Dienstag, 18. März 2025
Der Sprache ist nicht über den Weg zu trauen.
Scheiße. Ich habe mich verklickt. Jetzt ist alles weg an Text. Zumindest war es so. Was ich allerdings nicht auf mir sitzen lassen wollte. Ich hätte lieber die Olga von der Wolga auf mir sitzen. Aber die hat lieber einen sitzen.

Apropos von der Wolga bis zur Dnipro. Ich habe tatsächlich russische und ukrainische Nachbarn. Zu recht früher Stunde, an der der frühe Vogel, an der Vogelgrippe verreckt, Aufklärung folgt, habe ich im rechten Ohr die russischen Nachbarn und im linken Ohrwascherl, die Ukrainische, die sich morgens sehr viel zu sagen haben. Selbst mein russischer Nachbar, der inzwischen auch schon ein ziemlich alter Mann ist, spricht - und der spricht nur selten. Der lässt lieber sein Handwerk für sich sprechen. Der tischlert. Woraufhin ich mir wie gehabt echte Ohropax in die Lauscher stopfe. So sind wir Idyllischen. Selbst jene ohne Portfolio. Wir wollen lieber nix hören, nix sehen, nix wissen. Persönlich haben sich die ukrainisch-russischen Nachbarn in meinen Stock nix zu sagen. Die haben keine Meinung zum russischen Vernichtungskrieg die sie unbedingt teilen wollen. Die sind ja auch weg aus ihrer einstigen Heimat wie mein Text im Original weg war. Musste ich als Müssender also wieder von vorne anfangen wie der Sisyphos. Aber der hatte ja eine echte Kugel zum Rollen, wie im Sommer einige Herren auf der Donauinsel, die einen ganzen Kühlschrank verschluckt haben.

Einst hatte man wenigstens noch einen Stapel beschriftetes Papier, der ungelesen am Dachboden verstaubte oder im feuchten Keller verschimmelt. Direkt im Anschluss an die persönlichen Leichen die dort vermodern. Aber bei Anschluss wird es in Österreich umgehend politisch, weshalb das Zeitgeschichtliche, das ja immer interpretiert wird, bis in den nackten Fels ausfranzt. Aufklärung folgt im Text, der eigentlich keine Text ist. Nicht mal ein Fragment von Text oder eine Textcollage ist das. Dafür bist du zu sehr am Arsch. Wenigstens reimt sich, was der Wortmacher aus den Tiefen meines Bewusstseins zieht, wie ein Fischer einen toten Fisch aus dem Meer, der erstickt ist, weil der Sauerstoff durch die Erwärmung der Weltmeere zusehend abnimmt.

Ozeanische Sauerstoffminimumzonen (OMZ). Ein maritimes Desasters das sich vor unser aller Augen ereignet. Eine maritime Tragödie entfaltet sich vor unseren Augen, unaufhaltsam und tiefgreifend schreitet die Versalzung der Weltmeere voran. Wir werden Zeugen, wie ein Ökosystem unter der erdrückenden Last menschlicher Hybris zusammenbricht und unwiderruflich zerstört wird. Scheiße, Du klingst wie einer dieser Klima-Extremisten. Stimmt auch wieder. Das ist nicht meine Stimme. So kann ich nicht sprechen.

Die Klimawissenschaft schafft es noch nicht, ihre Kipppunkte-Theorie so zu konkretisieren, dass sie eindeutig vorhersagen kann, wann und unter welchen genauen Bedingungen ein System unwiderruflich kippt. Diese Unsicherheit erschwert es, konkrete Zeitrahmen oder Schwellenwerte für drastische ökologische Veränderungen festzulegen.

Was geschieht wenn sich die Weltmeere um zwei Grad erwärmen?

Bei einem globalen Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius könnten erste Elemente des Klima- und Erdsystems kippen: Ein Großteil der Korallenriffe wäre gefährdet, Permafrostböden würden tauen, das Eis in der Arktis weiter schmelzen und das Meer weniger CO₂ aufnehmen (mehr dazu hier). Das heißt: Auch wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen, gibt es erste, einschneidende Veränderungen. Noch viel drastischer würden die Folgen allerdings ausfallen, wenn wir das 2-Grad-Ziel verfehlen. Weitere Teile des Erdsystems könnten aus dem Gleichgewicht geraten, mit schwerwiegenden globalen Folgen, die wir besser nicht riskieren sollten: Wichtige Meeresströmungen, Wettermuster und Waldökosysteme könnten sich massiv verändern.

Aber das war nicht meine Frage.
Wie man an diesem Beispiel sehen kann. Mich können selbst Stimmen, die aus dem rückwärtigen Bewusstseinsentfaltungsraum zu mir durchdringen und vorgeben eine Autorität zu simulieren, ganz leicht beeindrucken. Schon habe ich ein schlechtes Gewissen.

Dazu notierte ich an anderer Stelle:
Manche Kinder in ihren Klassen haben Krieg, Gewalt, Angst und Not erlebt. Sind entwurzelt oder sprachlos, kennen weder Geborgenheit noch Strukturen. Quelle: Die "Presse"/Sibylle Hamann/Die "Presse".

Streicht man die materielle Not habe ich als Kind fast alles abgeräumt. Allerdings nur unter der Hand, ohne Aussagekraft. Tiefenpsychologisch bin ich dermaßen ruiniert, dass ich nicht mal meiner Nerventante stecken konnte, was in mir tatsächlich vorgingt. Dazu war ich jahrelang nicht im Stande. Das Erlebte, eingefroren wie große Mengen organischen Kohlenstoffs unter dem Permafrostboden. Unglaublich wie gut der Mensch zu verdrängen weiß.

Natürlich habe ich ein Beispiel:
Absturz von Germanwings-Flug 2015
»Die Gräber schreien noch wie am ersten Tag«
Als der Co-Pilot Andreas Lubitz vor zehn Jahren eine Germanwings-Maschine abstürzen ließ, riss er 149 Menschen mit in den Tod. 16 von ihnen gingen auf dasselbe Gymnasium, bis heute hält der Ex-Schulleiter die Erinnerung wach.

Zum zehnten Jahrestag der Katastrophe erscheint nun eine dreiteilige Sky-Dokumentation, ihr Titel: »Germanwings – Was geschah an Bord von Flug 9525?« Darin wird eine neue Absturzvariante ins Feld geführt: Ein österreichischer Luftfahrtexperte zieht einen technischen Defekt in Betracht. Daraus könnte der Sinkflug der Maschine resultiert haben. Schon auf dem Hinflug hatte es demnach eine Auffälligkeit gegeben.

In der Theorie des Experten hätten damit verschiedene Dinge nahezu zeitgleich eintreten müssen. Nachdem der Pilot das Cockpit verlassen hatte, hätten sich innerhalb von Sekunden die Flughöhe verstellen und Lubitz handlungsunfähig werden müssen. Zusätzlich hätte sich die Cockpittür verriegeln müssen. Sie hätte zudem defekt sein müssen, da sie im Normalfall mit einem Zahlencode von außen geöffnet werden kann, wenn sie nicht von innen manuell verriegelt wird.

Wie wahrscheinlich ist eine Kombination dieser Ereignisse?

Günter Lubitz ist der Vater des Co-Piloten. Eine Anfrage Anfang dieses Jahres beantwortet er innerhalb weniger Stunden: Für ein Gespräch stehe er nicht zur Verfügung. Am zweiten Jahrestag der Katastrophe veranstaltete er mit einem Fachjournalisten, einem Moderator und zwei Anwälten eine Pressekonferenz in Berlin. In den Ermittlungen seien Fehler gemacht worden. Es sei nicht bewiesen, dass sich sein Sohn im Cockpit eingeschlossen habe. Lubitz sei zum Zeitpunkt des Absturzes nicht suizidal gewesen. Sie säten Zweifel. Oder anders gesagt: Lubitz senior präsentierte eine Wahrheit, mit der er besser leben konnte.

