... newer stories
Montag, 12. Januar 2015
Klappstuhl-Melancholie
der imperialist, 20:42h
Das war wieder eine Woche, nicht wahr. Eine typische Terror, Tod, Glaube, Krise, Endzeit und Vergeltungs-Woche. Das Problem mit dem islamistischen/salafistischen Terror ist ja unter anderem, das diese Terrorristen/Glaubenskrieger/Deklassierte/ Irre/Fanatiker wie auch immer bereit sind für ihre Überzeugungen zu sterben. Und zwar jetzt, sofort, andauernd, fortwährend, immer zu jeder Nacht und Tageszeit. Kapitalistische, laizistischem Demokratien, westlichen Zuschnitts hingegen sind so ausgerichtet, das genau dieses Sterben, ins Irgendwann, an einen ganz fernen Tag verlegt und soweit wie nur möglich nach hinten, gewissermaßen ins Unendliche verschoben wird. In kapitalistischen, laizistischen Demokratien gibt ja keinen vernünftigen Grund sofort zu sterben. 72 Jungfrauen, die einem den Augenblick versüßen, lassen sich bei uns, mit genügend Kohle, auch so ohne weiteres auftreiben. Dafür muss man sich nicht unbedingt ein Ticket für den Himmel/Hölle/Nichts wie auch immer buchen. Während die Terroristen/Glaubenskrieger usw. nach moralischen Angeboten dürsten, haben wir einen Heißhunger auf kapitalistisch-demokratische Sinnzusammenhänge, wie Waren/Dienstleistungen aller Art. Die Terroristen wollen es nicht besser wissen und wir auch nicht. Was für die einen die Religion ist, ist für andere die Wissenschaft. Zauber trifft auf Ratio, spirituelle Trunkenheit auf Wodka, Champagner und DNA-Analyse. Gut die Mehrheit hier säuft Sekt und spielt Lotto. Wer wird denn so kleinlich sein. Eine explosive Mischung dachte ich mir, während ich in meiner Qualitätszeitung umblätterte, in der heute Montag, so gegen 11 30 Uhr, in Pakistan auch noch ein vollbesetzter Bus in einen Tanklaster krachte. 62 Zeitungsleichen, zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, während einen Artikel unter dieser Katastrophe, auch noch ein pakistanischer Soldat unter das Fallbeil des einzigwahren Glaubens kam. Gott sei Dank, dachte ich mir, unterlässt es meine Qualitätszeitung genauer auf die Biographien der Toten einzugehen. Alter, Geschlecht, Lebensziele, Blutgruppe, Lieblingsspeise, sexuelle Vorlieben usw. Vergewaltigt wurde dann in Indien. Ich hatte mir schon Sorgen um den Zusammenhalt in der pakistanischen Gesellschaft gemacht. Mein Schmerz ist ein typischer Zeitungsschmerz. Leichtes zucken in den Mundwinkeln, kurzer Blick durchs Fenster über den Rand der Lesebrille hinweg, eine kurze Dehnung der Nackenmuskulatur und weiter geht`s im alltäglichen Gemetzel, während die eigene Wirklichkeit meistens zum Gähnen langweilig ist. Zu meinem Entsetzen wurde ich den trüben Aussichten und dem vorangegangen Zeitungssterben doch a bisserl überdrüssig. Ziemlich angegrantelt, (missgestimmt, übellaunig) wollte ich dem Qualitätszeitungsverdruss dadurch entgehen das ich ins Café Prückel auf einen koffeinfreien Kaffee gehe. Nur ins ehrenwerte