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Donnerstag, 2. Januar 2014
Bekenntnisse eines Tiefstaplers der in die Höhe baut
der imperialist, 18:51h
Mein Beitrag zur Volksgesundung. Ich will auch mal schön konstruktiv sein.
Tipp 1. Warum sich die lieben Leute nicht zu viel für das neue Jahr/Leben vornehmen sollten? Aus einem ganz einfachen Grund. Ein äußerst zutreffendes Sprichwort besagt, „das der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen zugeschissen, nein zugepflastert ist“. Andres gesagt. Nicht mit allem Nachdruck das Gute wollen/erzwingen. Ist noch nie was gescheites dabei heraus gekommen. Nehmen wir nur den Kaffeekapsel-Clooney und sein wirklich löbliches Engagement für den Südsudan. Mit Raketen ist er beschossen worden, in Handschellen haben sie ihn abgeführt und trotzdem steht der Südsudan jetzt vor einem Bürgerkrieg.
Tipp 2. Fragt euch nicht andauernd ob ihr glücklich seid. Das ist eine Fangfrage. Glück ist ein Abfallprodukt, das einem dann und wann zufällt. Versucht es einfach mal eine Nummer kleiner. Ansonsten verfängt ihr euch in übertriebener Selbstbespiegelung. (wird sind als Gesellschaft eh schon so narzisstisch) Kennen muss man sich auch nicht wirklich. Auf das eigene Gehirn ist kein Verlass. Es reicht wenn man mit sich leben kann. Die anderen kennen einen sowieso immer anders als man sich selbst zu (er) kennen glaubt. Das liegt in der Natur der Sache und ist kein Widerspruch. Deswegen nicht jedem Stimmungsrülpser ängstlich hinterher sinnieren. Allein die Tatsache dass man genügend Zeit findet, um über sich nachzudenken, ist schon Luxus und kein Mangel.
Tipp 3. Kaufen/konsumieren befriedigt nicht wirklich oder nur scheinbar. In der Theorie hört sich das folgend an: Frank Knight ein Ökonom bemerkte: „es liegt in der Natur des Menschen umso unzufriedener zu sein, je besser es ihm geht“. Georg Siegler noch ein Ökonom sagte: „Das mit gesundem Menschenverstand begabte Individuum wünscht sich weniger die Befriedigung seiner (aufpassen!) bisherigen Bedürfnisse als mehr und (wieder Acht geben!) bessere Bedürfnisse“. Schon der alte Aristoteles wusste, „das Schlechte gehört zum Unbegrenzten“. Und der Georg Simmel führte an: „Unser Verlangen nach Zufriedenheit wächst umso stärker, je näher wir ihr sind“.
Tipp 4. In der Praxis sieht das dann folgend aus. Versuchen sie sich einmal als „so als ob Konsument/Käufer“. Tun sie einfach nur so als ob sie dieses oder jenes kaufen würden. Ich bin ein typischer Scheißhaus-so-als-ob-Käufer. Bin ich beim Kacken sehe ich mir immer Werbefolder an. Und wenn ich etwas sehe das mir gefällt, denke ich mir das ich mit das kaufen könnte. Wichtig auf Pump/Kredit zählt nicht. Sie müssen schon die Kohle dafür haben. In ihrer Vorstellung kaufen sie dann den Schmarrn. Aber nur in ihrer Vorstellung. Noch ein Tipp für die professionellen „so als ob Käufer“. Ich kaufe mir gerne wirklich teure Immobilien, vornehmlich in Südseeparadiesen. Da gibt es Sachen. Unglaublich. Ab 5 Millionen Euro ist man dabei. Das ist aber nur etwas für wirklich hartgesottene „So-als-ob-Käufer“. Ungeübte verfallen in fürchterlichen Selbstzweifel.
Tipp 5. Und nicht verzagen wenn es mit der Liebe nicht klappt. Die Liebe ist so eine Art Lottoziehung der Gefühle. Wenn man im Lotto nicht das große Los zieht, denkt man ja auch nicht sofort an Selbstmord.
Wenn sie meine Tipps einigermaßen beherzigen, ersparen sie sich teure Ratgeberliteratur und den Therapeuten. Wenn der/die von ihnen pro Sitzung 50/70 Euro und mehr verlangt haben sie mental nur einen leichten Blechschaden. Den großen Rest, den man nicht ganz versteht oder unter Kontrolle bringt nennt sich „Leben“. Und wenn sie im Gefühl leben zu viele Kompromisse einzugehen, kann ich ihnen leider nicht weiterhelfen. Was ich ihnen aber noch sagen kann. Einsamkeit verträgt nicht jeder.
Ende meiner konstruktiven Phase.
Tipp 1. Warum sich die lieben Leute nicht zu viel für das neue Jahr/Leben vornehmen sollten? Aus einem ganz einfachen Grund. Ein äußerst zutreffendes Sprichwort besagt, „das der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen zugeschissen, nein zugepflastert ist“. Andres gesagt. Nicht mit allem Nachdruck das Gute wollen/erzwingen. Ist noch nie was gescheites dabei heraus gekommen. Nehmen wir nur den Kaffeekapsel-Clooney und sein wirklich löbliches Engagement für den Südsudan. Mit Raketen ist er beschossen worden, in Handschellen haben sie ihn abgeführt und trotzdem steht der Südsudan jetzt vor einem Bürgerkrieg.
Tipp 2. Fragt euch nicht andauernd ob ihr glücklich seid. Das ist eine Fangfrage. Glück ist ein Abfallprodukt, das einem dann und wann zufällt. Versucht es einfach mal eine Nummer kleiner. Ansonsten verfängt ihr euch in übertriebener Selbstbespiegelung. (wird sind als Gesellschaft eh schon so narzisstisch) Kennen muss man sich auch nicht wirklich. Auf das eigene Gehirn ist kein Verlass. Es reicht wenn man mit sich leben kann. Die anderen kennen einen sowieso immer anders als man sich selbst zu (er) kennen glaubt. Das liegt in der Natur der Sache und ist kein Widerspruch. Deswegen nicht jedem Stimmungsrülpser ängstlich hinterher sinnieren. Allein die Tatsache dass man genügend Zeit findet, um über sich nachzudenken, ist schon Luxus und kein Mangel.
Tipp 3. Kaufen/konsumieren befriedigt nicht wirklich oder nur scheinbar. In der Theorie hört sich das folgend an: Frank Knight ein Ökonom bemerkte: „es liegt in der Natur des Menschen umso unzufriedener zu sein, je besser es ihm geht“. Georg Siegler noch ein Ökonom sagte: „Das mit gesundem Menschenverstand begabte Individuum wünscht sich weniger die Befriedigung seiner (aufpassen!) bisherigen Bedürfnisse als mehr und (wieder Acht geben!) bessere Bedürfnisse“. Schon der alte Aristoteles wusste, „das Schlechte gehört zum Unbegrenzten“. Und der Georg Simmel führte an: „Unser Verlangen nach Zufriedenheit wächst umso stärker, je näher wir ihr sind“.
Tipp 4. In der Praxis sieht das dann folgend aus. Versuchen sie sich einmal als „so als ob Konsument/Käufer“. Tun sie einfach nur so als ob sie dieses oder jenes kaufen würden. Ich bin ein typischer Scheißhaus-so-als-ob-Käufer. Bin ich beim Kacken sehe ich mir immer Werbefolder an. Und wenn ich etwas sehe das mir gefällt, denke ich mir das ich mit das kaufen könnte. Wichtig auf Pump/Kredit zählt nicht. Sie müssen schon die Kohle dafür haben. In ihrer Vorstellung kaufen sie dann den Schmarrn. Aber nur in ihrer Vorstellung. Noch ein Tipp für die professionellen „so als ob Käufer“. Ich kaufe mir gerne wirklich teure Immobilien, vornehmlich in Südseeparadiesen. Da gibt es Sachen. Unglaublich. Ab 5 Millionen Euro ist man dabei. Das ist aber nur etwas für wirklich hartgesottene „So-als-ob-Käufer“. Ungeübte verfallen in fürchterlichen Selbstzweifel.
Tipp 5. Und nicht verzagen wenn es mit der Liebe nicht klappt. Die Liebe ist so eine Art Lottoziehung der Gefühle. Wenn man im Lotto nicht das große Los zieht, denkt man ja auch nicht sofort an Selbstmord.
Wenn sie meine Tipps einigermaßen beherzigen, ersparen sie sich teure Ratgeberliteratur und den Therapeuten. Wenn der/die von ihnen pro Sitzung 50/70 Euro und mehr verlangt haben sie mental nur einen leichten Blechschaden. Den großen Rest, den man nicht ganz versteht oder unter Kontrolle bringt nennt sich „Leben“. Und wenn sie im Gefühl leben zu viele Kompromisse einzugehen, kann ich ihnen leider nicht weiterhelfen. Was ich ihnen aber noch sagen kann. Einsamkeit verträgt nicht jeder.
Ende meiner konstruktiven Phase.
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Freitag, 27. Dezember 2013
Zwischen Weihnacht und Neujahr
der imperialist, 19:24h
Idee für einen Blockbuster. Titel hab ich schon. „Die Nutten von Panem“. Ich weiß so etwas bloggt man nicht. Schon gar nicht zu Neujahr und nicht mit Mitte Vierzig. Ein mittvierziger Abreißkalendermensch bloggt am ersten Tag des neues Jahres, über seine ausgezeichneten mittvierziger Abreißkalendmenschen-Neujahrsvorätze, die sich positiv auf die Gesundheit seines mittvierziger Abreißkalenderleben auswirken. Und diese guten Abreißkalendmenschen-Neujahrsvorsätze lauten: Weniger saufen, weniger fressen, weniger ficken oder ans ficken denken, nicht rauchen und sich mehr bewegen und überhaupt bewusster Leben. Ich werde nichts davon machen. Bewusster Leben wie geht denn das? Soll ich jeden Atemzug mitzählen. Stell die falschen Fragen und du wirst die falschen Antworten bekommen, egal wie bewusst du lebst. Eine der falschen Fragen. Bin ich glücklich. Macht das nicht. Ihr werdet scheitern. Da fällt mir ein, "Die Tunten von Panem" klingt auch ziemlich vielversprechend. Gibt es eigentlich schon einen Femen-Porno und wenn ja, in ich welcher Kategorie finde ich die? Lesben, Strap on, Gangbang, Big Ass eher nicht, Nuns, Fußvolk einer nackten Revolte, des Kleider neue Kaiser/innen?
Spiegel Nr. 1 Seite 44. Tödlicher Kompromiss. Dreijähriges Kind totgeprügelt. Ein Erklärungsversuch.
Auf einem Jugendamt. Vielleicht in ihrer oder meine Nähe. Der/die Vertreter des Jugendamtes an die Eltern der kleinen Charlotte-Marlene: „Herr und Frau S. Bei ihrer dreijährigen Tochter wurden mehrere schlecht verheilte Rippenbrüche, dazu Armfrakturen, ein Schädel-Hirn-Trauma, Prellungen, Blutergüsse und ein Riss der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert. Wie können sie mir diese Anhäufung an schweren und schwersten Verletzungen schlüssig erklären?“ Herr S: „Also der Zustand unser heißgeliebten Katharina. Frau S. fällt ihrem Mann nervös ins Wort: „Magdalena nicht Katherina, Schatz“. Der JA-Vertreter sieht in die Unterlagen: „Ich dachte ihre Tochter heißt Charlotte-Marlene?“ Herr S: „Ja natürlich Charlotte wo war ich nur mit meinen Gedanken. Wissen sie die Charlotte ist halt ein sehr lebendiges und entdeckungsfreudiges Kind. An dem Schädel-Hirn-Trauma ist ja allein der Film Fight-Club schuld. Ich habe zur Charlotte gesagt dass das kein Film für sie sei. Sie wissen ja Regel setzen. Aber die Kleine hat so fürchterlich geweint. Also habe ich mich halt von ihren dicken Tränen, die über die Wangen kullerte, breitschlagen lassen und sie den Film sehen lassen. Ich auch kämpfen. Ich auch kämpfen, hat mich die Charlotte angefleht. Ich hab natürlich nicht sofort nachgegeben, aber die Charlotte hat einfach nicht aufgehört zu betteln. Da habe ich halt mit ihr gekämpft. Ich habe eh nicht voll hingehauen. Aber das Kind soll doch auch etwas lernen. Das Kind muss doch lernen sich selber zu verteidigen. Wie soll es sich denn sonst einmal in der Welt durchsetzen, wenn es nicht gelernt hat sich anständig zu verteidigen“. Der JA-Vertreter hackt das Schädel-Hirn-Trauma ab. JA –Vertreter: „Und wie erklären sie sich, und vor allem mir, die Armfrakturen“? Frau S „Daran ist einzig und allein das Kinderfernsehen schuld. Was die da im Kinderfernsehen zeigen ist einfach unverantwortlich. Unverantwortlich sag ich ihnen. Die Charlotte sieht doch so gerne Tom und Jerry. Die ist ganz verschossen in den Kater. Mamma hat die Charlotte immer gebettelt, ich will Katze. Ich will Katze. Wir hätten der Charlotte ja gerne eine Katze geschenkt. So ein armes kleines Kätzchen aus dem Tierheim wär doch genau das richtige für die Charlotte gewesen. Da hätte sie dann lernen können, was es bedeutet, für ein Lebewesen zu sorgen und Verantwortung zu tragen. Nur leider leidet unsere Wohnzimmergarnitur unter eine Tierhaar-allergie. Schweren Herzens haben wir uns dann gegen die Katze entschieden. Dass wollten wir unsere Wohnzimmergarnitur einfach nicht zumuten, wo wir doch so gern auf ihr sitzen. Die Charlotte hat das ja auch eingesehen. Nur wollte sich auch wie der Tom aus dem Kinderfernsehen, so lustig aus dem dritten Stock fallen können. Ich war ja entschieden dagegen. Charlotte sagte ich im scharfen Ton zu ihr. Wirst schon sehen was passiert wenn du aus dem dritten Stock springst. Das Leben ist ja kein Kinderfernsehen habe ich sie noch gewarnt. Aber da ist sie auch schon gesprungen. Was soll ich denn machen. Die Fenster vergittern. Das gestattet uns der Vermieter nicht. Gott sei Dank sind beim Aufprall die Rippen nicht noch einmal gebrochen. Das wäre der Charlotte überhaupt nicht gut bekommen, so schlecht wie die verheilt waren. Der JA-Vertreter hackt die Armfrakturen ab. JA-Vertreter: „Und woher stammen die Rippenbrüche wenn ich Fragen darf“. Herr S. „Daran ist einzig und allein die Performance- Kunst der Marina Abramović schuld. Ich war ja mit der Charlotte in einem Museum für moderne Kunst. Man kann die Kinder ja nie früh genug für moderne Kunst interessieren, wo doch schon allein die Musik von Mozart Kühe dazu bringt mehr Milch zu geben. In den frühen Werken hat die Frau A. ja versucht die Grenzbereiche des Körpers zu thematisieren. In einer Videoinstallation sah die Charlotte, die auf meinem Arm saß, wie die Frau A. gegen eine Wand rannte. Immer und immer wieder rennt die Frau A. da gegen eine Wand. Die Charlotte war ganz entzückt von der Frau A. Ich auch Wand, hat die Charlotte gestammelt, ich auch Wand Wie es sich für einen verantwortungsvollen Vater gehört, habe ich der Charlotte erklärt, dass sie dafür noch etwas zu klein sei. Aber dieses Kind hat einen Willen. Unglaublich was dieses Kind für einen eigenen Willen hat. Ich hab ihr, ihren Willen dann gelassen, weil der wird eh noch früh genug gebrochen. Vorsichtshalber haben wir eh alle spitzen Gegenstände weggeräumt. Nicht das sie sich noch ernsthaft dabei verletzt. Der JA-Vertreter hackt die Rippenbrüche ab. „Und die Bauchspeicheldrüse. Was ist der Grund das die gerissen ist?“ Frau S. „Daran war ein Pferd schuld. Meine besten Freundin die Elfriede besitzt ja ein Pferd. Die musste aber kurzfristig verreisen. Ein tragischer Sterbefall in der Familie. Die Elfriede eine Seele von Mensch hat uns gefragt ob wir kurz auf das Pferd aufpassen könnten. Natürlich haben wir zugesagt. Das Pferd haben wir dann zur Charlotte ins Kinderzimmer gestellt. Sie kennen ja das lustige Lied von Klaus und Klaus. Frau S. stimmt ein. „Da steht ein Pferd auf dem Flur, ein echtes Pferd auf dem Flur, jaja ein Pferd auf dem Flur, das ist so niedlich“. Der JA-Vertreter holt drei Gläser und eine Flasche Schnaps aus dem Schreibtisch, schenkt ein und alle drei singen, „Der Zosse steht im Korridor, da steht er auch ganz gut, jetzt trabt er zur Garderobe und frisst meinen Hut“. Der JA-Vertreter hackt den Riss der Bauchspeicheldrüse ab. Herr S. „Herr JA-Vertreter wenn wir nicht so liebevolle, umsichtige und aufmerksame Eltern wären, würde es die Charlotte heute ja nicht mehr geben. Woher sie das mit dem Sprengen hatte weiß ich nicht genau. Der Dennis Hopper, sie wissen ja der Schauspieler aus dem Film Easy Rider, der hat sich in einer Performance ja einmal beinahe selber in die Luft gesprengt. Dynamite Death Chair Act hat er diesen absoluten Irrsinn genannt. Wahrscheinlich hat die Charlotte das auf You Tube gesehen. Ich vermute im Kindergarten. Bei uns zu Hause darf die Charlotte ja noch nicht an den PC. Diese modernen Medien. Gibt es denn etwas Unverantwortlicheres? Die Charlotte war gerade dabei eine Stange Dynamit, die sie ich um den Bauch gewickelt hatte, zu entzünden. Im letzten Moment konnten wir das Feuer noch ausmachen. Nur die Haare und Augenbrauen der Charlotte waren dann trotzdem etwas angesengt. Der JA-Vertreter schaut in seine Unterlagen. JA-Vertreter: „Machen sie sich keine Sorgen Herr und Frau S. Davon steht nichts in meinen Unterlagen“.
