Dienstag, 20. Mai 2014
Das Glaubensbekenntnis eines Sandlers
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Dass ich sie nicht alle beisammen habe, kommt jetzt nicht gerade überraschend. Schon gar nicht für mich. Aber das ich dermaßen anders bin, war mir nur in leisen Anflügen bewusst. Ich glaub es war der Kafka Franze, der einmal über sich schreibend festhielt, das er sich für eine fatale Abnormität der Menschheit hielt. Das wiederum nahm die Nachwelt dem Kafka Franze nicht wirklich übel, weil er ja der Prozess und Schloss Kafka Franze war. Ah ja sagen die Leute heute noch, so ein hellsichtiger und genialer Mensch wie der Franz K., der hat schon ein Anrecht auf ein wenig Abnormität. Der ist sogar zu einer bestimmten Andersartigkeit Verpflichtung. Wer doch schlimm wenn einer wie der Kafka Franz einfach nur Durchschnitt wäre. So eine Abnormität gehört einfach zum guten Ton des Genialen oder Begnadeten. Durchschnitt will ja niemand ganz freiwillig sein. Durchschnitt sind immer nur die anderen. Ich z.B. wäre gerne Durchschnitt. War ich nur leider nie und werde ich auch nie sein. Mein Problem ist nur das ich vom Begnadeten ungefähr so weit entfernt bin, wie der Mars von meiner Toilettenspülung. Mein halbes Leben habe ich mich verzweifelt darin versucht Durchschnitt zu sein. Ich habe es einfach nicht hingekriegt. So sehr ich mich auch abhetzte, ich konnte so eine Durschnitt-Erwartung einfach nicht bringen. Mein Freund der Anwalt hat neben seiner Doktorarbeit die er gerade schreibt, schnell einmal die Ausbildung zum staatlich geeichten Tennis Trainer mit ÖTV-Lizenz gemacht. Den Tennisinstruktur und den Tennis Lehrer hatte er schon. Mein Freund der Anwalt wollte aber unbedingt auch noch den Tennis Trainer machen. Der Tennis Trainer ist die höchste Würde die der österreichische Tennisverband zu vergeben hat. Tennis Trainer werden irgendwann nur abhalfterte Halb oder Vollprofis, die sich aus welchen Gründen auch immer, im Profizirkus nicht wirklich durchsetzen oder wenigstens behaupten könnten. Dass so eine Prüfung zum Tennis Trainer kein Kindergeburtstag ist, versteht sich von selbst. Am Telefon schilderte mir der Anwalt seine Bedenken, die darauf hinaus liefen, dass er Probleme mit dem Tempo der zu spielenden Bälle bekommen könnte. Das Tempo mit der die Bälle zuspielen sind, muss kontinuierlich gesteigert werden ohne das die Präzision der Schläge verloren geht. Egal. Fakt war das er an sich und seinem Können zweifelte. Er dachte wirklich dass er das Erforderte nicht bringen könnte. Das war zumindest mein Eindruck. Ich hörte mir seine Sorgen, Zweifel und Bedenken ziemlich genau an, und nach reiflicher Überlegung gab ich den Tipp das Scheitern keine Schande sei. Nur Mut zum Scheitern, redete ich ihm ein. Schau mi an, ich kann ja gar nichts. Im Scheitern bin ich ein Vollprofi. Da kann mir niemand ein A für ein C vormachen. Ich bin sozusagen ein Guru des Scheiterns. So tief konnten die die Latte ihrer Normen gar nicht legen, dass ich nicht aufrecht durchgehe. Du bist eh schon Anwalt/Mag. und Tennis Lehrer. Das ist doch sehr viel. Wenn du scheiterst, scheiterst eh auf sehr hohem Niveau. Jeder kommt einmal an einem Punkt an dem er an seine Grenzen stößt, an dem die Witterungsbedingungen am Berg, einen Gipfelsieg verhindern. Einige früher, andere später. Und dann machte ich Witze, dass ich an diesem Punkt schon in der Gebärmutter war, weil mich die hormonellen Sturmböen zum Umdrehen zwangen. Ich meinte dass genauso wie ich es sagte. Weder wollte ich ihn seinen Zweifel zerstreuen noch sonst wie die Angst vor dem Versagen nehmen. Kannst halt irgendetwas nicht. Bist halt nicht ganz das Ideal. Versuch dich halt mit deiner eigenen Unvollkommen anzufreunden. Jetzt könnte man natürlich die Frage aufwerfen wie eine Münze, warum ein an sich erfolgreicher und zielstrebiger Mensch wie der Anwalt, eine Gestalt wie mich um Rat fragt. Nicht einfach zu erklären. Der Anwalt glaubt an meine Außergewöhnlichkeit und die bringt er dann auch noch mit Intelligenz in Verbindung. Dass ich nur eine fatale Abnormität bin will er nicht sehen. Für einen weisen Mann hält er mich obendrein. Davon lässt er sich auch nicht so leicht abbringen. Meiner Einschätzung nach geht er da in eine Wahrnehmungsfalle, weil der soziale Status einer Person, sobald man diesen kennt, immer mitgedacht wird. Mein Freund der Anwalt kennt meine Lebensgeschichte. Der weiß dass ich ein Sandler/Bettler mit Obdach bin, der durch ein paar glückliche Umstände, über seinen eigentlichen Verhältnissen lebt. Wäre mein Vater ein armer Schlucker, hätte ich diese Wohnung nicht und mein äußeres Erscheinungsbild, würde eher zu meiner inneren Verformung passen. Meine innere Unmöglichkeit verschwimmt so weil man sie auch nicht an meinem Aussehen festmachen kann. Wenn ich dann und wann etwas Intelligentes über meine Lippen ausscheide, entfaltet das Gesagte eine ganz andere Wirkung als wenn das ein Hochschulabsolvent vollbringt, den durch meinen aberwitzig niedrigen sozialen Status, den der Anwalt immer mitdenkt, lässt er sich immer wieder gerne überraschen. Sage ich zu ihm am Telefon, das Daten im Grunde ein Rohstoff sind, dann bleibt das bei ihm hängen. Fragt er mich nach bestimmten politischen Entwicklungen in der Welt weiß ich meistens ziemlich gut Bescheid. Ein vermeinticher Bildungsbürger in der Kaste der untersten Schublade das kommt gut. Ein Bohème. Für den Anwalt bin ich ein schizoider Bohème. Als ein Opfer der Verhältnisse sieht er mich obendrein. Der hat Jus studiert, ohne sein soziales Gewissen ganz an die Rechtssprechung zu verlieren. Der kann nicht anders.

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Einiges von dem mag zum Teil schon stimmen und durchaus zutreffend sein, nur meine Abnormität erklärt das nicht im Geringsten. Millionen von Menschen, die in prekären Verhältnissen aufwuchsen, schafften es trotz der Widrigkeiten, ein erfolgreiches und angesehenes Leben zu führen. Sonia Sotomayor, z.B. ist so eine Person. Geboren in den South Bronx- New York, einem urbanen Katastrophengebiet, der Vater Alkoholiker stirbt am Suff als sie neun war. Früh wurde bei ihr Jugenddiabetes diagnostiziert usw. Und heute ist sie eine von neun Höchstrichter am Supreme Court der USA. Ich hingegen wollte weder erfolgreich noch angesehen sein und Richter wollte ich auch nicht werden. Sich andauernd mit den inneren/strafrechtlichen Verwerfungen irgendwelcher Leute auseinandersetzen, wer will den das. Menschen, denen dann im Häfen aus welchem Grund auch immer die Füße abfallen. Ein 74 jähriger saß in Stein mit einem verfaulenden Fuß. Strafvollzugsbeamter, nee das ist nichts für mich. Anderen dabei zu sehen wie ihnen die Füße wegfallen, warum soll ich das wollen. Bestrafen liegt mir nicht. Und an Macht bin ich auch nicht interessiert. An einer gewissen Autonomie schon. Tollen Berufe, die einen zu einer gewissen Reputation verhelfen waren auch nie das meine. Ich wolle immer nur ein Sandler sein. Schon als Kind hat mich nichts anderes interessiert. Von ziemlich kaputten Menschen, nicht manipulativen Menschen, fühlte ich mich immer schon magisch angezogen. Sah ich einen zerzausten Mann in abgetragenen Kleidern, war ich hin und weg. Mit Popstars konnte ich nicht das Geringste anfangen. Siegertypen interessieren mich auch nicht. Nicht das ich irgendeinen Einwand gegen das Siegen haben, aber mit dem geborenen Siegertyp kann ich nichts anfangen. Mit Sandler und/oder Irre, die nur noch mit sich selbst sprachen und scheinbar jeden Bezug zur alltagtauglichen Realität verloren hatten, identifizierte ich mich sofort. Sandler, Alkoholiker und Irre waren meine Helden. Menschen die das normale Leben einfach nicht mehr bringen konnten und auch keinen Plan B in der Tasche hatten, fand ich schon immer klasse. Die einfach nur noch so dasaßen, oder irgendwo hingingen, ohne je anzukommen, weil sich alle Ziele verflüchtigt hatten, oder weil es keine Notwendigkeit gab sich großartig irgendwelche Ziele zu setzen, die irgendwann doch die Form verlieren und schöngeredet oder gar mit Botox aufgespritzt werden müssen. Obschon ich heute sozusagen erwachsen bin und ganz genau weiß wie kindisch meine Teenager-Träume damals waren, drehe ich mich noch immer nach diesen kaputten Menschen um, weil sie mir wesentlich näher sind, als der übrige Rest der Gesellschaft. Was in diesen Menschen vorgeht verstehe ich weil ich ja auch so bin. Letztens sah ich am Friedrich Engels Platz einen ganz unglaublichen Menschen. Einen älteren Herren aus Schwarzafrika, der auf einer Bank am saß. Er sah ganz gepflegt aus. Auf der Straße lebte er anscheinend nicht. Der Kerl lebte in seiner ganz eigenen Realität. Psychisch war der Mann total ruiniert. Um sich herum nahm er nichts mehr wahr. Der sprach nur noch laut mit seinen Gespenster. Der Lautstärke seiner Stimme nach zu schließen und so wie er mit den Händen herum gestikulierte, hatten diese Gespenster seine Erinnerung überrannt oder okkupiert. Seine epileptischen Sprachanfälle dauerten immer so 20 bis 30 Sekunden und endeten mit dem Wort Ökonomik. Immer folgte das Wort Ökonomik. Und dann senkte er immer den Kopf und rieb Daumen und Zeigefinger um zu deuten das alles im Leben seinen Preis hat. Umsonst gibt es hier nichts. Minutenlang sah ich dem Mann mit einem Lächeln im Gesicht zu. Was für ein Hero dachte ich. Den hat das Leben total zerstört, dem sein Hirn hat sich endgültig ausgeklinkt, der reist nur noch alleine. Der hat diesen ganzen Scheiß hinter sich. Der kümmert sich nicht mehr um die richtigen Ansichten, mögliche Folgeerkrankungen, das neueste Handy und die letzte Facebook-Aktualisierung ist ihm auch scheiß egal. Wo andere nur noch den Verfall sehen und sich angewidert wegdrehen, sehe ich auch Freiheit, in seiner radikalsten Form, vor der ich natürlich die Hosen gestrichen voll habe, weil sie ja zur Aufgabe des Ichs zwingt. Gegen den Drang sich auszuklinken habe ich natürlich mein halbes Leben angekämpft. Hat natürlich nichts genützt. Gegen meine Abnormität bin ich nicht angekommen. Kind was würdest du gerne einmal werden? Antwort: Eigentlich nichts. Ich will nichts werden. Mich interessiert das werden nicht, ich will lieber gleich was sein. Kind das geht nicht. Wenn du schon unsere Angebot verschmähst und weder Arzt noch Polizist werden willst, benötigst du dringend einen Plan B, der, wenn man es genau nimmt, ähnliche Ziele wie Plan A verfolgt, nur mit anderen Worten und etwas extravaganter oder individualistischer. Ich will aber keinen Plan B haben. Warum muss man immer etwas haben. Darf man hier nicht einfach nur so herum sitzen? Was ist so schlimm daran wenn ich nichts werden will? Ich sitze lieber nur so herum, das ist auch schön, das erfüllt mich. Geh, dachten sich die Erwachsenen, so einen abnormen Wunsch hat doch niemand und Erfüllung kannst du dir gleich in die Haare schmieren. Ich hab doch ein abnormes Kind dachten sich mein Vater und die UM2. Der Kleine sieht doch ganz manierlich auch. Solang er nicht den Mund aufmacht unterscheidet er sich kaum von den anderen. Gut er trägt diese abgetragenen Sachen und sehr engagiert wirkt er nicht. Aber der ist noch jung und naiv, der weiß noch nicht was er sagt. Den werden wir schon nach auf Kurs bringen. Schauen wir mal wer den längeren Atem hat.

