder einer Arzt der dabei zusah wie ein Kind reanimiert wurde. Gestorben ist das Kind trotzdem. Der Tot des Kindes las sich wie ein Tatsachenbericht. Sicherlich. Ein echter Arzt plaudert in einem Massengrab an Blogs aus dem Nähkästchen seiner Erfahrungen. Oh-Oh, dachte ich mir lesend, bei dem Kind bestand ja wenigstens in den ersten Zeilen noch Hoffnung. Wenn ich auf der Donauinsel stehend einen kleinen Jungen den halben Kopf wegballere, macht es auch keinen Sinn mehr das Kind sprachlich zu reanimieren. Vorderhorstig müsste man einen unbekannten Teil der Donauinsel nach den Hirn-Bestandteilen absuchen, die sich da vom Kopf gelöst haben. Keine einfache Sache. Die ist ja im Gegensatz zur Stadt recht grün. Gibt man nicht acht beim Suchen und (Er)finden, erwischt man vielleicht einen Schmetterling, der dann mit Tränen in den Augen unentwegt durch das rückwärtige Heeresraum-Hirn einen kleinen Jungen fliegen muss, wenn man das Loch wieder entsprechend verschlossen hat, wie eine Ölquelle am Meeresgrund mit Beton. Der Herr Relotius soll also mehr Dichter sein als Journalist, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt, wie ich mich dem Scheitern. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-fall-claas-relotius-wir-haben-sehr-viele-fragen-an-uns-selbst-a-1244196.html. Den Deutschen Reporterpreis 2018 erhielt dieser Mensch mit der Begründung, sein Text soll „von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz sein, der nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert“. Laut meinem aktuellen Informationsstand hat dieser Mensch keine Frau sondern nur die Wahrheit bedrängt. Deswegen verzichte ich darauf seine geschlechtliche Identität als Mann extra hervorzuheben, in die wir ansonsten unentwegt stürzen, wie diese Welt durch ein ziemlich dünn besiedeltes Universum. Ist da wirklich niemand in diesem Universum der es hinten hinaus auch mit der Prostata zu tun bekommt wie wir Erdmänner? Mir hat mein Urologe geraten die Prostata regelmäßig zu entleeren, egal auf welche Art. Hauptsache die wird gut gelüftet. Habe ich seinen Ratschlag in den letzen Tagen artig in die Tat umgesetzt und die Tür zu meiner Prostata weit aufgerissen. Ich sag mal so. Wenn mir in den nächsten 72 Stunden noch ein weiterer Online-Porno gereicht wird, lege ich beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Beschwerde rein. Darauf können sie Gift nehmen oder einen Smoothie. Unmöglich dass ich in einen Laden gehen und einen Smoothie bestelle. Als regelmäßiger Spiegel-Leser bin also auch ein Opfer vom Herrn Hochstapler, mit den vielen Medienpreisen, der so wunderbar zu dichten weiß, wenn sich die Gelegenheit bietet, die sich dann einen Dieb schafft, weshalb sich die Leichtigkeit, mit der sich die Relevanz dieser Reportagen, zu einer großartigen Geschichte verdichten lässt, schneller zwischen Wahrheit und Fiktion wechselnd, als der Zyliss vom Zak, gezickt werden kann. Natürlich auch sexuell. Ich kenne diese Fake-Reportagen natürlich alle. Die habe ich alle gelesen. Bei einem Preis von 5,80 Euro pro Einheit lese ich so gut wie alles was da abgedruckt steht. Vorgelesen habe ich ihnen aus diesen Reportagen so gut wie nie. Nicht weil ich Zweifel hatte, sondern weil ich schon nach kürzester Zeit keine Ahnung mehr habe, was ich gerade gelesen habe. Mit Namen unter den Artikeln bin ich auch nicht per Du. Unterstrichen habe ich aus diesen Reportagen nichts. Von dieser Dichtung ist nichts in meine Schreibe eingeflossen. In der Regel klaue ich nicht. So groß ist mein Drang nach Aufmerksamkeit auch wieder nicht. Nee jetzt kommt nix mit Harn. Reklamiere ich gewisse Textbausteine für mich, sind das zumeist Zahlenwerke und so ein Zeugs. Eventuell lese ich ihnen bei Zeiten auch aus Studien vor. Was weiß ich. Im meiner Q-Zeitung (Die Presse) stand gestern. Laut dem Ergebnis einer Studie des deustchen Heimholtz-Zentrums, sollen nur zehn Flüsse für 90 Prozent der weltweiten Verschmutzung der Weltmeere verantwortlich sein. Acht von diesen zehn Zuliefern in Sachen Trash für die Weltmeere stammen aus Asien, zwei aus Afrika. Allein der Jangtse in China soll jedes Jahr 1,5 Millionen Plastik ins Meer befördern. Das habe ich unterstrichen, um darauf hinzuweisen, wie schwierig die Aufgabenstellung ist, von der Bronx aus die Welt zu einem besseren Ort zu machen, wenn der Jangste in dieser Frage Hochwasser führt und die Meere mit Plastik überschwemmt. Zumindst aus ökologischer Sicht. Letzens war ich noch ganz stolz darauf, dass ich beim Hofer den Paprika zu den Äpfeln ins Plastiksackerl gesteckt hatte und kein zweites Sackerl verwendete. Nicht dass ich mit dem einem Plastiksackerl für den Paprika, über Bande dem Free Willy das Kacken erschwere. Oder noch viel schlimmer. Wegen dem ganzen Mikroplastik in den Weltmeeren, bekommt der Willy (Ogfanga hat des ja alles achtasechzge, woaßt as no?/ Konstantin Wecker) im entscheidenden Moment keinen mehr hoch. Das wäre unverzeihlich. Viagra für Fische gibt es meiner Kenntnis nach noch nicht. In den USA soll wegen den vielen Anti-Baby-Pillen und Hormonpräparate die ins Abwasser geraten, inzwischen jeder fünfte männliche Schwarzbarsch in den dortigen Flüssen eine Vagina haben. Falls die Fischen trotzdem noch einen Schwanz haben können die sich dann selber ficken. Auch nicht schlecht. Gestern wollte ich mein Urologen-Privatrezept in der Apotheke einlösen. 