Sonntag, 1. November 2015
Das gehört auch noch schnell gesagt
Formel 1 ist kaum noch auszuhalten. Die mit dem Stern gurken Stunden vor der Konkurrenz herum. Deswegen drehte ich den Koter/PC noch einmal auf und besserte meinen Text aus. Und danach holte ich mir einen herunter. Sollte ich so spät nicht tun. Dann kann ich erst recht nicht schlafen. Wieder mal eine Ladung für die Küchenrolle. Und so fürs Herumfummeln nach dem Sex habe ich mir das Video „Ich lass für dich das Licht an“, von Revolverheld angesehen. Ich mag solchen Kitsch. Hardcore bin ich selber. Es ist gut wenn die Leute es besser haben. Die zusammengeknüllte Küchenrolle kugelt jetzt auch noch irgendwo am Schreibtisch herum. Aber wie heißt es so schon. Morgen ist wieder ein neuer Tag. Fickt euch;-)

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Halloween meets Allerheiligen oder mein Sparziergang in die Herbstmelancholie
Sparzieren gehen gehört nicht zu meinen ausgewiesenen Stärken. Schon gar nicht im November. Ich bin besser im Herumstehen so zum Sommer hin. Normal hängt über Wien zu dieser Jahreszeit eine dicke speckige Decke aus Hochnebel. Heute zu Allerheilligen gab`s es aber Postkartenwetter, mit blauen Himmel und Temperaturen rauf bis auf ganz beachtliche 14-16 Grad. Das wird auch den Toten in ihren Gräbern gefallen haben. Kommt mehr Anhang. Habe ich ihnen schon mal erzählt dass ich schon mal um die 50 Grad Celsius gebrachte habe. Im Schatten wohlgemerkt. Da war aber noch jung und verschuldet. Heute bin ich der typische 30 Grad Typ. Ältere Herrschaften, ich gehöre ja zu den jungen Alten, gehen ja gerne Spazieren. Der Thomas Bernhard tat nichts lieber als das. Der hat mal eine Erzählung geschrieben die hieß „Gehen“. Hab ich natürlich gelesen. Kann ihnen aber nicht mehr sagen um was es in dem Buch abgesehen vom Gehen noch so ging. Man kann ja nicht immer alles im Netz nachschlagen und so tun als ob. Manchmal muss man auch zu seiner Vergesslichkeit stehen. Vor allem wenn es völlig unerheblich ist. Wie in meinem Fall beinahe immer.

