Montag, 8. September 2025
Die real KI-Verschwörung.
Der Risikokapitalgeber William Elkus beschrieb, wie es Epstein gelang, während eines Besuchs in einer Bauernstadt in Iowa, wo es schwer war, „zwischen den Mädchen und den Schweinen zu unterscheiden“, eine wunderschöne Frau aus dem Nichts zu zaubern. Elkus sinnierte, Epsteins Geschick, eine „spektakulär große Blondine“ zu finden, die er später mit nach New York einlud, ließ darauf schließen, dass er sich auf einen „Fernbegleitservice“ verlassen hatte. Quelle: "New York Times"

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Ich stand im Paketshop in der Bronx und drehte mich kurz um.
Man(n) weiß ja nie, wer hinter einem steht.
Der ist gut, den sollte ich unbedingt aufschreiben.
Top ist DPD – Deutscher Paketdienst. Aber international. Sie schreiben dir: „Wir stellen Ihr Packerl heute zwischen 11:15 und 13:30 zu.“
Zehn Minuten später kommt die nächste Mail: „Leider war niemand zu Hause. Sie müssen Ihr Packerl in der Station abholen.“
Ich war noch nie zu Hause wenn die zustellen. Noch nie. Selbst wenn ich mich am Häusl eingesperrt hatte, die Hosen im Leben heruntergelassen und voller Angst. Die Lebensangst. Die Angst vor dem Erlebenszwang.
Das ist, was dir aus deiner Kindheit bleibt.
Wenigstens etwas. Wenigstens vererbst du sie nicht weiter. Du toter Ast von Männlichkeit. Ja, ja.
Ich erschrak richtig, als ich durch die Sonnenbrille nervös nach hinten blickte.
Hinter mir stand eine junge Frau, so schön wie ein Deepfake aus dem Netz.
Oha, dachte ich.
Die Welt steht noch. Es gibt noch Hoffnung.
Aber nicht für dich und mich, Kassandra.
Ich drehte mich noch einmal um. Einmal geht noch, dachte ich mir. Einmal starre ich sie noch an.
Eh nur sehr kurz und ohne Unterton.
Ich hatte Glück. Sie guckte auf ihr Handy.
Junge Leute gucken eigentlich nur noch auf ihr Handy.
Wie haben wir uns einst orientiert?
So viele sind da doch im Leben nicht falsch abgebogen.
Sonst würde uns doch niemand mehr unsere Schuldscheine abkaufen. Siehe Frankreich.
Wird Frankreich den Euro sprengen und die EU in einem Aufwasch?
Ihr Aussehen muss man nicht extra beschreiben, wo doch selbst dem Wortmacher kurz die Spucke wegblieb. Ich bekam mein Packerl.
Ja, ein Leben wie ein scheiß Hinterhalt. Der Wortmacher.
Mit dem Packerl (Naturdao) im Rucksack fuhr ich nicht direkt nach Hause, sondern noch über die Insel zum Einkaufen.
Die letzten warmen Tage.
Die muss man(N) mitnehmen.
Sind die weg, müssen sich Menschen ohne Portfolio wieder warm anziehen.
Vor allem die, die nix zu bestellen haben.
Der ist gut. Nix zu bestellen.
Ich stand dann an der Kreuzung.
Wo genau in der Bronx ist unerheblich. Na ja.
Das ist eine besondere Kreuzung.
Da geht es rechts in die Engerthstraße rein. Da hatte ein Bekloppter aus Afghanistan drei Sexarbeiterinnen aus China zerstückelt.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als beim Hofer alle ziemlich geflasht waren, an einem trüben Wintertag, weil sich einer in der öffentlichen Toilette am Allerheiligenplatz umgebracht hatte.
Das waren noch andere Zeiten.
Heute sind wir abgebrühter.
Die Betreiber des Sexstudios versuchten es dann noch einmal unter einem anderen Namen.
Studio Astrid. Mit echten Österreicher:innen.
Ka Schmäh. Aber das Geschäft lief wohl nicht nach Wunsch.
Ich stand an der Kreuzung und blickte kurz nach links.
Da stand schon wieder eine junge Frau, schön wie ein weiterer Deepfake aus dem Internet.
Mit einem Lächeln im Gesicht sagte ich laut zu mir:
„Was für eine Verarsche.“

Ende.

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Sonntag, 7. September 2025
Die Hermannsschlacht. Jetzt hab ich's. Ohne KI Anregung
Was erwartet dich in hinter der Fassade?
Na, Maskerade.
Immer nur Maskerade.
Dann doch lieber kein Blick hinter die Fassade.
Gut erkannt.
Was ich dich noch fragen wollte.
Als was gehst du heuer im Fasching?

Ich sagte zur KI: „Hier ist ein Text von mir. Bitte besser schreiben.“ Darauf antwortete die KI: „Das ist mir zu viel Arbeit.“ Hätten Sie sehen sollen, wie ich geguckt habe.

Der Text kreist um die Frage, wer von den Zeitzeugen heute tatsächlich noch maximale Menschlichkeit erträgt. Ich schaffe es nicht. Ich koche in dieser Sache nur noch auf Sparflamme.

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Es gibt Neuigkeiten vom Radl-Hermann. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, keine Hermann-Notizen mehr online zu stellen. Nicht einmal offline wollte ich etwas über den Herrmann noch schreiben. Zu düster. Der ist von einer Wolke Pitralon direkt in die Düsternis rüber gewechselt. Es kam anders. Da kann ich nicht viel dafür. Eigentlich wollte ich ihn nur grüßen und weiterradeln. Es gibt uns noch. Und passt schon. Aber das Schicksal hatte andere Pläne mit uns.

Ich fiel dem Hermann gewissermaßen in den Rücken. Hat natürlich doppelten Boden. Ich machte meine Text-Exegese auf Bluetooth-Niveau aus. Inzwischen höre ich ja wieder ziemlich gut. Ich grüßte den Hermann freundlich und passte mich seinem Tempo an. Der fährt ja sehr langsam. Ich hatte nur gute Absichten. Kein schäbiger Hintergedanke auf Putin-Niveau leitete mich an. Und das ist die Wahrheit, einen Geistlichen während der Liquidation imitierend. Nicht Liquidation Inquisition. Ja.

