Dienstag, 24. Dezember 2013
Das große Weihnachts-Stenogramm
der imperialist, 19:43h
26.12
11:25 „Entweder du folgst meine Anweisungen umgehend oder du kommst ins Katzenheim. Dort kannst dann einmal in dich gehen und über dich nachdenken. Kriegst einen schönen Käfig. Ist sicherlich sehr erstrebenswert so ein Käfigleben im Alter. Und dann sitzt du da neben all den anderen Käfigkatzen, die auch in sich gegangen sind und kriegst Bluthochdruck“. Wie am Vortag. Imitation von kleinbürgerlichen Tugendwächtern. Findet er auch ganz lustig. Noch lustiger findet er es wenn ich ihn sprachlich seine Eingeweide herausreiße und dann seine Gallenblase kurz anbrate und auch sonst alle Innereien auffresse. Dann schnurrt er immer. Danach staubgesaugt und gelesen.
16:24 hab mir gestern die letzte Folge der 1246 Staffel von Grey`s Aanatomy angesehen. Sau komisch. In der Serie muss ja immer alles fürchterlich überhöht und zugespitzt werden. Ein dramatischer Höhepunkt jagt den Nächsten. Anders funktioniert die Serie dramaturgisch nicht, weil das Krankenhaus an sich eher ein Ort ist der Ruhe produziert. Kranke sollen sich ja eher schonen. Was diese Grey und ihre Kollegen schon alles an Ungemach durchleben mussten. Ganz schlimm. Ich hätte mich da schon längst beurlauben lassen. Als Arzt und Schauspieler. Der wohlverdiente Urlaub des Serienschauspielers ist ja der Serientod. Ich wäre schon in der zweiten Folge der 1. Staffel gegen einen Bus gelaufen. In der Folge, der Sturm, lag die Grey, nach einer Geburt mittels Kaiserschnitt, mit offener Wampe auf dem OP-Tisch und leitete ihren Knecht, den Chirurgen in Ausbildung an, wie er ihre Blutung operativ stoppen sollte, weil sie eine Folge zuvor auf die Fresse und im Zuge des Sturzes, unglücklich, natürlich nur scheinbar unglücklich, auf die Wampe gefallen war. Der Strom war auch weg, Nicht einmal das Notstromaggregat funktionierte. Der Notrstromaggregatbevollmächtige war umgekippt. Herzinfarkt oder so. Ich schau die Serie ja eher wegen der vielen Frauen. Während der Knecht am Versagen war und die latente Gefahr bestand, das die Grey ihr Leben endgültig aushauchen würde und nur noch die schwer traumatisierte Miranda , eine spitzen Allgemeinchirurgin, die Grey retten konnte, kam mir der Slavoj Žižek in den Sinn. Der hätten den offenen Bauch der Grey, sicher als Allegorie auf den Untergang des Kapitalismus gedeutet, der zwar weiß wie die Rettung in der Theorie funktioniert, doch an der Umsetzung scheitert, wenn nicht eine gesellschaftlich unterdrückte Minderheit, den historischen Rassismus überwinden usw. Als sich die Folge ihren wohlverdienten Ende zuneigte, sagt die deutsche Stimme der Grey, dass jeder Sturm mal ein Ende hat. Und dann kommt der Drang, dachte ich mir. Der Harndrang.
17:12 Der neue Wiener Hauptbahnhof, früher Südbahnhof, ist noch nicht eröffnet, schon hat eine/r in der S-Bahn, die unten durch führt, „ich bin Gott“, auf eine Wand geschmiert. An sich bin ich ja ein Liebhaber und Befürworter von Graffitis. Aber dieses „Gott ist tot“, oder „ich bin Gott“ Gefasel, an öffentlich gut einzusehenden Liegenschaften, geht mir schon seit Jahren gehörig auf die Nerven. Kritzeln großartig „ich bin Gott“ an eine Mauer, aber zu Hause müssen sie dann um spätestens 22:30 den PC ausmachen, weil nächsten Tag Schule ist. Das nervt. Dieser Gott von denen die da andauernd schreiben, ist aber auch wirklich zu bemitleiden. Dem ergeht es im Grunde wie der Katze vom Schrödinger. Dabei bekommt es den Leuten, die unbedingt Gott sein müssen, überhaupt nicht gut. Hab das Video von der Frau Josephine W. gesehen. Die war ja völlig außer sich. Von der Bürde dieses schweren Amtes, zu ganz eigenartigen Bewegungen genötigt. Eine Nummer kleiner hätte es sicher auch getan. Wie „ich bin Papst“ oder „ich bin die heilige Mutter Gottes“. Gut um als heilige Mutter Gottes ertragreich rüber zu kommen, hätte sie müssen schwanger sein. Eine schwanger Feme. Klingt nach Schweinebraten aus Tofu.
17:23 Die höchste Dichte an Rollstühlen weltweit gibt es wahrscheinlich in Lourdes.
17:28 Depressionen. Mir ist eingefallen, nein aufgefallen, dass die Fachleute Depressionen, immer so mechanisch, völlig umspannend beschreiben. Da ich ja seit meiner frühen Jugend bipolar bin, früher manisch-depressiv, habe ich mit Depressionen jeder Menge Erfahrungen gemacht und mache die noch immer. In den letzten 30 Jahren, war ich Daumen mal Pi, gut 10 Jahre und 1399 Tage depressiv verstimmt. Und mir ist klargeworden, eine endogene/schwere Depression, muss man sich so vorstellen, als ob man nur mit einem Messer bewaffnet, in unbekannter Wildnis ausgesetzt wird. Ein schwer depressiver Mensch führt immer einen Kampf auf Leben und Tod. Die Wildnis ist halt die Depression. Eine schwere Depression ist immer purer Überlebenskampf, weil die Depression einen ja umbringen will. Nur diesen Kampf sieht man nicht sofort, weil ein Depressiver meistens nur blöd und verloren in der Welt herumsteht oder traurige Sachen über sich erzählt. Dabei ist der gerade unter Wölfen. Grad vor ein paar Tagen habe ich eine Notiz geschrieben. Psychotherapie steht da, führt dazu dass man nicht mehr die ganze Welt umbringen will, sondern nur noch sich selbst. Welch zivilisatorischer Meilenstein.
