Dienstag, 6. Januar 2015
Meine Glotze stammt noch aus den Siebzigern
Seite 2 (Satiriker erschießen. Entweder sind diese Salafisten wirklich so blöd und verstehen nicht was es heißt/verlangt in einer pluralistischen Gesellschaft zu leben, abgesehen von den ökonomischen Zwängen, oder sie versuchen bewusst eine islamfeindliche Stimmung zu provozieren um so ihren Kampf einen höheren Sinn beizumischen und vor sich und seinesgleichen zu legitimieren. Lang wird das nicht mehr gut gehen) Oder anders gesagt: Glaube ist durchaus was Gutes. Nur Relgionen sind zum Speiben.

Die Jagdtmeute, frei nach E. Canetti, der sich erwachsen fühlenden, hätte schon geschlossen einen auf Goadfather machen müssen, der es ja meisterhaft verstand eine entsprechende Drohkulisse aufzubauen, um mich nachhaltig einzuschüchtern. Cholerisch, von Wutanfällen durchgeschüttelt wie ein Abfahrer auf der Streif, inklusive Revolver im Handschuhfach und entsprechend viel kindliche Phantasie und schon mutierte ich zu einem einigermaßen artigen Knaben. Keine Ahnung warum der Goadfather andauernd so tat als ob er furchtbar schlechte Laune haben musste. Dabei lief es doch zu jener Zeit und auch in den Jahren danach ganz wunderbar für ihn. Wäre ich kein Dreikäsehoch gewesen hätte ich seine Art vielleicht als leere Machoattitüde dechiffrieren können oder als endogene Depression. Vielleicht wurde er von den Verhältnisseen auch dazu gezwungen dermaßen grimmig dreinschauen zu müssen, damit er von der Konkurrenz einigermaßen ernst genommen wurde. Der Goadfather ist ja keine 170 cm hoch. Im Grunde ein Hobbit wie mein Freund der Hobbit-Anwalt. Vielleicht müssen/mussten Hobbit-Männer furchtbar grimmig schauen oder einen auf Ärmel und durchgeknallt machen wie ich um auf dem Radar der holden Weiblichkeit aufzutauchen. Was machst den als Mann wenn das Weib befindet, kleine Männer finde ich abtörnend. Ich bin ja auch ein Halb-Hobbit. Frauen, sagt die Wissenschaft derzeit, wollen ja zu Männer aufsehen und nicht hinab blicken (in das Grauen der Lust). Wollen sie natürlich auch bei 190 cm großen Kerlen. Doch bei diesem hinuntersehen, bleibt wenigstens die Illusion des Hinaufsehens aufrecht. Frauen geht es in erster Linie um die genetische Verpackung weniger um den Inhalt. Hauptsache der Nachwuchs ist hoch aufgeschossen. Wer weiß schon wirklich warum er wie begehrt. Mir ist schon bewusst wie problematisch das ist, was ich gerade behaupte. Deswegen gefällt`s mir auch so. Etwas später im Leben, in den Achtziger, konnte mich ja nicht einmal der definitive Ausschluss aus der Gesellschaft zum Einlenken bewegen. Wie sagt man so schön, „Ich habe mein Ding gnadenlos durchgezogen“. Wobei ich nicht die leiseste Ahnung habe, woraus oder worin dieses Ding bestehen könnte. Dafür war ich zu meist früher dort. Meine behandelnden Ärzte behaupten ja durchgehend ich hätte sie nicht alle. Mir ist das nicht immer bewusst. Das mein Ding darin bestehen soll nicht alle Schlüssel im Bettnapf zu haben, kann ich, nein will ich nicht wahrhaben. Der Mensch ist doch eindeutig zu höherem berufen. Fragt sich nur von wem? Unter dem Goadfather-Theaterdonner, entscheidend war da der Revolver, tat ich es in der Regel nicht. Zuweilen habe ich mit meinem Leben auch russisches Roulette gespielt. Natürlich aus purer Verzweiflung oder weil ich eben geistesgestört bin. ich habe diese Klasseneinteilung nicht erfunden. Deswegen betone ich andauernd das die Ärzte