Sonntag, 12. Juni 2011
Die gute alte Zeit
createur badminton, 15:29h
Sie haben mir die blutigen Fäden aus dem Kopf gezogen nachdem ich geworfen wurde.
Das große Ärgernis, am wackeligen Küchentisch, angeschissen, angebrunzt, verblödet und entstellt.
Meine Mutter legte mich ab, nein tauschte mich ein gegen Gebrauchsgegenstände die golden schimmerten.
Der Vater von einer armen, schizoiden Kriegswitwe großgezogen
kettete mich an seinen Traum von Weltflucht und Wohlstand.
Das Gezerre an der Kette tat höllisch weh.
Die vielen Leberwurstbrote, von einer fremden, übel gelaunten, neurotischen,
und abstinenten Frau gestrichen, die nie ihre Tage bekam, groß die Oper liebte und doch im Seichten ertrank.
Und all die unbekannten Anverwandten.
Männer, engstirnig wie die Landschaft und rechtschaffend bis ins Knochenmark, verheiratet mit verhärmten, verängstigten Frauen in blutigen Schürzen, die sich andauernd wegduckten, als ob der Krieg noch immer gegenwärtig sei.
“Vater, schrie ich, Vater“, doch da war nur der Duft seines Rasierwasser und das Geräusch
der Toilettenspülung.
Was konnte der für deinen Haufen scheißen.
Sie haben mir die blutigen Fäden aus dem Herzen gezogen, nachdem ich kein Junge mehr war.
Das große Ärgernis, dieser Kackhaufen wurde nicht weniger. In die Lehrjahre hinein geknüppelt, Tabletten voll aufgedunsene Gegenwart.
„The dark side of the Moon“, gleich hinter dem frisch gestrichenen Gartenzaun,
epochale Dunkelheit, aufgehellt von ein wenig Onanie und ein wenig Zerstörung, zum Zeitvertreib.
Sie haben mir die blutigen Fäden zurück geschickt.
Ob sie mit der die Post kamen oder die Erinnerung sie sich selbst zog
so genau weiß ich das nicht mehr.
Der Vater unheilbar an seiner heilen Welt erkrankt
die Mutter grau, mit eingefallen Brüsten und herzschwach vom Heucheln.
Und die andere Frau diese Jeanne d’Arc der Versteinerung,
rechthaberisch, unversöhnlich und abstinent bis zum letzten Atemzug.
Ich habe mir aus den blutigen Fäden einen Mantel genäht.
Wieder ein Jahr älter geworden und nichts kapiert
der erste Biss des Henkersmahls schmeckt vorzüglich,
jeder weitere nur noch bitter.
Auf der Geburtstagstorte leuchten grell, 30 Totenlichter.
Das große Ärgernis, ausgeblasen und erstickt unter einem Mantel des Schweigens.
Wien 11. September 1998
Das große Ärgernis, am wackeligen Küchentisch, angeschissen, angebrunzt, verblödet und entstellt.
Meine Mutter legte mich ab, nein tauschte mich ein gegen Gebrauchsgegenstände die golden schimmerten.
Der Vater von einer armen, schizoiden Kriegswitwe großgezogen
kettete mich an seinen Traum von Weltflucht und Wohlstand.
Das Gezerre an der Kette tat höllisch weh.
Die vielen Leberwurstbrote, von einer fremden, übel gelaunten, neurotischen,
und abstinenten Frau gestrichen, die nie ihre Tage bekam, groß die Oper liebte und doch im Seichten ertrank.
Und all die unbekannten Anverwandten.
Männer, engstirnig wie die Landschaft und rechtschaffend bis ins Knochenmark, verheiratet mit verhärmten, verängstigten Frauen in blutigen Schürzen, die sich andauernd wegduckten, als ob der Krieg noch immer gegenwärtig sei.
“Vater, schrie ich, Vater“, doch da war nur der Duft seines Rasierwasser und das Geräusch
der Toilettenspülung.
Was konnte der für deinen Haufen scheißen.
Sie haben mir die blutigen Fäden aus dem Herzen gezogen, nachdem ich kein Junge mehr war.
Das große Ärgernis, dieser Kackhaufen wurde nicht weniger. In die Lehrjahre hinein geknüppelt, Tabletten voll aufgedunsene Gegenwart.
„The dark side of the Moon“, gleich hinter dem frisch gestrichenen Gartenzaun,
epochale Dunkelheit, aufgehellt von ein wenig Onanie und ein wenig Zerstörung, zum Zeitvertreib.
Sie haben mir die blutigen Fäden zurück geschickt.
Ob sie mit der die Post kamen oder die Erinnerung sie sich selbst zog
so genau weiß ich das nicht mehr.
Der Vater unheilbar an seiner heilen Welt erkrankt
die Mutter grau, mit eingefallen Brüsten und herzschwach vom Heucheln.
Und die andere Frau diese Jeanne d’Arc der Versteinerung,
rechthaberisch, unversöhnlich und abstinent bis zum letzten Atemzug.
Ich habe mir aus den blutigen Fäden einen Mantel genäht.
Wieder ein Jahr älter geworden und nichts kapiert
der erste Biss des Henkersmahls schmeckt vorzüglich,
jeder weitere nur noch bitter.
Auf der Geburtstagstorte leuchten grell, 30 Totenlichter.
Das große Ärgernis, ausgeblasen und erstickt unter einem Mantel des Schweigens.
Wien 11. September 1998
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