17:54 Noch etwas zu diesem Thema. Unlängst im B-Verein. Ich bin nur noch ganz selten im Verein und wenn, dann nur wegen meines Freundes H.M. Ich war jahrelang sein Coach. Unser Altobmann schrieb immer dass der H.M. die Nummer 14 Österreichs sei. Das war dem H.M. immer fürchterlich peinlich. Ich scherzte dann immer, dass ich ihn in einer Randsportart zur Nummer 14 Österreichs gemacht habe. So auf Boris Becker für die ganz Armen. Ein altehrwürdiges Vereinsmietglied, sein Sohn ist einer der Stars, erzählte mir von seinem Unglück mit dem Knie. Meniskus durch. So wie Heteros, die sich für ziemlich männlich halten,über ein Unglück oder eine Verletzung halt zu sprechen pflegen. Halb Schmerzensmann/halb Hero. Gut zehn Minuten habe ich ihm mit Empathie zugehört. Sein Bild das er sich von mir geschnitzt hat, führte dazu dass er in seinen Ausführungen, mehr Hero als Schmerz war. Er hält mich für einen ziemlich harten Hund. Ich gehe ja andauernd in diese harte Hund-Falle, die andere für mich auslegen. Offen Leiden habe ich nicht gelernt. Das habe ich nicht gewollt, das ist mir zugestoßen. Später am Abend nachdem das Match der 1.Mannschaft zu Ende war, saßen wir in der Kantine und wir kamen aufs Alter zu sprechen. Ich war depressiv, in einem wenig erbaulichen Zustand. Also ließ ich der Depression freien Lauf und verkündete, dass das Alter scheiße sei, ein Gemetzel wie von Philip Roth vorausgesagt, zu nichts nutze, außer dem Tod willenlos aus der Hand zu fressen. Wie wir dazu kamen weiß ich nicht mehr, aber irgendwann sagte ich, dass ich schon mein Leben lang unglücklich sei. Der Mann mit dem kaputten Knie brach die Konversation umgehend und angewidert ab. Männer, die von anderen Männern, zu harte Hunde verklärt werden, dürfen einfach nicht aus ihrer vorgesehenen Rolle fallen. Das wird nicht geduldet Meinen Aufprall auf dem Boden habe dann nur noch ich gespürt. Tat höllisch weh. Aber wie besagt ein Sprichwort: "Was dich nicht umbringt macht dich härter. Und nur die Harten kommen durch und von denen auch nur 5%.(mein vater)
18:19 Die Frau aus dem Text „Pyramidenspiel der Herzen“, hatte mir mal ihr Herz geschenkt. Ein ¼ Jahrhundert ist seit der damaligen Schenkung vergangen. In diesen 25 Jahren hat sie mich nie ganz vergessen. Ich lebte in ihrer Erinnerung und die wollte ich ihr nicht nehmen. Warum auch. Es war ihre Erinnerung. Wenn ihr das Leben das sie führte, beim Hals heraushing, kam ich ins Spiel. So zumindest mein Eindruck. Ich war so eine Art Flucht, kurze Ausflucht in eine andere Welt, die nur in ihrer Vorstellung oder Phantasie existierte. Artig und aus Dankbarkeit das sie mir einmal ihr Herz geschenkt hatte, schrieb ich ihr dann zurück. Ihr Edelweiß lehnt heute noch am PC-Lautsprecher. Ende Oktober, ihr derzeitiger Ehemann hatte in der Bundeshauptstadt eine Prüfung abzulegen, wollte sie mich unbedingt wiedersehen. Ich sagte zu. Dabei wusste ich schon im Vorhinein, dass sie uns das nicht hätte antun sollen. Vor allem ihr nicht. Ich war nie ein guter Kandidat.
18:29 Musiker sind wirklich arme Schweine. Egal wie alternative und verwegen sie daherkommen. Die Red Hot Chili Peppers. Ich weiß nicht mehr welches Lied es war, aber ein Song der RHPC wurde beim Einmarsch der Angela Merkel, bei einer Wahlveranstaltung oder einem Parteitag abgespielt. Mich würde so ein Vorgang in tiefe Verzweiflung stürzen. Da gibst du dein Herzblut, holst alles an dir raus und endest dann doch als Fahrstuhlhintergrundgeduddle im Gebäude eines Versicherungskonzerns. Im Radio läuft gerade Sweet Child O' Mine von den Guns N’ Roses. Der Rock ’n’ Roll ist auch am Aussterben. Unwiderruflich. Hiermit schließe ich das Weihnachtsstenogramm. Die heutige Abendgestaltung unterscheidet sich nicht merklich von den anderen Weihanchtsfesttagen. So klingt der Sound of Silence eines SZ/Außenseiters in den mittleren Jahren.
18:43 „Kätzchen wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“.
25.12
Wie am Tag zuvor wird alles laut Ausgesprochene unter Anführungszeichen gesetzt.
Genaue Zeitangabe ist nicht möglich weil ich träumte. Früher Vormittag, Eine Frau öffnete eine Wohnungstür, nur einen Spalt weit. Ich kann nicht sagen dass ich unbedingt zu ihr rein wollte oder ob sie mich rein bitten würde. Trotzdem schob ich meine Hand durch den Türschlitz zwischen ihre Beine und surfte auf einer Welle der Erregung hoch bis zum gelobten Land. Halleluja. Mir gefiel das weil die Lady kein Höschen trug. Ich stehe überhaupt auf Frauen die kein Höschen tragen. Natürlich nicht jetzt im Winter. So eine weibliche Blase ist ja schnell einmal entzündet und dann hat man(n) den Scherben auf.
11:30 „Wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“. Das sage ich andauernd zu meinem Kater. Kleinbürgerliche Tugendwächter wie meine UM2 redeten früher andauernd so. Ich mach das so gerne nach. Ich find da ziemlich komisch und der Kater auch.
12:00 bis 16:45 Die Küche geputzt und gelesen. Schizophrene werden ja oft von ganz seltsamen Gedanken okkupiert. Während ich gestern mein Fleisch aß, sagte mir mein Kopf, dass ich den rechten Oberschenkel von der Faye Dunaway esse. Und dann lachte der Kopf. Hahaha das ist der rechte Oberschenkel von der Faye Dunaway. Die Faye war mal eine ziemlich gute und angesagte Schauspielerin. Bonny und Clyde, Barfly, Network usw. Ist schon ein paar Wochen her. Wer bitte will an heilig Abend schon den rechten Oberschenkel von der Faye verspachteln. Ich nicht. Die Dame ist ja auch schon im schönen Alter. Während des Putzens war ich mir ziemlich sicher, dass das Haus einstürzen wird, wenn ich nicht die blaue Kaffeetasse vor der grünen Kaffeetasse abwasche. Kurz dachte ich dass jemand im Gang steht und mit einer Schrottflinte auf mich zielt. Während ich das schreibe spiele ich Neuronation um nicht an Demenz zu erkranken. Nicht das ich wirklich daran glaube. Ach ja im Radio hat der Papst seinen Segen gesprochen. Da habe ich kurz den Bodenfetzen weggelegt. Weil wie sieht denn das aus. Hahahaha.
17:02 Die erste apostolische Reise hat den Papst Franziskus ja an das Ende oder Beginn Europas, nach Lampedusa geführt. Dort hat er dann für die schiffbrüchigen Opfer gebetet und die Gleichgültigkeit der Globalisierung, nein die Globalisierung der Gleichgültigkeit angeprangert. Wenn der Chefe der Katholiken in seiner ganzen Wirkungsmächtigkeit dort einschreitet, dachte ich mir, dann wird Lampedusa sicher zu einem anderen, etwas weniger gleichgültigen Ort. Vor ein oder zwei Wochen, hat italienische TV-Sender "RAI 2", ein Video veröffentlicht, auf dem Dutzende Lampedusa-Flüchtlinge zu sehen sind, die nackt in einem Hof stehen und mit Desinfektionsmitteln abgespritzt werden. Und dem Barack Obama wirft man vor das der nur ein Dampfplauderer ist. Habe ich schon erzählt dass der Phil Tayler, genannt „The Power“, bei der Dart-WM in der zweiten Runde ausgeschieden ist. Eine Riesensensation, das ist so als ob Wiener Neustadt die Bayern schlägt, wenn die mit der ersten Garnitur spielen. Einer unserer Running-Gags zwischen den H.M. und mir ist der Tom Starke. Ersatztormann bei den Bayern. Der hat alles was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt gewonnen. Und das einfach im Sitzen. Ein großer Held. Da fällt mir ein, der Phil könnte doch nach Lampedusa fahren und dort einmal nach dem Rechten sehen. Zeit hätte er jetzt ja. Wär schon lustig. Weil die weltweite Dart-Elite ist ja recht wohl bleibt. Die sehen alle aus wie der Faxe aus Wicky oder der Obelix. Wenn der Phil neben so einem ausgehungerten Südsudanesen steht, der früher von den Dschandschawid-Milizen geflüchtet ist und jetzt von den Lou-Nier, weil er ein Murie ist, (das sind Stämme) oder weil er ein fremdes Weib begattet hat, dann denkt der ausgehungerte Südsudanese vielleicht etwas differenzierter über den Nordsudan.