Café Prückel kann ein weltoffener Sandler wie ich es nun einmal bin, anscheinend auch nicht mehr unbefangen gehen, ohne unter Revanchismus-Gefahr zu geraten. Die Verantwortlichen des Café haben ein lesbisches Paar, das sich in den hauseigenen, romantisch verklärten Möbeln küsste, wegen der ihren öffentlichen Zurschaustellung ihrer Gefühlslage, einfach aus dem Café geschmissen. Was wäre gewesen fragte ich mich, wenn das Pärchen einen Wisch vorgelegt hätte, in dem urkundlich beglaubigt wird, das die Frauen in einer eingetragenen Partnerschaft leben. Obrigkeitshörig wie die Österreicher noch immer sind hätte die Sache sicher anders ausgesehen. O-Ton einer Betroffenen. Café Prückel: „Wie sind ein traditionsreiches Lokal“. Was könnte ich alternativ den noch so unternehmen um auf andere Gedanken zu kommen fragte ich mich. Ich weiß dass ich mit diesem Geständnis den Text zerstöre, aber so schlimm ist das Sterben da draußen in der Welt gar nicht für mich. Schizoid verstört wie ich bin, sterbe ja normal immer ich. An schlechten Tagen verwandelt sich ein gesundheitsfördernder Spaziergang durch die sauberen Straßen Wiens in einem einzigen Untergang. Da geht`s zu wie in Berlin im April 1945, als der österreichische Einfluss auf das deutsche Volk, durch ein Vollbad mit Benzin anfangs unmerklich, aber dann doch nachhaltig zu schwinden drohte. Nichts für ungeübte so ein Spaziergang durch die eigene Geschichte. Geht wer direkt hinter mir werde ich total unruhig. Deswegen bin ich auch ein Einzelgänger, einer dieser einsamen Wölfe wie man heute abfällig zu sagen pflegt. Wär es gescheiter wenn ich eine ganze Familie mit meiner sagen wir emotionalen Unbedarftheit behellige? Ich könnte auch versuchen, einer netten MILF, meinen ziemlich abgelutschten Sunny Boy Charme wie eine fake-Gucci Tasche unterjubeln und zielstrebig-versuchen, sie emotional dahingehend zu manipulieren, das sie irgendwann wirklich glaubt, dass sie die Eine sei, die mich retten könnte. Nur das ist würdelos. Terroranschlag plane ich auch keinen. Im Scheitern nach menschlicher Größe streben ist doch auch was oder? Also a bisserl mehr Respekt vor einsamen Wölfen bitte, wenn die vor sich hin fluchend, hinter ihnen her gehen. Zum PC hatschen (sich schleppen) und Kommentare auf anderen Blogs hinterlassen wie eine Notdurft oder ein Werbeprospekt, das leblos vor der Eingangstür liegt und darauf wartet das die Leute es achtlos im Müll entsorgen. Natürlich ordnungsgemäß im richtigen Eimer. Macht auch nicht wirklich Spaß. Selbst einen Text schreiben. Die Wirkung der Neuroleptika lässt bei mir erst gegen 16 Uhr soweit nach das ich einen schmalen Zugang zu meinem Sprachzentrum bekomme. Eine Hure anrufen. Ehrlich gesagt macht mir das nur noch bedingt Spaß. Gibt ja kaum noch Huren die so ähnlich wie die Anita Ekberg oder die Sophia Loren von Mutternatur verformt wurden. Das derzeitige Schönheitsidel frisst meine Lust. Und die Konversationen