Er pflegt seit Jahren eine Homepage, nennt sie »offizielle Website für Andreas Lubitz«. Es finden sich dort Stellungnahmen, ein Video der Pressekonferenz von 2017, im Hintergrund der Homepage ein Bild von Lubitz junior in Pilotenuniform. Lubitz senior kommentiert dort, argumentiert aus seiner Sicht. Sein Sohn sei vollständig gesund gewesen, flugfähig – und nicht verantwortlich für das, was damals in den französischen Alpen geschah. Dass er im Cockpit saß und nicht der Pilot, sei nicht bewiesen. Aus gefühlt jeder Zeile springt den Leser die Suche nach anderen Verantwortlichen an. Quelle: Spiegel Nr.12/2025

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Eine Wahrheit mit der man besser Leben kann. So ist das mit unseren Bewusstsein, das sich seiner selbst niemals vollständig bewusst werden möchte. Weil das kann zu weit führen. Entschieden zu weit. Und dann steht du am Rande des Abgrunds. Und wenn man zu lange in den Abgrund blickt, schaut dich der Abgrund auf einmal fragend an. Hast du keine anderes Hobby? Mach doch was sinnvolles aus deinem Leben. Natürlich kann alles auch ganz anders sein. Weil man ja sinnvolles in seinen Leben machen soll. Der war gut.

Aber an den Krieg der Anderen habe ich mich erst als Erwachsener herangewagt. Um meine Kind-Theorie zu untermauern. Ich zähle noch immer zu den seltenen Exemplaren eines Menschenkindes, das sich aus den inneren Bezirken der Idylle, wo die Landschaften auch ideologisch in voller Blüte stehen, vor deren Anforderungen in ein Kriegsgebiet flüchtete, anstatt den umgekehrten Weg einzuschlagen wie vernunftbegabte Menschen das millionfach praktizieren. Dabei waren diese Anforderungen bzw. Aufgaben, die von der kleinstbürgerlichen Matrix an mich gestellt wurden nix außergewöhnliches. Ganz im Gegenteil. Du hast ja eine Lebenskarriere hingelegt wie ein syrisches Flüchtlingskind, das seine halbe Kindheit in einem Lager, irgendwo am Asch der Welt zugebracht hatte, bevor es mittels Familienzusammenführung nach Wien gebracht wurde, wo es allein schon aus Mangel an Sprachkenntnissen nicht am Regelunterricht teilnehmen kann. Motorisch schaut es auch ziemlich düster aus. Im Moment. Bei Kindern gibt es immer Hoffnung. Berechtigte Hoffnungen.

Genau das ist der Grund, warum man dich letztendlich aufgegeben hat, sowohl privat als auch gesellschaftlich, bemerkt der Wortmacher mit beißendem Spott. Selbst das wenige, was von dir noch übrig ist, wird heute digital gehostet. So betrachtet bin ich auf paradoxe Weise außergewöhnlich gewöhnlich. Egal.

Gesten soll der Putin dem Trump nach einem langen Telefonat versprochen haben, 30 Tage lang keine ukrainische Infrastruktur zu bombardieren. Wenige Stunden nachdem Wladimir Putin in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump einem vorübergehenden Stopp für Angriffe auf die Energieinfrastruktur zugestimmt hat, meldet die Ukraine neue russische Angriffe. Laut den Behörden der ukrainischen Grenzregion Sumi habe Russland zwei Spitäler mit Drohnen angegriffen. Zwar habe es dabei keine Verletzten gegeben, die Gebäude hätten jedoch evakuiert werden müssen. Die Militärverwaltung der Region meldet zudem einen Toten und drei Verletzte nach russischem Beschuss. Bei einem russischen Angriff auf die Region um die Hauptstadt Kiew hat es laut den dortigen Behörden einen Verletzten gegeben. Auch aus der Region Donezk werden drei Verletzte gemeldet.

Aber das geht schon in Ordnung. Der Mensch ist zwar auch eine Art Energienetz. Aber dem geht nicht immer ein Licht auf.

Rückzug aus Kursk. Das verlorene Faustpfand. Die ukrainische Operation in der russischen Oblast Kursk nähert sich dem Ende, die Truppen ziehen sich zurück – chaotisch und gerade noch rechtzeitig. Militärisch ist der Verlust zu verkraften, politisch ist er schmerzhaft.

Es war eine der gewagtesten Aktionen des Krieges und zu Beginn auch erfolgreich: Mitte August 2024 marschierten ukrainische Truppen im Norden über die Grenze und nahmen russisches Gebiet ein. Zeitweise kontrollierte die Ukraine fast 1000 Quadratkilometer der Region Kursk. Doch mittlerweile ist die Fläche auf ein Zehntel geschrumpft, nur ein schmaler Streifen an der Grenze nahe der ukrainischen Region Sumy ist geblieben. Und bald könnte die ganze Region an die Kremltruppen zurückfallen: In den vergangenen Tagen haben sich die ukrainischen Soldaten rasch zurückgezogen und sind offenbar nur knapp der Einkesselung entgangen. Quelle: spiegel.de+

Ich verstehe diese Kriegsberichterstattung unserer Medien nicht. Was erwarten die sich von der Ukraine. Einen glorreichen Sieg über den russischen Aggressor? Das die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnt? Da kämpfen doch nicht zwei gleichwertige Armeen? Glauben die Medien alle an das David-Goliath-Märchen aus der Bibel? Das ist doch nur ein Legende. Zwar verdichten sich die Hinweise, dass der biblische Held tatsächlich lebte. Aber möglicherweise war er allenfalls nur ein unbedeutender lokaler Bandenchef. Jerusalem als seine Residenz soll bloß eine Ansammlung von Hütten gewesen sein und kein wichtiges Verwaltungszentrum eines zentralisierten Staates mit großen markanten Bauten. Von einem vereinigten Königreich fände sich um 1000 vor Christus keine Spur, so die «Tel Aviver Schule» und deren Thesen.

Dagegen formierte sich bald eine «Jerusalemer Schule». Archäologen der dortigen Hebräischen Universität rund um Einat Mazar widersprachen und begannen im ältesten Teil Jerusalems, der sogenannten «Davidstadt» südlich des Tempelbergs, zu graben. Sie entdeckten Fundamente eines mächtigen steinernen Gebäudes, und zwar genau dort, wo laut der Bibel der Palast der davidischen Dynastie gestanden haben soll. Zahlreiche gefundene Siegel verweisen auf ein königliches Archiv. Phönizische Bauelemente scheinen dem biblischen Bericht zu entsprechen, wonach Hiram, der König des phönizischen Tyros, Salomon beim Bau des ersten Tempels und des Königspalastes geholfen hat. Die Funde vermochten aber die Skepsis nicht zu beseitigen. Sie scheinen auf die Zeit nach David zu verweisen. Der Streit ging weiter.

Warum ist König David überhaupt so wichtig, dass Wissenschafter noch 2018 über seine Existenz streiten? Die Antwort liegt in seiner Wirkungsgeschichte: Wenn König David nur ein Konstrukt späterer Legendenschreiber ist, dann stellt dies einen wesentlichen Teil der jüdisch-christlichen sowie auch der islamischen kulturellen, religiösen und politischen Tradition infrage. Die religiöse und politische Legitimität ist bei den drei monotheistischen Religionen zum großen Teil in der Figur des Königs David begründet. Quelle: tagblatt.ch

Sag zu israelischen Siedlern. Eurer König David ist doch nur ein besser Strauchdieb. Schon habe die einen weiteren Grund den Palästinenser ihre Land zu stehlen.