Abschied nehmen vom Leben, vom schnellen Leben. Das Gros der Blogger weiß natürlich nicht wovon ich da genau spreche. So behäbig wie die bloggen leben sie auch. Das ist kein Vorwurf nur eine Feststellung. Es gibt ja kaum einen Blogg über das schnelle Leben. Die Blogger-Gemeinde weiß nichts über das schnellen Leben. Wer schnell lebt bloggt nicht. Wer schnell lebt erfinde keine Geschichten. Der sucht auch nicht nach passenden Objekten, die sich abllichten lasen, weil sie zu unbelebt sind um wegzurennen. Für so etwas hat man keinen Blick wenn man schnell lebt. Schnelles Leben ist eine Vollzeitbeschäftigung mit unglaublich vielen unbezahlten Überstunden. Da bleibt kein Platz für ein Hobby. Schnelles Leben gibt es ganz oben, im aufgeblendeten Scheinwerfer der Öffentlichkeit und ganz unten, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Schnelles Leben ist eine Droge, eine berauschende und abhängig machende Droge. Umso länger du an der Nadel des schnellen Lebens hängst umso schwieriger der Entzug/Abschied. Der Schummi und ich sind ja ungefähr im selben Alter und Brüder im Geiste. Er hat ganz oben schnell gelebt und ich ganz unten. Er im Rausch der Geschwindigkeit und ich im Rausch eines manischen Lebens. Er fiel von Motorräder und ich von Autodächer. Er ist wegen eines Bremsdefekts in einen Reifenstabel gedonnert und ich bin zum Spaß, mit dem Paule als Beifahrer in eine Mauer gefahren. Irgendwann haben sich unsere Wege dann gekreuzt. Zwischen einem Sportler und einem Zocker/Sportwetten gibt es eine Verbindung oder Wahlverwandtschaft. Beim Schummi und mir ging es immer um Hundertstel. Das Tempo meines Lebens war zeitweise von seinen Rundenzeiten abhängig. Ich habe mit ihm und durch ihn, verloren und gewonnen. Das waren noch Zeiten als der Barrichello kurz vor der Ziellinie den Rückwärtsgang einlegte. Heute machen das die Teams klinisch sauber. Oder als der Coulthard, in der dichten Gischt von Spa, vom Gas ging und der Schummi hinten drauf donnerte. Ganz großes Kino, auch wenn meine Wette nur noch Schrott war. Mit einem Bein standen wird beide immer im Grab. Seines war, das er tödlich verunglückte und meines das ich mich heillos überschulde und irgendwann aufhänge. Schuldnerberater war nichts für mich. Ich war mal 35 000 Euro hinten. Da schrumpfen die Eier auf die Größe eines Samenkorns. Hör einmal einen Zocker zu der verloren hat und dir verzweifelt erklären will warum. Du wirst dich mit Schaudern wegdrehen. Am Ende zählt nur der Erfolg. Wer erinnert sich noch an Schumi seine Aktionen als der dem Hill und dem Villeneuve in die Kiste fuhr, oder in der Zielkurve in Monaco den Waagen parkte. Die haben ihn dann an das Ende des Feldes strafversetzt. 5 (glaube) ich ist er dann geworden. Der ist mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren. Aber das ist nichts für Blogger. Er wurde dann 7facher Formel 1 Champion und ich ging nicht pleite. Irgendwann geht das schnelle Leben dann zu Ende. Seines wie meines. Man wird zu langsam, satt, oder wie ich kaputt. Den Übergang ins normale Lebenstempo kriegen nur die Wenigstens hin, die lange genug schnell gelebt haben. Man weiß nicht genau wohin mit seiner Lebensgier, die nach Intensität lechzt. Das schnelle Leben hat dich geformt und verformt. Das lagert sich in einem ab wie Kalk. Die Gefahr zieht einen noch immer an. Deswegen kommt so ein Unfall wie der vom Schummi nicht von ungefähr. Die Leute werden denken ach so ein Pech. Pech war es schon nur kein Zufall. Der konnte dieser Gefahr einfach nicht ausweichen, weil die Gefahr noch immer ein Teil seiner Persönlichkeit ist. Der musste einfach voll aufs Gas steigen und zwischen die Felsen durch. Einfach gemütlich, die schön präparierte Piste hinunter wedeln ging nicht. Ich weiß nur zu gut wie beschissen sich das anfühlt, wenn man sich behäbig, die grüne Anfängerpiste hinunter quält. Ein unwürdiges Schauspiel.
Schumi-Eintrag wegen Pietätlosigkeit gelöscht. Kumm Schumi niet draufgehen oder mongolid werden.
Noch etwas in eigener Sache. Der einzige Grund warum ich an einem Tag 125mal ein und aussteige, ist allein der Tatsache geschuldet, das ich mein Zeug ausbessere. Mein mangelhaften Deutsch, lehnt sich andauernd gegen meinen überragenden Intellekt auf. Schreiben würde ja wirklich Spaß machen, wenn nur das Schreiben nicht wär. Oder wie sagt mal ein kluges Mensch, "Ficken ist die einzige Sache, die Spaß macht ohne das man andauernd Lachen muss".
Miley Cyrus fährt Ski mit denen Marlies Schild gewinnt. Hab heute zwischen der (Werbe) Doku „Miley: The Movement“ auf MTV und dem 2. Durchgang des Weltcup Damen-Slaloms aus Lienz, andauernd hin und her gezappt. Die Miley und die Marlies sind sozusagen Schwestern im Geiste. Die teilen mehr Gemeinsamkeiten als man auf den ersten Blick annehmen möchte. Beide stehen sie im Fokus der Öffentlichkeit. Egal wie groß/bedeutsam ihr Tun für das Weltgewissen ist. Beide sind sie absolute Könnerinnen ihres/eines Fachs, mit der sie die Masse unterhalten/begeistern. Die eine halt in der POP-Music, die andere im Skirennsport. Beide sind sie „live“ zu sehen. Das heißt sie müssen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt ihre Leistung abrufen. Die müssen/sollten auf den Punkt fit sein. Beide bewegen sich immer zwischen Triumph und Tragödie, Tragödie und Triumph. Was für die Miley der Flopp eines Konzerts, der neuen Single oder des ganzen Albums ist, ist für die Marlies das Ausscheiden oder eine Zeittafel die nicht die 1 zeigt. Beide müssen sich gegen gewisse innere wie äußeres Widerstände durchsetzen. Die Miley will/muss weg von ihrem Image ein singendes Bambi zu sein. Kinderstars schaffen oft nicht den Weg ins Erwachsenenleben. Wäre ich sie würde ich mich auch leicht beschürzt auf eine Abrissbirne stürzen. Ohne Kollateralschäden geht das natürlich bei beiden nicht. Wer alles will/begehrt muss alles geben. Abgesehen von der Stimme, ramponiert die Miley zuallererst ihre Seele. Bei der Marlies ist es genau umgekehrt. Die malträtiert vor allem ihren Körper und dann erst ihre Seele. Wäre die Marlies keine prof. Skirennfahrerin, sondern ein Handwerker, man hätte man sie schon längst in den Frühruhestand geschickt oder umgeschult. Beide haben ähnlich hohe Ansprüche an sich. Die geben sich mit dem müden Durschnitt nicht zufrieden. Warum sollten sie auch, wenn sie das Potenzial zu mehr besitzen. Dem absoluten Erfolg ordnen sie alles unter. Beide sind beinharte Arbeiterinnen.Jeder der performt“, sagt die Miley in der Doku, „will Geschichte schreiben und die Nr. 1 sein“. Ihr Song „Wrecking Ball“ steht derzeit auf YouTube bei 446.678.487 Klicks. Und die Marlies hat heute den 35. Weltcup Slalom ihrer Karriere gewonnen Mit 35 Siegen ist sie die erfolgreichste Slalomfahrerin aller Zeiten. Meine aufrichtige Bewunderung gehört beiden. Ich bin neidloser Bewunderer der Miley Cyrus, die Ski fährt mit denen Marlies Schild die Hitparaden stürmt. Wäre wirklich unterhaltsam mit anzusehen, wenn sich die beiden einmal auf einen Kaffee treffen würden. Die hätten sich viel zu erzählen.
Östrogen kills Testosteron. Des Weiteren und weil ich gerade nichs anderes zu tun habe, möchte ich das Vorurteil aus dem Weg räumen, dass Frauen das schwächere Geschlecht sind. Ich halte Frauen eindeutig für das belastbarere Geschlecht. Ich weiß nicht wo ich das herhabe, aber Frauen sollen in Haft ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch zu brechen sein, während Männer, (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel) wie die Kanarienvögel singen. Die Anna Politkowskaja musste der Putin schon erschießen, vergiften langte nicht, ums sie endgültig loszuwerden, während der Michael Chodorkowski schon nach zehn Jahren Lagerhaft klein beigab. Damit will ich nichts zum Ausdruck bringen das der Michael ein Waschlappen ist. Ein anderes Beispiel aus dem Ausdauersport. Der Marathon Weltrekord der Männer steht derzeit bei 2:03:23 Stunden. Die Frauen halten derzeit bei 02:15:25. Das ist ein Zeitunterschied von genau 12:02 Minuten. Der Ironman Weltbestzeit liegt derzeit bei 07:41:33.Jener der Ironwoman bei 08:18:13. Macht einen Zeitunterschied von 36:40. Das heißt dass sich der Rückstand im Verhältnis zum Marathon, obschon zusätzlich zu einem Marathon noch 3,86 km Geschwommen und 180,2 km Rad gefahren wird, nicht mehr vergrößert. Wir Männer halten ja deswegen so verkrampft an den alten Strukturen fest, weil wir die Gleichberechtigung nicht aushalten würden. Das Patriachat war immer nur ein Zeichen unserer Unterlegenheit und nicht Überlegenheit. Wir können nicht Job, Kinder aufziehen und Saufen. Ich z.B. konnte nur Saufen. Nur eines können die Ladys offenbar nicht und das ist wirklich schnell Motorrad oder Auto fahren. Sollte diese männliche Domäne auch noch einmal krachend in sich einstürzten, würde ich uns Männern kollektiven Selbstmord empfehlen oder eine Geschlechtsumwandlung.
Wenn bei mir einmal die Impotenz das Leben auflockern wird, werden sich die Verantwortlichen von Rewe-Österreich, den plötzlichen Umsatzeinbruch bei den Clever-Haushaltsrollen einfach nicht schlüssig erklären können. Weil ich habe ja keine Kundenkarte.
Betreff: Mangelnde Impulskontrolle. Unbeschwert sitze ich da und lese eine Buchbesprechung. In einem Absatz steht dann etwas über das amerikanische Kino. Plötzlich schießt mir der Gedanke in den Kopf, ich muss das Buch von Neal Gabler, „das Leben, ein Film“, (kluges Buch) das schon Ewigkeiten auf meinen Nachtkästchen liegt und als Schlafplatz für die angekauten Kaugummis dient, die ich am nächsten Morgen weiterkaue, mit einem feuchten Tuch abwischen. Dieser Impuls ist so stark, das ich alles liegen und stehen lasse und mich wie besessen auf dieses Buch stürze. Ganz ähnlich ergeht es Serienvergewaltiger oder Serienmörder.
Ausbürgerung. Meinem Freund dem Anwalt, korrekt Juristen, erkläre ich manchmal meine Beweggründe, warum man mich ausbürgern sollte. Im Sinn habe ich da eher eine „Ausbürgerung Light“, in der mir meine Bürgerrechte und die ganzen anderen verbrieften Rechte/Versicherungsleistungen, auf die ich einen Anspruch habe, natürlich erhalten bleiben. Hab ja teuer dafür bezahlt. Genaugenommen ist es keine Ausbürgerung sondern ein Orts/Mentalitätswechsel, den ich meinem Freund dem Juristen vorschlage. In der Europäischen Union gibt es Millionen von jungen, gutausgebildeten Menschen, die auf Grund der prekären Wirtschaftslage in ihrem Land, keine entsprechende Perspektive haben. Die wollen/müssen nichts wie weg. Wenn möglich in den wirtschafsstarken Norden. Ich hingegen habe in diesem Land keine Perspektive und will/muss deswegen in den wirtschaftlich etwas behäbigeren Süden. Hier wird alles zum Bumerrang. Oder einfacher ausgedrückt. In Österreich gibt es derzeit 13 Millionen aktive SIM Karten. Ich besitze nicht einmal eine Inaktive. 13 Millionen gegen 1. Muss doch nicht sein oder? Unter einem Berg SIM-Karten verschüttet zu sein, ist kein schöner Tod. Falls jemand einen traurigen Südspanier, Griechen oder Portugiesen kennt, der ungeduldig in den Startlöcher scharrt und heiß ist auf eine neue SIM-Karte. Ich lasse mich gerne überholen. Voraussetzung ist natürlich, dass die dortige Apotheke entsprechende pharmazeutische Produkte im Angebot führt. Ansonsten störe ich nur die landschaftlich so geschäftstüchtige Idylle.
