Freitag, 28. April 2017
Die schwäbsiche Hausfrau
Es ist wieder mal der Schizophrenist, der die schmutzige Wäsche der Vorbehalte ans Licht bringt.

Was ich an Lichtweltkommentatoren des politischen Geschehens oft nicht verstehe, ist nicht die Tatsache, dass die ihre Meinung kundtun, das ist ja deren Job, sondern dass sie oft an der Wahrheit nicht wirklich interessiert sind. Wie Junkies die nach dem nächsten Input gieren, um das Hirn aus der Wirklichkeit zu schießen, gieren die nach Indizien oder Beweise, einzig und allein um den Weg zu ihrem eigenen Weltbild frei zu schießen. Ein Beispiel: Der österreichische Journalist Christian Ortner, unter anderem auch Kommentator der Presse, wird nachgesagt, gesellschaftlich oft liberale Position zu vertreten, außer wenn es um Zuwanderung in Form von Flucht und Migration geht. Mit Frauen tut er sich hin und wieder auch a bisserl schwer. 2010 wurde ihm das rosa Handtascherl verliehen. Das rosa Handtascherl ist ein österreichischer Schmähpreise mit dem offenkundig sexistische Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens ausgezeichnet werden. Siehste da hat die Schattenwelt doch auch ihre gute Seiten. Ich kann auch passt schon bloggen, ohne in ein rosa Handtascherl gesteckt zu werden. Wobei ich ja mit Sexismus nix am Hut habe. Wenn ich zu Frauen (früher) sagte, du hast aber einen klasse Arsch, drohte mir die Beisitzerin, nee Besitzerin des Gesäß, nie mit einer Anzeige. Geknallt bekam ich auch niemals Eine und als Arsch wurde ich gleich gar nicht bezeichnet. Nicht mal beim Aldi beschwerte sich eine Lady als ich was über ihren Hintern sagte. Natürlich was Nettes. Arsch zu sagen ist nicht zwingend notwendig. Langt schon, ihre Figur, diese Figur, aber hallo!!! Fragen sie mich nicht wie ich das mache, das meine Komplimente nie als Beleidigung oder Herabwürdigung der Person verstanden werden. Sagen wir so. Irgendetwas muss ich auch ich können oder nicht? So blind kann ein Huhn gar nicht sein. Frauen wedelten gerne mit ihren Hintern vor meiner Nase herum. Ja auch solche Männer muss es geben. Ich kann da nix für. So jetzt ist wieder genug mit der Selbstbeweihräucherung. Deswegen kann ich sie beruhigen. Natürlich sind diese guten Zeiten längst offizielle Zeitgeschichte. Steht dann in einer Fußnote eines namhaften Historikers. 2004 Schizophrenist machte wieder eines seiner berühmten Komplimente, die heute zu den weltweiten Standardrepertoire-Komplimenten zählen. Inzwischen bin ich fast fünfzig und wie sie wissen a bisserl plemplem. In so einem Zustand muss man mit Komplimenten sowieso äußerst sparsam umgehen. Die Zeit der Sprüche ist vorbei. Ach ja auf der Party vom Hobbit-Abwalt ging ein Spruch von mir übel nach hinten los. Aber die Dame war übelst angesoffen und zeitnah. Die war auch auf Stunk aus. Obschon. Heute im Supermarkt hatte ich schon wieder drei Frauen auf meiner Seite. Die waren ganz begeistert. Noch dazu von ziemlich klein bis ganz groß. Stand ich an der Kasse und sortierte a bisserl die Kohle. Eine Brieftasche besitze ich natürlich nicht. Hatte ich einen Haufen Zehner. Sieht nach mehr aus als es ist. Lag ein Zehner vor meinen Haxen am Boden. Oh, dachte ich mir, schmeiß ich schon wieder Geld weg, nicht klug, gar nicht klug. So viel habe ich auch nicht davon. Nein sie müssen sich nicht sorgen. Ich zahl ja keine Miete. Vor mir war ein Mädchen am bezahlen. Ging nix weiter. Die junge Dame fuhrwerkte nervös in ihren Taschen herum, bis sie ganz hektisch wurde, mit roten Köpfchen und laut aufseufzte: „Den Zehnerschein hatte ich doch noch gerade“. Ich bin ja keine schüchterne Person. Musste ich natürlich gleich intervenierend eingreifen und laut verkünden, dass ich offensichtlich ihren Zehner eingesteckt hatte, weil ich gerade am Sortieren war und den Überblick verloren hatte. Zeigte ich den Damen den Haufen Zehner. Mit einem galanten Lächeln und einer entschuldigenden Geste, überreichte ich dem Mädchen ihren Zehn-Euroschein. Ich ziehe doch nicht jungen Frauen ab. Alte natürlich auch nicht. So was mache ich nicht. Niemals. Hätten