4 Stück Potenzpillen kosten dort 20 Euro. Habe ich von dem Zukauf an geborgter Lust doch wieder Abstand genommen fürs Erste. Allerdings nicht weil meine Lust dem knausrigen Bausparer in mir zum Opfer fiel, sondern weil der Laden in Floridsdorf keine Seroquel 200mg lagernd hatte. Ehrlich gesagt. Noch weiß ich nicht, wie ich jetzt allein mit den Mitteln der Dichtung, den Bogen von den Schwanz-Tabs und den 1,5 Millionen Tonnen Plastik-Jangtse, dieser Drecksbrühe, wieder zurück zur Spiegel-Affäre bekommen soll. Jahrelang haben wir Europäer Unmengen von Plastikmüll nach Chine verschifft. Das läuft jetzt nicht mehr. 56 Prozent aller weltweiten Kunststoffabfälle landeten in China. Aus Deutschland gingen im Jahr 2016 etwa 750.000 Tonnen Plastikmüll dort hin. Auch nicht die feine Art. Die vom Spiegel versuchen es jetzt mit der Wahrheit, indem sie einen anderen Spiegel-Journalisten ausführlichst zu Wort kommen lassen, der die ganze Sache mit dem flunkernden Kollegen ans Licht brachte. Die Sache hat unglaublich viel Schmäh-Potential, wenn der Spiegel jetzt in den eigenen Reihen recherchiert und mir diese interne Wahrheit dann als Meisterleistung des investigativen Journalismus verkauft. Das ist großartige Übelebenskunst. Damit bleibt man im Gespräch und in aller Munde. Der Spiegel macht diese Sache jetzt auch noch zur Titelstory. Diese Spiegel-Affäre ist natürlich Kinderkram gegen die Sache mit der FPÖ. Die FPÖ greift den Staat und seine demokratischen Institutionen frontal an. Noch halten unsere Obersten-Gerichtshöfe diesen Angriffen stand und weisen die FPÖ in die rechtstaatlichen Schranken. Wenngleich in der Sache Kürzung der Mindestsicherung für befristete Asylberechtigte der Europäische Gerichtshof tätig wurde. Wegen der Indexierung der Familienbeihilfe für EU-Ausländer droht Österreich noch ein Verfahren.
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a.
Wie sie vielleicht schon wissen, haben die Verantwortlichen der Stadt Wien, das chinesische Puff bei mir um die Ecke dicht gemacht. Wehe sie machen mir jetzt einen Vorwurf weil meine Handlungsstränge so lose verknüpft sind. So ist das bei Gratis, wenn der Akt des Schreibens die eigentliche Kleinstkunst ist. Da wird es hin und wieder schon etwas surreal. Wegen einem technischen Gebrechen ist das Puff seit Wochen geschlossen. Ob diese Gebrechen was mit den dortigen Ladys zu tun hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht zu beantworten. Dass die dortigen Damen unter herum alle gleichzeitig ein technisches Problem hatten und schwanger wurden, oder eine Geschlechtskrankheit entwickelten, wie Kodak früher Fotos, halte ich eher für ausgeschlossen. Eventuell war auch ein Abflussrohr nicht ganz dicht, wie der Oldtimer beim DM der zwei Packungen Männerslipeinlagen kaufte. Ich habe den Mann kurz ins Gesicht gesehen. Der hatte auch schon mehr Lametta im Leben. Wobei ich eher davon ausgehe, dass die technischen Probleme doch eher im administrativen Bereich liegen. Dass sich Frauen vom 1,5 Millionen Jangtse, aus freien Stück in der Bronx der Prostitution hingeben, wie ich mich dem Gratis-Bloggen, kann man schon in Zweifel ziehen. Da muss man kein tollkühner Anhänger von Verschwörungstheorien sein. Wenn man wie ich seit 25 Jahren zu keinen Familienfest mehr eingeladen wird, kann man schon davon ausgehen dass des nicht zufällig passiert. Schon gar nicht zu Weihnachten. Obschon ich darüber schon a bissl indigniert bin. Jetzt, wo ich den Laden Viagra-gestärkt mal so richtig rocken könnte, technisch bin ich als Sex-Maschine auf dem neuesten Stand der Pharma-Industrie, haben die den Laden dicht gemacht. Auf Viagra gibt es auch keine Versagensängste mehr. Versagensängste beim Sex hatte ich eigentlich nie. Die hatte ich nur vorher und nachher. Und dass völlig zu recht. Ich kann ja so gut wie nix mit dem ich in der kleinstbürgerlichen Licht-Welt den Härtetest bestehen könnte. Dort wo der Herr Münchhausen vom Spiegel Unmengen an Phantasie und Talent zum Schreiben in die Waagschale warf, habe ich nur Unmengen von Neuroleptika die ich in eine Schale werfen könnte. Der Tätigkeit des Schreibens gehe ich auch nur aus einem Grund nach. Alles andere kann ich noch weniger. Wie gesagt. An die Reportagen des Herrn Münchhausen vom Spiegel kann ich mich konkret nicht mehr erinnern. Zumindest nicht aktiv und einzig aus mir heraus. Nur jetzt, wo ich drauf gestoßen werde, durch den Spiegel-Interna-Artikel, wird`s a bissl heller in meiner Erinnerung. Apropos heller. Im Vorhaus habe ich eine alte Energiesparlampe rein gedreht. Diese Lampe ist noch so konzipiert, dass die sich beim Hell werden etwas Zeit lässt. In der Lichtwelt wird sehr oft über „Entschleunigung“ gesprochen. Den besseren Leuten, denen gerne mal ein höherer Bewusstseinszustand zugesprochen wird, als den Nachgereichten, die keine Möglichkeiten haben das Tempo ihres Lebens zu bestimmen, soll das Entschleunigen ihrer Lebenswelt sehr wichtig sein. Die lassen sich dann von einem Achtsamkeit-Coach beraten, der sein Geld mit dem Sprechen über Quality Time verdient, die Stunde zu 150 Euro. „Dem Konzept der Quality Time liegt die Annahme zugrunde, dass sich die Zeit, die wir Beziehungen widmen, irgendwie von der gewöhnlichen Zeit trennen lässt" (Wikipedia). Quality Time ist entschleunigte Zeit. Ich kenne das von der Donauinsel. Viel entschleunigter als ich im Klappstuhl auf der Donauinsel einen auf Quality mache geht kaum. Mal abgesehen von der old-school Energiesparlampe in meinem Vorhaus. So langsam kann man sich als Mensch, der kopfüber ins 21. Jahrhundert hineingestürtzt