Die hochverdiente Frau Alice Schwarzer beklagt ja mal wieder die Unzurechnungsfähigkeit der männlichen Schwänze. Die will mal wieder das älteste Gewerbe der Welt abschaffen. Ginge es nach dem freien Willen der Frau Schwarzer, gehören Schwänze, auf Grund ihrer Unzurechnungsfähigkeit aus dem Verkehr gezogen. Die will Männern wie mir, die auf Grund ihrer innerlichen Verderbtheit, keine zivilisierte Frau mehr ins Bett kriegen, die Schwänze abschneiden. Die Alice hat leicht reden. Leckt seit vierzig Jahren ausnahmslos nur Muschis. Das ist ja so als ob sich ein Veganer über einen Vegetarier echauffiert, der ein Liebesverhältnis mit einem Allesesser hat. Die kennt das Ständerland doch nur noch vom Hörensagen. Einmal in Frankreich soll sie kurz ins Ständerland eingereist sein. Aber da auch nur mit einem Tagesvisum. Liebe Alice wo soll ich denn mit meiner Lust hin? In den Redaktionsraum der Emma? Oder zu ihnen nach Hause. Ich hol mir auch bei überzeugten Lesben einen herunter, wenn die nicht gerade wie „The Power“ aussehen. Und ja ich bin auch ein entschiedener Gegner des deutschen Flatrate-Bumsen. Das ist unromantisch. Außerdem was kann ich für das deutsche Effizienzstreben. Nur eine Welt ohne Prostitution ist human, sagen sie? Wollen sie damit andeuten dass die Welt schon ganz in Ordnung ist, wenn eine Steinigung schon dann öffentlich ausgerufen wird, weil eine Frau mit dem Gedanken spielt, sich die Fingernägel rot zu streichen? Sagt man da nicht lackieren. Lackiert man nicht auch Autos? Vielleicht eine kurze persönliche Anekdote. Ich habe es mal mit einer Hure vom Stamm der Zigeuner gemacht, deren primäres Berufsziel nicht das Lutschen von Schwänzen war. Ein tolles Weib, warmherzig und feurig. Und Haare hatt die. Die waren so schwarz wie meine Nächte. Nur fielen sie anderes und rochen besser. Eine Hexenmeisterin war sie obendrein. Eine äußerst vielversprechende sogar. In einer Zeremonie zwischen den Akten, (1-2) hat sie den bösen Zauber von mir genommen. Nicht dass ich sie darum bitten musste. Die hat das gefühlt. Und wirklich es ging wieder aufwärts mit mir. Falls das zu dumpf und einfältig klingt. Im Gilgamesch-Epos lebt Enkidu ursprünglich im Wald wie ein Tier. Es ist die Tempeldirne Schamchat die Enkidu zurück in die Stadt bringt und ihn symbolisch zu einem Menschen macht.
Anhang: Die werte Frau Silvana Koch-Mehrin, Mitunterzeichnerin des Aufrufes, ist das nicht die, der sie den Doktortitel streitig machen? 125 Plagiate auf 80 Seiten. Werte Frau K-M. So etwas gehört sich doch nicht oder? Und die von mir hochgeschätzte Frau Margot Käßman, eine wundervoll würdevolle Person, hat auch unterzeichnet. Saß die nicht besoffen hinterm Steuer? Ich weiß, war eh nur eine kurze Strecke. Von der Sakristei bis zum Beichtstuhl.
Wieder einmal die Bienenfabel von Bernard Mandeville gelesen. Wie heißt es bei Mandeville so schon: „So klagt denn nicht: für Tugend hat's In großen Staaten nicht viel Platz. Mit möglichstem Komfort zu leben, Im Krieg zu glänzen und doch zu streben, Von Lastern frei zu sein, wird nie Was andres sein als Utopie. Stolz, Luxus und Betrügerei muss sein, damit ein Volk gedeih'“. Mandeville ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einer der größten Ökonomen der menschlichen Geschichte. Oder anders gesprochen. Ich wusste schon immer, dass das Laster eine Himmelsmacht ist.
Der Sampler des Tages:
Tool - Sober
Bianca - Und in Val Campano ist Frühling (mein heutiger Favorit) Die Dame würde ich gerne begatten im Kostüm.
Text: Und in Val Campano sind Mädchen,
Da lacht die Liebe, da lacht auch das Glück.
Doch für ihn da führt kein Weg mehr nach
Val Campano zurück. Die Tante singt über mich.
Limp Bizkit - My Way
Cindy & Bert San Bernadino
Christina Perri - Jar of Hearts
PJ Harvey - Good Fortune und
Bruce Springsteen - Kingdom of Days
Spiegel Nr. 1 Seite 44. Tödlicher Kompromiss. Dreijähriges Kind totgeprügelt. Ein Erklärungsversuch.
Auf einem Jugendamt. Vielleicht in ihrer oder meine Nähe. Der/die Vertreter des Jugendamtes an die Eltern der kleinen Charlotte-Marlene: „Herr und Frau S. Bei ihrer dreijährigen Tochter wurden mehrere schlecht verheilte Rippenbrüche, dazu Armfrakturen, ein Schädel-Hirn-Trauma, Prellungen, Blutergüsse und ein Riss der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert. Wie können sie mir diese Anhäufung an schweren und schwersten Verletzungen schlüssig erklären?“ Herr S: „Also der Zustand unser heißgeliebten Katharina. Frau S. fällt ihrem Mann nervös ins Wort: „Magdalena nicht Katherina, Schatz“. Der JA-Vertreter sieht in die Unterlagen: „Ich dachte ihre Tochter heißt Charlotte-Marlene?“ Herr S: „Ja natürlich Charlotte wo war ich nur mit meinen Gedanken. Wissen sie die Charlotte ist halt ein sehr lebendiges und entdeckungsfreudiges Kind. An dem Schädel-Hirn-Trauma ist ja allein der Film Fight-Club schuld. Ich habe zur Charlotte gesagt dass das kein Film für sie sei. Sie wissen ja Regel setzen. Aber die Kleine hat so fürchterlich geweint. Also habe ich mich halt von ihren dicken Tränen, die über die Wangen kullerte, breitschlagen lassen und sie den Film sehen lassen. Ich auch kämpfen. Ich auch kämpfen, hat mich die Charlotte angefleht. Ich hab natürlich nicht sofort nachgegeben, aber die Charlotte hat einfach nicht aufgehört zu betteln. Da habe ich halt mit ihr gekämpft. Ich habe eh nicht voll hingehauen. Aber das Kind soll doch auch etwas lernen. Das Kind muss doch lernen sich selber zu verteidigen. Wie soll es sich denn sonst einmal in der Welt durchsetzen, wenn es nicht gelernt hat sich anständig zu verteidigen“. Der JA-Vertreter hackt das Schädel-Hirn-Trauma ab. JA –Vertreter: „Und wie erklären sie sich, und vor allem mir, die Armfrakturen“? Frau S „Daran ist einzig und allein das Kinderfernsehen schuld. Was die da im Kinderfernsehen zeigen ist einfach unverantwortlich. Unverantwortlich sag ich ihnen. Die Charlotte sieht doch so gerne Tom und Jerry. Die ist ganz verschossen in den Kater. Mamma hat die Charlotte immer gebettelt, ich will Katze. Ich will Katze. Wir hätten der Charlotte ja gerne eine Katze geschenkt. So ein armes kleines Kätzchen aus dem Tierheim wär doch genau das richtige für die Charlotte gewesen. Da hätte sie dann lernen können, was es bedeutet, für ein Lebewesen zu sorgen und Verantwortung zu tragen. Nur leider leidet unsere Wohnzimmergarnitur unter eine Tierhaar-allergie. Schweren Herzens haben wir uns dann gegen die Katze entschieden. Dass wollten wir unsere Wohnzimmergarnitur einfach nicht zumuten, wo wir doch so gern auf ihr sitzen. Die Charlotte hat das ja auch eingesehen. Nur wollte sich auch wie der Tom aus dem Kinderfernsehen, so lustig aus dem dritten Stock fallen können. Ich war ja entschieden dagegen. Charlotte sagte ich im scharfen Ton zu ihr. Wirst schon sehen was passiert wenn du aus dem dritten Stock springst. Das Leben ist ja kein Kinderfernsehen habe ich sie noch gewarnt. Aber da ist sie auch schon gesprungen. Was soll ich denn machen. Die Fenster vergittern. Das gestattet uns der Vermieter nicht. Gott sei Dank sind beim Aufprall die Rippen nicht noch einmal gebrochen. Das wäre der Charlotte überhaupt nicht gut bekommen, so schlecht wie die verheilt waren. Der JA-Vertreter hackt die Armfrakturen ab. JA-Vertreter: „Und woher stammen die Rippenbrüche wenn ich Fragen darf“. Herr S. „Daran ist einzig und allein die Performance- Kunst der Marina Abramović schuld. Ich war ja mit der Charlotte in einem Museum für moderne Kunst. Man kann die Kinder ja nie früh genug für moderne Kunst interessieren, wo doch schon allein die Musik von Mozart Kühe dazu bringt mehr Milch zu geben. In den frühen Werken hat die Frau A. ja versucht die Grenzbereiche des Körpers zu thematisieren. In einer Videoinstallation sah die Charlotte, die auf meinem Arm saß, wie die Frau A. gegen eine Wand rannte. Immer und immer wieder rennt die Frau A. da gegen eine Wand. Die Charlotte war ganz entzückt von der Frau A. Ich auch Wand, hat die Charlotte gestammelt, ich auch Wand Wie es sich für einen verantwortungsvollen Vater gehört, habe ich der Charlotte erklärt, dass sie dafür noch etwas zu klein sei. Aber dieses Kind hat einen Willen. Unglaublich was dieses Kind für einen eigenen Willen hat. Ich hab ihr, ihren Willen dann gelassen, weil der wird eh noch früh genug gebrochen. Vorsichtshalber haben wir eh alle spitzen Gegenstände weggeräumt. Nicht das sie sich noch ernsthaft dabei verletzt. Der JA-Vertreter hackt die Rippenbrüche ab. „Und die Bauchspeicheldrüse. Was ist der Grund das die gerissen ist?“ Frau S. „Daran war ein Pferd schuld. Meine besten Freundin die Elfriede besitzt ja ein Pferd. Die musste aber kurzfristig verreisen. Ein tragischer Sterbefall in der Familie. Die Elfriede eine Seele von Mensch hat uns gefragt ob wir kurz auf das Pferd aufpassen könnten. Natürlich haben wir zugesagt. Das Pferd haben wir dann zur Charlotte ins Kinderzimmer gestellt. Sie kennen ja das lustige Lied von Klaus und Klaus. Frau S. stimmt ein. „Da steht ein Pferd auf dem Flur, ein echtes Pferd auf dem Flur, jaja ein Pferd auf dem Flur, das ist so niedlich“. Der JA-Vertreter holt drei Gläser und eine Flasche Schnaps aus dem Schreibtisch, schenkt ein und alle drei singen, „Der Zosse steht im Korridor, da steht er auch ganz gut, jetzt trabt er zur Garderobe und frisst meinen Hut“. Der JA-Vertreter hackt den Riss der Bauchspeicheldrüse ab. Herr S. „Herr JA-Vertreter wenn wir nicht so liebevolle, umsichtige und aufmerksame Eltern wären, würde es die Charlotte heute ja nicht mehr geben. Woher sie das mit dem Sprengen hatte weiß ich nicht genau. Der Dennis Hopper, sie wissen ja der Schauspieler aus dem Film Easy Rider, der hat sich in einer Performance ja einmal beinahe selber in die Luft gesprengt. Dynamite Death Chair Act hat er diesen absoluten Irrsinn genannt. Wahrscheinlich hat die Charlotte das auf You Tube gesehen. Ich vermute im Kindergarten. Bei uns zu Hause darf die Charlotte ja noch nicht an den PC. Diese modernen Medien. Gibt es denn etwas Unverantwortlicheres? Die Charlotte war gerade dabei eine Stange Dynamit, die sie ich um den Bauch gewickelt hatte, zu entzünden. Im letzten Moment konnten wir das Feuer noch ausmachen. Nur die Haare und Augenbrauen der Charlotte waren dann trotzdem etwas angesengt. Der JA-Vertreter schaut in seine Unterlagen. JA-Vertreter: „Machen sie sich keine Sorgen Herr und Frau S. Davon steht nichts in meinen Unterlagen“.
Abschied nehmen vom Leben, vom schnellen Leben. Das Gros der Blogger weiß natürlich nicht wovon ich da genau spreche. So behäbig wie die bloggen leben sie auch. Das ist kein Vorwurf nur eine Feststellung. Es gibt ja kaum einen Blogg über das schnelle Leben. Die Blogger-Gemeinde weiß nichts über das schnellen Leben. Wer schnell lebt bloggt nicht. Wer schnell lebt erfinde keine Geschichten. Der sucht auch nicht nach passenden Objekten, die sich abllichten lasen, weil sie zu unbelebt sind um wegzurennen. Für so etwas hat man keinen Blick wenn man schnell lebt. Schnelles Leben ist eine Vollzeitbeschäftigung mit unglaublich vielen unbezahlten Überstunden. Da bleibt kein Platz für ein Hobby. Schnelles Leben gibt es ganz oben, im aufgeblendeten Scheinwerfer der Öffentlichkeit und ganz unten, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Schnelles Leben ist eine Droge, eine berauschende und abhängig machende Droge. Umso länger du an der Nadel des schnellen Lebens hängst umso schwieriger der Entzug/Abschied. Der Schummi und ich sind ja ungefähr im selben Alter und Brüder im Geiste. Er hat ganz oben schnell gelebt und ich ganz unten. Er im Rausch der Geschwindigkeit und ich im Rausch eines manischen Lebens. Er fiel von Motorräder und ich von Autodächer. Er ist wegen eines Bremsdefekts in einen Reifenstabel gedonnert und ich bin zum Spaß, mit dem Paule als Beifahrer in eine Mauer gefahren. Irgendwann haben sich unsere Wege dann gekreuzt. Zwischen einem Sportler und einem Zocker/Sportwetten gibt es eine Verbindung oder Wahlverwandtschaft. Beim Schummi und mir ging es immer um Hundertstel. Das Tempo meines Lebens war zeitweise von seinen Rundenzeiten abhängig. Ich habe mit ihm und durch ihn, verloren und gewonnen. Das waren noch Zeiten als der Barrichello kurz vor der Ziellinie den Rückwärtsgang einlegte. Heute machen das die Teams klinisch sauber. Oder als der Coulthard, in der dichten Gischt von Spa, vom Gas ging und der Schummi hinten drauf donnerte. Ganz großes Kino, auch wenn meine Wette nur noch Schrott war. Mit einem Bein standen wird beide immer im Grab. Seines war, das er tödlich verunglückte und meines das ich mich heillos überschulde und irgendwann aufhänge. Schuldnerberater war nichts für mich. Ich war mal 35 000 Euro hinten. Da schrumpfen die Eier auf die Größe eines Samenkorns. Hör einmal einen Zocker zu der verloren hat und dir verzweifelt erklären will warum. Du wirst dich mit Schaudern wegdrehen. Am Ende zählt nur der Erfolg. Wer erinnert sich noch an Schumi seine Aktionen als der dem Hill und dem Villeneuve in die Kiste fuhr, oder in der Zielkurve in Monaco den Waagen parkte. Die haben ihn dann an das Ende des Feldes strafversetzt. 5 (glaube) ich ist er dann geworden. Der ist mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren. Aber das ist nichts für Blogger. Er wurde dann 7facher Formel 1 Champion und ich ging nicht pleite. Irgendwann geht das schnelle Leben dann zu Ende. Seines wie meines. Man wird zu langsam, satt, oder wie ich kaputt. Den Übergang ins normale Lebenstempo kriegen nur die Wenigstens hin, die lange genug schnell gelebt haben. Man weiß nicht genau wohin mit seiner Lebensgier, die nach Intensität lechzt. Das schnelle Leben hat dich geformt und verformt. Das lagert sich in einem ab wie Kalk. Die Gefahr zieht einen noch immer an. Deswegen kommt so ein Unfall wie der vom Schummi nicht von ungefähr. Die Leute werden denken ach so ein Pech. Pech war es schon nur kein Zufall. Der konnte dieser Gefahr einfach nicht ausweichen, weil die Gefahr noch immer ein Teil seiner Persönlichkeit ist. Der musste einfach voll aufs Gas steigen und zwischen die Felsen durch. Einfach gemütlich, die schön präparierte Piste hinunter wedeln ging nicht. Ich weiß nur zu gut wie beschissen sich das anfühlt, wenn man sich behäbig, die grüne Anfängerpiste hinunter quält. Ein unwürdiges Schauspiel.