17:37 Syrien. Vor allem die Syrer. Die sind aus meinem Gedächtnis verschwunden. Beinahe spurlos. Früher gab es syrische Gräber in meinem Kopf und Ärzte die unter schwierigsten Bedingungen ihrem Tag und Nachtwerk nachgingen. Ich meinem Kopf gab es syrische Mütter deren Brüste keinen Milch mehr produzierten. In meinem Kopf gab es Sandsackstellungen und Schleichwege, Waffentransporte, zerschossene Häuser und kaputte Fernseher die auf der Straße lagen. Flüchtlingsströme gaben es auch. Die führten von der rechten bis zur linken Hirnhälfte. Manchmal habe ich den Assad erschossen oder dabei zugesehen wie seine Nase anwuchs vor lauter Lügen. Heute ist alles weg, wie ausradiert. Ich habe dieses Land aufgegeben. Wie leicht das geht. Man geht einfach nicht mehr zur Post um das selbstgebackene Weihnachtsgepäck zu verschicken.
18:01 Liebeskomödien. Wir Europäer kriegen das einfach nicht so gut hin wie die Amis. Die amerikanischen Liebes oder Beziehungskomödien sind einfach besser. Wir können nur Drama. Letztes habe ich den Film, „Immer Ärger mit 40“ gesehen. Was soll ich sagen. Der war wirklich gut. Sau gute Unterhaltung. Serien können wir auch nicht so gut. In den amerikanischen Filmen und Serien sind auch die Lesben/Schwule immer so fesch. Damit meine ich ältere Frauen wie die Julie Moore oder die Annette Benning in „The Kids Are All Right“. In Grey’s Anatomy sind die Lesben auch so fesch und sympathisch. Letztens gab es da einen lesbischen Seitensprung zu bestaunen. Sehr schön. Bei uns sind meistens nur die jungen Lesben schön wie z.B. in La Vie d’Adèle. Der Film hat in Cannes heuer die Palme gewonnen. Vor ein paar Tagen im Supermarkt, der befindet sich im 20. Wiener Gemeindebezirk, stand ein lesbisches Pärchen vor mir an der Kassa. Die haben, ihre sexuelle Gesinnung, ein Scherz, ihre Beziehung offen ausgelebt. Dass die das offen ausgelebt haben, hat mich nicht im Geringsten gestört. Wer bin ich um über andere zu richten. Ich habe nichts gegen Gleichgeschlechtlichkeit einzuwenden. Man ist wie man ist. Was mir aber ziemlich auf den Sack ging, und warum ich dann doch nach einem Stein ausschauh gehalten habe, war die Tatsache, dass die beiden so schiach (hässlich) waren. Die Größere von beiden sah aus wie der Phil Tayler und die Kleinere ging wie die Judith Buttler mit einem Kreuzbandriss. Die waren weder Fisch noch Fleisch sondern zeimlich Quer. Habe ich schon erzählt dass ich einmal neben einer hochschwangeren Lesbe gesessen bin, die das notwendige Sperma von einem schwulen Freund hatte. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Ein paar Wochen später hat sie dann ihr Kind bekommen. Sah zu Beginn nicht gut aus für das Baby. Die befürchteten einen Dachschaden. Kurz hatte ich wirklich Angst dass ich schuld daran war.
19:07 Abendgestaltung wie Gestern. Kurz von Kuba geträumt, mit offenen Augen. Danach einen Pickel am Rücken, an recht unzugängiger Stelle entdeckt. Kurz mit dem Gedanken gespielt eine Hure anzurufen damit sie mir den scheiß Pickel ausdrückt. Wieder verworfen. Das ganze Leben.
24.12
12:23 Die Kassiererin im Supermarkt wünscht mir frohe Feiertage, per Handschlag. Ich lächle freundlich zurück und wünsche ihr ebenso freundlich eine frohe Weihnacht. Die Kassiererinnen stehen auf mich weil ich ihnen immer Trinkgeld gebe. Beträge werden immer aufgerundet. Dieses Cent Stück sehen so scheiße aus. Mit Cent Stücken will ich nichts zu tun haben. Cent Stücke sind mir zu spießbürgerlich. Und diese andauernde Fragerei der Kasslerinnen nach den Cent-Beträgen nervt. Also wird aufgerundet. Von der ewigen „haben sie eine Kundenkarte“ Fragerei habe ich mich auch freigekauft. Überallhin verfolgen sie einen mit dieser elendigen Kundenkarte-Fragerei. Manchmal sehe ich mich tot im Sarg unter der Erd liegen und ein Wurm sagt zum Anderen: „Hast du eine Kundenkarte?“. Danach eilte ich aus dem Supermarkt nach Hause um mir die Hand zu waschen. Die freundliche Frau sah fürchterlich verschnupft aus. Einen grippalen Infekt kann ich mir nicht erlauben. Grippe geimpft bin ich ja. Bei grippalen Infekten oder einer echte Grippestellen stellen meine Neuroleptika und Schlafmittel ihre Funktion ein. Ja nach zwanzig Jahren sagt man meine Neuroleptika. Ich schlafe dann nicht. Es ist die Hölle. Ich habe eine Ex die das einmal miterlebt hat. Eine Business –Lady, ziemlich hart im nehmen und auf Männer nicht besonders gut zu sprechen. Wir strandeten im Krankenhaus weil ich nur noch am Kotzen war. Da lag ich dann auf einer Liege, in irgendeinem Gang, neben anderen Kranken, die man auch im Gang abgestellt hatte. Es war so gegen drei Uhr morgens. Ich nickte weg. Nachdem ich die Augen wieder aufgerissen hatte, fragte ich sie wie lange ich geschlafen hätte. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. 5 Minuten sagte sie. Meine Augen sollen andauernd gezuckt haben. So etwas Krasses hatte sie noch nie gesehen. Diese Nacht im KH hatte ihren Blick auf mich völlig verändert. Der wurde viel nachsichtiger. Seit damals habe ich einen Stein bei ihr im Brett. Auf meinen Blick und sie hatte diese Nacht keine Auswirkungen.
13:30 Anruf meines Vaters. Der rief auch schon um 13:04 an. Aber da konnte ich noch nicht. Um 13:04 war ich noch zu unversöhnlich. Ich versuche meinen Vater aus meiner Unversöhnlichkeit und Wut heraus zu halten. So gut das halt geht. Der ist 73 bis 74. Die Hölle eines tobenden Kleinbürgers will ich ihm ersparen. Gelingt mir schon seit vielen Jahren ganz gut. Außerdem ein wenig Schmerz kann man schon auf sich und mit sich nehmen. Irgendeinen Sinn muss der Tod vom jungfräulich geborenen Schreiner aus Nazareth doch haben. Wir plauderten über meine Katze, Tierliebe, Tierärzte, tierliebende Ärzte, geldgeile Tierärzte, erpresserische Tierärzte, moralisierende geldgeile Tierärzte, Tierärzte, die von allem ein wenig sind, Frauen die sich ihre Muschis von einem Hund lecken lassen, der gerade beim Tierarzt war, (die reine Wahrheit) das Wetter, seine Gesundheit und den Tod von der Frau Meier. Weiß nicht ob man ihren Namen mit ai oder es schreibt. Die Frau Mai/eier soll angeblich schräg gegenüber von uns einen Bungalow bewohnt haben. 94 ist sie geworden. Ihr Mann war schon vor Jahren abgekratzt. Ich fragte meinen Vater ob er sie besser kannte. Negativ. Er kannte die Frau M. nur als „Grüß Gott“. Ich fragte ihn ob er sie auch als „Grüß Gott Frau Mai/er“ kannte. Wieder negativ. Daraufhin ich:“Na dann war eure Beziehung doch nicht so eng wie ich dachte“. A bisserl Glatteis tut ihm doch gut, da bleibt er fit. Danach weihte ich ihn noch über mein Vorhaben ein, das ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, es mit Elektroschocks zu versuchen. Die letzten 20 Jahre Krankheit/Schlaflosigkeit haben mich ausgelaugt und aufgezehrt. So wie Windows, von 8 auf 8,1 sagte ich zu ihm. Das Windowsproblem hatte er auch. Deswegen gefiel ihm dieser Gedanke. Ich sagte ihm dass ich maile werde, wie ich weiter vorzugehen gedenke. Wir wünschten uns frohe Weihnachten und legten auf.
