Sonntag, 3. Juli 2016
Wenn die jagt auf Elfmeterschützen macht
der imperialist, 15:07h
Wird eine Situation als Paradox wahrgenommen, neigen die Leute, vor allem die Medien, gerne dazu diese Situation oder Gegebenheit als „Schizophren“ zu datieren. Das habe ich ihnen eh schon mal erzählt. Was aber so nicht stimmt. Zwischen einem Paradoxon und Schizophrenie gibt es ein paar kleine aber feine Unterschiede. Ein Beispiel: Ich bilde mir ja ein, dass des Scheitern nach allen Regeln der kleinstbürgerlichen Lebenskunst, das Kraut allein nicht fett macht. Frittiertes Öl aber schon. Ohne einen Wimpernschlag von Erfolg, ohne ein kleines Tretboot der Anerkennung, mit dem man dann immer hart am Wind des Misserfolgs und der Bedeutungslosigkeit, im Planschbecken seiner Eitelkeit herum kurvt, geht im Leben nix weiter. Nicht einmal in meinem. Dabei halte ich mich durchaus für einen genügsamen Menschen. Dazu hat man mich abgerichtet. Weil ich nix gescheites kann blogge ich. Das bedeutet ich veröffentliche. Daraus ergibt sich zwangsläufig der Zustand, das ich gehört werden möchte, vielleicht auch von ihnen und dadurch zwangsläufig von ihrer Gunst abhängig bin/werde, wie ein Junkie vom seinem Stoff, obwohl ich andererseits vor ihnen schon einen Leben lang auf der Flucht bin. Warum ich vor ihnen auf der Flucht bin. Schwer zu sagen. Wahrscheinlich liegt es an ihrer Militanz, die sich so nicht wahrnehmen. Für ihre Uninformiertheit können sie in vielen Fällen nix. Diese Uniform wird ihnen vom System aufgezwungen. Hier wird so gut wie jeder von den Verhältnissen zwangsrekrutiert, was dazu führt das die Sieger in den hohen Rängen, in der Regel noch wesentlich militanter drauf sind in ihren Ansichten als die Verlierer. Siehe Donald Trump. Gestern hat mich eine kleinstbürgerlich Tante aus dem Nebenhaus von unserem Dach vertrieben. Dabei hatte ich gar nix übles gemacht nur Zeitung gelesen. Zeitung lesen war der Tante eindeutig zu viel. Die fühlte sich von mir beobachten. Oh, dachte ich mir, was kann ich dafür dass die ein Abo für Big Brother hat. Ich bin ja sicherlich der einzige der sie beobachtet. Die Tante sah mir sehr digital aus. Im Digitalen ist man ja in der Regel immer schön für sich wie ein Wanderer im dunklen Wald. Mit der dicken Lesebrille auf der Nase sehe ich eh nicht besonders weit. Ohne Brille wird es auch nicht besser. Mein Blick, der ziellos ins Weite schweift und am Horizont herumfummelt wie an einem Schlüsselbund wenn man 2,5 Promille schiebt, hat seinen Betrieb schon längst eingestellt. Hängt jetzt ein Zettel draußen. „Wegen Umbauarbeiten geschlossen“. Kann man in der Bronx oft lesen. Handyshops gehen in der Bronx nie pleite, die werden immer umbaut. Ich hatte noch meinen üblichen Tablettenkater und war außer Stande meinen Standpunkt stringent und selbstbewusst zu vertreten. Während die Tante mich verbal zusammenfaltete wie einen Transformer zu einem Kleinwagen von VW mit erhöhten Abgaswerten, (macht mal 15 Mrd.) sang ich im Kopf:
„Ich bin hier
Ich bin hier und ich steh auf einem Bein
Und sie klopfen an die Tür
Doch sie können hier nicht rein
Denn ich hab sie kommen sehen
Und sie vom Fenster aus angespuckt
Und die Tür dann fest versperrt
Und den Schlüssel geschluckt“.
