Freitag, 27. November 2015
Ich schreib noch immer an einer politischen Anlayse und über das Wort Fischgrät
Die Tränendrüse ist böse mit mir. Vielleicht ist das der Grund warum mein Scheißhausdämon jetzt den Mantel dieser Frau trägt.
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Vorhang: In England bei den Teesackerln kann man ja auf alles wetten. Ich würde gerne darauf wetten das der Herr Assad sich in den nächsten 12 Monaten beim Aufhängen der blutroten Vorhände in seiner Despoten-Bude das Genick bricht. Also auf einen häuslichen Unfall würde ich gerne wetten. Gab es früher ja öfter.

Gestern sagte ich zum Weißen, na ja dieses Gestern ist auch wieder gut eine Woche alt und im Trubel der losen Weltzusammenhänge verschwunden und kommt auch nicht wieder, wenn ich nicht so unverschämt wäre, diesen Moment auf dem weißgespachtelten Papier das nach Krankenhaus riecht zur Einsicht zu zwingen, das der Weiße und ich noch immer am Atmen sind. Hört ihr, wir sind noch immer am Atmen wie der scheiß Fisch aus dem süddalmatischen Weltkulturerbe, den die Katze von hinter her auffraß. Weißer sagte ich, diese scheiß Terroristen jetzt kannst nicht einmal mehr deinem Kebab-Wirten trauen. Was ist wenn sich der in Luft sprengt. Liegt des gute Lammfleisch auf der Straßen und Teile vom Kebab-Wirt liegen auch auf der Straßen und dann weiß man nicht was jetzt was ist bei dem Kuddelmuddel. Ach, meinte der Weiße ziemlich im Öl, (angetrunken), ka Problem Blonder, kannst alles in dein Fladenbrot schaufeln ist eh halal. Und dann lachten der Weiße und ich wieder einmal dieses viel zu laute Lachen, mit dem man sich die Wirklichkeit, die eigene wie die allgemeine versucht vom Leib zu halten. Fischgrät, Fischgrät, 1125, Fischgrät, Fischgrät, 1125, Fischgrät. So blubbert das in einem fort in mir wie in einem Kochtopf das Gulasch oder ein Hühnercurry. Glauben sie mir das in höchstem Maße unangenehm. Mitten in der Nacht möchte man schön benommen gegen eine Tür rennen und nix checken und nicht mit weit aufgerissenen Augen das Fischgrät-Mantra herunter beten. Natürlich gibt es aus diesem Dilemma einen Ausweg. Genaugenommen zwei. Ausweg A. Sie erschießen den Typen mit dem Fischgrät-Wahn und entledigen sich des Problems endgültig. Ausweg B. Eine schön große, fette, und weiße Schlaftablette. Weil ich den Sommer liebe und kaum etwas lieber tu als bloßfüßig über den heißen Asphalt zu rennen, hab ich natürlich gleich eine schöne große Schlaftablette nachgeschmissen. Im Schizophrenisten-Haushalt gibt es ja eines im Überfluss und das sind Tabletten. Ich könnte damit den ganzen IS ausschalten. Liegen sie einmal eine Stunde nur so da und dieses Dingsda das eigentlich zum Hoffen und Träumen da ist und Pläne schmiedet die sich nicht realisieren lassen, macht was es will und sagt andauernd nur Fischgrät, Fischgrät 1125. Das macht doch keinen schlanken Fuß. Da muss man pharmazeutisch dagegen halten, so wie man eigentlich dem Terror Moral entgegenhalten müsste wie eine geballte Faust. Aber was machen wir. Gehen jedes Mal in dieselbe Falle und brüllen Krieg und Rache und dann fallen wieder Bomben auf Menschen und wir degradieren diese geschundenen Seelen zu Untermenschen, Ausschussware unsere Angst und Kollateralschäden unser Ohnmacht. Willkommen in Palästina. Nee am Existenzrecht Israels wird deswegen natürlich nicht gesägt, sondern nur der Kreislauf der Gewalt beschrieben. Wenn wir keinen anderen Weg finden, den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen, werden wir uns einbetonieren müssen. Und diese Mauern werden mitten durch unsere Herzen führen. Wir sind eh schon auf dem besten Weg in der Gleichgültigkeit des Hedonismus zu versinken und zu verblöden. Als ich heute das Radio aufdrehte kam der Weihnachtshase.

Das geht jetzt sicherlich ein 1/4 Jahr so mit dem Fischgrät. Derzeit habe ich aber Fischgrät-frei weil ich mich an einem recht großen Zinken erfreue. Sollten sie auch einmal ausprobieren, andauernd ein Wort zu wiederholen. Sie werden sehen. Ab der 2500 Wiederholung beginnt ihnen das Wort Fischgrät ja a bisserl auf die Nerven zu gehen. Ab der 7500sten Wiederholung bekommt man das Gefühl das man gleich einmal wahnsinnig wird. Das Wort Fischgrät hat dann was von einem Hooligan, der auf einem Autodach herumspringt, oder sich andauernd mit dem Backblech eines überzieht. Nur ist dieses Dach das wie ein Backblech aussieht ihr scheiß Verstand. Ab der 10 000 Wiederholung ist das Schlimmste überstanden und man gewöhnt sich an das Wort. Der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitstier. Ehrlich. Nach der 25 000 Wiederholung fängt man an das Wort oder die Kombination mit 1125 richtig lieb zu haben. Schafft man es bis zur 40 000 Wiederholung gehört es zu einem wie eine Frisur. Und verschwindet es dann auf einmal einfach so plötzlich wie es es über einen gekommen war, ist es fast so als ob man einen guten Freund am Flughafen hinterher winkt, der unbedingt nach Neuseeland will. Ab und zu passt es aber auch ganz wunderbar. Sind die Ofenfischstäbchen z.B. ganz gut gelungen, sage ich nicht knusprig gebacken sondern, Fischgrät gebacken. Oh die sind Fischgrät. Natürlich sind dann auch nicht 12 Fischstäbchen am Teller sondern 1125. Aufpassen muss man nur wenn man außer Haus ist und das laut vor sich hinblabbert. Die Leute denken dann man hat sie nicht alle. Gestern beim Einkauf von Pizzaschnitten musste ich mir beinahe die Zunge blutig beißen um die nicht 1125 zu sagen anstatt 3. Sagen sie einmal zu einem Pizza und Kebab-Bäcker-Verkäufer mit Migrationshintergrund und echten Werten und klaren Vorstellungen von Richtig und Falsch, anstatt bitte 3 Pizzaschnitten, ich hätte gerne 1125 Fischgrät. Dieser gute Mensch, der mit seinem Steuern und Angaben, meinen ärztlich angeratenen Medikamentenmissbrauch mitfinanziert, rennt nach Dienstschluss völlig entgeistert in die Moschee zu seinem Imam und der gibt ihm dann den weisen Rat. Sure 1125 im Fischgrät. Das steht alles. Und schon wird dieser Mensch anfällig für die Bauerfänger im Internet.

