Mittwoch, 17. August 2011
Unter Freundinnen
createur badminton, 21:47h
Bin total im Arsch, kaputt, ein Wrack, im Aufriss wie im Grundriss, von links und von rechts betrachtet und erst von vorne gesehen, ganz schlimm. Ich habe versagt, bin gescheitert grandios gescheitert, ein Versager und Verlierer. Ich habe den Karren gegen die Wand gefahren. Es ist zu spät, ich bin hinüber, schrottreif, da geht nichts mehr. Auf meiner Flucht, aus der Mittelmäßigkeit in die Unterdurchschnittlichkeit, hat sich mir niemand drohend in den Weg gestellt. Ich bin ein Spasti, ein Vollpfosten, minderbemittelt und minderbegabt, eine talentbefreite Zone, psychotisch, schizophren, liebesunfähig, unfähig zu lieben, sozial unverträglich nicht resozialisierbar und meine letzte Freundin hat mich völlig fertig gemacht. Wenn ich das zu einem Mann sage, der mir einigermaßen wohlgesonnen ist, antwortet der, ach macht ja nichts, Hauptsache der Schwanz ist noch dran und das Bier schmeckt noch. Wenn ich dann antworte, trinken darf ich auch nicht mehr, kriegt der andere einen Lachanfall und antwortet, du bist aber wirklich eine arme, bemitleidenswerte Sau. Daraufhin haut man dem anderen eine aufs Maul, weil so geht das ja auch. Bemitleidenswert, der hat sie ja nicht alle. Danach murksen und drucksen die beiden noch ein wenig herum, doch spätestens nach dem zweiten Bier, ist alles wieder vergessen und es wird über die wirklich wichtigen Dinge geredet, wie Sport, Frauen, Frauen im Sport, Frauen mit gewaltigen Arschbacken und den ganzen anderen Kram, der einen erst nach dem 3 Bier so in den Sinn kommt. Irgendwann wird es dann sentimental und beide gehen kotzen, gemeinsam. Nicht so die Frauen. Die scheinen sich dieser Thematik etwas anders anzunähern. Die von mir durchaus hochgeschätzte Charlotte R. z.B. hat wieder ein Buch auf den Markt gebracht. Die Charlotte hat mich immer schon in Erstaunen versetzt, weil sie gut 10 Minuten ohne merklich Luft zu holen reden konnte. Aber nicht bestialischen Unsinn, sondern intelligentes Zeug. Diese Frau ist eine gewaltige Wortmaschine, mehrsprachig, intelligent, talentiert, ansehnlich, erfolgreich und auch sonst. Sie selbst ist da etwas anderer Meinung. Drei Halbbrüder, auf dem Weg zu ihrer Hochzeit tödlich verunglückt, die Mutter in ihrer Kindheit andauernd am Umziehen. Jetzt besteht die gute Charlotte darauf, ein hässlichen neurotisches, trauriges und unfertiges, Entlein zu sein, das nichts wirklich auf die Reihe kriegt und auch sonst immer am Rande des Nervenzusammenbruchs steht. Da hilft nur viel ficken, ein Mann dazu und eine Therapeutin. Kind hat sie auch eins und ein Stiefkind und die Kuh Siglinde wird von ihr unter keinen Umständen verspachtelt. Oh denkt man sich als Mann, diese arme Frau hat mit ihren Erstlingswerk 2 Millionen Stück verkauft und jetzt schon wieder eine Startauflage von 500 000. Dann wären da noch all die Lesungen, die ganzen öffentliche Auftritte usw. und trotzdem, hält sie sie sich für ein Wrack. Da würde aber eine Freundin gut tun, die sagt, geh ist doch alles halb so schlimm, weil diese Welt ist ja auch ohne unserem zutun völlig im Arsch. Aber zwei fürchterliche Schlampen sind wir trotzdem. Dann wird gelacht und alles Unbehagen löst sich in Wohlgefallen auf. Bis zur nächsten Katastrophe. Auch wenn diese nur eine gefühlte ist. Die Alice Schw. scheint für so eine Zecherei nicht gerade die ideale Besetzung zu sein. Der ihr erster Satz ist, in einem öffentlichen Brief an die Charlotte lautet: "Hallo Charlotte, ich bins dein Über-Ich. Du weißt schon, diese feministische