Juhu mein traditionelles Weihnachten kann also beginnen.
Anmerkung: Gesprochenes wird unter Anführungszeichen gesetzt.
16:10 Mein Freund H.M. schreibt in einem Mail das er einen würdigen Australien Ersatz gefunden hat. Ab 29 Dez. fliegt er für 13 Tage nach Miami. Ich antwortete gut so. Nur nicht nachgeben. Er soll die Gegend abchecken für meine Flucht. Nicht in ein anderes Leben das nehme ich schon mit, aber in ein anderes Wetter. Deswegen auch mein Gedanke an Elektroschocks. Ohne Medikamente bin ich völlig aufgeschmissen. Ich will meine soziale Entwurzelung woanders und auf andere Art, vielleicht etwas unabhängiger, zu Ende leben. Kuba. Wir scherzen gerne über mögliche Weltzufluchtspunkten, weil er keinen rechten Weg in diese Welt findet (nicht finden will) und ich nicht heraus. Auf Kuba machen wir dann auf Gebrauchtwagen. Das ist der derzeitige Running-Gag. Jetzt wo der Barack, schrieb ich, dem Raul die Hand geschüttelt hat. Was glaubst du, was wir da alles an Ramsch an die Frau und den Mann bringen könnten. So wie bei uns in den frühen 50ziger. Gründen wir eine, 1 Dollar-Läden Dynastie. Nur bevor wir dort eine Lizenz zum Einführen von Krempel kriegen, entdeckt natürlich die alte Nomenklatura den Kapitalismus. Wird da der Rubel rollen. Über die toten Köpfe der Castros hinweg, in eine goldene, Zukunft, die sich ein paar Gringos untereinander ausschnapsen werden. 17:45 H.M. antwortet hahaha! Hört sich gut an. Wir werden sehen! Hat er aber alles kleingeschrieben.
17:59 in der Zeitung habe ich heute unter anderem gelesen das ein Bienenstaat im Grunde ein Polizeistaat ist. Natürlich nicht aus der Sicht einer Biene betrachtet. Manche Arbeiterinnen stand da, nehmen sich hin und wieder die Freiheit heraus und legen Eier, woraufhin sie und ihre Brut umgehend umgebracht werden. Entweder von den Königin oder den Ordnungskräften. Ich fragte mich oder W. Shakespeare in seiner Freizeit nicht Imker war.
Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen vom H.Ch. Andres hatten sie auch in der Zeitung abgedruckt. Sehr schön. Während ich das Märchen las hatte ich so ein Gefühl als ob mein Mund voller Blut war. Ich bin schnell ins Bad. Aber da war nichts. Als ich mich wieder hinsetzte war ich mir sicher das dieses Haus gleich einstürzten würde. Das geht schon seit Wochen so. Ich wollte schon ein Schild an der Haustür anbringen. „Wegen Einsturzgefahr gesperrt“.
18:24 Wie jedes Jahr habe ich einen rohen Fisch abgepackt aus dem Fenster geschmissen. Dieses Jahr ein Pengasius-Filet in irgendeiner ekligen Sauce vom Hofer/Aldi. Normal schmeiße ich den Fisch immer genau um 18:30 aus dem Fenster. Immer verkehrt zum Fenster stehend über die echte Schulter nach links.
18:48: Training. Ohne besonderen Vorkomnisse. Wegen Weihnachten nicht auf einer Pornoseite herum-gelungert. Ist Tradition bei mir. Was wird sich den das leibe Christkindl denken, wenn es sich vielleicht verfliegt und bei mir reinschneit, wenn ich mit herunter gelassener Hose aufmache.
21:05 Fertig mit der Welt und dem Abendessen. Es gab Fleisch und Backrohrpommes. Fleisch, weil der Fisch ja wie jedes Jahr, verpackt aus dem Fenster geflogen ist. Falls sie das mit Fisch, verkehrt zum Fenster stehend und über die rechte Schulter nach links, selber einmal ausprobieren möchten, lade ich ein Video auf Wikileaks hoch. Kategorie/Jackass für Alte. Natürlich nur wenn die Nachfrage nach der korrekten Durchführung entsprechend hoch ist. Anmerkung: Backpapier. Ich bin ein Fan von Backpapier mit Antihaftbeschichtung. Hätte ich die Wahl zwischen Flaschenverschluss oder Backpapier-Produzent, natürlich mit Antihaftbeschichtung, ich würde eher zum Backpapier-Produzentenleben tendieren. Obschon ich zu Flaschenverschlüsse ein ausgesprochen enges Verhältnis habe. Die Korken habe ich früher einfach reingedrückt. Weiterer Ablauf des Abends:
22:25 Bullitt mit Steve McQueen. Ein Film für Erwachsene. Für die Jugend, die nicht mehr weiß wer Steve McQueen war. Der Steve war noch ein richtiger Hollywood Star. Der hat nicht zwanghaft versucht die Welt zu retten, um seinen ganz persönlichen Größenwahn zu befriedigen. Der war nicht so schräg drauf wie der Kaffeekapsel Georg (an sich mag ich den Georg ja) im Fall des Südsudan. Hätte sich der Gute wie es aussieht eh ersparen können. Oder wie die ich lieg auf einer 60000 seltenen Euro Matratze Angelina, die schon in Vorbestellung, die erste Weltraumweisen-Adoption in Auftrag gegeben hat. Ich darf ablästern, ich war jahrelang UNO-Soldat, immer vorderste Reihe, nie Nachschub. Das die Österreicher so beschissene Mandate hatten dafür kann ich nichts. Ich wäre überall hingegangen. Der Steve der wollte in seiner Freizeit (und im Film) einfach nur schnell Auto und Motorrad fahren. Hinter den Weibern war er natürlich auch her. Geraucht hat er auch wie ein Schlot und gesoffen und für die Rolle als Henri Charrières, kurz Papillon, wegen dem Schmetterling auf der Brust, (steht für Freiheit) im gleichnamigen Film, hätte er sich durchaus einen Oscar verdient gehabt. Da fällt mir ein dass die Nicole, diese deutsche Schlagerfrau, auch von einem Papillon gesungen hat. Papillon-Papillon-Papillon,flieg mit all meiner Liebe davon. Den Steve McQueen wird sie dabei aber eher nicht explizit im Sinn gehabt haben. Nehme ich mal an. Der Ralfi Siegel macht der noch immer auf Songcontest? Muss auch schlimm sein für den Ralfi, wenn eine Obsession, die einen im Grunde beherrscht, darauf hinaus läuft, das man noch einmal den Songcontest gewinnen möchte.
23:05 Einnahme meiner Neuroleptika. Dahindämmern bis 02:15.
02:15 spätestens 02:15 Einnahme des Schlafmittels. Auf dem Beipackzettel steht die Einnahme sollte nicht länger als 4 Wochen andauern. Das Zeug macht abhängig. Das heißt ich hätte im Jänner 1998 damit wieder aufhören sollen. „Ach fickt euch“.