Hier geht der Text jetzt weiter. Ging es nur nach mir, wäre mein Sitzboden aus Holz. Aus feinstem Parkbankholz. So eine österreichische Verbandelungsapparat kostet natürliches einiges an Volksvermögen. Vor allem von jenen teuer bezahlt die da nix zum Anbandeln haben und draußen in der Wildnis des Marktes überleben müssen. Diese Kosten verstecken sich dann in der Abgabenquote und im Budgetdefizit. Am Lohnzettel lässt sich diese österr. Geworfenheit auch schön nachvollziehen. Sie haben sicherlich schon vom österreichischen Brutto-Netto Dilemma gehört. Bist du deppert. So ein österreichischer Lohnzettel ist ein einziges Gemetzel. Ein Abgaben-Macbeth. Der 1. jedes Monats ist der berüchtigte Caligula-Moment. Da brennt der österreichische Kammernstaat wie Nero ihre Zukunft ab. Dieses Land ist ja an sich sehr gut zu mir. An diesem Land gibt es nichts auszusetzen. An den Menschen, na ja. Die haben so ihre abgehobelten Ecken und Kanten. Da muss man höllisch aufpassen. So schnell können sie gar nicht schauen hobel die ihnen auch schon ihre Ecken und Kanten ab. Ecken und Kanten muss man sich in diesem Land erst einmal leisten können. Ecken und Kanten sind in diesem Land zu meist hart erarbeitetet. Aber so unter der Hand gesagt würde ich mich schon gerne Richtung Süddalmatien davonstehlen oder noch weiter in den Süden, immer weiter hinunter, ohne mich auch nur einmal umzudrehen, wenn ich könnte wie ich wollte. Kann ich leider nicht. Ich drehe mich ja schon auf dem Weg in den Supermarkt 1125-mal um, weil ich mir einbilde dass mich wer abstechen will. So ist das mit schizoider Paranoia. Die zwingt sie andauernd dazu sich viel zu wichtig zu nehmen. Die geht überhall hin mit. Wegen meiner Tendenz zum Parkbankerl hat es zu Flucht in ein anderes großen Leben nicht ganz gereicht. Sri Lanka. Was ist? Da muss es doch einen angepissten Tamilen geben der von seiner Heimat die Schnauze gestrichen voll hat und hier ganz neu beginnen will. Ich würde dem auch die Kohle für einen gefälschten syrischen Pass vorschießen. Die Zeit ist reif unser Schicksal doch a bisserl zu vermischen. Soll der sich mt diesem Wien herumschlagen. Fischerhütte mit Meerblick gegen Bude mit Blick in eine anderes Gebäude. Sat-Schüssel muss halt möglich sein. Nur zu ich bin für alles offen. Soll der sich dann mit den Wohlstandsfotzen hier herumplagen und ich mache mich an eine fesche Tamilin heran, die meinem zugedröhnten Zombie-Status ziemlich amüsant findet und nicht demütigend.

Was glauben sie warum viele der kaputten, hässlichen und überlebten Männer, einmal um den halben Erdball fliegen, um von einer feschen Tamilen-Frau nicht begehrt zu werden. Die tun wenigstens so als ob. Hier bei uns gibt es im Bordell nur 50% Rabatt wenn man unter 27zig is. Ein klarer Fall von Altersdiskriminierung. Aber erklär das einmal jemanden sinnstiftend.

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Mittwoch, 25. November 2015
Noch immer ein sehr seltsames Paar
Vorhang: Der GF hat noch was gesagt. Gehört in den 2. Akt. Hab ich eingefügt. Falls sie vor Spannung gleich platzen(hahaha) hier vorweggenommen.
Der GF: Die Fahrräder hast noch.
Der SH: Ja die Fahrräder habe ich noch. Im Frühjahr kaufe ich ein Neues.