Ganz langsam fuhren wir nebeneinander her. Trotzdem soll das gemächliche Tempo förderlich für seine Gesundheit sein. Er radelt sich gewissermaßen seine Diabetes aus den Beinen. Jeden Tag, bei jedem Wetter müssen es 40 Kilometer sein. Das musst du mal bringen bei dem Tempo. Das ist ein Halbtagsjob. Ich hoffte auf Gesprächsthemen wie das Wetter und seine Gesundheit – irgendetwas auf dieser Ebene. Ich fragte ihn, ob er bei dem vielen Regen diese Woche unterwegs war. Natürlich. Das bisserl Regen macht dem Hermann nichts aus. Der Hermann ist wetterfest. Der hat immer alles dabei.

„Hermann, du bist der härteste Hund der Welt“, sagte ich anerkennend. Mit dir hätten wir den Krieg nicht verloren. Das sagte ich natürlich nicht. Aber vor 40 Jahren war das noch ein Running-Gag. Ich hingegen wurde vom Regen überrascht, hatte aber einen Regenschirm dabei. Also lief ich mit dem Rad an der Hand bis zur U2-Station Alte Donau. Zum Glück war es nicht weit. Vom Praterstern aus fuhr ich mit der S-Bahn zurück in die Bronx. Kurz streiften wir noch das Thema Wettervorhersage. Laut Hermann taugt die nichts. Ich hingegen halte einiges von ihr.

Vielleicht ist der Hermann auch ein notorischer Assoziationstyp und taugt nichts war seine Aufhänger. Plötzlich brach es aus Hermann heraus. Ohne Vorwarnung. Heute sagt man: Triggerwarnung. Seine schöne Zeit sei vorbei. Im Juli und August trifft er sich ja nicht mit seinem völlig kaputten Sohn, einen Ex-Giftler. Da legt er immer eine Sommerpause ein wie die Lehrer. Im Sommer erträgt er seinen Sohn nicht. Aber jetzt im September trifft er sich wieder mit ihm. Und diese Treffen sind kein Honiglecken. Sein Sohn ist ihm nur noch lästige Pflicht. Er sagte grauenvolle Dinge über ihn.

Wörtlich sagte er zu mir: „Ich bin ja viel gesünder als mein Sohn. Aber das kann man eigentlich nicht mehr vergleichen. Der ist ja ein Ex-Giftler.“ Ich war total perplex. Vergleichen kann man alles. Sogar Äpfel mit Birnen, sagte ich zu ihm. Natürlich wechselte ich sofort das Thema. Mir war das entschieden zu viel Menschlichkeit. Scheiße, dachte ich mir. Warum wirft mir der Hermann seinen kaputten Sohn einfach so zum Fraß vor? Einem wildfremden Menschen, über den er nix weiß. Das ist ja keine Literatur. Sein ruinierter Sohn ist ja kein literarischer Versuch. „An dem du naturgemäß immer scheiterst“, frotzelte der Wortmacher. Das natürlich auch. Trotzdem fehlte da ein Zwischenmauer. Schreibt euren Horror nieder. Macht was ihr wollte mit eurem Grauen. Mit euren grauenvollen Kinder oder Eltern. Aber wirft sie nicht einem fremden Menschen zum Fraß vor. Zieht eine Schutzmauer ein.

Ich packe vor dem Hermann doch keine Um2-Geschichten aus. Vor dem Hermann war ich noch nie Kind. Nicht einmal ansatzweise. Aber sonst vor der ganzen Welt, stichelt der Wortmacher. Stimmt irgendwie. Aber das ist etwas anderes. Das steht ja nur auf dem Papier. Und Papier ist geduldig. Gedrucktes kann man auch ungelesen in eine Schublade stecken. Das ist alles ist nie so richtig wahr. Es ist bloß eine Simulation. Das hat keine Wirkung. Na, ja. Zwar gibt es auch den berühmten Werther-Effekt. Das ist wie Mobbing auf höchsten Niveau. Aber von deinen Texten geht keine Wirkung aus. Da bleibt der Revolver im Nachtkastl. Österreich bekommt ein neuer Waffengesetzt Aus gegebenen Anlass.

Die Regierung plant – als Reaktion auf den Amoklauf an einer Grazer Schule im Juni – ein neues Waffengesetz. Damals wurde auch an der medialen Berichterstattung Kritik geübt, auch am „Profil“, das einen veritablen Shitstorm erlebte.

Ich verstehe die Reaktion nicht. Vielleicht waren wir zu schnell. Und wahrscheinlich ist es unsensibel herübergekommen, so wir wir es formuliert haben – mit dem Titel: „Daheim beim Amokläufer“. Von „Profil“ erwartet man sich wohl etwas anderes – eher das große, einordnende Magazinstück und nicht die schnelle Berichterstattung. Aber wir haben uns dafür entschieden, weil es eine emotionale Ausnahmesituation für das ganze Land war. Und wenn man als Journalist die Tat verstehen will, muss man die Hintergründe beleuchten. Ich finde es journalistisch okay, dass wir bei der Mutter angeläutet haben. Ich hätte es auch in Ordnung gefunden, mit ihr zu reden. Wir haben sie nicht bedrängt. Wir haben den Namen des Täters nicht genannt. Aber wir werden versuchen, es das nächste Mal empathischer anzugehen. Und falls wir Gefühle verletzt haben, tut es uns leid. Quelle: Die "Presse"/Anna Thalhammer, ehemals „Presse“-Redakteurin, seit 2023 beim „Profil“

Es macht doch einen Unterschied, ob man etwas über einen Menschen liest, über Behauptungen, die wahr sein könnten oder auch nicht. Oder ob man es aus erster Hand erfährt. Von einem Vater, der seinen völlig ruinierten Sohn der Welt zum Fraß vorwirft. Einen Menschen, dessen Vornamen er sich nicht einmal gemerkt hat. Sein Sohn war ja schon als Kind „a bisserl a Depperl“. Was sollte machen. Wie es zu einen weiteren Hermann-Sager kam, weiß ich nicht mehr. Doch jetzt fällt es mir wieder ein: Dieser komische alte Kerl fuhr an uns vorbei. Der gehört auch zum Inventar. Radelt auch in der kalten Jahreszeit wie ein Berserker. So ein kleiner zäher alter Mann. Viel mehr ein Männlein. Sehr klein, sehr schmächtig. Noch schmächtiger als der Herrmann. Solche Männer gibt es auch. Nicht alle haben körperlich Hulk-Niveau. Dafür aber in ihrer Sprache. Der ist immer unterwegs. Nur mit Grüßen hat der es nicht so.