sie sehen sollen wie die Damen um mich herum auf einmal zu strahlen begangen. Dabei hatte ich gar nix gemacht. Gut ich habe auch kein Softie-Gesicht. Somit ist der Überraschungsmoment viel größer. Anders gesagt. Ich habe halt Klasse was soll man machen. Es ist wie es ist. Muss auch mal sein das ich ihnen von meinen besseren Seiten erzähle. Da bin ich ja recht schüchtern im Umgang finde ich. Der Herr Ortner hält nix von der unkontrollierten Massenimmigration. Aber rein gar nix. Die Fremden sind unser Untergang, wenn es nach dem Herr Ortner geht. Der sucht auch andauernd nach Beweisen dafür. Wirklich andauernd, so wie halt die Frau Hamann immerzu deren völlige Unschuld beweisen will. Afghanen ganz schlimm. Auf Afghanen hatte ich es ja auch eine Zeitlang abgesehen. Warum? Wegen ein paar sexuell marodierender Afghanen, wurde in Österreich das Sexualstrafrecht verschärft. Finde ich nicht so toll, wenn die vom Hindukusch so schräg drauf sind. In Deutschland, stand im Spiegel, kommen immer mehr Taliban an. Jetzt weiß der Rechtsstaat nicht so recht was der mit Ex-Taliban machen soll. Sind die jetzt auf der Flucht oder gehören die angeklagt, weil sie Mitglieder einer ausländischen terroristischen Vereinigung sind. Schon auch irgendwie a bissel komisch , finden sie nicht. Titel der aktuellen Kolumne in der Presse der Herr Ortners. „Wenn Schlepperbanden die Flüchtlingshelfer finanzieren“. Das kommt so. Derzeit ermittelt die italienische Justiz gegen ein Dutzend NGOs, bei denen der dringende Verdacht besteht, Helfershelfer von Schlepperbanden zu sein. Der Herr Ortner schreibt: …….die nach Ansicht der italienischen Justiz möglicherweise zum Teil direkt von den Menschenhändlern auf dem afrikanischen Kontinent finanziert werden, in die EU kommen, ist völlig unhaltbar. „Wir haben Beweise dafür, dass es direkte Kontakte zwischen einigen NGOs und Schleppern in Libyen gibt“, sagt der sizilianische Oberstaatsanwalt Camelo Zuccaro jüngst in der Tageszeitung „La Stampa“. Ende Herr Ortner. Darüber habe ich auch schon geschrieben, dass NGOs, die mit ihren Schiffen, ziemlich nah an die libysche Küste heranfahren, dazu beitragen, das Schlepper, die zur Überfahrt Anstehenden, in immer Hochsee-untauglichere Boote, sogenannte Schinakel, setzen. Da kann man schon geteilter Meinung darüber sein ob das so klug ist. Das sich einige der NGOs gleich von Schlepperbanden finanzieren lassen, davon stand in meinem Schattenweltblog natürlich nix. Warum soll ich NGOs sowas Deftiges unterstellen, wo es sich doch vor Gericht noch nicht bewiesen hat. Der Herr Staatsanwalt ist nun mal nur der Ankläger. Der kann sich vieles einfallen lassen. Das ist sein Job. Ob seine Beweise stand halten wird erst die Verhandlung zeigen. Nur so weit sind wir noch nicht. Deswegen ist es auch unangebracht in einer Qualitätszeitung zu schreiben, dass Schlepperbanden die Flüchtlingshelfer finanzieren. Das ist ziemlich unseriös wenn man mich nicht fragt. Im österreichischen Kurier lesen sich diese Vorwürfe a bisserl anders. Da heißt es: Wir haben Beweise dafür, dass es direkte Kontakte zwischen einigen Nichtregierungsorganisationen und Schleppern in Libyen gibt", sagte Carmelo Zuccaro der italienischen Tageszeitung La Stampa (Sonntag). Nach bisherigen Erkenntnissen würden Flüchtlingsboote unter anderem durch Lichtsignale in Richtung der Retter geleitet. Man wisse aber noch nicht, ob und wie diese Informationen in einem Gerichtsverfahren genutzt werden könnten, sagte Staatsanwalt Zuccaro. Ende Kurier. Da hört sich der Herr Zuccaro plötzlich ganz anders an als beim Herrn Ortner. Was denken sie wer eine Klage eingebracht hat das in der Angelegenheit NGOs überhaupt ermittelt wird? Die Lega Nord. Die Lega Nord ist a bisserl überspitzt ausgedrückt die NPD Italiens. Der Verdacht laute auf Beihilfe zu illegaler Einwanderung, Schlepperei und fahrlässiger Tötung. Sind wir also erst bei einem Verdacht. Die NGOs selbst wiesen am Sonntag jegliche Schlepper-Vorwürfe der italienischen Justiz zurück. Gut was sollen die sonst tun.