mit den Damen, ergibt ja genaugenommen nicht den geringsten Sinn. Die sind ja alle auf Facebook und sobald man abgespritzt hat, zupfen die Damen auch schon auf ihren Smartphones heraus und tippen lächelnd darauf herum. Wixen dachte ich, könnte ich mir einen. Solange die Flöte noch Töne ausspuckt und die Schlange dazu animiert aus dem Korb zu kriechen. Why not. Das Internet ist ja das größte Pornokammerl/Kämmerchen der Welt. Kann man schön ungestört stöbern ohne weit gehen zu müssen. Nicht wie früher als man sich von den sozialen Normen verfolgt fühlte. Wir, in die späten Sechziger geworfenen sind ja die erste Home-Porno-Generation. Im Internet gibt es natürlich auch eine eigene Rubrik/Sparte mit „big ass, big tits für Nostalgiker“ uns so. Ich also vor den PC, Hose runter Flöte nein Schlange in die Hand, egal und Kopfhörer auf. Normal schau ich mir Pornos ja nur ohne Ton an. Wegen meiner russischen Nachbarn. Die haben ja andauernd die Enkelkinder bei sich. Und das muss ja auch nicht sein. Die Frau Russin, eine schmale ältere Dame, hat eh schon so genug Schiss vor mir. Sind halt noch echte Russen mit Tonnen von Stalinismus und Kommunismus in den Eingeweiden. Und doppelt Kopfhörer habe ich jetzt auch. Kopfhörer auf und los ging`s. Das Problem war nur ich hatte nicht aufgepasst und auf einen deutschen Porno geklickt. Männlicher Hauptdarsteller: „So willst du sehen wie ich dir den Schwanz in den Arsch stecke und dich anständig durchficke“. Der Jörg Haider, dachte ich mir, sprach zu Lebzeiten auch immer von den Anständigen. Kameramann: „So hau ihr den voll rein du“. Weibliche Hauptdarstellerin leise: „No I`am not repared“. Weibliche Hauptdarstellerin gab Töne von sich die mich dazu veranlassten zu denken, des tut der jetzt aber gar nicht gut. Mit der Hand versuchte sie auch noch den Oberschenkel des männlichen Hauptdarstellers wegzudrücken. (also mich) Sah nicht sehr gespielt aus wenn man mich fragt. Kameramann: „Ja schön in den Arsch“. Ja das sieht geil aus. Fick ihr dir Rosette nur schön durch“. Aus mir unerklärlichen Gründen fand ich diesen Moment gar nicht schön. Vielleicht lag es auch an dem billigen Sofa oder der falschen Spracheinstellung oder an der Qualitätszeitung. Ich nahm den Kopfhörer ab, drehte den Krempl (Dialekt für gerät Gerät/Pc) ab, holte meinen Klappstuhl, klappte den auf und saß danach eine kleine Ewigkeit einfach nur so da. Schade, dachte ich mir irgendwann, das noch nicht Sommer ist.
... link (4 Kommentare) ... comment
Sonntag, 11. Januar 2015
Meine Glotze stammt noch aus den Siebzigern
der imperialist, 19:48h
Anmerkung: Die Anita Ekberg ist angeblich gestorben. Eine für mich unerklärliche Laune der Natur. Was hat mich die Anita in meiner Jugend begeistert. Jungs von heute wissen ja kaum noch wie erotisch Frauen sein können, die nur so als ob sie alle Hüllen fallen lassen würden, wie ein Baum einen reifen Apfel oder ein Regierungschefe(in) ihren Umweltminister.
