Dienstag, 14. Juni 2016
Termin beim Viagra-Jimmy
Nicht das sie meine Auseinandersetzung mit der postheroischen Sexualität des heterosexuellen Mannes, bei nachlassender Leidensschaft als schmuddeligen abtun. Mitnichten. Früher dachte ich immer das Wort Mitnichten bedeutet das da einer was mit seinen Nichten macht. Als Kind dachte ich auch Stuhlgang hat was mit einem Stuhl zu tun und nicht mit . Lag auch am unterkärntem Sprachgebrauch. Da ging jeder scheißen. Bis auf die Um2 eine gestandene Herrenbäuerin. So schnell kann man gar nicht schauen, degradieren postmoderne Weiber, unterprivilegierte heterosexuelle Männer, mit Altherrenhoden-Geläut und einer Prostata wie eine schleifende Kupplung, zum bloßen Erfüllungsgehilfen ihrer sexuellen Maximalvorstellungen. Die Zeiten als es für Frauen beim Liebesakt eine gläserne Decke gab, an der sie sich stießen wie an einem Bettende sind längst Geschichte. Natürlich nicht in Indien. Indien ist zum Teil noch old School. Trotz Mahatma Gandhi. Katar auch. Da geht eine junge Niederländerin wegen einer Vergewaltigung zur Polizei und wird daraufhin wegen Ehebruchs verhaftet. Steht eh alles im Netz. Ich bin ja keine Tageszeitung sondern Kleinstkünstler. Postmoderne Frauen sind da heute sehr taff und selbstbewusst. Die haben ziemlich klare Vorstellung was ein Mann im Bett alles können sollte. Mir wurde zugetragen dass die Mädels heute geheime Ranglisten führen wie beim Backgammon. Auch in Filmen sagen die heute ganz oft, „der Franzi ist zwar ein fester Depp, aber der fickt so gut“. Vor Jahren habe ich ihnen mal gestanden, dass ich ein selten schlechter Liebhaber bin. Genauer gesagt war. Huren sehen das nicht so eng. Da darfste auch old school. Mit dem weiblichen Orgasmus hatte ich nie was am Hut. Mit Vorspiel schaffe ich 3,30 Minuten, maximal 3,40. Die 3,30 bringe ich aber nur wenn ich nach spätestens 2 Minuten an völlig andere Dinge denke, wie eine Packung Margarine oder Tofu vakuumverpackt. Stehende Sessellifte helfen auch. Ideal ist es natürlich wenn ich nix denken muss, sondern mich mit fernsehen ablenken kann. Leise Musik, Kerzenschein, und all das kleinstbürgerliche Verfürhungszeugs ist nicht so mein Fall. Wenn bei mir etwas beim Sex lief dann die . Normal halten sich Männer ja für die geborenen Liebhaber. Ich niemals. Ich habe mich immer nur für einen geborenen Verlierer gehalten. Von der Sexualität/Begehren modernen Frauen habe ich Angst. Respekt natürlich auch. Es erfüllt mich mit Stolz eine so großartige Bloggerin wie die Marla zu kennen. Nicht persönlich natürlich. Nur dieses digitale kennen halt. Die Marla tranchiert ja hin und wieder den Bezug, der über das menschliche Skelett gespannt wird wie eine Zeltplane. Das mit Tranchieren und Filetieren macht die Marla natürlich nicht aus Jux und Tollerei, sondern aus einem tiefen Gefühl existenzieller Geworfenheit. Mit solchen Momenten totaler Verlorenheit versucht ja jeder Mensch anders umzugehen. Ich spiele in solchen Situationen zumeist gegen ein Programm Backgammon oder sitze nur so da und habe die Hosen gestrichen voll. Andere wiederum schauen dann was der Kühlschrank so her gibt oder schreiben Blogs. Letzens wollte ich auch mal so cool sein wie die Marla und auch was mit einem Messer machen. Ging ich in die Küche und hab mir mutig ein Stück Wassermelone herunter geschnitten. Nicht so schlecht für den Anfang oder.