Fazit: Was ist nur mit dieser Welt los, dass ich mir ziemlich oft die Mühe machen muss, heraus zu finden, was jetzt wirklicher als Wirklich ist, weil alle nur noch Fake News machen oder gnadenlos ihr Ding durchziehen und die normalen Leser/Bürger alle irgendwie auf 180zig sind bei gewissen Theman. Ist ja schon schlimmer als bei Schule. Schule ist auch vermintes Gebiet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich mit Lichtweltmenschen über Migration und Islam, kaum vernünftig unterhalten kann. Schauerhaft ist das. Ich treffe gefühlt nur noch auf linke oder rechte Fanatiker. Da wird es schwer psychotisch. Ich nehme in solchen Momenten ja Tabs. Gut die nehme ich so auch.Aber wundern dürfen sich Lichtweltmenschen nicht, dass ich sie in der Regel nicht mehr besonders ernst nehme, obwohl ich mir alle Mühe gebe, wenn die nur noch ihre eigenen Vorbehalte herunterbeten. Mein Vorschlag: Wie wäre es denn mal zur Abwechslung mit einem Preis für den Herrn Schizophrenisten. Ich schreibe mir hier seit Jahren die Finger wund und betreibe Aufklärung. Und was ernte ich für mein Bemühen? 30 Klicks. Okay jetzt mach ich a bisserl Spin. 40 Klicks. Es ist das Grauen, das nackte Grauen mit euch Lichtweltmenschen. Mit Anerkennung habt ihr es ja nicht so. Da seid ihr in der Regel sehr sparsam wie die schwäbische Hausfrau.