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Die Ukraine wird Russland niemals besiegen können auf dem Schlachtfeld. Die Ukrainer:innen können lediglich heldenhaft kämpfen und sich in dem von Russland aufgezwungenen Krieg aufopfern. Zwar bestünde die Möglichkeit, die Waffen niederzulegen und sich kampflos den Russen zu ergeben, doch die Mehrheit in der Ukraine möchte diesen Weg nicht einschlagen – zumindest noch nicht. Möglicherweise wird den Ukrainer:innen nur ein Diktatfrieden bleiben, und sie werden große Teile ihres Territoriums an Russland verlieren, weil es schon zu viele Ukrainer gibt die in diesem scheiß Krieg ihre Körperteile verloren haben.

Aber der Spiegel schreibt: Die Ukraine. Gebiet verloren, Verhandlungsposition geschwächt. An anderer Stelle scheint der Plan aber zumindest aufgegangen zu sein: Immerhin konnten die Ukrainer die vormals brüchigen Linien im Donbass stabilisieren.

Das ist doch eh schon ein großer Erfolg für die Ukraine wenn sie im Stande sind ein brüchige Front zu stabilisieren. Ich kann das nicht mehr hören.

«Die Kinder lernen, Artillerie-Geräusche von Drohnen zu unterscheiden»: Eine Expertin für Kinderrechte erklärt, wie der Ukraine-Krieg die Jüngsten prägt
Sieben Millionen Kinder sind in der Ukraine vom Krieg betroffen. Viele sind traumatisiert. Olena Roswadowska arbeitet mit ihnen zusammen – und weiß, was diese Kinder jetzt brauchen.

Wenn Väter an der Front sterben, Mütter um ihre Ehemänner trauern und Schulen wegen Bombardierungen geschlossen werden, erreicht der Krieg auch die Kinder. In der Ukraine, wo genau das passiert, leben 7,5 Millionen Kinder, schätzungsweise 1,5 Millionen von ihnen in russisch besetzten Gebieten. Sie erleben Bombenalarme, Stromausfälle und Drohnenangriffe ebenso wie die Erwachsenen um sie herum.

Was der Krieg mit Kindern macht, weiß Olena Roswadowska. Die Ukrainerin ist Expertin für Kinderrechte und arbeitet seit 2015 mit Kindern zusammen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Sie gründete die Organisation Voices of Children, die ihnen psychologische Unterstützung anbietet. Die Organisation beschäftigt 100 Psychologinnen und Psychologen in der ganzen Ukraine.

Frau Roswadowska, wie wirkt sich der Krieg auf die Kinder in der Ukraine aus?

Kinder müssen sich an ständigen Sirenenalarm gewöhnen, manche verlieren Verwandte oder werden aus ihrem Zuhause vertrieben. Kleine Kinder leiden darunter, nicht mehr in den Kindergarten gehen zu können. Für Teenager ist prägend, dass sie ihre erste Liebe, ihre besten Freunde durch den Krieg verlieren. In einem Alter, wo Beziehungen außerhalb der Familie zu den wichtigsten werden, sind solche Verluste besonders gravierend. Quelle: "NZZ".

Diesen Artikel werde ich mir vorlesen lassen. Der macht Sinn. Aber dass der Massenmörder Putin am Fronbalkon sitzt, und sich mit Gewalt einen runterholen möchte mit hochroter Birne, dabei aber scheitert, weshalb er diesen Krieg niemals verlieren wird, das ist eine Binsenweisheit. Die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen. Tatsächlich? Das ist mir ganz neu. Darüber sollten wir jetzt sprechen. Unbedingt.

Hier also 10 Millionen Fischer weniger in einem Aufwasch und dort in der Nähe der Küstenstadt Latakia über 1000 tote Alawiten, die bei Zusammenstößen zwischen Asad-Loyalisten und Sicherheitskräften des neuen syrischen Regimes getötet wurden. Unter den Toten sollen sich 745 Zivilisten befinden – mehrheitlich Mitglieder der religiösen Minderheit der Alawiten, aus der auch der gestürzte syrische Präsident Bashar al-Asad stammt. Sie wurden laut der Beobachtungsstelle in rund dreißig verschiedenen Massakern am Freitag und am Samstag (07.08.03/2025) getötet. Zudem sollen 148 Mitglieder von Asad-treuen Milizen sowie 125 Sicherheitsbeamte der neuen Regierung getötet worden sein. Laut offiziellen syrischen Quellen sollen die Truppen der Übergangsregierung sogar mindestens 200 Opfer zu beklagen haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Quelle: "NZZ".

Heute ist einfach alles weg. Was haben die Weltmeere und der Cyberspace gemeinsam? Beides sind Todeszonen. Jene Meereszonen, in denen kaum noch Leben möglich ist, weil der Sauerstoffgehalt so niedrig ist breiten sich immer weiter aus. Selbiges geschieht auch im Netz. Wird ein Server abgeschaltet oder zerstört, sind die darauf gespeicherten Daten nicht mehr zugänglich, es sei denn, sie wurden zuvor gesichert. Ohne Backup verschwinden die Informationen gewissermaßen in ein "digitales Nirwana". Technische Defekte, Stromausfälle oder die Löschung durch den Betreiber führen dazu, dass die Daten auf den Speichermedien unwiederbringlich verloren gehen können. Daher ist es entscheidend, regelmäßige Sicherungskopien zu erstellen, um wichtige digitale Inhalte langfristig zu bewahren.

Ich weiß mit Sicherheit nur eines. Ich mache keine Sicherheitskopien. Ich bin ein Original. Der war gut. So wie ich meine Situation einschätze, wird sich alles was ich zu Papier bringe im digitalen Nichts auflösen, wie dicke dunkle Wolken nach einen reinigenden Gewitter. Versuch mal in digitalen Clouds deine Spuren zu hinterlassen, wenn du einer bist, bei dem alles umsonst ist. Selbst die schlechte Nachrede ist gratis.

Die großen Fische unter den Tech-Konzernen, wie Microsoft, Amazon oder Google, bieten Cloud-Speicher gegen eine Gebühr an, die sich nach Speicherplatz und genutzten Diensten richtet. Wenn die Zahlung eingestellt wird, verlieren Nutzer häufig den Zugriff auf ihre Daten. Diese können eingefroren oder gelöscht werden, meist nach einer kurzen Kulanzzeit. Um dauerhafte Verluste zu vermeiden, sind regelmäßige Sicherungen außerhalb der Cloud empfehlenswert. Also scheib einfach auf Papier. Das kann auch anderwärtig verwendet werden. Damit kann man ein großes Feuer entfachen oder sich den Hintern abwischen. Ein Jausenbrot kannst du auch in Papier packen, oder gleich die ganze Welt, falls dir die Watte ausgeht.

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Und was ist mit dem Recht auf Vergessenwerden im Netz? Das gilt ja als eines der wichtigsten Werkzeuge, um Verbraucherinnen und Verbraucher dabei zu unterstützen, ihre personenbezogenen Daten und ihre Privatsphäre zu schützen. Dieses Recht gewährleistet, dass digitale Informationen mit Personenbezug nicht dauerhaft verfügbar sind und auf Antrag gelöscht werden können, wenn sie veraltet, irrelevant oder unangemessen erscheinen. Dies ist essenziell, um in der digitalen Welt Kontrolle über die eigene Identität zu behalten.

Das ist nur was für Herrschaftliche. Ich bin einer, der sich längst aufgebraucht hat. Vor mir werden auch keine Rachepornos ins Netz gestellt. Von mir gibt es auch keine Nacktfotos im Netz. Ich mache auch kein Sexting mit meiner abgegriffenen Altherrenudel. Ich mache nur was mit Ending. Wogegen ich dann wieder anschreibe. Gegen die Endlichkeit. Gegen die Tatsache eine Bagatellexistenz zu sein die nicht der Rede wert ist. Eine grauenhafte Kränkung.