Oh, dachte ich mir, warum nicht mal schön spazieren gehen. Machen doch alle. Viel schöner als heute wird das Wetter in den nächsten 5 Monaten in Wien nicht mehr werden. Im Übrigen soll man beim Gehen ja auf andere Gedanken kommen. Behauptet zumindest ein Sprichwort und natürlich der Thomas Bernhard. Des Weiteren soll das Gehen in der freien Natur auch gesund sein und das Immunsystem ankurbeln. Ein gut funktionierendes Immunsystem kann man doch immer gebrauchen oder nicht. Bewegung an der frischen Luft soll auch ganz förderlich für den Schlaf sein. Wird schon alle so seine Richtigkeit haben. Nur ich so ganz für mich kann das natürlich nicht bestätigen. Andauernd dachte ich nur über tödliche Krankheiten nach, Verfall und Auslöschung. Nicht bewusst. Schizophrenie sie wissen ja. Der Abu De bildet sich ja immer ein verarscht zu werden. Den verarschen immer alle. Mich nie. Liegt vielleicht auch daran das der Abu De kein ausgesprochener Testosterontrottel ist. So wie ich die Lage einschätze sagt der kaum einmal etwas in der Öffentlichkeit. Ich hingegen bin ein Plaudertasche. Ich muss sie nicht einmal besonders gut kennen, schon würde ich ihnen vorwerfen das sie behindert sind. Bist du behindert sag ich andauernd. Zu jeden. Ich habe es nicht so mit Normen. Verarscht werde ich selten. Wenn dann eher außen herum und hinterm Rücken. So sind die Leute nun einmal. Dafür lebe ich im Gefühl diesen Tag nicht zu überleben ohne das eine tödliche Krankheit ausbricht. Darüber schreibe ich ja kaum noch. Wiederholt sich ja alles andauernd, was auch ein gutes Zeichen ist. Nur die Angst nicht. Die gibt es immer frisch gepresst und frei Haus. Unter meiner fröhlichen Oberfläche, die mir Heilig ist, geht es bei immer nur um Tod, Krankheit, Verfall und Auslöschung. Wenn dieses andauernde Sterben wenigstens einen tieferen Sinn für mich erschaffen würde, wie eine Halluzination eine Hoffnung in Form einer trügerischen Gestalt. Tut es aber nicht. Überallem hängt bei mir immer eine dicke speckige Decke von Sinnlosigkeit. Der Goadfather erzählte ja bei seinem letzten Besuch, da sah er noch ganz gut auf beiden Augen, meine Großmutter war von ganz ähnlicher Natur. Die ließ sich immer wieder mit der Rettung ins Krankenhaus einliefern, weil sie sich dem Tod näher fühlte als dem Leben. Bei der Untersuchung stellte sich dann bald einmal heraus dass der Guten gar nicht so viel fehlte. Wurde sie ohne Befund weggeschickt stand sie keine 48 Stunde später schon wieder auf der Matte.

Ich ging also wirklich spazieren. Kann mir jemand entgegen dachte ich mir, du wirst sterben, du auch und du natürlich auch. Die Zeit wird uns alle auslöschen, unweigerlich alle und alles wird vergebens sein wie immer schon alles völlig vergebens war. Ich weiß das hört sich etwas gespenstisch an, aber in der Regel behalte ich diese Gedanken immer für mich. Außer sie fragen mich an was ich gerade denke. Sogar dann lüge ich meistens. Nur beim Gehen hat man ja nicht so viel zu tun. Luft bekam ich auch kaum. Liegt nicht an meiner Fitness. Ich tue mir manchmal schwer mit dem durchatmen. Da hab ich das Gefühl ich ersticke. Nennt man Hyperventilationssyndrom, das angeblich eine Unterform der Panikattacke ist. Hab ich immer wieder. Logisch das ich deswegen zu keinem Arzt renne und dort herum flenne. Niemals. Ich bin an meiner schizoaffektiven Psychose nicht besonders interessiert. Ich will mich darüber auch nicht mehr unterhalten. Führt ja zu nichts. Psychische Leiden werden in der Regel nicht behandelt sondern nur verwaltet. Psychiater tun ja in der Regel ja nur so als ob. Dafür können die nichts. Komm denen mit einem gebrochenen Schienbein und sie können dir sofort weiterhelfen. Ehrlich. Kannst nicht mehr Atmen kommen dir Seelenklempner mit dem weisen Ratschlag in solchen Momenten doch die Dosis der Tabs zu erhöhen. Auf so eine glorreiche Idee komme ich auch selber. Was garantiert immer hilft ist Alkohol. Leider trinke ich nicht (mehr).

