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Samstag, 24. Dezember 2011
Weihnachten eines Bastards
der imperialist, 19:05h
Drei Tage war diese weiße Taube schon hinter mir her. Gut ich war ein paar Tage krank und meine Schizo-Medikamente wirkten nicht, weswegen ich so gut wie nicht geschlafen hatte. Da kann man schon einmal auf andere Gedanken kommen, doch egal was ich tat oder wohin ich ging, diese weiße Taube war schon da noch bevor ich hinsah. Stand ich am Fenster, pickte sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der braunen Grünfläche herum. Ging ich zum Einkaufen stand sie schon vor der Haustür und gurrte mich an. Irgendwann dachte ich mir allen erstens, scheiße das ist nicht irgendeine Taube sondern der Heilige Geist. Mein Gott dachte ich mir, nur jetzt bitte nicht schwanger werden. Erstens bin ich keine Maria deren Wangen nur so vor Güte und Liebe glühen, wenn man ihr ungefragt einen fremden Braten unterschiebt. Und zweitens, man stelle sich vor die Medien würden von meiner göttlichen Niederkunft spitz kriegen. Ein paar Mille könnte ich schon rauschlagen nur das Jesus Kind 2.0 hätte doch keine ruhige Minute, sich ein entsprechendes Leben zu zimmern. Aber weil mein Körper, so noch nach wieder gesundete hielt ich eine Schwangerschaft doch für zu spekulativ und ich war mich sicher, der heilige Geiste wollte mir einfach nur sagen, das eh alles gut wird, wenn ich meine Mitarbeit nicht ganz vernachlässige. Deswegen habe ich heute nicht an Nutten gedacht, die so tun als würden sie meinen Fernseher abstauben. Nicht eine Pornoseite im World Wide Web habe ich geöffnet. Das Zocken habe ich mir auch verbeten. An einen Baum wie voriges Jahr habe ich auch gedacht. Ganz feierlich hatte ich den geschmückt, mit leeren Tablettenpackungen, Mullbingen, einer kaputten Maus, leere Joghurtbecher, Tambos und Bilder von Truthähnen, die in einem ziemlichen Gedränge herumstehen und nichts zu tun haben, außer zu warten bis man sie schlachtet. Nur weitsichtig wie ich bin, (+3,75 dpt) ließ ich diesen Baum von einem Freund fotografieren. So brauch ich heuer nur das Foto anschauen. Ist auch schön. Beinahe schuldbewusst habe ich beim heiligen Geist nachgefragt ob das eh in Ordnung geht wenn ich mir wie jedes Jahr am Heiligen Abend einen Gangsterfilm ansehe. Immerhin hat das schon eine gewisse Tradition. Außerdem hat der Herodes laut biblischer Überlieferung auch einen ziemlichen Saustall angerichtet, als er dem Jesus Kind die Fingernägel kürzen wollte, da fällt ein wenig Kunstblut auch nicht mehr ins Gewicht. Ja, sprach der Heilige Geist und deutete auf seine Füßchen. Die Gicht er hätte es mit der Gicht". Um den roten Faden des Gesprächs nicht zu verlieren, erzählte ich von meinem gestrigen Besuch im AKH. Undendliche Weiten nur für Kranke und zwei Sanitäter schoben einen ganz alten Mann, mit ganz eingefallenen Wangen und weit aufgerissenen Mund, einen dieser unendlich erscheinen Gang hinunter und dann sah ich eine Frau ganz ohne Wimpern, die sich ihre Mütze tief ins Gesicht zog, und höchstwahrscheinlich auf den Weg zu ihrer "Chemo" war und dann stand da noch ein leeres eingekotetes Bett, und ein Mann war eingegipst und ein weiterer hielt die Hand einer Frau, aus der Schläuche heraus führten und alle sahen so verletzlich aus und ich wollte nur noch weg von da. "Hör zu", sagte der Heilige Geist. " 2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und Drei macht Neune. Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt", hob ab und flog davon. Gut dachte ich mir, das hätten wir jetzt auch besprochen. Den heiligen Geist zu fragen ob das sehr nachteilig ins Gewicht fällt, wenn ich jedes Mal im Geist "der Leib Christi" sage, wenn ich mir einen Kaugummi in den Mund stecke, kam ich nicht mehr. Nur wenn der den roten Faden nicht völlig verloren hat, dann weiß ich ungefähr wohin ihn sein Weg führte.
