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Mittwoch, 25. Januar 2012
Die Freiheit des Alfons G.
der imperialist, 19:11h
Alfons G. war genau das was man einen mittelmäßigen Menschen nennt.
Er fiel nicht besonders auf und auch nicht besonders ab. Sein Job, seine Wohnung, sein Auto, seine beiden Ehen, seine Ansichten, sein Schwanz, seine Leidenschaft und Hingabe, seine Bedürfnisse, Träume und Hoffnungen, sein Glaube alles, aber auch wirklich alles war mehr oder minder mittelmäßig. Alfons G. schlug nie wirklich über die Strenge. Nicht einmal auf der Weihnachtsfeier kam etwas Anstößiges oder gar Ruchloses über seine Lippen. Mit rassistischen Herabwürdigungen oder Anzüglichkeiten hielt er sich auch dezent zurück. Natürlich waren seine Komplimente auch nur von der Stange wie seine Garderobe. Alfons G. hatte es sich in der Welt ganz gemütlich eingerichtet.
So verging die Zeit wie sie nun mal vergeht im Uhrzeigersinn, nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam.
Mit den Jährchen wurde Alfons G. alt, älter, pensioniert und irgendwann hinfällig und gebrechlich.
Aus seiner geliebten Wohnung, in der er 35 Jahre gelebt hatte, musste er raus und er wurde in ein Altersheim überstellt. Das Altersheim ist ein typischer Ort der Mittelmäßigkeit. All jene die zu schnell leben schaffen es nicht dorthin und dann gibt es noch jene die sich lieber eine Kugel in den Schädel jagen, bevor sie dort vorübergehend endgelagert werden. Das Altersheim ist ein Ort der Endgültigkeit. Von dort gibt es keinen Weg mehr zurück ins Leben. Alfons G. vertrat diese Ansicht natürlich nicht. Trotzdem neigte sich auch sein Leben dem Ende zu.
Seine letzte Frau war nicht gekommen um ihn noch einmal zu sehen. Es hätte keinen Sinn gemacht.
Auf Grund der fortgeschrittenen Demenz hätte sie ihn nicht mehr erkannt und Kinder hatten sie keine.
Hinter vorgezogenen Vorhängen lag Alfons G. schwer atmend in seinem Sterbebett, die müden Augen starr gegen die Zimmerdecke gerichtet, wo eine Fliege verkehrt rum saß. Dass die ihn bewusst anstarrte kann man nicht sagen.
Der werte Herr Pfarrer, ein gebürtiger Ghanaer, war auch da und verpasste, nein verabreichte ihn die letzte Ölung.
Da erhob sich Alfons G. brüchige Stimme noch ein letztes Mal bevor sie für immer verstummte und er bat den Pfarrer noch einmal zu sich.
Der Pfarrer beugte sich zu Alfons G. hinunter und sprach mit leichten Akzent, "ja mein Sohn sprich, wie kann ich dir zu Diensten sein".
Da bäumte sich Alfons G. noch einmal auf, bevor alles Leben aus ihm wich und sprach: "Du gar nicht Kanake, aber richte der Schwester Rosemarie aus, das sie einen klasse Arsch hat".
Anmerkung: Auf Grund seines Vorgeschichte war Alfons G. in Sachen rassistischer Beschimpfungen natürlich nicht besonders geübt. Kanake war, was den Priester betraf natürlich nicht der richtige Ausdruck. "Bimbo" oder " Priester Bimbo", wäre in diesem Fall der richtige Terminus gewesen.
Er fiel nicht besonders auf und auch nicht besonders ab. Sein Job, seine Wohnung, sein Auto, seine beiden Ehen, seine Ansichten, sein Schwanz, seine Leidenschaft und Hingabe, seine Bedürfnisse, Träume und Hoffnungen, sein Glaube alles, aber auch wirklich alles war mehr oder minder mittelmäßig. Alfons G. schlug nie wirklich über die Strenge. Nicht einmal auf der Weihnachtsfeier kam etwas Anstößiges oder gar Ruchloses über seine Lippen. Mit rassistischen Herabwürdigungen oder Anzüglichkeiten hielt er sich auch dezent zurück. Natürlich waren seine Komplimente auch nur von der Stange wie seine Garderobe. Alfons G. hatte es sich in der Welt ganz gemütlich eingerichtet.
So verging die Zeit wie sie nun mal vergeht im Uhrzeigersinn, nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam.
Mit den Jährchen wurde Alfons G. alt, älter, pensioniert und irgendwann hinfällig und gebrechlich.
Aus seiner geliebten Wohnung, in der er 35 Jahre gelebt hatte, musste er raus und er wurde in ein Altersheim überstellt. Das Altersheim ist ein typischer Ort der Mittelmäßigkeit. All jene die zu schnell leben schaffen es nicht dorthin und dann gibt es noch jene die sich lieber eine Kugel in den Schädel jagen, bevor sie dort vorübergehend endgelagert werden. Das Altersheim ist ein Ort der Endgültigkeit. Von dort gibt es keinen Weg mehr zurück ins Leben. Alfons G. vertrat diese Ansicht natürlich nicht. Trotzdem neigte sich auch sein Leben dem Ende zu.
Seine letzte Frau war nicht gekommen um ihn noch einmal zu sehen. Es hätte keinen Sinn gemacht.
Auf Grund der fortgeschrittenen Demenz hätte sie ihn nicht mehr erkannt und Kinder hatten sie keine.
Hinter vorgezogenen Vorhängen lag Alfons G. schwer atmend in seinem Sterbebett, die müden Augen starr gegen die Zimmerdecke gerichtet, wo eine Fliege verkehrt rum saß. Dass die ihn bewusst anstarrte kann man nicht sagen.
Der werte Herr Pfarrer, ein gebürtiger Ghanaer, war auch da und verpasste, nein verabreichte ihn die letzte Ölung.
Da erhob sich Alfons G. brüchige Stimme noch ein letztes Mal bevor sie für immer verstummte und er bat den Pfarrer noch einmal zu sich.
Der Pfarrer beugte sich zu Alfons G. hinunter und sprach mit leichten Akzent, "ja mein Sohn sprich, wie kann ich dir zu Diensten sein".
Da bäumte sich Alfons G. noch einmal auf, bevor alles Leben aus ihm wich und sprach: "Du gar nicht Kanake, aber richte der Schwester Rosemarie aus, das sie einen klasse Arsch hat".
Anmerkung: Auf Grund seines Vorgeschichte war Alfons G. in Sachen rassistischer Beschimpfungen natürlich nicht besonders geübt. Kanake war, was den Priester betraf natürlich nicht der richtige Ausdruck. "Bimbo" oder " Priester Bimbo", wäre in diesem Fall der richtige Terminus gewesen.
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