Der Goadfather, kurz GF, war ja gestern zu Besuch. Weil er auf der Herfahrt nicht wie üblich im Zug saß, sondern die gut 4 Stunden Fahrt mit einem Freund im Auto herunter spulte, der seine Tochter besuchte, wusste ich nicht so genau wann der GF anzukommen gedenkt. Was ich aber noch weiß. Ich hatte ziemlich schlecht geschlafen und einen üblen Tabletten-Kater. Obschon ich an der Dosierung nicht viel verändere fühlt sich dieser Kater nicht jeden Tag gleich an. Ist was Organisches wie beim Saufen. Da gab es auch Nächte da wurde ich einfach nicht besoffen und dann wieder hatte ich Abende da ging nach 30 weiße Mischungen, (Wein mit Mineral), oder 45 Jägermeister nicht mehr viel. Egal. In meinem Kopf war der GF natürlich schon längst tödlich verunglückt. Die goadfatherlichen Überreste lagen irgendwo auf der A2 oder S6 in alle Winde verstreut. Und ich war natürlich an der Sauerei schuld weil er ja auf dem Weg zum Schizophrenisten-Kindelein tödlich verunglückt war. Weil das in meinem Kopf so grauslich war traute ich mich auch nicht auf das GF-Begräbnis. Die UM2 wiederum klagte mich dann auch noch aus meinem Verlies weil ich ihren Lebensmenschen umgebracht hatte. Und falls doch alles gut geht muss ich noch den GF-Kuchen essen, der ja wie immer vergiftet ist. Ist der schon seit Jahren. Natürlich esse ich den GF-Kuchen immer artig auf. Weil ich aber zu meiner Überraschung noch lebe, wird die Wahrscheinlichkeit das der Kuchen einmal vergiften sein muss ja immer größer. An sich nichts Außergewöhnliches. Mein schlecht verdrahtetes Gehirn weiß es einfach nicht besser. Heute habe ich in einem schwachen Moment über diejenigen Polizisten und Rettungsleute nachgedacht, die im „Bataclan“, nach dem üblen Gemetzel aufräumen mussten. Dort aufzuräumen muss ja a ziemliche Hackn sein. Ich fragte mich was ist psychisch schwieriger zu bewältigen. Das Massaker im Bataclan oder doch die Sauerei auf der A 4, als da 71 Menschen in einen Kühlwagen erstickten und unter der Tür des Kühlwagens schon die Verwesungssäfte heraustropften. Komischerweise berichtete man in der Regel immer nur über die Täter und Opfer, aber ganz selten über die Einsatzkräfte. Stellen sie sich vor sie müssen da Erkennungsdienstlich ran oder mit den Särgen herum hantieren. Ich tendierte dann eher zum „Bataclan“. Ich denke wegen dem Gestank in dem Kühlwagen. Als sich die Kühlwagentür öffnete war ja gerade Hochsommer. Wenn sie mich jetzt für pietätlos halten tun sie mir unrecht. Ich habe dieses Schlamassel in dem die Einsatzkräfte feststeckten wie in einem scheiß Krieg nicht angerichtet. Die müssen da durch. Und dann heim zu ihren Familien oder in eine leere Wohnung. Der Freundin oder dem Freund kannst ja auch nichts erzählen. Was sollst denen den erzählen?
1.Akt
Natürlich löste so ein in alle Winde verstreuter GF bei in mir ein gewisses Unwohlsein aus. Von Panik zu sprechen wäre übertrieben. Ich habe es nicht so mit Panik. Deswegen griff ich selbstbewusst verstört zum Telefon und rief den GF auf seinem Handy an.
Der Schizophrenist: Servus GF wo bist du. Liegst es nicht in alle Winde verstreut auf der Autobahn.
Der GF: Ah Servus nein. Wir sind in einem Stück gerade auf der Reichsbrücke. Wie kommen wir von der Reichsbrücke zu dir?
Der SN: Na ja. Das ist nicht schwer. Also da fährt ihr am gescheitesten Richtung, also in Richtung fährt ihr dann am gescheitesten. Na du weißt eh Richtung, in Richtung, na in Richtung, na.
Der GF: Stadteinwärts oder stadtauswärts?
Der SN: Hhm. Richtung Floridsdorf denke ich. Also über die Brücke und dann Richtung Floridsdorf. Am einfachsten ihr fährt über die Brücke zum, na zum und von dort in die, na in die, du weißt schon in die. Scheiße GF mir fehlen jetzt die richtigen Worte nicht ein. So eine Scheiße GF die kommen einfach nicht. Sorry. Ich kann dir nicht weiterhelfen.
Der GF legt lachend auf. Das gibt es doch nicht dachte ich mir. Ich kann dem GF nicht einmal sagen wo ich wohne. Dabei lebe ich schon gut eine gefühlte Ewigkeit hier. Was wird sich denn GF sein Freund denken. Du Inge-Tochter-Schatz wird der sagen, vom GF der Jüngere der ist so verblödet, das er nicht einmal mehr weiß wo der wohnt. Kannst du dir das vorstellen? Wie kann man den nicht wissen wo man wohnt. Das widerspenstige Wort das sich nicht und nicht von mir zähmen ließ war der Praterstern, der gute alte Praterstern, den ich in und auswendig kenne. Weil mir das Wort Praterstern nicht einfiel, fiel mir gleich gar nichts mehr ein.
2. Akt
Der GF ist ja seit ein paar Monaten auf einem Auge ziemlich blind. Da kommt nicht mehr viel. Netzhautablösung. Nachdem der GF abgelegt und ich mich artig für den Kuchen bedankt hatte. Seit der GF 70zig ist frage ich ihn nicht mehr oder der Kuchen eh nicht vergiftet ist. Das frage ich nur noch mich.
Der SH: GF schau die Sache ist so. Ein körperliches Gebrechen ist immer Unterwerfung, da kann man nichts machen. Ein körperliches Gebrechen unterwirft dich. Die zwingt dich ja zum nix mehr sehen. Nur in dieser Position darf man als Mensch nicht verharren, weil dann hält man die Zügel über sein Leben bald einmal nicht in mehr der Hand. Opfer fühlen sich immer ins Knie gefickt. Deswegen muss man sich dieses Gebrechen durch Aneignung überwinden. Irgendwann sagst du dann, ja rechts sehe ich nix mehr. Sobald du aber ich sagst, spricht aus dir auch wieder eine gewisse Selbstbestimmtheit und du bist der Souverän der da nix sieht. Das ist der erste Schritt. Und der zweite ist das du irgendwann nur noch sagst, links sehe ich aber noch ganz ausgezeichnet. Du hast jetzt nun mal diese Einschränkung und Behinderung, aber du bist nicht verhindert. Des darfst einfach nicht zulassen. Du schaffst das schon. Musst einen auf Realpolitik machen.