wurde, nicht mehr entschleunigen, wie diese Lampe sich vornimmt heller zu werden. Natürlich nicht ganz. A bissl bleibt diese Welt immer im Dunklen. Ich weiß dass ich nichts weiß. Und zu meist weiß ich nicht einmal das. So zu leben wie sich diese Lampe ins Zeug legt einfach nicht mehr. Dafür haben sich die beschleunigten Verhältnisse zu sehr in einen hineingefressen. Sogar ich gucke hin und wieder aufs Smart Phone wie ein Kaufsüchtiger auf Angebote. Nach einmal Klo, große Sitzung, mit blättern im Fernsehprogamm, ankreuzen, spülen, und kurz gucken, ist die noch immer nicht entsprechend beschleunigt. Ich hab die wieder rausgedreht und auf Ebay zum Verkauf angeboten, als spezielle Karma-Spaltlampe. Ausrufepreis 109,90 Euro. Auf Ebay wird auch beschissen. Oft Postmateriell. Warum Postmateriell. Na weil das Zeug mit der Post kommt, und materiell oft nicht greifbar ist, so gefälscht wie es ist. Und wehe sie beschweren sich bei Ebay, wenn sie abgezocktz werden, wie ich einst, dann werden sie extremst ungehalten. Allerdings Auftagsmöder schicken die noch keine los. Da kann ich sie beruhigen. Auf Amazon wird auch getrickst. Auf Amazon werden sogar die Händler abgezockt, die so tun als würden sie Superfoods verkaufen und dann doch nur (un)raffiniertes Schweröl im Tank haben. Sobald ein Händler zu viel verkauft schaltet sich auch schon Amazon ein und will die Einkaufskonditionen der Händler sehen. So zumindest suggerierte es eine Doku auf 3sat. Da ich vom Spiegel jetzt auf die einzelnen Titel dieser Fake-Reportagen-Reihe hingewiesen wurde, ist mir wieder bewusst geworden, dass es in diesen Fake-Reportagen immer extremst hyperpersönlich wurde. Die Reportagen vom Märchenonkel lesen sich immer so, als ob der Reportagen-Macher, den Menschen die der porträtierte unglaublich nah kam. Da passte kein Blatt mehr zwischen den handelnden Parteien. Da gab es keine Leerstellen. Dramaturgisch spitze es sich immerzu in den letztzen Zeilen. Nix droht da von der Realität eingeholt zu werden und in die Sprachlosigkeit zu stürzen. Diese Fake-Reportagen sind extremst stimmig. Nie kam was Unvorhersehbares dazwischen. In diesen Fake-Reportagen widersetzt sich das zu beschreibende Objekt niemals seiner zugedachten Rolle. Das wird nie subjektiv und lehnt sich gegen seine Rolle als Objekt auf, so wie ich mich hinten hinaus gegen das kleinstbürgerlichen Leben aufgelehnt habe. Natürlich nicht allein aus eigener Kraft heraus. Bei mir langt die Kraft, die aus mir heraus kommt, einzig für die Parkbank. Vor allem dann wenn es zu tiefst kleinstbürgerlich wird. Und dass wird es in der Regel immer. Hin und wieder höre ich meine Zeugnisse jaulen wie den Hund meiner russischen Nachbarn, wenn der allein ist mit der Katze. Mit diesen Zeugnissen kann man nirgends hin, abgesehen mal von der Donauinsel. In dieser Angelegenheit mich der kleinstbürgerlichen Welt zu verweigern, bin ich heute noch gezwungen, mich genau von jenen Kleinstbürgerinnen stützen lassen, wie ein verletzter Kumpel im Bergbau von seinem Kameraden, vor denen ich eigentlich zeitlebens auf der Flucht bin. Zum vollkommen Richtigen im Falschen habe ich einfach nicht die Statur. Dafür habe ich zu viele charakterliche Defizite. Manchmal kann ich auch gar nix dafür. Da bin ich aktuell gerade vom Gelingen meines Online-Kumpels auf der Flucht, das natürlich durch und durch kleinstbürgerlich ist, und dann werde ich von diesem Gelingen erst recht wieder eingeholt, wenn ich die Kekse in mich hineinstopfe, die mir beim Online-Kumpel zukommen hat lassen mit der Post. Noch dazu mit einer netten Weihnachtskarte und Histamin-arm. Die sind tatsächlich histamin-arm. Das merke ich sofort. Ich bin ja nicht eingebildet Lebensmittel unverträglich, wie so viele, die jetzt alle laktosefreie Milch saufen. Vor deren Hyper-Bewusstsein bin ich natürlich auch auf der Flucht. Die sind furchteinflösend. Vor denen rette ich mich immer zum Discounter. Dann gucke ich gerne eine zeitlang in die Kühltruhe mit der Pizza Magaritis, das Stück um 59 Cent. Für ein echtes Leben im Falschen, in meinem Fall auf einer Parkbank oder im hintersten Winkel eines öffentlichen Scheißhaus bin ich schlicht und einfach zu feige. Die Kluft, zwischen meinen Ansprüchen und der gelebten Wirklichkeit, ist natürlich riesig, wenn ich mich in meinem Scheitern, genau auf jene Kleinstbürger stütze, vor denen ich eigentlich davon renne, immer in die entgegengesetzte Richtung, ohne auch nur einen Milimeter von der Stelle zu kommen. Alles was sich da über die Jahre vergrößert hat ist die Prostata. Wobei das bei mir ja nix Ideologisches ist. Mir ist das einfach passiert. Natürlich hat das Kleinstbürgerliche hat auch seine guten Seiten. Siehe Holocaust. Nur a Schmäh. Das Kleinstbürgerliche, dessen Wurzeln nun mal die Kultur ist, hat auch seine Befürworter. Und das völlig zu recht. Lesen sie einfach bei Alexis de Tocqueville, Max Weber und Edward Banfield nach. Die kleinstbürgerliche Kultur ist nun mal der Busen an den wir uns nähren und ihre Institutionen sind der Büstenhälter. In meiner Erzählung ist gar nix stimmig. Ganz im Gegensatz zu den Fake-Reportagen des Herrn Münchhausen vom Spiegel. In dem seinen Reportagen passt immer alles perfekt. Wie es sich jetzt herausgestellt hat zu perfekt. Alles was nicht stimmig war, wurde dann halt mit den Mitteln der Dichtung zugekleistert und stimmig gemacht, gegen alle Widerstände, den inneren wie äußeren. Das ist wiederum was zu tiefst kleinstbürgerliches. Bei