Ist aus einem Song. Sing ich immer wenn ich überfordert bin. Seit 1985 halte ich das so. Gab Zeiten da war ich nur am singen. Die Tante wolle mich auch gleich mal melden. Ich habe ja keine Ahnung wo. Vielleicht beim österreichischen Innenministerium. Die im Innenministerium haben das mit dem Wahlgeheimnis auch sehr freizügig gehandhabt und Teilergebnisse immer schon vor Wahlschluss bekannt gegeben. Das hält der VfGH für keine so gute Idee. Eigentlich müssten seit 1993 alle Wahlen wegen diese Unsitte wiederholt werden. Ich wollte die Tante eh schon Fragen, ob ich nicht auf ihrem schönen Balkon a bisserl sitzen könnte, der war völlig verweist, hockt so gut wie nie jemand. Ich bring auch meinen eigenen Klappstuhl und Lesematerial mit. War eindeutig der flasche Zeitung fand ich. Fürs erste Mal hab ich dann mal die Flucht ergriffen, nicht ohne mich vorher artig für etwaige Unannehmlichkeiten bei der Dach-Tante zu entschuldigen. Natürlich komme ich wieder und dann werde ich die Dach-Tante leider enttäuschen müssen. Nicht nur grammatikalisch sondern auch inhaltlich. Wird wahrscheinlich auf einen zähen Machtkampf hinauslaufen. Vielleicht wird sie auch ihren Mann zur Verstärkung holen. Das wird lustig. Bei bösen Onkels tu ich mir ja leichter. Muss ich aufpassen das ich nicht in den Schattenwelt-SingSang verfalle. Natürlich werde ich ihr entgegenkommen und versprechen hinter dem kleinen Mäuerchen mit den Kaminen zu bleiben. Dann sieht sie gar nix von mir. Was der Tante natürlich nicht wirklich weiterhelfen wird. Die wird gleich mal ihre Garde-Kleinstbürgeruniform schlüpfen und sich ihre aufpolierten kleinstbürger-Streit gewonnen Orden ans Revers hängen, Meriten die sie sich in vielen kleinstbürgerlichen Schlachten erkämpft hat. Die ist in solchen Sachen wahrscheinlich top . Einen eigenen Balkon habe ich nicht, nicht mal eine eigene Wohnung, ist alles nur geliehen, sogar die Parkbank die eigentlich meinen Namen trägt, gehört den anderen. Deswegen hätte ich nix gegen einen ganz kleinen Zipfel schäbiger Rest-Berühmheit einzuwenden. Nix großartiges so mit dem Saum der Geschichte wie beim Hitler, nur was Winziges das in der Folge dazu führt, das mich die Leute nicht mehr wie einen Hund vor die Tür setzen. Ob jetzt zu Hause, aus anderen Blogs, vom Dach, früher manchmal sogar aus einer Kneipe, lassen wir mal dahingestellt. Die Polizisten bestanden darauf dass es an der Zeit wäre nach Hause zu gehen. Sperrstunde. Sperrstunde steht igrendwie auch über meinem Leben. Ich hatte aber kein zu Hause. Wollten die nicht einsehen und hängten mir deswegen einen Strafzettel um weil ich im Halteverbot saß. Trotzdem hätte ich nix dagegen wenn die Dach-Tante mein Blog lesen würde. Das nenne ich eine paradoxe Situation. Gestern Fußball. Deutschland-Italien EM ¼ Finale. Habe sie sicherlich gesehen. Elfmeterschießen. Da konnten man die Nerven der Schützen richtiggehend vor Angst schlottern hören. Die Schützen stehen ja an der Mittellinie und von dort aus müssen sie dann denn recht weiten und einsamen Weg zum Elfmeterpunkt gehen. Das Stadion ist voll, Millionen gucken vor riesigen Glotzen oder noch riesigeren Leinwänden zu. In solchen Momenten erleben sogar Weltbürger eine Wandlung und werden kurz zu Nationalisten. Die Erwartungshaltung auf den Schultern der Schützen ist riesig. Und das wissen die Schützen natürlich, egal woe viel die verdienen. Wer von den Schützen nicht in der Lage ist dieses Übermaß an Bedeutung auszublenden oder abzustreifen, scheitert zwangsläufig. Zuweilen auch ziemlich kläglich. Kamm ja genauso. Liegt auch daran das Fußballer