behaupten, ich sei verrückt. Und weil ich nichts gelernt hatte. Noch ein Grund warum ich nicht so viel Wert auf meine Zukunft legte. Ich hab ja nur einen Pflichtschulabschluss. Gebracht hat mir das Rotieren der Revolvertrommel nichts. Außer kurzweilige Unterhaltung, eine posttraumatische Belastungsstörung und den Respekt von größeren Kerlen. Das wiederum fanden die Ladys klasse. Das große Männer mich schätzten. Mit der Zeit verlor auch der Revolver vom Goadfather seine Durchschlagskraft. Spätestens mit jenem Tag als ich ihm drohte eine aufs Maul zu hauen, wenn er weiterhin den hirnlosen UM2-Rächer mimen sollte, war mir der Revolver im Handschuhfach scheiß egal. Dem Goadfather eine aufs Maul hauen. Niemals. Das wäre ja so als ob der Klitschko gegen die Conchita Wurst boxt. Diese Angst vor dem Revolver kam dann erst viel später bei mir wieder zum Ausbruch. Bei seinem ersten Besuch nach vielen Jahren, dachte ich wirklich und allen Ernstes, der kommt nur um mich zu erschießen. Als er dann in seine Umhängetasche langte um einen Kuchen heraus zu holen, dachte ich jetzt ist es soweit. Jetzt erledigt er mich endgültig. Als ich zum meinem großen Befremden diesen Moment doch überlebt hatte, wollte ich den scheiß Kuchen nicht fressen. Ich war überzeugt dass der in Anwesenheit der UM2 gebacken wurde. Und die will mich natürlich heute noch vergiften. Der trau ich in meinem Wahn noch heute jede Schandtat zu. Kleinstbürgerlich wie mein Wahn nun einmal ist habe ich den Kuchen natürlich brav aufgegessen. Diesen Kuchen nicht essen. Niemals. So etwas gehört sich einfach nicht. Den damaligen Bluff hat mir der alte Patriarchenarsch bis heute nicht so recht verziehen. Ich ihm seine Ausraster und seine Art zu sein hingegen schon. Ich bin da nicht besonders kleinlich. Sich sein ganzes Leben am möglichen Unrecht festkrallen, wie ein in Bergnot geratener Flachländer an der Hoffnung vom blöden Eingeborenen, der nichts lieber tut als Größenwahnsinnige aus toten Fels zu kratzen, wie eingebranntes Fett aus einer Bratpfanne, um wenigstens noch einen kleinen Funken von Sinn, im touristisch ausgeschlachteten Leben zu sehen. Ohne mich. Einerseits ist mir so eine Geisteshaltung zu anstrengend und anderseits zu kleinstbürgerlich. Das ist ja auch das wenig zuträgliche an selbsternannten Systemkritikern wie den Leuten von Pegida. Der ihre Ressentiments sind immer so schrecklich kleinstbürgerlich und miesepetrig. Schrecklich wie langweilig diese Pediga-Sympathisanten aussehen. Ihr ganzes auftreten und die Werte für die sie angeblich einstehen. Erschreckend grau, schlaff und abgetragen. Haben sich im Grunde noch nie mit einem richtigen Salafisten aus einem Salafistentreff angelegt. Denen hat noch nie ein Salafisten-Kapo einen Koran auf die Pommes gelegt. Was haben wir uns gefetzt. Die Salafisten mit den langen Rauschebärten, den rasierten Oberlippen und ich. Wenn ich nur leise geahnt hätte, das ich mit meinem Wiederstand, der indirekte Wegbereiter für so Langweiler wie die von der Pediga bin. Gar nichts hätte ich gesagt. Bedankt hätte ich mich schön artig für die nette Aufmerksamkeit. Man wird das Gefühl nicht los, ich zumindest nicht, in anderen Zeiten würden die von Pediga, bei den ganz plötzlich abgereisten Nachbarn, gerne einmal die Discount-Kaffeemaschine für einen längeren Zeitraum ausborgen. Natürlich ungefragt und ohne Rückgabegarantie.

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