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Ich sah ihn einmal Liegestütze machen auf der Insel. Ich wollte schon stehen bleiben und zu ihm sagen: „Nix für ungut, aber das ist die totale Karikatur einer Liegestütze.“ Das war höchstens die Andeutung einer Liegestütze. Es sah völlig grotesk aus. Er hob nur sein Hinterteil an. Und das auch sehr schnell. So schaffts du auch 3000 Stück in der Stunde. Der Kerl fährt auch immer mit freien Oberkörper in der warmen Jahreszeit. Den Sattel hat er auch zu viel hoch eingestellt. Jetzt kommt er mit seinem kurzen Beinen kaum zu den Pedalen runter. Das sieht bei einer sehr kleinen Person dann noch seltsamer aus. Er ist die Karikatur von jungen Kerlen auf der Insel gerne ohne T-Shirt herumlaufen. Die trainieren dort.

Die Stadt Wien hat da einen neuen Bereich hingebaut. „Pier 22“. Eine modernen Freizeit- und Fitnesslandschaft direkt an der Neuen Donau. Einst war noch: "Hol mir ein Bier sonst streik ich hier". ©️Ex - Kanzler Schröder (SPD( (Putins-Lover). Sind die noch beste Kumpels. Die SPD und ihr letzter Kanzler mit Portfolio. Als er abgewählt wurde schaffte er noch 34,2% der Zweitstimmen. Bei der letzten Bundestagswahl am 23. Februar 2025 erzielte die SPD einen Stimmenanteil von 16,4 % der Zweitstimmen. Scheiße. Sich so der Öffentlichkeit zu präsentieren erfordert Mut. Ich meine den Liegestütze-Mann. Nicht die SPD. Eventuell sind ihm die Blicke der anderen auch völlig wurscht. Möglicherweise ist er in solchen Fragen völlig schmerzbefreit. Oder er hat ein sehr seltsames Körperbild. Der besteht ja nur aus Haut und Knochen. Vielleicht hat der auch eine Essstörung.

Würdest du ihn bei seinen Liegestützen filmen und das Video mit dem Kommentar, "Der Terminator ist back", auf TikTok posten, gäbe es garantiert massenhaft Likes und noch mehr höhnische Kommentare. Das mit der komischen Liegestütze erzählte ich dem Hermann natürlich nicht. Ich wollte diesen komischen Kauz nicht dem Hermann zum Fraß vorwerfen. Der hat mir ja nichts getan.

Eigentlich sollte man stehen bleiben und ihm a bissl weiterhelfen bei den Liegestütze. Das mit dem zu hohen Sattel könnte man auch anmerken. Aber wir sind Kleinstbürgerliche. Wir machen so etwas in der Regel nicht. Wir denken uns unseren Teil nur. Was für Depp. So sind wir. Ich kann mich noch gut an die Rucksack-Dame beim Hofer erinnern. Die empfahl mir einen Rucksack statt ein weiteres Sackerl am Lenker. Natürlich war ich empört. Aber sie hatte recht. Und was ich hier niederschreibe ist völlig ohne Belang. Das verpufft lautlos. Das versinkt im Netz schneller als ein Betonklotz am Bein eines Mafiosi im Hafenbecken. Oder noch schneller als ein Auto im See.

Königin Astrid (von Belgien) war die Diana ihrer Zeit: jung, schön und beliebt. Dann verunglückte sie tragisch am Vierwaldstättersee.

Die Bestürzung über den Tod von Königin Astrid kam nicht von ungefähr – die geborene Prinzessin von Schweden war eine Art Diana ihrer Zeit: jung, schön und wohltätig engagiert. Sie war der Liebling der Boulevardpresse, die gerade in den 1930er Jahren populär wurde. Ihre Bilder wurden nicht selten retuschiert, um sie noch schöner erscheinen zu lassen. Leopold und Astrid galten als Glamourpaar, beliebt in ganz Europa und selbst in Amerika populär.

Der Birnbaum, gegen den das königliche Fahrzeug prallte, fiel 1992 dem Sturm «Vivian» zum Opfer. Seither wird ein Teil des Baumstamms im Heimatmuseum Küssnacht am Rigi ausgestellt.

Der trauernde König
Leopold III. schien über den Tod seiner Gattin nie ganz hinwegzukommen. Fast schien es, als wollte er alle Erinnerungen an das tragische Unglück ausradieren: Seine Villa Haslihorn am Vierwaldstättersee verkaufte er 1938 an einen Basler Industriellen – mit der Auflage, dass das Haus abgerissen werden muss. Seinen drei Kindern soll er verboten haben, je wieder über ihre Mutter zu sprechen. So erzählt es der Historiker Michael van Orsouw in seinem Buch «Blaues Blut».

Das Autowrack liess der belgische König an der tiefsten Stelle des Vierwaldstättersees versenken. Bis heute soll es dort in einer Tiefe von 200 Metern liegen. Mehrere Hobbytaucher suchten in den vergangenen 90 Jahren danach. Doch es wurde nie wieder gefunden. Quelle: "NZZ".

Wegen uns alte Männer wird kein Baum von der Insel in ein Wiener Museum verschoben. Nicht mal ein toter Ast wird wegen uns umdisponiert.