Schumi-Eintrag wegen Pietätlosigkeit gelöscht. Kumm Schumi niet draufgehen oder mongolid werden.
Noch etwas in eigener Sache. Der einzige Grund warum ich an einem Tag 125mal ein und aussteige, ist allein der Tatsache geschuldet, das ich mein Zeug ausbessere. Mein mangelhaften Deutsch, lehnt sich andauernd gegen meinen überragenden Intellekt auf. Schreiben würde ja wirklich Spaß machen, wenn nur das Schreiben nicht wär. Oder wie sagt mal ein kluges Mensch, "Ficken ist die einzige Sache, die Spaß macht ohne das man andauernd Lachen muss".
Miley Cyrus fährt Ski mit denen Marlies Schild gewinnt. Hab heute zwischen der (Werbe) Doku „Miley: The Movement“ auf MTV und dem 2. Durchgang des Weltcup Damen-Slaloms aus Lienz, andauernd hin und her gezappt. Die Miley und die Marlies sind sozusagen Schwestern im Geiste. Die teilen mehr Gemeinsamkeiten als man auf den ersten Blick annehmen möchte. Beide stehen sie im Fokus der Öffentlichkeit. Egal wie groß/bedeutsam ihr Tun für das Weltgewissen ist. Beide sind sie absolute Könnerinnen ihres/eines Fachs, mit der sie die Masse unterhalten/begeistern. Die eine halt in der POP-Music, die andere im Skirennsport. Beide sind sie „live“ zu sehen. Das heißt sie müssen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt ihre Leistung abrufen. Die müssen/sollten auf den Punkt fit sein. Beide bewegen sich immer zwischen Triumph und Tragödie, Tragödie und Triumph. Was für die Miley der Flopp eines Konzerts, der neuen Single oder des ganzen Albums ist, ist für die Marlies das Ausscheiden oder eine Zeittafel die nicht die 1 zeigt. Beide müssen sich gegen gewisse innere wie äußeres Widerstände durchsetzen. Die Miley will/muss weg von ihrem Image ein singendes Bambi zu sein. Kinderstars schaffen oft nicht den Weg ins Erwachsenenleben. Wäre ich sie würde ich mich auch leicht beschürzt auf eine Abrissbirne stürzen. Ohne Kollateralschäden geht das natürlich bei beiden nicht. Wer alles will/begehrt muss alles geben. Abgesehen von der Stimme, ramponiert die Miley zuallererst ihre Seele. Bei der Marlies ist es genau umgekehrt. Die malträtiert vor allem ihren Körper und dann erst ihre Seele. Wäre die Marlies keine prof. Skirennfahrerin, sondern ein Handwerker, man hätte man sie schon längst in den Frühruhestand geschickt oder umgeschult. Beide haben ähnlich hohe Ansprüche an sich. Die geben sich mit dem müden Durschnitt nicht zufrieden. Warum sollten sie auch, wenn sie das Potenzial zu mehr besitzen. Dem absoluten Erfolg ordnen sie alles unter. Beide sind beinharte Arbeiterinnen.Jeder der performt“, sagt die Miley in der Doku, „will Geschichte schreiben und die Nr. 1 sein“. Ihr Song „Wrecking Ball“ steht derzeit auf YouTube bei 446.678.487 Klicks. Und die Marlies hat heute den 35. Weltcup Slalom ihrer Karriere gewonnen Mit 35 Siegen ist sie die erfolgreichste Slalomfahrerin aller Zeiten. Meine aufrichtige Bewunderung gehört beiden. Ich bin neidloser Bewunderer der Miley Cyrus, die Ski fährt mit denen Marlies Schild die Hitparaden stürmt. Wäre wirklich unterhaltsam mit anzusehen, wenn sich die beiden einmal auf einen Kaffee treffen würden. Die hätten sich viel zu erzählen.
Östrogen kills Testosteron. Des Weiteren und weil ich gerade nichs anderes zu tun habe, möchte ich das Vorurteil aus dem Weg räumen, dass Frauen das schwächere Geschlecht sind. Ich halte Frauen eindeutig für das belastbarere Geschlecht. Ich weiß nicht wo ich das herhabe, aber Frauen sollen in Haft ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch zu brechen sein, während Männer, (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel) wie die Kanarienvögel singen. Die Anna Politkowskaja musste der Putin schon erschießen, vergiften langte nicht, ums sie endgültig loszuwerden, während der Michael Chodorkowski schon nach zehn Jahren Lagerhaft klein beigab. Damit will ich nichts zum Ausdruck bringen das der Michael ein Waschlappen ist. Ein anderes Beispiel aus dem Ausdauersport. Der Marathon Weltrekord der Männer steht derzeit bei 2:03:23 Stunden. Die Frauen halten derzeit bei 02:15:25. Das ist ein Zeitunterschied von genau 12:02 Minuten. Der Ironman Weltbestzeit liegt derzeit bei 07:41:33.Jener der Ironwoman bei 08:18:13. Macht einen Zeitunterschied von 36:40. Das heißt dass sich der Rückstand im Verhältnis zum Marathon, obschon zusätzlich zu einem Marathon noch 3,86 km Geschwommen und 180,2 km Rad gefahren wird, nicht mehr vergrößert. Wir Männer halten ja deswegen so verkrampft an den alten Strukturen fest, weil wir die Gleichberechtigung nicht aushalten würden. Das Patriachat war immer nur ein Zeichen unserer Unterlegenheit und nicht Überlegenheit. Wir können nicht Job, Kinder aufziehen und Saufen. Ich z.B. konnte nur Saufen. Nur eines können die Ladys offenbar nicht und das ist wirklich schnell Motorrad oder Auto fahren. Sollte diese männliche Domäne auch noch einmal krachend in sich einstürzten, würde ich uns Männern kollektiven Selbstmord empfehlen oder eine Geschlechtsumwandlung.
Wenn bei mir einmal die Impotenz das Leben auflockern wird, werden sich die Verantwortlichen von Rewe-Österreich, den plötzlichen Umsatzeinbruch bei den Clever-Haushaltsrollen einfach nicht schlüssig erklären können. Weil ich habe ja keine Kundenkarte.
Betreff: Mangelnde Impulskontrolle. Unbeschwert sitze ich da und lese eine Buchbesprechung. In einem Absatz steht dann etwas über das amerikanische Kino. Plötzlich schießt mir der Gedanke in den Kopf, ich muss das Buch von Neal Gabler, „das Leben, ein Film“, (kluges Buch) das schon Ewigkeiten auf meinen Nachtkästchen liegt und als Schlafplatz für die angekauten Kaugummis dient, die ich am nächsten Morgen weiterkaue, mit einem feuchten Tuch abwischen. Dieser Impuls ist so stark, das ich alles liegen und stehen lasse und mich wie besessen auf dieses Buch stürze. Ganz ähnlich ergeht es Serienvergewaltiger oder Serienmörder.
Ausbürgerung. Meinem Freund dem Anwalt, korrekt Juristen, erkläre ich manchmal meine Beweggründe, warum man mich ausbürgern sollte. Im Sinn habe ich da eher eine „Ausbürgerung Light“, in der mir meine Bürgerrechte und die ganzen anderen verbrieften Rechte/Versicherungsleistungen, auf die ich einen Anspruch habe, natürlich erhalten bleiben. Hab ja teuer dafür bezahlt. Genaugenommen ist es keine Ausbürgerung sondern ein Orts/Mentalitätswechsel, den ich meinem Freund dem Juristen vorschlage. In der Europäischen Union gibt es Millionen von jungen, gutausgebildeten Menschen, die auf Grund der prekären Wirtschaftslage in ihrem Land, keine entsprechende Perspektive haben. Die wollen/müssen nichts wie weg. Wenn möglich in den wirtschafsstarken Norden. Ich hingegen habe in diesem Land keine Perspektive und will/muss deswegen in den wirtschaftlich etwas behäbigeren Süden. Hier wird alles zum Bumerrang. Oder einfacher ausgedrückt. In Österreich gibt es derzeit 13 Millionen aktive SIM Karten. Ich besitze nicht einmal eine Inaktive. 13 Millionen gegen 1. Muss doch nicht sein oder? Unter einem Berg SIM-Karten verschüttet zu sein, ist kein schöner Tod. Falls jemand einen traurigen Südspanier, Griechen oder Portugiesen kennt, der ungeduldig in den Startlöcher scharrt und heiß ist auf eine neue SIM-Karte. Ich lasse mich gerne überholen. Voraussetzung ist natürlich, dass die dortige Apotheke entsprechende pharmazeutische Produkte im Angebot führt. Ansonsten störe ich nur die landschaftlich so geschäftstüchtige Idylle.
Die hochverdiente Frau Alice Schwarzer beklagt ja mal wieder die Unzurechnungsfähigkeit der männlichen Schwänze. Die will mal wieder das älteste Gewerbe der Welt abschaffen. Ginge es nach dem freien Willen der Frau Schwarzer, gehören Schwänze, auf Grund ihrer Unzurechnungsfähigkeit aus dem Verkehr gezogen. Die will Männern wie mir, die auf Grund ihrer innerlichen Verderbtheit, keine zivilisierte Frau mehr ins Bett kriegen, die Schwänze abschneiden. Die Alice hat leicht reden. Leckt seit vierzig Jahren ausnahmslos nur Muschis. Das ist ja so als ob sich ein Veganer über einen Vegetarier echauffiert, der ein Liebesverhältnis mit einem Allesesser hat. Die kennt das Ständerland doch nur noch vom Hörensagen. Einmal in Frankreich soll sie kurz ins Ständerland eingereist sein. Aber da auch nur mit einem Tagesvisum. Liebe Alice wo soll ich denn mit meiner Lust hin? In den Redaktionsraum der Emma? Oder zu ihnen nach Hause. Ich hol mir auch bei überzeugten Lesben einen herunter, wenn die nicht gerade wie „The Power“ aussehen. Und ja ich bin auch ein entschiedener Gegner des deutschen Flatrate-Bumsen. Das ist unromantisch. Außerdem was kann ich für das deutsche Effizienzstreben. Nur eine Welt ohne Prostitution ist human, sagen sie? Wollen sie damit andeuten dass die Welt schon ganz in Ordnung ist, wenn eine Steinigung schon dann öffentlich ausgerufen wird, weil eine Frau mit dem Gedanken spielt, sich die Fingernägel rot zu streichen? Sagt man da nicht lackieren. Lackiert man nicht auch Autos? Vielleicht eine kurze persönliche Anekdote. Ich habe es mal mit einer Hure vom Stamm der Zigeuner gemacht, deren primäres Berufsziel nicht das Lutschen von Schwänzen war. Ein tolles Weib, warmherzig und feurig. Und Haare hatt die. Die waren so schwarz wie meine Nächte. Nur fielen sie anderes und rochen besser. Eine Hexenmeisterin war sie obendrein. Eine äußerst vielversprechende sogar. In einer Zeremonie zwischen den Akten, (1-2) hat sie den bösen Zauber von mir genommen. Nicht dass ich sie darum bitten musste. Die hat das gefühlt. Und wirklich es ging wieder aufwärts mit mir. Falls das zu dumpf und einfältig klingt. Im Gilgamesch-Epos lebt Enkidu ursprünglich im Wald wie ein Tier. Es ist die Tempeldirne Schamchat die Enkidu zurück in die Stadt bringt und ihn symbolisch zu einem Menschen macht.
Anhang: Die werte Frau Silvana Koch-Mehrin, Mitunterzeichnerin des Aufrufes, ist das nicht die, der sie den Doktortitel streitig machen? 125 Plagiate auf 80 Seiten. Werte Frau K-M. So etwas gehört sich doch nicht oder? Und die von mir hochgeschätzte Frau Margot Käßman, eine wundervoll würdevolle Person, hat auch unterzeichnet. Saß die nicht besoffen hinterm Steuer? Ich weiß, war eh nur eine kurze Strecke. Von der Sakristei bis zum Beichtstuhl.
Wieder einmal die Bienenfabel von Bernard Mandeville gelesen. Wie heißt es bei Mandeville so schon: „So klagt denn nicht: für Tugend hat's In großen Staaten nicht viel Platz. Mit möglichstem Komfort zu leben, Im Krieg zu glänzen und doch zu streben, Von Lastern frei zu sein, wird nie Was andres sein als Utopie. Stolz, Luxus und Betrügerei muss sein, damit ein Volk gedeih'“. Mandeville ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einer der größten Ökonomen der menschlichen Geschichte. Oder anders gesprochen. Ich wusste schon immer, dass das Laster eine Himmelsmacht ist.
Der Sampler des Tages:
Tool - Sober
Bianca - Und in Val Campano ist Frühling (mein heutiger Favorit) Die Dame würde ich gerne begatten im Kostüm.
Text: Und in Val Campano sind Mädchen,
Da lacht die Liebe, da lacht auch das Glück.
Doch für ihn da führt kein Weg mehr nach
Val Campano zurück. Die Tante singt über mich.