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Leider wusste ich ziemlich genau was ich sagte und trotz des unerschütterlichen Einsatzes mich auf Kurs zu zwingen, bin ich immer weiter vom Kurs abgekommen. Meine Abnormität lässt sich nicht so einfach zwingen. Du kannst mich fertig machen, killen, warten bis ich mich kille, warten bis sich mein Hirn völlig ausklingt und ich auf einer Parkbank sitzend nur noch mit den Fingern schnippend, Tauben mit eure Ladyschaft anrede, aber zwingen kannst du meine Abnormität nicht. Jahrelang war ich auf der Flucht. Auf der Flucht vor der eigenen Abnormität und den Zwängen einer Leistungsgesellschaft. Hier muss man ja immer irgendetwas Messbares leisten und das zwingend. Wir sind eine gezwungene Leistungsgesellschaft, die auf Druckausübung passiert, die wiederum gemessen wird. Stimmt das Messergebnis nicht, führt das unweigerlich zu Konsequenzen. Das mit den Konsequenzen, die immer auch Ermessensache sind, funktioniert so gut, dass wir auf die Peitsche verzichten können. Ein unglaublicher zivilisatorischer Fortschritt wenn man mich fragt. Aus Ausgebeuteten, die mit Peitschenhieben angetrieben werden müssen, wurden Selbstausbeuter die sich selbst geißeln wenn sie sich nicht genug antreiben. Ich kann mich aber weder für das Eine noch das Andere begeistern. Das lässt meine Abnormität nicht zu. Ich will weder vermessen, noch möchte ich vermessen. Ich weiß wie vermessen das klingt. Ohne messbaren Leistungsnachweis geht hier gar nichts. Für alles braucht man hier ein Zertifikat. Natürlich auch für Abnormitäten. Heute kann ich jede Menge Zertifikate vorweisen, die meiner Abnormität ein Gütesiegel ausstellen. Meine Abnormität hat die Güteklasse A, extra virgin, Made in Austria. Die Flucht vor der eigenen Abnormität und den Zwängen einer Leistungsgesellschaft, die auf Druckausübung passiert und alles vermisst was man zu tun aufgetragen bekommt, und bei schlechten Messergebnissen, einem auch noch einredet, das man die Konsequenzen allein zu tragen hat, wie Jesus sein Psychose, haben meine Abnormität noch verschlimmert. Es dauert Jahre, ja Jahrzehnte, bis die Leute einsehen, dass man nicht mehr vermessen werden möchte, das man zum Vermessen nicht taugt. Bis man endlich sein Zertifikat, „zum Vermessen gänzlich ungeeignet“ ausgehändigt bekommt, ist es meistens schon zu spät. Dann hat sich das Bedürfnis auf seinem Stuhl sitzend in die Welt hinein zu sehen, in etwas anderes gewandelt, das sich falsch anfühlt. Trotzdem war mein Bedürfnis oder meine Abnormität, einfach nur auf einem Stuhl sitzend in die Welt hineinzusehen, zwingender als alle Reformvorhaben und Umerziehungsmaßnahmen einer leistungsbesessenen Gesellschaft. Bedrückend ist das. Druck, drücken, bedrücken, erdrücken, aus, erschreckend. Hier muss man immer ein anderer sein. Hier wird man andauernd zu einem anderen Glück gezwungen. Und dieses gezwungene Glück, das auf einer messdienlichen Leistung passiert, hat man sich zu kümmern wie um einen Kranken. Andauernd reden sie einem ein, das man hinter diesem gezwungenen Glück hinterher sein soll, wie hinter einem entlaufenden Psychiatriepatienten. Wehe man ist an diesem gezwungene Glück nicht interessiert. Dann geht alles wieder von vorne los und sie vermessen dich wieder und wieder, von oben bis unten, hinten und vorn. Steht das vorläufige Ergebnis mittels Leistungsdiagnostik fest, wird ein ganz spezieller Plan erstellt wie man dich doch noch zu diesem Glück zwingen könnte. Und dann überwachen sie jede deiner Körperfunktionen und sogar ins Hirn schauen sie dir rein. Ganz ohne Leistung geht es auf diesem Planeten ja nichts. Jedes Wesen, das zum Leben auf diesem Planeten verurteilt wurde, ist zur Leistung verdammt. Obschon jedes Wesen zur Leistung verdammt ist trägt es auch/doch den Tod in sich. Egal wie viel man auch zu leisten im Stande ist. Am Ende stirbt man doch. Gewisse Genanteile/Leistungsnachweise bleiben zuweilen von einem zurück aber das ist kein Trost, wenn man mich fragt. Die Rippenqualle soll es schon seit 500 Millionen von Jahren geben. Was für eine sinnlose Tortour. Wird Zeit das wir diese Rippenquallen mit schwer verdaulichen Atomschrott füttern. 500 und kein bißchen weise, aus gehabten Schaden nichts gelernt. Nicht geboren werden ist der einzige Trost. Die messbare Leistung wiederum ist eine zu tiefst menschliche Obsession. Nur durch die messbare Leistung, mittels technischer Hilfsmittel, werden wir zum modernen Menschen. Fauna und Flora kommen auch ohne, Zollstab, Wasserwaage und Stoppuhr, ganz gut über die Runden. Das liegt an den Zahlen. Fauna und Flora wissen nicht wie viel 15 * 3 ist. Zahlen sind eine menschliche Erfindung. Hätten wir die Zahlen nicht erfunden wäre ein Fußballspiel nur halb so spannend. Und Silvester wäre auch keinen Kracher wert. Gegen diese Leistungsbesessenheit mittels technischer Hilfsmittel kommen wir nicht an. Wir messen nicht nur im des Messens willen, sondern um uns zu vergleichen. Darauf fahren wir voll an. Ein Messergebnis entfaltet seine ganze Wirkung ja erst dann, wenn man ein Messergebnis mit einem anderen Messergebnis vergleicht. Aber wie heißt es so schön. Nur wenn man Äpfel nicht mit Birnen vergleicht, gibt den Messergebnissen einen Sinn an den alle glauben. Der Mensch ist ein Mess/Vergleichsfetischist. Es ist die Hölle wenn man mich fragt. Wir vermessen alles und jeden. Ein Bestseller z.B. trägt den Titel die Vermessung der Welt. Ist eher was für die intelligenteren Vermesser. Männer messen und vergleichen sogar ihre Schwänze. Frauen ihre Ärsche. Die Länger der Schwänze wird ja eher geschätzt. Vor allem von Frauen. (hahaha, sau lustig) Der Text nervt mi eh schon total. Was soll i machen. Das Wetter ist scheiße. Würde die Sonne sichtbar und gelb am Himmel hängen, wär ich eh schon längst auf meinem Klappstuhl auf der Donauinsel und würde der Donau und meinem Leben beim verfließen zusehen. Und wehe man nützt seine Zeit nicht richtig. Andauernd soll man seine Lebenszeit richtig nützen. Nütze deine Lebenszeit richtig und wenn nicht das Leben, dann wenigstens den Tag oder den Augeblick, nur dann findest du Erfüllung. Nur wer sein Leben richtig benützt findet auch den Sinn des Leben. Alein schon die Tatsache das man die Frage nach den Sinn des Lebens immer wieder neu stellen kann beantwortet diese Frage. Was ist der Sinn des Lebens? Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen wie mich das nervt. Alles muss einen Sinn und wenn schon keinen Sinn dann wenigstens einen Nutzen haben. Hinter allem verbirgt sich der messbare Leistungswahn. Würde es ein Sinn des Lebens Thermometer gegen die Leute wären andauernd nur am messen. Wenn man seine Zeit nicht sinnvoll oder wenigstens richtig nützt und im erzwungenen Glück keine Erfüllung findet, dann hat man sein Leben vergeudet. Nirgends kann man hingehen, ohne das Opfer eines terroristischen Lebensvergleich-Anschlags zu werden.

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Mit allen/jeden muss man sich vergleichen. Dazu zwingen sie einen. Jetzt schon die Kinder. Die werden jetzt nicht nur national sondern auch international vermessen. Und wehe das Messergebnis stimmt weder national noch international. Dann wird der nationale Notstand ausgerufen. Pisa nennen sie diese Vergleichsorgien. Bei Pisa denke ich immer nur an den schiefen Turm. So von einer schiefen Sturmspitze aus, in die Welt hineinsehen, das wäre doch einmal etwas. Aber Pisa steht jetzt nur noch „Programme for International Student Assessment“. Jetzt sieht man sich nur noch die Leistungsbesessenheit von Kindern an. Die Kinder fragt natürlich niemand ob sie national oder international vermessen werden wollen. Die werden zum Pisa-Glück gezwungen. Nur jene Kinder die beim gezwungenen Pisa-Glück, weltweit die richtigen Antworten wissen, nützen ihre Lebenszeit von klein auf und weltweit und richtig. Die anderen vergeuden ihre Lebenszeit natürlich von klein auf und weltweit, weil sie diese Lebenszeit nicht richtig zu nutzen wissen. Das richtige Nutzbarmachen von Lebenszeit, muss man den Kindern von klein auf beibringen. Mit allen Mitteln. Ansonsten geht der warme Ofen aus. Wir sind in ein neues Zeitalter des Weltrüsten eingetreten. Deswegen muss schon früh entsprechend entgegengesteuert werden, damit der Ofen nicht wegrennt. Mit ganz neuen Vermessungstechniken wird den zum Vergeuden neigenden Kindern zu Leibe gerückt. Das ganze Kind wird mit modernsten Mittel einer Vermessungskultur, von oben bis unten und hinten bis vorne neu vermessen. Ins Hirn des zum Unnützen neigenden Kindes schaut man natürlich auch hinein. Leuchtet da ein Areal des kindlichen Hirns falsch oder zum falschen Zeitpunkt, wird sofort pharmazeutisch entgegengesteuert. Leuchtet der Hippocampus blau und das limbische System grün, bricht umgehend der nationale Notstand aus. Sitzt dann auch noch der Scheitellappen etwas schief, und der Balken fällt andauernd herunter, ist das chronische Unnütze im Kind nicht mehr aufzuhalten. So ein Scheitellappen-Kind dessen Balken andauernd herunter fällt und violett leuchtet, ist dann prädestiniert für eine unnütze Klappstuhlexistenz, fern ab jeden messbaren und zählbaren Erfolgs. Unsere Kinder haben mehr zu wollen. Mehr haben sie zu wollen und von diesem Mehr auch immer das Richtige. Für den nächsten terroristischen Lebensvergleich-Anschlag hat man schon früh gerüstet zu sein. So nackt kann man gar nicht dastehen das nicht doch ein Lebensvergleich-Anschlag droht. Jetzt mit Big-Daten in den Clouds und Mini-Sensoren auf der 42 m2 schmalen Körperoberfläche bekommt das Messen und Vergleichen, um die Leistung zu maximieren/optimieren, eine ganz neue Dimension. Mit Big-Data in den Clouds stoßen wir in eine ganz neue Galaxie des Messen und Vergleichens vor. Bald lassen sich auch Birnen mit Äpfeln vergleichen. Früher trug man seine schlechten Angewohnheiten wie einen abgetragenen Pulli, nur für sich zu Hause. Heute hingegen werden diese schlechten Angewohnheiten mittels Algorithmen vermessen. Im Internet gibt es eigene Vergleichsseiten für schlechte Angewohnheiten. Vor allem aus den schlecht-digitalisierten Angewohnheiten, lässt sich jede Menge Kohle schaufeln. Im Internet nennen sie diese schlechten Angewohnheiten dann Vorlieben. Mittels Algorithmen schicken sie dir dann nur noch Kaufanreize die deiner angeblichen Vorliebe entsprechen. Irgendwann trägt man dann nur noch diesen einen, abgetragenen Pullover in 1235 verschiedenen Farbtönen, ohne es zu bemerken bei Tag und Nacht. Das Internet ist auf dem besten Weg zu einer Vergleichs und Vermessungs-Anstalt zusammen zu schrumpfen. Facebook ist so ein beliebtes Vergleichs und Vermessungs-Sanatorium. Auf Facebook wird ja nur verglichen. Andauernd, auf dem ganzen Globus, rund um die Uhr. Facebook ist wie nackt unter der Dusche stehen. Weil man Angst hat den kleineren Schwanz oder den größeren, nein fetteren Arsch zu haben, versucht man sich krampfhaft in ein besseres Licht zu rücken. Dazu zwingen sie einen. Ich kenne einen der war gerade mit seiner Liebsten auf einer Südseeinsel. Auf Facebook stehen jetzt seine Südseeinsel Fotos, mit entsprechenden Südseeinselgefühlen. Jetzt ist er so pleite, das er einen Chips-Tag eingeführt hat. Dass Chips-Tag-Gefühl steht natürlich nicht auf Facebook. Logisch das sich seine Facebookfreunde von den Facebook-Südseeinsel-Gefühlen herausgefordert fühlen, weil von den Chips-Tag-Gefühlen wissen sie nichts. Die kehrt der Mann schön altmodisch unter den analogen Teppich. Man sieht und hört es den Leuten dann auch an, dass sie mächtig unter Druck gesetzt fühlen, den sie andauernd mit erzeugen, ohne es zu bemerken. Die Möglichkeiten sich der ganzen Welt zu präsentieren werden ja immer vielfältiger und individueller. Nur die Kreativität nicht. Durch das Internet wird dieser Zwang, auch schöne Südseeinsel-Gefühle zu haben, die man dann seinen Facebookfreunden um die Ohren haut, immer schlimmer. Facebook ist Urlaubsalbum anschauen, Tag für Tag, rund um die Uhr. Früher hatte man den Schmarrn an einem Abend abgearbeitet. Und dann war Ruhe im Karton. Ich bin ein analoger Sandler und war immer ein analoger Sandler, ein Obdachloser mit Obdach, der durch ein paar glückliche Umstände, über seinen eigentlichen Verhältnissen lebt. Ich muss mich nicht mehr in ein anderes Licht rücken. Das gibt es nichts das ich zurechtrücken könnte. Ich sitze auf der Donauinsel in meinen Donauinsel-Klappstuhl, mit meinen muffigen Donauinsel-Klappstuhl-Gefühlen und tu erst gar nichts so, dass ich in der Lage wäre, Südseeinsel-Gefühle vorzugaukeln. Mit dem Vorgaukeln habe ich vor einem ¼ Jahrhundert aufgehört. Ich verstehe ja die Furcht der Leute. Nicht alle können einen ein Leben lang auf analoger Sandler machen. Die wollen dazugehören, hipp und cool sein. Die müssen mitspielen. Zum anders sein fehlt denen der zumeist auch Mut oder der Wahnsinn. Mein Freund der H.M. ein an sich recht cooler Junge, hatte wirklich die Hosen gestrichen voll, als ich andeute ich mach jetzt auch auf Facebook. Natürlich ohne mich in ein besserer Licht zu rücken. Der meinte wirklich das könnte ich ihm nicht antun. Der wäre gesellschaftlich aber so etwas von erledigt, gestand er mir, wenn die Leute wüssten wer ich so im Konkreten bin.