Wenn sie jetzt aber denken so ein zerschnittener Bezug hält die Marla davon ab, die Glocken zum Gebet zu läuten, sind sie völlig falsch gewickelt. Trotz subkutanen Geheuls greift die Marla dem Mann mit ähnlicher Selbstverständlichkeit in die Hose wie eine zahnärztliche Dissidentin zu ihren außerparlamentarischen Reizen. Falls sie nur an reiner Theorie und sprachlich fein austarierter Sprachkodierung interessiert sind lesen`s bitte nicht weiter. Sie sind im . Die Sache ist ja so. Als Schattenweltmann, eingezwängt zwischen Wohlstandsfotzen-Sehnsüchten wie aus einem Roman und digitalem Dreifach-Anal, kann einem die sexuelle Selbstverständlichkeit leicht verloren gehen. Die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse haben mich sexuell zusehends eingeschüchtert. Filme wie „Fifty Shades of Grey“ sind für einen bald fünfzigjährigen Schattenweltmann auch keine Hilfe um aus dem Lust-Tief wieder heraus zu finden. Der männliche Hauptdarsteller in dem Schinken ist ja ziemlich reich, Unternehmer und total gestört. Ich hingegen bin nur schizoid. Gut Unternehmer bin ich auch. Zu meist unternehme ich nix. Nach 20 Minuten habe ich weitergezappt, gerne zur Serie „Cheers“. Die ist aus dem letztes Jahrtausend. Das Cheers ist eine Bar, in der behäbige Männer wie aus der Zeit gefallen, wegen Mangel an Hobbys und weiteren Interessen, andauend nur Schmäh führen. Frauen spielen in der Serie natürlich auch mit. Die sind auch sehr lustig. Vor allem die Psychiaterin Dr. Lilith Sternin-Crane. Mit den Jahren der Bedrohung durch die gestiegenen Ansprüche der WF und der völlig irrealen Netzpornografie, hat sich meine Lust zusehend ins Unbewusste verlagert. Ich kenne niemanden der Ende der Achtziger orakelte, das man ein ¼ Jahrhundert später, einem Japaner dabei zusehen wird können, wie der sich im Stream eine Gurke beim Hintereingang durch Schlüsselloch rein quetscht. Das wirft einem ja völlig aus der Bahn und fegt alle sicherscheinenden Gewissheiten hinweg. Ich lebte ja jahrzehntelang in der Vorstellung, Japaner seien todesmutige Kerle, vielleicht a bisserl plemplem, aber die geborenen Schwertkämpfer. Über Japanerinnen wusste ich kaum was. Außer das die immer nur ganz kleine Schritte machten. Ich dachte das liegt an den Haxen und weniger an traditonellen Geschlechterrollen. Weil mir das digitale Zeitalter dermaßen viel abverlangt, lasse ich die Puppen (sorry klingt sehr retro) nur noch nachts tanzen, wenn mein Geist Abstand von mir nimmt. Bei Tageslicht hingegen führe ich das Leben eines Kastraten. Ein Blick aus dem Fenster, also indirekt auf mich, auf das im Leben erreichte, mein Blog, meine Hoffnungen und Träume, ich sag`s ihnen. Es ist das Grauen, das nackte Grauen. Weil mich die versiegende Fleischeslust doch etwas verstört zurücklässt wie einst meine Mami, hatte ich heute einen Termin beim Viagra-Jimmy. Eh gleich um 08 15 Uhr. Der Viagra-Jimmy ist ja meine letzte Hoffnung dass ich in der Angelegenheit sexuelle Hypertonie doch noch einmal erhört werde. In England gibt es für das postindustrielle Proletariat das angeblich geschlossen für den Brexit stimmen wird einen Ausdruck. Auf Deutsch: „Die Vernachlässigten“.

Als Vernachlässigter läuft es beim Viagra-Jimmy in der Regel so, dass man reinkommt, nix sagt, den Jimmy nur gequält anschaut und der schiebt dir dann auch schon ein Rezept für Viagra rüber. Für einen Fuffi unter der Hand schreibt der einem auch die Großpackung auf. Logisch das man sich mit einem Rezept für Viagra nicht in die Apotheke traut. Für einen Zehner schick ich da immer einen türkischen-stämmigen Jungen vor. Der ist aber in einem Alter das er schon einen Ständer bekommt wenn er einen sieht. Hilft aber auch nix. In meiner Stammapotheke, in der sich seit Jahren immer meine Neuroleptika hole, habe ich schon den Spitznamen „Viagra-Schizo“, der einzige Kerl in der Bronx, der Viagra einwirft und sich dann einen herunterschüttelt. Wie auch immer. Bevor ich mal wieder beim Viagra-Jimmy mit Chemie eindeckte habe ich es mal anders versucht. Mal nicht den bequemen Weg gehen, sondern selbstbewusst, klug und reflexiv, die eigenen Ängste, Blockaden und Sorgen mutig hinterfragend. Ganz neue Wege wollte ich einschlagen wie früher die Um2 eine grausiges Leberwustbrot in Fettpapier für die große Pause. Nicht einer wollte tauschen. In meiner Verunsicherung spielte der Gedanke mit mir, ich könnte doch glatt der Geheimloge der Maskulisten beitreten. Die Maskulisten wollen zurück zu einer Sexualmoral wie im Alten Testament, oder in einer schlampigen Übersetzung des Korans angemahnt. Die Maskulisten wünschen sich die gute alte Zeit herbei, in der Frauen nach dem Sex genauso da lagen wie vor dem Sex, auch orthografisch, heimlich ins Kissen weinten oder eine rauchten, und nicht auf einer ausführlichen Nachtbetrachtung des Geschehens bestanden wie heute üblich. Ich verstehe auch nicht warum immer die Männer nach dem Sex fragen ob man(n) es eh gebracht hat. Hab ich nie gemacht. Ist ja wie vergossenem Wein nachweinen. Schauen sie ein Insider für die WFN . Maskulisten sind überzeugt, dass die "Diktatur des Genderismus" Männer systematisch unterdrücke. Mit feministischer Begriffen, Thesen und Methoden feministischer Manipulation in Medien, Kultur und Gesellschaft rechnen die Maskulisten angeblich schonungslos ab. Oh dachte ich mir, in diese Literatur werde ich mich jetzt aber mal einlesen , umso verloren geglaubtes Terrain wieder gut zu machen. Habe ich dieses Wochenende einzig allein mit maskuliner Literatur und Ratgebern zugebracht . Um diesen Text nicht endlos in die Länge zu ziehen. Schwere Kost das Zeugs. In der Kulturzeit wurde das Thema Maskulisten auch behandelt. Der Mann heißt Arne Hoffmann, ist ein gestandener Männerrechtler, aber Softcore-Maskulist. Sieht man dem Arne auch sofort an. Total unscheinbar der Typ. Nicht im geringsten schattenweltkompatibel. Das typische Opfer. Ehrlich. Im Häfen wäre der Arne meine Frau. Der erinnert mich a bisserl an den Guido, der im Privatsender ATV, sein Liebesglück sucht. Der Guido schaut aus wie eine Maus und verliebt sich andauernd in Frauen die viel zu fesch sind. Muss der Guido schon im Euro-Lotto bei einem Jackpot zuschlagen. Ein normaler Solosechser im öster. Lotto langt beim Guido nicht fürs großes Liebesglück mit der "Miss Stiege 12". Der Arne schreibt andauernd über Kuckuckskinder, Scheinväter und so ein Zeugs. Ich glaub der hat mit Frauen ähnlich Erfahrungen gemacht wie ich auf eBay mit dem Jambambee. Nee, dachte ich mir, dem Arne soll ich jetzt in die Männerrechtsschürze weinen und mein Herz ausschütten. Hab ich gleich beim Viagra-Jimmy angerufen. Termin Montag 08 15. Ist der Viagra-Jimmy aber leider über Wochenende erkrankt. Musste ich deswegen zu seiner Vertretung. Drückte ich dem Vertreter wortlos einen Fuffi in die Hand. Schaute der mich total ganz entgeistert an. Wollte der mit mir über mentale Blockaden uns so ein Zeug reden. Ich verstand nur Bahnhof. Ohne meinen Anwalt sage ich gar nix. Habe ich wirklich mal was zu sagen, was in den seltensten Fällen vorkommt, rede ich mit meiner Nerventante. Mit der kann man vernünftig übers Histamin reden und Rumkugeln. Ich sage zu dem Viagra-Jimmy Ersatz doch nicht dass mich die alljährlichen Gewalt und Vergewaltigungsstatistiken, die ja von Männern ungefähr so klar dominiert werden, wie das Rennrodeln im Dameneinsitzer von deutschen Frauen, schwer zu schaffen macht. Die Emma, das Flaggschiff des Feminismus, nagt auch an meiner Lust, wie eine Maus an einem Stück Appenzeller. Steht in einer Überschrift: Der Schock Männer, ne Täter, haben den Islam missbraucht. Gott sei Dank steht da nicht, nachdem die Täter den Viagra-Jimmy aufsuchten. Ganz zu schweigen vom schwarzen Schwänze-Dilemma, das auch im Film Ted 2 verifiziert wurde. Das Netz ist voll mit schwarzen Schwänzen. Die sind in der Regel riesig. Pakistanische oder indische Schwänze, die wesentlich kleiner sind als europäische Schwänze, sieht man hingegen nie. Kondome für Inder müssen ja extra eine Nummer kleiner angefertigt werden. Mit ein paar fiesen Tricks können wir die restliche Körperteile Dunkelhäutiger vielleicht davon abhalten Europa zu kolonialisieren, aber deren schwarze Schwänze sind ja schon längst da. Mit der Schizo-Nummer wollte ich dem Jimmy-Ersatz auch nicht kommen. Das Schizo-Ding kriege ich einfach nicht mehr angstfrei oder angewidert über die Lippen. Daran ist der Blogger Abu De nicht ganz unbeteiligt. Ich lese sein Blog ja so als ob ein Narziss in den Spiegel schaut. Hat der Viagra-Jimmy Ersatz meinen Blutdruck gemessen und mich oberflächlich kurz untersucht. Anstatt mit einer Großpackung Viagra hat mit der Komiker einen hitzeableitenden Tee aufgeschrieben. Können sie sich das vorstellen. Was soll ich denn bitte mit einem hitzeableitenden Tee . Ich angepisst raus bei der Tür. Sie werden es nicht für möglich halten wer im Warteraum saß. Natürlich der Scheißhausdämon in seiner ganzen Pracht, der die Sache vom toten Jungen vom Strand aufträgt, herausgeputzt im türkischen Kopftuchfrauenmantel, mit einem Schild in der Hand: „Je suis Orlando “.

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