Limp Bizkit - My Way
Cindy & Bert San Bernadino
Christina Perri - Jar of Hearts
PJ Harvey - Good Fortune und
Bruce Springsteen - Kingdom of Days
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Dienstag, 24. Dezember 2013
Das große Weihnachts-Stenogramm
der imperialist, 19:43h
26.12
11:25 „Entweder du folgst meine Anweisungen umgehend oder du kommst ins Katzenheim. Dort kannst dann einmal in dich gehen und über dich nachdenken. Kriegst einen schönen Käfig. Ist sicherlich sehr erstrebenswert so ein Käfigleben im Alter. Und dann sitzt du da neben all den anderen Käfigkatzen, die auch in sich gegangen sind und kriegst Bluthochdruck“. Wie am Vortag. Imitation von kleinbürgerlichen Tugendwächtern. Findet er auch ganz lustig. Noch lustiger findet er es wenn ich ihn sprachlich seine Eingeweide herausreiße und dann seine Gallenblase kurz anbrate und auch sonst alle Innereien auffresse. Dann schnurrt er immer. Danach staubgesaugt und gelesen.
16:24 hab mir gestern die letzte Folge der 1246 Staffel von Grey`s Aanatomy angesehen. Sau komisch. In der Serie muss ja immer alles fürchterlich überhöht und zugespitzt werden. Ein dramatischer Höhepunkt jagt den Nächsten. Anders funktioniert die Serie dramaturgisch nicht, weil das Krankenhaus an sich eher ein Ort ist der Ruhe produziert. Kranke sollen sich ja eher schonen. Was diese Grey und ihre Kollegen schon alles an Ungemach durchleben mussten. Ganz schlimm. Ich hätte mich da schon längst beurlauben lassen. Als Arzt und Schauspieler. Der wohlverdiente Urlaub des Serienschauspielers ist ja der Serientod. Ich wäre schon in der zweiten Folge der 1. Staffel gegen einen Bus gelaufen. In der Folge, der Sturm, lag die Grey, nach einer Geburt mittels Kaiserschnitt, mit offener Wampe auf dem OP-Tisch und leitete ihren Knecht, den Chirurgen in Ausbildung an, wie er ihre Blutung operativ stoppen sollte, weil sie eine Folge zuvor auf die Fresse und im Zuge des Sturzes, unglücklich, natürlich nur scheinbar unglücklich, auf die Wampe gefallen war. Der Strom war auch weg, Nicht einmal das Notstromaggregat funktionierte. Der Notrstromaggregatbevollmächtige war umgekippt. Herzinfarkt oder so. Ich schau die Serie ja eher wegen der vielen Frauen. Während der Knecht am Versagen war und die latente Gefahr bestand, das die Grey ihr Leben endgültig aushauchen würde und nur noch die schwer traumatisierte Miranda , eine spitzen Allgemeinchirurgin, die Grey retten konnte, kam mir der Slavoj Žižek in den Sinn. Der hätten den offenen Bauch der Grey, sicher als Allegorie auf den Untergang des Kapitalismus gedeutet, der zwar weiß wie die Rettung in der Theorie funktioniert, doch an der Umsetzung scheitert, wenn nicht eine gesellschaftlich unterdrückte Minderheit, den historischen Rassismus überwinden usw. Als sich die Folge ihren wohlverdienten Ende zuneigte, sagt die deutsche Stimme der Grey, dass jeder Sturm mal ein Ende hat. Und dann kommt der Drang, dachte ich mir. Der Harndrang.
17:12 Der neue Wiener Hauptbahnhof, früher Südbahnhof, ist noch nicht eröffnet, schon hat eine/r in der S-Bahn, die unten durch führt, „ich bin Gott“, auf eine Wand geschmiert. An sich bin ich ja ein Liebhaber und Befürworter von Graffitis. Aber dieses „Gott ist tot“, oder „ich bin Gott“ Gefasel, an öffentlich gut einzusehenden Liegenschaften, geht mir schon seit Jahren gehörig auf die Nerven. Kritzeln großartig „ich bin Gott“ an eine Mauer, aber zu Hause müssen sie dann um spätestens 22:30 den PC ausmachen, weil nächsten Tag Schule ist. Das nervt. Dieser Gott von denen die da andauernd schreiben, ist aber auch wirklich zu bemitleiden. Dem ergeht es im Grunde wie der Katze vom Schrödinger. Dabei bekommt es den Leuten, die unbedingt Gott sein müssen, überhaupt nicht gut. Hab das Video von der Frau Josephine W. gesehen. Die war ja völlig außer sich. Von der Bürde dieses schweren Amtes, zu ganz eigenartigen Bewegungen genötigt. Eine Nummer kleiner hätte es sicher auch getan. Wie „ich bin Papst“ oder „ich bin die heilige Mutter Gottes“. Gut um als heilige Mutter Gottes ertragreich rüber zu kommen, hätte sie müssen schwanger sein. Eine schwanger Feme. Klingt nach Schweinebraten aus Tofu.
17:23 Die höchste Dichte an Rollstühlen weltweit gibt es wahrscheinlich in Lourdes.
17:28 Depressionen. Mir ist eingefallen, nein aufgefallen, dass die Fachleute Depressionen, immer so mechanisch, völlig umspannend beschreiben. Da ich ja seit meiner frühen Jugend bipolar bin, früher manisch-depressiv, habe ich mit Depressionen jeder Menge Erfahrungen gemacht und mache die noch immer. In den letzten 30 Jahren, war ich Daumen mal Pi, gut 10 Jahre und 1399 Tage depressiv verstimmt. Und mir ist klargeworden, eine endogene/schwere Depression, muss man sich so vorstellen, als ob man nur mit einem Messer bewaffnet, in unbekannter Wildnis ausgesetzt wird. Ein schwer depressiver Mensch führt immer einen Kampf auf Leben und Tod. Die Wildnis ist halt die Depression. Eine schwere Depression ist immer purer Überlebenskampf, weil die Depression einen ja umbringen will. Nur diesen Kampf sieht man nicht sofort, weil ein Depressiver meistens nur blöd und verloren in der Welt herumsteht oder traurige Sachen über sich erzählt. Dabei ist der gerade unter Wölfen. Grad vor ein paar Tagen habe ich eine Notiz geschrieben. Psychotherapie steht da, führt dazu dass man nicht mehr die ganze Welt umbringen will, sondern nur noch sich selbst. Welch zivilisatorischer Meilenstein.
17:54 Noch etwas zu diesem Thema. Unlängst im B-Verein. Ich bin nur noch ganz selten im Verein und wenn, dann nur wegen meines Freundes H.M. Ich war jahrelang sein Coach. Unser Altobmann schrieb immer dass der H.M. die Nummer 14 Österreichs sei. Das war dem H.M. immer fürchterlich peinlich. Ich scherzte dann immer, dass ich ihn in einer Randsportart zur Nummer 14 Österreichs gemacht habe. So auf Boris Becker für die ganz Armen. Ein altehrwürdiges Vereinsmietglied, sein Sohn ist einer der Stars, erzählte mir von seinem Unglück mit dem Knie. Meniskus durch. So wie Heteros, die sich für ziemlich männlich halten,über ein Unglück oder eine Verletzung halt zu sprechen pflegen. Halb Schmerzensmann/halb Hero. Gut zehn Minuten habe ich ihm mit Empathie zugehört. Sein Bild das er sich von mir geschnitzt hat, führte dazu dass er in seinen Ausführungen, mehr Hero als Schmerz war. Er hält mich für einen ziemlich harten Hund. Ich gehe ja andauernd in diese harte Hund-Falle, die andere für mich auslegen. Offen Leiden habe ich nicht gelernt. Das habe ich nicht gewollt, das ist mir zugestoßen. Später am Abend nachdem das Match der 1.Mannschaft zu Ende war, saßen wir in der Kantine und wir kamen aufs Alter zu sprechen. Ich war depressiv, in einem wenig erbaulichen Zustand. Also ließ ich der Depression freien Lauf und verkündete, dass das Alter scheiße sei, ein Gemetzel wie von Philip Roth vorausgesagt, zu nichts nutze, außer dem Tod willenlos aus der Hand zu fressen. Wie wir dazu kamen weiß ich nicht mehr, aber irgendwann sagte ich, dass ich schon mein Leben lang unglücklich sei. Der Mann mit dem kaputten Knie brach die Konversation umgehend und angewidert ab. Männer, die von anderen Männern, zu harte Hunde verklärt werden, dürfen einfach nicht aus ihrer vorgesehenen Rolle fallen. Das wird nicht geduldet Meinen Aufprall auf dem Boden habe dann nur noch ich gespürt. Tat höllisch weh. Aber wie besagt ein Sprichwort: "Was dich nicht umbringt macht dich härter. Und nur die Harten kommen durch und von denen auch nur 5%.(mein vater)
18:19 Die Frau aus dem Text „Pyramidenspiel der Herzen“, hatte mir mal ihr Herz geschenkt. Ein ¼ Jahrhundert ist seit der damaligen Schenkung vergangen. In diesen 25 Jahren hat sie mich nie ganz vergessen. Ich lebte in ihrer Erinnerung und die wollte ich ihr nicht nehmen. Warum auch. Es war ihre Erinnerung. Wenn ihr das Leben das sie führte, beim Hals heraushing, kam ich ins Spiel. So zumindest mein Eindruck. Ich war so eine Art Flucht, kurze Ausflucht in eine andere Welt, die nur in ihrer Vorstellung oder Phantasie existierte. Artig und aus Dankbarkeit das sie mir einmal ihr Herz geschenkt hatte, schrieb ich ihr dann zurück. Ihr Edelweiß lehnt heute noch am PC-Lautsprecher. Ende Oktober, ihr derzeitiger Ehemann hatte in der Bundeshauptstadt eine Prüfung abzulegen, wollte sie mich unbedingt wiedersehen. Ich sagte zu. Dabei wusste ich schon im Vorhinein, dass sie uns das nicht hätte antun sollen. Vor allem ihr nicht. Ich war nie ein guter Kandidat.
18:29 Musiker sind wirklich arme Schweine. Egal wie alternative und verwegen sie daherkommen. Die Red Hot Chili Peppers. Ich weiß nicht mehr welches Lied es war, aber ein Song der RHPC wurde beim Einmarsch der Angela Merkel, bei einer Wahlveranstaltung oder einem Parteitag abgespielt. Mich würde so ein Vorgang in tiefe Verzweiflung stürzen. Da gibst du dein Herzblut, holst alles an dir raus und endest dann doch als Fahrstuhlhintergrundgeduddle im Gebäude eines Versicherungskonzerns. Im Radio läuft gerade Sweet Child O' Mine von den Guns N’ Roses. Der Rock ’n’ Roll ist auch am Aussterben. Unwiderruflich. Hiermit schließe ich das Weihnachtsstenogramm. Die heutige Abendgestaltung unterscheidet sich nicht merklich von den anderen Weihanchtsfesttagen. So klingt der Sound of Silence eines SZ/Außenseiters in den mittleren Jahren.
18:43 „Kätzchen wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“.
25.12
Wie am Tag zuvor wird alles laut Ausgesprochene unter Anführungszeichen gesetzt.
Genaue Zeitangabe ist nicht möglich weil ich träumte. Früher Vormittag, Eine Frau öffnete eine Wohnungstür, nur einen Spalt weit. Ich kann nicht sagen dass ich unbedingt zu ihr rein wollte oder ob sie mich rein bitten würde. Trotzdem schob ich meine Hand durch den Türschlitz zwischen ihre Beine und surfte auf einer Welle der Erregung hoch bis zum gelobten Land. Halleluja. Mir gefiel das weil die Lady kein Höschen trug. Ich stehe überhaupt auf Frauen die kein Höschen tragen. Natürlich nicht jetzt im Winter. So eine weibliche Blase ist ja schnell einmal entzündet und dann hat man(n) den Scherben auf.
11:30 „Wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“. Das sage ich andauernd zu meinem Kater. Kleinbürgerliche Tugendwächter wie meine UM2 redeten früher andauernd so. Ich mach das so gerne nach. Ich find da ziemlich komisch und der Kater auch.
12:00 bis 16:45 Die Küche geputzt und gelesen. Schizophrene werden ja oft von ganz seltsamen Gedanken okkupiert. Während ich gestern mein Fleisch aß, sagte mir mein Kopf, dass ich den rechten Oberschenkel von der Faye Dunaway esse. Und dann lachte der Kopf. Hahaha das ist der rechte Oberschenkel von der Faye Dunaway. Die Faye war mal eine ziemlich gute und angesagte Schauspielerin. Bonny und Clyde, Barfly, Network usw. Ist schon ein paar Wochen her. Wer bitte will an heilig Abend schon den rechten Oberschenkel von der Faye verspachteln. Ich nicht. Die Dame ist ja auch schon im schönen Alter. Während des Putzens war ich mir ziemlich sicher, dass das Haus einstürzen wird, wenn ich nicht die blaue Kaffeetasse vor der grünen Kaffeetasse abwasche. Kurz dachte ich dass jemand im Gang steht und mit einer Schrottflinte auf mich zielt. Während ich das schreibe spiele ich Neuronation um nicht an Demenz zu erkranken. Nicht das ich wirklich daran glaube. Ach ja im Radio hat der Papst seinen Segen gesprochen. Da habe ich kurz den Bodenfetzen weggelegt. Weil wie sieht denn das aus. Hahahaha.
17:02 Die erste apostolische Reise hat den Papst Franziskus ja an das Ende oder Beginn Europas, nach Lampedusa geführt. Dort hat er dann für die schiffbrüchigen Opfer gebetet und die Gleichgültigkeit der Globalisierung, nein die Globalisierung der Gleichgültigkeit angeprangert. Wenn der Chefe der Katholiken in seiner ganzen Wirkungsmächtigkeit dort einschreitet, dachte ich mir, dann wird Lampedusa sicher zu einem anderen, etwas weniger gleichgültigen Ort. Vor ein oder zwei Wochen, hat italienische TV-Sender "RAI 2", ein Video veröffentlicht, auf dem Dutzende Lampedusa-Flüchtlinge zu sehen sind, die nackt in einem Hof stehen und mit Desinfektionsmitteln abgespritzt werden. Und dem Barack Obama wirft man vor das der nur ein Dampfplauderer ist. Habe ich schon erzählt dass der Phil Tayler, genannt „The Power“, bei der Dart-WM in der zweiten Runde ausgeschieden ist. Eine Riesensensation, das ist so als ob Wiener Neustadt die Bayern schlägt, wenn die mit der ersten Garnitur spielen. Einer unserer Running-Gags zwischen den H.M. und mir ist der Tom Starke. Ersatztormann bei den Bayern. Der hat alles was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt gewonnen. Und das einfach im Sitzen. Ein großer Held. Da fällt mir ein, der Phil könnte doch nach Lampedusa fahren und dort einmal nach dem Rechten sehen. Zeit hätte er jetzt ja. Wär schon lustig. Weil die weltweite Dart-Elite ist ja recht wohl bleibt. Die sehen alle aus wie der Faxe aus Wicky oder der Obelix. Wenn der Phil neben so einem ausgehungerten Südsudanesen steht, der früher von den Dschandschawid-Milizen geflüchtet ist und jetzt von den Lou-Nier, weil er ein Murie ist, (das sind Stämme) oder weil er ein fremdes Weib begattet hat, dann denkt der ausgehungerte Südsudanese vielleicht etwas differenzierter über den Nordsudan.