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Donnerstag, 27. April 2017
Falscher Einwurf
Bayern München

Bin gerade vom kleinstbürgerlichen Blogger Memet auf der Flucht. Der steht genau ober mir. Jetzt natürlich nicht mehr. Der macht wahrscheinlich immer Google-Übersetzer. Hab ich letztens auch gemacht bei Netflix. Der arme Inder mit dem ich chattete, weil ich nicht wusste wie man sich auch ältere Staffeln angucken kann, hat kaum was verstanden .
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Diese Woche ging sich eine zarte Blüte von Donauinsel aus. Jetzt ist wieder Wetter draußen. Wenn sie mit dem Auto Richtung Süden fahren, runter nach Kroatien, immer weiter runter, kommt irgendwann eine Wetterscheide. Da wird es auf einmal spürbar wärmer . Auch in den Gedanken. Wetterscheide ist der neue Running Gag. Nee nix Sexuelles mit zu feucht. Bei jedem Wettereinbruch, draußen hat es wiedermal unter 10 Grad, maile ich dem S., dass in der Bronx schon wieder Wetterscheide ist. Die Sibirische halt. Der S. versteht mich dann. Wir haben ja mal zusammen die Wetterscheide. Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich ja gerne darüber hinaus mögen, immer Richtung Süden würde ich wollen, bis es spürbar wärmer wird. Auch in den Gedanken. Menschen die in ihrem Leben frieren haben es nun mal gerne wärmer. Auf der Insel hatte ich das seltene Vergnügen mal eine Katze zu grüßen. Ka Spaß. Natürlich nicht die Person dazu. Wozu auch. Auf der Insel gibt es einen Kerl, unter Umständen a bisserl plemplem, der geht mit seiner Katze Gassi.
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Heute lief auf MDR ab 00 50 Uhr ein Unplugged-Konzert von Marius Müller Westernhagen. Auf Tabs hörte sich die Musik ganz wunderbar an. Westernhagen ist wunderbare Tabs-Musik. Slow Jazz eignet sich dazu auch ganz hervorragend. Im Song „Willst du Tanzen“ gibt es ein paar ganz wunderbare Zeilen:
„Ich weiß, ich bin
Ein alter Narr
Der seine Fehler
Wie Freunde um sich schart“
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Das bedrückende an der Bronx ist. Hier ist alles echt. Nie ist etwas wie im Film.
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In Österreich tobt schon wieder der Streit um das Kopftuch. Es ist das Grauen, das nackte Grauen. Am Kopftuch entzündet sich immerzu der kleinstbürgerliche Volkszorn. Dass unsere Regierung gerade das Demonstrationsrecht einschränkte ist den Kleinstbürgern, die ja die geborenen Untertanen sind, völlig gleichgültig. Zur öffentlichen Gegenrede fehlt denen jegliches Talent. Die können nur mosern, stänkern und die Schuld an ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit auf andere (ab)schieben, wie z.B. auf Frauen, die aus welchen Gründen auch immer, ein Kopftuch tragen. Das die neuen Demonstrationsregeln unter anderem eine 48-stündige Frist für die Anmeldung vorsehen, kümmert den österreichischen Kleinstbürger nicht. Widerstand gegen Autoritäten nicht mit uns. Ist wie mit dem Bauer. Der frisst auch nur das was er kennt. Auflehnung liegt nicht in unserer DNA. Gesetzesverschärfungen sind das Salz in der ideologischen Suppe des Österreichers. Ich will nicht schon wieder darauf hinweisen. Wir sind hier nun mal die Nachkommen ganz schrecklicher Kleinstbürger. In Österreich gab es noch nie eine bürgerliche Revolte die Erfolg hatte. Das großbürgerliche Österreich haben wir ja einst vertrieben oder umgebracht. Überlebt haben das nationalsozialistische Gemetzel, nur die allerkleinsten Kleinstbürger, hochtalentierte Untertanen, die sich geschickt wegduckten oder einfach nur (schreckliches) Glück hatten. Wie freies Atmen geht wissen wir nicht. Wir können gesellschaftlich nur stickig. Die frische Luft hoch oben auf den Bergen ist ja auch nicht mehr das was sie einmal war. Massentourismus, volkstümliche Schlagergülle, wahlkämpfende Politiker, die immer ganz hoch hinaufsteigen in unsere Berge, um unterm Gipfelkreuz der richtigen Gesinnung, ihren grauenhaften Nationalstolz zu weiden wie Bergziegen. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen, hat anscheinend mit einem Interview, in den sozialen Medien für helle Aufregung gesorgt. Frage? Gibt es auch dunkle Aufregung. Vor Schülern sagte er, es werde noch der Tag kommen, wo man alle Frauen bitten müsse, aus Solidarität ein Kopftuch zu tragen. Der Bundespräsident machte eine tatsächlich um sich greifende Islamophobie aus. Ganz Unrecht hat der Präsident aller ÖsterreicherInnen da nicht. Der österreichische Kleinstbürger hat es nicht so mit Korrelation und Kausalität wenn es um Muslime geht. In seinem kleinstbürgerlichen Groll will der zwischen dem Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums, bei dem 73,2% der gültigen Stimmen mit einem Ja für die Verfassungsreform votierten und dem demokratischen Recht einer Frau sich in Österreich zu kleiden wie es ihr im Grunde beliebt, einfach nicht unterscheiden. In seiner Bitterkeit giert der österreichische Kleinstbürger nur so nach solchen Ereignissen wie eben dem türkischen Verfassungsreferendums, um sich in seinen Vorbehalten Muslimen gegenüber schön bestätigt zu fühlen, wie fürchterlich rückständig und entsetzlich hitlerwäldlerisch, nee hinterwäldlerisch der Kleinstbürger ist. Angefacht wird diese Glut des Grolls immerzu durch die fremdenfeindliche FPÖ und die Boulevardmedien. Der Obmann der FPÖ H.C. Strache hatte auf Facebook einen „offen Brief“, über das Ergebnis des Verfassungsreferendums veröffentlich, der eigentlich eine sehr gelungene Mischung war aus Ironie und Zynismus. Natürlich war alles nur geklaut von der deutschen Autorin Gabriele Brinkmann. Der öffentliche Diskurs wurde von der FPÖ über die Jahre dermaßen vergiftet, dass man nicht mehr vernünftig darüber sprechen kann, ob bis 700 000 Muslime im Land, fürs erste mal Herausforderung genug sind. Sofort wird man in eine Ecke gedrängt und verzweckt, wenn man die Frage stellt, ob eine Gemeinschschaft, eine gewisse Konstanz in der kollektiven Identität benötigt, um nicht auseinander zu driften und an den Rändern in Radikalität oder unversöhnlichen Positionen zu zerrfansen. Konstanz in der kollektiven Identität hab ich abgeschrieben. Mit Vernunft wird das nix mehr bei mir. Bei Konstanz hab ich sofort an einen Haufen gedacht und bei kollektiver Identität an Gaskammern. Weil ich nix Besseres zu tun hatte, habe auch was über das Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums geschrieben. Wenig Erbauliches, recht niedrige Wahlbeteiligung hin oder her. Nichtwähler bekommen ja nur dann wirklich Bedeutung, wenn die Wahlbeteiligung mitentscheidend ist, ob ein Referendum oder Wahl gültig ist oder nicht, wie Letzens beim ungarischen Flüchtlings-Referendum, das durchfiel weil die Wahlbeteiligung zu niedrig war. Ansonsten sind Nichtwähler ja nur die Vollseppen der Demokratie, mit denen kein Staat mehr zu machen ist. Bitte geht wählen und wenn ihr nur „fickt euch ins Knie“ auf den Wahlzettel schreibt, "der Widerstand geht weiter". Immerhin lebe ich hier in der Bronx, mit all