Der GF: Im Sommer als ich das letzte Mal da war habe ich noch perfekt gesehen. Perfekt.
Der SH: Ja ich weiß deswegen sitzt der Schock nicht nur bei dir tief.
Der GF schaut auf die Uhr: Gehen wir essen. Und was mache ich wenn ich links a nix mehr sehe. Wem unterwerfe ich mich dann?
Der SH: Am gescheitesten einem feschen Blindenhund. Oder der SH führt dich.
Der GF: Wohin bitte willst du mich führen. Du hast ja nicht einmal einen Führerschein.
Der SH: Fahren wir halt Taxi. Und dann gibt es noch bulgarische Krankenschwestern mit Titten und Arsch. Die können uns dann gleich zusammen betreuen. Machen wir schön eine WG auf.
GF lächelt gequält.
Bevor der GF und ich ins Gasthaus aufbrechen tropfe ich ihn noch einmal das kaputte Auge ein.
Auf dem Weg zur Wohungstür.
Der GF: Die Räder hast noch.
Der SH: Ja die Räder habe ich noch. Im Frühjahr kauf ich ein Neues.
3. Akt
Im Gasthaus. Goadfather patzt sich wegen fehlenden Distanzgefühl beim Essen an. Ich überlege kurz ob ich mich nicht auch anpatzen sollte.
Der SH: Jetzt schaust aus wie ich wenn ich voll auf Tabs bin. Ich patze mich dann auch andauernd an. Und ich sabbere, während du noch kraftvoll zubeißt. GF bei dir besteht noch Hoffnung.
GF putzt sich seinen Fleck aus dem Pullover und isst wortlos weiter. Beim Essen hat der GF nie viel gesprochen. Appetit hat er ja noch, da fehlt es an gar nichts. Nur ins Verlies vom SH wollte der GF nach dem Essen nicht mehr zurück. Fragen sie mich nicht warum. Vielleicht hat er Angst dort vollends zu erblinden oder andere Vorbehalte. So schlimm schaut es in der Schizophrenisten-Bude gar nicht mal aus. Steht ja kaum was herum. Schränke, Kommoden und Angelique-Regale, den üblichen Billigstdorfer-Wohungskram gibt es beim Schizophrenisten nicht. Egal. Der GF sitzt da nicht gerne herum. Vielleicht liegt es auch an den Tabletten dir bei mir offen am Tisch herumstehen wie eine Auszeichnung. Was ja auch irgendwie stimmt. Vielmehr habe ich ja nicht anzubieten. Der GF wollte in die Stadt rein. Mit den Öffis kenne ich mich natürlich a bisserl besser aus. Da fehlt es an nichts. In der Kärntner-Straße
Der GF: Ach ja schon schön die Kärntner-Straße. Und doch jede Menge Leute für einen Montag.
Der SH: Ja schon schön.
Der GF: Wann warst du das letzte Mal hier.
Der SH: Na mit dir vor ein paar Jahren.
Beide grinsen.
Der GF: Ach ja, das sind ja doch sehr viele Geschäfte.
Der SH. Ja links und rechts und überall auf der Welt wird derselbe Schmarren verkauft. Zara, H%M, Mc Donalds, Starbucks.
Der GF: Der Kaffee ihm MC Coffee schmeckt ausgezeichnet. Wo kriegt man schon einen großen Espresso um 2,50 Euro.
Der SH: Bei mir gibt es einen schönen Filterkaffee wenn du willst. Für dich natürlich gratis. Du bist ja mein Gast.
Schizophrenist grinst. Sie wissen ja. Ohne GF-Bude kein SH-Klappstuhlleben.
Der GF: In Hamburg gibt es wesentlich mehr U-Bahn Stationen. Wesentlich mehr gibt es da. Alle paar Meter ist da eine U-Bahn Station. Jetzt will ich einen Kaffee.
Der SH: Machen wir.
Dass ich mich andauernd nach Amokläufer, Selbstmordattentäter und herunter stürzenden Dachstühlen umsah liegt in der Natur der Sache. Das hat mit Paris jetzt nichts zu tun. Darüber wird auch nie ein Wort verloren. Niemals. Der GF meinte ja ich machte mit meiner Abspielung über sein Ableben einen Scherz. Zum 50zigsten hatte ich ihm ja auch einen großen Grabstein gekauft. Auf dem stand. Und denke stets daran mit 50zig fängt das Leben erst am. Im Kaffee.
Der SH: Du musst da wirklich zuversichtlich bleiben GF. Lasst dich bitte nicht von deiner Behinderung unterkriegen. Niemals, hörst du. Da musst du mit allen was hast dagegen halten. Nicht das du depressiv wirst und deinen Lebensmut verlierst. Noch kannst ja wenn du gewisse Abstriche akzeptierst fast alles machen.
Der GF: Möchtest eine Mehlspeise.
Der SH: Nein danke. Ich kotze mich ja schon fast von dem Tee an. Das ich auch immer so einen Scheißdreck saufen muss. Das macht ja überhaupt keinen Spaß. Seit bald zwanzig Jahren trinke ich nur noch Fruchtsäfte und Tees. Mir hängen die Fruchtsäfte und Tees unendlich beim Hals heraus. Ich will Schnaps-
GF grinst a bisserl. Mein Klagen wird natürlich strategisch eingesetzt um den GF a bisserl von seinem Leiden abzulenken.
4. Akt
Der GF wollte unbedingt zum neuen Hauptbahnhof. Und das schon gegen 15 30. Der GF hat immer Angst dass er seinen Zug um 18 22 Uhr verpasst. Ist natürlich noch nie vorgekommen. Nicht einmal eng wurde es bis jetzt. Am neuen Bahnhof. Der GF will unbedingt wissen von welchem Gleis sein Zug abfährt.