11:25 „Entweder du folgst meine Anweisungen umgehend oder du kommst ins Katzenheim. Dort kannst dann einmal in dich gehen und über dich nachdenken. Kriegst einen schönen Käfig. Ist sicherlich sehr erstrebenswert so ein Käfigleben im Alter. Und dann sitzt du da neben all den anderen Käfigkatzen, die auch in sich gegangen sind und kriegst Bluthochdruck“. Wie am Vortag. Imitation von kleinbürgerlichen Tugendwächtern. Findet er auch ganz lustig. Noch lustiger findet er es wenn ich ihn sprachlich seine Eingeweide herausreiße und dann seine Gallenblase kurz anbrate und auch sonst alle Innereien auffresse. Dann schnurrt er immer. Danach staubgesaugt und gelesen.
16:24 hab mir gestern die letzte Folge der 1246 Staffel von Grey`s Aanatomy angesehen. Sau komisch. In der Serie muss ja immer alles fürchterlich überhöht und zugespitzt werden. Ein dramatischer Höhepunkt jagt den Nächsten. Anders funktioniert die Serie dramaturgisch nicht, weil das Krankenhaus an sich eher ein Ort ist der Ruhe produziert. Kranke sollen sich ja eher schonen. Was diese Grey und ihre Kollegen schon alles an Ungemach durchleben mussten. Ganz schlimm. Ich hätte mich da schon längst beurlauben lassen. Als Arzt und Schauspieler. Der wohlverdiente Urlaub des Serienschauspielers ist ja der Serientod. Ich wäre schon in der zweiten Folge der 1. Staffel gegen einen Bus gelaufen. In der Folge, der Sturm, lag die Grey, nach einer Geburt mittels Kaiserschnitt, mit offener Wampe auf dem OP-Tisch und leitete ihren Knecht, den Chirurgen in Ausbildung an, wie er ihre Blutung operativ stoppen sollte, weil sie eine Folge zuvor auf die Fresse und im Zuge des Sturzes, unglücklich, natürlich nur scheinbar unglücklich, auf die Wampe gefallen war. Der Strom war auch weg, Nicht einmal das Notstromaggregat funktionierte. Der Notrstromaggregatbevollmächtige war umgekippt. Herzinfarkt oder so. Ich schau die Serie ja eher wegen der vielen Frauen. Während der Knecht am Versagen war und die latente Gefahr bestand, das die Grey ihr Leben endgültig aushauchen würde und nur noch die schwer traumatisierte Miranda , eine spitzen Allgemeinchirurgin, die Grey retten konnte, kam mir der Slavoj Žižek in den Sinn. Der hätten den offenen Bauch der Grey, sicher als Allegorie auf den Untergang des Kapitalismus gedeutet, der zwar weiß wie die Rettung in der Theorie funktioniert, doch an der Umsetzung scheitert, wenn nicht eine gesellschaftlich unterdrückte Minderheit, den historischen Rassismus überwinden usw. Als sich die Folge ihren wohlverdienten Ende zuneigte, sagt die deutsche Stimme der Grey, dass jeder Sturm mal ein Ende hat. Und dann kommt der Drang, dachte ich mir. Der Harndrang.
17:12 Der neue Wiener Hauptbahnhof, früher Südbahnhof, ist noch nicht eröffnet, schon hat eine/r in der S-Bahn, die unten durch führt, „ich bin Gott“, auf eine Wand geschmiert. An sich bin ich ja ein Liebhaber und Befürworter von Graffitis. Aber dieses „Gott ist tot“, oder „ich bin Gott“ Gefasel, an öffentlich gut einzusehenden Liegenschaften, geht mir schon seit Jahren gehörig auf die Nerven. Kritzeln großartig „ich bin Gott“ an eine Mauer, aber zu Hause müssen sie dann um spätestens 22:30 den PC ausmachen, weil nächsten Tag Schule ist. Das nervt. Dieser Gott von denen die da andauernd schreiben, ist aber auch wirklich zu bemitleiden. Dem ergeht es im Grunde wie der Katze vom Schrödinger. Dabei bekommt es den Leuten, die unbedingt Gott sein müssen, überhaupt nicht gut. Hab das Video von der Frau Josephine W. gesehen. Die war ja völlig außer sich. Von der Bürde dieses schweren Amtes, zu ganz eigenartigen Bewegungen genötigt. Eine Nummer kleiner hätte es sicher auch getan. Wie „ich bin Papst“ oder „ich bin die heilige Mutter Gottes“. Gut um als heilige Mutter Gottes ertragreich rüber zu kommen, hätte sie müssen schwanger sein. Eine schwanger Feme. Klingt nach Schweinebraten aus Tofu.
17:23 Die höchste Dichte an Rollstühlen weltweit gibt es wahrscheinlich in Lourdes.
17:28 Depressionen. Mir ist eingefallen, nein aufgefallen, dass die Fachleute Depressionen, immer so mechanisch, völlig umspannend beschreiben. Da ich ja seit meiner frühen Jugend bipolar bin, früher manisch-depressiv, habe ich mit Depressionen jeder Menge Erfahrungen gemacht und mache die noch immer. In den letzten 30 Jahren, war ich Daumen mal Pi, gut 10 Jahre und 1399 Tage depressiv verstimmt. Und mir ist klargeworden, eine endogene/schwere Depression, muss man sich so vorstellen, als ob man nur mit einem Messer bewaffnet, in unbekannter Wildnis ausgesetzt wird. Ein schwer depressiver Mensch führt immer einen Kampf auf Leben und Tod. Die Wildnis ist halt die Depression. Eine schwere Depression ist immer purer Überlebenskampf, weil die Depression einen ja umbringen will. Nur diesen Kampf sieht man nicht sofort, weil ein Depressiver meistens nur blöd und verloren in der Welt herumsteht oder traurige Sachen über sich erzählt. Dabei ist der gerade unter Wölfen. Grad vor ein paar Tagen habe ich eine Notiz geschrieben. Psychotherapie steht da, führt dazu dass man nicht mehr die ganze Welt umbringen will, sondern nur noch sich selbst. Welch zivilisatorischer Meilenstein.