PS: Vor den Schlafen gehen, werde ich noch die eine Weihnachtsmarkte durchlesen die ich heuer bekam. Sie stammt von meinem Zeitungszusteller. Im Grunde ist das eine gute Welt, denn ch habe weder ihn noch sonst wem eine geschrieben.
PS: Vor den Schlafen gehen, werde ich noch die eine Weihnachtsmarkte durchlesen die ich heuer bekam. Sie stammt von meinem Zeitungszusteller. Im Grunde ist das eine gute Welt, denn ch habe weder ihn noch sonst wem eine geschrieben.
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Montag, 19. Dezember 2011
Dritter Bildungsweg
der imperialist, 22:22h
„Nur die Juden, die Faulen und die mit den linken Händen studieren, denn das Handwerk, findet sich immer einen goldenen Boden", impfte die Mutter dem kleinen Hansi nicht nur einmal ein. Deswegen machte er eine Maurerlehre. Dort wurden in der Pause gerne Judenwitze erzählt. Wie groß war der größte Jude? 3 Meter Stichflamme. Wie groß war der kleinste Jude?
2 cm hohe Asche. Warum trägt der Jude eine Kippa? Damit man den Docht nicht sieht. Die besten Stürmer sind die Juden, die traut sich keiner zu verfolgen. Jeder wusste einen zu er-zählen und alle lachten. Auch bei seinen Freunden kamen Judenwitze immer gut an. Sein Großvater der im Krieg ein Bein verloren hatte, erzählte dem Hansi immer, dass daran nur die Juden schuld waren. Sogar in der Zeitung stand, das die Juden den Palästinenser das Land wegnehmen und das einer der Ariel hieße, doch einfach Dreck am Stecken haben musste. Im Fernseher bei Big Brother, das sich der Hansi gern anssah, sagte einer der Insassen, nein Bewohner, "steht ein vierjähriges Mädchen vor einem Schornstein und wird gefragt worauf es denn wartet. Na auf Papa und Mama“. Alle Insassen lachten und der Hansi musste auch lachen. An einem Sonntag lies der Hansi wie immer eine Zeiutung mitgehen. Das hatten sie ihn so beigebracht, weil die Sonntagzeiutung stehlen, sei kein Diebstahl sondern einfach nur ein Kavliersdelikt. Warum, fragte er sich, während er die Zeitung aus dem Ständer nahm, lesen wir immer nur dieses Kleinformat. Es gibt doch auch andere Zeitungen und die sind wesentlich größer und da steht auch mehr drinn. Nach kurzem Grübeln entschied sich der Hansi dies einemal gegen sein Hausblatt.
Zu Hause blätterte er die Zeitungs von vorne bis ganz hinten durch. Steht schon viel drinn dachte er sich. Und während er so herum blätterte stach ihm plötzlich das Wort Juden ins Auge. Interessiert las sich der Hansi durch ein Gewirr aus Worten und Zeilen, die ihn unendlich erschienen.
Manche der Wörter hatte er noch nie gehört. Einige Sätze verstand er überhaupt nicht. Im „postkolonialen“ Diskurs werden „die Juden“ heute als Agenten der Verwestlichung und eines natürlich ebenso „westlichen“ Imperialismus angesehen.
Während der einst als Bekenntnis zum modernen Judenhass in die Welt gebrachte Begriff des Antisemitismus die Projektion des Antiorientalischen auf den Juden zum rassistischen Programm machte“, las der Hansi laut, vielleicht geht’s so leichter dachte er sich, „stellt die antiwestliche Verschwörungstheorie der Gegenwart den traditionellen Antijudaismus wieder auf die Füße, als wäre der moderne Rassismus eine belanglose Hülle gewesen - um sich nun der politisch „angesagten“ Form des Antiamerikanismus zu bedienen.
Die stieg dem Hansi aber die Zornesröte ins Gesicht. So oft er es auch versuchte. Er verstand einfach nicht was da geschrieben stand. Fluchend warf er die Zeitung in den Müll.