Mannschaftssportler sind. Im modernen "wir rennen wir die Karnickel-Fußball" sowieso. Im Elfmeterschießen werden die Schützen für einen Moment aus der Masse und ihrer eigentliche Rolle herausgehoben und ganz auf sich zurückgeworfen. Die sind sich dann völlig schutzlos ihren eigenen Ängsten und Gespenstern ausgeliefert. Nicht so der Tormann. Der ist es gewohnt sich selbst überlassen zu sein. Der kennt nur Hero oder Zero, Sekt oder Selters. Deswegen wirken Torhüter bei einem Elfmeterschießen auch wesentich souveräner als die Schützen, obschon sie rein mathematisch keine Chance haben. Weil das so ist, sind viele Schützen, in einem Alles oder Nix Elfmeterschießen, auf dem Weg von der Mittellinie zum Elfmeterpunkt nicht mehr ganz Herr im eigenen Haus. Da spielen die Gedanken verrückt.. Da läuft das Kopfkino auf hochtouren. Die haben dann auch einen Scheißhausdämon. Schieß ich rechts oben, oder doch lieber links unten, nicht das ich drüber schießen, oder zu schwach, oder an den Außenpfosten, lieber doch hart in die Mitte, was ist wenn der Neuer/Buffon stehen bleibt, kennt der mein Lieblingsecke, scheiße der ist Welttorhüter, ein Killer, nur ja nicht verschießen, hörst du, bleib mutig, nein lieber rechts oben als links unten, da kommt der nicht hin, und schau ja nicht ins Ecke in das du schießen wirst, scheiße wenn ich verschieße sind wir draußen, ich muss ganz genau schießen, hart und genau. So ähnlich geht es auch im Hirn eines zu. Nur sieht da nicht die ganze Welt hin, wenn ich mal wieder total konfus bin, mit welchen Fuß ich wohl zuerst in die Hausschlapfen steigen sollte, damit die Zimmerdecke nicht einstürzt.
Signiert:
„Ich bin hier
Ich bin hier und ich steh auf einem Bein
Und sie klopfen an die Tür
Doch sie können hier nicht rein
Denn ich hab sie kommen sehen
Und sie vom Fenster aus angespuckt
Und die Tür dann fest versperrt
Und den Schlüssel geschluckt“.
Ist aus einem Song. Sing ich immer wenn ich überfordert bin. Seit 1985 halte ich das so. Gab Zeiten da war ich nur am singen. Die Tante wolle mich auch gleich mal melden. Ich habe ja keine Ahnung wo. Vielleicht beim österreichischen Innenministerium. Die im Innenministerium haben das mit dem Wahlgeheimnis auch sehr freizügig gehandhabt und Teilergebnisse immer schon vor Wahlschluss bekannt gegeben. Das hält der VfGH für keine so gute Idee. Eigentlich müssten seit 1993 alle Wahlen wegen diese Unsitte wiederholt werden. Ich wollte die Tante eh schon Fragen, ob ich nicht auf ihrem schönen Balkon a bisserl sitzen könnte, der war völlig verweist, hockt so gut wie nie jemand. Ich bring auch meinen eigenen Klappstuhl und Lesematerial mit. War eindeutig der flasche Zeitung fand ich. Fürs erste Mal hab ich dann mal die Flucht ergriffen, nicht ohne mich vorher artig für etwaige Unannehmlichkeiten bei der Dach-Tante zu entschuldigen. Natürlich komme ich wieder und dann werde ich die Dach-Tante leider enttäuschen müssen. Nicht nur grammatikalisch sondern auch inhaltlich. Wird wahrscheinlich auf einen zähen Machtkampf hinauslaufen. Vielleicht wird sie auch ihren Mann zur Verstärkung holen. Das wird lustig. Bei bösen Onkels tu ich mir ja leichter. Muss ich aufpassen das ich nicht in den Schattenwelt-SingSang verfalle. Natürlich werde ich ihr entgegenkommen und versprechen hinter dem kleinen Mäuerchen mit den Kaminen zu bleiben. Dann sieht sie gar nix von mir. Was der Tante natürlich nicht wirklich weiterhelfen wird. Die wird gleich mal ihre Garde-Kleinstbürgeruniform schlüpfen und sich ihre aufpolierten kleinstbürger-Streit gewonnen Orden ans Revers hängen, Meriten die sie sich in