meiner Gratis-Schreibe gibt es ganz oft nicht einmal ein Thema, das ich zu einem gütigen Ende führen könnte. Bei mir stützt immerzu alles ab, so wie ich auch als Mensch im Leben immer zu abstürze. Natürlich hatte ich nicht den geringsten Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Fake-Reportagen. Dabei hätte mir schon auffallen können, dass dieser Mensch als Journalist wesentlich spannendere Sachen erlebt, als ich einst in den Jahren als UNO-Soldat, der tatsächlich in einem Kriegsgebiet stationiert war. Wir haben ja überhaupt nix Spannendes erlebt, was nur ansatzweise mit den Fake-Reportagen mithalten könnte, abgesehen mal von der brutalen Umweltkatastrophe durch die brennenden Ölfelder in Kuwait. Mit der darbenden irakischen Bevölkerung kamen wir auch nicht groß in Kontakt. Was auch keinen Sinn gemacht hätte. Helfen durften wir ihnen sowieso nicht. Wir waren auch keine NGOs. Wir sollten Stützpunkte für die beobachtende und meldende Zunft der UNO bauen oder wieder herstellen. Sicher bin ich mir da aber nicht mehr. Wache haben wir oft geschoben. Das weiß ich noch. Als ich mal Wache schob kam ein irakischer General angekarrt. Keine Ahnung was der wollte. Der sah irgendwie gruselig aus mit den vielen Orden auf der Brust und dem dicken Bauch.
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b.
Die Sache mit der Schusswunde war noch recht spannend, als die Kulturen aufeinander prallten. Wir wollten ja einem verletzen irakischen Mädchen helfen, das die Männer am Straßenrand sitzen ließen, weil sie zu fünft oder sechst einen Jungen stützten, der auch eine Schusswunde hatte. Da haben wir uns fast geprügelt. Scheiße waren diese irakischen Männer schräg drauf. Hoffentlich bringen die nicht zu viel von dieser Kultur hierher. Pro Einheit drücke ich für den Spiegel 5,80 Euro ab. Warum soll ich da bitte groß zweifeln. Angeblich soll sich der Spiegel auch dafür rühmen eine eigene Abteilung zu haben, wo unentwegt Fakten gegengecheckt werden. Im Leben kommt man immer wieder mal an den Punkt, an dem man gezwungen wird jemand zu vertrauen. Ohne Vertrauen ist an ein gütliches Miteinander nicht zu denken. Bei all dem Fake-News Terror auf den sozialen Plattformen durch Mikrotargeting, wo Meinung gemacht und Vertrauen schonungslos missbraucht wird, braucht es sowieso ein Gegengewicht zu diesen Meinungsfilterblasen. Dafür gibt es doch den Qualitäts-Journalismus. Dafür soll der doch gut sein. Oder nicht? Zumindest wurde mir das so erklärt. Ich drück doch nicht 5,80 Euro pro Einheit ab, um mir nach jedem Absatz die Frage zu stellen, ob hier jetzt mehr gedichtet wurde, als objektiv berichtet, schön unter dem Deckmantel der Seriosität, Da wird das Leben ja zu einer einzigen Tortur. Warum soll ich das wollen? Ich lebe eh schon mit einem Wortmacher und der Bildmacherin, die mir jeden Tag in die Hand versprechen, dass ich diesen Tag auf gar keinen Fall überleben werde, derweil der Scheißhausdämon noch immer die Sachen des toten Jungen vom Strand aufträgt, was ja total grotesk aussieht, bei einer Körpergröße von 1,93 Meter. Letzens habe ich ihn gefragt ob er a bissl pädophil ist. Daraufhin hat er der Leiche, die der seit dem Anschlag auf das Bataclan in Paris vor sich her kickt, wutentbrannt die Extremitäten ausgerissen. Hatte ich wieder gut zu tun mit meinen Schneiderarbeiten. Angesprochen auf sein Vergehen die Lüge als Wahrheit verkauft und damit alle gebeblendet zu haben, antwortete der Herr Relotius. "Es ging nicht um das nächste große Ding. Es war die Angst vor dem Scheitern. Und mein Druck, nicht scheitern zu dürfen, wurde immer größer, je erfolgreicher ich wurde." Da sehen sie wieder einmal was sie an mir haben. Während einige schon allein von der Angst zu Scheitern einknicken und zu unlauteren Mitteln greifen, scheitere ich hier seit bald 3000 Tagen, ohne auch nur einen Milimeter zurück zu schrecken. Allein schon dafür sollte man mir eigentlich einen Preis verleihen. Ich habe keine Angst vorm Scheitern. Gut, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Zumeist lebe ich ja so dass niemand genauer nachfragt. Im Übrigen sind meine Talente, im kleinstbürgerlichen Sinne bestehen zu können, so rar gesät, dass ich niemals in so eine Situation komme wie der Herr Relotius, wo die Verlockung recht groß sein kann, mal zu unlauteren Mitteln zu greifen, um vor sich und vor allem seiner Vorstellung von Welt bestehen zu können, weil man unendlich Schiss hat den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Der Herr Relotius scheint auch von der kleinstbürgerlichen Matrix extremst durchdrungen zu sein. Der wollte unbedingt entsprechen. Kratzer auf seinem Selbstbild konnte der auch nicht ertragen. Wobei schon der Herr M. in einem Kommentar zur Ansicht gelangte, dass man in unseren Kulturkreis vieles kann. Nur eines kann man auf gar keinen Fall. Und das ist Scheitern. Da ist die kleinstbürgerliche Welt gnadenlos, wenn sie unentwegt zwischen den Lebenden, in Gestalt der Gelingenden und den Toten, also den Scheiternden richtet. In dem Spiegel-Artikel steht dann noch was über den Journalismus, der wie alles, um ein Wort von Heinrich von Kleist zu leihen, der "Gebrechlichkeit der Welt" unterliegt. Ich sag mal so. Gebrechlicher und fehlbarer als ich bin, auch als Schreibender, geht es ja kaum noch, wenn ich von einer Gebrechlichkeit wie dem Wahn, fast in einem Aufwasch ins Fehlbare stürze, im kleinstbürgerlichen Sinne nix Rechtes zu können. Das ist ein einziges Stürzen, von