Das mit dem Judenhass hatte sich für erste erledigt. Ab jetzt hasste es nur noch seine Mutter.
2 cm hohe Asche. Warum trägt der Jude eine Kippa? Damit man den Docht nicht sieht. Die besten Stürmer sind die Juden, die traut sich keiner zu verfolgen. Jeder wusste einen zu er-zählen und alle lachten. Auch bei seinen Freunden kamen Judenwitze immer gut an. Sein Großvater der im Krieg ein Bein verloren hatte, erzählte dem Hansi immer, dass daran nur die Juden schuld waren. Sogar in der Zeitung stand, das die Juden den Palästinenser das Land wegnehmen und das einer der Ariel hieße, doch einfach Dreck am Stecken haben musste. Im Fernseher bei Big Brother, das sich der Hansi gern anssah, sagte einer der Insassen, nein Bewohner, "steht ein vierjähriges Mädchen vor einem Schornstein und wird gefragt worauf es denn wartet. Na auf Papa und Mama“. Alle Insassen lachten und der Hansi musste auch lachen. An einem Sonntag lies der Hansi wie immer eine Zeiutung mitgehen. Das hatten sie ihn so beigebracht, weil die Sonntagzeiutung stehlen, sei kein Diebstahl sondern einfach nur ein Kavliersdelikt. Warum, fragte er sich, während er die Zeitung aus dem Ständer nahm, lesen wir immer nur dieses Kleinformat. Es gibt doch auch andere Zeitungen und die sind wesentlich größer und da steht auch mehr drinn. Nach kurzem Grübeln entschied sich der Hansi dies einemal gegen sein Hausblatt.
Zu Hause blätterte er die Zeitungs von vorne bis ganz hinten durch. Steht schon viel drinn dachte er sich. Und während er so herum blätterte stach ihm plötzlich das Wort Juden ins Auge. Interessiert las sich der Hansi durch ein Gewirr aus Worten und Zeilen, die ihn unendlich erschienen.
Manche der Wörter hatte er noch nie gehört. Einige Sätze verstand er überhaupt nicht. Im „postkolonialen“ Diskurs werden „die Juden“ heute als Agenten der Verwestlichung und eines natürlich ebenso „westlichen“ Imperialismus angesehen.
Während der einst als Bekenntnis zum modernen Judenhass in die Welt gebrachte Begriff des Antisemitismus die Projektion des Antiorientalischen auf den Juden zum rassistischen Programm machte“, las der Hansi laut, vielleicht geht’s so leichter dachte er sich, „stellt die antiwestliche Verschwörungstheorie der Gegenwart den traditionellen Antijudaismus wieder auf die Füße, als wäre der moderne Rassismus eine belanglose Hülle gewesen - um sich nun der politisch „angesagten“ Form des Antiamerikanismus zu bedienen.
Die stieg dem Hansi aber die Zornesröte ins Gesicht. So oft er es auch versuchte. Er verstand einfach nicht was da geschrieben stand. Fluchend warf er die Zeitung in den Müll.
Das mit dem Judenhass hatte sich für erste erledigt. Ab jetzt hasste es nur noch seine Mutter.
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Donnerstag, 15. Dezember 2011
Michel, aus der weiteren Umgebung von Lönneberga
der imperialist, 18:55h
(für die nur digitalen Menschen. Michel aus Lönneberga ist eine Kinderbuch-Romanfigur von Astrid Lindgren)
Es sieht ganz danach das ich aus dem Ärgsten raus bin. Fürs erste mal.
Nachdem diese Erkenntnis bis ganz zu mir durchsickerte, rannte in Belgien einfach einer Amok.
Ja die Welt und die eigene Befindlichkeit wie Don Camillo und Pepone.
Trotzdem kommt diese Tatsache einem Wunder gleich.
20 Jahre muss man einmal durchhalten, wenn nichts weitergeht.
Ganz allein habe ich es natürlich nicht geschafft.
Das Hemd das ich trage gehört meinen Vater und die Hose in der ich stecke haben mir Menschen geschenkt, die ich nicht verstehe.
