Sonntag, 22. November 2015
Des Rätsels unspektakuläre Lösung ist nicht in Sicht
Vorhang: Man sagt nicht Adressanten sondern Adressaten. Nur wird mir das Ausbessern schön langsam zu blöd. Ist so wie in der Kindheit wenn die Verwandten zu Besuch kommen und dann zieht man dem Kindelein seine schönsten Sachen an und tut immer so als man eine riesen Freude mit dem Klumpen Fleisch da hat. Das war früher so. Kamen die Verwandten vond er UM2 wurde da kleinstbürgerlich geheuchelt das einem ganz schlecht wurde. Total schräg.

Wie sie ja vielleicht wissen habe ich nicht so viele Außenfenster zur Welt. Ein Geheimfenster habe ich derzeit, aber das ist geheim. A bisserl verblödet wie ich bin habe ich diese Woche ziemlich viel über den Terroranschlag in Paris im Speziellen und über den IS im Allgemeinen gelesen. Die Zeitung kommt ja auch immer von draußen. Liegt vor der Tür. Und irgendwann ist die Zeitung alt und dann schmeißt man sie wieder vor die Tür. Und trotzdem bleibt etwas zurück. Logisch das es im analogen wie im digitalen Blätterwelt nur so vor Terror Leid und IS raschelte. Wie bei jedem Terroranschlag wird den Täter wesentlich breiterer publizistischer Raum eingeräumt, vielleicht um die Totenruhe der Opfer nicht zu stören. Ich weiß es nicht. Manchmal liest sich die mediale Aufarbeitung solch grauenvoller Taten wie eine nachgereichte Festschrift für die Täter. Sogar den irren Norweger haben die Medien wieder aus dem Kerker heraus geschrieben. Wird schon alles seinen Sinn haben. Jetzt fass ich aus meinen Erkenntnisfetzen mal kurz zusammen, wie man das Problem mit dem Terror und dem IS einfach aus der Welt schafft und gleichzeitig bis zeitnah, Menschen die unserer Gesellschaft schwer im Magen liegen wie a Schweinsbraten aus meiner Kindheit, leichter verdaut werden können. Ich sag es ihnen. Da gab es ein Gasthaus in dem der GF und ich immer zu Mittag aßen wenn wir auf der Tanke zu tun hatten. Die Fettaugen in der Schweinsbraten-Sauce hatten die Größe von Walaugen. Unmenschlich. Wenn man die Stufen zum Gastzimmer rauf ging hatte man schon Bammel. Hoffentlich koch nicht die Marica dachte man sich immer. Der UM2 wurde schon schlecht wenn die nur auf den Teller schaute. Manchmal hat man dann in die Küche hinein gebrüllt, Marica diese fette Scheiße kann ja niemand fressen. Und die Marica hat zurück geschrien. Ach du, gib a ruh und friss. Und dann lachten alle. Wo war ich. Lesen sie. Ist ganz einfach.

1. Trinken sie einfach nen hochprozentigen Schnaps oder nehmen sie eine Tablette.
1b. Essen sie Sushi oder einen Kebab mit Alles.
1c. Erfinden sie schnellsten einen Ausweichplaneten. So eine Art Secondhand-Welt für Soziopathen.
2. Die Klappstuhlideologie. Ich bin ja als Mensch kaum in diese Gesellschaft integriert. Mindestens so miserabel wie irgendwelche radikale Salafisten und IS-Sympathisanten, die vielleicht gleich bei mir um die nächste Ecke wohnen. Die gehen ja gemeinsam in die Moschee beten und dann stehen sie vor dem Gebetshaus nur so herum und nirgendwo auch nur ein Weib zu sehen. Wo beten denn die bitte. Ich gehe nirgendwo gemeinsam hin wenn ich Frauen anbete. Auf die Donauinsel gehe ich natürlich auch allein. Vor grauer Vorzeit habe ich ihnen ja von meinen Salafisten im Salafisten bei mir um die Ecke und diesen unvergessenen Moment erzählt, als mit der Chefe vom Kebab-Laden einen Koran auf meinen Kebab-Teller legte. Wahrscheinlich weil der sich dachte, ah kein schlechter Mann, dem könnte ein wenig Glauben ganz gut zu Gesicht stehen, so vereinzelt wie der rüber kommt. Kann aber auch sein, das meine Vereinzelung, einfach nur auf einem Missverständnis beruht, das durch einen Teller ausgelöst dann in die falsche Richtung wirkte. Der Mann stellte mir einmal eine Nachspeise auf einen Teller hin, die ich aber erst zu Hause vor der Glotze verputzen wollte. Kleinstbürgerlich verunstaltet wie ich bin habe ich den Teller am nächsten Tag natürlich wieder zurück gebracht. Mit voller Wampe wollte ich nicht mehr auf die Straße. Da bekam der gute Mann große Augen als ich den Teller wirklich zurück brachte. Was der sich aber wirklich dabei dachte, mich an der Hand einmal um die halbe Welt, nach M. M. zuführen, wo ja heuer beim gemeinsamen Spaziergang um einen schwarzen Stein, der einfach nur so dasteht ohne sich zu rühren, dafür ist der viel zu schwer, in einer Panik, abeblich ausgelöst durch einen Prinzen und seiner Autokolonne, mindestens 2175 Menschen zu Tode getrampelt wurden, weiß ich natürlich nicht. Dem sein Ansinnen, das vielleicht nur gut gemeint war, ist natürlich fürchterlich nach