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Sonntag, 26. Oktober 2014
Warum mich Wim Wenders zur Afterfilm-Party von „Das Salz der Erde“ einladen sollte.
der imperialist, 18:19h
Der Filmemacher Wim Wenders hat eine Dokumentation mit dem Titel "Das Salz der Erde", über den brasilianischen Fotokünstler Sebastião Salgado gedreht und ins Kino gebracht. Sebastião Salgado hat ziemlich eindrucksvolle Bilder über das zu Stande kommen dieser Welt geschossen. Ich kenne nur ein paar. Um 81,20 Euro könnte ich mir einen ganzen Salgado Fotoband kaufen, nur dann bliebe nichts mehr für die monatliche Dirne. Sorry Herr Salgado. Nicht das ich ihre Arbeit gering schätze, aber solange meine Flöte, am Ende eines Monats, noch milchige Töne ausspuckt wie ein Maulheld seine schlecht komponierten Geschichten, muss zu allererst an das psychosomatische Wohl gedacht werden. Der Duft der Frauen hat halt noch immer etwas magisches. Die Süddeutsche nennt die von S.S abgeknipste Fotokunst, Kompositionen: aufgeladen mit Anteilnahme und Mitgefühl, das sowieso, aber auch mit Pathos und Wucht und Würde und Schönheit, geschaffen, um die Betrachter zu packen und im Gedächtnis zu bleiben. Ein Fotozyklus, sagt man dass so, den der Künstler S.S geschossen und dem kunstinteressierten Publikum wie eine Erregung, hinterlassen hat, (hab ich das richtig ausgedrückt) nennt sich „Workers“. Auf den Fotos gibt es Männer zu sehen, die wirklich die übelsten und härtesten Jobs der Welt im ausgehenden 20. Jahrhundert schulterten. Diese Jobs sind zum Teil so hart und menschenverachtend das sie jeder Vorstellung spotten. Deswegen gibt es ja die Bilder, wie z.B. jene, über kanadische Feuerwehrleute aus Calgary, die 1991 in Kuwait gut 700 brennende Ölfelder zu löschen versuchten. In der Kulturzeit, wo die filmische Dokumentation vorgestellt wurde, sagt eine einführende Erzählstimme, während die Fotos von S.S eingeblendet werden, auf denen eben jene kanadischen Feuerwehrleute aus Calgary beim Löschen dieser 700 brennenden Ölfelder zu sehen sind„Was für eine apokalyptische Szene. Ist dies das jüngste Gericht. Mitten drin im Inferno der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado“. Dann kommt die Stimme von S.S zu Wort: „Ein Höllenjob. Ich verschob meine Abreise sicher zwei drei Mal, bis zu dem Tag an dem ich weg musste. Aber es brach mir das Herz, dieses riesige Spektakel zurück zu lassen“. Was weder der gute S.S weiß, noch der werte Wim Wenders wissen kann, inklusive mir, blieben 100 österreichischen UN-Soldaten, genau diesem Spektakel treu ergeben. An sich waren wir ja 101 Mann. Einen schickten wir heim. Der drehte durch. Diese kanadischen Feuerwehrleute aus Calgary, mussten ja auch irgendwo pennen. Und dieses Camp haben zeitweise wir bewacht.
Anhang: Es kann aber auch sein, das wir nur jene Arbeiter bewachten, die das Camp errichteten, in dem dann die kanadischen Feuerwehrleute pennten. Ganz genau weiß ich das nicht mehr. Nach einem ¼ Jahrhundert wird die Erinnerung ungenau. Und ich habe ja nicht ein verschissenes Foto von dem Einsatz.
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