Rachegöttin, die Seite an Seite mit deiner Mutter durch dein Buch geistert". Aber hallo denkt man sich da, ich weiß ja nicht was die Charlotte in ihrem neuen Buch so alles geschrieben hat, aber die Alice, scheint ziemlich angesäuert zu sein. Der nächste Satz in dem Brief ist auch nicht gerade aufmuntert, da beschwert sie die Alice, das die Charlotte, nein im Buch heißt die Charlotte Elisabeth, die Eichel ihres Mannes mit der Zunge putzt. Heilige Scheiße dachte ich mir, Schwänze kommen bei der Alice aber gar nicht gut an. So bald eine Frau recht offen eingesteht von einem männlichen Geschlecht kontaminiert worden zu sein, ist bei der Alice Schluss mit lustig. Schwänze, die im Dienste der feministischen Wundheilung zu Rate gezogen werden, bei der Alice eine Todsünde. Schwänze scheinen überhaupt Teufelszeug zu sein. Was, fragte ich machen all die heterosexuell veranlagten Frauen. Die kommen ja um einen Schwanz irgendwie nicht umhin. Ins Kloster gehen hilft ja auch nicht, weil da hängt ja auch ein nackter Mann mitten im weiblichen Blickfeld. Ich hab dann in diesen offenen Brief weiter gelesen, weil ich mir sicher war irgendwann, kommt dann der Schwenk, wo die Alice der Charlotte, den Weg weißt, der zu einen anständigen Besäufnis führt. Entweder habe ich über diesen Schwenk drüber gelesen oder er kam einfach nicht. "Dieser von dir wie durch ein Mikroskop klinisch betrachtete eheliche Sex zwischen Wirsingeintopf und Wärmedecke klingt wenig aufregend". Biologische determiniert wie ich bin, fällt es mir natürlich etwas schwerer, der weiblichen Logik zu folgen, wie ein Konflikt, oder eine kleine Meinungsverschiedenheit, aufgelöst gehört. Nur nach weißen Rauch der aufsteigt, sah das nicht gerade aus. "Das einzig Neue an deinem Oma-Beziehungs-Modell", schreibt die Alice, "scheint mir, dass du ihn nicht allein ins Bordell schickst, sondern mitgehst". Scheiße dachte ich mir, das ich ja richtig gehässig. Drei tote Halbbrüder scheinen die Alice nicht wirklich zu besänftigen. Wie die hinlangt, weil die Charlotte in einer nicht gerade einfachen Lebensphase ein wenig hinter einem Mann her humpelt und Analverkehr gar nicht mal so übel findet, obschon sie das als Feministin, die sie ja vorgibt zu sein, der Alice nach strikt abzulehnen hätte. Um etwas mehr über das Beziehungsmodell zu erfahren, dass die gute Alice so vorlebt, recherchierte ich im Internet ein wenig herum. Wirklich fiel hab ich da nicht gefunden. Das scheint eine geheime Verschlusssache zu sein. In einem Artikel steht, das die Alice mal in einen recht "unmännlichen" Knaben verliebt war, der angeblich Bruno hieß. Ich kratze mich an den Brusthaaren, weil mir nicht ganz klar war, was ich davon zu halten habe. Dieser Vorfall, in der auch eine Vorstehdrüse eine gewisse Rolle spielte, soll sich Mitte der Sechziger zugetragen haben. Aber Alice, dachte ich mir, das ist jetzt aber auch schon ein paar Wochen her. Über weiter Männer, mit denen die Alice sonst noch so intim war oder mit denen sie eine Beziehung führte oder führt, fand ich so gut wie nichts. Über häufige Aufenthalte in Afrika fand ich auch nichts. Nicht einmal über gleichgeschlechtliche Beziehungen fand sich was. Auf youporn unter "Lesbiens" oder auf emma.de auch nichts. Doch dann fand ich was. Senta Berger und Alice Schwarzer stand da sind zerstritten. Das Tischtuch zwischen den beiden scheint endgültig durch zu sein. Es ging um den Polanski. Irgendetwas stand dann noch über tiefe Enttäuschung auf Seiten der Senta und einen Anwalt. Weiter gelesen hab ich dann nicht mehr.
... comment