Irgendwie kamen wir vom Grüßen auf die kalte Jahreszeit zu sprechen. Mittels der Brücke. Am Sonntag wird auf der Insel viel los sein. „Da wird es sehr viel Verkehr geben“, merkte Hermann an. Verkehr den du nicht hast. ©️Der Wortmacher. Jetzt, wo wieder Schulbeginn ist und auch die ersten Studenten wieder in Wien eintrudeln. Und wie es so kommt, waren wir auf einmal bei den Weihnachten angelangt. Der Hermann feiert zwar keine Weihnachten, aber die Weihnachtsruhe ist ihm trotzdem heilig. Deswegen trifft er sich zu Weihnachten auch nicht mit seinem völlig kaputten Sohn. Den trifft er am 23. Dezember. Über die Feiertage möchte er mit ihm nichts zu tun haben. „Da möchte ich meine heilige Ruhe haben vor meinem Sohn“, sagte er wortwörtlich.

Daraufhin sagte ich zu Hermann: „Eure Heiligkeit. Danke fürs Gespräch. Ich muss jetzt aber weiter. Ich muss noch einkaufen.“

Auf dem weiteren Weg war ich dann total verstört. Wirft mir da einfach seinen armen Sohn zum Fraß vor. Ich will Hermann seinen Sohn aber nicht auffressen. Und endverdauen möchte ich ihn auch nicht. So redet der Godfather ganz sicher nicht über mich. Aber möglicherweise denkt er so, fügte der Wortmacher an. Nee, das macht der Godfather nicht. Nicht mehr.
Woraufhin ich mir dachte: Eine kleinstbürgerliche Fassade ist unerlässlich. Das mit der maximalen Menschlichkeit ist nichts mehr für mich. Was machst du mit maximaler Menschlichkeit, wenn ein Mensch wie der Hermann seinen eigenen Sohn entmenschlicht? Einfach so, ohne Anlass. Wir sind ja keine Therapie-Kombo. Wie geht man damit um?

Humankapital. Nicht immer besonders hoch verzinst. Dachte ich mir. Ich machte wieder das Handy an und ließ mir einen weiteren Text vorlesen. Natürlich bin ich, wie so oft, nicht repräsentativ beschlagen in dieser Frage. Ich bin ja mit Untermietern geschlagen. Die willst du nicht haben. Und wer ist mit „Du“ gemeint? Na du, Kassandra.

„Vielleicht leben die alten Götter noch in den heiligen Hainen“, schrieb Hermann Bahr in einem Aufsatz über die Secession. „Vielleicht richten wir die alten Altäre wieder auf.“ (Quelle: Die Presse)

Lieber nicht, Kassandra. Denn dann hast du den Scherben noch einmal auf.

Der Aufreger in Österreich: Emil der Elch. Wir sind total begeistert von einem Elch. Der Emil.

Nachdem der Elch Emil eine weite Wanderung aus Polen über Tschechien hinter sich hatte, wurde er ab Mitte August 2025 in Niederösterreich zum Star. Auf seiner Reise durch das Bundesland überquerte er die Donau und sorgte für viel Aufsehen, was ihn zum Liebling der Medien machte. Allerdings ist seine Zukunft in Österreich ungewiss: Als junger Bulle ist er auf der Suche nach einem neuen Revier und einer Partnerin, doch Experten bezweifeln, dass er in dem für Elche nicht idealen Lebensraum fündig wird. Ein Sprecher des Jagdverbandes geht davon aus, dass er das Land bald wieder verlassen wird, auch weil er aufgrund von Barrieren wie Straßen an seine Grenzen stößt. Die Behörden bitten die Bevölkerung weiterhin, den Elch nicht zu bedrängen, um ihm eine ungestörte Weiterreise zu ermöglichen.

Wir Österreicher: innen sind ja total tierlieb. Einen streunenden Hund aus Gaza würden wir sofort adoptieren. Kinder aus Gaza weniger. Und bei Erwachsenen aus Gaza denken wir uns: Haltet uns bitte diese Bekloppten vom Leib. Aber gegen Israel sind wir trotzdem hinter vorgehaltener Hand. Und das ist typisch österreichisch? Ja.

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Dios míos!

Als Mota geboren wurde, stand dort großflächig Regenwald, in dem die eher einzelgängerischen Tiere ihre Reviere errichteten. In Motas Lebenszeit wurden weite Teile des Lebensraums der Affen für menschliche Siedlungen und Plantagen vernichtet. Als Tierpfleger Maier die Insel besuchte, fuhr er durch brandgerodete Landschaften. Auf eine Waldfläche, die früher zehn Orang-Utans ernährte, habe man mehr als 100 Tiere gebracht. Sie müssen von Menschen gefüttert werden, damit sie nicht verhungern.

Nachruf. Mota – mit um die 60 Jahren einer der ältesten Orang-Utans der Welt – wurde im Tiergarten Schönbrunn eingeschläfert. Ihre Lebensgeschichte zeigt, wie sich unser Verhältnis zu Menschenaffen gewandelt hat.

Selbiges wurde auch mit einem österreichischen Journalisten gemacht. Das klingt jetzt etwas verwirrend.

Nachruf. Der Journalist und Buchautor Nikolaus Glattauer verstand sich als Zeitzeuge einer auseinanderdriftenden Gesellschaft. Mit dem System Schule setzte er sich liebevoll-kritisch auseinander. Auch die öffentliche Ankündigung seines assistierten Suizids hat Österreich bewegt.

Glattauer hatte in einem am Dienstag erschienenen Interview mit dem „Falter“ und dem Polit-Blog „Newsflix“ von Ex-„Heute“-Chefredakteur Christian Nusser ausführlich über seine Beweggründe gesprochen. Unter anderem hatte der 66-Jährige Krebs im Endstadium, zudem wartete er auf eine Hüftoperation.