Ich hoffe die Wutbürger nehmen mir es nicht all zu übel, dass ich früher mal großmäulerisch in ihre schönen Gärten kotzte und sie jetzt kleinlaut um Almosen anhaue.
Das sich der ihren hochwohlgeborene Töchter bei Zeiten mit mir ihre Langeweile vertrieben, kommt
wahrscheinlich auch noch erschwerend hinzu.
Nur zu meiner Verteidigung möchte ich anmerken, dass ich heute mit wesentlich weniger Eigenkaital auskomme als so manche Bank.
Die Hypo Alpe Adria, die schon den Bayern die Lederhosen auszog, hat schon gut 1,5 Mrd. an einheimischen Steuergelder verschlungen und schafft es trotzdem nicht auf eigenen Beinen zu stehen.
Von der Kommunalkredit fange ich gar nicht erst an zu erzählen, denn so groß sind meine Schuldgefühle nun auch wieder nicht.
Immerhin gab es da Herrschaften die mir ziemlich einen reingewürgten und das "vorsätzlich".
Nur versuch denen mal den Vorsatz nachzuweisen wenn die geschädigte Person nur Scheintot ist.
Die stellen sich einfach auf die Hinterbeine und behaupten dass sie es ja schon immer wussten.
Entweder wird der keine dreißig oder er trägt die Kleider anderer Leute auf.
Versuch diese Aussage einmal bei dieser Indizienlage zu entkräften.
Nicht dass ich es nicht versucht habe, ein redlichen Leben zu führen.
Ich hab versucht zu gehen wie sie, zu reden wie sie und gekleidet habe ich mich auch wie sie.
Aber es ging einfach nicht. Ich konnte ihr Leben nicht leben.
In der ihrer Welt gibt es den Weihnachtsosterhasen, der den geilen Geiz bringt und einen Haufen anderer Dinge, die ich mir nicht anzueignen weiß.
Ich bin so etwas wie der Stromberg für ganz Arme und die Welt ist der Becker.
"Ja das läuft schon".
Wenn du keinen Plan A in der Schublade hast fragten sie mich schon früh, mit leisen Unterton, der einen Lärm verbreitete wie die die Kanonen von Navarone, wie sieht es denn dann mit Plan B aus?
Was für ein Plan B.? Entschuldigung aber ich hatte noch nie einen Plan.
An guten Tagen war ich ein vor Witz strotzender Schelm, ein Till Eugenspiegel der Suffs.
An den weniger guten, Cevantes Erstversuch am Don Quichotte, der im Müll landete.
Ein anderer Ort unter anderen Bedingungen und meine Geschichte hätte einen ganz anderen Verlauf genommen.
In Russland hätte ich wahrscheinlich gepantschten Wodka umarmt und täglich meine Alte verprügelt.
In den Staaten hätte ich die hippen Vorstadtkids mit Drogen versorgt, während ich mich als weißer Rapper versuchte, oder ich wäre gleich zur Armee gefluchtet, um rückständige Afghanen in das 21. Jahrhundert zu bomben.
In China wäre ich als verarmter Wanderarbeiter durchs Land gezogen, um sündhaft teure Wohnanlagen für Prada-Menschen aufzuziehen, oder ich wäre als Geheimpolizist hinter Ai Weiwei her.
Wie der diese alte Ming Vase einfach fallen lässt. So simple und einleuchtend kann Kunst sein.
In Afrika hätte ich jetzt höchstwahrscheinlich Aids oder ich müsste reiche und ausrangierte Europäerinnen mit meiner afrikanischen Urkraft beglücken, um so halbwegs um die Runde zu kommen.
Im Ganzen, wie im Einzelnen keine schönen Aussichten für einen Sterblichen.
Da ich aber hier lebe, schnitze ich hinter von innen verriegelten Tür, einfach nur so kleine Figuren aus Worten.
Es sieht ganz danach das ich aus dem Ärgsten raus bin. Fürs erste mal.
Nachdem diese Erkenntnis bis ganz zu mir durchsickerte, rannte in Belgien einfach einer Amok.
Ja die Welt und die eigene Befindlichkeit wie Don Camillo und Pepone.
Trotzdem kommt diese Tatsache einem Wunder gleich.