17:37 Syrien. Vor allem die Syrer. Die sind aus meinem Gedächtnis verschwunden. Beinahe spurlos. Früher gab es syrische Gräber in meinem Kopf und Ärzte die unter schwierigsten Bedingungen ihrem Tag und Nachtwerk nachgingen. Ich meinem Kopf gab es syrische Mütter deren Brüste keinen Milch mehr produzierten. In meinem Kopf gab es Sandsackstellungen und Schleichwege, Waffentransporte, zerschossene Häuser und kaputte Fernseher die auf der Straße lagen. Flüchtlingsströme gaben es auch. Die führten von der rechten bis zur linken Hirnhälfte. Manchmal habe ich den Assad erschossen oder dabei zugesehen wie seine Nase anwuchs vor lauter Lügen. Heute ist alles weg, wie ausradiert. Ich habe dieses Land aufgegeben. Wie leicht das geht. Man geht einfach nicht mehr zur Post um das selbstgebackene Weihnachtsgepäck zu verschicken.
18:01 Liebeskomödien. Wir Europäer kriegen das einfach nicht so gut hin wie die Amis. Die amerikanischen Liebes oder Beziehungskomödien sind einfach besser. Wir können nur Drama. Letztes habe ich den Film, „Immer Ärger mit 40“ gesehen. Was soll ich sagen. Der war wirklich gut. Sau gute Unterhaltung. Serien können wir auch nicht so gut. In den amerikanischen Filmen und Serien sind auch die Lesben/Schwule immer so fesch. Damit meine ich ältere Frauen wie die Julie Moore oder die Annette Benning in „The Kids Are All Right“. In Grey’s Anatomy sind die Lesben auch so fesch und sympathisch. Letztens gab es da einen lesbischen Seitensprung zu bestaunen. Sehr schön. Bei uns sind meistens nur die jungen Lesben schön wie z.B. in La Vie d’Adèle. Der Film hat in Cannes heuer die Palme gewonnen. Vor ein paar Tagen im Supermarkt, der befindet sich im 20. Wiener Gemeindebezirk, stand ein lesbisches Pärchen vor mir an der Kassa. Die haben, ihre sexuelle Gesinnung, ein Scherz, ihre Beziehung offen ausgelebt. Dass die das offen ausgelebt haben, hat mich nicht im Geringsten gestört. Wer bin ich um über andere zu richten. Ich habe nichts gegen Gleichgeschlechtlichkeit einzuwenden. Man ist wie man ist. Was mir aber ziemlich auf den Sack ging, und warum ich dann doch nach einem Stein ausschauh gehalten habe, war die Tatsache, dass die beiden so schiach (hässlich) waren. Die Größere von beiden sah aus wie der Phil Tayler und die Kleinere ging wie die Judith Buttler mit einem Kreuzbandriss. Die waren weder Fisch noch Fleisch sondern zeimlich Quer. Habe ich schon erzählt dass ich einmal neben einer hochschwangeren Lesbe gesessen bin, die das notwendige Sperma von einem schwulen Freund hatte. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Ein paar Wochen später hat sie dann ihr Kind bekommen. Sah zu Beginn nicht gut aus für das Baby. Die befürchteten einen Dachschaden. Kurz hatte ich wirklich Angst dass ich schuld daran war.
19:07 Abendgestaltung wie Gestern. Kurz von Kuba geträumt, mit offenen Augen. Danach einen Pickel am Rücken, an recht unzugängiger Stelle entdeckt. Kurz mit dem Gedanken gespielt eine Hure anzurufen damit sie mir den scheiß Pickel ausdrückt. Wieder verworfen. Das ganze Leben.
24.12
12:23 Die Kassiererin im Supermarkt wünscht mir frohe Feiertage, per Handschlag. Ich lächle freundlich zurück und wünsche ihr ebenso freundlich eine frohe Weihnacht. Die Kassiererinnen stehen auf mich weil ich ihnen immer Trinkgeld gebe. Beträge werden immer aufgerundet. Dieses Cent Stück sehen so scheiße aus. Mit Cent Stücken will ich nichts zu tun haben. Cent Stücke sind mir zu spießbürgerlich. Und diese andauernde Fragerei der Kasslerinnen nach den Cent-Beträgen nervt. Also wird aufgerundet. Von der ewigen „haben sie eine Kundenkarte“ Fragerei habe ich mich auch freigekauft. Überallhin verfolgen sie einen mit dieser elendigen Kundenkarte-Fragerei. Manchmal sehe ich mich tot im Sarg unter der Erd liegen und ein Wurm sagt zum Anderen: „Hast du eine Kundenkarte?“. Danach eilte ich aus dem Supermarkt nach Hause um mir die Hand zu waschen. Die freundliche Frau sah fürchterlich verschnupft aus. Einen grippalen Infekt kann ich mir nicht erlauben. Grippe geimpft bin ich ja. Bei grippalen Infekten oder einer echte Grippestellen stellen meine Neuroleptika und Schlafmittel ihre Funktion ein. Ja nach zwanzig Jahren sagt man meine Neuroleptika. Ich schlafe dann nicht. Es ist die Hölle. Ich habe eine Ex die das einmal miterlebt hat. Eine Business –Lady, ziemlich hart im nehmen und auf Männer nicht besonders gut zu sprechen. Wir strandeten im Krankenhaus weil ich nur noch am Kotzen war. Da lag ich dann auf einer Liege, in irgendeinem Gang, neben anderen Kranken, die man auch im Gang abgestellt hatte. Es war so gegen drei Uhr morgens. Ich nickte weg. Nachdem ich die Augen wieder aufgerissen hatte, fragte ich sie wie lange ich geschlafen hätte. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. 5 Minuten sagte sie. Meine Augen sollen andauernd gezuckt haben. So etwas Krasses hatte sie noch nie gesehen. Diese Nacht im KH hatte ihren Blick auf mich völlig verändert. Der wurde viel nachsichtiger. Seit damals habe ich einen Stein bei ihr im Brett. Auf meinen Blick und sie hatte diese Nacht keine Auswirkungen.
13:30 Anruf meines Vaters. Der rief auch schon um 13:04 an. Aber da konnte ich noch nicht. Um 13:04 war ich noch zu unversöhnlich. Ich versuche meinen Vater aus meiner Unversöhnlichkeit und Wut heraus zu halten. So gut das halt geht. Der ist 73 bis 74. Die Hölle eines tobenden Kleinbürgers will ich ihm ersparen. Gelingt mir schon seit vielen Jahren ganz gut. Außerdem ein wenig Schmerz kann man schon auf sich und mit sich nehmen. Irgendeinen Sinn muss der Tod vom jungfräulich geborenen Schreiner aus Nazareth doch haben. Wir plauderten über meine Katze, Tierliebe, Tierärzte, tierliebende Ärzte, geldgeile Tierärzte, erpresserische Tierärzte, moralisierende geldgeile Tierärzte, Tierärzte, die von allem ein wenig sind, Frauen die sich ihre Muschis von einem Hund lecken lassen, der gerade beim Tierarzt war, (die reine Wahrheit) das Wetter, seine Gesundheit und den Tod von der Frau Meier. Weiß nicht ob man ihren Namen mit ai oder es schreibt. Die Frau Mai/eier soll angeblich schräg gegenüber von uns einen Bungalow bewohnt haben. 94 ist sie geworden. Ihr Mann war schon vor Jahren abgekratzt. Ich fragte meinen Vater ob er sie besser kannte. Negativ. Er kannte die Frau M. nur als „Grüß Gott“. Ich fragte ihn ob er sie auch als „Grüß Gott Frau Mai/er“ kannte. Wieder negativ. Daraufhin ich:“Na dann war eure Beziehung doch nicht so eng wie ich dachte“. A bisserl Glatteis tut ihm doch gut, da bleibt er fit. Danach weihte ich ihn noch über mein Vorhaben ein, das ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, es mit Elektroschocks zu versuchen. Die letzten 20 Jahre Krankheit/Schlaflosigkeit haben mich ausgelaugt und aufgezehrt. So wie Windows, von 8 auf 8,1 sagte ich zu ihm. Das Windowsproblem hatte er auch. Deswegen gefiel ihm dieser Gedanke. Ich sagte ihm dass ich maile werde, wie ich weiter vorzugehen gedenke. Wir wünschten uns frohe Weihnachten und legten auf.
Juhu mein traditionelles Weihnachten kann also beginnen.
Anmerkung: Gesprochenes wird unter Anführungszeichen gesetzt.
16:10 Mein Freund H.M. schreibt in einem Mail das er einen würdigen Australien Ersatz gefunden hat. Ab 29 Dez. fliegt er für 13 Tage nach Miami. Ich antwortete gut so. Nur nicht nachgeben. Er soll die Gegend abchecken für meine Flucht. Nicht in ein anderes Leben das nehme ich schon mit, aber in ein anderes Wetter. Deswegen auch mein Gedanke an Elektroschocks. Ohne Medikamente bin ich völlig aufgeschmissen. Ich will meine soziale Entwurzelung woanders und auf andere Art, vielleicht etwas unabhängiger, zu Ende leben. Kuba. Wir scherzen gerne über mögliche Weltzufluchtspunkten, weil er keinen rechten Weg in diese Welt findet (nicht finden will) und ich nicht heraus. Auf Kuba machen wir dann auf Gebrauchtwagen. Das ist der derzeitige Running-Gag. Jetzt wo der Barack, schrieb ich, dem Raul die Hand geschüttelt hat. Was glaubst du, was wir da alles an Ramsch an die Frau und den Mann bringen könnten. So wie bei uns in den frühen 50ziger. Gründen wir eine, 1 Dollar-Läden Dynastie. Nur bevor wir dort eine Lizenz zum Einführen von Krempel kriegen, entdeckt natürlich die alte Nomenklatura den Kapitalismus. Wird da der Rubel rollen. Über die toten Köpfe der Castros hinweg, in eine goldene, Zukunft, die sich ein paar Gringos untereinander ausschnapsen werden. 17:45 H.M. antwortet hahaha! Hört sich gut an. Wir werden sehen! Hat er aber alles kleingeschrieben.
17:59 in der Zeitung habe ich heute unter anderem gelesen das ein Bienenstaat im Grunde ein Polizeistaat ist. Natürlich nicht aus der Sicht einer Biene betrachtet. Manche Arbeiterinnen stand da, nehmen sich hin und wieder die Freiheit heraus und legen Eier, woraufhin sie und ihre Brut umgehend umgebracht werden. Entweder von den Königin oder den Ordnungskräften. Ich fragte mich oder W. Shakespeare in seiner Freizeit nicht Imker war.
Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen vom H.Ch. Andres hatten sie auch in der Zeitung abgedruckt. Sehr schön. Während ich das Märchen las hatte ich so ein Gefühl als ob mein Mund voller Blut war. Ich bin schnell ins Bad. Aber da war nichts. Als ich mich wieder hinsetzte war ich mir sicher das dieses Haus gleich einstürzten würde. Das geht schon seit Wochen so. Ich wollte schon ein Schild an der Haustür anbringen. „Wegen Einsturzgefahr gesperrt“.
18:24 Wie jedes Jahr habe ich einen rohen Fisch abgepackt aus dem Fenster geschmissen. Dieses Jahr ein Pengasius-Filet in irgendeiner ekligen Sauce vom Hofer/Aldi. Normal schmeiße ich den Fisch immer genau um 18:30 aus dem Fenster. Immer verkehrt zum Fenster stehend über die echte Schulter nach links.
18:48: Training. Ohne besonderen Vorkomnisse. Wegen Weihnachten nicht auf einer Pornoseite herum-gelungert. Ist Tradition bei mir. Was wird sich den das leibe Christkindl denken, wenn es sich vielleicht verfliegt und bei mir reinschneit, wenn ich mit herunter gelassener Hose aufmache.
21:05 Fertig mit der Welt und dem Abendessen. Es gab Fleisch und Backrohrpommes. Fleisch, weil der Fisch ja wie jedes Jahr, verpackt aus dem Fenster geflogen ist. Falls sie das mit Fisch, verkehrt zum Fenster stehend und über die rechte Schulter nach links, selber einmal ausprobieren möchten, lade ich ein Video auf Wikileaks hoch. Kategorie/Jackass für Alte. Natürlich nur wenn die Nachfrage nach der korrekten Durchführung entsprechend hoch ist. Anmerkung: Backpapier. Ich bin ein Fan von Backpapier mit Antihaftbeschichtung. Hätte ich die Wahl zwischen Flaschenverschluss oder Backpapier-Produzent, natürlich mit Antihaftbeschichtung, ich würde eher zum Backpapier-Produzentenleben tendieren. Obschon ich zu Flaschenverschlüsse ein ausgesprochen enges Verhältnis habe. Die Korken habe ich früher einfach reingedrückt. Weiterer Ablauf des Abends:
22:25 Bullitt mit Steve McQueen. Ein Film für Erwachsene. Für die Jugend, die nicht mehr weiß wer Steve McQueen war. Der Steve war noch ein richtiger Hollywood Star. Der hat nicht zwanghaft versucht die Welt zu retten, um seinen ganz persönlichen Größenwahn zu befriedigen. Der war nicht so schräg drauf wie der Kaffeekapsel Georg (an sich mag ich den Georg ja) im Fall des Südsudan. Hätte sich der Gute wie es aussieht eh ersparen können. Oder wie die ich lieg auf einer 60000 seltenen Euro Matratze Angelina, die schon in Vorbestellung, die erste Weltraumweisen-Adoption in Auftrag gegeben hat. Ich darf ablästern, ich war jahrelang UNO-Soldat, immer vorderste Reihe, nie Nachschub. Das die Österreicher so beschissene Mandate hatten dafür kann ich nichts. Ich wäre überall hingegangen. Der Steve der wollte in seiner Freizeit (und im Film) einfach nur schnell Auto und Motorrad fahren. Hinter den Weibern war er natürlich auch her. Geraucht hat er auch wie ein Schlot und gesoffen und für die Rolle als Henri Charrières, kurz Papillon, wegen dem Schmetterling auf der Brust, (steht für Freiheit) im gleichnamigen Film, hätte er sich durchaus einen Oscar verdient gehabt. Da fällt mir ein dass die Nicole, diese deutsche Schlagerfrau, auch von einem Papillon gesungen hat. Papillon-Papillon-Papillon,flieg mit all meiner Liebe davon. Den Steve McQueen wird sie dabei aber eher nicht explizit im Sinn gehabt haben. Nehme ich mal an. Der Ralfi Siegel macht der noch immer auf Songcontest? Muss auch schlimm sein für den Ralfi, wenn eine Obsession, die einen im Grunde beherrscht, darauf hinaus läuft, das man noch einmal den Songcontest gewinnen möchte.
23:05 Einnahme meiner Neuroleptika. Dahindämmern bis 02:15.
02:15 spätestens 02:15 Einnahme des Schlafmittels. Auf dem Beipackzettel steht die Einnahme sollte nicht länger als 4 Wochen andauern. Das Zeug macht abhängig. Das heißt ich hätte im Jänner 1998 damit wieder aufhören sollen. „Ach fickt euch“.