Daten speichern - aber sicher: Ihr System stürzt ab, Sie haben versehentlich größere Datenmengen gelöscht oder - noch schlimmer - Sie werden Opfer eines Malware-Angriffs. Wenn Sie Ihre Geschäftsdaten mit einem Cloud Backup gesichert haben verlieren diesen Szenarien ihren Schrecken.

Datenzugriff - überall und jederzeit: Von überall und von jedem Gerät aus auf Ihre Geschäftsdaten zugreifen – klingt praktisch, oder? Kein Problem, wenn Sie Ihre Daten in der Cloud speichern. Datenschutz und -sicherheit sind trotzdem gewährleistet.

Effizient zusammenarbeiten - egal wo: Arbeiten in der Cloud ermöglicht eine reibungslose Teamarbeit. Gemeinsames Arbeiten an Dokumenten sowie standort-unabhängiger Zugriff auf Dateien und Applikationen sorgt für effizientere Abläufe.

Auf den Geschmack gekommen? Lassen Sie sich unverbindlich beraten. Quelle: a1.net/business/digitale-loesungen/cloud. Die Telekom Austria ist noch immer in Weißrussland tätig.

Diese digitalen Clouds lösen sich dich einfach im Nichts auf wie Brausetabletten in einen Glas Wasser. Die aber nur Placebo sind. Irgendwo auf der Welt steht ein bekloppter Server und dann stand dort halt kein Server mehr. Oder auf dem Server steht nix mehr. Co-Pilot schreib du weiter. Ich habe dafür keine passenden Worte. Das ist auch ohne die richtigen Worte ziemlich deprimierend.

Irgendwo steht ein Server. Auf ihm ruhen die Daten, sorgsam gespeichert auf Festplatten in Rechenzentren, die Tag und Nacht summen wie ein Schwarm asiatischer Hornissen. Aber ruhen klingt eh schon sehr nach Friedhof. Doch dann fällt ein Kabel aus, ein Stromausfall legt die Systeme lahm, die Nordkoreaner im Dient der Russen, oder ein technischer Defekt zerstört die Speicherstruktur. Vielleicht wird der Speicherplatz irgendwann freigeräumt, weil er anderen Dateien Platz machen soll. Eine gute Idee, der den Kampf der Generationen entschärft. Daten, die niemand mehr abruft, verblassen im digitalen Nirwana. Und so verschwindet nach und nach alles – nicht in einem großen Knall, sondern leise, unbemerkt, mit jedem weiteren Klick ins Unbekannte. Und dann ist es so als als ob man(N) nie gelebt hätte. Aber nie gelebt hätte ich nicht schreiben sollen. Schon bricht der Wortmacher in schallendes Gelächter aus.

Ältestes Gesicht eines Menschen in Europa entdeckt
Eine wichtige Entdeckung: Der mittlere Teil eines Gesichts von einer spanischen Fundstätte gehörte wahrscheinlich zu einem Homo erectus, ist 1,1 bis 1,4 Millionen Jahre alt – und damit das älteste bekannte Antlitz eines Menschen in Europa. Quelle: Die "Presse".

Ältester Überreste eines Server entdeckt. Er war keine fünf Jahre alt. Der Datenträger. Der Träger meiner Taten. Wirklich lang erträgt der dich nicht.©️Der Wortmacher. Ich besitze ja nicht mal eine Sicherheitskopie für meine eigene Schreibe. Warum auch. Das ist ja auch kein Code für deine Bitcoin in der Wallet. Stimmt auch wieder. Heute hat man eine Wallet. Das sind die wallender Gewänder der hypermodernen Vermögensbildung. Entweder man eine Wallet oder Aktien von Rüstungskonzernen.

Tontafeln zeigen: Der älteste Staat hatte eine verrückte Bürokratie.

Es begann mit Holzgriffeln, in die Schreiber Zeichen in weichen Ton kratzten: Seit die Sumerer in Mesopotamien vor rund 4700 Jahren die Keilschrift erfanden, kann sich die Menschheit an sich selbst erinnern. Aber was haben sie damals festgehalten? Wir denken an Gründungsmythen, das Gilgamesch-Epos, an Gedichte und Hymnen. Das gab es auch, zumindest später. Aber das meiste, was wir heute aus den Tafeln entziffern, sind Listen und Tabellen. Das klingt dann etwa so: „250 Gramm Gold, 500 Gramm Silber, gemästete Kühe, 30 Liter Bier“. Ausgaben für Fische und Vögel. Lieferungen von Gerste und Mehl, Wolle und Butterschmalz. Katasterpläne für die Felder. Namen und Berufe, wer die Steine schneidet und wer im Tempel gestorben ist. „Sie haben einfach alles aufgeschrieben. Sie waren besessen von Bürokratie.“ So zitiert der „Guardian“ Sébastien Rey, Leiter eines Ausgrabungsprojekts in Girsu, der vielleicht ältesten Stadt der Welt. Quelle: Die "Presse".

Hätte ich in dieser Zeit gelebt wüsste man selbst heute, dass der Schizophrenist einer war, der den Boden im Tempel fegen musste. Zu höher qualifizierten Aufgaben war leider nicht imstande. Aber auf dem Server davon wird nichts zu sehen sein. Die Server-Nachwelt wird keine Ahnung davon haben, dass ich einer war, einer von den ganz Speziellen, denen in diesem Format, der Ruf gewissermaßen schon vorauseilte. In deinem Fall aufs 🚹 spottet der Wortmacher. Der war gut. Da muss sogar ich lachen. Niemand wird wissen dass ich im Leben mehr der 🚹 Typ war und weniger der 🚻 Typus.

Ein weiteres Mikrodrama dessen Tragweite nur erahnt werden kann.

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Die Kurversion:
Wie sich das Grauen durch die Worte hindurch in dein Bewusstsein drängt.

Zudem stellt die Hamas die Rückgabe von vier toten israelischen Geiseln in Aussicht. Und diesen Satz hörte ich, als ich gerade dabei war eine Pfandflasche in den Rückgabeautomaten zu stecken. Hättest sie sehen sollen wie ich guckte.

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Aber das Leben kann aber auch recht unterhaltsam sein. Was redest du das schon wieder vom Leben. Du lebst doch nicht mehr. Du wickelst doch nur noch deine Lebenszeit ab, wie einen Konkurs ohne Masse, ohne Klasse. Wie ich das Alles hasse. Dieses Inwendig-Auswendige-Sprachding, das sich übereinander schiebt wie die tektonische Platten. Aber Hass ist wiederum nicht das richtige Wort dafür. Wie ich dem inzwischen überdrüssig bin. Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Hört, hört.

Ich hatte da noch den Titel eines Artikels im Rechtspanorama Der "Presse". Den kann man auch unter humoristischen Gesichtspunkten betrachten kann.

"Leichenwagen dürfen nicht mit Blaulicht fahren."
Ziemlich lustig.

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Nahostkrieg: Der Kreislauf der Gewalt:

Aber dann las ich, das die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas in der Nacht auf Dienstag kollabiert ist. Und schon wurde die kollabierte Feuerpause in einen Krankenwagen geschoben, der mit Blaulicht durch die Nacht in Gaza raste. Der aber ebenfalls von den IFD beschossen wurde. Und schon fahren wieder die Leichenwagen. Aber in Gaza werden die Leichen auch auf Schubkarren gelegt oder mittels Eselkarren transportiert.

Eben weil die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) Dutzende Luftangriffe in der gesamten Küstenenklave geflogen haben, nachdem die Regierung den Befehl ausgegeben hatte, «starke Maßnahmen» gegen die Terrororganisation zu ergreifen.

Mindestens 404 Personen sind laut den Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in der Nacht getötet worden. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen getöteten Zivilisten und Terroristen, ihre Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Fotos aus den sozialen Netzwerken zeigen auch verletzte und getötete Frauen und Kinder. Quelle: "NZZ".