Seite 3
Im Blog-Eintrag, „kläffender Köter“, tut ich ja nur so als ob ich schwer an einer scheinbar erlittenen Erniedrigung leide. In Wahrheit ist es mir ziemlich egal, das mich mich eine langweilige, 50jährige germanische Landtante, mit einer Neigung zu Hängetitten, und wahnsinnig hohen Ansprüchen an ihr völlig durchschnittliches Leben, deren klebriger Rest vom Dasein, von prämenstrueller Düsternis befallen ist, wie ein Rebstock von Phytoplasmen aus der Gruppe Stolbur, und deren Antlitz sehr an die Baronci del Certaldese erinnert, vor die Blog-Türe setzte und dann noch standhaft auf ihrem kleinstbürgerlichen Recht bestand, doch nur für Recht und Ordnung gesorgt zu haben. Ich weiß, klingen tut das jetzt nicht wirklich souverän, eher tief verletzt, nachtragend und beleidigend. Aber das als völlig ungebildeter Mensch, sprachlich so hinzubekommen, das beim lesenden Nichtgegenüber der Eindruck entsteht wie eine obere Luftspiegelung, als ob man sich tief verletzt und abgelehnt fühlt, ist doch ziemlich anständige Unterhaltung. Genaugenommen ist es mir eher peinlich von die Blog-Tür gesetzt worden zu sein. Durchaus zu Recht kann ich anführen ein wildes Leben geführt zu haben. Na ja geführt habe ich nie. Ich lag was das Führen betraf immer weit hinten. Trotzdem hatte mein Fühlen/Handeln eine gewisse Qualität, wenn nicht sogar Brutalität. Nur jetzt von Wahnsinn aufgeweicht wie eine alte Semmel in einem Milchbad, kriege ich die Kurve zu einem schön spießigen und manierlichen Leben das blind auf die Fünfzig zu hinkt irgendwie nicht. Ich sollte so etwas nicht tun (müssen). Bei anderen Blogger den Nachweis erbringen zu müssen eh einigermaßen stubenrein zu sein. Völlig willkürlichen Ordnungsprinzipien, die natürlich auch eine Antwort auf die digitale Anarchie sind, sollte ich nicht ausgesetzt werden. Ich habe keine Übung und kaum Talent nach den Regeln anderer zu tanzen. In Wahrheit und Wirklichkeit breche ich Innerlich natürlich nur beim Goadfather wie ein Butterkeks auseinander. Und da auch nur wenn ich ihn am Bahnhof in Empfang nehme. Mailen oder 2mal im Jahr telefonieren geht ganz hervorragend. Mit mindestens 350 km Abstand/Distanz und nur sporadischer Kontaktaufnahme verstehen wir uns ganz hervorragend Den Goadfather kann man ja weder mit Intelligenz noch mit roher Gewalt abkontern. Der kennt da nichts. Der reagiert einfach nicht. Unglaublich dieses Talent für andere im Grunde nicht erreichbar zu sein. Na ja, 1940 Jahr-Kid halt. Den Goadfather muss man sich eher wie einen mittelalterlichen, vormodernen Menschen vorstellen. So etwas wie eine psychische Verfasstheit des Menschens kennt der Goadfather nicht. Mit den Errungenschaften der therapeutischen Kultur brauchste dem GF nicht zu kommen. Des ist doch für die Winterhilfe, pflegte der Goadfather früher auf Fragen zu antworten, die ihm nicht wirklich behagten oder keinen nennenswerten Sinnzusammenhang herstellten. Der Goadfather ist ein durch und durch vormoderner Mensch, mit vormodernen Gefühlen und vormodernen Lebenszielen/Inhalten. Entweder klingst du dich in seine vormoderne Welt und all den vormodernen Lebensziele ein oder du wirst so wie ich (gemacht). Die UM2 ist natürlich auch schrecklich vormodern drauf. Trotz all des digitalen Schnickschnacks. Der GF hat jetzt ein Smartphone, während ich die Festnetzschiene mit Gefühlen befahre die wie eine alte Dampflok schnaufen. Von der Technik der Dekontextualisierung hat die UM2 noch