hinten losgegangen. Verblödet wie ich bin habe ich mich gleich mit dem ganzen Laden angelegt. Ich lasse mich nicht bekehren. Vom eingeschlagen Weg komme ich nicht mehr ab. Den gehe ich jetzt zu Ende bis zum letzten Schritt. Ich lasse mich von niemand einfangen. Ich bin ja kein Pony. Niemals. Stimmt nicht ganz. Die Pharmazie macht mit mir was sie will, aber sogar zu der sage ich genau bis hier her und keinen Schritt weiter. Ich bin da sehr vormodern drauf. Das sich neu erfinden ist allenfalls etwas für Spinner, Bobos, Hipster oder Menschen mit Perspektive. Mein Scheitern, das ja existenziell, vielleicht sogar kulturell ist, lässt sich nur noch verwalten. Ob jetzt erfolgreich oder weniger erfolgreich lassen wir mal dahingestellt. Ich bin mit meinem Verwaltungsvorgang recht zufrieden. Seit dem Vorfall im Salafistentreff, als mir der Chefe dann seine Jünger vom Hals hielt, geht mir der Arsch natürlich auf Grundeis. Um den Laden mache ich seitdem einen weiten Bogen. Einfach weil ich nicht weiß für wen ich mutig sein sollte. Ich kann nichts dafür dass ich zu einer recht sinnlosen Freiheit mehr oder minder verdammt wurde. Ich habe die Öfen von Auschwitz nicht angeworfen. Und bei Verdun bin ich auch nicht blind ins Maschinengewehrfeuer gerannt. Da musste man gezwungenermaßen hineinrennen sonst wurde man von den eigenen Leuten erschossen. Überlebte man drei vier so Ausflüge stand man auch schon unter Generalverdacht ein Vaterlandsverräter und ganz übler Geselle zu sein. Und die Eingesessen und Etablierten feiern ihre Bräuche wie das Weihnachtsgutschein-Fest gänzlich ohne mich. Seit mindestens 25 Jahren halten die das so. Was bitte soll ich von denen halten. Die halten mich nicht. Haben sie nie getan. Die haben mich immer nur fallen gelassen. Bis auf den Goadfather. Und der kommt eh morgen. Das ist keine vernünftige Basis um miteinander ins Geschäft zu kommen. Gleichgültigkeit, die ja eng mit Ablehnung verbandelt ist, und gar nicht immer gegen jemanden konkret gerichtet sein muss, kommt bei den Adressanten ganz anders an, als vom Absender angedacht. Das ist ein sich verstärkendes System. Aus Ausgrenzung wird im Handumdrehen Selbstausgrenzung. Und aus dieser Selbstausgrenzung entsteht dann Identität. Und man sieht ja wozu so eine auf Gleichgültigkeit beruhende Identität verführt. Das Problem der Ausgrenzung durch Gleichgültigkeit ist, das die Trageweite dieses Prozesses nicht sofort sichtbar wird. Kann durchaus sein das die Ausgrenzer mit den Ausgegrenzten noch immer in derselben Stadt leben. Mitunter tragen die sogar ähnliche Bärte oder Handtaschen. Und was ist jetzt bitte die Klappstuhlideologie fragen sie sich. Wenn sich die Leute schon einbilden, sie müssen anderen mit Gleichgültigkeit gegenübertreten, von Begegnen kann da nicht die Rede sein, dann müssen sie das so handhaben, das die Ausgegrenzten kaum noch etwas wollen/sollen. Schon gar nicht eine Parallelkultur eröffnen wie eine neue Einkaufsmeile. Verstehen sie. Wenn die Ausgegrenzten nur noch angepisst in einem Klappstuhl sitzen, weil die alles andere überfordert, dann ist alles gut. Das heißt sie müssen die Ausgegrenzten viel radikaler ausgrenzen. Und am gescheitesten von klein auf. Und das gefälligst unbarmherzig. Wenn sie dran bleiben komm dann von den Ausgegrenzten ab einen gewissen Punkt nicht mehr viel. Irgendwann machen die von ihrer Freiheit keinen Gebrauch mehr. Doch mit dieser nicht ganz Fisch nicht ganz Fleisch-Strategie, die ja eigentlich gar keine bewusste Strategie ist (bilde ich mir ein), Gleichgültigkeit gibt es auch ganz ohne Ideologie, stacheln sie die Wut der Ausgegrenzten nur noch weiter an, weil die sich neue ideologische/religiöse Freiräume schaffen. So ist das halt in einer Welt in der man zur Freiheit verdammt ist. So kommt es auch das sich die Selbstausgrenzer (wird irgenwann zu einer aktiven Tätigkeit) denken, wartet nur euch Arschlöcher werden wir es noch zeigen. Wartet nur ihr Wixer, Idioten, Kaffer, euch schenken wir schon noch einmal anständig ein. Und wenn es blöd läuft machen die es nicht so wie der der Weiße, mein Kumpel aus der Fabrik. Der schenkt sich ja nur noch den Wein ein, damit seine Freiheit auch nach etwas schmeckt. Aber sogar der Weiße betreibt aktive Selbstausgrenzung. Der Weiße befindet sich irgendwie im Widerstand gegen die Mehrheitsgesellschaft und ich weiß heute noch nicht so genau warum. Redet er über seien Bruder sagt er immer der Herr Magister. Immer verstehen sie. Der Bruder vom Weißen hat keinen Vornamen. Scheiße ich weiß auch nicht wie der Weiße mit Vornamen heißt.