Der SF: GF von welchem Gleis dein Zug abfährt kann ich dir leider noch nicht sagen. Wir sind ungefähr 2 Stunden zu früh da. Dein Zug ist noch nicht gelistet. Die stehen da nur bis 17 15 Uhr.
Der GF sieht auf seine Uhr dann auf die Anzeigetafel und wieder auf die Uhr. Das geht eine Zeitlang so während ich wieder mal die Gefahrenlage einschätze. Während der GF sein vertrautes Gleis zu finden versucht, fragte ich mich ob ich mich im Ernstfall schützend auf ihn werfe oder das kleine Männchen doch eher am Hosenbund und an der Jacke packe sollte und so mit ihm davon laufe. Der GF sucht noch immer nach seinem Gleis und entfernt sich von mir. Da kennt der GF nichts. Er nimmt mich dann auch nicht mit mehr wahr oder dreht sich nach mir um. Als damals die UM2 anrief weil ein Blitz in die Alarmanlage eingeschlagen hatte ist der GF einfach auf und davon gelaufen ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Dass ich ihn den Weg freisperrte das er damals den Zug um 15 30 Uhr noch erwischte, nahm er nicht mehr war. Gegen sein Abfahrtgleis komme ich nicht an. Niemals. Weil wir auf der großen Anzeigetafel erst bei Zügen angekommen waren die um 17 30 abfuhren lies der GF sein Vorhaben erst einmal ruhen.
Der GF: Da sind aber schon auch viele Geschäfte.
Der SH: Ja da sind mindestens so viele Geschäfte wie in der Kärntnerstraße.
Der GF: Schon ein schöner Bahnhof. Das haben sie gut hinbekommen. Schöner Bahnhof.
Der SH: Ja und so riesig und ich denke der ist so angelegt das es hier überhaupt nicht hektisch wirkt. Diese Räume fangen da alles ab.
Der GF: Schau ein Schuhgeschäft. Ich könnte eh neue Stiefeletten brauchen.
Der SH: Ja des ist doch ein schönes Schuhgeschäft.
Der Goadfather schaut sich die Schuhe in der Auslage an und schüttelt den Kopf.
Der SH: Was is?
Der GF: Hier kann man doch keine Schuhe kaufen. Das geht ja nicht.
Der SH: Warum kann man sich hier keine Schuhe kaufen. Die schauen doch ganz brauchbar aus und der Laden geht ja über vor Schuhen.
Der GF: Ich kaufe doch keinen Schuh unter 100 Euro. Mit Schuhen unter 100 Euro kann man ja nicht gehen. Das ist ja nix. Da leiden ja die Quanten.
Der SH: Und ich kaufe prinzipiell keine Schuhe unter 14,90 Euro. Die taugen auch nichts. Mit denen kommst nicht einmal die 300 Meter zum Supermarkt.
Beiden lachen.
Der GF und der SH gehen auf eine Bahnhofstoilette. Eintritt 50 Cent. Auch wenn der Mann nur pieselt.
Der SH deutet mit dem Kopf auf ein Kinderpissoir.
Der SH: GF das haben ich extra für dich bauen lassen.
GF lächelt, SH grinst.
Der GF: Komm wenn wir schon 50 Cent zahlen müssen dann waschen wir uns auch schön lange die Hände.
Der GF und der SH waschen sich schön lange die Hände. Wieder auf der Piste sucht der GF wieder nach seinem Zug.
Der SH: Möchtest jetzt schon nach Hause fahren. Da fährt einer um 16 22 Uhr.
Der GF: Geh auf gar keinem Fall. Ich will nicht jetzt fahren. Ich will mit dem Zug um 18 22Uhr fahren wie immer. Gehen wir noch ein wenig herum.
Der GF: Ach hier sind auch noch Geschäfte. Die sind ja auf mehreren Ebenen.
Der SH: Ja hier sind auch noch Geschäfte.
Der GF: Ich weiß nicht. Dieser junge Mensch bettelt da auf den Knien. Muss das unbedingt sein.
Der SH: Nee muss nicht sein. Ich bettle aufrecht.
Dem GF bleibt das Lachen im Gesicht stecken.
Der GF: So jetzt habe ich aber den ganzen Bahnhof gesehen. Das langt jetzt. Gehen wir noch was trinken. Ich muss viel trinken wegen der Augentropfen. Die gehen ja auf die Nieren und auf die Leber. Auf die Nieren und Leber gehen die.
Der SH: Wie bei mir. Ich habe wahrscheinlich schon eine Leber wie mein alter Kumpel der Weiße der sich zu Tode säuft.
Den Dialog über den Zeitungskauf überspringen wir. Der GF dachte in der Buchhandlung gibt es keine Zeitungen. Gab es dann doch.
Der SH: Nicht zu glauben. Über all diese Bücher könnte ich aus dem Stehgreif eine Inhaltsangabe schreiben. Aber wo ich wohne weiß ich nicht.
GF geht zur Kassa und zahlt.
Der GF: Ich will noch Geld abheben. Da ist eh meine Bank.
GF tippt seinen Geheimcode ein. Funktioniert nicht. Systemfehler. GF versucht es noch ein einmal. Geht wieder nicht. Noch ein Systemfehler wie sein Zweitgeborener.
Der SH: Der gute Apparat scheint hinüber zu sein. Schau dort ist noch eine Bank und ein Bankomat. Heb doch dort ab.
Der GF: Nein dort gehe ich nicht hin. Ich hebe nur bei meiner Bank Geld ab. Ich habe eh noch genug Bargeld.
In einem Bahnhofskaffee.
Der GF: Schauen wir einmal wie das nach der Operation im Jänner sein wird.