nie etwas gehört. Dadurch ist sie auch mit vormoderner-weiblicher Klugheit geschlagen. Hätte die Gute doch nur studieren dürfen und dadurch einen kulturellen Entnazifizierungsprozess durchschritten, dann wäre dieser bittere Kelch an ziemlich abgründiger-weiblicher Schlauheit, genährt durch den unterdrückten Hass aufs Patriachat, unberührt an mir vorüber gegangen. Die UM2 versteht es grandios immer nur als Opfer in Erscheinung zu treten. Zur Täterin wurde die immer nur indirekt, ungesehen, unbemerkt, unwissend, genaugenommen nie. Und schon gar nicht aus eigenem Antrieb. Keine Ahnung wies es in mir aussehen würde, wenn ich mich mit der UM2 so von Angesicht zu Angesicht auseinander setzen müsste. Und nicht nur als Textleiche, weil die UM2 eine der wenigen Personen ist, die in meiner Erinnerung als ziemlich konkrete Erinnerungsfetzen herum spuken wie ausrangierter Weltraumschrott der um die Erde kreist. Die Neuroleptika/Schlaflosigkeit haben mich in dieser Hinsicht ziemlich abgestumpft. Ich bin ja vom chemischen Nebel der modernen Pharmazie eingeschlossen. In Sachen Neuroleptika wird ja nicht mehr geforscht. Die Rendite stimmt nicht. Alles verschwindet in diesem Rauch des Nichtfühlens und Nichterinnerns. Außer der GF und die UM2. Die thronen in mir wie alter Adel. Mit einer abfälligen Handbewegung oder einem strengen Blick hat mich die UM2 als Kind einfach so aus den Schuhen gefegt. So fest konnte mein Tritt gar nicht sein. Mich machte das immer ganz Wahnsinnig weil sie ja immer alles abstritt und ins Gegenteil verdrehte, also so zu einer Wirklichkeit machte die als solche anerkannt wurde. Unglaublich wie gut die das hilflose Opfer interpretieren konnte. Das musste einmal so guthinkriegen, dass die Welt wirklich denkt ein Zwölfjähriger-Endsiebzigerjunge, ist der Leibhaftige. 2015 traue ich Kids durchaus zu das die ihre Eltern in Grund und Boden tyrannisieren. Aber 1979 in der unterkärtnerischen Provinz. Eher nicht. Später ist die UM2 ihre Schuldgefühle dadurch losgeworden, das sie diese lähmenden gefühle, durch Projektion einfach mir umhängte, wie einen Blumenstrauß aus Plastik als Ehrung für den 6.Platz beim Vereinsbowling für ehemalige TT. (Testosterontrottel) Solch ein Umgang mit Schuldgefühlen ist an sich ein ganz natürlicher Vorgang einer intakten Psyche. Zur Wahrheit muss man die Menschen in der Regel zwingen. Ansonten werden diese Gefühle irgendwo abgelegt wie eine Leiche.
Seite 3
Im Blog-Eintrag, „kläffender Köter“, tut ich ja nur so als ob ich schwer an einer scheinbar erlittenen Erniedrigung leide. In Wahrheit ist es mir ziemlich egal, das mich mich eine langweilige, 50jährige germanische Landtante, mit einer Neigung zu Hängetitten, und wahnsinnig hohen Ansprüchen an ihr völlig durchschnittliches Leben, deren klebriger Rest vom Dasein, von prämenstrueller Düsternis befallen ist, wie ein Rebstock von Phytoplasmen aus der Gruppe Stolbur, und deren Antlitz sehr an die Baronci del Certaldese erinnert, vor die Blog-Türe setzte und dann noch standhaft auf ihrem kleinstbürgerlichen Recht bestand, doch nur für Recht und Ordnung gesorgt zu haben. Ich weiß, klingen tut das jetzt nicht wirklich souverän, eher tief verletzt, nachtragend und beleidigend. Aber das als völlig ungebildeter Mensch, sprachlich so hinzubekommen, das beim lesenden Nichtgegenüber der Eindruck entsteht wie eine obere Luftspiegelung, als ob man sich tief verletzt und abgelehnt fühlt, ist doch ziemlich