20 Jahre muss man einmal durchhalten, wenn nichts weitergeht.
Ganz allein habe ich es natürlich nicht geschafft.
Das Hemd das ich trage gehört meinen Vater und die Hose in der ich stecke haben mir Menschen geschenkt, die ich nicht verstehe.
Ich hoffe die Wutbürger nehmen mir es nicht all zu übel, dass ich früher mal großmäulerisch in ihre schönen Gärten kotzte und sie jetzt kleinlaut um Almosen anhaue.
Das sich der ihren hochwohlgeborene Töchter bei Zeiten mit mir ihre Langeweile vertrieben, kommt
wahrscheinlich auch noch erschwerend hinzu.
Nur zu meiner Verteidigung möchte ich anmerken, dass ich heute mit wesentlich weniger Eigenkaital auskomme als so manche Bank.
Die Hypo Alpe Adria, die schon den Bayern die Lederhosen auszog, hat schon gut 1,5 Mrd. an einheimischen Steuergelder verschlungen und schafft es trotzdem nicht auf eigenen Beinen zu stehen.
Von der Kommunalkredit fange ich gar nicht erst an zu erzählen, denn so groß sind meine Schuldgefühle nun auch wieder nicht.
Immerhin gab es da Herrschaften die mir ziemlich einen reingewürgten und das "vorsätzlich".
Nur versuch denen mal den Vorsatz nachzuweisen wenn die geschädigte Person nur Scheintot ist.
Die stellen sich einfach auf die Hinterbeine und behaupten dass sie es ja schon immer wussten.
Entweder wird der keine dreißig oder er trägt die Kleider anderer Leute auf.
Versuch diese Aussage einmal bei dieser Indizienlage zu entkräften.
Nicht dass ich es nicht versucht habe, ein redlichen Leben zu führen.
Ich hab versucht zu gehen wie sie, zu reden wie sie und gekleidet habe ich mich auch wie sie.
Aber es ging einfach nicht. Ich konnte ihr Leben nicht leben.
In der ihrer Welt gibt es den Weihnachtsosterhasen, der den geilen Geiz bringt und einen Haufen anderer Dinge, die ich mir nicht anzueignen weiß.
Ich bin so etwas wie der Stromberg für ganz Arme und die Welt ist der Becker.
"Ja das läuft schon".
Wenn du keinen Plan A in der Schublade hast fragten sie mich schon früh, mit leisen Unterton, der einen Lärm verbreitete wie die die Kanonen von Navarone, wie sieht es denn dann mit Plan B aus?
Was für ein Plan B.? Entschuldigung aber ich hatte noch nie einen Plan.
An guten Tagen war ich ein vor Witz strotzender Schelm, ein Till Eugenspiegel der Suffs.
An den weniger guten, Cevantes Erstversuch am Don Quichotte, der im Müll landete.
Ein anderer Ort unter anderen Bedingungen und meine Geschichte hätte einen ganz anderen Verlauf genommen.
In Russland hätte ich wahrscheinlich gepantschten Wodka umarmt und täglich meine Alte verprügelt.
In den Staaten hätte ich die hippen Vorstadtkids mit Drogen versorgt, während ich mich als weißer Rapper versuchte, oder ich wäre gleich zur Armee gefluchtet, um rückständige Afghanen in das 21. Jahrhundert zu bomben.
In China wäre ich als verarmter Wanderarbeiter durchs Land gezogen, um sündhaft teure Wohnanlagen für Prada-Menschen aufzuziehen, oder ich wäre als Geheimpolizist hinter Ai Weiwei her.
Wie der diese alte Ming Vase einfach fallen lässt. So simple und einleuchtend kann Kunst sein.
In Afrika hätte ich jetzt höchstwahrscheinlich Aids oder ich müsste reiche und ausrangierte Europäerinnen mit meiner afrikanischen Urkraft beglücken, um so halbwegs um die Runde zu kommen.
Im Ganzen, wie im Einzelnen keine schönen Aussichten für einen Sterblichen.
Da ich aber hier lebe, schnitze ich hinter von innen verriegelten Tür, einfach nur so kleine Figuren aus Worten.
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