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Die Leute in der B-Szene wissen ja nicht dass ich ein kaputter/schizophrener Sandler bin, weil ich saubere Kleider trage und einen halbwegs modischen Kurzhaarschnitt habe. Dafür kann ich aber nichts. Das sind die Verhältnisse die mich gerettet haben. Ging es nur nach mir, würde man mir meine Kaputtheit natürlich sofort ansehen. Anhören kann man meinen Wahnsinn ja sofort. Nur die Leute hören heute nicht mehr richtig hin. Wie auch wenn sie andauernd durch das blinkende Ding da in ihrer Hand abgelenkt sind. Analoge Unterhaltungen gibt es heute kaum noch. Die -30 Generation weiß gar nicht mehr wie das funktioniert, weil sie andauernd auf ihre Handys starren. Dazu werden sie gewzungen. Die haben eine ganz neue Form der Kommunikation erfunden, die ich nicht mehr verstehe. Trotzdem ist die Generation -30 wahrscheinlich die uninteressanteste Generation der modernen Zeitrechnung. Eigene Gedanken sind eine Seltenheit, weil sie den ganzen Tag nur am Klicken sind. Dabei ist die -30 Generation nicht blöd, ganz im Gegenteil. Die sind smarter als wir. Wir waren ja noch Testosteron-Versuchte unsensible Halbaffen.Ich kenne einige aus der Generation -30. Alle mit Hochschulabschluss. Was die für einen Scheiß zusammen denken und zusammen fühlen. Es ist eine Schande. Die sind sich nicht einmal in ihren Gefühlen sicher. An sich sind das ja alles ziemlich nette Leute, die wesntlich besser verzivilsiert wurden als ich. Nur auf die Dauer ist dieses herum lavieren fürchterlich anstrengend. Während wir zu viel Klartext hatten, haben die zu wenig. So etwas wie einen Standunkt haben halten die für reaktionär. Und die anderen sind nur noch da um sich irgendwie zu verkonsumieren. Ich kann da kaum hinhören und hinsehen. Die sind unsere gesellschaftliche Elite. Vor dieser Elite dürft ihr euch nicht viel erhoffen. Da kommt nichts, die vertreten euch nicht. Die haben nur noch sich selbst im Sinn. Die können nichts dafür. Das sind die Nebenwirkungen von zu wenig Gemeingefühl und zu viel Pisa. Das Gemeingefühl haben sie uns ja nachhaltig ausgetrieben, weil wir immer die Öfen anwerfen wenn wir uns zur Gemeinschaft bekennen. Ich kenne noch einen aus der-30 G., der denkt den ganzen Tag nur an seine Haare. Dabei hat er kaum noch welche. Wie wichtig denen ihr Aussehen ist. Die unternehmen alles nur erdenkliche um noch besser auszusehen. Männer die Diäten halten, andauernd ihre Köperbehaarung kontrollieren und was weiß ich noch nicht alles tun um so hipp und cool auszusehen wie die Hochglanz-Rapper. Um mehr geht es da nicht mehr. Mit dem Aussehen hat sich alles Hippe und Coole erschöpft. Die brauchen im Bad länger als die Ladys. Das ist eine transzendale Schande, eine einzige Schande. Ganz schlimm sind ja die Reichen und Schönen. Seit der Smartphone-Revolution haben die sich in wahre Lebensvergleich-Anschlag-Terroristen verwandelt. Anstatt sich etwas in nobler Zurückhaltung zu üben, posten sie der ganzen Welt im Sekundentakt, wie unglaublich toll und einzigartig sie sind. Andauernd fallen sie im Sekundentakt mit ihren Reichtum/Erfolg/Schönheit-Selfies, über die einfachen Leute her. Wie heißt es bei den Toten Hosen, "schön sein und ein bißchen obszön sein". Logisch das die einfachen Leute da übel ins grübeln kommen und sich ziemlich oft scheiße und minderwertig fühlen, oder nach etwas streben das sie nicht haben können. Die haben jedes Gefühl dafür verloren was geht und was nicht. Zu Tausenden rennen sie dann zu den Castings-Show dieser Welt. Diese Castings-Show sind ja nur auf den ersten Blick demokratisch. Nicht einmal die Sieger dieser Vermessungs-Shows kommen groß heraus. Die sind dann weder Star noch Normalsterblicher. Die landen dann im Asylheim/Auffanglager für Sternchen im australischen Dschungel. Andauernd gaukelt ihnen das Internet vor wer sie nicht alles sein könnten, wenn sie nur könnten. Da fällen mir zwei Szenen über die Generation -30 ein. Jener Mann der sich andauernd Gedanken über seine Haare macht, obwohl sie ihm auch so ausgehen, macht gerade mal wieder eine Diät. Seit ich ihn kenne macht er andauernd eine Diät. Jetzt sind`s die Kohlehydrate. Früher hatte er es mit den Gluten. Nicht das der gute Mann wirklich fett ist. Ganz im Gegenteil. Aber ich denke der will einen Sixback, wahrscheinlich weil ihm oben die Haare ausgehen. Sonst sieht er auch nur nach Durschnitt aus. Ohne Sixback scheint heute bei den Ladys nichts mehr zu laufen. Ach ja einen ziemlichen großen Schwanz hat er. Auf den er auch mächtig stolz ist. Nur kann er den nicht sofort herzeigen. Würde er eh gern, aber soweit ist die Gesellschaft noch nicht. Weil er nicht der typische Eisenfresser ist, will er sich offensichtlich in einen KZ-Sixback hinein hungern. Ich habe ja noch nie eine Diät gemacht. Doch eine aber die nennt man Entzug. Obwohl ich keine Diäten mache, ist mein Bauch flacher als dem sein Diät-Bauch. Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen über meinen Bauch zu sprechen. Was ich aber jetzt gerade getan habe. Ist mir eh peinlich. So etwas macht die +45 Generation nicht. Zumindest nicht die ohne Schuldbildung. Letzten Sonntag saßen wir nach einem B-Turnier beim Essen und der Dauerdiät-Mann bestellte umständlich, ich würde sagen fürchterlich überkandiert und nervig, bei der Kellnerin irgendeine Hauptspeise. Anstatt der Pommes bestand er auf einem gemischten Salat. Früher haben die +45 Frauen so bestellt. Da saß er dann traurig vor seiner Diät-Pappe, während wir uns zu einem Stück Fleisch die fetten Pommes rein schaufelten. Und was macht der Diät-Hero. Anstatt seine Selbstkasteiung mit Würde zu tragen, schnorrte er uns wie ein zehnjähriger um die fetten Pommes an. Das Glück/ besser die kurzweilige Befriedigung endlich mal wieder auf ein paar fetten Pommes herum kauen zu dürfen stand groß und leserlich in seinem Gesicht. Ich habe ja nichts gegen den Mann, nicht das Geringste. Aber so schräg wie der drauf ist, ist die ganze -30 Generation drauf. Vor allem die mit Schulabschluss. Die mit Hochschulabschluss spinnen total, wie die Römer. In seinem beinahe krankhaften Bemühen cool zu sein, wird er immer uncooler. Ich schaffe es nicht mehr in dem Kerl einen Mann zu sehen. Zweite Szene. Beim Hofer/Aldi. Zwei Frauen -30, von den allgemein-zugänglichen Schönheitsvorstellungen vielleicht ein wenig benachteiligt. Studentinnen. Die waren am Einkaufen. Was sollen sie beim Hofer auch sonst machen. Natürlich nur gesundes Zeug. Der Hofer hat sich was gesunde Nahrungsmittel betrifft ziemlich ins Zeug gelegt. Wie Lesben sahen die beiden nicht aus. Ich weiß dass man die geschlechtliche Formatierung eines Menschen nicht an seinem Aussehen festnageln sollte. Das ist diskriminierend und herabwürdigend. Also wie die geborenen Lesben sahen die beiden nicht aus. Eher a bisserl ungefickt und auf Diät, strenger Diät würde ich mal raten. Aber was weiß ich schon. Im Einkaufswaagen lag nur die schöne neue Welt. Da kam die eine, die etwas Unförmigere ganz aufgelöst auf die andere zu gelaufen und sagte: „Heute esse ich einen Vogerlsalat, heute esse ich einen Vogerlsalat“. Und die andere drauf sichtlich aufgekratzt und aufgewühlt, oder selbiges Gefühl imitierend: „Wow ganz toll, Vogerlsalat“. So ist diese -30 Generation. Wie absurd wichtig die sich nehmen. Aus Fliegen machen die Elefanten. Völlig nebensächliches und unbedeutendes wird emotional völlig überladen, weil sie zwischen Fliegen und Elefanten nicht mehr zu unterscheiden wissen. Völlig überfordert stand ich daneben und dachte instinktiv an einen Gin-Tonic. Nicht nur an einen. Wo sind nur die güldenen Jahre hin als ich mir zum Vorglühen eine Flasche Martini Bianco einverleibte. Immer wenn ich auf so gespreizte Leute treffe, denke ich an Flucht durch Füße die Rennen, weit weg rennen, oder an Alkohol, der das Rennen für einen übernimmt.