Der SH: Ja GF das wird schon. Und wenn alles gut wird und du das Auge nicht mehr andauernd eintropfen musst, dann fährst einmal schön für ein paar Tage nach Hamburg zur Erholung. Gehst schön deine Plätze ab und an der Alster eine Fischsuppe essen. Vielleicht triffst auch auf die Marla wie die gerade mit ihren Depressionen Gassi geht.
Der GF: Wer ist die Marla.
Der SH: Nicht so wichtig.
GF und ich trinken eine Zeitlang schweigend Saft. Der GF Apfelsaft und der SH irgendeinen bläulich-roten.
Der SH: Denkst die schmeißen am Abend die übergebliebenen Mehlspeisen weg?
Der GF: Nein. Die werden eingekühlt.
Der SH: Weißt du wer immer gute Mehlspeisen hatte? Der H…. .
Der GF: Der H….. ist pleite gegangen.
Der SH: Wie denn das? Das ist doch unmöglich. Die Leuete haben denen doch die Tür eingetreten.
Der GF: Die haben expandiert. Das ging angeblich in die Hose. Man kann immer mehr ausgeben als einnehmen.
Der GF und ich trinken aus und zahlen. Kommt der GF zu Besuch zahlt ausnahmslos er. Ansonsten ist er beldeidigt. Ich mach es aber wirklich günstig. Im Schnitt so um die 20 Euro.
Der letzte Akt
Es ist gegen 18 Uhr. Der GF sucht wieder seinen Zug und verfällt in Hektik weil er den Zug auf der Anzeigetafel nicht sofort findet.
Der SH: Schau GF. Da steht dein Zug. Gleis 5 A-C wie immer 18 22 Uhr.
Der GF schaut auf die Anzeigetafel und rennt auch schon los. Der SH hinterher. Am Bahnsteig sucht der GF ein Abteil und vermittelt mir den Eindruck als ob er gerne gleich einstigen möchte. Ich weiß dann nie ob er nur weg will oder einfach nur seinen Zug nicht versäumen. Ist a bisserl was von beiden. Ich will ja auch wieder weg. Entfernen wir uns räumlich, nimmt die Sympathie in der Regel bei uns zu.
Der SH: GF willst schon einstiegen.
Der GF: Ich will dich nicht länger aufhalten. Musst ja nicht hier herumstehen bei dem Wetter.
Der SH: Okay. Bitte GF bleib soweit gesund hörst du. Und lass dich nicht unterkriegen. Des wird schon wieder. Gib dir a bisserl Zeit.
Der GF und ich umarmen uns.
Der GF: Ja und wenn du was brauchst Ruf an.
Das hat der GF noch nie gesagt.

Auf meiner Heimfahrt in der S-Bahn verunglückte der GF natürlich tödlich. Nicht im Zug sondern im Auto als Beifahrer von der UM2. Die überlebte natürlich unverletzt und brachte dann eine Klage gegen mich ein, weil ich ihren Lebensmenschen auf dem Gewissen habe, weswegen ich mich dann auch nicht zu GF-seinem Begräbnis traute. Womit ich dann wiederum meinen Scheißhausdämonen erzürne. Der wenn ich Pech habe gleich einmal wiede prophylaktsich die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt. Der Kuchen schmeckt im Übrigen ganz ausgezeichnet.

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Sonntag, 22. November 2015
Des Rätsels unspektakuläre Lösung ist nicht in Sicht
Vorhang: Man sagt nicht Adressanten sondern Adressaten. Nur wird mir das Ausbessern schön langsam zu blöd. Ist so wie in der Kindheit wenn die Verwandten zu Besuch kommen und dann zieht man dem Kindelein seine schönsten Sachen an und tut immer so als man eine riesen Freude mit dem Klumpen Fleisch da hat. Das war früher so. Kamen die Verwandten vond er UM2 wurde da kleinstbürgerlich geheuchelt das einem ganz schlecht wurde. Total schräg.

Wie sie ja vielleicht wissen habe ich nicht so viele Außenfenster zur Welt. Ein Geheimfenster habe ich derzeit, aber das ist geheim. A bisserl verblödet wie ich bin habe ich diese Woche ziemlich viel über den Terroranschlag in Paris im Speziellen und über den IS im Allgemeinen gelesen. Die Zeitung kommt ja auch immer von draußen. Liegt vor der Tür. Und irgendwann ist die Zeitung alt und dann schmeißt man sie wieder vor die Tür. Und trotzdem bleibt etwas zurück. Logisch das es im analogen wie im digitalen Blätterwelt nur so vor Terror Leid und IS raschelte. Wie bei jedem Terroranschlag wird den Täter wesentlich breiterer publizistischer Raum eingeräumt, vielleicht um die Totenruhe der Opfer nicht zu stören. Ich weiß es nicht. Manchmal liest sich die mediale Aufarbeitung solch grauenvoller Taten wie eine nachgereichte Festschrift für die Täter. Sogar den irren Norweger haben die Medien wieder aus dem Kerker heraus geschrieben. Wird schon alles seinen Sinn haben. Jetzt fass ich aus meinen Erkenntnisfetzen mal kurz zusammen, wie man das Problem mit dem Terror und dem IS einfach aus der Welt schafft und gleichzeitig bis zeitnah, Menschen die unserer Gesellschaft schwer im Magen liegen wie a Schweinsbraten aus meiner Kindheit, leichter verdaut werden können. Ich sag es ihnen. Da gab es ein Gasthaus in dem der GF und ich immer zu Mittag aßen wenn wir auf der Tanke zu tun hatten. Die Fettaugen in der Schweinsbraten-Sauce hatten die Größe von Walaugen. Unmenschlich. Wenn man die Stufen zum Gastzimmer rauf ging hatte man schon Bammel. Hoffentlich koch nicht die Marica dachte man sich immer. Der UM2 wurde schon schlecht wenn die nur auf den Teller schaute. Manchmal hat man dann in die Küche hinein gebrüllt, Marica diese fette Scheiße kann ja niemand fressen. Und die Marica hat zurück geschrien. Ach du, gib a ruh und friss. Und dann lachten alle. Wo war ich. Lesen sie. Ist ganz einfach.