vielen kleinstbürgerlichen Schlachten erkämpft hat. Die ist in solchen Sachen wahrscheinlich top . Einen eigenen Balkon habe ich nicht, nicht mal eine eigene Wohnung, ist alles nur geliehen, sogar die Parkbank die eigentlich meinen Namen trägt, gehört den anderen. Deswegen hätte ich nix gegen einen ganz kleinen Zipfel schäbiger Rest-Berühmheit einzuwenden. Nix großartiges so mit dem Saum der Geschichte wie beim Hitler, nur was Winziges das in der Folge dazu führt, das mich die Leute nicht mehr wie einen Hund vor die Tür setzen. Ob jetzt zu Hause, aus anderen Blogs, vom Dach, früher manchmal sogar aus einer Kneipe, lassen wir mal dahingestellt. Die Polizisten bestanden darauf dass es an der Zeit wäre nach Hause zu gehen. Sperrstunde. Sperrstunde steht igrendwie auch über meinem Leben. Ich hatte aber kein zu Hause. Wollten die nicht einsehen und hängten mir deswegen einen Strafzettel um weil ich im Halteverbot saß. Trotzdem hätte ich nix dagegen wenn die Dach-Tante mein Blog lesen würde. Das nenne ich eine paradoxe Situation. Gestern Fußball. Deutschland-Italien EM ¼ Finale. Habe sie sicherlich gesehen. Elfmeterschießen. Da konnten man die Nerven der Schützen richtiggehend vor Angst schlottern hören. Die Schützen stehen ja an der Mittellinie und von dort aus müssen sie dann denn recht weiten und einsamen Weg zum Elfmeterpunkt gehen. Das Stadion ist voll, Millionen gucken vor riesigen Glotzen oder noch riesigeren Leinwänden zu. In solchen Momenten erleben sogar Weltbürger eine Wandlung und werden kurz zu Nationalisten. Die Erwartungshaltung auf den Schultern der Schützen ist riesig. Und das wissen die Schützen natürlich, egal woe viel die verdienen. Wer von den Schützen nicht in der Lage ist dieses Übermaß an Bedeutung auszublenden oder abzustreifen, scheitert zwangsläufig. Zuweilen auch ziemlich kläglich. Kamm ja genauso. Liegt auch daran das Fußballer Mannschaftssportler sind. Im modernen "wir rennen wir die Karnickel-Fußball" sowieso. Im Elfmeterschießen werden die Schützen für einen Moment aus der Masse und ihrer eigentliche Rolle herausgehoben und ganz auf sich zurückgeworfen. Die sind sich dann völlig schutzlos ihren eigenen Ängsten und Gespenstern ausgeliefert. Nicht so der Tormann. Der ist es gewohnt sich selbst überlassen zu sein. Der kennt nur Hero oder Zero, Sekt oder Selters. Deswegen wirken Torhüter bei einem Elfmeterschießen auch wesentich souveräner als die Schützen, obschon sie rein mathematisch keine Chance haben. Weil das so ist, sind viele Schützen, in einem Alles oder Nix Elfmeterschießen, auf dem Weg von der Mittellinie zum Elfmeterpunkt nicht mehr ganz Herr im eigenen Haus. Da spielen die Gedanken verrückt.. Da läuft das Kopfkino auf hochtouren. Die haben dann auch einen Scheißhausdämon. Schieß ich rechts oben, oder doch lieber links unten, nicht das ich drüber schießen, oder zu schwach, oder an den Außenpfosten, lieber doch hart in die Mitte, was ist wenn der Neuer/Buffon stehen bleibt, kennt der mein Lieblingsecke, scheiße der ist Welttorhüter, ein Killer, nur ja nicht verschießen, hörst du, bleib mutig, nein lieber rechts oben als links unten, da kommt der nicht hin, und schau ja nicht ins Ecke in das du schießen wirst, scheiße wenn ich verschieße sind wir draußen, ich muss ganz genau schießen, hart und genau. So ähnlich geht es auch im Hirn eines zu. Nur sieht da nicht die ganze Welt hin, wenn ich mal wieder total konfus bin, mit welchen Fuß ich wohl zuerst in die Hausschlapfen steigen sollte, damit die Zimmerdecke nicht einstürzt.
Signiert:
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