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Einem Sandler wie mir sind diese Leute viel zu Ich-versoffen. Seit ich denken und fühlen kann bin ich vor Ich-versoffenen Wesen auf der Flucht. Ich weiß die Leute können nichts für meine Geringschätzung. Die sind nicht schuld daran das mich Papi und Mami nicht ganz doll lieb hatten. Ich kann aber auch nichts dafür. Auf der Flucht bin ich trotzdem. Auch wenn niemand etwas dafür kann. Ich-versoffen wie die sind, können sie nicht mehr einfach so dasitzen und in die Welt hineinsehen. Sitzt einer von denen einfach nur so da, fragt er sofort ob das einen therapeutischen Ansatz hat. Die sind zu hochgezüchtet. Sitzen sie mal ein paar Minuten, nennt man das Yoga. Vor allem die mit Hochschulabschluss sitzen nicht einfach so da. Nein die stecken sich sofort die Beine hinter die Ohren. Wie schon gesagt, die Spinnen die Römer. Gut die leben auch nicht mit dem Rücken zur Gesellschaft. Die müssen sich die neuesten Fotos auf Facebook anschauen. Und dann zwingt sie das Gesehene so tun als ob sie ein unglaublich aufregendes, wichtiges, bedeutsamen und interessantes Leben führen. Dass man in Wahrheit ein unglaublich eintöniges und uninteressantes Leben lebt, darf man sich nicht eingestehen. Weder vor sich noch vor den anderen. Ein Sixback-Leben muss es sein. Unbedingt ein Sixback-Leben muss es sein. Wer kein Sixback-Leben führt ist unten durch. Hypermedial wie wir drauf sind, steckt hinter jedem Klick und hinter jedem Wischer über die glatte Oberfläche ein Sixback-Leben. Und wer das nicht hinkriegt leidet heimlich, leise und ganz für sich. Und vor lauter Frust und Scham, schaufelt man dann Unmengen von fetten Pommes ins sich hinein. Es ist wie im Krieg und die Opfer dieses Krieges sind die Erfolglosen und Unförmigen. Dabei besitzen wir das unveräußerliche Menschenrecht uns auch gehen zu lassen. Das ist ja gerade das wunderbare an unserem Gesellschafsmodell, das man auch eine kleine Wampe haben darf. An sich ist die Unform ist unser Kredo. Doch jede Gesellschaft schafft sich ihre eigene Uniformität. Und unsere Ausgehuniform ist nun mal der Erfolg und gutes Aussehen. Erfolg ist immer beruflicher Erfolg, weil sich der so einfach zusammenfassen lässt. Vor beruflichen Erfolg und guten Aussehen stehen wir alle stramm und grüßen mit der Hand am Kappenrand. Vor beruflichen Erfolg und gutem Aussehen salutieren wir alle ganz unterwürfig. Wir werden immer militanter weil beruficher Erfolg und gutes Aussehen, in einer postheroischen, und kapitalistischen Gesellschaft, eine der wenigen Konstanten sind. Was natürlich auch ein Zeichen des Fortschritts ist. Es ist wesentlich gescheiter 30 jährige Männer halten eine strenge Diät, auch wenn keine Wampe den Blick auf den Schwanz verhindert, anstatt das sie gezwungen werden in einen anderen Krieg zu ziehen. Trotzdem nervt es. Die Leute heutzutage nerven. Vor allem mich. Früher waren die Menschen wesentlich entspannter. Früher konnte man einen ganzen Tag blöd in die Welt hineinsehen und kein Schrillen oder Vibrieren zwang einen den Hörer des Telefons abzunehmen. Früher gab es einen einheitlichen Klingelton. Heute hingegen ist schon das Klingeln des Telefons ganz individuell. Allein schon mit dem individuell gestalteten Klingelton versucht man den Beweis anzutreten, das man ein cooles Sixback-Leben führt und seine Lebenszeit richtig nützt. Aber was weiß ich schon. Ich bin nur ein schizophrener Sandler, den wochenlang keiner anruft, nicht einmal am Festnetz und der durch ein paar glückliche Umstände, über seinen eigentlichen Verhältnissen lebt. Ich rufe ja auch niemanden an. Ich lasse mich nur noch anrufen. Ruft mich wer an, zwinge ich dem Anrufer meine Zeitlupenwelt auf. Ich-versoffen wie die Leute nun mal sind lassen sich nur die wenigsten auf mein Schneckentempo ein. Noch dazu mit einer schizophrenen Festnetz-Schnecke. Über-Ich-versoffen wie die Leute sind, drehen sie sich beschämt von einem wie mir ab, wenn man ihnen erzählt dass man kein Handy besitzt, weil man niemanden mehr anruft. Außer natürlich in Ausnahmefällen. Jede Abnormität hat ihren Preis. Wenn du schon unbedingt Anderssein musst, weil du es anders nicht hinkriegst, dann stell dich darauf ein, dass dieses Anderssein einen Preis hat. Fundamentales Anderssein, entfaltet seine ganze Wirkung erst viel später im Leben. Mit Zwanzig ist jeder notorisch anders. Mit zwanzig bildet sich jeder ein, dass er/sie sich fundamental von den anderen zu unterscheiden hat. Mit Zwanzig ist jeder ganz fickrig auf ein wenig Abnormität. Mit Zwanzig bohren sich die Leute Löcher in die Wangen/Kniekehlen und Schamlippen. Ein ¼ Jahrhundert später wollen sie dann nichts mehr von dieser Löcher wissen, auf die sie mit Zwanzig so abgefahren sind. Mit 45 weiß man dann ganz genau wie ernst es die Abnormität wirklich mit einem meint und wohin einen diese Abnormität geführt hat. Mit 45 weiß man wie hoch der Preis ist den man zu zahlen hatte. Mich hätte meine Abnormität untergehen lassen. Ohne diese glücklichen Umstände wär ich längst tot oder im Gefängnis. Eher tot als im Gefängnis, weil ich keine kriminelle Energie besitze. Ich wollte nur über den Winter ins Gefängnis, weil es da im Häfen schön warm ist. Trotz der glücklichen Umstände muss ich heute noch gegen meine Abnormität ankämpfen. Sehen mich Leute auf der Straße wie ich laut vor mich hinplappere, halten sie mich völlig zu Recht für abnorm. Ich mach mir auch nie Gedanken wie ich bei anderen Leute ankomme, weil ich sowieso an ihnen vorbei gehe. Gegen ein gewisses Maß an Abnormität wehre ich mich schon lange nicht mehr. Wer wirklich nicht der Norm entspricht wird sowieso immer wieder auf diese Abnormität zurückgeworfen. Das Anderssein ist natürlich auch heute noch Groß in Mode. Seit die gesellschaftlichen Tabus zusammen schmelzen wie die Gletscher, gibt es einen Haufen neue Möglichkeiten zum Anderssein. Nur leider hat das Gros der Leute zum Anderssein nicht das geringste Talent. Obwohl jeder mit Zwanzig fundamental von seinen Mitmenschen unterscheiden muss, verliert dieser Wille bald an Überzeugungskraft. Obschon die meisten mit Dreißig noch so tun als würden sie ihr ganz eigenes Ding durchziehen, sind sie schon längst Richtung „Genauso wie alle anderen“ unterwegs. Das ist kein Vorwurf. Ein bisschen Selbstbetrug gehört zum Leben. Mit Vierzig ist man dann recht froh nicht mehr Anderssein zu müssen, weil das auf die Dauer fürchterlich anstrengend ist. Mit 45 ironisiert man seine Anders-Sein-Zwanziger-Attitüde nur noch. Mit fünfzig schämt man sich in Grund und Boden, das einem dieses Anderssein, zu einem Menschen machte, der noch immer in den Zwanzigern vor einem klobigen Festnetztelefon hockt. Wer mit fünfzig noch immer anders ist, der ist wirklich fundamental anders. Für den gibt es wirklich kein Entkommen. Der hat es ernst gemeint. Außer natürlich man ist beruflich fürchterlich erfolgreich und/oder reich an Baren.

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Der Red Bull Mitbesitzer Dietrich Mateschitz ist auch anders als seine Zeitgenossen. Der hat schon so viele Dosen Red Bull Dosen an die Frau und den Mann gebracht, das er es sich leisten kann, jeden Tag mit der Motorsäge im eigenen Wald herumzulaufen um Holz zu machen. Der ist beruflich so erfolgreich dass er mit dem Rücken zu Gesellschaft leben kann/muss. In dieser Hinsicht sind wir uns ziemlich ähnlich. Die Verrückten und Reichen sind sich ähnlicher als man es auf den ersten Blick für möglich halten würde. Weder die Reichen noch die Verrückten können sich unter die normalen Leute begeben ohne das nicht irgendwann jemand mit dem ausgestrckten Finger auf sie zeigt. Achtung und Verachtung sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Man sagt ja auch dass der Grat zwischen Kunst und Wahnsinn ein ziemlich schmaler ist. Ideal ist wer es versteht aus wenig Wahnsinn unglaublich viel verrückte Kunst zu schaffen. Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich mache aus ziemlich viel Wahnsinn nur ganz wenig Kunst. Heute dachte ich mir, dass es ganz amüsant wäre, wenn man von den wichtigsten Gedenkstätten unserer Zivilisation, immer nur die gegenüberliegende Seite abfotografieren würde. Nach diesem Einfall kan nur noch Schrott, Neuroleptika-Schrott. Das nur so nebenbei. Stichwort Vogerlsalat, der mich in die Flucht treibt. Ich leide ja unter einer Flucht-Psychose. Andauernd bin ich im Kopf nur am abhauen. Weil die Leute hier in aller Ruhe ihren industriell frisch gepflückten Vogerlsalat mampfen, steigt die Lebenserwartung seit vielen Jahren kontinuierlich an. Wir werden immer älter, weil hier nichts Überraschendes geschieht. Obschon wir in einer beschleunigten Welt leben geschieht kaum etwas Überraschendes. Ein funktionierendes Gemeinwesen wie das unsrige ist programmierte Langeweile. Unordentliche Gefühle sind die Ausnahme. Unordentliche Gefühle gibt es nur nach 6 Bier/Drogen, in der Kunst, dem Kino oder der Theaterbühne. Auf der Theaterbühne schreit einer ganz laut Revolte, Revolte du alte Sau, ich will das fette Blut der Revolte und deine Leber werd ich in Anachie taufen, tauchen, auch wurscht. Ich bin die Leib gewordene Utopie im Jetzt, die sich zielgerichtet nie erfühlt. Nichts erfüllt sich, nur die Maden leben ihren Traum. Fällt der letzte Vorhang gehen alle wieder zurück nach Hause und wenn sie sich einer am Finger schneiden klebt man leicht hysterisch ein Pflaster drauf. Allein an der Größe der Freizeitindustrie lässt sich ganz gut bemessen wie gut/friedlich ein Gemeinwesen funktioniert. 3 Profifußballligen wie in Deutschland gibt es ja nur weil das deutsche Gemeinwesen im Großen und Ganzen hervorragend durchorganisiert ist. Sogar der verkorkste Berliner Flughafen wird irgendwann seinen Betrieb aufnehmen. Vielleicht wird das Flughafen Desaster der SPD den Bürgermeisterstuhl kosten, aber damit hat es sich auch schon. Sogar in Österreich wird es irgendwann zu einer Steuerreform reichen. Alles geht bei uns seinen gewohnten wenn auch beschleunigten Gang. Weil das gar so langweilig und normal ist, sind die Zwanzigjährigen ganz fickrig auf und nach ein wenig Aufregung/Chaos. Wäre es genau anders herum hätten wir vielleicht Zustände wie in Syrien oder Ägypten. In Syrien haben die Zwanzigjährigen ganz andere Sorgen. Die wissen ganz genau wir wenig geil wirkliches Chaos ist. Und in Ägypten hat ein Richter einem neuen Weltrekord aufgestellt was das verkünden von Todesurteilen betrifft. Der hat gleich 400 Menschen in einem Aufwaschen zum Tode verurteilt. Einige der Angeklagten wissen heute noch nicht warum oder weshalb sie zum Tode verurteilt wurden. Einen Mann verurteilte Richter-Gnadenlos zum Tode, ich glaub durch erhängen, weil der auch Maier mit ai heißt. Ein Baby, wenn ich mich nicht täusche ist auch unter den zum Tode Verurteilen. Wir hier hingegen sind zur Langeweile/Routine verurteilt, wenn auch zu einer hektischen und beschleunigten. Bei uns funktioniert die Gewaltenteilung im Großen und Ganzen ganz gut. Jetzt traut sich unsere Justiz sogar Manager/Banker und Politiker zu mehrjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Die versuchen dann alle juristischen Tricks. Trotzdem wandern sie der Reihe nach hinter schwedische Gardinen. Der Ulli hat ja auch gerade seine Haftstrafe angetreten. Eine Militär-Junta wie in Thailand, die eine demokratisch gewählte Regierung einfach aus allen Ämtern vertreibt, weil die einfachen/armen Thais andauernd die Falschen wählen, könnte sich in Österreich niemals an die Macht putschen, weil es an entsprechenden Personal und Kriegsgerät fehlt. Weil hier alles seine Ordnung hat und die größte Partei die Gruppe der Nichtwähler ist, ohne das alles gleicht unter der schweren Last der Verantwortungslosigkeit zusammenbricht, steigt die Lebenserwartung kontinuierlich an. Egal wie hektisch es auch wird, bleibt es doch zumeist ausrechenbar/monoton und langweilig. Versicherungen leben ja vor allem davon, dass sich das Risiko berechnen lässt. Versuch in der syrischen Stadt Aleppo derzeit eine Hausratsversicherung abzuschließen. Das wird eher nichts. Eine Lebensversicherung wird auch furchtbar teuer.