Israels verlorene Söhne und Töchter.

Tamar Goldenberg, Omri Ram, Tamar Gutman: Drei Namen, die für zerstörte Hoffnungen stehen, mit Mitte zwanzig in den Morgen- und Vormittagsstunden des 7. Oktober 2023 aus dem Leben gerissen, als Hamas-Terroristen im Areal des Supernova-Festivals einfielen. In Motorseglern und in Pick-up-Trucks machten sie Jagd auf die Festivalbesucher, die um ihr Leben rannten, sich im Gebüsch versteckten und unter Leibern von Toten Schutz suchten.

364 vorwiegend junge Menschen fielen in jenen dunklen Stunden nach der Morgendämmerung in der Negev-Wüste, rund fünf Kilometer vom Grenzwall zum Gazastreifen, dem Terror zum Opfer. Ihre Namen und Fotos prangen auf der Anhöhe des Festivalgeländes auf den Mahnmalen, drapiert mit Blumen, Kerzen, Schal und in jüdischer Tradition mit Steinen. Eine Großfamilie hält minutenlang inne, andere haben im Andenken Bäume gesetzt. Über dem Bild Tamar Gutmans prangt der Spruch: „Wir werden wieder tanzen.“ Ein Feld von roten Anemonen aus Stein und zahllose Tafeln erinnern an ihr Schicksal – ein Totenhain als Gedenkstätte für die Angehörigen, die ihre Söhne und Töchter, Brüder und Schwestern und Enkelkinder verloren haben.

Elan Gilboa-David kommt jeden Freitag mit seiner Frau hierher, um die wachhabenden Soldaten mit Kuchen und Getränken zu versorgen und um die Erinnerung an seinen Sohn Guy und an Evitar David, dessen Freund seit Kindheitstagen, wachzuhalten. Dass die beiden 23-Jährigen, die von den Terroristen verschleppt worden sind, noch leben, weiß Elan von einem Video, das die Hamas vor drei Wochen ins Netz gestellt hat – und von Tal Shoham, der zusammen mit den beiden 15 Monate in Geiselhaft ertragen hat, mehr als die Hälfte davon in einem engen, schlauchartigen Tunnel.

Das Ehepaar, das gerade aus Washington zurückgekommen ist, setzt seine Hoffnung auf die Freilassung der Geiseln in die Trump-Regierung. „Mit dem US-Präsidenten ist Bewegung in die Sache gekommen“, sagt Elan vor der Tafel seines Sohns. Gal, sein älterer Sohn, ist an jenem „schwarzen Sabbat“ den Häschern entkommen.

Benjamin Netanjahu und seine Regierung haben die Angehörigen indessen zu lang hingehalten, viele unterstellen dem israelischen Premier politische Spielchen. Seine Priorität, so der Vorwurf, sei sein eigenes politisches Überleben. Die Extremisten im Gazastreifen halten noch 59 Geiseln fest. Nach israelischen Angaben sind allerdings mindestens 35, womöglich sogar 38, tot.

Überall in Israel erinnern gelbe Fahnen und Schleifen, Konterfeis und die Parole „Bring them home now“ an die Geiseln: am Ben-Gurion-Flughafen, an der Strandpromenade in Tel Aviv, auf dem zentralen Dizengoff-Platz der Metropole, im Kibbuz Beeri, wo 102 Menschen umgekommen sind – wo aber auch bereits neues Leben blüht. Seit 2024 sind hier 19 Kinder auf die Welt gekommen.

In Gaza aber auch:

Alle zehn Minuten wird im Gazastreifen ein Baby geboren. UNICEF arbeitet mit Partnern zusammen, um Mütter und Kinder in einem Kriegsgebiet trotz überwältigender Herausforderungen am Leben zu erhalten. „Wir können nicht länger auf einen humanitären Waffenstillstand warten, der das tägliche Töten und Verletzen von Kindern und ihren Familien beendet, die dringend benötigte Hilfe ermöglicht und die sichere und bedingungslose Freilassung der beiden verbleibenden israelischen Kinder ermöglicht, die noch immer in Gaza als Geiseln festgehalten werden“, sagte der stellvertretende UNICEF-Direktor Ted Chaiban. Quelle: https://www.unicefusa.org/stories/babies-born-chaos-war-gaza-need-help-now
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Weniger unterhaltsam ist der Versuch der neuen österreichischen Bundesregierung den Familiennachzug zu stoppen. Dieser Familiennachtzug hat inzwischen einen Ruf wie ich in diesem Format, der mir sogar vorauseilt. Ja, aufs Häusl, spottet der Wortmacher. Der war gut.

Die Bundesregierung beschloss am 12. März, „alle notwendigen Schritte … zu setzen, um den Familiennachzug mit sofortiger Wirkung vorübergehend zu stoppen und so die öffentliche Ordnung sicherzustellen“. Freilich: im Einklang mit Art 8 EMRK. Die Aufnahmekapazitäten seien vor allem im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich ausgelastet oder überschritten. Ohne weitergehende Maßnahmen würde das „den sozialen Frieden in Österreich gefährden“. Details fehlen.

Ähnlich ist es hier, akzentuiert durch Art 8 EMRK. Nach der Familienzusammenführungsrichtlinie können Anträge insbesondere aus zweierlei Gründen abgelehnt werden: Gründe der öffentlichen Ordnung, bei tatsächlicher, gegenwärtiger und erheblicher Gefahr für ein Grundinteresse der Gesellschaft, und Gründe der öffentlichen Sicherheit, bei Gefahr für das Funktionieren der Einrichtungen des Staates sowie das Überleben der Bevölkerung. Immer geht es um individuelles Verhalten, das eine tatsächliche, gegenwärtige und hinreichend erhebliche Gefahr darstellt.

Jede staatliche Einschränkung wird daher doppelt geprüft: als Beschränkung der EU-rechtlichen Verpflichtungen und als Grundrechtseinschränkung der Bürger. Art 72 AEUV entbindet nicht von der Einhaltung der Grundrechte! Weder Art 72 AEUV noch die Beschränkbarkeit von Grundrechten erlauben einen Stopp des Familiennachzugs, hier verstanden als Nichtbehandlung oder Ablehnung aller Anträge. Zwar haben wir nicht erst in Covid-19-Zeiten gelernt, dass Beschränkungen weitreichend sein können. Aber sie müssen einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten. Der pauschale Hinweis auf beschränkte Aufnahmekapazitäten reicht nicht aus. Die Kapazitäten müssen vorausschauend auf die bestehenden Pflichten ausgelegt sein. Pflichtwidrige Nachlässigkeit kann einen Mangel bewirken, aber keinen Notfall rechtfertigen.

Vor allem aber: Ein pauschaler Stopp unterliegt anderen Bedingungen als Grundrechtsbeschränkungen. Die Suspendierung von Grundrechten ist erlaubt, wenn „das Leben der Nation durch Krieg oder einen anderen öffentlichen Notstand bedroht“ wird (Art 15 EMRK). Der Notstand muss einem Kriegszustand mindestens vergleichbar und so gravierend sein, dass „normale“ Grundrechtsbeschränkungen eindeutig unzureichend wären. Will die Bundesregierung sagen, Österreich sei an diesem Punkt angekommen? Quelle: Die "Presse"/Stefan Griller ist Univ.-Prof. i. R. und Research Fellow am Institut für Europarecht und Internationales Recht der WU.

Ja, weil Russland Europa mit einem atomaren Erstschlag bedroht. Und weil ein bekloppter Afghane dafür gesorgt hat, dass aus dem Studio 126a in der Engerthstraße, das schräg gegenüber vom Hofer im Blut der drei toten Frauen lag, das Studio Astrid wurde.

Weil irgendwer wird immer .

