Dienstag, 14. Oktober 2014
Über Sex reden heißt keinen Sex zu haben
Letze Woche in der Kulturzeit wurde eine neue Prüderie ausgerufen oder zumindest uns ZeitgenossenInnen attestiert. Die Lücke zwischen privater Erotik und medialer Behauptung sei zu groß geworden, um noch Spaß am Sex zu haben. Zu viel geheimnisvolle und makellose Körper, die zu schön sind um wahr zu sein. Frei nach meinem Motto Erregung die öffentlich ist kann nur schwer privat sein. Wie geht man mit dieser öffentlichen Makellosigkeit im Privaten um, wenn die Wampe/Plautze den Blick auf den Anderen oder zu Begehrenden erschwert oder gar verunmöglicht. Schwitzen soll man ja beim Akt auch nicht mehr. Transpirieren ist unsexy. Ich hatte mal eine Freundin die hat sich bei mir fürchterlich über ihren letzten Freund beschwert, weil der beim Ficken so schwitze. Stundenlang konnte sie sich darüber aufregen. Mich hat das so verängstigt, das ich beim Vöglen überhaupt keinen Einsatz mehr zeigte, weil ich Angst hatte auch nur einen Schweißtropfen zu viel abzusondern. Die Sexologin Ann-Marlene Henning empfiehlt, nee mit mir nicht. Als ich z.B. zu meinem 46vierzigten eine Escort-Dame bestellte, legte ich aller größten Wert darauf, dass die Dame so ähnlich aussah wie in meiner analogen Erinnerung abgespeichert, als ich auf Ios, braun wie sau, und faltenfrei wie die Stulle vom Herrn Pfarrer, auch mollige Frauen begattete deren Muttersprache Finnisch war und wenn man sie von hinten beglückte, rauchten die. Trotzdem oder gerade deswegen scheint eine lautlose Revolution im Gange zu sein. Prüderie als Protest. Im Magazin der Zeit wurde sogar das Ende der Lust ausgerufen. Nee, sagt Frau Henning, die Lust sei nicht Tod zu kriegen. Doch bei mir regt sich ab 450 mg Seroquel und 600 mg Neurotop willentlich nicht mehr viel. Wir brauchen einen entspannteren Umgang mit dem Eros empfiehlt, Stiftung Warentest. Angefangen bei der Sprache. Die Sprache sollte weniger medizinisch oder langweilig und auch nicht zu pornografisch sein. Zu einer Frau, „du geile Sau zu sagen“, habe ich sowieso nie übers Herz gebracht. Für das Schöne am Sex fehlen uns angeblich die Worte. Der Talk about Sex soll ja gepflastert sein vom Ökonomischen. Können ist das Schlagwort. Der Mann muss lang können, mehrfach können, immer können und das Weib muss immer kommen können. Aus ökonomischer Sicht betrachtet, erreicht die Frau unangestrengter ihre Grenzkosten. Ich z.B. kannte eine Frau die ist nie gekommen wenn ich kam. Lag aber auch vielleicht daran das wir uns nur flüchtig im Hausflur grüßten. Das fällt mir ein, Schläge auf Verlangen fällt bei Zeiten in die Kategorie Sex, und Schläge ohne Fürbitten bezeichnet man mitunter auch Erziehung oder Folter. Kurz und gut. Frau Henning fordert einen neuen Weg, dass auch unbequeme Themen wie Sex im Alter nicht ausspart werden. Sexualität verändert sich weil sich auch der Körper verändert. Wie wahr. Auf einer einschlägigen Pornoseite, sah ich unlängst ein Video über eine lang aufgeschossene, hagere Frau im Wald, die a bisserl wie das Rotkäppchen gekleidet war und so tat als ob sie Schwammerln (Pilze) suchen würde. Oh, dachte ich mir sehr schön, jetzt wird sie uns gleich die Zubereitung eines neuen Eierschwammerl-Kochrezepts (Pfifferlinge) empfehlen. Die sind zurzeit eh recht günstig. Und Essen ist ja der eigentliche Sex im Alter. Plötzlich und für mich ziemlich unerwartet, schlich sich ein Mann mit einer Räubermaske vor dem Gesicht von hinten an das Rotkäppchen heran und steckte ihr, wie soll man das ausdrücken, einfach die Faust in den Arsch und rührte in deren Darmausgang herum wie ein einem Kochtopf. Ehrlich gesagt wusste ich im ersten Moment nicht wie ich mit meinen körperlichenVeränderungen spontan umgehen sollte. PC abdrehen, aufstehen und gehen, mich schämen, betreten schweigen, geil werden und so tun als ob ich angewidert sei, nie mehr an Eierschwammerl denken, geschweige denn an das Rotkäppchen. In meiner Not musste ich lachen und gleich dem Hobbit-Anwalt und dem H. weitererzählen. Zu etwas anderem war ich nicht im Stande.

Erklärung: Diese Art von medialer Behauptung von Sex hatte der Beitrag in der Kulturzeit natürlich nicht im Sinn. Denen in der Kultur ging es um die Miley Cyrus, wie die auf einer Abrissbirne der Leidenschaft durch das Video schaukelt. Die Miley mag ich. Ist aber nichts sexuelles.

Gehört nicht mehr zum Thema. Hab ich von Stern.de geklaut. Titel: Krankenschwester soll bis zu 38 "nervige" Patienten getötet haben

Eine italienische Krankenschwester wird eines grausamen Verbrechens verdächtigt: Sie soll bis zu 38 Patienten mit Kalium-Injektionen getötet haben. Kollegen beschreiben sie als "kalt aber fleißig".
Unfreiwillig ziemlich komisch.

... comment