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Die Supermarkt-Hektik hier, artet nur in den seltensten Fällen aus. Solange es an der Kassa piep macht geht alles seinen vorgefassten Weg. In überfüllten U-Bahnen dreht auch nur ganz selten wer durch und der Wahnsinn auf den Straßen bleibt auch im Rahmen. In Wien können die Frauen und Männer von der städtischen Parksündereinheit unbehelligt ihres Amtes walten. Kaum einer schlägt wegen einem Strafmandat einen Parksünder-Sheriff krankenhausreif. Loriot: Die Politesse. Gibt es auch auf Youtube. Der Staat und sein Personal machen ihr Ding eigentlich ganz gut. Weil man sich hier zu einigermaßen vernünftigen Preisen gegen jeden Scheißdreck versichern lassen kann, wird alles und ein jedes, das wenigstens ein wenig nach Aufregung klingt, von den Öffentlichkeit-herstellenden Massenmedien aufgegriffen, dramatisiert und zugespitzt. Schuld an unserer Lust nach Aufregung sind unsere Instinkte aus ferner Steinzeit, die sich noch nicht entsprechend an die vorherrschende Langeweile akklimatisiert haben. Unsere Gene tun sich noch schwer mir der institutionalisierten Langeweile. 60000 Jahre lang Lebens-Gefahr haben ihre Spuren in uns hinterlassen. 70 Jahre Langeweile auch wenn die Programm ist, langen da noch nicht. Deshalb fühlen sich unsere Massenmedien geradezu genötigt unseren Alltag dramaturgisch ein wenig aufzubereiten und zuzuspitzen, weil wir sonst jedes Interesse an der veröffentlichen Meinung verlieren. Veröffentlichte Meinung die den Spannungsbogen durchhängen lässt hört sich mitunter so an. „Der Hauptgrund für die Einführung der umstrittenen Investor-Staat-Streitbeteiligung (IDDS) in internationale Investitionsschutzabkommen besteht darin, dass dieses vor nationalen Gerichten nicht durchsetzbar sind. 2008 bis 2012 registrierten 214 ISDS-Klagen 53 Prozent (113 Klagen) EU-Investoren usw. (die Presse) Bild.de hingegen schreibt: D-Day 16 Uhr: Hitler wirft seine Panzer in die Schlacht. Vielleicht kann man jetzt besser verstehen was ich zum Ausdruck bringen möchte. Weil wir ganz wunderbar zivilisiert sind, zwingen wir die Massenmedien sich fortwährend am Leid der ganzen Welt zu vergreifen. Die Massenmedien und in weiterer Folge wir sind richtiggehend süchtig nach dem Leid der Welt. Wir wollen das große Drama und die fürchterliche Tragödie. Natürlich nur so lange es uns nicht selbst betrifft. Deswegen nimmt unsere Anteilnahme, proportional zur Entfernung zu. Wird im fernen Indien eine Frau malträtiert, vergewaltigt und ermordet, noch dazu mit einer Eisenstange, kommen wir vor Empörung beinahe um. Wird aber eine Frau in der Wiener U-Bahn vergewaltigt, hat keiner etwas gesehen. Vergewaltige indische Mädchen scheinen derzeit überhaupt der letzte Empörungs-Mode-Schrei zu sein. Jetzt hängen diese armen Geschöpfe auch noch Tod in den Bäumen. Entsetzt und moralisch zutiefst empört sitzt man dann vor so einem „hängt die Mädchen höher Bild“. Vergewaltigte Mädchen die in Bäumen hängen das geht gar nicht denkt man sich wutentbrannt. Das schreit ja nur so nach drakonischen Strafmaßnahmen. Solange die indischen Männer nicht wissen was und wie es sich gehört sollte das Land vom Welthandel ausgeschlossen oder wenigstens mit geschmalzenen Strafzölle bestraft werden. Weil so geht das auch nicht. Für jedes vergewaltigte Mädchen das tot in einem Baum hängt 1% Strafaufschlag. Nur ein ganzes Volk in Sippenhaft nehmen geht ja auch wieder nicht. Und während man noch darüber nachdenkt wie man den zur Rudel-Vergewaltigung neigenden Inder zur Räson bringen könnte, werden am anderen Ende der Welt 200 Mädchen in einem Aufwaschen entführt und in Bayern liegt ein Höhlenforscher mit einen Hirn-Schädel-Traum in 1000 Meter Tiefe und dann kommt auch noch die Eilmeldung herein das der FAZ Mitherausgeber Frank Schirmmacher mit 54 an einem Herzinfarkt verstorben ist. Herzinfarkt mit 54. Achtung, denken ist gesundheitsgefährdend. In ein paar Jahren ist man selbst in diesem Alter. Es ist die Hölle. Wer bitte will sich schon mit echtem Leid herumschlagen. Gott sei Dank ist um 18 Uhr der Anpfiff zum nächsten WM-Spiel. Das ist Aufregung genug. Vielleicht gibt es auch einen schlecht pfeifenden Schiedsrichter an dem man dann seine aufgestaute Empörungswut abarbeiten kann. So macht man das in einer Empörungskultur. Folgenlose Empörung ist verstümmeltes Mitgefühl. Das letzte Aufflackern von Moral, ein letztes ethisches Zucken. Wir tun nur noch so als ob. Wir schauspielern uns durch da Leben. Der postmoderne Mensch ist nun mal der geborene Schauspieler und Gefühls-Immitator. Anders würde man diese hypermediale Welt auch nicht aushalten. Ausnahmen bestätigen nur diese Regel. Der hypermedial verunstaltete Mensch verdrängt nicht nur das Leid, nein zuweilen macht er es sich auch noch durch Verfremdung zu Eigen. In einer schauspielerischen Großleistung transformiert man es, deutet es um und bringt es in einen anderen Weltzusammenhang. Folgenloses Fremdleiden ist die große Lebenskunst der Abendländer. Im folgenlosen Fremdleiden haben wir viel Erfahrung. (auf das folgenlosen Fremdleiden folgte dann das Fremdschämen. Das ist so wie Globuli lutschen) Daran ist das Christentum schuld. Nicht weniger unter den Christen sind ganz froh darüber, das des mit dem Schuld/Leid auf sich nehmen, unaufgefordert eine Person übernommen hatte, die sich für Gottes Sohn hielt. Wer will schon ans Kreuz genagelt werden. Noch dazu an einem Freitagnachmittag wenn sich die Arbeitswoche dem wohlverdienten Wochenende entgegen neigt. Ans nageln denkt man Freitagnachmittag schon auch. Aber aus Holz muss das zu nagelnde Objekt nicht unbedingt sein. Letzens beim Hofer.

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Eine dicke, sehr dicke Milf in der Schlange an der Kassa direkt hinter mir war irgendwie scharf auf mich. Sie quasselte mich an und wir kamen a bisserl ins reden. Weil mir ihr Begehren nicht entging und mir ihre Absicht unangenehm war, die Dame war wesentlich mehr Fett als Fleisch und auch sonst war ich außer Stande sie zu begreifen, gab ich ihr zu verstehen, dass ich ein selten übel gelaunter Mensch bin. Was natürlich nicht stimmt. Ich bin nur in den seltensten Fällen übel gelaunt. Weil ich es nicht gelernt habe, meine unangenehmen Gefühle der Welt und den in dieser Welt gehandelt werdenden Personen umzuhängen, flüchte ich vor diesen Gefühlen aus der Welt. Besser weiß ich es nicht. Ich bin da wie ein verletztes Tier, das sich andauernd selbst verletzt. Immer habe ich schlechte Laune sagte ich zu ihr. So schön kann ein Tag gar nicht sein. Das mit der schlechten Laune sei bei mir chronisch. Wenn ich könnte würde ich mir doch glatt in den Arsch beißen. Ich dachte wenn ich mich selbst durch Worte völlig verunstalte komme ich aus der Sache am einfachsten wieder heraus. Blöd wollte ich der Frau auf gar keinen Fall kommen. Das war eine nette Milf, die mir nichts getan hatte. Schuldig. Abnorm wie ich bin fühlte ich so etwas wie Schuld/Mitleid. Ich schämte mich, nicht das Geringste zum Lebensglück dieser Frau beitragen zu können. Dabei wollte ich nur Milch kaufen. Die Frau war einfach zu viel für meine Abnormität. Bitte liebe Milf dachte ich innigst, tu mir das nichts an, bitte sag nichts mehr. Schau doch genau hin. Du musst doch nach dem Hinsehen, einsehen, dass ich ein schizoider Sandler bin, ein Obdachloser mit Obdach, der über seinen eigentlichen Verhältnissen lebt. Das sieht doch ein Blinder dass ich diesen Weltzusammenhang in dem du werte Milf lebst nicht aushalte. Liebe Milf du musst doch sehen, dass ich in deiner Wohnung spätestens nach einer halben Stunde, laut vor Schmerzen aufschreien würde, weil ich die in die Polster eingehäckelten Herzen nicht mehr aushalte. Auch wenn du 50 kg weniger auf den Rippen hättest, würde ich schreiend aus den vier Wänden deines Weltzusammenhangs stürmen. Nur die dicke Milf beurteilte die Sachlage ganz anders. Der war ich scheiß egal. Die sah nur ihre Vision von mir. Sogar mein vom Testosteron und den Tiefschlägen verunstaltetes Gesicht hatte sie sich mit ihrem Begehren zurecht geschminkt. Die dachte sich, naja viel gedacht wird sie in diesem Moment nicht haben. Die zählte einfach nur 1 und 1 zusammen. Die gute Frau sah meine innere Verwahrlosung nicht, weil sie die nicht sehen wollte. In ihren Augen hätte ich gefälligst so abgefuckt aussehen sollen wie ich mich fühle. Ansonsten nehmen sie dir deine Verwahrlosung oder Abnormität nicht ab. Erst wenn man in Fetzen zu ihren Füßen hockend um ein Almosen bettelt, stellen sie deine Abnormität nur noch leise in Frage. Sitzt man erst einmal in Fetzen gelebt zu ihren Füßen um ein Almosen bettelnd ist man auf dem richtigen Weg, Erst wenn sie sich angewidert von einem abdrehen und sie sich einem fremden Übersee-Unglück zuwenden hat man es geschafft. Erst wenn sie dich für einen gewerbsmäßigen Bettler halten, hören sie auf dich für ihre Zwecke zu missbrauchen. Aber zu so viel Wahrhaftigkeit hat mir immer der Mut gefehlt. Man könnte auch sagen. Von meiner Abnormität und den gegebenen Verhältnissen auf der Flucht, bin ich immer wieder und aufs Neue durch Weltzusammenhänge gestolpert, die mich im Grunde nichts angingen. Weil mir die dicke Milf noch immer leid tat und ich ihre fettgepolsterete Traurigkeit nicht mehr aushielt, ging ich zur Ablenkung auf mich los. Dabei wollte ich wirkich nur eine Packung Milch kaufen. Mit meinen 45 Jahren und 9 Monaten bin ich jetzt in einem Verfallsstadion angekommen dachte ich, in dem es nur noch die dicken 50 Jährige Milfs auf mich abgesehen haben. Nach den dicken 50 jährigen Milfs kommt dann Gott sei Dank nichts mehr. Die dicken 50 jährigen Milfs sind das letzte Aufflackern von verblassender Attraktivität. Auch schön. So zum Abschluss die Muse einer eklatant übergewichtigen Hofer-Mama zu sein. Jetzt wollte ich natürlich erst recht flüchten. Vor der Hofer-Mama, aber vor allem vor mir, weil ich nicht mehr aufhören konnte, mich fertig zu machen. Mein innerer moralischer Kompass duldete es nicht, dass ich zu der schwer adipösen Hofer-Mama sagte, dickes Mädchen ich bitte dich. Der Mensch hat auch ein ästhetisches Bedürfnis. Bei dir weiß man ja auf den ersten Blick nicht wo oben und unten ist. Warum denkst du soll ich dich attraktiv finden? Ich wiege doch nur knapp die Hälfte von dir. Du hast eine riesen Wampe und ich keine. Ich mach mich ja auch an keine Frauen von Welt und Niveau ran, nicht nur weil das völlig aussichtslos, sondern ziemlich peinlich und geschmacklos ist, bei meinen Geheimratsecken, Geistes und Kontozustand. Sogar um das stink normale Durchschnittsweibchen, das Herzchen in ihre Liebesschwüre ritzt, mache ich seit vielen Jahren einen weiten Boden, weil ich der ihren Gefühle nicht zu nahe kommen möchte. Warum soll ich denen einen Schrecken einjagen? Die haben mir doch nichts an/getan. Jeden Abend gebe ich nach dem Einwerfen meiner Schlaf-schlecht-Dosis-Neuros den Zombie. Jeden Abend verwandle ich mich in ein lallendes Etwas. So etwas Schauderhaftes kann ich höchstens meiner Katze zumuten, und sogar der macht in diesem Momenten einen weiten Bogen um mich. Aber du gute Frau scheißt dich da gar nichts wie. Du nützt meine Milch-Situation schamlos aus und machst mir Avancen wie der Dominique Strauss-Kahn der Putzfrau in seiner Hotel-Suit. An sich müsste ich dich verklagen. (schon lustig) Wie sagt man so schön, ich machte gute Miene zum bösen Spiel, weil mir das Seelenheil dieser Frau wirklich am Herzen lag. Wer bin ich das ich mutwillig ihre Gefühle verletze. Es langte doch schon dass ich ihre Gefühle unabsichtlich verletzte. Eine Kuh die zu Hause melkbereit im Flur herumsteht besitze ich leider nicht. Egal was für einen Scheiß ich auch verzapfte, die dicke Hofer-Mama kicherte wie ein Teenager. Aus männlicher Sicht kann ich nur sagen. In Liebesangelegenheiten zweifle ich stark an der Zurechnungsfähigkeit von Frauen. Zumindest der Hetero-Frauen. Die haben sie ja nicht alle. Mein halbes Leben war ich vor den Gefühlen von Hetero-Frauen auf der Flucht. Entweder vor ihrer bedingungslosen Liebe oder ihrer grauenhaften Gleichgültigkeit. Frauen lieben anders als Männer. Die sind da eindeutig anders gestrickt. Entweder rennen sie dir hinterher wie ein herrenloses Hündchen oder sie stampfen dich mit einem Blick oder einer abfälligen Geste in Grund und Boden.