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Des Weiteren ist in Österreich inzwischen auch der Fels ein hochpolitische Angelegenheit. Der nackte Fels ist in Österreich inzwischen eine erweiterte Kampfzone des Politischen. Diese Kampfzone will hoch hinaus. Natürlich habe ich dafür einen Beweis: Warum Österreich immer nur die Probebühne für den Weltuntergang sein kann. Also immer viel mehr Komödie als Tragödie. Österreich ist ein einziges großes Theaterstück, das man ohne weiteres komplett auf die Bühne stellen könnte. Es bedarf keiner künstlichen Zuspitzung oder dramaturgischen Überhöhung mehr. Die Realität hält was ansonsten nur die Dramaturgie verspricht.

Vandalismus. Eine von FPÖ-Chef Kickl bestiegene Kletterroute wurde von Aktivisten zerstört.

Jener Klettersteig im steirischen Hochschwab-Gebirge, zu dessen Erstbegehern FPÖ-Chef Herbert Kickl gehörte, wurde zerstört. Das berichteten am Sonntag mehrere Medien, auch die FPÖ hat sich in einer Aussendung dazu geäußert.

Betroffen ist die Kletterroute „Gehei­mer Schwob“ auf den 1450 Meter hohen Ausweichkogel im Hochschwab-Gebiet, wie die „Kleine Zeitung“ berichtete. Sie wurde im Oktober 2020 erstmals begangen, unter anderem von FPÖ-Chef Kickl. Diese Route wurde nun zerstört, die angebrachten Sicherheitshaken entfernt.

Zu dem Vandalismus-Akt bekannten sich in den sozialen Medien linke Aktivisten, die auch ein Foto von der Entfernung der Sicherheitshaken veröffentlichten. In einem Beitrag heißt es, man stelle sich entschlossen gegen Kickls „rechte Ideologie“. Der FPÖ-Chef habe „diesen Ort mit einer Erstbegehung für seine Selbstinszenierung missbraucht“.

Die Plattform bergsteigen.com warnte am Sonntag in einem Beitrag vor der Besteigung der Route. Sie bedauert, dass ideologische Gruppen die Berge für ihre Botschaften missbrauchen würden. Die Freiheitlichen reagierten in einer Stellungnahme empört: „Wer in gutem Glauben in eine Route einsteigt und dann plötzlich feststellt, dass entscheidende Sicherungspunkte fehlen, gerät in akute Lebensgefahr“, so der FPÖ-Nationalratsabgeordnete und Sprecher für Linksextremismus, Sebastian Schwaighofer. „Hier wird nicht nur Vandalismus betrieben, sondern bewusst das Risiko schwerer Unfälle oder gar Todesfälle in Kauf genommen.“ (red.) Die "Presse".

Auf der linken Online-Plattform Indymedia wurden am 13.03.2025 Bilder der Flex-Aktion vermummter Personen sowie eine Art Bekennerschreiben gepostet. Darin heißt es unter der Überschrift "Faschisten aus dem Gebirge jagen":

"Schon immer waren Berge ein politischer Raum. Ob als Rennen, welche Nation zuerst die Eiger-Nordwand besteigt, die nationalistische Ausschlachtung der 8000er-Besteigungen mit dem Nanga Parbat als Schicksalsberg der Deutschen oder der Umbenennung von Bergen wie dem Pik Stalin/Kommunismus/Ismail Samani. So wird auch heute noch von rechter Seite aus versucht, die Berge zu vereinnahmen, um den Nationalstaat Österreich zu romantisieren und eine vermeintliche Volksidentität zu schaffen. Dies geschieht auf großer Bühne, wenn sich Kickl als Extremsportler und Kletterer darstellt oder Thomas Behm seine Kletterrouten rassistisch benennt.

Auch der Hochschwab ist reich an Geschichte, so war er schon zu NS-Zeiten ein Ort des Widerstandes und Rückzugsort für Partisan*innen. Umso mehr schockiert es, dass Kickl diesen Ort mit einer Erstbegehung für seine Selbstinszenierung missbraucht. Und weil wir uns entschlossen gegen seine rechte Ideologie stellen, haben wir uns dafür entschieden, seine Route "Geheimer Schwob" an den Rauchtalplatten im Hochschwab zu entfernen.“

Umstrittene Routennamen von Thomas Behm
Der an Kickls Kletterpartner Thomas Behm gerichtete Vorwurf wird nicht zum ersten Mal geäußert: Einem Bericht des Standard von 2021 zufolge, hat der Autor von Kletterführern in der Vergangenheit mehrere Routen in zweifelhafter Art benannt. "Negerkuss", "Greta Dummberg", oder "Zigeunerschnitzel" lassen wenig Zweifel daran, aus welcher Richtung hier der Wind weht.

Weitere Routennamen wie "Besatzerfraß", "Wirtschaftsflüchtling", "Swastikaar", "Heil der Eiche" oder "Ewiges Reich", die laut Standard und anderen Berichten ebenfalls Behm zugeordnet werden können, zeichnen ein noch deutlicheres Bild der Gedankenwelt, in der sich der Kletterer offenbar beheimatet sieht. Behm selbst bezeichnete sich im Zusammenhang mit der Berichterstattung als "Opfer einer "Hetzkampagne". Quelle: https://www.alpin.de/home/news/62237/artikel_linksextremisten_flexen_bohrhaken_in_kletterroute_von_herbert_kickl_ab.html

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Dan hätte ich noch was zum Thema:
Der Balkan brennt. Bausünden und schwere Unglücke auf dem Balkan, wie zuletzt das Nachtclubfeuer in Nordmazedonien, setzen die verantwortlichen Politiker immer mehr unter Druck.

Tiefe Trauer in Nordmazedonien: Mindestens 59 Menschenleben und 155 Verletzte hat ein Brand in einem völlig überfüllten Nachtclub in der Kleinstadt Kočani gefordert. 18 Schwerverletzte schwe­ben mit starken Verbrennungen noch in Lebensgefahr: Die Opfer sind laut Angaben von Behörden 14 bis 25 Jahre alt.

Erwartungsfroh hatten die jugendlichen Fans dem Auftritt der heimischen und in dem Balkanstaat sehr populären Hip-Hop-Band DNK in der 25.000 Einwohner zählenden Provinzstadt entgegengefiebert: Rund 1500 Besucher drängelten sich laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag in der populären Großdiskothek Pulse.

Ein in das offenbar mit leicht brennbarem Material isolierte Dachgestühl geflogener Funken des Bühnenfeuerwerks könnte nach Angaben von Innenminister Pance Toskovski die Ursache für die Brandkatastrophe gewesen sein. Erste am Sonntag im Web kursierende Konzertaufnahmen zeigen ein sich plötzlich in der Decke des völlig überfüllten Clubs rasch ausbreitendes Feuer. „Alle raus hier“, ist die aufgeregte Stimme eines DNK-Sängers zu hören, während ein Mann mit einem Handfeuerlöscher das Feuer über seinem Kopf zu löschen versucht.

„Plötzlich begannen alle nach draußen zu rennen. Jeder versuchte sich zu retten“, berichtete die 20-jährige Marija Taseva dem heimischen Webportal republika.mk. Nachdem sie gestürzt sei, habe sie ihre 25-jährige Schwester aus den Augen verloren: „Wir wissen nicht, was mit ihr passiert ist.“ Quelle: Die "Presse".

Der nordmazedonische Ministerpräsident Hristjian Mickoski erklärte: Das war würde ich sagen einen Massenmord, der von jemanden für Geld, Bestechung und Korruption zugelassen wurde. Erklärt der Premierminister und verspricht die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. 15 Personen wurden inzwischen festgenommen. Darunter auch Mitarbeiter des Wirtschaftsministerium. Und schon bekommen die Worte der Premierminister einen politischen Drall.