1. Trinken sie einfach nen hochprozentigen Schnaps oder nehmen sie eine Tablette.
1b. Essen sie Sushi oder einen Kebab mit Alles.
1c. Erfinden sie schnellsten einen Ausweichplaneten. So eine Art Secondhand-Welt für Soziopathen.
2. Die Klappstuhlideologie. Ich bin ja als Mensch kaum in diese Gesellschaft integriert. Mindestens so miserabel wie irgendwelche radikale Salafisten und IS-Sympathisanten, die vielleicht gleich bei mir um die nächste Ecke wohnen. Die gehen ja gemeinsam in die Moschee beten und dann stehen sie vor dem Gebetshaus nur so herum und nirgendwo auch nur ein Weib zu sehen. Wo beten denn die bitte. Ich gehe nirgendwo gemeinsam hin wenn ich Frauen anbete. Auf die Donauinsel gehe ich natürlich auch allein. Vor grauer Vorzeit habe ich ihnen ja von meinen Salafisten im Salafisten bei mir um die Ecke und diesen unvergessenen Moment erzählt, als mit der Chefe vom Kebab-Laden einen Koran auf meinen Kebab-Teller legte. Wahrscheinlich weil der sich dachte, ah kein schlechter Mann, dem könnte ein wenig Glauben ganz gut zu Gesicht stehen, so vereinzelt wie der rüber kommt. Kann aber auch sein, das meine Vereinzelung, einfach nur auf einem Missverständnis beruht, das durch einen Teller ausgelöst dann in die falsche Richtung wirkte. Der Mann stellte mir einmal eine Nachspeise auf einen Teller hin, die ich aber erst zu Hause vor der Glotze verputzen wollte. Kleinstbürgerlich verunstaltet wie ich bin habe ich den Teller am nächsten Tag natürlich wieder zurück gebracht. Mit voller Wampe wollte ich nicht mehr auf die Straße. Da bekam der gute Mann große Augen als ich den Teller wirklich zurück brachte. Was der sich aber wirklich dabei dachte, mich an der Hand einmal um die halbe Welt, nach M. M. zuführen, wo ja heuer beim gemeinsamen Spaziergang um einen schwarzen Stein, der einfach nur so dasteht ohne sich zu rühren, dafür ist der viel zu schwer, in einer Panik, abeblich ausgelöst durch einen Prinzen und seiner Autokolonne, mindestens 2175 Menschen zu Tode getrampelt wurden, weiß ich natürlich nicht. Dem sein Ansinnen, das vielleicht nur gut gemeint war, ist natürlich fürchterlich nach hinten losgegangen. Verblödet wie ich bin habe ich mich gleich mit dem ganzen Laden angelegt. Ich lasse mich nicht bekehren. Vom eingeschlagen Weg komme ich nicht mehr ab. Den gehe ich jetzt zu Ende bis zum letzten Schritt. Ich lasse mich von niemand einfangen. Ich bin ja kein Pony. Niemals. Stimmt nicht ganz. Die Pharmazie macht mit mir was sie will, aber sogar zu der sage ich genau bis hier her und keinen Schritt weiter. Ich bin da sehr vormodern drauf. Das sich neu erfinden ist allenfalls etwas für Spinner, Bobos, Hipster oder Menschen mit Perspektive. Mein Scheitern, das ja existenziell, vielleicht sogar kulturell ist, lässt sich nur noch verwalten. Ob jetzt erfolgreich oder weniger erfolgreich lassen wir mal dahingestellt. Ich bin mit meinem Verwaltungsvorgang recht zufrieden. Seit dem Vorfall im Salafistentreff, als mir der Chefe dann seine Jünger vom Hals hielt, geht mir der Arsch natürlich auf Grundeis. Um den Laden mache ich seitdem einen weiten Bogen. Einfach weil ich nicht weiß für wen ich mutig sein sollte. Ich kann nichts dafür dass ich zu einer recht sinnlosen Freiheit mehr oder minder verdammt wurde. Ich habe die Öfen von Auschwitz nicht angeworfen. Und bei Verdun bin ich auch nicht blind ins Maschinengewehrfeuer gerannt. Da musste man gezwungenermaßen hineinrennen sonst wurde man von den eigenen Leuten erschossen. Überlebte man drei vier so Ausflüge stand man auch schon unter Generalverdacht ein Vaterlandsverräter und ganz übler Geselle zu sein. Und die Eingesessen und Etablierten feiern ihre Bräuche wie das Weihnachtsgutschein-Fest gänzlich ohne mich. Seit mindestens 25 Jahren halten die das so. Was bitte soll ich von denen halten. Die halten mich nicht. Haben sie nie getan. Die haben mich immer nur fallen gelassen. Bis auf den Goadfather. Und der kommt eh morgen. Das ist keine vernünftige Basis um miteinander ins Geschäft zu kommen. Gleichgültigkeit, die ja eng mit Ablehnung verbandelt ist, und gar nicht immer gegen jemanden konkret gerichtet sein muss, kommt bei den Adressanten ganz anders an, als vom Absender angedacht. Das ist ein sich verstärkendes System. Aus Ausgrenzung wird im Handumdrehen Selbstausgrenzung. Und aus dieser Selbstausgrenzung entsteht dann Identität. Und man sieht ja wozu so eine auf Gleichgültigkeit beruhende Identität verführt. Das Problem der Ausgrenzung durch Gleichgültigkeit ist, das die Trageweite dieses Prozesses nicht sofort sichtbar wird. Kann durchaus sein das die Ausgrenzer mit den Ausgegrenzten noch immer in derselben Stadt leben. Mitunter tragen die sogar ähnliche Bärte oder Handtaschen. Und was ist jetzt bitte die Klappstuhlideologie fragen sie sich. Wenn sich die Leute schon einbilden, sie müssen anderen mit Gleichgültigkeit gegenübertreten, von