Dienstag, 22. Oktober 2013
"Das Geburtstagskartendilemma"
der imperialist, 18:38h
Für meinen Vater zum 73siebzigsten.
73. Für den 73siebzigten hat die Geburtstagkartenbranche wenig übrig. 73 zu werden interessiert die Geburtstagkartenbranche nicht. 10, 18, 30, 40, 50, 60, 70 und dann wieder 75 macht für die GB Sinn. 77 geht auch. Allein schon deswegen bitte ich dich mindestens 80 zu werden. 80 ist das unterste Minimum, weil die GB erst für die 80jährigen, wieder einigermaßen geschmackvolle Geburtstagkarten auf den Markt der Geburtstage wirft. Unter 75 gibt sich die GB nicht besonders viel Mühe. Farblich und Inhaltlich machen die keinen Unterschied ob man jetzt 70 oder 18 geworden ist. Die kleben einfach nur eine andere Zahl drauf. Im Grunde lässt die GB, die 18 und 70jährigen einfach durch ein und dieselbe Maschine rattern. Das ist ein Skandal. Ich halte das für einen Skandal. Meiner Einschätzung nach macht es doch einen gewaltigen Unterschied ob man Erinnerungen abstaubt oder seine Träume mir Euphorie einfettet. Mein eigentliches Geburtstagsgeschenk ist, dass ich buchstäblich den ganzen 20. Wiener Gemeindebezirk nach einer einigermaßen geschmackhaltigen GK absuchte, mit der 73 drauf. War nicht auszutreiben. Im 20 Bezirk scheint es keine 73jährigen zu geben. Erst der 75ziger wird in der Brigittenau wieder in Serie angeboten. Ich wollte schon eine 70ziger Karte und eine 3jährigen Karte zusammenkleben. Aber des schaut irgendwie sonderbar aus. Schau das gesund bleibst wenn es irgendwie geht. Dieses Jahr bist ja mehr blind als sehend gewesen. Ich kann so Einschränkungen einigermaßen richtig einschätzten, weil ich war ja auch das halbe Jahr, wenn ich es grob zusammenrechne, in meinen Möglichkeiten ein wenig limitiert. Da wirklich Besserung dauerhaft ausbleibt, da kennt das Leben wenig Gnade, bin ich dazu übergegangen, die schlechten Tage einfach auszusitzen. Genaugenommen können mich die schlechten Tage am Arsch lecken. Treffe ich an schlechten Tagen auf Menschen und ihre Gebräuche, können mich deren Gebräche zwangsläufig ……….. Aber die guten Tage, die reite ich wie einen ungezähmten Gaul. Ich hoffe es geht in Ordnung wenn ich nicht anrufe, weil dann könnte ich ja diesen Text nicht schreiben, um dir zu erzählen, dass ich zu den Außerwählten gehöre, die in der Brigittenau deinen 73siebzigsten begehen. Bevor ich jetzt auf „Senden“ drücke, hebe ich feierlich einen Plastikbecher Radenska auf dich. Und alles in allem überwiegt bei mir die Dankbarkeit.
Natürlich habe ich eine Karte gefunden und verschickt. Nur ohne Jahr in Zahlen.
73. Für den 73siebzigten hat die Geburtstagkartenbranche wenig übrig. 73 zu werden interessiert die Geburtstagkartenbranche nicht. 10, 18, 30, 40, 50, 60, 70 und dann wieder 75 macht für die GB Sinn. 77 geht auch. Allein schon deswegen bitte ich dich mindestens 80 zu werden. 80 ist das unterste Minimum, weil die GB erst für die 80jährigen, wieder einigermaßen geschmackvolle Geburtstagkarten auf den Markt der Geburtstage wirft. Unter 75 gibt sich die GB nicht besonders viel Mühe. Farblich und Inhaltlich machen die keinen Unterschied ob man jetzt 70 oder 18 geworden ist. Die kleben einfach nur eine andere Zahl drauf. Im Grunde lässt die GB, die 18 und 70jährigen einfach durch ein und dieselbe Maschine rattern. Das ist ein Skandal. Ich halte das für einen Skandal. Meiner Einschätzung nach macht es doch einen gewaltigen Unterschied ob man Erinnerungen abstaubt oder seine Träume mir Euphorie einfettet. Mein eigentliches Geburtstagsgeschenk ist, dass ich buchstäblich den ganzen 20. Wiener Gemeindebezirk nach einer einigermaßen geschmackhaltigen GK absuchte, mit der 73 drauf. War nicht auszutreiben. Im 20 Bezirk scheint es keine 73jährigen zu geben. Erst der 75ziger wird in der Brigittenau wieder in Serie angeboten. Ich wollte schon eine 70ziger Karte und eine 3jährigen Karte zusammenkleben. Aber des schaut irgendwie sonderbar aus. Schau das gesund bleibst wenn es irgendwie geht. Dieses Jahr bist ja mehr blind als sehend gewesen. Ich kann so Einschränkungen einigermaßen richtig einschätzten, weil ich war ja auch das halbe Jahr, wenn ich es grob zusammenrechne, in meinen Möglichkeiten ein wenig limitiert. Da wirklich Besserung dauerhaft ausbleibt, da kennt das Leben wenig Gnade, bin ich dazu übergegangen, die schlechten Tage einfach auszusitzen. Genaugenommen können mich die schlechten Tage am Arsch lecken. Treffe ich an schlechten Tagen auf Menschen und ihre Gebräuche, können mich deren Gebräche zwangsläufig ……….. Aber die guten Tage, die reite ich wie einen ungezähmten Gaul. Ich hoffe es geht in Ordnung wenn ich nicht anrufe, weil dann könnte ich ja diesen Text nicht schreiben, um dir zu erzählen, dass ich zu den Außerwählten gehöre, die in der Brigittenau deinen 73siebzigsten begehen. Bevor ich jetzt auf „Senden“ drücke, hebe ich feierlich einen Plastikbecher Radenska auf dich. Und alles in allem überwiegt bei mir die Dankbarkeit.
Natürlich habe ich eine Karte gefunden und verschickt. Nur ohne Jahr in Zahlen.
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