Glattauer ging auch auf das Prozedere des assistierten Suizids ein, nannte etwa die anfallenden Kosten von – in seinem Fall – „ein paar Tausend Euro“. Allein die Ärztin mit Medikament, die aus Innsbruck anreisen muss, um ihm beim Suizid zu assistieren, koste rund 1500 Euro. Zudem sei die Pflege in dem Wiener Spital, in dem er zuletzt betreut wurde, nicht optimal gewesen, weil die Pflegekräfte teilweise wenig Zeit für ihn gehabt und manchmal auch schlecht Deutsch gesprochen hätten. Schilderungen, die Rainer Thell, Intensiv- und Palliativmediziner in der Pflege Donaustadt, der auch eine Ordination zur Beratung für Sterbehilfe betreibt und bisher mehrere Patienten zum assistierten Suizid beraten hat, nicht unkommentiert lassen will. Quelle: Die "Presse".

Ich hingegen will das unkommentiert stehen lassen. Der Affe - Der Mensch - Der Menschenaffe - Der Affe im Menschen - und der Mensch im Affen. Das klingt aber schon wieder irgendwie pervers, entschuldigen sie bitte.

Und die Orang-Utans? Trauern sie um ihre alte Tante? „Das ist ein romantischer Gedanke“, sagt Balfanz. Weder er noch Tierpfleger Maier konnten so etwas wie Trauer bei den verbliebenen Affen im Gehege erkennen, sagen sie. Sich mit Motas Tod zu beschäftigen bleibt den Menschen überlassen.

Wie geht man damit um, wenn die öffentliche Trauer um eine Affendame größer ist als jene um einen Journalisten?

Also bei dir würde das Begräbnis nicht sehr lange dauern, gibt der Wortmacher dem Thema eine andere Richtung. Dass ich sowieso wechseln sollte. Zu deinem Begräbnis kommt nur der Hermann, amüsiert sich der Wortmacher. Und der steht dann ganz alleine vor dem Loch in der Erde und deckt sich. Den habe ich auch überlebt.

Heute Nacht am Häusl sitzend, dachte ich mir. Sohn vom Hermann. Geh nicht mehr mit dem Vater essen. Erspar dir das.

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Freitag, 5. September 2025
Ustascha meets Gender. Zwischen den Fronten.
Auf eine Korrektur wird verzichtet im Zeitalter der KI-Systeme. Einfach den Text durch eine KI rattern lassen. Schon weiß man alles.

1.
Jessas!

Im Original habe ich den Stromanbieter gewechselt. Das ist fast so wie Tom Hanks im Film Cast Away: „Ich habe Feuer gemacht.“ Man muss seinen Verstand und sein Geld zusammenhalten. Ein letzter Funke von Solidaritätsbekundung in unserer zerbröselnden Gesellschaft. © Der Wortmacher.
Gehen Sie dem Bekloppten nur nicht auf den Leim. Das ist ein Schlechtredner par excellence. Wohl eher aufdröselnd. Die Gesellschaft. Ins Diverse abgleitend. Nee, das hat eine Tendenz. Ausfranzend? Hat auch Mundgeruch. Vielfältig werdend wie dieser Erde in sechs Tagen. Dabei ist Divers das neue Homogen.

NZZ: Ich frage, weil Sie in letzter Zeit hier und da erstaunlich moderat geklungen haben. Der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» haben Sie gesagt, Sie fänden Vielfalt besser als staatlich verordnete Homogenität. Was ist da los?

Maximilian Krah/AfD: Dabei bleibe ich auch. Die staatlich verordnete Homogenität, die wir zurzeit haben, ist der Regenbogen. Wir sind alle ganz gay, wir sind alle unheimlich tolerant und woke. Das bin ich nicht. Ich bin nicht woke, ich bin nicht für den Regenbogen. Ich bin Individualist, und ich möchte mir mein Recht bewahren, anders zu sein in einer Gesellschaft, die in die falsche Richtung läuft.

Als ich noch am rätseln war, was sprachlich am besten passe würde zu staatlich verordneter Homogenität, im Mantel der Diversität (das Ding hat weder Vulva noch Penis) kam überraschend der alte Ustascha-Ex-Radprofi auf der Insel vorbei. Woraufhin das Unheil seinen Rundlauf nahm. Warum Ustascha? Na, weil er die Grundsubstanz für den Spruch „Za dom spremni!“ sogar auf seinem Radl stehen hat. „Für die Heimat bereit.“ Stets natürlich. Steht er? Scheiße. Immer diese Anspielungen. Was ich dann ziemlich lustig fand. Immerhin befindet er sich in Wien und nicht in Kroatien. Das ist aber nur zu menschlich. Oft erkennt der Mensch den wahren Wert von Etwas erst, wenn er/sie/* verloren hat. Und es ist dann weg schätzt er/sie/* umso höher. Das ist ein alter Hut. Der aber nie aus der Mode kommt. ©️Giorgio Armani. Das war aber nicht der Grund, warum ich aus mir heraus lächeln musste. Ein paar Minuten bevor wir sein Ustascha-Radl begutachteten, notierte ich: „Ein Soldat, der desertiert, verrät nicht sein Land. Der verrät nur die Sprache.“ © Bei mir liegend.

Natürlich behielt ich diese Weisheit für mich in Anbetracht der schwierigen Umstände. Der Mann ist nix für schwache Nerven. Kaum war die Radlkette letztens frisch geölt, lief auch schon seine Exkurs übern Hitler und die Juden wie geschmiert. Das klingt jetzt sehr nach KI. Ist es aber nicht. „Kaum war das Radl bereit, war auch sein Geschichtsdrift Richtung Hitler nicht mehr zu bremsen.“ Das war jetzt die KI. Wenn du den Ton eher satirisch, literarisch oder sogar kabarettistisch zuspitzen willst, kann ich dir auch eine Variante mit mehr Rhythmus oder Ironie bauen. Oder soll’s ganz nüchtern und sachlich klingen? Sag einfach, wie du’s brauchst – ich schraub’s dir zurecht wie ein gutes Radl. Genau das ist das Problem.