einem Abgrund zum Nächsten, nein in den nächsten. Geht die eine Pforte der kleinstbürgerlichen Hölle zu, wie in meinem Fall durchs Seroquel, tut sich auch schon wieder die nächste Pfote auf, wie meine Biografie, die ja ein einziges Scheiterns ist, jaulend wie ein Hund, der allein ist aber an familienanschluss gewöhnt, und die wiederum den nächsten Höllenschlund aufmacht, wie meine mangelnde Orthographie, die dann wiederum kopfüber in die nächste Unzulänglichkeit der Grammatik stürzt, vor der ich gleich gar keine Ahnung habe. Nicht dass sie denken das ist schon alles. Von dort falle ich dann immer weiter auf mich und hinter diese Gesellschaft zurück, bevor ich dann endlich mal aufhöre zu stürzen, da ich durch ein paar glückliche Umstände, für die ich nix kann, nicht am harten Boden einer öffentlichen Toilette aufschlage, sondern in einer geräumigen Bude auf der Bettkante (ver)ende. Natürlich auch zu Weihnachten. Gerade zu Weihnachten. Wobei ich heute trotzdem eine verfrühte Morgenlatte hatte. Fragen sie mich nicht warum. Geträumt hatte ich nur typischen Seroquel-Schrott. Dort, wo andere sich an Wahrscheinlichkeiten abarbeiten, versuche ich mich an meiner Wahrheit, die, wie sie wissen wenig Schmeichelhaftes für mich zu bieten hat. Meine Wahrheit ist mindestens grausam ausgebeult wie früher mal meine Hose, wenn ich mich nach Lichtweltfrauen sehnte, wie nach was Verboteten. Mir hat die Diagnose „Schizoaffektive Psychose“ das Leben gerettet, genauer gesagt mein Leben gerettet, und nicht noch weiter verunmöglicht. Sagen wir lieber das bissl von Leben was noch über war. Im kleinstbürgerlichen Sinne ist das so gut wie nix, das ich trotzden zu verwalten trachte. So gut es halt eben noch geht. Das wiederum ist eine zu tiefst kleinbürgerliche Eigenschaft, die mir zeitlebens aufgezwungen wurde. Kleinstbürgerlich durchdrungen bis entstellt, versuche ich in einem Gratis-Blog Arbeit zu simulieren. Damit bin ich naturgemäß erst recht zum Scheitern verurteilt. Arbeit lässt sich nun mal nicht simulieren. Deswegen glauben sie mir. An so einem Punkt im Leben möchten sie nicht kommen, wo sie dann einem kleinstbürgerlichen Leben nachstellen, wie einer Stalking-Opfer. Greifen sie an so einem Punkt lieber zu den Mitteln der Dichtung bevor sie sich das antun. Dafür müssen sie sich auch nicht schämen. Die Wahrheit befreit einen nicht immer. An dieser gleichermaßen grauslichen wie schrecklichen Tatsache, Deprivation hin oder her, führt in meinem Leben kein Weg vorbei. Ich liege dem Goadfather auch noch heute auf der Brieftasche. Dabei kämpft der, ein alter Mensch, an dich ich mich oft falsch erinnere, das ist der immer jung, seit Monaten den Kampf seines Lebens, während ich nur blöde zu gucke, so gebunden wie mir die Hände in dieser Sache sind, auf die eine oder andere Weise. Der Erfolg des Herrn Relotius soll auch darauf gefußt haben, dass der Mensch im Umgang mit Wahrheit und Wahrscheinlichkeit erstaunlich großzügig ist, solange kein Grund zum Zweifeln besteht. Die Bereitschaft, noch die unglaublichsten Geschichten für wahr zu halten, solange sie nur plausibel wirken, soll ziemlich grenzenlos sein. Darauf soll der Herrn Claas Relotius seinen Erfolg gebaut haben. Der Herr Relotius gestand dass er gerne die Kontrolle hat. Kontrolle zu haben bedeutet auch immer Macht zu haben zu wollen. Während der Herr Relotius ein Meister der Macht sein wollte, gestehe ich hier unentwegt ein, dass ich ein Meister der Ohnmacht bin. So wie der Herr Relotius den Drang hat, den Trieb, es doch irgendwie zu schaffen, widerstehe ich diesen Drang und schaffe gar nichts. Nicht einmal dann, wenn es bei mir extremst triebhaft wird, wie in den letzten Tagen. Der Wortmacher war vom Triebhaften schon so angewidert, dass er mir einreden wollte das Masturbation eine Todsünde sei (nur a Schmäh). Das ist meine allergrößte Menschenkunst, allen natürlichen Widerständen zum Trotz, wer lebt schon gerne mit einem völlig beschädigten Selbstbild, diesen Drang bzw. Trieb zu widerstehen, mich gegen diese Beschädigung meines Selbstbild, die ja massiv ist aufzulehnen, mit den Mitteln der Dichtung aufzulehnen. Darin habe ich es inzwischen randgeklickt, und kaum beachtet, zu einer wahren Meisterschaft gebracht. Wenn ich es etwas meisterlich kann, dann ist es das Scheitern, hinfällig und gebrechlich wie ich bin, wenn die Orthographie in die Grammatik stürzt und stürzt bis ich ganz Mensch bin, der vor den Zumutungen des Kleinstbürgerlichen auf der Flucht ist, weil ich in dieser Sache nicht zu bestehen weiß. Viagra fürs Leben gibt es ja noch nicht. Nichtsdestotrotz sollte man den Herrn Relotius nicht zu tief in den Boden der Selbstgerechtigkeit stampfen. Das Fundament des Kapitalismus ist nun mal die kreative Zerstörung. Und an Kreativität mangelt es den Herrn Relotius auf gar keinen Fall. So viel ist sicher. Jetzt muss ich fürs Versagen des Spiegels, der mir als Erfolg verkauft wird, auch noch 5,80 Euro abdrücken. Gut möglich dass diese Ausgabe, wo der Spiegel in eigener Sache "Sagt was ist", besser was nicht hätte sein sollen, mehr Einheiten verkauft als sonst üblich. Was sagt uns das?
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Ich würde Ihnen jetzt gerne frohe Weihnachten oder schöne Feiertag wünschen, aber ich bin mir nicht sicher, wie das bei Ihnen ankommen würde. Machen wir es also anders: Die guten Wünsche stehen ja jetzt da. Wenn Sie sie wollen, heben Sie sie auf, ansonsten lassen Sie sie einfach liegen.