Im Original hatte ich dann noch die Worte, "brannte lichterlos", und "ans Licht" gebracht.

In der grauen Zone
Während sich Donald Trump an Wladimir Putin annähert und den ukrainischen Präsidenten demütigt, sind die Menschen im Osten der Ukraine frustriert. Ein Besuch im Donbass.

Wenn man Maksym fragt, was er vor dem Krieg gemacht hat, muss er lange nachdenken, als würde sein früheres Leben unter einem Berg Asche liegen.

Unter einem Berg von Asche. Die Unbeschwertheit. Fürwahr.

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Wie in Serbien. Massenproteste. Hunderttausende gingen am Wochenende in Belgrad auf die Straße. Präsident Vučić wird nervös.

"Wir wollen einen Staat mit funktionierenden Institutionen, freien Medien und einer unabhängigen Justiz." Eine Demonstrantin.

Nur im Schritttempo geht es auf der brechend vollen Beogradska Ulica im Herzen der serbischen Hauptstadt voran. Doch weder die Enge noch der Nieselregen können die Stimmung der Massen trüben. „Pumpaj, pumpaj – mach weiter, mach weiter!“, skandieren sie ausgelassen den Schlachtruf der gegen die Vetternwirtschaft streitenden Studenten.

„Korruption tötet“, erinnert an einer Bushaltestelle ein Plakat an die Katastrophe, die Serbien in seinen Grundfesten erschüttert hat. Seit am 1. November 15 Menschen unter den tonnenschweren Trümmern des eingestürzten Vordaches des neu renovierten Bahnhofs von Novi Sad ihr Leben verloren haben, scheint nichts mehr, wie es war: Die Protestwelle gegen die Korruption setzt den mächtigen Staatschef Aleksandar Vučić zunehmend unter Druck.

„Wir wollen einen Staat mit funktionierenden Institutionen, freien Medien und einer unabhängigen Justiz“, erläutert eine junge Frau in neongelber Ordnerjacke am Studentski Trg die Anliegen der Studenten: „Alle Verantwortlichen für die Katastrophe von Novi Sad müssen zur Verantwortung gezogen werden.“

Grilleinsatz für Demonstranten

Goldbraun brutzeln vor der Naturwissenschaftlichen Fakultät die Gratiswürste im Bratenfett. Er wolle einfach nur den Studenten helfen, erklärt ein Familienvater aus Novi Sad seinen freiwilligen Grilleinsatz: „Unsere erste Revolution nach dem Sturz von Slobodan Milošević war leider nicht so recht geglückt. Hoffentlich klappt es dieses Mal besser.“

Unablässig dröhnen Vuvuzelas und Trillerpfeifen, während die Demonstranten in langen Kolonnen in die Innenstadt ziehen: Von mehr als 100.000 Demonstranten sollen später die Polizei, von mindestens einer halben Million Menschen unabhängige Analysten sprechen. Gemeinsam mit Arbeitskollegen ist die Anthropologin Miroslava Lukić-Krstanović unterwegs. Nein, einen „D-Day“ oder den von vielen ersehnten Sturz der serbischen Führung erwarte sie nicht, sagt sie lächelnd. Doch den Studenten sei es mit den Sternmärschen quer durch das ganze Land geglückt, selbst die Bevölkerung in der Provinz wachzurütteln: „Den Studenten ist es gelungen, das Wertesystem und die Gesellschaft zu ändern.“

Jubel brandet vor dem Hotel Moskau den Bauern aus dem Banat entgegen, die mit ihren Traktoren in Richtung Parlament tuckern. „Am dunkelsten ist es vor der Erleuchtung“, verkündet das Plakat eines Demonstranten. „Wir wissen, dass er weiß, dass wir wissen, dass er erledigt ist“, so die auf Serbiens Präsidenten gemünzte Botschaft auf dem T-Shirt eines Studenten: Tatsächlich tun sich im Machtbeton des lang ­unangefochtenen Staatschefs Vučić unter dem Druck der monatelangen Dauerproteste und Streiks immer mehr Risse auf.

Mit ungewohnten Pfeifkonzerten und Eierwürfen unzufriedener Landsleute sehen sich Würdenträger der regierenden SNS mittlerweile selbst in kleineren Landgemeinden konfrontiert. Auch in den Provinzhochburgen der SNS, in denen die Partei bei Wahlen auf über 70 Prozent zu kommen pflegt, wurden die in Sternmärschen in die Hauptstadt ziehenden Studenten in der vergangenen Woche von Anwohnern wie Befreier empfangen – und gefeiert. „Die Hochburgen der SNS fallen, die Macht Vučićs wird in den Grundfesten erschüttert“, titelt das regierungskritische Webportal Nova.rs.

Doch auch stark frequentierte Großdemonstrationen sind keine Wahlen. Und der zunehmend nervös wirkende Vučić hält die Zügel in seiner Partei noch immer fest in der Hand. Aber selbst in seiner Regierungskoalition beginnt es zu rumoren. Das von Vučić initiierte „Protestcamp“ von angeblich lernwilligen Studenten vor den Toren des Präsidentenpalasts wirke wie eine „Kulisse aus einer Realityshow“, ätzt der frühere Europa- und Wissenschaftsminister Branko Ružić, einflussreiches Vorstandsmitglied der mitregierenden Sozialisten (SPS). Angesichts der „zivilen Art“, wie die Studenten ihre Proteste organisierten, sehe er keinerlei Anlass, unnötig Spannungen mit dem „Gerede“ über angebliche Gewaltexzesse der Demonstranten zu schüren: „Man kann keinen Brand mit dem Vergießen von Benzin löschen.“

Der Geruch von ausgelaufenem Benzin hängt über den altersschwachen Traktoren: Wie eine merkwürdige Wagenburg umringen die mit Tiefladern in die Stadt geschafften Vehikel das von der Polizei geschützte Zeltlager der zu Studenten deklarierten Regierungsanhänger, Kriegsveteranen, jugendlichen Kapuzenträger und breitschultrigen Auftragsschläger.

"Wir wissen, dass er weiß, dass wir wissen, dass er erledigt ist“. Das ist großartige Zivilcourage in Worte gepackt.

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Eskalation in Bosnien-Herzegowina: Die Staatsanwaltschaft ordnet die Festnahme des Serbenführers Milorad Dodik an
Mit neuen Gesetzen will der Präsident der Republika Srpska den bosnischen Gesamtstaat sprengen. Die europäische Schutztruppe vor Ort wird verstärkt.

Der Konflikt um die separatistischen Bestrebungen der bosnischen Serben hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die nationale Staatsanwaltschaft in Bosnien-Herzegowina hat am Mittwoch die Festnahme des Serbenführers Milorad Dodik angeordnet. Dieser spricht von einer politisch motivierten Entscheidung.

Nicht zu Vorladung erschienen
Dodik ist der mächtigste serbische Politiker in Bosnien. Zurzeit bekleidet er das Amt des Präsidenten der Republika Srpska. So heißt der vornehmlich serbisch besiedelte Gliedstaat im föderal gegliederten Vielvölkerstaat.

Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass sie seit Ende letzten Jahres Ermittlungen wegen Verstößen gegen die verfassungsmäßige Ordnung führe. In diesem Rahmen wurde Dodik zu einer Befragung vorgeladen, kam dieser Aufforderung aber nicht nach. Deshalb soll er nun mit Polizeigewalt den Ermittlern vorgeführt werden.

Auch gegen den Regierungschef der Republika Srpska, Radovan Viskovic, und den Vorsitzenden des lokalen Parlaments, Nenad Stevandic, erging ein sogenannter Vorführbefehl. Beide sind Vertraute Dodiks. Dessen Allianz Unabhängiger Sozialdemokraten ist seit Jahren die dominierende politische Partei der bosnischen Serben.