den türkischen Kleinstbürgern, die mir in ihrer 73,2%zentigen hinter-anatolischen Kleinstbürgerlichkeit und ihrem festen Glauben an eine Autorität aus Gott und Übermensch, genau so auf die Nerven gehen wie die österreichischen Kleinstbürger. Ich stecke ja bis zum Hals in dieser Bronx fest. Wo Süden ist und die Wetterscheide kann ich nicht mehr so genau sagen. Stickig es hier. Stickig und kalt. In Istanbul soll die Luft angeblich besser sein. Dort stimmte ja über 70% der Türken mit "Nein". Wie auch immer. Am Recht einer Frau sich ein Tuch umzubinden, meinetwegen auch im Pinguinstyle, mit Plastiksäcken behängt wie ein Nutztier, kann niemals gerüttelt werden. Das ist ihr unveräußerliches, demokratisches Menschenrecht. Das will und kann der österreichische Kleinstbürger in seiner Verbitterung einfach nicht verstehen. In seinem Unmut einge will der österreichische Kleinstbürger nicht wahrhaben, dass Österreich mit einem Kopftuchverbot, immer näher an die wenig rechtsstaatlichen Verhältnisse in der Türkei heranrücken würde, wo doch in Österreich schon die Landeshauptleute, am liebsten die Verwaltungsgerichtsbarkeit entmachten würden, wenn sie könnten wie sie wollten, weil sich das Gericht gegen eine dritte Start und Landebahn am Flughafen Wien-Schwechat aussprach und somit nicht im Sinne des politisch Gewünschten entschied. Natürlich würde ich mir Ernstfall auch ein Kopftuch aufsetzen und auf Frau machen. Sogar wenn draußen Wetter ist.
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Die Frau Dr. Karin Kneissl, ihrerseits Nah-Ostexpertin, die auch gut Arabisch spricht, schließt sich dem Marsch durch die Instanzen des Kopftuchs noch nicht an. Die sieht das ein wenig anders als der Herr Bundespräsidenten. In meiner Qualitätszeitung mahnt sie an, dass der Koran kein religiöses Kopftuchgebot kennt. Ich hab ja auch einen Koran hier liegen. Der stammt aus dem Salafistentreff, als mir vor Jahren, der Chefe vom Laden, einen Salafisten-Koran, mit goldähnlichem Stuck auf die Pommes klatschte. Kam gar nicht gut bei mir an. Hatten wir richtig Stress. Habe ich Werte verteidigt von denen ich gar nicht wusste das sie mir was bedeuten. Die Frau K. schreibt über Islamisten in Algerien, die in den 1990 Jahren, die Gesichter von Frauen zerschnitten und verätzten, weil die unverschleiert zur Arbeit fuhren. Oder Überlebende des IS-Kalifats, die berichten wie sich Bürgermeister gegen europäische Dschihadisten wehrten, als diese die Frauen zur Verhüllung zwangen. Deutsche Konvertitinnen wiederum waren zeitweise als Sittenpolizei in Raqqa unterwegs, da die einheimischen Musliminnen den Schleier verweigerten. Sicherlich alles sehr bedenkliche Zustände. Nur ist Österreich nicht Algerien und auch kein IS-Kalifat und Raqqa keine österreichische Stadt. Ich gebe zu. Wenn man hier in Österreich alle Salafisten + Anhang, an einem Ort zusammenfast, wird man schon eine schöne Kleinstadt, ganz in der Tradition des IS stehend gründen können. Beim Recht auf ein Kopftuch geht es aber um demokratische Rechte, wie Religionsfreiheit + Meinungsfreiheit + Frauenrechte. . Der Islam ist in Österreich als Religionsgemeinschaft und Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und gleichberechtigt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Recht zum Kopftuchtragen wird daher als Ausdruck der individuellen Glaubensfreiheit garantiert. Scheiße, ich kann da nix dafür und der österreichische Bundespräsident wohl auch nicht. Da müssen wir durch. Mitgehangen – Mitgefangen.