11:25 „Entweder du folgst meine Anweisungen umgehend oder du kommst ins Katzenheim. Dort kannst dann einmal in dich gehen und über dich nachdenken. Kriegst einen schönen Käfig. Ist sicherlich sehr erstrebenswert so ein Käfigleben im Alter. Und dann sitzt du da neben all den anderen Käfigkatzen, die auch in sich gegangen sind und kriegst Bluthochdruck“. Wie am Vortag. Imitation von kleinbürgerlichen Tugendwächtern. Findet er auch ganz lustig. Noch lustiger findet er es wenn ich ihn sprachlich seine Eingeweide herausreiße und dann seine Gallenblase kurz anbrate und auch sonst alle Innereien auffresse. Dann schnurrt er immer. Danach staubgesaugt und gelesen.
16:24 hab mir gestern die letzte Folge der 1246 Staffel von Grey`s Aanatomy angesehen. Sau komisch. In der Serie muss ja immer alles fürchterlich überhöht und zugespitzt werden. Ein dramatischer Höhepunkt jagt den Nächsten. Anders funktioniert die Serie dramaturgisch nicht, weil das Krankenhaus an sich eher ein Ort ist der Ruhe produziert. Kranke sollen sich ja eher schonen. Was diese Grey und ihre Kollegen schon alles an Ungemach durchleben mussten. Ganz schlimm. Ich hätte mich da schon längst beurlauben lassen. Als Arzt und Schauspieler. Der wohlverdiente Urlaub des Serienschauspielers ist ja der Serientod. Ich wäre schon in der zweiten Folge der 1. Staffel gegen einen Bus gelaufen. In der Folge, der Sturm, lag die Grey, nach einer Geburt mittels Kaiserschnitt, mit offener Wampe auf dem OP-Tisch und leitete ihren Knecht, den Chirurgen in Ausbildung an, wie er ihre Blutung operativ stoppen sollte, weil sie eine Folge zuvor auf die Fresse und im Zuge des Sturzes, unglücklich, natürlich nur scheinbar unglücklich, auf die Wampe gefallen war. Der Strom war auch weg, Nicht einmal das Notstromaggregat funktionierte. Der Notrstromaggregatbevollmächtige war umgekippt. Herzinfarkt oder so. Ich schau die Serie ja eher wegen der vielen Frauen. Während der Knecht am Versagen war und die latente Gefahr bestand, das die Grey ihr Leben endgültig aushauchen würde und nur noch die schwer traumatisierte Miranda , eine spitzen Allgemeinchirurgin, die Grey retten konnte, kam mir der Slavoj Žižek in den Sinn. Der hätten den offenen Bauch der Grey, sicher als Allegorie auf den Untergang des Kapitalismus gedeutet, der zwar weiß wie die Rettung in der Theorie funktioniert, doch an der Umsetzung scheitert, wenn nicht eine gesellschaftlich unterdrückte Minderheit, den historischen Rassismus überwinden usw. Als sich die Folge ihren wohlverdienten Ende zuneigte, sagt die deutsche Stimme der Grey, dass jeder Sturm mal ein Ende hat. Und dann kommt der Drang, dachte ich mir. Der Harndrang.
17:12 Der neue Wiener Hauptbahnhof, früher Südbahnhof, ist noch nicht eröffnet, schon hat eine/r in der S-Bahn, die unten durch führt, „ich bin Gott“, auf eine Wand geschmiert. An sich bin ich ja ein Liebhaber und Befürworter von Graffitis. Aber dieses „Gott ist tot“, oder „ich bin Gott“ Gefasel, an öffentlich gut einzusehenden Liegenschaften, geht mir schon seit Jahren gehörig auf die Nerven. Kritzeln großartig „ich bin Gott“ an eine Mauer, aber zu Hause müssen sie dann um spätestens 22:30 den PC ausmachen, weil nächsten Tag Schule ist. Das nervt. Dieser Gott von denen die da andauernd schreiben, ist aber auch wirklich zu bemitleiden. Dem ergeht es im Grunde wie der Katze vom Schrödinger. Dabei bekommt es den Leuten, die unbedingt Gott sein müssen, überhaupt nicht gut. Hab das Video von der Frau Josephine W. gesehen. Die war ja völlig außer sich. Von der Bürde dieses schweren Amtes, zu ganz eigenartigen Bewegungen genötigt. Eine Nummer kleiner hätte es sicher auch getan. Wie „ich bin Papst“ oder „ich bin die heilige Mutter Gottes“. Gut um als heilige Mutter Gottes ertragreich rüber zu kommen, hätte sie müssen schwanger sein. Eine schwanger Feme. Klingt nach Schweinebraten aus Tofu.
17:23 Die höchste Dichte an Rollstühlen weltweit gibt es wahrscheinlich in Lourdes.
17:28 Depressionen. Mir ist eingefallen, nein aufgefallen, dass die Fachleute Depressionen, immer so mechanisch, völlig umspannend beschreiben. Da ich ja seit meiner frühen Jugend bipolar bin, früher manisch-depressiv, habe ich mit Depressionen jeder Menge Erfahrungen gemacht und mache die noch immer. In den letzten 30 Jahren, war ich Daumen mal Pi, gut 10 Jahre und 1399 Tage depressiv verstimmt. Und mir ist klargeworden, eine endogene/schwere Depression, muss man sich so vorstellen, als ob man nur mit einem Messer bewaffnet, in unbekannter Wildnis ausgesetzt wird. Ein schwer depressiver Mensch führt immer einen Kampf auf Leben und Tod. Die Wildnis ist halt die Depression. Eine schwere Depression ist immer purer Überlebenskampf, weil die Depression einen ja umbringen will. Nur diesen Kampf sieht man nicht sofort, weil ein Depressiver meistens nur blöd und verloren in der Welt herumsteht oder traurige Sachen über sich erzählt. Dabei ist der gerade unter Wölfen. Grad vor ein paar Tagen habe ich eine Notiz geschrieben. Psychotherapie steht da, führt dazu dass man nicht mehr die ganze Welt umbringen will, sondern nur noch sich selbst. Welch zivilisatorischer Meilenstein.
17:54 Noch etwas zu diesem Thema. Unlängst im B-Verein. Ich bin nur noch ganz selten im Verein und wenn, dann nur wegen meines Freundes H.M. Ich war jahrelang sein Coach. Unser Altobmann schrieb immer dass der H.M. die Nummer 14 Österreichs sei. Das war dem H.M. immer fürchterlich peinlich. Ich scherzte dann immer, dass ich ihn in einer Randsportart zur Nummer 14 Österreichs gemacht habe. So auf Boris Becker für die ganz Armen. Ein altehrwürdiges Vereinsmietglied, sein Sohn ist einer der Stars, erzählte mir von seinem Unglück mit dem Knie. Meniskus durch. So wie Heteros, die sich für ziemlich männlich halten,über ein Unglück oder eine Verletzung halt zu sprechen pflegen. Halb Schmerzensmann/halb Hero. Gut zehn Minuten habe ich ihm mit Empathie zugehört. Sein Bild das er sich von mir geschnitzt hat, führte dazu dass er in seinen Ausführungen, mehr Hero als Schmerz war. Er hält mich für einen ziemlich harten Hund. Ich gehe ja andauernd in diese harte Hund-Falle, die andere für mich auslegen. Offen Leiden habe ich nicht gelernt. Das habe ich nicht gewollt, das ist mir zugestoßen. Später am Abend nachdem das Match der 1.Mannschaft zu Ende war, saßen wir in der Kantine und wir kamen aufs Alter zu sprechen. Ich war depressiv, in einem wenig erbaulichen Zustand. Also ließ ich der Depression freien Lauf und verkündete, dass das Alter scheiße sei, ein Gemetzel wie von Philip Roth vorausgesagt, zu nichts nutze, außer dem Tod willenlos aus der Hand zu fressen. Wie wir dazu kamen weiß ich nicht mehr, aber irgendwann sagte ich, dass ich schon mein Leben lang unglücklich sei. Der Mann mit dem kaputten Knie brach die Konversation umgehend und angewidert ab. Männer, die von anderen Männern, zu harte Hunde verklärt werden, dürfen einfach nicht aus ihrer vorgesehenen Rolle fallen. Das wird nicht geduldet Meinen Aufprall auf dem Boden habe dann nur noch ich gespürt. Tat höllisch weh. Aber wie besagt ein Sprichwort: "Was dich nicht umbringt macht dich härter. Und nur die Harten kommen durch und von denen auch nur 5%.(mein vater)
18:19 Die Frau aus dem Text „Pyramidenspiel der Herzen“, hatte mir mal ihr Herz geschenkt. Ein ¼ Jahrhundert ist seit der damaligen Schenkung vergangen. In diesen 25 Jahren hat sie mich nie ganz vergessen. Ich lebte in ihrer Erinnerung und die wollte ich ihr nicht nehmen. Warum auch. Es war ihre Erinnerung. Wenn ihr das Leben das sie führte, beim Hals heraushing, kam ich ins Spiel. So zumindest mein Eindruck. Ich war so eine Art Flucht, kurze Ausflucht in eine andere Welt, die nur in ihrer Vorstellung oder Phantasie existierte. Artig und aus Dankbarkeit das sie mir einmal ihr Herz geschenkt hatte, schrieb ich ihr dann zurück. Ihr Edelweiß lehnt heute noch am PC-Lautsprecher. Ende Oktober, ihr derzeitiger Ehemann hatte in der Bundeshauptstadt eine Prüfung abzulegen, wollte sie mich unbedingt wiedersehen. Ich sagte zu. Dabei wusste ich schon im Vorhinein, dass sie uns das nicht hätte antun sollen. Vor allem ihr nicht. Ich war nie ein guter Kandidat.
18:29 Musiker sind wirklich arme Schweine. Egal wie alternative und verwegen sie daherkommen. Die Red Hot Chili Peppers. Ich weiß nicht mehr welches Lied es war, aber ein Song der RHPC wurde beim Einmarsch der Angela Merkel, bei einer Wahlveranstaltung oder einem Parteitag abgespielt. Mich würde so ein Vorgang in tiefe Verzweiflung stürzen. Da gibst du dein Herzblut, holst alles an dir raus und endest dann doch als Fahrstuhlhintergrundgeduddle im Gebäude eines Versicherungskonzerns. Im Radio läuft gerade Sweet Child O' Mine von den Guns N’ Roses. Der Rock ’n’ Roll ist auch am Aussterben. Unwiderruflich. Hiermit schließe ich das Weihnachtsstenogramm. Die heutige Abendgestaltung unterscheidet sich nicht merklich von den anderen Weihanchtsfesttagen. So klingt der Sound of Silence eines SZ/Außenseiters in den mittleren Jahren.
18:43 „Kätzchen wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“.
25.12
Wie am Tag zuvor wird alles laut Ausgesprochene unter Anführungszeichen gesetzt.
Genaue Zeitangabe ist nicht möglich weil ich träumte. Früher Vormittag, Eine Frau öffnete eine Wohnungstür, nur einen Spalt weit. Ich kann nicht sagen dass ich unbedingt zu ihr rein wollte oder ob sie mich rein bitten würde. Trotzdem schob ich meine Hand durch den Türschlitz zwischen ihre Beine und surfte auf einer Welle der Erregung hoch bis zum gelobten Land. Halleluja. Mir gefiel das weil die Lady kein Höschen trug. Ich stehe überhaupt auf Frauen die kein Höschen tragen. Natürlich nicht jetzt im Winter. So eine weibliche Blase ist ja schnell einmal entzündet und dann hat man(n) den Scherben auf.
11:30 „Wie du aussiehst, völlig zerrupft, wie ein zerrupftes Huhn. Bist du ein Huhn oder was. Du bist kein Huhn, du bist eine Katze, wie sieht das den aus, wenn du so zerrupft aussiehst. Unmöglich sieht das aus. Was werden sich den die Nachbarn denken wenn sie dich so sehen, ganz zerrupft wie ein Rupfhuhn. Bist du ein zerrupftes Huhn oder was. Hahahaha“. Das sage ich andauernd zu meinem Kater. Kleinbürgerliche Tugendwächter wie meine UM2 redeten früher andauernd so. Ich mach das so gerne nach. Ich find da ziemlich komisch und der Kater auch.
12:00 bis 16:45 Die Küche geputzt und gelesen. Schizophrene werden ja oft von ganz seltsamen Gedanken okkupiert. Während ich gestern mein Fleisch aß, sagte mir mein Kopf, dass ich den rechten Oberschenkel von der Faye Dunaway esse. Und dann lachte der Kopf. Hahaha das ist der rechte Oberschenkel von der Faye Dunaway. Die Faye war mal eine ziemlich gute und angesagte Schauspielerin. Bonny und Clyde, Barfly, Network usw. Ist schon ein paar Wochen her. Wer bitte will an heilig Abend schon den rechten Oberschenkel von der Faye verspachteln. Ich nicht. Die Dame ist ja auch schon im schönen Alter. Während des Putzens war ich mir ziemlich sicher, dass das Haus einstürzen wird, wenn ich nicht die blaue Kaffeetasse vor der grünen Kaffeetasse abwasche. Kurz dachte ich dass jemand im Gang steht und mit einer Schrottflinte auf mich zielt. Während ich das schreibe spiele ich Neuronation um nicht an Demenz zu erkranken. Nicht das ich wirklich daran glaube. Ach ja im Radio hat der Papst seinen Segen gesprochen. Da habe ich kurz den Bodenfetzen weggelegt. Weil wie sieht denn das aus. Hahahaha.
17:02 Die erste apostolische Reise hat den Papst Franziskus ja an das Ende oder Beginn Europas, nach Lampedusa geführt. Dort hat er dann für die schiffbrüchigen Opfer gebetet und die Gleichgültigkeit der Globalisierung, nein die Globalisierung der Gleichgültigkeit angeprangert. Wenn der Chefe der Katholiken in seiner ganzen Wirkungsmächtigkeit dort einschreitet, dachte ich mir, dann wird Lampedusa sicher zu einem anderen, etwas weniger gleichgültigen Ort. Vor ein oder zwei Wochen, hat italienische TV-Sender "RAI 2", ein Video veröffentlicht, auf dem Dutzende Lampedusa-Flüchtlinge zu sehen sind, die nackt in einem Hof stehen und mit Desinfektionsmitteln abgespritzt werden. Und dem Barack Obama wirft man vor das der nur ein Dampfplauderer ist. Habe ich schon erzählt dass der Phil Tayler, genannt „The Power“, bei der Dart-WM in der zweiten Runde ausgeschieden ist. Eine Riesensensation, das ist so als ob Wiener Neustadt die Bayern schlägt, wenn die mit der ersten Garnitur spielen. Einer unserer Running-Gags zwischen den H.M. und mir ist der Tom Starke. Ersatztormann bei den Bayern. Der hat alles was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt gewonnen. Und das einfach im Sitzen. Ein großer Held. Da fällt mir ein, der Phil könnte doch nach Lampedusa fahren und dort einmal nach dem Rechten sehen. Zeit hätte er jetzt ja. Wär schon lustig. Weil die weltweite Dart-Elite ist ja recht wohl bleibt. Die sehen alle aus wie der Faxe aus Wicky oder der Obelix. Wenn der Phil neben so einem ausgehungerten Südsudanesen steht, der früher von den Dschandschawid-Milizen geflüchtet ist und jetzt von den Lou-Nier, weil er ein Murie ist, (das sind Stämme) oder weil er ein fremdes Weib begattet hat, dann denkt der ausgehungerte Südsudanese vielleicht etwas differenzierter über den Nordsudan.