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Schwer zu sagen Frau G.u.M. Natürich weiß ich ihre Freundlichkeit zu schätzen. Das ist sehr freundlich. Wenn ihre Wünsche ein gesundes Jahr 2019 inkludieren, bin ich gerne bereit ihre Wünsche ein Stück weit mitznehmen. Aber Weihnachten ist für mich nur noch Textmaterial. Da kann ich aber nix für.

Das bedeutet natürlich nicht dass ich was gegen Weihnachten einzuwenden habe. Ich bin kein Mensch der aus sich einzig aus Gesellschaftskritik nährt, um Sinn im Leben zu erfahren. Wer sich aus Gesellschaftskritik nährt tut ja wenigstens noch so, als ob er dazugehören würde. Was bei mir eigentlich nicht mehr der Fall ist. Manchmal tu ich noch so als ob.

Dann wünsche ich ihnen ein Weihnachten wie es ihnen gefällt und dass ihnen das Leben wohlgesonnen bleibt. Und vielen Dank fürs lesen.

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Vielen Dank. Natürlich wünsche ich Ihnen auch ein gesundes und generell gutes Jahr 2019.

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Es stimmt, ich habe seit Ewigkeiten mal wieder einen gedruckten Spiegel gekauft.

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Na bitte. Ich überlege mir das Jahrsabo zu kaufen. Da erspart man sich viel Geld. Nur wenn ich mir ein Jahrsabo kaufe gehe ich ja davon aus dass ich auch nächstes Jahr nicht aus der Bronx rauskomme. Ich brauch da irgendwie die Illusion dass ich von jetzt auf nun meine Sachen packen und abhauen kann. Was natürlich nicht der Fall ist.

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Gibt ja auch so etwas wie Nachsendeantrag. Wobei ich aus dem Stand nicht mehr weiß, ob der auch für Presseerzeugnise gilt oder nur für Briefpost.

Aber ich kenne solche Anwandlungen. Als das mit meiner Frau noch nicht so ganz in trocken Tüchern war und wir auch noch nicht zusammenwohnten, lebte ich bei ihr immer nur aus der gepackten Sporttasche, immer fluchtbereit gewissermaßen.