Die Vollverschleierung im „neutral auftretenden Staat“ ist was ganz anderes. Der Europäische Gerichtshof hat schon mehrfach festgestellt, dass ein Vollverschleierungsverbot zulässig ist. Eine Vollverschleierung ist nur bei christlichen Trauerfeiern zulässig und bei Einkäufen diverser Hofer-Filialen in der Bronx.

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Nicht auszudenken wenn sich hier die österreichischen und türkisch-stämmige Kleinstbürger sprachlich a bisserl annähern würden. Die sind sich ja in ihrer Art viel ähnlicher als es auf den ersten Blick scheint . Wenn die gemeinsame Sache machen würden, hätte einer wie ich, wahrscheinlich nicht mehr viel zu lachen, wo ich doch jetzt schon aus dem Salafisten-Treff gedrängt, das Haus meine Kindheit (wegen Schizophrenie) nicht mehr betreten darf, aus einigen Blogs geworfen, vom Nachbarn, einen enorm fetten Sack, von meinem eigenen Dach verjagt und auf der Donauinsel angeschnauzt wurde, was ich mir erlaube, also herausnehme, einfach nur so herum zu sitzen und dem Herrgott seine kostbare Zeit zu stehlen. Also das mit den Herrgott hat dieser Mensch so nicht gesagt. So schön konnte der nicht sprechen. Vielleicht wollte er bei einem wie mir auch nur nicht. Was weiß man schon. Entscheidend ist ja was aus dem Mund rauskommt. Einen der lustigsten Sätze die es gibt. "Eigentlich bin ich ganz anders".
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Die amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison im aktuellen Spiegel: …Schwarze wurden in diesem Land schon immer ermordet. Nur stand das früher nicht in den Zeitungen.

Apropos Farbe auf der Haut. Im Unplugged-Konzert vom Westernhagen sang eine atemberaubende Backgroundsängerin, mit viel Farbe auf der Haut, Soul in der Stimme, (bilde mir ein) und einer dunklen Mähne so dicht wie der Urwald. So dicht wie der Urwald weckt vielleicht falsche Assoziationen. So dicht wie die Tangente um 07 15, wenn sich die Lohnsklaven in die Lohnarbeit drängeln, klingt auch nicht viel galanter. Ich stehe ja total auf Backgroundsängerinnen. Um das Gesocks vor dem ersten Mikrofon sollen sich euphorische Lichtweltmenschen kümmern. Schlecht ausgeleuchtete Backgroundsängerinnen, Sänger natürlich auch, haben immer a bisserl was trauriges und schattenwelthaftes, eine ganz eigene Würde. Man weiß nie ob die alles geben oder einfach nur gute Miene zum bösen Spiel machen. Besser dahinten kaum sichtbar als im Scheinwerferlicht einer Supermarkt-Kassa. Warum es einige nach ganz vorne schaffen und andere weniger. Keine Ahnung. Allein an der Stimme wird es wohl nicht liegen.

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Mittwoch, 26. April 2017
Klein Aleppo
Der Schizophrenist, im Netz bewege ich mir nur als Kunstfigur, im analogen Leben immer seltener, fährt mit dem Rad vom Hofer/Aldi nach Hause. Das bedeutet einfach mal über die Kreuzung und die Straße straight ahead hinunter und dann ein kurzer Schwenk nach rechts. Ging aber nicht. Die Zufahrt zu meinem Verlies war weiträumig abgesperrt. Polizei, Feuerwehr, Rettung. Bis auf das Bundesheer war alles was der Staat in der Krise zu bieten hat im Einsatz. Oh, dachte ich mir, die Drama Queen des Suffs ist wieder mal umgezogen.
Schizophrenist fährt bis zum Absperrband hinter dem ein junger Polizist steht.

SH: Herr Polizist was ist los? Amoklauf, Mord aus Leidenschaft, ein dicker Mensch der nicht mehr durch die Tür passt. Überfall wahrscheinlich weniger. Können sie was durchsickern lassen oder muss ich auf die Nachrichten warten.

