Sonntag, 1. Januar 2012
Das Prinzip Hoffnung
Aus der Zeit als ich noch so richtig schön kaputt war.
Und nicht so oberflächlich fröhlich wie jetzt.

Die Morgenfrühe mit den eingefallenen Wangen trägt mein Gesicht.
Alles ist vergessenen, verblasst und war irgendwann.
Und das was jetzt ist, dieser verkümmerte Rest von Verweigerung gehört auf der Stelle liquidiert.
Dieser Trottel der auf meinen Namen hört, gehört standrechtlich erschossen.
Oder besser gleich von hinten niedergemäht wie die heilende Katharsis.
Es lebe Tito, es lebe Stalingrad und der geile, ausgehungerte Arsch einer Trümmerfrau, wenn sie sich bückt und bückt Stein um Stein.
Mein Gott wie ich mich hasse. Wie Rost frisst er sich zu mir durch.
Mein abgetakeltes Leben von oben bis unten zugeschissen während diese Spießer, sogar um den Arsch herum parfümiert, an einen Hauch von Nerz glauben.
Wo andere Schönes entdecken erkenne ich nur Scheiße.
Kofferräume, Flugzeuge, Wiesen, Fabriken, Büros, Entbindungsstationen, Utopien, Tiefgaragen, Schwimmbäder, Kleider, angefüllt und aufgefüllt mit Scheiße.
Das ganze Universum hübsch zerlegt in seine kleinsten Teile besteht größtenteils nur aus Scheiße und Bergziegen, die über die nächste Klippe springen, wenn sie meinen Namen hören. Alfons Kot. Beruf geistesgestörter Scheißtyp.
Alles ist zugeschissen und stinkt erbärmlich.
Jeden Tag wate ich durch ein Meer aus Scheiße.
Ich esse, trinke und schwitze Scheiße. Sogar wenn ich träume backe ich einen Kuchen aus Scheiße, den ich an die Tauben verfüttere, die diesen dann vergnügt gurrend auf das Fensterbrett meiner Wirklichkeit scheißen.
Das Abendrot mit den eingefallen Wangen trägt mein Gesicht.
Alles ist niederschmetternd, bedrückend und verödet.
Und das was noch lebt, blüht und gedeiht im Nanometer großen Ich meiner Einöde,
ist eine Kloake voll Schwachsinn.
Ich bin ein Lurch der Traurigkeit, ein Melanom an Arsch der Welt, ein verstopfter Abfluss, eine Scheißhausfliege im Tiefflug, ein stinkender Rülpser des Zufalls.
Dieser peinlichen Gestalt vollgestopft mit Scheiße im Hirn, der nichts kann und noch weniger weiß, kann nur noch ein Krieg helfen.
Eine wüste Schlacht, wo die Bomben einschlagen, Maschinengewehrgarben auf halb sechs den Takt vorgeben, Schüsse peitschen und Männer vor Angst erstarren.
Wo wir zusammengekauert, hinter Sandsäcken angeschissen und um alles betrogen auf den einen Befehl warten, der uns losstürmen lässt ins nahe Verderben.
Endlich ausgeträumt. Endlich ums verrecken frei sein.
Immer wenn es so weit ist und sich mir diese Worte aufdrängen, erscheint vor meinem geistigen Auge eine wunderschöne Frau, mit nichts an, in high heels, die eine leere Kiste Bier hinter sich herzieht und mir verspricht: wenn ich schön artig bin darf ich ihr zusehen.
Beim Scheißen.

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