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Das ist wie gesagt mehr was Tiefenpsychologisches bei mir. Ich wäre ja schon längst woanders, wenigstens im Winter, wenn ich nicht das Tabletten-Dings mit mir nehmen müsste überall hin. Müssen sie aktuell noch zur Dialyse? Wahrscheinlich schon oder? Dann sind sie in dieser Frage ja Hardcore und ich allerhöchstens Softcore. Ich kann nicht in den billigsten Absteigen hausen und mit einem Rucksack von hier noch dort trampen und wie mit 21zig auch mal ein Monat am Strand pennen. Ich benötige eine feste Bleibe, mit a bissl Auslauf. Für old-school Aussteiger bin nicht mehr fit genug. Bei Weitem nicht. Da mache ich mir auch nichts vor. Bei mir muss schon das drum herum passen. Für Abenteuer nehme ich zu viele Tabs. Entschieden zu viele.

Ich lebe zwar über meinen Möglichkeiten, aber hier und woanders kann ich mir natürlich nicht leisten. Also lebe ich mit einem Hirngespinst, dass ich doch noch irgendwie die Kurve kriege in ein anders Leben mit einem Balkon und Meerblick. Das hat mich immer im Spiel gehalten. Hin und wieder gelang es mir auch. Wobei ich nur noch auf eine andere Aussicht aus bin, wenn ich aus dem Fenster schaue. Das Leben ist nun mal wie es geworden ist. Keine Ahnung wie viele Seiten ich schon über Scheitern geschrieben habe. Ich schätz mal um die 10 000 werden es schon sein. Nach gut 30 Jahren Scheitern und Schattenwelt, sehe ich mich außer Stande und auch nicht mehr in der Lage, an den Türen zur Lichtwelt zu klopfen, und nach deren Vertragsbedingungen zu leben, zu lieben und zu leiden. Ich kann nur die zerfransten Rändern dieser Idylle im Klappstuhl entschleunigt. Anders möchte ich es ehrlich gesagt auch nicht mehr leben. Da beharre ich auf meiner Identität als minderbemittelter Minderleister, der andauernd auf eine hoch-nervöse und schwer-gereizte, kleinstbürgerliche Hochleistungsgesellschaft prallt, die wie ein Bulldozer alles aus dem Weg räumt, mit ihrer Wucht aus Geforderten, die sich nun mal aus einer Wettbewerbssituation ergeben, an denen wiederum die sozialen Normen hängen, die nun mal kleinstbürgerlich bedingt sind, weswegen ich nach dem Aufprall, in hohen Bogen aus dieser Welt hinausfliege und immer weiter auf mich zurückfalle, bevor ich dann auf der Bettkante lande, weicher als ich es eigentlich verdient hätte. Die Frage, ob man hier als Minderleister oder Abgehängter gut leben kann, wenn man sich wie ich als "Hiesiger" nicht zu einer Minderheiten-Kultur bekennt oder gezählt wird, deren Ausgangslage eine ganz andere ist, zumindest auf den ersten Blick, muss ich mit einem klaren "Nein" beantworten. Das ist nicht möglich, schon gar nicht in meinem Fall und von den GesellschaftsmacherInnen im Grunde auch nicht gewollt. Ich leide zwar keine materielle Not, aber dass ist ja nicht die Spitze der Begehrlichkeit und Befriedigungspyramide. Zum Untertan habe ich soweiso zu wenig Talent. Genau daran spießt es sich. Für einen der Nix kann, habe ich eine viel zu große Klappe, hinter dem zu allem Überdruss auch noch ein Mensch steht, der für sich einen Anspruch von Freiheit reklamiert, wie sie in dieser Form nur Lichtwelt-Personen zu steht, die es geschafft und die Erfolg im Leben haben, bevor das Leben sie schafft. Was ja unvermeidlich ist. Deren Leben werden anders rezensiert. Das sind dann LichtweltgroßkünstlerInnen. Ich mache aber nur Gratis-Blog-Kleinstkunst. Zu mehr langt es nicht. Zumindest in dem einen oder anderen besseren Moment, wenn mir etwas gelingt, das dann tatsächlich als Kleinstkunst durchgeht. In der Regel habe ich allerdings keine Ahnung wann dieser Fall eintritt, und ob er überhaupt eintrifft, weil bei Gratis das Medium jeden Inhalt frisst. Das war schon bei der Glotze so und ist beim Gratis-Bloggen noch viel schlimmer, wenn wir in die Clouds ausgelagert werden, irgendwo an den Rändern und außenposten des Netzes, das mit ähnlicher Geschwindigkeit expandiert wie das Universum. Zumeist geschieht dies früher als später. Fragen sie mich nicht was ich vorletzte Woche geschrieben haben. Dieser riesen Haufen Text den ich da hinscheiße, liest sich im Gratis-Segment einfach ganz anders, als wenn dafür bezahlt wird. Das ist auch was zu tiefst Psychologisches. Immerzu bin ich dabei mich dafür zu bedanken dass ich überhaupt gelesen und wahrgenommen werde. Und mit jeden Danke unterwefe ich mich mehr den Gratis-Spielregeln. Den Spieß umdrehen geht nicht. Das würde sofort als anmaßend empfunden in einer durch und durch kleinstbürgerlichen Welt. Diese kleinstbürgerliche Bedindlichkeit rauscht natürich auch übers Netz hinweg wie ein Schwarm Heuschrecken. Weil dort die soziale Kontrolle geringer ist, ist alles gleich noch viel kleinstbürgerlicher. ein Verhalten wie im Netz kennt man an sich nur von geschlossenen sozialen Systeme, wo dann im maisfeld die Betten gerichtet werden, oder Anklagen erhoben werden wo es eigentlich keine Opfer gibt bis halt die anklagebehörde sich eines aussucht aus dem Vielen die dafür in Frage kommen. Bei Gratis ist die Aufmerksamkeitsbereitschaft eine andere. In so einer Situation, die ich als auswegslos beschreiben würde, da mir die Mittel fehlen was zu ändern, bleibt mir dann im Grunde nur die Flucht aus diesen beengten Verhältnissen heraus in eine Welt, wo keiner mehr Fragen stellt, die ich nicht zu beantworten weiß, oder wo ich dann unedlich weit ausholen muss, um mich nicht völlig zu diskretieren und weiter zu beschädigen.