anständige Unterhaltung. Genaugenommen ist es mir eher peinlich von die Blog-Tür gesetzt worden zu sein. Durchaus zu Recht kann ich anführen ein wildes Leben geführt zu haben. Na ja geführt habe ich nie. Ich lag was das Führen betraf immer weit hinten. Trotzdem hatte mein Fühlen/Handeln eine gewisse Qualität, wenn nicht sogar Brutalität. Nur jetzt von Wahnsinn aufgeweicht wie eine alte Semmel in einem Milchbad, kriege ich die Kurve zu einem schön spießigen und manierlichen Leben das blind auf die Fünfzig zu hinkt irgendwie nicht. Ich sollte so etwas nicht tun (müssen). Bei anderen Blogger den Nachweis erbringen zu müssen eh einigermaßen stubenrein zu sein. Völlig willkürlichen Ordnungsprinzipien, die natürlich auch eine Antwort auf die digitale Anarchie sind, sollte ich nicht ausgesetzt werden. Ich habe keine Übung und kaum Talent nach den Regeln anderer zu tanzen. In Wahrheit und Wirklichkeit breche ich Innerlich natürlich nur beim Goadfather wie ein Butterkeks auseinander. Und da auch nur wenn ich ihn am Bahnhof in Empfang nehme. Mailen oder 2mal im Jahr telefonieren geht ganz hervorragend. Mit mindestens 350 km Abstand/Distanz und nur sporadischer Kontaktaufnahme verstehen wir uns ganz hervorragend Den Goadfather kann man ja weder mit Intelligenz noch mit roher Gewalt abkontern. Der kennt da nichts. Der reagiert einfach nicht. Unglaublich dieses Talent für andere im Grunde nicht erreichbar zu sein. Na ja, 1940 Jahr-Kid halt. Den Goadfather muss man sich eher wie einen mittelalterlichen, vormodernen Menschen vorstellen. So etwas wie eine psychische Verfasstheit des Menschens kennt der Goadfather nicht. Mit den Errungenschaften der therapeutischen Kultur brauchste dem GF nicht zu kommen. Des ist doch für die Winterhilfe, pflegte der Goadfather früher auf Fragen zu antworten, die ihm nicht wirklich behagten oder keinen nennenswerten Sinnzusammenhang herstellten. Der Goadfather ist ein durch und durch vormoderner Mensch, mit vormodernen Gefühlen und vormodernen Lebenszielen/Inhalten. Entweder klingst du dich in seine vormoderne Welt und all den vormodernen Lebensziele ein oder du wirst so wie ich (gemacht). Die UM2 ist natürlich auch schrecklich vormodern drauf. Trotz all des digitalen Schnickschnacks. Der GF hat jetzt ein Smartphone, während ich die Festnetzschiene mit Gefühlen befahre die wie eine alte Dampflok schnaufen. Von der Technik der Dekontextualisierung hat die UM2 noch nie etwas gehört. Dadurch ist sie auch mit vormoderner-weiblicher Klugheit geschlagen. Hätte die Gute doch nur studieren dürfen und dadurch einen kulturellen Entnazifizierungsprozess durchschritten, dann wäre dieser bittere Kelch an ziemlich abgründiger-weiblicher Schlauheit, genährt durch den unterdrückten Hass aufs Patriachat, unberührt an mir vorüber gegangen. Die UM2 versteht es grandios immer nur als Opfer in Erscheinung zu treten. Zur Täterin wurde die immer nur indirekt, ungesehen, unbemerkt, unwissend, genaugenommen nie. Und schon gar nicht aus eigenem Antrieb. Keine Ahnung wies es in mir aussehen würde, wenn ich mich mit der UM2 so von Angesicht zu Angesicht auseinander setzen müsste. Und nicht nur als Textleiche, weil die UM2 eine der wenigen Personen ist, die in meiner Erinnerung als ziemlich konkrete Erinnerungsfetzen herum spuken wie ausrangierter Weltraumschrott der um die Erde kreist. Die Neuroleptika/Schlaflosigkeit haben mich in dieser Hinsicht ziemlich abgestumpft. Ich bin ja vom