17:54 Noch etwas zu diesem Thema. Unlängst im B-Verein. Ich bin nur noch ganz selten im Verein und wenn, dann nur wegen meines Freundes H.M. Ich war jahrelang sein Coach. Unser Altobmann schrieb immer dass der H.M. die Nummer 14 Österreichs sei. Das war dem H.M. immer fürchterlich peinlich. Ich scherzte dann immer, dass ich ihn in einer Randsportart zur Nummer 14 Österreichs gemacht habe. So auf Boris Becker für die ganz Armen. Ein altehrwürdiges Vereinsmietglied, sein Sohn ist einer der Stars, erzählte mir von seinem Unglück mit dem Knie. Meniskus durch. So wie Heteros, die sich für ziemlich männlich halten,über ein Unglück oder eine Verletzung halt zu sprechen pflegen. Halb Schmerzensmann/halb Hero. Gut zehn Minuten habe ich ihm mit Empathie zugehört. Sein Bild das er sich von mir geschnitzt hat, führte dazu dass er in seinen Ausführungen, mehr Hero als Schmerz war. Er hält mich für einen ziemlich harten Hund. Ich gehe ja andauernd in diese harte Hund-Falle, die andere für mich auslegen. Offen Leiden habe ich nicht gelernt. Das habe ich nicht gewollt, das ist mir zugestoßen. Später am Abend nachdem das Match der 1.Mannschaft zu Ende war, saßen wir in der Kantine und wir kamen aufs Alter zu sprechen. Ich war depressiv, in einem wenig erbaulichen Zustand. Also ließ ich der Depression freien Lauf und verkündete, dass das Alter scheiße sei, ein Gemetzel wie von Philip Roth vorausgesagt, zu nichts nutze, außer dem Tod willenlos aus der Hand zu fressen. Wie wir dazu kamen weiß ich nicht mehr, aber irgendwann sagte ich, dass ich schon mein Leben lang unglücklich sei. Der Mann mit dem kaputten Knie brach die Konversation umgehend und angewidert ab. Männer, die von anderen Männern, zu harte Hunde verklärt werden, dürfen einfach nicht aus ihrer vorgesehenen Rolle fallen. Das wird nicht geduldet Meinen Aufprall auf dem Boden habe dann nur noch ich gespürt. Tat höllisch weh. Aber wie besagt ein Sprichwort: "Was dich nicht umbringt macht dich härter. Und nur die Harten kommen durch und von denen auch nur 5%.(mein vater)
18:19 Die Frau aus dem Text „Pyramidenspiel der Herzen“, hatte mir mal ihr Herz geschenkt. Ein ¼ Jahrhundert ist seit der damaligen Schenkung vergangen. In diesen 25 Jahren hat sie mich nie ganz vergessen. Ich lebte in ihrer Erinnerung und die wollte ich ihr nicht nehmen. Warum auch. Es war ihre Erinnerung. Wenn ihr das Leben das sie führte, beim Hals heraushing, kam ich ins Spiel. So zumindest mein Eindruck. Ich war so eine Art Flucht, kurze Ausflucht in eine andere Welt, die nur in ihrer Vorstellung oder Phantasie existierte. Artig und aus Dankbarkeit das sie mir einmal ihr Herz geschenkt hatte, schrieb ich ihr dann zurück. Ihr Edelweiß lehnt heute noch am PC-Lautsprecher. Ende Oktober, ihr derzeitiger Ehemann hatte in der Bundeshauptstadt eine Prüfung abzulegen, wollte sie mich unbedingt wiedersehen. Ich sagte zu. Dabei wusste ich schon im Vorhinein, dass sie uns das nicht hätte antun sollen. Vor allem ihr nicht. Ich war nie ein guter Kandidat.
18:29 Musiker sind wirklich arme Schweine. Egal wie alternative und verwegen sie daherkommen. Die Red Hot Chili Peppers. Ich weiß nicht mehr welches Lied es war, aber ein Song der RHPC wurde beim Einmarsch der Angela Merkel, bei einer Wahlveranstaltung oder einem Parteitag abgespielt. Mich würde so ein Vorgang in tiefe Verzweiflung stürzen. Da gibst du dein Herzblut, holst alles an dir raus und endest dann doch als Fahrstuhlhintergrundgeduddle im Gebäude eines Versicherungskonzerns. Im Radio läuft gerade Sweet Child O' Mine von den Guns N’ Roses. Der Rock ’n’ Roll ist auch am Aussterben. Unwiderruflich. Hiermit schließe ich das Weihnachtsstenogramm. Die heutige Abendgestaltung unterscheidet sich nicht merklich von den anderen Weihanchtsfesttagen. So klingt der Sound of Silence eines SZ/Außenseiters in den mittleren Jahren.
18:43 „Kätzchen wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“.
25.12
Wie am Tag zuvor wird alles laut Ausgesprochene unter Anführungszeichen gesetzt.
Genaue Zeitangabe ist nicht möglich weil ich träumte. Früher Vormittag, Eine Frau öffnete eine Wohnungstür, nur einen Spalt weit. Ich kann nicht sagen dass ich unbedingt zu ihr rein wollte oder ob sie mich rein bitten würde. Trotzdem schob ich meine Hand durch den Türschlitz zwischen ihre Beine und surfte auf einer Welle der Erregung hoch bis zum gelobten Land. Halleluja. Mir gefiel das weil die Lady kein Höschen trug. Ich stehe überhaupt auf Frauen die kein Höschen tragen. Natürlich nicht jetzt im Winter. So eine weibliche Blase ist ja schnell einmal entzündet und dann hat man(n) den Scherben auf.
11:30 „Wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“. Das sage ich andauernd zu meinem Kater. Kleinbürgerliche Tugendwächter wie meine UM2 redeten früher andauernd so. Ich mach das so gerne nach. Ich find da ziemlich komisch und der Kater auch.
12:00 bis 16:45 Die Küche geputzt und gelesen. Schizophrene werden ja oft von ganz seltsamen Gedanken okkupiert. Während ich gestern mein Fleisch aß, sagte mir mein Kopf, dass ich den rechten Oberschenkel von der Faye Dunaway esse. Und dann lachte der Kopf. Hahaha das ist der rechte Oberschenkel von der Faye Dunaway. Die Faye war mal eine ziemlich gute und angesagte Schauspielerin. Bonny und Clyde, Barfly, Network usw. Ist schon ein paar Wochen her. Wer bitte will an heilig Abend schon den rechten Oberschenkel von der Faye verspachteln. Ich nicht. Die Dame ist ja auch schon im schönen Alter. Während des Putzens war ich mir ziemlich sicher, dass das Haus einstürzen wird, wenn ich nicht die blaue Kaffeetasse vor der grünen Kaffeetasse abwasche. Kurz dachte ich dass jemand im Gang steht und mit einer Schrottflinte auf mich zielt. Während ich das schreibe spiele ich Neuronation um nicht an Demenz zu erkranken. Nicht das ich wirklich daran glaube. Ach ja im Radio hat der Papst seinen Segen gesprochen. Da habe ich kurz den Bodenfetzen weggelegt. Weil wie sieht denn das aus. Hahahaha.
17:02 Die erste apostolische Reise hat den Papst Franziskus ja an das Ende oder Beginn Europas, nach Lampedusa geführt. Dort hat er dann für die schiffbrüchigen Opfer gebetet und die Gleichgültigkeit der Globalisierung, nein die Globalisierung der Gleichgültigkeit angeprangert. Wenn der Chefe der Katholiken in seiner ganzen Wirkungsmächtigkeit dort einschreitet, dachte ich mir, dann wird Lampedusa sicher zu einem anderen, etwas weniger gleichgültigen Ort. Vor ein oder zwei Wochen, hat italienische TV-Sender "RAI 2", ein Video veröffentlicht, auf dem Dutzende Lampedusa-Flüchtlinge zu sehen sind, die nackt in einem Hof stehen und mit Desinfektionsmitteln abgespritzt werden. Und dem Barack Obama wirft man vor das der nur ein Dampfplauderer ist. Habe ich schon erzählt dass der Phil Tayler, genannt „The Power“, bei der Dart-WM in der zweiten Runde ausgeschieden ist. Eine Riesensensation, das ist so als ob Wiener Neustadt die Bayern schlägt, wenn die mit der ersten Garnitur spielen. Einer unserer Running-Gags zwischen den H.M. und mir ist der Tom Starke. Ersatztormann bei den Bayern. Der hat alles was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt gewonnen. Und das einfach im Sitzen. Ein großer Held. Da fällt mir ein, der Phil könnte doch nach Lampedusa fahren und dort einmal nach dem Rechten sehen. Zeit hätte er jetzt ja. Wär schon lustig. Weil die weltweite Dart-Elite ist ja recht wohl bleibt. Die sehen alle aus wie der Faxe aus Wicky oder der Obelix. Wenn der Phil neben so einem ausgehungerten Südsudanesen steht, der früher von den Dschandschawid-Milizen geflüchtet ist und jetzt von den Lou-Nier, weil er ein Murie ist, (das sind Stämme) oder weil er ein fremdes Weib begattet hat, dann denkt der ausgehungerte Südsudanese vielleicht etwas differenzierter über den Nordsudan.