Was ihre Sporttasche-Situation betrifft kann es ja gut sein, das sie heute noch immer auf dieser sitzen. Was aber nicht mehr auffälllt, weil sich ihre Welt ja zum Guten hin gewendet oder gefügt hat, wo sie doch immer mit einem Bein in der Lichtewelt standen, was bei mir nie der Fall war. Das ist jetzt kein Werturteil sondern nur eine Feststellung. Ich weiß zum Guten hin klingt a bissl unfein bei zwei kaputten Nieren, die ihnen andauernd hinten rausfallen. Das ist dann ihr tiefenpsycholisches Ding. Eventuell ist die Sporttasche bei ihnen auch ein Lebensgefühl das sie bestimmt. Vielleicht leben sie auch mit einer gewissen inneren Getriebenheit, der sie nur mit einer übergestülpten Struktur, sozusagen Herr werden können, die dann andere für sie bereitstellen, weil ihnen dazu die innere neuronale Struktur fehlt. Sie konnten oder wollten ja auch nicht auf Dauer in ihrem Berufsleben erfolgreich sein. Das lag sicherlich nicht an ihren Fähigkeiten, wie sagt man, an der fachlichen Kompetenz, warum sie nicht ganz oben mitspielten. Gut möglich das sie da auch ins Stürzen gerieten. Das klingt jetzt so, als ob ich weiß was in ihnen vorgeht. Das ist natürlich nicht der Fall. Ich tu doch nur so als ob. Ich weiß aber nicht ob man darüber miteinander überhaupt sprechen kann. Ich schreibe in der Regel darüber. Beim alltägichen Sprechen nehme ich davon zu meist Abstand. Da habe ich der Welt nix zu sagen. Das ändert sich erst wenn ich zu schreiben beginne. Deswegen kann es auch sein dass Leute die bei mir lesen, wofür ich dankbar bin, denken ich bin so im Alltäglichen wie beim Schreiben und die könnten mich dann zum Scheitern führen wie einen Esel. Die würden sich wundern.

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Abstürze und Anstiege
Erstmal danke fürs Schreiben. Esel hatten wir noch nicht hier, glaube ich. Dem letzten bin ich im Juni auf Kefalonia begegnet. Den hatten sie sehr geschickt ungefähr auf halbem Weg zum Balkon mit Meerblick positioniert, um den Leuten eine kleine Verschnaufpaue bei dem extrem steilen Anstieg zurück vom Strand zu gönnen. War man oben, hätte man eigentlich schon wieder unten eine Abkühlung gebraucht. Lichtweltprobleme. Na und heute steht wahrscheinlich einer bei der Krippe. Hochnervös und schwer gereizt hat es die Hälfte meiner Weihnachtstruppe schon vor Heiligabend geschafft, ein kleines Drama zu produzieren, da kann es jetzt nur mehr besser werden. Für nächstes Jahr habe ich schon ein paar "Misstraue der Idylle, sie ist ein Mörderstück..."-Kreuzstichdeckerl als Geschenk in Planung. Zum Wändedekorieren. Kürzlich war ich ja bei der Hohen Wand. Da gibt es eine Aussichtsplattform für Schwindelfreie, von der hat man u.a. einen Klettersteig im Blick, der bergsteigerhumorig intern Bluatspua genannt wird. Ein Bekannter hatte das Pech, dort live den Absturz eines Kletterers zu erleben, der sich etwas abseits des Steiges gewagt hatte. Auch nicht schön. Aber wir leben ja noch. Ich bin momentan etwas im Zweifel, ob ich Ihnen das Übliche zum gegebenen Anlass wünschen soll oder vielleicht besser ab und an eine zufriedenstellende Morgenlatte. Da ich ja selbst keinen Schwanz habe, ist es natürlich vermessen, Ihnen damit zu kommen, dass Sie die Probleme mit diesem Teil womöglich überbewerten. Aber ich hab schon verstanden (oder auch nicht), dass es mehr eine Kopfsache ist. Im Übrigen vertrete ich die Ansicht, dass Menschen miteinander über alles sprechen können, wenn sie wollen. Mit dem Auslagern zu Nerventanten und -onkeln kenn ich mich zu wenig aus, in meiner näheren Umgebung hat es aber einigen geholfen. Das kann ich Ihnen leider mangels Verlag weder bei dem großen Gratisding noch bei Ihren Machern, aber lesen kann ich Sie.
Und wundern tu ich mich immer wieder gerne.

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Soweit möglich trotzdem einen schönen Abend!

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Tschuldigung. Der Kommentar der hier war, war dumm von mir.

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Himmel
Diesmal fahren wir einen großen Bogen um Salinas, aber die Scheibenwischer habe ich schon gefunden
Abgesehen davon ist diese Zuschreibung ziemlich fies. Auf mein Tempo bin ich wahrlich nicht stolz..
Dein Freund und Ritter bin ich noch wie immer,
Dein harrt nicht Schmach, vielmehr des Thrones Schimmer.

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Diesen Text zu lesen, ist etwa so, wie sich einen richtig guten Film anzusehen: man muss sich schon konzentrieren, aber man findet alles, was das Leben ausmacht, er bringt einen zum Lachen und zum Weinen, zum Staunen und zum Bedauern. Vielen Dank dafür und möge das Neue Jahr ein Besseres für Sie werden als das, was gerade zu Ende geht.

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Dem kann ich mich nur anschließen.
https://www.youtube.com/watch?v=RIz3klPET3o

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