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Frauen machen in Liebesangelegenheiten gern einen auf Jesus. Die opfern sich auf für ihre Nachkommen, die es aber nicht gibt, weil sie verhüten. Natürlich tuns sie das nicht für jeden. (dazu komme ich noch) Die lieben bis nichts mehr von ihnen übrig bleibt und kein Mann versteht das oder wäre auch nur annähernd so viel Hingabe wert. Männer können das nicht. Dafür sind die viel zu einfältig und auf andere Weise selbstsüchtig. Männer sind die geborenen Besitzstandbewahrer. Sind in den spärlich ausgesäten Ausnahmefällen nicht zu einfältig und fühlen über den möglichen Besitzverlust hinaus, dann tun sie nur so als ob sie schwer an der Liebe leiden, wie der Johann Wolfi von Goethe. Der hat auch lieber seinen Freund Karl Wilhelm sterben lassen und dann darüber geschrieben, wie der sich vor lauter Liebeskummer und eingebildeten Unglück, die Schläfe mit einem Revolver massierte. Das hat er aber auf so grandiose Art und Weise getan, das sich die holde Weiblichkeit dachte, oh was für ein zartbeseiter Mann. Da dürfen wir aber nur auf Zehenspitzen fühlen. Jeder weiß wie alt der gute Wolfi von Goethe in Wirklichkeit wurde. Oder nehmen wir Shakespeare, den größten Schriftenversteller und Wortverdreher aller Zeiten. Da stirbt auch die Julia in den absterbenden Armen Romeos. Eine Geschichte die sich der Wilhelm bei einem Bier während einer Wirtshausschlägerei ausdachte. Und was machen die Männer aus so viel Leid und Pein? Die drehen einen Film mit dem Titel "Romeo Must Die". Trotzdem geraten Frauen immer wieder in Verzückung wenn sie den Part der Julia miemen dürfen. Dabei ist es mit den Männern genau so wo im Film Titanic. Ein ziemlich gelungener Film wenn man mich fragt. Genau in dem Moment in dem aus einer Schiffspassagen-Romance etwas ernstes, dauerhaftes und festes werden soll, geht der Mann lieber unter. (hahaha) Der Jack Dawson erinnert mich irgendwie an mich. Mir haben die Frauen auch den Jack abgenommen, weil sie hinter dem Dreck und Lärm den ich machte, einen verstört sensiblen, ziemlich klugen und kunstaffinen Menschen vermuteten. So sind Frauen nun einmal. Die wollen daran glauben. Was für verschrobene Sachen die zu mir sagten. Mir war das fürchterlich peinlich. Meine Kumpels hingegen dachten sich immer nur das ich sie nicht alle hätte. Zurück zu wahrlich ruhmreicheren Männer. Der Samuel Beckett ging auch gerne ins Puff und der Pablo Picasso erfand sich auch immer wieder eine neue Muse, die er dann zum Objekt seiner Kunst diskreditierte. Die Liste ist schier endlos. James Joyce in Liebessachen eine einzige Katastrophe. Gerorg Trakl fickte am liebsten seine Schwester. Heinrich von Kleist. Ganz schlimm. Der suchte sich eine Alte einzig und allein zum Sterben. Und natürlich wurde er fündig. Rilke lies sich von den Frauen nur aushalten. Und nicht zu vergessen, der in Liebesangelegenheiten unschlagbare Kafka Franze. Der Durchschnittsmann wiederum leidet nur an einem Gefühl und das ist/sind seine sexuelle(n) Allmachtsfantasie(n). So beschränkt und hässlich kann ein Typ gar nichts sein, das er sich nicht doch einbildet an die Oberliga–Frauen ran zu kommen. Facebook gibt es ja auch nur weil sich ein wenig hübscher Bursche an den Mädchen rächen wollte, die ihn nicht einmal eines Blickes würdigten. Ein Weltbörsenkonzern gegründet auf Ablehnung. Der besitzergreifende Größenwahn befällt Männer endemisch. Natürlich sorgt der fortschreitende Verzivilisierungsprozess, der das Rollenverhalten der Geschlechter neu zusammenwürfelt/ausverhandelt, dass heute alles ein wenig unübersichtlicher ist. Sind die Fronten erst einmal bezogen und die Rollen eingeübt, holt die liebende Frau auch schon ihr Kreuz heraus und beginnt an ihrem Liebesleid zu schnitzen, während der Kerl an ihrer Seite, einfältig wie es nun einmal ist von einer Oberliga-Dame träumt, die er vorführen möchte wie einen Ferrari. Mir war immer sonnenklar dass ich an die Oberliga-Frauen niemals rankommen würde. Um die habe ich immer einen weiten Bogen gemacht. Sogar bei den Durchschnittsladys hatte ich meine Zweifel. Ich habe immer nur von schönen Wetter und endlosen Stränden geträumt. Nur eine ziemlich offen zur Schau getragene Weltabgewandtheit beschützt einen noch lange nicht vor den Gefühlstorheiten einer Frau. Die heiraten sogar einen Mann der seit 2000 Jahren tot ist. Vorausgesetzt natürlich der Mann ist auf irgendeine Art einigermaßen attraktiv. Gott sei Dank bin ziemlich klein geraten und nicht wie die Wissenschaft empfiehlt 10-15 cm größer als das zu begattende Weibchen. Die hätten mir die Türe eingetreten. Trotz meiner offensichtichen Defizite waren sie hinter mir her, das muss man sich einmal vorstellen. Vor allem die Gebildeten. Hinter einem Sandler, einen Obdachlosen mit Obdach, einen Wegelagerer des Glücks, einen Groschenroman-Syphilitiker und Hurenstecher, der immer schon etwas über seinen eigentlichen Verhältnissen lebte und das in jeder Hinsicht. Frauen stehen auf Verrückte. Vor allem die Gebildeten. Die haben eine Phase im Leben da stehen sich wirklich auf Verrückte. Durchgeknallt wie ich war/bin musste ich da nie all zu lange um ihre Liebesgunst werben oder mich in einer Reihe ganz hinten anstellen. Das ging immer ganz flott und ohne großen Wehgeklage. Und verlassen wurde ich auch nie. Frauen, bis auf meine beiden Unternütter, zeichnet eine Eigenschaft aus, durch die sie sich merklich von den Männern unterscheiden und das ist Liebes-Mitleid. Die können mitfühlen lieben. Deswegen bin ich auch über meine beiden Ums so entsetzt. Die beiden sind was mich betrifft wie der Hitler und der Himmler. Eine Frau ohne Mitgefühl ist wie ein Plastiksack ohne Träger. Die Frauen blieben weil ich zeitweise auch wirklich unterhaltsam war. Frauen lachen gerne. Ich der geborene Sprücheklopfer und Jahrmarktfilou bin dafür wie geschaffen. Irgendwann nahm ich dann,meist ohne Vorwarnung reiß aus, und flüchtete in die leere eines Raumes, weil ich mich aufrichtig schämte, das ich mich in die Herzen dieser Frauen geschlichen hatte. So ein nicht vorhandener sozialer Status kann ziemlich bedrückend sein. Ich war doch nur ein abgefuckter Arsch, ein Augenblicksjunkie, ein Münchhausen für die ganz Armen. Ich musste weg, denn aus so einer Herz-Einschlusssituattion kommt der Mann auch nicht mehr so leicht heraus. Nicht wenn man Frauen wirklich mag. Ich liebte es Frauen beim Zähneputzen zuzusehen. Frauen putzen sich auf ganz hinreißende Art die Zähne. Frauen werden ja erst dann wirklich zu Frauen wenn sie nicht mehr in der Auslage stehen. Fühlen sie sich einmal geborgen und halbwegs gut gefickt, (ich gehöre natürlich nicht zu den Eliteficker) folgt ein hinreißender Moment auf den nächsten. Bis es dann wirklich ernst wird und der Satz kommt, "mit dir..................." Gott sei Dank erwies sich mein Schickal gnädig und ich wurde bald einmal richtig schön wahnsinnig. Somit hatte ich immer eine treffliche Ausrede parat warum ich nicht besonders bindungsaffin bin. Der Wahnsinn kommt mir in dieser Hinsicht durchaus gelegen. Hinter der Schizophrenie kann ich mich verstecken. So muss ich nicht andauernd in dem Gefühl leben, neben dem Lebensküppel, nicht auch noch ein Beziehungs-Analphabet zu sein. Diese tollen Frauen dachte ich mir immer, mussten das ausbaden was meine Untermütter verbockt hatten. Eine dieser Frauen hat eine eigene Internetseite. Manchmal rufe ich ihre Seite auf und dann schau ich mir ihr Gesicht an. Sie hat ein ganz wundervolles Gesicht, voller weicher, sinndlicher und zurechnungsfähiger Linien. Und dann bin ich immer glücklich, das ich ihr keine tiefen Schmerzlinien in die Haut geritzt habe. Das z.B. ist ein typischer Frauensatz, ein Dosenöffner. Nee ich mein das schon ehrlich. Sogar als Tablettenzombie hatte ich eine Freundin. Vor der bin ich dann auch natürlich auch abgehauen. Die habe ich nicht geliebt. Die mochte ich einfach nur so. Und dann gab es noch die Eine, die ist wegen mir weggezogen, weil ich ihre Gefühle nicht erwidern konnte. Dabei gab ich mir beim Ficken alle Mühe der Welt.( a schlechter Scherz) Damals lebte ich total wahnsinnig und halb im Dreck. Zum Lieben muss man schon auch in entspechender mentaler Verfassung sein. Das verstand sie nicht. Aus Frauen wird man einfach nicht schlau und ich gleich gar nicht. Betreff Strandidylle: Ich weiß noch wie ich mal mit einer ganz bezaubernden Frau Nächstens an einem dieser malerischen Strände saß. Doch anstatt einen auf romantische Idylle und Ladykiller zu machen, habe ich ins Meer gekotzt, weil ich total dicht war. Meinen romantischsten Moment hatte ich eh mit dieser Wahnsinnfrau. Da haben wir beide um die Wette gekotzt. An den Händen, die wir um eine Säule gewurstelt hatten, hielten wir uns schwankend fest. Nachdem wir uns ausgekotzt hatten trug ich sie nach Hause. Natürlich auf Händen. Nicht über die Schulter gelegt wie einen Saufkumpel, sondern wie etwas Teures, nein Unbezahlbares und Zerbrechliches. Andauernd entschuldigte ich mich bei ihr, das ich sie in diesen Wahnsinn hinein gezogen hatte. In Wahrheit ist sie mehr hinein gefallen als ich an ihr zog. Ich weiß noch wie erleichtert ich war, als sie endlich in den Flieger stieg und zurück in ihre Welt flog. Erleichtert weil ich nicht mehr an meiner eigentlichen Lebenswahrheit oder Abnormität vorbei leben musste. Die Eier ihr zu gestehen dass ich so ein normales Leben nicht drauf habe, einfach nicht bringen konnte, hatte ich nicht. Ich bin ja kein Heiliger. Wenigstens wollte ich nie meine Halbschwester ficken. So wenig normal wie ich bin musste ich mich an ihrer Liebe sattfressen. Anders würde ich das Grauen und die Leere die mich heute in den Arsch fickt auch nicht aushalten. So wie sich eine Varrormilbe an/in eine Biene klemmt/frisst, klemmte ich mich an die Liebe dieser Frau. Erleichtert hat diesen Abschied auch die Tatsache, das sie aus einem anderen Land kam und so blieb es bei einer ziemlich unvergesslichen Sommerliebe. Frauen brauchen für ihre Vita zuimndest eine Armor fou in der es drunter und drüber geht. Ansonsten fühlen sie sich unausgeglichen. Das ist ihre Art in den Krieg zu ziehen. Zum Leben suchen sie sich dann eh irgendeinen Landweiler, mit rundem vertrauenswürdigen Gesicht. Nicht auszudenken wenn wir in derselben Stadt gelebt hätten. Das Schnitzwerkzeug hatte die Gute schon eingesteckt. Diese Frau, vor der ich nur in den höchsten Tönen schwärmen kann, hätte sich da ein ganz wunderbares Kreuz geschnitzt, an das ich sie dann genagelt hätte. Obwohl wir nur Augen für uns hatten, lungerten am Wegesrand andauernd irgendwelche Typen herum, die sich an sie ran