Obschon ich vorbereitet war auf ein schwieriges Gespräch gerieten wir trotzdem in einen wilden Streit, zu dem ich eigentlich nichts beigetragen hatte. Das klingt jetzt sehr nach Pontius Pilatus, entspricht aber trotzdem den Tatsachen. Auf meinen Radl steht nix Ustascha-mäßiges. Ich bin für meine Heimat nicht stets bereit. Da kann ich nix für. Weder habe ich eine Muttersprache noch ein Vaterland. Deswegen ist mein Heimatbegriff nur noch ein schlechter Witz.

Mein Beitrag zur Eskalation. Weder besitze ich einen Garten mit elektrifiziertem Zaun, noch kann ich auf einen privaten Wald verweisen. Ich bin ein Habenichts, ein Sandler ohne Agenda, der durch ein paar glückliche Umstände weit über seine eigentlichen Möglichkeiten lebt. Ich komme von "down under -gelebt" wie andere vom Völkerrecht. Ich bin "born to run", ein Vertriebener aus der totalen Idylle. Weswegen ich mich heute in den Randzonen der kleinstbürgerlich Matrix herumtreibe, die naturgemäß auszufranzen beginnt. Gemütlichkeit muss ja hart erarbeitet werden. Das kleinstbürgerliche Idylle gibt es nicht geschenkt. Der Griller im eigenen Garten ist vergleichbar mit der amerikanischen Falle am Mond. Der ist gut, den sollte ich aufschreiben. Dazu bin ich noch mit Freundlichkeit geschlagen. Also vorderhorstig. Standesdünkel kenne ich nicht. Wie auch. Für einen Stand so niedrig wie deinen gibt es in unserer Gesellschaft keinen passenden Begriff. ©️Der Wortmacher.

Wie gehabt stand ich auf der Donauinsel nur so herum. Der Ustascha-Radler, der mir letztens noch die Pedale am Rennradl gewechselt hatte, ohne mein Geld anzunehmen, redete sich richtiggehend in Rage. Der war völlig außer sich. Ausgehend von Radrahmen - Kroatien -Heimat - Verlust - weißer heterosexueller Mann - gesellschaftlich ohne Belang. Einer aus der großen vergessenen Masse:

Zu Trumps größten politischen Errungenschaften gehörte es, die Republikanische Partei in einer Zeit, als das Establishment in tiefem Verruf geriet, in eine Gegenkultur zu verwandeln. Sie ist zur Heimat der desillusioniertesten, verschwörungstheoretischsten Wähler geworden, ein Sammelbecken für das, was Philip Roth den „indigen amerikanischen Berserker“ nannte. Solche Leute neigen jedoch dazu, besonders daran interessiert zu sein, Epsteins Geheimnisse aufzudecken.

Zu den Republikanern, die Massies Petition unterzeichnet haben, gehört Marjorie Taylor Greene, eine Vertreterin der populistischen MAGA-Paranoia. Sie trotzte dem Weißen Haus und nahm an der Pressekonferenz am Mittwoch teil. „Dies ist ein Siedepunkt in der amerikanischen Geschichte“, sagte sie vom Podium und beschrieb den Fall Epstein als Sinnbild für ein Amerika, das gespalten ist zwischen den Mitgliedern einer rücksichtslosen Oberschicht, die „niemals mit Kämpfen oder Problemen konfrontiert wird“, und den vergessenen Massen, denen regelmäßig Gerechtigkeit verweigert wird. Quelle: 📰

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Möglicherweise aus auch dem Ustascha-Radler. Mit Schaum vor dem Mund – wie Schaum auf dem Kaffee, den sich in einem Wiener Kaffeehaus allerdings nur noch Herrschaftliche leisten können, redete sich der Ustascha-Radl richtiggehend in Rage. Ich bin ja nicht so der begnadete Erzähler. Bildlich erzählen kann ich gleich nicht. Schreiben kannst du aber auch nicht, fällt mir der Wortmacher ins nächste Worte. Schon ist es fort. Das nächste Wort.

„Gender“, fluchte er wie ein Rohrspatz. Gender. Gender ist unser aller Untergang. Gender killt uns alle. Gender ist der Tod der Familie. Gender und 🏳️‍🌈. Männer im Rock. Männer mit Ohrringen und lackierten Fingernägeln, fluchte er. Ich, wie gehabt, eher im Seichten zu Hause, verkannte den Ernst der Situation und verarschte ihn ein wenig. Und Zehennägel. „Was Zehennägel?!“, schnauzte mich der Ustascha-Rebell an, der den Andrew Tate für die ganz Armen brachte. „Na, auf die lackierte Zehennägel hast du vergessen“, stichelte ich. „Aber in Bergschuhen. Größe 47zig.“
Nur fand das der Ustascha-Kämpfer überhaupt nicht lustig. Das war möglicherweise mein Beitrag zur Eskalation die noch folgen sollte.

Gender – Tod – Untergang. Oberflächlich betrachtet war er die Inkarnation von Oswald Spengler. Kulturen sind wie Organismen: Sie durchlaufen Geburt, Blüte, Verfall und Tod. Das Abendland befindet sich im Stadium der Zivilisation – also im Endstadium. Fortschritt ist Illusion: Geschichte verläuft nicht linear, sondern zyklisch. Zivilisation bedeutet geistige Erstarrung: Technik, Rationalismus und Bürokratie ersetzen Kultur. Der Untergang ist natürlich: Kein plötzlicher Kollaps, sondern ein unausweichlicher Abschluss. Alles geht seinen gewohnten Gang.