Polizist versteht den Schmäh mit dem Überfall nicht. In der Bronx kann man höchstens den Hofer überfallen. Und von dem kam ich ja gerade. Kann aber auch sein das mir was entgangen war.

Polizist: Nee ich kann ihnen nix dazu sagen. Müssen sie bis Morgen warten.

SH: Okay. Aber sehr aufgeregt schauen mir ihre Kollegen und das andere Rettungspersonal nicht aus.

Mann neben mir: Angeblich Bombenwarnung.

SH: Wie Bombenwarnung. Ist Eine aus dem zweiten Weltkrieg aufgetaucht?

Polizist: Nein. Akute Bombenwarnung.

SH fängt lauthals zu lachen an.

SH: Das ist unmöglich Herr Polizist. In der Bronx werden keine Bomben deponiert. Das ist undenkbar. An der Ecke vorne ist doch nur eine kleine Bäckerei, die Kneipe mit den Trinkern, dann die Trafik, die wegen eines Todesfalls seit Monaten geschlossen hat und das chinesische Puff, getarnt als Cafe Susi. Kann mir nicht vorstellen das des Cafe Susi was hoch-politisches ist mit nordkoreanischen Spionen. Vielleicht war ein Freier mit dem Preis Leistungsverhältnis unzufrieden. Was ist Herr Polizist wenn sie mich schnell durchlotsen. Natürlich auf eigene Verantwortung.

Polizist lächelt müde.

SH: Herr Polizist. Mir ist schon bewusst dass wir nur schwer handelseins werden, aber ein möglicher Bombenanschlag hier. Niemals. Gucken sie sich doch mal um. Das hier einer eine Bomben baut und dabei was schiefgeht, ist mit a bisserl Phantasie durchaus denkbar. Aber der schmeißt die dann nicht hier auf Seinesgleichen sondern in die Mariahilferstraße oder in die U1 Station Kärntner-Straße. Hier gibt es doch nix zum Wegsprengen.

Mann neben mir: Wahrscheinlich ist einer auf seine Ex-Alte angefressen weil die einen neuen Stecher hat.

SH: Ja. Das kann ich mir noch am ehesten vorstellen. Oder einer ist einfach so durchgedreht weil er die Schnauze endgültig voll hat und jetzt lieber mal eine Zeitlang was mit geregelten Mahlzeiten machen will und einer sinnerfüllenden Tätigkeit.

Mann neben mir: Langeweile wäre auch ein Motiv.

SH: Ja das klingt sehr plausibel und naheliegend. Telefonieren ist ja auch sehr billig. Eine zu harte Semmel erscheint mir zu absurd. Eine gebraucht gekaufte Playstation die kaputt ging wäre noch a Option. Eine Videothek mit Pornos, um sich dann zu Hause hübsch einen zu schütteln, haben wir in der Bronx auch nicht mehr. Vielleicht ist dass der Grund für den Anruf. Zu viel sexuelle Energie.

Mann neben mir: Oder nix mehr zum Kiffen.

SH: Herr Polizist. Vertrauen sie doch meiner Expertise als langjähriger Bewohner dieses Grätzels und lassens mich kurz durchschlüpfen. Fällt eh keinem auf. Ich muss ja sonst einmal außen herum.

Polizist lässt naturgemäß nicht mit sich verhandeln.

Der Mann neben mir: Du hast es gut. Ich wohn ja da. Ich stehe hier schon seit einer halben Stunde.

Schizophrenist: Auch blöd was. Aber der Wetterumschwung kommt eh erst Morgen. Lacht und fährt außen herum nach Hause.

Ich kann sie beruhigen. Explodiert ist die Bombe nicht. Bis jetzt halt.

Anhang: Hoffentlich nicht der Simba. Aus purer Verzweiflung. Oder gar der schizoide Sohn vom fetten Polen der eigentlich Bulgare ist. Der englische Gentleman wäre noch denkbar wenn er zu viel getankt hat. Also ich war`s nicht ehrlich.

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