chemischen Nebel der modernen Pharmazie eingeschlossen. In Sachen Neuroleptika wird ja nicht mehr geforscht. Die Rendite stimmt nicht. Alles verschwindet in diesem Rauch des Nichtfühlens und Nichterinnerns. Außer der GF und die UM2. Die thronen in mir wie alter Adel. Mit einer abfälligen Handbewegung oder einem strengen Blick hat mich die UM2 als Kind einfach so aus den Schuhen gefegt. So fest konnte mein Tritt gar nicht sein. Mich machte das immer ganz Wahnsinnig weil sie ja immer alles abstritt und ins Gegenteil verdrehte, also so zu einer Wirklichkeit machte die als solche anerkannt wurde. Unglaublich wie gut die das hilflose Opfer interpretieren konnte. Das musste einmal so guthinkriegen, dass die Welt wirklich denkt ein Zwölfjähriger-Endsiebzigerjunge, ist der Leibhaftige. 2015 traue ich Kids durchaus zu das die ihre Eltern in Grund und Boden tyrannisieren. Aber 1979 in der unterkärtnerischen Provinz. Eher nicht. Später ist die UM2 ihre Schuldgefühle dadurch losgeworden, das sie diese lähmenden gefühle, durch Projektion einfach mir umhängte, wie einen Blumenstrauß aus Plastik als Ehrung für den 6.Platz beim Vereinsbowling für ehemalige TT. (Testosterontrottel) Solch ein Umgang mit Schuldgefühlen ist an sich ein ganz natürlicher Vorgang einer intakten Psyche. Zur Wahrheit muss man die Menschen in der Regel zwingen. Ansonten werden diese Gefühle irgendwo abgelegt wie eine Leiche.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 9. Januar 2015
Bekenntnis: Vor der Emma-Alice habe ich echt Schiss
der imperialist, 21:39h
An sich sehr um Pluralität bemüht wie ansonsten höchstens noch die vorletzte saudi-arabische Fatwa zum Thema Frauen am Lenkrad des Playstationspiels-DriverInnen, bin ich mutig durch die deutschsprachigen Leitmedien gesurft, weil ich wissen wollte wie deutschsprachige Leit/Verleit-Medienwelt auf den brutalen Terroranschlag auf das Satire Magazin Charlie Hebdo reagieren. An sich recht einhellig und vernünftig, mit Bedauern, Ablehnung, Schrecken, Aufrufen zur Mäßigung der Gefühle, Trotz und Rechtstaatlichkeit. Wie man weiß erwächst aus ohnmächtiger Wut nicht selten Rache-und dann kommt ein Wind auf, der den Sturm nicht zu ernten weiß. Und diese Gefühlsaufwallungen entladen sich dann zumeist unzeitgemäß und zur Unzeit an Menschen die sich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort aufhalten. Was wiederum die Folge nach sich zieht das des Mäuschen im Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt, durch das tägliche Training immer ausdauernder wird. Kritisches über Charlie Hebdo gab es kaum zu lesen. In einer österreichische Qualitätszeitung stand in einem Pro und Kontra Artikel auf der Kontra Seite: Viele Karikaturen in „Charlie Hebdo“ sind einfach erbärmlich (und) schlecht, sie erinnern weniger an Daumier und mehr an den „Stürmer“ usw. Ich als Person habe keine Ahnung was Charlie Hebdo so veröffentlichte. 2010 war ich für ein paar Tage in Paris, da hätte ich mir ein Magazin kaufen können, aber leider war ich da anderwärtig beschäftigt. Drei Tage lang habe ich mich durch das touristisch verklärte und überteuerte Paris geflucht. So auf die Art. Scheiß monarchischer Prunk. Was soll denn diese Scheiße. Da hätte ich gleich in meinem verhassten Wien bleiben können. Abgesehen natürlich von der Donauinsel. Bringt mich in die Banlieus. Ich war ja wegen einer Sportveranstaltung dort. Auf meinem Surftripp bin ich natürlich auch an den Strand der Emma