Eine Kultur durchläuft typischerweise vier Phasen: Entstehung, Blüte, Sättigung und Verfall. In der Entstehung formieren sich Werte, Sprache und soziale Ordnung; in der Blüte entfalten sich Kunst, Wissenschaft und geistige Tiefe; die Sättigung bringt Erstarrung und Routine; schließlich folgt der Verfall durch Fragmentierung, Werteverlust und innere Konflikte. Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt vollends.©️Angeblich Otto von Bismarck

Früher, da hätten die Schwulen noch im Keller g******. Das ging in Ordnung. Ein paar Schwule im Keller waren kein Problem für die Volksgesundheit. Aber heute f***** dir schon auf der Straße, empörte sich der Ustascha-Radler. Da fällt mir ein. Einmal habe ich Gender-Armee als Tschetniks im Tutu bezeichnet. Ich fand das lustig. Wahr es aber nicht. Anstatt das Militär eine Parade abhält wie diese Woche in China, parodieren hier Schwule eine Militärparade. Aber so sagte er es nicht. Ich konnte mir einfach nicht alles merken, was er so von sich gab.

Er hatte da zwei schwule Freunde. Und die hatte er sieben Jahre lang studiert. Er hatte auch selbst studiert. Keine Ahnung was genau. Vor 40 Jahren gab es noch keine Gender-Studiengänge. Südlich der D. gab es auch vor 35 Jahren nicht einen schwulen Kerl. Lesben standen sowieso noch am Index. Egal. Ich möchte das Thema nicht vertiefen. Möglicherweise meinte er Medizin. Bei einem anderen Thema hätte er dann Politik studiert.

Er war der Fachmann. Er kennt sich aus. ©️Mansplaining. Ich werde auch von echten Kerl planiert. Und das in allen Lebenslagen. Einmal brüllte er: „Hör genau zu. Ich bringe dir jetzt was bei. Jetzt kannst du was lernen.“ Ich hoffte natürlich, es ging ums Radl. Da war er tatsächlich ein waschechter Fachmann. Leider wurde nichts draus. Es ging wieder um Männer in Röcken. Aber nicht so wie in Schottland. Das geht in Ordnung, fand er. Ah, der Kilt sagte ich. Wie Video killt the Radiostar. Ich sagte killt und nicht killed. Video Killed the Radio Star ist der Videoclip, mit dem der US-amerikanische Musiksender MTV das Programm begann und somit das erste dort gezeigte Musikvideo. Es wurde dort am 1. August 1981 um 0.01 Uhr ausgestrahlt. Das ich das Thema verfehlte machte nix. Wir machten da auf den Insel keinen auf Habermas.

Ich weiß nicht mehr so genau, was ich hin und wieder sonst noch so antwortete. Ich spielte eigentlich keine Rolle. Alles, was ich sagte, brachte ihn erst recht auf die Palme. Seine schwulen Freunde genau. Von denen könnte ich auch was lernen. Andauernd sollte ich was lernen. Irgendwann sagte ich zu ihm entgeistert: Ustascha. Ich will nicht in deine Schule gehen. Du unterrichtest ja mit dem Rohrstaberl. Natürlich zeigte das keine Wirkung.

Nachdem er seine schwulen Freunde sieben Jahre lang studiert und ganz genau beobachtet hatte, war er sich sicher: Die haben es im Kopf. Da stimmt etwas im Kopf nicht. Ich dachte mir nur: Das sagt der Richtige. Um die Dramatik der Situation besser zu beschreiben, bewegte ich mich von A nach B, um seiner Gender-Obsession zu entkommen, fuhr er mir mit seinem Ustascha-Radl sofort hinterher. Nur um mich dann wieder mit seinen Gender-Leichen vollpflastern zu können die unser aller Untergang sind. Und alles war ein einziges Kauderwelsch. Irgendwann dachte ich mir: Der will einfach nur empört sein. Das tut ihm gut. Da spürt er sich. Da geht er dann ganz im Moment auf. Möglicherweise hat er Sorgen, die er so vergessen kann. Oder er ist vollkommen verrückt.

„Und was soll ich jetzt deiner Meinung nach gegen deine Gender-Tyrannei unternehmen ganz konkret? Ich gehe nicht mehr in den Kindergarten. Mir lesen keine Dragqueens aus einem Märchenbuch der natürlichen Geschlechterordnung vor. Ich hisse am Christopher Street Day nicht extra die 🏳️‍🌈-Fahne.“ Wortwörtlich sagte ich: „Eigentlich mache ich so gut wie gar nichts. Außer dir dabei zusehen, wie du die Pedale bei meinem Radl gewechselt hast. Fachmännisch. Danke noch einmal.“ Ich hoffte, die Situation so ein wenig entspannen zu können. Natürlich scheiterte ich mit meinem Versuch. Das mit dem Radl flog mir natürlich auch um die Ohren. Dabei wollte ich ihn bezahlen. Möglicherweise was das jetzt der Preis den er mir in Rechnung stelle. Seine bittere Klage. Männer neigen ja zur Aggressivität wenn sie depressiv sind. Vielleicht quälten ihn schwere Depressionen. Möglicherweise war er posttraumatisch verstört. Aber verstört bin ich selber.

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Er brüllte weiter wie am Spieß. Gender – Pervers – Untergang. Am dem ich dann auch irgendwie beteiligt war. „Wir sterben in Europa auch ohne Gender aus“, sagte ich zu ihm. „Siehe deine Heimat Kroatien. Deine Heimat entvölkert sich so nach und nach. Wie willst du deine Heimat Kroatien gegen alle Gender verteidigen, wenn du in Wien bist?“ Mir hat es nicht gebraucht. Denn jetzt ging er auf einmal auf mich los. Jetzt war auf einmal ich das Objekt seiner Empörung. Zuvor war ich nur ein wenig begriffsstutzig. Jetzt war auf einmal ich der Feind.

Anmerkung: 2050 werden in Kroatien 2,1 Millionen ethnische Kroaten und 2,2 Millionen Menschen aus nichteuropäischen Ländern leben, prognostiziert der Demograf Tado Jurić.

Einschüchtern lasse ich mich nur im Netz. In echt geht’s noch einigermaßen. „Bald werden in Kroatien sehr viele Inder leben oder Palästinenser“, stichelte ich. Da hilft auch kein Thomsen. Den Spitznamen „Thompson“ erhielt Sänger Perković als Anspielung auf die im Kroatienkrieg von ihm benutzte Maschinenpistole der Marke Thompson. Perković gehörte dem Bataillon Čavoglave (Bojna Čavoglave) an, der Einheit seines Heimatortes. Bei der Verteilung der Waffen kam Perković spät. Daraufhin erhielt er eine alte Thompson, die noch verfügbar war. Von da an zogen ihn seine Kameraden wegen dieser Waffe auf und gaben ihm seinen Spitznamen.