Begegnen kann da nicht die Rede sein, dann müssen sie das so handhaben, das die Ausgegrenzten kaum noch etwas wollen/sollen. Schon gar nicht eine Parallelkultur eröffnen wie eine neue Einkaufsmeile. Verstehen sie. Wenn die Ausgegrenzten nur noch angepisst in einem Klappstuhl sitzen, weil die alles andere überfordert, dann ist alles gut. Das heißt sie müssen die Ausgegrenzten viel radikaler ausgrenzen. Und am gescheitesten von klein auf. Und das gefälligst unbarmherzig. Wenn sie dran bleiben komm dann von den Ausgegrenzten ab einen gewissen Punkt nicht mehr viel. Irgendwann machen die von ihrer Freiheit keinen Gebrauch mehr. Doch mit dieser nicht ganz Fisch nicht ganz Fleisch-Strategie, die ja eigentlich gar keine bewusste Strategie ist (bilde ich mir ein), Gleichgültigkeit gibt es auch ganz ohne Ideologie, stacheln sie die Wut der Ausgegrenzten nur noch weiter an, weil die sich neue ideologische/religiöse Freiräume schaffen. So ist das halt in einer Welt in der man zur Freiheit verdammt ist. So kommt es auch das sich die Selbstausgrenzer (wird irgenwann zu einer aktiven Tätigkeit) denken, wartet nur euch Arschlöcher werden wir es noch zeigen. Wartet nur ihr Wixer, Idioten, Kaffer, euch schenken wir schon noch einmal anständig ein. Und wenn es blöd läuft machen die es nicht so wie der der Weiße, mein Kumpel aus der Fabrik. Der schenkt sich ja nur noch den Wein ein, damit seine Freiheit auch nach etwas schmeckt. Aber sogar der Weiße betreibt aktive Selbstausgrenzung. Der Weiße befindet sich irgendwie im Widerstand gegen die Mehrheitsgesellschaft und ich weiß heute noch nicht so genau warum. Redet er über seien Bruder sagt er immer der Herr Magister. Immer verstehen sie. Der Bruder vom Weißen hat keinen Vornamen. Scheiße ich weiß auch nicht wie der Weiße mit Vornamen heißt.
3. Vereinnahmung durch Bildung. Natürlich von kleinst auf und das Radikal. Heute habe ich gelesen das allein das Massachusetts Institute of Technology (MIT) weit über 4000 Unternehmen mit mindestens 1,1 Millionen Arbeitsplätzen gründete, die insgesamt einen Umsatz von über 232 Mrd. Dollar erzielten. Offensichtlich langt es schon das man sich nur so a bisserl in einem Lernsytem wie den amerikanischen Spitzenunis herumtreibt. Steve Jobs, Bill Gates, Mark Zuckerberg. Nicht einer von denen hat sein Studium abgeschlossen und schauen sie was aus denen geworden ist. Die haben sich auch in die Schlacht geworfen, doch mit recht friedlichen Mitteln. Die führen nur noch ökonomische Kriege. So ein IPhone ist ist in seiner Verfügungsgealt mindestens so wirksam wie eine Kalaschnikow. Oder nicht.
4. Laden sie die Ausgegrenzten zu sich nach Hause ein. Einfach so. Vielleicht zum Fußballschauen oder Basteln. Und ertragen sie es wenn diese Leute einmal eine Zeitlang nur blöd lachen. Sie müssen in dieser hinsicht etwas offener und nachsichtiger werden und nicht so vekappt militärisch. Leute wie sie bemerken gar nicht mehr wie zackig sie in ihrer antrainierten Lässigkeit drauf sind. Sie sehen in der Regel ihre Uniformirtheit nicht mehr. Wie auch. Wie tragen alle Uniformen. Ich in Form eines Klappstuhls.
5. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es ja in Syrien, dem Irak und Libyen nicht einen Krieg wo A gegen kämpft B sondern einen Krieg im Krieg. Wie nennt man diese russischen Figuren die man aufmacht und dann ist das noch eine Figur drin und dann noch eine. Matrjoschkas. Das Netz weil alles. Irgendwoher muss das Wissen der Salafisten aus dem Salafistentreff ja kommen. Und der Mensch glaubt ja zuerst an Dinge und Sachverhalte an die er glauben will. Trotzdem kämpfen dort im Bermudadreieck des rechten Glaubens, bis auf die Kurden, in der Regel immer Sunniten gegen Schiiten streng voneinander getrennt. Der IS besteht ja ziemlich ausnahmslos aus Sunniten und Konvertiten, die sich einbilden Sunniten sein zu wollen. Können sie ja googeln worin sich diese beiden Glaubensgruppen jetzt genau voneinander unterscheiden. Ist a bisserl so wie zwischen Katholiken und Protestanten. Im Grunde Kinderkram. Deswegen muss man die Sunniten in Syrien, im Irak und im Libyen dazu bringen, ich wollt schon schreiben zwingen, dass sie gegen ihre eigenen Glaubensbrüder vom IS in die Schlacht ziehen. Solange sich Schiiten gegen Sunniten entlang der Glaubensfront bekriegen und wir zur Unterhaltung Bomben schmeißen, tut sich da nichts. Da erfinden sich die vom IS immer wieder einen neuen Grund warum wir hier zwischen die Fronten dieses Krieges geraten sollen. Wie das jetzt in der Praxis genau funktionieren soll weiß ich natürlich nicht. Das steht ja in keiner Zeitung. Ich bin ja weder beim Geheimdienste angestellt noch Stratege im Offiziersrang, der sich den ganzen Tag nur mit solch kniffligen Fragen und Schweinereien beschäftigt. Will ich auch gar nicht. Weil da vergeht einem ja alles.

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