machen wollten. So einfältig sind Männer nun einmal gestrickt. Die sind genetisch so verblödet das sie die Liebe einer Frau, die sie offensichtlich für einen anderen hegt, nicht sehen wollen/können. Mit den eigenen Artgenossen kennen die sowieso keine Gnade. Erschreckend wie gewissenlos Männer da sein können. Die gehen sprichwörtlich über Leichen. Das ist auch der Grund warum Männer zum Imponiergehabe neigen. Wenigstens brachte ich die menschliche Größe auf, (typische Blutschwanz-Eigenschaft) das ich diesen Frauen nicht unnötig lange im Weg herumstand wie die kaputte Telefonzelle aus dem Donauinsel-Eskapismus. Ein Abgang in Würde wird zu oft unterschätzt. So würdevoll war meiner wie ich gerade tue, auch wieder nicht, weil ich ja sofort ins nächste Puff ging, besser gesagt den Escort-Dienst anrief. Weiheit: Unter der Lupe betrachtet sieht jedes Leben irgenwie scheiße aus. Es gibt aber auch noch andere Frauen wie die Wahnsinnige vom Merkur. Die ist auf einen ziemlich bizarren Tripp. Die sehe ich seit Jahren beim Einkaufen, wie sie ihren "hurra ich bekomme mein erstes Baby Rekord" von eins auf acht hochschraubte. Die hat mitgezählte sieben Kinder, soweit ich das einsehen kann von zwei Männer und ist schon wieder schwanger. Vor der habe ich wirklich die Hosen gestrichen voll. Der ihren Gebärwahn kann ich auf 150 Meilen riechen. Der ihre Fruchtbarkeit riecht wie Senfgas. Das können der ihre Männer doch nicht wirklch wollen oder gewollt haben. Anstatt einer Frau, bekamen sie eine Gebärmaschine, die ihr eigenes Ding gnadenlos durchzieht. Der Vater von den ersten vier Kids ist total erledigt. Der lebt nur noch für die Alimente. Woher ich das weiß? Letztens sah ich ihn beim Hofa/Aldi. Sein Einkaufswagen war ungefähr so spärlich gefüllt wie mein Lebensinn mit Inhalt. Obschon ich die Beweggründe dieser Frau nicht kenne, bin ich auf der Flucht vor ihr. Überhaupt bin ich vor Menschen auf der Flucht, die einen konkreten Lebensplan haben und bis zum Äußersten gehen um ein Ziel zu erreichen. Die alles in ihrer Macht stehende unternehmen, weil ihr Wahnsinn das von ihnen einfordert. Acht Kinder. Im Mittelalter ging es ähnlich resch zu. Nur mit dem kleinen Unterschied, das von den acht höchstens zwei oder drei die ersten Jahre überlebten. Glaubt die Gute nicht mehr an die Errungenschaften eines umlagefinanzierten Pensionssystems? Der Erzeuger der vorderen 4 Kids war ein Zwerg. Der Mann für die hinteren 4 hingegen ist ein Riese? Wie ich schon sagte, aus Frauen wird ein Mann nicht klug. Und ich schon gar nicht. Der Mann für die hinteren vier kriegt schön langsam einen Rundrücken, so schwer lastet die Verantwortungslosigkeit seiner Liebsten auf ihn .In dieser Angelegenheit ist eine Schizo-Sensibilität durchaus hilfreich. Ich hab mich nie auf Frauen gestürzt die mich nichts als unglücklich machten. Über Frauen die mich ran ließen kann ich nur gutes erzählen. Eine liebenswürdiger als die andere. Dass ich mich nicht für besonders liebenswürdig hielt lag nicht an diesen Frauen. Mit Abnormität gestraft wie ich nun einmal bin, war ich immer nur auf der Suche nach einem Raum, in dem ich meine Abnormität von der Welt verstecken konnte. Es ist eine Schande. Anstatt mich im Mösenland um eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu bewerben, gab ich mich mit einem zeitlich befristeten Besuchervisum zufrieden. Die Leute die mir das angetan haben sollten sich wirklich schämen. Aber das machen sie nicht. Letztens schickte mir mein lieber Herr Vater eine Mail, in der mein älterer Halbbruder, seinen 50. Geburtstag ankündigt und zu seiner Geburtstagsparty lädt. In der Einladung steht: Dass ich mir zu diesem Anlass schon selbst ein „neues Lokal“ geschenkt habe, reicht es, wenn ihr einfach gute Laune mitbringt. Klingt auf den ersten Blick ganz normal. Nur ich bin zu der Party nicht eingeladen. Ich kenne diesen Halbbruder nicht wirklich. Trotzdem schickt mir mein Vater mit den Worten, so feiert der P. seinen Geburtstag, eine Einladung, in der steht das ich nicht in der Lage bin mir ein neues Lokal zu schenken, weil ich schon mein ganzes Leben in abgetragenen Fetzen herumrenne. Siehste sagt mein Vater, so macht man das.

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Ein richtiger Kerl, mit mächtig Knete in der Tasche, schenkt sich selbst zum 50zigsten ein neues Lokal. Der braucht die anderen nicht. Der ist nicht so ein Schnorrer wie du. Es ist wie im Vorhof zur Hölle, weil meinen Vater nicht bewusst ist, was für Gefühle er da mal wieder bei mir ablädt. Vor den Gefühlsregungen, genauer gesagt Gefühlszucklungen meines Vater bin ich seit gut vierzig Jahren auf der Flucht. Wären meine Fluchtinstinkte nicht dermaßen gut ausgeprägt wäre ich schon längst tot. Seit ich fühlen kann bin ich vor meinem Vater, bekannt auch als Godfather, der ungefähr so feinfühlig ist wie die Ladefläche eines Lastwagens, auf der Flucht. Seit ich denken kann renne ich verzweifelt um mein Leben. Meine Verzweiflung, die seit Kindheitstagen chronisch auf mich einwirkt, hat mich in eine Abnormität hineingetrieben, aus der ich nie wieder herauskomme. Mich hat meine Flucht physisch wie psychisch dermaßen gefordert, das ich ein Dasein als schizoider Sandler zu fristen habe, den man auf Grund seiner Lebensleistung natürlich auf keine Party einlädt. Weil außer um mein Leben rennen kann ich nichts. Doch in einem Klappstuhl sitzen. Während der Diogenes in einer Tonne saß, sitze ich in einem Klappstuhl. Ein unglaublicher Triumph über meine eigentlichen Lebensverhältnisse wenn man mich fragt. Während ich heute noch immer um mein Leben renne, muss ich deswegen nicht mehr unbedingt aufstehen. Das erledige ich im sitzen. Wer kann schon ähnliches von sich behaupten?! Trotzdem schickt mir mein Vater eine Ausladung die auf den ersten Blick wie eine Einladung aussieht. Kaputt wie ich bin, mache ich natürlich gute Miene zum bösen Spiel in dem ich zurückschreibe, wenn ich so nett gebeten komme ich halt. Nicht das sie denken das so eine Antwort meinen Vater zum Nachdenken zwingt. Der denkt nicht der lebt immer nur als äußere Bewegung. Seine seltenen inneren Verrenkungen sehen dann so aus, das er an seinen anderen Sohn Einladungen/Ausladung verschickt, obwohl er ganz genau weiß das dieser Sohn auf so einer Leistungsschau, auf Grund seiner Lebensleistung, nichts zu suchen hat. Seit ich denken und fühlen kann bestraft mich der Godfather und ich weiß nicht genau warum oder wofür. Bald steht sein halbjährlicher Besuch an. Dann werden wir uns seine neuesten Hamburg-Fotos ansehen, bevor er erzählt wie toll die Geburtstagsparty meines Halbbruders war. Und wehe ich erzähle irgendetwas das mich interessiert und ihn nicht. Da dreht er mir sofort den Sprachhahn ab. Der betoniert den einfach zu. Anstatt das mich mein Vater gewissenhaft auf ein Leben im Mösenland vorbereitete, was eh schon eine ziemliche Herausforderung ist, hetzte er mir irgendwelche seltsamen Geschöpfe wie die beiden Untermütter auf den Hals, die mich dermaßen verunstalteten, das ich mich mit einem Besuchervisum zufrieden gab. Anstatt das er sein hirnloses Sperma in einer Frau versenkte, die in der Lage war für dieses Kind also mich zu sorgen, spritzte er in seiner grenzenlosen Selbstsucht eine Frau voll, die mich wie einen kleinen Hund aussetzte. Was für ein Mensch muss man sein, das man ein Kind, noch dazu sein eigen Blut, einfach mit 4 Jahren aussetzt. Und welche Schlüsse zog mein Vater daraus. Er suchte sich eine neue Frau, mit der er endlich glücklich wurde. Natürlich auf meine kosten. Seine Lebensfrau hat mich fast umgebracht. Zu behaupten, das mich diese Person, die UM2 aus meinem Untergehen, mich auf dem Gewissen hat wäre grundsätzlich falsch. Weil die hat keines was mich betrifft. Und solche Geschöpfe ließ mein Vater ungehindert und ungefiltert in mein Leben, ein Leben das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Beruflich hat er mich auch gekillt. Mit zwanzig Lenzen musste ich schon drauf hoffen, das die Weltkatastrophen Hochkonjunktur hatten. UNO-Soldaten kommen ja nur dort zum Einsatz, wo vorher ein Krieg eine Schneiße der Verwüstung gezogen hatte. Hat sich der Tod einmal sattgefressen kommen die Friedenssoldaten angetrabt. Ohne großangelegten Sterben, hätte ich schon mit Zwanzig den Betrieb einstellen können. Gott sei Dank kann ich nur sagen hatten wir im Jugoslawien-Krieg kein Mandat. Sonst wäre ich wie die holländischen Blauhelme, den Serben beim Völkermord behilflich gewesen. Macht euch keine Sorgen, hätte ich zu den bosnischen Muslime gesagt, während ich sie auf die Ladeflächen der LKWs schaufelte, der Mladic ist ein ganz feiner Mensch, der hat mit mir gerade einen Sliwowitz getrunken. Der tut euch nichts. So habe ich nur vorübergehend den Irak befriedet.(hahaha) Mir klebt das Pech wirklich auf der Seele. Weil andere jämmerlich krepierten habe ich überlebt. Nur weil vielen Schiiten im Süden des Iraks 1991 die Flucht vor Saddam H. nicht gelang, ist mir meine Flucht gelungen. Nicht das sie denken mein Vater hört sich meine UN-Gefühle an. Der legt keinen Wert auf meine Weltzusammenhangsneurosen. Der fährt lieber nach Hambug an die Alster und tut dann so als ob er ein unglaubliches Abenteuer erlebt hat. Deswegen ist es ja nur zu verständlich, das ich mich auf meiner Flucht, in einem Abnormalität hinein gelebt/gefühlt habe, aus der dich nicht mehr herausfinde. Dass mich das Lebens und Liebesglück meines Vaters, dessen Fundament mein Lebensunglücks ist, zur totalen Weltflucht zwang, versteht der Godfather natürlich nicht. Ganz im Gegensatz zum psychiatrischen Fachpersonal. Die verstehen meine Weltflucht nur zu gut. Die haben mich von oben bis unten vermessen und festgestellt das ich ein Mensch bin, der nicht mehr vermessen werden sollte. Ein unglaublicher zivilisatorischer Fortschritt wenn man mich fragt. Der Godfather will nicht einmal wahrhaben, das er Produzent/Lieferant von schizoiden Sperma ist. Das hat ihm seine Mama angedreht. Sogar den Wahnsinn hat er mir umgehängt wie einer Kuh die Glocke. Hätte ich doch nur eine Kuh im Flur stehen, dann müsste ich mich nicht mehr wegen einer obskuren Milf schuldig fühlen, deren Fettschichten zu durchqueren ich mich konsequent verweigere. Mein Lebens und Liebesglück, steht im Kleingedruckten auf der Einladung meines Halbbruders die im Müll landet. Der Satz hängt jetzt irgendwie durch. Auch wurscht. Bin eh vom Thema abgekommen, wie vom rechten Pfad des Lebens. Die Gefühle von Frauen gehen im Allgemeinen tiefer. Liebt eine Frau, liebt sie wesentlich exklusiver. Gibt sie eine Frau einem Mann wirklich hin dann meistens ganz.