17:37 Syrien. Vor allem die Syrer. Die sind aus meinem Gedächtnis verschwunden. Beinahe spurlos. Früher gab es syrische Gräber in meinem Kopf und Ärzte die unter schwierigsten Bedingungen ihrem Tag und Nachtwerk nachgingen. Ich meinem Kopf gab es syrische Mütter deren Brüste keinen Milch mehr produzierten. In meinem Kopf gab es Sandsackstellungen und Schleichwege, Waffentransporte, zerschossene Häuser und kaputte Fernseher die auf der Straße lagen. Flüchtlingsströme gaben es auch. Die führten von der rechten bis zur linken Hirnhälfte. Manchmal habe ich den Assad erschossen oder dabei zugesehen wie seine Nase anwuchs vor lauter Lügen. Heute ist alles weg, wie ausradiert. Ich habe dieses Land aufgegeben. Wie leicht das geht. Man geht einfach nicht mehr zur Post um das selbstgebackene Weihnachtsgepäck zu verschicken.
18:01 Liebeskomödien. Wir Europäer kriegen das einfach nicht so gut hin wie die Amis. Die amerikanischen Liebes oder Beziehungskomödien sind einfach besser. Wir können nur Drama. Letztes habe ich den Film, „Immer Ärger mit 40“ gesehen. Was soll ich sagen. Der war wirklich gut. Sau gute Unterhaltung. Serien können wir auch nicht so gut. In den amerikanischen Filmen und Serien sind auch die Lesben/Schwule immer so fesch. Damit meine ich ältere Frauen wie die Julie Moore oder die Annette Benning in „The Kids Are All Right“. In Grey’s Anatomy sind die Lesben auch so fesch und sympathisch. Letztens gab es da einen lesbischen Seitensprung zu bestaunen. Sehr schön. Bei uns sind meistens nur die jungen Lesben schön wie z.B. in La Vie d’Adèle. Der Film hat in Cannes heuer die Palme gewonnen. Vor ein paar Tagen im Supermarkt, der befindet sich im 20. Wiener Gemeindebezirk, stand ein lesbisches Pärchen vor mir an der Kassa. Die haben, ihre sexuelle Gesinnung, ein Scherz, ihre Beziehung offen ausgelebt. Dass die das offen ausgelebt haben, hat mich nicht im Geringsten gestört. Wer bin ich um über andere zu richten. Ich habe nichts gegen Gleichgeschlechtlichkeit einzuwenden. Man ist wie man ist. Was mir aber ziemlich auf den Sack ging, und warum ich dann doch nach einem Stein ausschauh gehalten habe, war die Tatsache, dass die beiden so schiach (hässlich) waren. Die Größere von beiden sah aus wie der Phil Tayler und die Kleinere ging wie die Judith Buttler mit einem Kreuzbandriss. Die waren weder Fisch noch Fleisch sondern zeimlich Quer. Habe ich schon erzählt dass ich einmal neben einer hochschwangeren Lesbe gesessen bin, die das notwendige Sperma von einem schwulen Freund hatte. Wir haben uns ganz nett unterhalten. Ein paar Wochen später hat sie dann ihr Kind bekommen. Sah zu Beginn nicht gut aus für das Baby. Die befürchteten einen Dachschaden. Kurz hatte ich wirklich Angst dass ich schuld daran war.
19:07 Abendgestaltung wie Gestern. Kurz von Kuba geträumt, mit offenen Augen. Danach einen Pickel am Rücken, an recht unzugängiger Stelle entdeckt. Kurz mit dem Gedanken gespielt eine Hure anzurufen damit sie mir den scheiß Pickel ausdrückt. Wieder verworfen. Das ganze Leben.
24.12
12:23 Die Kassiererin im Supermarkt wünscht mir frohe Feiertage, per Handschlag. Ich lächle freundlich zurück und wünsche ihr ebenso freundlich eine frohe Weihnacht. Die Kassiererinnen stehen auf mich weil ich ihnen immer Trinkgeld gebe. Beträge werden immer aufgerundet. Dieses Cent Stück sehen so scheiße aus. Mit Cent Stücken will ich nichts zu tun haben. Cent Stücke sind mir zu spießbürgerlich. Und diese andauernde Fragerei der Kasslerinnen nach den Cent-Beträgen nervt. Also wird aufgerundet. Von der ewigen „haben sie eine Kundenkarte“ Fragerei habe ich mich auch freigekauft. Überallhin verfolgen sie einen mit dieser elendigen Kundenkarte-Fragerei. Manchmal sehe ich mich tot im Sarg unter der Erd liegen und ein Wurm sagt zum Anderen: „Hast du eine Kundenkarte?“. Danach eilte ich aus dem Supermarkt nach Hause um mir die Hand zu waschen. Die freundliche Frau sah fürchterlich verschnupft aus. Einen grippalen Infekt kann ich mir nicht erlauben. Grippe geimpft bin ich ja. Bei grippalen Infekten oder einer echte Grippestellen stellen meine Neuroleptika und Schlafmittel ihre Funktion ein. Ja nach zwanzig Jahren sagt man meine Neuroleptika. Ich schlafe dann nicht. Es ist die Hölle. Ich habe eine Ex die das einmal miterlebt hat. Eine Business –Lady, ziemlich hart im nehmen und auf Männer nicht besonders gut zu sprechen. Wir strandeten im Krankenhaus weil ich nur noch am Kotzen war. Da lag ich dann auf einer Liege, in irgendeinem Gang, neben anderen Kranken, die man auch im Gang abgestellt hatte. Es war so gegen drei Uhr morgens. Ich nickte weg. Nachdem ich die Augen wieder aufgerissen hatte, fragte ich sie wie lange ich geschlafen hätte. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. 5 Minuten sagte sie. Meine Augen sollen andauernd gezuckt haben. So etwas Krasses hatte sie noch nie gesehen. Diese Nacht im KH hatte ihren Blick auf mich völlig verändert. Der wurde viel nachsichtiger. Seit damals habe ich einen Stein bei ihr im Brett. Auf meinen Blick und sie hatte diese Nacht keine Auswirkungen.
13:30 Anruf meines Vaters. Der rief auch schon um 13:04 an. Aber da konnte ich noch nicht. Um 13:04 war ich noch zu unversöhnlich. Ich versuche meinen Vater aus meiner Unversöhnlichkeit und Wut heraus zu halten. So gut das halt geht. Der ist 73 bis 74. Die Hölle eines tobenden Kleinbürgers will ich ihm ersparen. Gelingt mir schon seit vielen Jahren ganz gut. Außerdem ein wenig Schmerz kann man schon auf sich und mit sich nehmen. Irgendeinen Sinn muss der Tod vom jungfräulich geborenen Schreiner aus Nazareth doch haben. Wir plauderten über meine Katze, Tierliebe, Tierärzte, tierliebende Ärzte, geldgeile Tierärzte, erpresserische Tierärzte, moralisierende geldgeile Tierärzte, Tierärzte, die von allem ein wenig sind, Frauen die sich ihre Muschis von einem Hund lecken lassen, der gerade beim Tierarzt war, (die reine Wahrheit) das Wetter, seine Gesundheit und den Tod von der Frau Meier. Weiß nicht ob man ihren Namen mit ai oder es schreibt. Die Frau Mai/eier soll angeblich schräg gegenüber von uns einen Bungalow bewohnt haben. 94 ist sie geworden. Ihr Mann war schon vor Jahren abgekratzt. Ich fragte meinen Vater ob er sie besser kannte. Negativ. Er kannte die Frau M. nur als „Grüß Gott“. Ich fragte ihn ob er sie auch als „Grüß Gott Frau Mai/er“ kannte. Wieder negativ. Daraufhin ich:“Na dann war eure Beziehung doch nicht so eng wie ich dachte“. A bisserl Glatteis tut ihm doch gut, da bleibt er fit. Danach weihte ich ihn noch über mein Vorhaben ein, das ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, es mit Elektroschocks zu versuchen. Die letzten 20 Jahre Krankheit/Schlaflosigkeit haben mich ausgelaugt und aufgezehrt. So wie Windows, von 8 auf 8,1 sagte ich zu ihm. Das Windowsproblem hatte er auch. Deswegen gefiel ihm dieser Gedanke. Ich sagte ihm dass ich maile werde, wie ich weiter vorzugehen gedenke. Wir wünschten uns frohe Weihnachten und legten auf.
Juhu mein traditionelles Weihnachten kann also beginnen.
Anmerkung: Gesprochenes wird unter Anführungszeichen gesetzt.
16:10 Mein Freund H.M. schreibt in einem Mail das er einen würdigen Australien Ersatz gefunden hat. Ab 29 Dez. fliegt er für 13 Tage nach Miami. Ich antwortete gut so. Nur nicht nachgeben. Er soll die Gegend abchecken für meine Flucht. Nicht in ein anderes Leben das nehme ich schon mit, aber in ein anderes Wetter. Deswegen auch mein Gedanke an Elektroschocks. Ohne Medikamente bin ich völlig aufgeschmissen. Ich will meine soziale Entwurzelung woanders und auf andere Art, vielleicht etwas unabhängiger, zu Ende leben. Kuba. Wir scherzen gerne über mögliche Weltzufluchtspunkten, weil er keinen rechten Weg in diese Welt findet (nicht finden will) und ich nicht heraus. Auf Kuba machen wir dann auf Gebrauchtwagen. Das ist der derzeitige Running-Gag. Jetzt wo der Barack, schrieb ich, dem Raul die Hand geschüttelt hat. Was glaubst du, was wir da alles an Ramsch an die Frau und den Mann bringen könnten. So wie bei uns in den frühen 50ziger. Gründen wir eine, 1 Dollar-Läden Dynastie. Nur bevor wir dort eine Lizenz zum Einführen von Krempel kriegen, entdeckt natürlich die alte Nomenklatura den Kapitalismus. Wird da der Rubel rollen. Über die toten Köpfe der Castros hinweg, in eine goldene, Zukunft, die sich ein paar Gringos untereinander ausschnapsen werden. 17:45 H.M. antwortet hahaha! Hört sich gut an. Wir werden sehen! Hat er aber alles kleingeschrieben.
17:59 in der Zeitung habe ich heute unter anderem gelesen das ein Bienenstaat im Grunde ein Polizeistaat ist. Natürlich nicht aus der Sicht einer Biene betrachtet. Manche Arbeiterinnen stand da, nehmen sich hin und wieder die Freiheit heraus und legen Eier, woraufhin sie und ihre Brut umgehend umgebracht werden. Entweder von den Königin oder den Ordnungskräften. Ich fragte mich oder W. Shakespeare in seiner Freizeit nicht Imker war.
Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen vom H.Ch. Andres hatten sie auch in der Zeitung abgedruckt. Sehr schön. Während ich das Märchen las hatte ich so ein Gefühl als ob mein Mund voller Blut war. Ich bin schnell ins Bad. Aber da war nichts. Als ich mich wieder hinsetzte war ich mir sicher das dieses Haus gleich einstürzten würde. Das geht schon seit Wochen so. Ich wollte schon ein Schild an der Haustür anbringen. „Wegen Einsturzgefahr gesperrt“.
18:24 Wie jedes Jahr habe ich einen rohen Fisch abgepackt aus dem Fenster geschmissen. Dieses Jahr ein Pengasius-Filet in irgendeiner ekligen Sauce vom Hofer/Aldi. Normal schmeiße ich den Fisch immer genau um 18:30 aus dem Fenster. Immer verkehrt zum Fenster stehend über die echte Schulter nach links.
18:48: Training. Ohne besonderen Vorkomnisse. Wegen Weihnachten nicht auf einer Pornoseite herum-gelungert. Ist Tradition bei mir. Was wird sich den das leibe Christkindl denken, wenn es sich vielleicht verfliegt und bei mir reinschneit, wenn ich mit herunter gelassener Hose aufmache.
21:05 Fertig mit der Welt und dem Abendessen. Es gab Fleisch und Backrohrpommes. Fleisch, weil der Fisch ja wie jedes Jahr, verpackt aus dem Fenster geflogen ist. Falls sie das mit Fisch, verkehrt zum Fenster stehend und über die rechte Schulter nach links, selber einmal ausprobieren möchten, lade ich ein Video auf Wikileaks hoch. Kategorie/Jackass für Alte. Natürlich nur wenn die Nachfrage nach der korrekten Durchführung entsprechend hoch ist. Anmerkung: Backpapier. Ich bin ein Fan von Backpapier mit Antihaftbeschichtung. Hätte ich die Wahl zwischen Flaschenverschluss oder Backpapier-Produzent, natürlich mit Antihaftbeschichtung, ich würde eher zum Backpapier-Produzentenleben tendieren. Obschon ich zu Flaschenverschlüsse ein ausgesprochen enges Verhältnis habe. Die Korken habe ich früher einfach reingedrückt. Weiterer Ablauf des Abends:
22:25 Bullitt mit Steve McQueen. Ein Film für Erwachsene. Für die Jugend, die nicht mehr weiß wer Steve McQueen war. Der Steve war noch ein richtiger Hollywood Star. Der hat nicht zwanghaft versucht die Welt zu retten, um seinen ganz persönlichen Größenwahn zu befriedigen. Der war nicht so schräg drauf wie der Kaffeekapsel Georg (an sich mag ich den Georg ja) im Fall des Südsudan. Hätte sich der Gute wie es aussieht eh ersparen können. Oder wie die ich lieg auf einer 60000 seltenen Euro Matratze Angelina, die schon in Vorbestellung, die erste Weltraumweisen-Adoption in Auftrag gegeben hat. Ich darf ablästern, ich war jahrelang UNO-Soldat, immer vorderste Reihe, nie Nachschub. Das die Österreicher so beschissene Mandate hatten dafür kann ich nichts. Ich wäre überall hingegangen. Der Steve der wollte in seiner Freizeit (und im Film) einfach nur schnell Auto und Motorrad fahren. Hinter den Weibern war er natürlich auch her. Geraucht hat er auch wie ein Schlot und gesoffen und für die Rolle als Henri Charrières, kurz Papillon, wegen dem Schmetterling auf der Brust, (steht für Freiheit) im gleichnamigen Film, hätte er sich durchaus einen Oscar verdient gehabt. Da fällt mir ein dass die Nicole, diese deutsche Schlagerfrau, auch von einem Papillon gesungen hat. Papillon-Papillon-Papillon,flieg mit all meiner Liebe davon. Den Steve McQueen wird sie dabei aber eher nicht explizit im Sinn gehabt haben. Nehme ich mal an. Der Ralfi Siegel macht der noch immer auf Songcontest? Muss auch schlimm sein für den Ralfi, wenn eine Obsession, die einen im Grunde beherrscht, darauf hinaus läuft, das man noch einmal den Songcontest gewinnen möchte.
23:05 Einnahme meiner Neuroleptika. Dahindämmern bis 02:15.
02:15 spätestens 02:15 Einnahme des Schlafmittels. Auf dem Beipackzettel steht die Einnahme sollte nicht länger als 4 Wochen andauern. Das Zeug macht abhängig. Das heißt ich hätte im Jänner 1998 damit wieder aufhören sollen. „Ach fickt euch“.
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