17:37 Syrien. Vor allem die Syrer. Die sind aus meinem Gedächtnis verschwunden. Beinahe spurlos. Früher gab es syrische Gräber in meinem Kopf und Ärzte die unter schwierigsten Bedingungen ihrem Tag und Nachtwerk nachgingen. Ich meinem Kopf gab es syrische Mütter deren Brüste keinen Milch mehr produzierten. In meinem Kopf gab es Sandsackstellungen und Schleichwege, Waffentransporte, zerschossene Häuser und kaputte Fernseher die auf der Straße lagen. Flüchtlingsströme gaben es auch. Die führten von der rechten bis zur linken Hirnhälfte. Manchmal habe ich den Assad erschossen oder dabei zugesehen wie seine Nase anwuchs vor lauter Lügen. Heute ist alles weg, wie ausradiert. Ich habe dieses Land aufgegeben. Wie leicht das geht. Man geht einfach nicht mehr zur Post um das selbstgebackene Weihnachtsgepäck zu verschicken.
18:01 Liebeskomödien. Wir Europäer kriegen das einfach nicht so gut hin wie die Amis. Die amerikanischen Liebes oder Beziehungskomödien sind einfach besser. Wir können nur Drama. Letztes habe ich den Film, „Immer Ärger mit 40“ gesehen. Was soll ich sagen. Der war wirklich gut. Sau gute Unterhaltung. Serien können wir auch nicht so gut. In den amerikanischen Filmen und Serien sind auch die Lesben/Schwule immer so fesch. Damit meine ich ältere Frauen wie die Julie Moore oder die Annette Benning in „The Kids Are All Right“. In Grey’s Anatomy sind die Lesben auch so fesch und sympathisch. Letztens gab es da einen lesbischen Seitensprung zu bestaunen. Sehr schön. Bei uns sind meistens nur die jungen Lesben schön wie z.B. in La Vie d’Adèle. Der Film hat in Cannes heuer die Palme gewonnen. Vor ein paar Tagen im Supermarkt, der befindet sich im 20. Wiener Gemeindebezirk, stand ein lesbisches Pärchen vor mir an der Kassa. Die haben, ihre sexuelle Gesinnung, ein Scherz, ihre Beziehung offen ausgelebt. Dass die das offen ausgelebt haben, hat mich nicht im Geringsten gestört. Wer bin ich um über andere zu richten. Ich habe nichts gegen Gleichgeschlechtlichkeit einzuwenden. Man ist wie man ist. Was mir aber ziemlich auf den Sack ging, und warum ich dann doch nach einem Stein ausschauh gehalten habe, war die Tatsache, dass die beiden so schiach (hässlich) waren. Die Größere von beiden sah aus wie der Phil Tayler und die Kleinere ging wie die Judith Buttler mit einem Kreuzbandriss. Die waren weder Fisch noch Fleisch sondern zeimlich Quer. Habe ich schon erzählt dass ich einmal neben einer hochschwangeren Lesbe gesessen bin, die das notwendige Sperma von einem schwulen Freund hatte. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Ein paar Wochen später hat sie dann ihr Kind bekommen. Sah zu Beginn nicht gut aus für das Baby. Die befürchteten einen Dachschaden. Kurz hatte ich wirklich Angst dass ich schuld daran war.
19:07 Abendgestaltung wie Gestern. Kurz von Kuba geträumt, mit offenen Augen. Danach einen Pickel am Rücken, an recht unzugängiger Stelle entdeckt. Kurz mit dem Gedanken gespielt eine Hure anzurufen damit sie mir den scheiß Pickel ausdrückt. Wieder verworfen. Das ganze Leben.
24.12
12:23 Die Kassiererin im Supermarkt wünscht mir frohe Feiertage, per Handschlag. Ich lächle freundlich zurück und wünsche ihr ebenso freundlich eine frohe Weihnacht. Die Kassiererinnen stehen auf mich weil ich ihnen immer Trinkgeld gebe. Beträge werden immer aufgerundet. Dieses Cent Stück sehen so scheiße aus. Mit Cent Stücken will ich nichts zu tun haben. Cent Stücke sind mir zu spießbürgerlich. Und diese andauernde Fragerei der Kasslerinnen nach den Cent-Beträgen nervt. Also wird aufgerundet. Von der ewigen „haben sie eine Kundenkarte“ Fragerei habe ich mich auch freigekauft. Überallhin verfolgen sie einen mit dieser elendigen Kundenkarte-Fragerei. Manchmal sehe ich mich tot im Sarg unter der Erd liegen und ein Wurm sagt zum Anderen: „Hast du eine Kundenkarte?“. Danach eilte ich aus dem Supermarkt nach Hause um mir die Hand zu waschen. Die freundliche Frau sah fürchterlich verschnupft aus. Einen grippalen Infekt kann ich mir nicht erlauben. Grippe geimpft bin ich ja. Bei grippalen Infekten oder einer echte Grippestellen stellen meine Neuroleptika und Schlafmittel ihre Funktion ein. Ja nach zwanzig Jahren sagt man meine Neuroleptika. Ich schlafe dann nicht. Es ist die Hölle. Ich habe eine Ex die das einmal miterlebt hat. Eine Business –Lady, ziemlich hart im nehmen und auf Männer nicht besonders gut zu sprechen. Wir strandeten im Krankenhaus weil ich nur noch am Kotzen war. Da lag ich dann auf einer Liege, in irgendeinem Gang, neben anderen Kranken, die man auch im Gang abgestellt hatte. Es war so gegen drei Uhr morgens. Ich nickte weg. Nachdem ich die Augen wieder aufgerissen hatte, fragte ich sie wie lange ich geschlafen hätte. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. 5 Minuten sagte sie. Meine Augen sollen andauernd gezuckt haben. So etwas Krasses hatte sie noch nie gesehen. Diese Nacht im KH hatte ihren Blick auf mich völlig verändert. Der wurde viel nachsichtiger. Seit damals habe ich einen Stein bei ihr im Brett. Auf meinen Blick und sie hatte diese Nacht keine Auswirkungen.
13:30 Anruf meines Vaters. Der rief auch schon um 13:04 an. Aber da konnte ich noch nicht. Um 13:04 war ich noch zu unversöhnlich. Ich versuche meinen Vater aus meiner Unversöhnlichkeit und Wut heraus zu halten. So gut das halt geht. Der ist 73 bis 74. Die Hölle eines tobenden Kleinbürgers will ich ihm ersparen. Gelingt mir schon seit vielen Jahren ganz gut. Außerdem ein wenig Schmerz kann man schon auf sich und mit sich nehmen. Irgendeinen Sinn muss der Tod vom jungfräulich geborenen Schreiner aus Nazareth doch haben. Wir plauderten über meine Katze, Tierliebe, Tierärzte, tierliebende Ärzte, geldgeile Tierärzte, erpresserische Tierärzte, moralisierende geldgeile Tierärzte, Tierärzte, die von allem ein wenig sind, Frauen die sich ihre Muschis von einem Hund lecken lassen, der gerade beim Tierarzt war, (die reine Wahrheit) das Wetter, seine Gesundheit und den Tod von der Frau Meier. Weiß nicht ob man ihren Namen mit ai oder es schreibt. Die Frau Mai/eier soll angeblich schräg gegenüber von uns einen Bungalow bewohnt haben. 94 ist sie geworden. Ihr Mann war schon vor Jahren abgekratzt. Ich fragte meinen Vater ob er sie besser kannte. Negativ. Er kannte die Frau M. nur als „Grüß Gott“. Ich fragte ihn ob er sie auch als „Grüß Gott Frau Mai/er“ kannte. Wieder negativ. Daraufhin ich:“Na dann war eure Beziehung doch nicht so eng wie ich dachte“. A bisserl Glatteis tut ihm doch gut, da bleibt er fit. Danach weihte ich ihn noch über mein Vorhaben ein, das ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, es mit Elektroschocks zu versuchen. Die letzten 20 Jahre Krankheit/Schlaflosigkeit haben mich ausgelaugt und aufgezehrt. So wie Windows, von 8 auf 8,1 sagte ich zu ihm. Das Windowsproblem hatte er auch. Deswegen gefiel ihm dieser Gedanke. Ich sagte ihm dass ich maile werde, wie ich weiter vorzugehen gedenke. Wir wünschten uns frohe Weihnachten und legten auf.
Juhu mein traditionelles Weihnachten kann also beginnen.
Anmerkung: Gesprochenes wird unter Anführungszeichen gesetzt.
16:10 Mein Freund H.M. schreibt in einem Mail das er einen würdigen Australien Ersatz gefunden hat. Ab 29 Dez. fliegt er für 13 Tage nach Miami. Ich antwortete gut so. Nur nicht nachgeben. Er soll die Gegend abchecken für meine Flucht. Nicht in ein anderes Leben das nehme ich schon mit, aber in ein anderes Wetter. Deswegen auch mein Gedanke an Elektroschocks. Ohne Medikamente bin ich völlig aufgeschmissen. Ich will meine soziale Entwurzelung woanders und auf andere Art, vielleicht etwas unabhängiger, zu Ende leben. Kuba. Wir scherzen gerne über mögliche Weltzufluchtspunkten, weil er keinen rechten Weg in diese Welt findet (nicht finden will) und ich nicht heraus. Auf Kuba machen wir dann auf Gebrauchtwagen. Das ist der derzeitige Running-Gag. Jetzt wo der Barack, schrieb ich, dem Raul die Hand geschüttelt hat. Was glaubst du, was wir da alles an Ramsch an die Frau und den Mann bringen könnten. So wie bei uns in den frühen 50ziger. Gründen wir eine, 1 Dollar-Läden Dynastie. Nur bevor wir dort eine Lizenz zum Einführen von Krempel kriegen, entdeckt natürlich die alte Nomenklatura den Kapitalismus. Wird da der Rubel rollen. Über die toten Köpfe der Castros hinweg, in eine goldene, Zukunft, die sich ein paar Gringos untereinander ausschnapsen werden. 17:45 H.M. antwortet hahaha! Hört sich gut an. Wir werden sehen! Hat er aber alles kleingeschrieben.
17:59 in der Zeitung habe ich heute unter anderem gelesen das ein Bienenstaat im Grunde ein Polizeistaat ist. Natürlich nicht aus der Sicht einer Biene betrachtet. Manche Arbeiterinnen stand da, nehmen sich hin und wieder die Freiheit heraus und legen Eier, woraufhin sie und ihre Brut umgehend umgebracht werden. Entweder von den Königin oder den Ordnungskräften. Ich fragte mich oder W. Shakespeare in seiner Freizeit nicht Imker war.
Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen vom H.Ch. Andres hatten sie auch in der Zeitung abgedruckt. Sehr schön. Während ich das Märchen las hatte ich so ein Gefühl als ob mein Mund voller Blut war. Ich bin schnell ins Bad. Aber da war nichts. Als ich mich wieder hinsetzte war ich mir sicher das dieses Haus gleich einstürzten würde. Das geht schon seit Wochen so. Ich wollte schon ein Schild an der Haustür anbringen. „Wegen Einsturzgefahr gesperrt“.
18:24 Wie jedes Jahr habe ich einen rohen Fisch abgepackt aus dem Fenster geschmissen. Dieses Jahr ein Pengasius-Filet in irgendeiner ekligen Sauce vom Hofer/Aldi. Normal schmeiße ich den Fisch immer genau um 18:30 aus dem Fenster. Immer verkehrt zum Fenster stehend über die echte Schulter nach links.
18:48: Training. Ohne besonderen Vorkomnisse. Wegen Weihnachten nicht auf einer Pornoseite herum-gelungert. Ist Tradition bei mir. Was wird sich den das leibe Christkindl denken, wenn es sich vielleicht verfliegt und bei mir reinschneit, wenn ich mit herunter gelassener Hose aufmache.
21:05 Fertig mit der Welt und dem Abendessen. Es gab Fleisch und Backrohrpommes. Fleisch, weil der Fisch ja wie jedes Jahr, verpackt aus dem Fenster geflogen ist. Falls sie das mit Fisch, verkehrt zum Fenster stehend und über die rechte Schulter nach links, selber einmal ausprobieren möchten, lade ich ein Video auf Wikileaks hoch. Kategorie/Jackass für Alte. Natürlich nur wenn die Nachfrage nach der korrekten Durchführung entsprechend hoch ist. Anmerkung: Backpapier. Ich bin ein Fan von Backpapier mit Antihaftbeschichtung. Hätte ich die Wahl zwischen Flaschenverschluss oder Backpapier-Produzent, natürlich mit Antihaftbeschichtung, ich würde eher zum Backpapier-Produzentenleben tendieren. Obschon ich zu Flaschenverschlüsse ein ausgesprochen enges Verhältnis habe. Die Korken habe ich früher einfach reingedrückt. Weiterer Ablauf des Abends:
22:25 Bullitt mit Steve McQueen. Ein Film für Erwachsene. Für die Jugend, die nicht mehr weiß wer Steve McQueen war. Der Steve war noch ein richtiger Hollywood Star. Der hat nicht zwanghaft versucht die Welt zu retten, um seinen ganz persönlichen Größenwahn zu befriedigen. Der war nicht so schräg drauf wie der Kaffeekapsel Georg (an sich mag ich den Georg ja) im Fall des Südsudan. Hätte sich der Gute wie es aussieht eh ersparen können. Oder wie die ich lieg auf einer 60000 seltenen Euro Matratze Angelina, die schon in Vorbestellung, die erste Weltraumweisen-Adoption in Auftrag gegeben hat. Ich darf ablästern, ich war jahrelang UNO-Soldat, immer vorderste Reihe, nie Nachschub. Das die Österreicher so beschissene Mandate hatten dafür kann ich nichts. Ich wäre überall hingegangen. Der Steve der wollte in seiner Freizeit (und im Film) einfach nur schnell Auto und Motorrad fahren. Hinter den Weibern war er natürlich auch her. Geraucht hat er auch wie ein Schlot und gesoffen und für die Rolle als Henri Charrières, kurz Papillon, wegen dem Schmetterling auf der Brust, (steht für Freiheit) im gleichnamigen Film, hätte er sich durchaus einen Oscar verdient gehabt. Da fällt mir ein dass die Nicole, diese deutsche Schlagerfrau, auch von einem Papillon gesungen hat. Papillon-Papillon-Papillon,flieg mit all meiner Liebe davon. Den Steve McQueen wird sie dabei aber eher nicht explizit im Sinn gehabt haben. Nehme ich mal an. Der Ralfi Siegel macht der noch immer auf Songcontest? Muss auch schlimm sein für den Ralfi, wenn eine Obsession, die einen im Grunde beherrscht, darauf hinaus läuft, das man noch einmal den Songcontest gewinnen möchte.
23:05 Einnahme meiner Neuroleptika. Dahindämmern bis 02:15.
02:15 spätestens 02:15 Einnahme des Schlafmittels. Auf dem Beipackzettel steht die Einnahme sollte nicht länger als 4 Wochen andauern. Das Zeug macht abhängig. Das heißt ich hätte im Jänner 1998 damit wieder aufhören sollen. „Ach fickt euch“.
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