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Männer zeigen sich in Liebessachen oberflächlicher. Die sind schon glücklich wenn sie eine Frau einfach nur besitzen können wie ein Stück Land. Natürlich denkt der Mann dass es nur Liebe sein kann, dass er gerade auf diesem Stückchen Land sein Haus bauen möchte. Aber da spielt ihm sein Bewusstsein zu meist einen üblen Streich. Der Mann weiß nur in den seltensten Fällen ob er eine Frau jetzt wirklich liebt oder nur glücklich darüber ist, dass ihm exklusiv die Eier gekrault werden und er ihr ungestört seine DNA unterjubeln kann. An selbstloser Liebe sind Männer nicht interessiert. Das dümmste was man machen kann ist es Stiefkinder großzuziehen. Wenn schon Stiefkinder dann macht man das so wie der Richard David Precht. Zu seinem eigenen Kind zieht er drei Stiefkinder mit auf. Personen die sich nur um Stiefkinder zu kümmern haben wie meine Untermutter 2, kurz UM2, und Opfer eines unerfüllten Kinderwunsches werden, neigen mitunter zu fürchterlichen Abwehrreaktionen. Die würden in ihrem (nur zu verständlichen) Schmerz, dieses ungeliebte Stiefkind am liebsten sofort ertränken. Weil das gesellschaftlich nicht mehr gewollt wird, ertränken sie das Stiefkind einfach in jahrelanger Missachtung. Das wirkt auch wunderbar. Glauben sie mir, ich kenne mich da aus. Der Funktionsaufbau der Eier ist schuld das Männer an selbstloser Liebe kein Interesse haben. Selbstlose Liebe ist eine Erfindung der Kultur. Wahrscheinlich der Romantik. Außer natürlich man kümmert sich um seine Gen-Verwandtschaft. In dieser Hinsicht bin ich ein Kulturmensch. Jedoch auch ich bildete mir ein, dass es zwei, drei Frauen in meinem Leben gab, für die ich die unumstrittene Nummer 1 war. Blöd und einfältig wie ich bin bildete, nein bilde ich mir wirklich ein, dass ich der Liebeshecht im Karpfenteich war. Wer sich alles so auf diese Frauen zwängte war mir zumeist scheiß egal. Hauptsache sie fütterten mich mit ihren Liebeskrümmel. In der Realität sah dass dann so aus, das mich eine dieser Frauen einmal zu Hause aufsuchte, weil sie geträumt hatte, dass es mir ziemlich schlecht erging und ich im Untergehen begriffen war. Dabei lebte sie zu dieser Zeit schon längst mit einem anderen Kerl zusammen und schwanger war sie obendrein. Eine herzzerreißende Szene wenn man mich fragt. Angefüllt mit mir fremder DNA, saß sie mit tiefen Sorgenfalten vor mir. Mit ihren bescheidenen Mitteln versuchte sich mich vom Untergehen abzuhalten, während ich eh schon halb wahnsinnig den Testosteron-Kaspar machte. Hat natürlich alles nichts genützt. Die schicksalsergebenen Neurotransmitter kannte keine Gnade. Heldenhaft wie ich nun einmal bin, nahm ich sie an der Hand und brachte sie zur U-Bahn, mit der sie dann wieder zurück in ihre planbare Welt fuhr. Heute hat diese Frau drei Kinder von zwei Männer, denen ich durch meine Abnormität erst den Weg ebnete. Hoffentlich ist ihr nicht alles gelungen. Gesund soll sie schon sein und die Kinder entsprechend wohlgeraten, aber irgendwo in ihrem Herzen soll es einen Platz geben der leer geblieben ist und den nur ich ausfüllen wüsste. Das habe ich jetzt von meiner Moral. Anstatt das ich der Frau wenigstens ein Kind unterjubelte, rein genetisch war diese Frau top, (hahaha) und mich nach dieser glanzvollen Tat still und heimlich in den Wahnsinn verabschiedete, räumte ich freiwillig das Feld für irgendwelche Spießerarschlöcher, die natürlich wie sie einen Uni-Abschluss hatten. Wie heißt es so schön. Moral ist nur etwas für Verlierer. Als Dank für meine Selbstlosigkeit sterbe ich jetzt auch noch aus. Heute heillos in meiner Abnormität verfangen, würde ich eine Frau nur noch käuflich erwerben. Damit habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Frauen lassen sich auf ganzvorzügliche Art käuflich erwerben. Vorausgesetzt natürlich man ist auf irgendeine Art und Weise wohlhabend. Was ich natürlich nicht bin. Geld/Macht/Erfolg zieht Frauen nun einmal an wie die Biene ein Marmeladebrot. Ihr Deutsche sagt ja Konfitüre. Natürlich sind auch Fliegen ganz scharf auf Marmelade. Die verscheucht man(n) so gut es geht. Schwierig wird es bei den Fliegen im Bienenkostüm. Dafür gibt es aber Anwälte. Scheidungen erfolgreicher/wohlhabender Männer sind nur dann wirklich teuer wenn sie die Ursprungsfrau, die den sozialen Aufstieg mitmachte, gegen ein neueres Modell eintauschen. Dem Bill Gates, der ja noch mit seiner Ursprungsfrau zusammen ist, würde eine Scheidung ziemlich teuer zu stehen kommen. Der müsste für einen staatlich beglaubigte Trennungsschein Mrd. hinblättern. Oder diese Ursprungsfrauen machen es wie die Hilary Clinton. Auf den Scherben ihrer Ehe, die ja eine selten verunglückte ist, weil sie vor der Weltöffentlichkeit scheiterte, baut diese Frau dann ihre eigene Karriere auf. Wie die all diese Demütigungen wegsteckte, meinen Respekt Gnädigste. Ich hätte nicht so viel Selbst zum Beherrschen in mir ausfindig machen können. Anderseits einen Präsidenten a.D. von Amerika verlässt man nicht einfach so. Dafür ist der Knabe von seiner Funktion her viel zu wirkungsmächtig. Emotional hat die Hilary ihren Bill natürlich schon vor Ewigkeiten verlassen. Die ist ja nicht bescheuert. Doch wenn sie die 1. Präsidentin der USA werden will, braucht sie den Billy als Einpeitscher und Wahlphrasendrescher. Wahnsinn wie der da in die Kamera log, dass er bei der Monica nie einen Steifen hatte. Das war großes Kino. Ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. Seifenoper auf allerhöchstem Niveau. Der Gates Billy wiederum scheint zur Kaste jener Männern zu gehören, denen nicht stetig die Eier jucken. In einer so stark reglementierten Gesellschaft wie der unsrigen, zu der ich auch die amerikanische zähle, (die sind da noch rigider) ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Akut mit dem, Ich-muss-andauend- eine-andere- Frau-bestäuben- Virus befallen kann einen Mann auf Dauer ruinieren. Wirklich angenehm ist so ein Drang nach Blütenvielfalt nicht. Ich weiß wovon ich spreche. Monogamie ist an sich nichts für Männer. Serielle Monogamie geht gerade noch so. Der Georg Clooney macht das ganz klug. Die Frauen tauscht er andauernd aus, während er seinem Schwein treu bleibt. Ein anderes Beispiel eines Mannes, der mit dem Bestäubungs-Virus infiziert wurde: Arnold Schwarzenegger. Der hat sogar seiner wenig fotogenen Haushälterin ein Kind angedreht und das obwohl er seine DNA im Kennedy-Genpool untergebracht hatte. Zu behaupten das des nur eine Dummheit war, zielt unzweifelhaft an der Eigentlichkeit des Problems vorbei. Arnies Fortpflanzungstrieb passte nicht ganz zu den Moralvorstellungen in die er sich verwickelt hatte. Der Arnie ähnelt in seinem Verhalten Dschingis Khan. Der hat so viele Frauen aufgepoppt das seine Gene in Asien heute noch im Umlauf sind. Das ist natürlich der Traum eines jeden Mannes. Hätte ich die Wahl zwischen Dschingis Khan und Bill Gates würde ich mich für das Schicksal Dschingis Khans entscheiden. Der Gates Billy ist nicht ganz das was ich verkörpere. Nerd-Männer haben es in einer postheroischen Zeitepoche auch wesentlich leichter. Wir analoge Testosteron-Trottel kurz TTs sind in unserem ganzen Gehabe und Erscheinungsbild nur noch lächerlich. Vor allem ich untergegangen und auf meiner DNA sitzen geblieben. Und jetzt wo der Hormonüberschuss nachlässt, und ich nur noch das Veteranen-Gesicht eines Testosteron-Trottels wie eine Totenmaske trage, wäre ein wenig Begeisterung was das Wirken der eigenen Person betrifft durchaus heilsam. Vielleicht bin ich der einzige Wiener-Klappstuhlrastafari, is j auch was. Natürlich könnte es sein das ich meine Gene doch irgendwo untergebracht habe. Nur wissen tu ich es nicht. Testosteron-Trottel Vorzüge, wie Aggressivität, Risikobereitschaft, Imponiergehabe zum Zwecke der Abschreckung zählen heute nicht mehr. Und wehe mir kommt einer mit der Risikobereitschaft der Investmentbanker. Das sind Schmalspurganoven. Hängen ihr Wehgeklage einfach nerdigen Steuerzahler um. So etwas macht ein TT nicht. Ein TT lässt sich für seine Schandtaten hängen. Gut wenn man es genau nimmt bin ich auch so ein Schmalspurganove. Aber ich habe es nicht darauf angelegt. Ich dachte wirklich das ich mich spätestens mit Vierzig selbst aus dem Spiel nehme müsste. A bisserl feig ist das schon wenn ich ganz ehrlich bin. Aber wie ich schon sagte, unter der Lupe sieht fast jedes Leben scheiße aus.

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