3. Vereinnahmung durch Bildung. Natürlich von kleinst auf und das Radikal. Heute habe ich gelesen das allein das Massachusetts Institute of Technology (MIT) weit über 4000 Unternehmen mit mindestens 1,1 Millionen Arbeitsplätzen gründete, die insgesamt einen Umsatz von über 232 Mrd. Dollar erzielten. Offensichtlich langt es schon das man sich nur so a bisserl in einem Lernsytem wie den amerikanischen Spitzenunis herumtreibt. Steve Jobs, Bill Gates, Mark Zuckerberg. Nicht einer von denen hat sein Studium abgeschlossen und schauen sie was aus denen geworden ist. Die haben sich auch in die Schlacht geworfen, doch mit recht friedlichen Mitteln. Die führen nur noch ökonomische Kriege. So ein IPhone ist ist in seiner Verfügungsgealt mindestens so wirksam wie eine Kalaschnikow. Oder nicht.
4. Laden sie die Ausgegrenzten zu sich nach Hause ein. Einfach so. Vielleicht zum Fußballschauen oder Basteln. Und ertragen sie es wenn diese Leute einmal eine Zeitlang nur blöd lachen. Sie müssen in dieser hinsicht etwas offener und nachsichtiger werden und nicht so vekappt militärisch. Leute wie sie bemerken gar nicht mehr wie zackig sie in ihrer antrainierten Lässigkeit drauf sind. Sie sehen in der Regel ihre Uniformirtheit nicht mehr. Wie auch. Wie tragen alle Uniformen. Ich in Form eines Klappstuhls.
5. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es ja in Syrien, dem Irak und Libyen nicht einen Krieg wo A gegen kämpft B sondern einen Krieg im Krieg. Wie nennt man diese russischen Figuren die man aufmacht und dann ist das noch eine Figur drin und dann noch eine. Matrjoschkas. Das Netz weil alles. Irgendwoher muss das Wissen der Salafisten aus dem Salafistentreff ja kommen. Und der Mensch glaubt ja zuerst an Dinge und Sachverhalte an die er glauben will. Trotzdem kämpfen dort im Bermudadreieck des rechten Glaubens, bis auf die Kurden, in der Regel immer Sunniten gegen Schiiten streng voneinander getrennt. Der IS besteht ja ziemlich ausnahmslos aus Sunniten und Konvertiten, die sich einbilden Sunniten sein zu wollen. Können sie ja googeln worin sich diese beiden Glaubensgruppen jetzt genau voneinander unterscheiden. Ist a bisserl so wie zwischen Katholiken und Protestanten. Im Grunde Kinderkram. Deswegen muss man die Sunniten in Syrien, im Irak und im Libyen dazu bringen, ich wollt schon schreiben zwingen, dass sie gegen ihre eigenen Glaubensbrüder vom IS in die Schlacht ziehen. Solange sich Schiiten gegen Sunniten entlang der Glaubensfront bekriegen und wir zur Unterhaltung Bomben schmeißen, tut sich da nichts. Da erfinden sich die vom IS immer wieder einen neuen Grund warum wir hier zwischen die Fronten dieses Krieges geraten sollen. Wie das jetzt in der Praxis genau funktionieren soll weiß ich natürlich nicht. Das steht ja in keiner Zeitung. Ich bin ja weder beim Geheimdienste angestellt noch Stratege im Offiziersrang, der sich den ganzen Tag nur mit solch kniffligen Fragen und Schweinereien beschäftigt. Will ich auch gar nicht. Weil da vergeht einem ja alles.

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