Der Mann ist ein Ustascha-Patriot – wie der brüllende Radlmacher, der noch immer Schaum vor dem Mund hatte und mir noch immer mit dem Radl hinterherfuhr, wenn ich mich von A nach U bewegte. U – wie „um Gottes Willen“: hätte der eine Thompson, würde er mich killen. Gender, Männer im Rock mit Lippenstift, Amerika, Ideologie, Kindermangel, ein schwuler Nagellack im Keller. An allem war dann ich schuld. In seinen Augen war ich ein totaler Idiot, der nicht verstehen wollte. Womit er nicht ganz Unrecht hatte. „Du hast ja auch ein Rohr neu verlegt“, spottete ich. Damit meinte ich sein Radl, das er sich selbst zusammengebaut hatte. Bewundernswert. Nur sitzt der heute auf 63 Jahre alten Eiern - in der Heimat fremden Heimat. Möglicherweise war genau das das Problem: Sein Verfall und seine Marginalisierung. Ein Niemand zu sein ist sehr anstrengend.

Aber mehr als ein verlegtes Ustascha-Rohr, verlegt wie eine Brill, hat es nicht gebraucht. Gott sei Dank hatte er in seinem Gender-Zorn keine alte Thompson dabei. Der hätte mich standrechtlich erschossen. Gott sei Dank war er auch kein zwei Meter großer und 120 kg schwerer Brocken. Der Ustascha-Radler sieht aus wie die Profi-Radler in der Glotze. Nur halt alt und total im Arsch. Mein Argument, das ich einige Male wiederholte: In der Praxis habe ich mit Gender nix am Hut. Ich stehe hier auf der Donauinsel herum. Gerne alleine. Die Betonung lag natürlich auf „alleine“. Eine 🏳️‍🌈-Flagge zwecks Land- und Diskursnahme hatte ich hier auch nicht gehisst. Ich habe ja nicht mal schwule Freunde. Aber den Film "Sieben" habe ich gesehen. Und "Sieben Jahre in Tibet" ebenfalls.

Grauenhaft, wenn Schmähs überhaupt nicht ziehen. Wenn sie einfach so verpuffen oder ins Leere stürzen. Dabei habe ich ja nix anderes. Beweisen kann ich es nicht. Aber ich war einfach nur sein Objekt, an dem er sich abarbeiten konnte. Der hatte überhaupt kein Interesse an dem, was ich möglicherweise zu sagen hatte. Er brüllte einfach weiter. Oft überschätzt man seine eigenen Rolle in solchen Situationen. Einmal versuchte ich es noch wie die Um2 im Guten: „Wir könnten uns doch über etwas anderes unterhalten“, sagte ich zu ihm. „Reden wir doch lieber über das Wetter.“ Mehr hat es nicht gebraucht. Es klingt möglicherweise nicht sehr glaubwürdig, aber der legte noch eins drauf. Wegen einen ziemlich blauen Himmel. Mich stimmt ein ziemlich blauer Himmel ziemlich versöhnlich. Den Ustascha-Radler nicht. Vom Wetter kam es auf einmal aufs Radl zu sprechen. Es aufs Rennradl. Da hatte er ja die Pedale gewechselt. Er finde da sofort fünf Fehler bei meinem Rennradl.

„Halt endlich deine blöde Fresse“, kam es mir aus. „Entweder unterhältst du dich mit mir in einem angenehmen Ton, oder es ist besser, du haust ab. Es reicht.“ Und das tat es wirklich. Ich war fix und fertig. Das war jetzt genug Theater. Zu meinem Glück wurde wir uns schnell handelseins. Für einen schmächtigen Kerl habe ich ein sehr breites Kreuz. Er hörte tatsächlich auf. Aber möglicherweise war alles ganz anders. Möglicherweise war alles nur eine Show, die er da mit mir abzog. Als er dann fuhr, gab er mir tatsächlich noch die Hand. Sagen wir so dreiviertelt. Hoffentlich kommt dieser Bekloppte nie wieder, dachte ich mir. Jeder Tag schreibt seine neuen Lieder. Jeder Tag tritt aufs Neue in die Pedale. Das klingt jetzt total nach KI.

Apropos KI:

Warum nutzen das Menschen? Die sind ja nicht alle völlig vereinsamt. Offenbar tun es viele deshalb, weil ihnen diese „minimalen“ Beziehungen zu Chatbots lieber sind als „maximale“ zu Menschen.

Für manche ist einfach eine neue Form von Unterhaltung. Die, die es ernster nehmen, sagen: Der Chatbot unterstützt einen immer, ist ständig verfügbar, auch in der Nacht, man muss auf ihn keine Rücksicht nehmen. Echte Menschen reden auch über ihre eigenen Sorgen und Ängste. Das belastet, da muss man das Leid der anderen mitnehmen. Der Chatbot entlastet, er leidet nicht. Oft hört man auch: Das Gute an ihm sei auch, dass er einen nie kritisiert. Quelle: Die "Presse"/Eva Weber-Guskar, geboren 1977, lehrt seit 2019 Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum.

Ein kurzer Nachtrag: Den Hitler hatte er natürlich auch im Repertoire wie letztens, als die Juden schlimmer als der Hitler waren. Was macht der eigentlich wenn er niemanden mehr findet den er anschreiben kann? Ich dachte mir dann noch: Man(N) kann sich seine Verstörung nicht aussuchen. Noch nicht. So ist das halt, wenn man kein eigenes Grundstück hat zum einzäunen oder gleich einen ganzen Wald. Oh, oh. Da kommt wieder eine Dame mit Hund. "Nicht unbedingt daher schiffen. Vielen Dank".

Ende

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