Dodik lehnt gesamtstaatliche Institutionen ab
Dodik untergräbt seit Jahren die Autorität des bosnischen Gesamtstaates, nicht zuletzt durch unverhohlene Sezessionsdrohungen. Seit einigen Wochen überschlagen sich jedoch die Ereignisse. Ende Februar verurteilte ein Gericht Dodik erstinstanzlich zu einer Gefängnisstrafe und einem Politikverbot. Grund war Dodiks Weigerung, die Beschlüsse des Hohen Repräsentanten anzuerkennen. Quelle: "NZZ".

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Und in Griechenland ist die Wut zurück:

Hunderttausende versammeln sich in ganz Griechenland, um der Opfer des Zugunglücks von Tempi vor zwei Jahren zu gedenken. Und ihrem Zorn auf die Regierung Luft zu machen, der sie Schlamperei und Vertuschung vorwerfen.

Sie sind zurückgekehrt an den Ort, den sie auch „Ground Zero“ nennen, sie legen Blumen nieder, zünden Kerzen an. Genau zwei Jahre ist es an diesem Freitag her, dass an dieser Stelle nahe der Ortschaft Tempi in der griechischen Region Thessalien zwei Züge in voller Fahrt zusammenstießen und 57 Menschen starben, darunter viele Studentinnen und Studenten. Und in die Trauer der Hinterbliebenen mischt sich Wut, frisch angefacht durch neue Erkenntnisse dazu, wie Schlampereien und Fehler in den zuständigen Behörden zu der Katastrophe geführt haben. „Wir fordern Gerechtigkeit“, sagt Konstantinos Tasoulas, Großvater eines bei der Zugkollision gestorbenen jungen Mannes, am Freitagmorgen am Gedenkort der grundsätzlich eher regierungsnahen Zeitung Proto Thema. „Und wir sind all den Menschen sehr dankbar, die jetzt auf die Straße gehen.“

In der Tat, dieser zweite Jahrestag der Katastrophe von Tempi wächst sich zu einem nationalen Trauer- und Protesttag aus. Nicht nur am Unglücksort selbst, auch in der nahen Regionalhauptstadt Larissa, in der Hochschulmetropole Thessaloniki, in der Hauptstadt Athen: Zehntausende versammeln sich an diesem Freitag im ganzen Land, um gemeinsam zu trauern, zu protestieren, zu streiken. Allein in Athen zählt die Polizei bis zum frühen Nachmittag 170 000 Protestierende. Und ihr Slogan ist ein bitteres Echo dessen, was einige der Opfer in ihren letzten Lebensminuten erleiden mussten: „Ich bekomme keinen Sauerstoff!“

Die Ermittlungen schleppen sich immer noch dahin
Es waren die Worte, die eine Frau offenkundig aus brennenden Trümmern heraus übers Telefon der Notrufzentrale zurief, kurz bevor sie starb. Die Aufzeichnung war kürzlich an die Öffentlichkeit gelangt und hatte neue Fragen aufgeworfen: Wodurch wurde der Brand nach dem Zusammenstoß der beiden Züge verursacht? Ein 178-seitiger Untersuchungsbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, kommt zu dem Fazit, dass die meisten Opfer direkt durch den Zusammenstoß der beiden Züge getötet worden seien – fünf bis sieben von ihnen dagegen durch eine unmittelbar darauf folgende Explosion. Quelle: sueddeutsche.de

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Das wird von dieser Debatte in Erinnerung bleiben
Die Wunschkoalitionäre von Union und SPD zeigen Einheit, die Grünen eine auffällige Ambivalenz – und die FDP sagt im Bundestag leise Servus: die Zwischenbilanz zur Schuldendebatte im Liveblog. Quelle: spiegel.de

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„Ich bekomme keinen Sauerstoff!“
Bergamo fünf Jahre nach Corona.
»Niemand sollte mitbekommen, wie groß die Pandemie wirklich war«

Soldaten fuhren nachts die Leichen ins Krematorium: In der norditalienischen Stadt Bergamo wütete das Coronavirus zu Beginn der Pandemie so schlimm wie sonst nirgendwo in Europa. Die Folgen sind bis heute zu spüren. Quelle: Spiegel Nr. 12/2025

Aber das war jetzt unredlich. Den Artikel habe ich noch nicht gelesen. Noch ein weitere alter weißer Mann der nicht gelesen wird. ©️Der Wortmacher.

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Serverfarm vs. Hühnerfarm:
USA bitten auch Deutschland um Eier
Eier sind in den Vereinigten Staaten nach Ausbrüchen der Vogelgrippe knapp und teuer. Jetzt sollen europäische Länder helfen, darunter Deutschland. Dabei produzieren auch hiesige Betriebe nicht genug.

Die Vereinigten Staaten haben auch in Deutschland um mehr Exporte von Eiern gebeten. »Wir haben in der Tat eine Anfrage aus den USA erhalten«, teilte ein Sprecher des Bundesverbands Ei mit. Weitere Einzelheiten ließ der Branchenverband zunächst offen.

Mit den Importen aus Europa soll die Preiskrise in den USA gelindert werden. Nach Ausbrüchen der Vogelgrippe sind Eier in den Vereinigten Staaten knapp und teuer. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, baten US-Behörden deshalb auch bereits in anderen europäischen Ländern um mehr Exporte von Hühnereiern. Medienberichten zufolge waren entsprechende Anfragen unter anderem bei Branchenverbänden in Dänemark und Schweden eingegangen. Wegen der Ankündigung von Präsident Donald Trump, Grönland annektieren zu wollen, ist das Verhältnis Dänemarks zu den USA derzeit angespannt.

Und schon wieder kippt eine Tragödie und wird zur Komödie. Aber nur beinahe.

Vogelgrippe
»Oh, mein liebes, schönes Tier«
Wilfried Große ist Rassegeflügelzüchter in fünfter Generation. Puten, Enten, Gänse, Pfauen – die Zucht ist sein Lebenswerk. Dann liegt eines Morgens der erste tote Hahn im Stall.

Als eines Morgens Ende Februar der erste tote Hahn im Stall lag, habe ich mir noch nichts gedacht. Aber am Abend haben zwei weitere die Flügel hängen lassen, in der Früh lagen auch sie reglos da. Da habe ich das Veterinäramt angerufen, sie haben die toten Tiere abgeholt und die Lebenden getestet. Am nächsten Mittag dann der Anruf: H5N1, Vogelgrippe. Alles Geflügel auf dem Hof müsse getötet werden, am nächsten Tag schon komme das Kommando.

Dabei war der Großteil der Tiere ja völlig gesund und in getrennten Gehegen untergebracht. Dass die Puten aus dem betroffenen Stall sterben mussten, das verstehe ich. Aber die Pfauen, die Enten – und sogar die Tauben und Papageien, die sich ohnehin nur schwer mit Vogelgrippe anstecken können?

In der Früh sollte es losgehen, aber es kamen viele Nachbarn und Freunde und haben eine kleine Revolte angezettelt. Wenn es gesunden Tieren an den Kragen gehen soll, dann muss man sich doch wehren! Die Polizei und das Veterinäramt haben einen Kilometer weiter Stellung bezogen, der Präsident unseres Verbands hat als Vermittler fungiert, ist hin- und hergefahren und hat Forderungen überbracht. Mein letzter Strohhalm war, zumindest die Tauben und die Papageien zu retten. Wir sind persönlich zum Gericht gefahren und haben einen Eilantrag abgegeben, aber zwei Stunden später kam die Nachricht: abgelehnt. Quelle: Spiegel Nr.12/2025

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Dios mios!

Die einen lassen eine dumme Bemerkung fallen, andere wiederum die Glaskaraffe, ihr Handy so unglücklich, dass das Display zerspringt und die USA die Ukraine.

Ein guter Einstieg für einen neuen Text.

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