gespült worden. Für Unbedarfte. Emma ist eine Feministische-Postille. Des Weiteren möchte ich nachdrücklich zum Ausdruck bringen das ich mich nicht vor der „symbolischen Gewalt der Feminismus“ fürchte sondern von der Alice als Person. Zur Erklärung „symbolischen Gewalt“ wird natürlich von Männern ausgeübt. Vor allem von jenen die den Diskurs der Autonomie verinnerlicht haben. An sich steht auf Emma.de sehr viel Gescheites und Richtiges. Ob das Männern jetzt ins Geschäft passt oder nicht. In ihrer Kolumne, sagt man das so, geht natürlich auch die Alice auf den Terroranschlag ein. Charlie Hebdo, schreibt sie ist ja das Kind der legendären Hara-Kiri. Und dann berichtet sich vom Terroranschlag und das Frankreich jetzt auch seinen 11. September hat. Ich hah ja auch einen ganz persönlichen 11.September. Mein 11.09 schimpft sich Geburtstag. Die Unerschockensten, führt die Alice aus, seien ins Verstummen geballert worden. Bevor ich da jeden einzelnen Satz herunterbete. Im Grundton ist die Alice wie alle anderen deutschsprachigen Leitmedien drauf. Vielleicht noch eine Spur Islamkritischer. Kopftuch und so. Verschwörungstheoretiker werden diesen ziemlichen Einklang der Leitmedien natürlich sofort als Gleichschaltung und Lügenpresse entlarven und das Attentat auf Charlie Hebdo der gescheiterten französischen Algerienpolitik unterjubeln. Aber gerade das ist ja das wunderbare an Meinungsfreiheit. Im Wettstreit des besseren Arguments gibt es in der Regel keine blutigen Schusswunden. Im untersten Abschnitt schreibt die Alice, vor der mir ja der Arsch auf Grundeis geht, das sie auch zwei Freunde verloren hat. In Person des verträumten Cabu und der rotzfreche Wolinski. Satiriker/Zeichner. Die beiden sind ja zu dem Zeitpunkt als die Alice Kolumne schrieb schon klinisch tot. Die liegen nur noch so da, der Leidenschaft die spitze Feder in die Hand zu nehmen, auf leichtverständliche Art beraubt. Ob in den Himmelvariationen der abrahamitischen Welthimmelreligionen satirisches Besteck bereit liegt, entzieht sich, wie so vieles, meiner Kenntnis. Liveberichte aus der gütigen Ewigkeit bilden ja eher die Ausnahme. An den Medien liegt das nicht. Die sammeln sogar extra Leute zusammen und fliegen sie um den halben Erdball in einen Dschungel um davon berichten zu können. Ein persönliches Wort fügte die Alice zum Schluss auch nach an. Das erlaubte sie sich. Ich zitiere: „Auch damals traf man sich immer am Mittwoch, um die nächste Ausgabe fertig zu machen. Am frühen Abend kamen dann wir Freunde und Freundinnen dazu. Es wurde gegessen, getrunken, diskutiert und gelacht, sehr viel gelacht. Wir Freundinnen mussten allerdings immer wieder mal diese oder jene Hand, die sich dreist auf unseren Hintern legte oder unserem Busen näherte, energisch wegschieben. Doch wir hatten das im Griff. Denn diese scheinbar so rauen Jungs waren in Wahrheit alle feinfühlig und hochsensibel“. Vielleicht bin ich ja nur an falscher Stelle grobschlächtig und hochsenil. Alice jetzt einmal wirklich. Muss das unbedingt sein. Musst du die beiden unbedingt mit einer Schaufel Frauenfeindlichkeit verabschieden, die zur Einsicht wie man sich Frauen gegenüber zu verhalten hat, erst zwingen muss, obschon sie in Wahrheit eigentlich schon feinfühlig und hochsensibel tot sind. Wie ich schon eingangs erwähnte. Vor der Emma-Alice habe ich echt Schiss. Vor allem dann wenn sie persönlich wird.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories