Sonntag, 1. Mai 2016
Der Schizophrenist wird völlig zu Recht als übler ist entlarvt
Hobbit-Anwalt Party. War ich dort. Rechnet man den ältesten Bruder vom Hobbit-Anwalt, dem seine Lebenspartnerin, und eine Tante mit ihrem Macker aus dem Haus in dem der Hobbit residiert weg, war der Altersschnitt knapp um die dreißig. Zwei/drei Jungs, waren 1994 geboren. Ja sie lesen richtig. 1994. 1994 bat ich den Herrgott er solle diesen Elend endlich beenden, ich bringe es nicht mehr. Gut das der Chefe nicht auf mich hörte. Habe ich es weiter 22 Jahre nicht gebracht. Die 1994ziger drückten den Schnitt ziemlich nach unten. Hab ich etwas gefremdelt und mein Alter beritten wie ein Rodeoreiter, indem ich kurz die Frage in den Raum warf wie einen stinkenden Fisch, was ich hier eigentlich soll. David Bowie ist tot, Michael Jackson ist tot, Prince seit kurzem auch kaputt. Die Achtziger wie ausradiert. Viel konnten die 1994ziger mit meiner Melancholie nicht anfangen. Immerhin hatten die Justin Bieber. O-Ton 94ziger. Hatten wir schon schön zu lachen. Der S. musste gleich mal weg, den palästinischen Kumpel vom S. und dem Hobbit, rief die islamische Tradition Heim zu Weib und Gebet. Fragte einer den palästinensischen Kumpel, der eigentlich in Israel geboren wurde, Israel kennt der aber nicht, warum der nicht mehr Fußball spielt. Da gab es ja mal eine Truppe blablabla. Der Schizophrenist vorlaut: „Der Dschihad hat die dahingerafft“. Gelächter. Wurde ich schon scheel angeblickt. Zwei Jungs aus der Hobbit- Truppe und die Lady S. blieben noch. Einer der beiden macht auch bald einmal den Abgang. Die Lady S. kenne ich schon seit ein paar Jahren, da bin ich zu meist auf der sicheren Seite. Wir kennen da die Grunddaten und die Annahmen die wir vom anderen machen, führen in der Regel zu keinen gröberen Missverständnissen. Sexistisches rutscht mir da kaum heraus für das ich dann Buse tun müsste. Die Lady S. fällt in die Kategorie Kumpel-Light. Die hat kein Geschlecht mehr auf das ich sie reduzieren könnte. Ist so bei Kumpels.

Die Akademiker und Studentenquote war brutal hoch. Der Lichtwelt-Geigerzähler schlug aus wie ein wilder Gaul. Die Schattenwelt hatte nur einen Abgesandten geschickt, nämlich ihren Regierungschef a.D. den Schizophrenisten. Saß so eine Anwaltstante einen halben Meter neben mir. Die hatte gerade ihre Anwaltsprüfung geschafft und das musste raus und der Welt verkündet werden. Recht hatte sie. Über Erfolge sollte man sprechen. An einer Masterarbeit schrieb sie auch noch. Hab ich versucht mit der a bisserl zu plaudern. Die „High Rollerin“ wollte aber nicht so richtig mit mir sprechen. Nicht mal über ihre Erfolge. Die wollte jetzt mal eine Zeitlang nur „chillen“. Machte ich mich kurz mal wichtig und prahlte dass ich im chillen, ne ziemlich große Nummer sei. Normal macht man im Leben Belastung und dann Entlastung. Ich kann chillen, also abhängen, gänzlich ohne Belastung. Fand die High Rollerin nicht so lustig. Auch gut. Die ging eh bald einmal ihren herausragenden Karrierechancen entgegen. Dach wird die High-Rollerin vielleicht auch mal machen. Nur die Beschaffenheit und Ausstattung ihres Dachs wird eine andere sein. Alle, bis auf den Schizophrenisten und der Lady S. waren gut am bechern. Personenbeschreibung von den Partygästen kann ich leider nicht bringen. zu viele Leute die ich mir nicht genauer ansah. Die Party war in zwei Räumen aufgeteilt.

Dort wo ich saß und zwei Teller Chili verdrückte, wurden ein paar lustige Trinkspiele gespielt. Sauf-Roulette, Namen statt Zahlen und Karten herunter blasen. Ich machte den Spielleiter und Animateur um die Stimmung anzuheizen. Mit bald fünfzig muss man auch mal Verantwortung übernehmen. Spielte eine ziemlich fesche Blonde mit. Dem Aussehen nach ziemlich jung. Nach dem tatsächlichen Alter habe ich die fesche Blonde natürlich nicht gefragt. Die studierte Sprachen und Jus. Pflichtbewusst wie ich nun mal bin, habe ich sie natürlich nach ihrem intellektuellen Werdegang gefragt. Das macht man heute so. Uni-Gören bestehen darauf. Die bestehen darauf dass man sie auf ihre intellektuellen Kapazitäten reduziert. Das hat heute oberste Priorität. So ist das halt in einer Leistungsgesellschaft, da will jeder hervorkehren wie hervorragend er funktioniert. Macht ich mal kurz einen Schmäh. Weil mir die soziale Wirklichkeit, in der die fesche Blonde lebt, vom politischen Österreich mutwillig vorenthalten wird, habe ich aus Prostest den Hofer gewählt. Der Schmäh ging nach hinten los. Die fesche Blonde, die einige Sprachen bringt und Jus und derzeit auch was mit Philosophie macht, in denen es um gelbe Postkästen geht und um William James bis Nietzsche, hatte schon leicht einen sitzen und fand das weniger lustig. Trat die Lady S. kurz als Mediatorin auf und sprach mich von jeder bösen Absicht frei. Die fesche Blonde wollte dass ich auch bechere. Ich, abwehrend, nee das geht nicht. Die fesche Blonde, ich soll mich da gefälligst nicht so zieren und mit saufen. Ich wieder saufen geht nicht. Ich bin verrückt. Deutete ich auf den Hobbit, der auch schon schön Spaß hatte, aber der sagte nix, um meine Angaben zu bestätigen. Die fesche Blonde ließ nicht locker und macht einen auf, geh verrückt, was faselt du da Angeber. Das glaub ich dir nicht. Nee beschissener Ausrede fällt dir nicht ein. Ich darauf, nee ich kann echt nicht, ich krieg vom Schnaps Halluzinationen, und dann habe ich den Scherben im Salat. Aber wenn sie in den nächsten Tagen schwerster Rekonvaleszenz, meine ganz persönliche Krankenschwester spielen würde, könnten wir neu verhandeln. Die fesche Blonde glaubte mir kein Wort und meinte angeheitert, alle in der Runde würden mir das Händchen halten. Sicherlich, die 94ziger kommen dann und machen mit mir Übungen wie ich in mein fragiles Gleichgewicht zurück finde. In Wien sagt man „a bsoffene Gschicht“. Ich sah weder Grund noch Anlass, der lustigen Runde, mit meiner gelebten Wirklichkeit, den Spaß zu verderben, oder gar von Diskriminierung zu sprechen, weil es der feschen Blonden anscheinend an politischer Korrektheit und Achtlosigkeit meinem Gebebrechen gegenüber mangelt. Nach der österreichischen Gesetzeslage bin ich immerhin zu 50% Behindert. Die muss in der U-Bahn aufstehen wenn ich komme und sitzen will. Nee das läuft erst ab 60%. Wer wird denn gleich so kleinlich sein. Ich stilisiere mich bei lustigen Saufspielen doch nicht zum Opfer. Dafür langt mein Selbstverständnis nicht und Spaß hatte ich auch. A bisserl zumindest. Ein 94ziger, der ein paar gute Zaubertricks brachte, hatte schon ziemlich getankt. Der brüllte zuweilen nur noch herum wie ein brunftiger Hirsch wenn jemand am Blasen war. War er an der Reihe machte er jedes Mal gut 2/3 vom Stapel weg. Ziemlich lustig. Schrien alle "komm Magic".

Wie es dazu kam weiß ich nicht mehr. Irgendwann sagte ich, weil die fesche Blonde ganz nett anzusehen ist, bleibt man gerne mal eine halbe Stunde länger. Den ganz genauen Wortlaut weiß ich leider nicht mehr. Egal was ich auch gesagt hatte, es ging darum das ich die fesche Blonde im blauen Minirock, unmissverständlich auf ihr Aussehen reduziert hatte. Nicht gut. Reduzieren auf den Intellekt geht, das gefiel der feschen Blonden sogar, aber Aussehen ging fürchterlich nach hinten los. Ansonsten, oder bis zu diesem Moment, hatte ich gar nix über ihr Aussehen gesagt. Sicherlich hätte ich mir diesen Sager sparen können. Aber als es um meine Verrücktheit ging und ich in die Rolle des Spielverderber gedrängt wurde, war die fesche Blone ja auch nicht so kleinlich. Die fesche Blonde war sofort übelst angepisst, beleidigt, verletzt, und sprach von einer schlimmen sexistischen Entgleisung. Der Hobbit-Anwalt und die Ladys S. waren ganz auf der Seite des feschen Blonden. So etwas könne man doch nicht sagen. Was durchaus verständlich ist. Ich bin beinahe 20 Jahre älter. Eine angesoffene 50zigjährige hätte mir so einen Spruch zur vorgerückten Stunde vielleicht noch nachgesehen. Die hätte nur Ärmel und Hose gebrüllt. Eine Schattenweltdame hätte den Spruch als Kompliment zwischengelagert. Apropos Ärmel. Zwischendurch als ich die Altersmelancholie hatte, behauptete der Hobbit, ich stehe noch ganz gut im Saft und ich sollte mal meinen Ärmel herzeigen. Fand die fesche Blonde gut und spornte mich an, komm mach Ärmel Junge mach mal. Hab ich natürlich nicht gemacht. Mir war kalt. Die Nacht war ziemlich übel. Ich halluziniere manchmal auch nur so zum Spaß. Die jungen Wilden hatten mich gekillt. Ich fühlte mich mich wie ein wildes Tier das man in eine Ecke getrieben hatte. Trotzdem gab ich mir Mühe nicht die schlimmste Schattenwelt aus mir sprechen zu lassen. Der Hobbit befindet ja dass ich von den Verhältnissen ziemlich gezeichnet und verhunzt sei, wie die Pinguin-Frau in ihrem Braun. Irgendetwas mit fickt euch, ich lebe nicht in eurer Wirklichkeit und Nutten wollte ich in die Lichtwelt schreien. Das übliche Blablabla halt. Wenn sie mein Blog lesen wisssen sie was ich meine. Sparte ich mir aber. Ich sagte dann was über Glatteis und das ich diese Form des Gender-Mainstreaming einfach nicht bringe. Ich bin bald Fünfzig und Schattenwelt. Das Parkett hier ist mir einfach zu glatt. Das muss ich früher oder später ausrutschen und auf die Schnauze fallen. Die fesche Blonde sagte dann was von Sexismus, den sich Frauen über Generationen anhören mussten und das sie es für ziemlich unmöglich hält, das es heute noch soziale Milieus gibt in denen man sich erlauben kann, solche derben Zoten über Frauen zu reißen, ohne sich völlig zu blamieren und diskreditieren. Doch, doch, warf ich angepisst ein, diese Salons gibt es noch. Kurz und gut. Schizophrenie 0 Punkte, Sexismus 12 Punkte. Das hatte ich also davon das ich tapfer war und vorsintflutlich männlich. War ich mal wieder der Übeltäter. Schlechte Angewohnheiten wird man nur noch sehr schwer los. Vor allem im Alter. Epigenetisch scheint da bei mir nix mehr zu laufen.

Vielleicht hätte ich die Situation mit viel Einsicht und einem Canossa-Gang zu den Gestaden der neuen Wirklichkeit holder Weiblichkeit noch retten können. Unterwerfung kommt immer gut. Wollte ich aber nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in meinem Leben noch einmal auf die fesche Blonde treffe, halte ich für beängstigend gering. Sagte ich zum Hobbit das er mir ein Taxi rufen sollte. Bei der Wohnungstür wollte der Hobbit-Anwalt und die Ladys S. die Situation nochmals glätten. Die fesche Blonde kam auch noch mal angerannt. Sehr sexy da im blauen Mini. Blablabla. Ich nur halb einsichtig, sorry zur feschen Blonden, sorry aber dermaßen Tiefschlag war das aber auch nicht. Fühlte sie die fesche Blonde schon wieder tief in ihrem Wesen und ihrer Würde verletzt. Wie immer hatte ich keine. Machte ich mich grußlos und fürchterlich angewidert vom Acker. Mit dem Taxisfahrer lief es dann besser. Machten wir Syrien, Mord und Totschlag. Doch noch bevor ich dem Taxifahrer, der ursprünglich aus dem Nahen Osten stammte, von meinem Scheißhausdämon erzählen konnte, der noch immer unbelehrbar und völlig unbeeindruckt von Großkunst, die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt, war die Reise, einmal um die halbe Welt, zurück in die Bronx auch schon wieder zu Ende.
Signiert:

Fazit:

23zig war die fesche Blonde hat mir der Hobbit gerade gesteckt. Die Stimmung kippt gerade in meine Richtung. Der Hobbit ist auch ziemlich angepisst, weil die GM-Akademikerinnen in ihrem Rausch in seinen persönlichen Sachen herumwühlten.

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