Während ich so nach Luft ringend dahin ging, immer dem eigenen Untergang entgegen, aber nicht gedankenverloren, sondern zusehends in Gedanken verloren, erstarb alles zu Staub. Auch unbelebte Dinge wie Häuserfronten, Autos, Straßenbahnlinien. Alles stürzt immer ein, fällt auseinander, entgleist, zerfällt. Ein kleiner Junge fuhr mit seinem Fahrrad über eine Sprengfalle. Den Kleinen vom Fahrrad reißen oder mich schützen auf ihn werden wollte ich nicht. Gab ja keinen Grund für Heldenmut. Der Kleine fuhr am Gehsteig mit angezogener Handbremse. Was soll da schon großartig passieren. Außer das er irgendwann zum Großwesir einer Parallelgesellschaft aufsteigt. Netter privater Kontakt zwischen türkisch bis arabisch-stämmigen Wienern und alteingesessenen Wiener ist ja eher die Ausnahme. Sehe ich in meinem Bezirk so gut wie nie. Dabei gäbe es reichlich Gelegenheit dazu. Nur fragen sie mich nicht wie man das anstellt. Ich hab`s ja versucht. Schon nach kürzester Zeit lagen wir uns geistig in den Haaren. Geh mal in eine Türkenkneipe und sag dort frei von der Brust weg es lebe die PKK. Wirst schon sehen was dann passiert. Über Fußball kann man mit denen auch nicht reden. Immer heißt es nur Galatasaray Istanbul hier und Besiktas dort und wehe du bist nicht für Fenerbahçe. Falls du nicht die Eier hast für die PKK zu sein brüll Gaziantepspor. Und an die türkisch-stämmigen Weiber kommt man auch nicht ran. Unmöglich. Keine Ahung wo die abbleiben. Irgednwann tauchen sie wie aus dem Nichts auf und dann schieben sie auch schon einen Kinderwagen vor sich her. Natürlich den sicheren Untergang entgegen. Eine Armenierin mit dicken Titten könnte ich um 100 ficken. Will ich aber nicht. Die ArmenierInnen haben es auch ohne mein Zutun nicht einfach. Nach einer Weile hatte ich es doch glatt bis zur Donauinsel geschafft. Fühlte sich wie ein Gewaltmarsch an. Ich ging runter zum Fluss. Schiffe gingen unter, mein Sommerplatz von der Zeit überschwemmt und ein Fisch wurde an Land gespült. Der sah genauso aus wie der aus der Altstadt von D….. den die Katze bei lebendigen Leib im Juli von hinter her aufgefressen hatte, während der vorne noch um Luft rang. Jede Menge Leute kamen mir entgegen. Alle waren sie von der Todesangst gezeichnet, doch die Pest hatte nur einer. Eine Frau mir einen Pudel oder so etwas ähnliches wie einem Pudel, entlockte mir sogar ein Lächeln, weil das Hündchen lustige Klamotten an hatte wie ein Clown, bevor er sein Frauli im Schlaf auffraß. Um mit meinen Gedanken nicht ganz für mich zu sein hatte ich auch Musik dabei. Nix spezielles, nur Radio und da nicht mal ein bestimmter Sender. Ich höre ja jeden Scheiß.

Um sie nicht länger als nötig zu langweilen. Mein Weg führte mich dann an der Donau entlang flussaufwärts, Richtung Rumänien und den Toten aus der Disco, vorbei an leeren Parkbänken, abgestorbenen Laub, einstürzenden Brücken und Radler die von einem Scharfschützen aus dem Sattel befördert wurden. Die Bänke stehen da alle paar Meter schön aufgeschlichtet.
Im Früjahr saßen da oft die alten Damen aus dem Altersheim. Auf die freute ich mich immer. Gegrüßt haben wir uns auch. Die sind inzwischen alle tot. Auf einer der Bänk an der ich gemütlichen Schrittes und innerlich bis zum Zerreißen angespannt vorbei ging, saß ein Mann, ziemlich obdachlos, Zauselbart, in sich zusammen gesunken, neben sich ein Plastiksackerl. Ist oft so bei gescheiterten Menschen das die sich noch kleiner machen. Wenn Menschen im Freien, also in der verbauten Natur einer Großstadt a bisserl abgestanden riechen und es ist gerade Novemberbeginn, dann gibt es nicht mehr viel zu erfinden oder zu beratschlagen. Und genau in den Moment als ich an dem Mann vorbeiging und mich fragte ob ich ihn nicht einen Fünfer zustecken sollte, leider hatte ich keinen, sang eine Stimme die in meinem Ohr saß, “Never give up, it's such a wonderful life“.

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