Sonntag, 16. Oktober 2011
Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt
Der heute 79 jährige Japaner Isac Wada, wurde 1945 in einem Selbstmordkommando dazu ausgebildet, sich in einem mit Sprengstoff beladenen Holzboot auf die amerikanische Feinde zu stürzen. Zumeist schlugen diese Kamikazeaktionen fehl, da sie von den amerikanischen Kanonenbooten und Zerstörer zuvor einfach abgeschossen wurden.
Doch bevor Isac Wada zu seinem finalen Einsatz in (s)ein Holzboot stieg, öffnete sich der Bombenschacht der „Enola Gay“. 43 Sekunden später explodierte die Atombombe „little boy“ 600 Meter über der japanischen Stadt Hiroshima.
Deswegen wurde nichts aus Isacs Wada Selbstmordkommando. Er wurde umgehendst nach Hiroshima abkommandiert, zu Aufräumarbeiten.

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Der letzte Anarcho
Noch ein Frühwerk des Meisters. Wiederum aus dem Zyklus: Kann nichts, bin nichts, will nichts.

Ich bin ein scheiß Anarcho.
Worüber ich nicht besonders stolz bin.
In meinem ersten Gedicht stand:
Ich bin die Gegenbewegung der Gegenbewegung der Gegenbewegung, der…
Ich bin das durchgeschnäuzte Taschentuch, das der Wind die rostigen Gleise entlang treibt.
Dazu gehören, das kann ich nicht. Die Insel auf der ich lebe ist so groß wie ein aufgeweichter Bierdeckel und duftet entsprechend.
Ich kann mich weder anpassen, noch einfügen, noch einigermaßen anständig benehmen. Da ich sowieso früher oder später aus der Rolle falle, habe ich sorgsam wie ich bin, gleich für früher entschieden.
Bin ich in Gesellschaft mutiere ich ungewollt zum Nonkonformistin.
In einer Gruppe von Autonomen würde ich Rudolf Hess als einzig wirklichen Antifaschisten beschwören.
Und müsste ich bei den Glatzen, alkoholgeschwängert, auf unschuldige Wirtshaustische einprügeln oder im gepflegten Salon, braune Scheiße in Zigarrenrauch aufgehen lasse, kein Geringerer als der große Erich Mühsam wäre mein Zeuge.
Oh, wär ich doch ein reicher Mann,
der ohne Mühe stehlen kann,
gepriesen und geehrt.
Träf ich euch auf der Straße dann,
ihr Strohkumpane, Fritz, Johann,
ihr Lumpenvolk, ich spie euch an. ¬
Das seid ihr Hunde wert!
All die Bücher habe ich wahrscheinlich nur aus einem Grund gelesen.
Mit Wissen kann ich meine Ausweglosigkeit einigermaßen kaschieren und muss niemanden mehr ins Gesicht spucken, wie ich das als Kind tat.
Die Einsamkeit deswegen reicht für zwei Herzschlagleben ist aber auszuhalten.
Den Kampf dagegen habe ich schon vor Jahren verloren.
Wehmütig starre ich manchmal zu denen hinüber während ich sie mit Spott bewerfe.
Meine Ausweglosigkeit hat der Verzweiflung darüber das Maul gestopft.
Weil niemand mehr da ist, der sich mit mir anglegt, stehe ich an manchen Tagen, in Opposition zu mir selbst vor dem Spiegel, schneide Grimassen und zeige mir die Zunge.
Wenn mir das zu blöd wird schreibe ich Sätze wie diesen:
Ich bin die Gegenbewegung der Gegenbewegung der Gegenbewegung, der….
Ich bin das durch zugerotzte Taschentuch das der Wind über die verrosteten Gleise treibt.

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