Freitag, 2. September 2011
Aus der Serie Sex sells Teil 2
Große Oper für ganz kleine Leute

Namen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig und nicht gewollt. Falls in diesem Text irgendwann zur doch Sprache gebracht, das diese Geschichte das glatte Gegenteil von frei erfunden ist, der soll sich bitte das Paradox des Epimenides vor Augen führen.
Die Frage nach dem Warum, stellt sich ab einen gewissen Punt des Geschehens nicht mehr. Der Frau mit der Raucherlunge, der Mann mit der Fettleber, das traurige Waisenkind, die zweite Scheidung, ein havariertes Atomkraftwerk, die Schlacht um Mittelerde oder Baquba, ein verwaister Landstrich, ein aufgelassenes Fabrikgelände, die Deutschen die Hitler für einen Faschingskanzler hielten und Franz von Papen fürchteten, der gefällte Baum.
Mit J.H. war es genauso. Alles war weg. Nicht mit einem Schlag aber es war weg. J.H. war an einem Punkt in seinem noch recht jungen Leben angelangt, an dem so gut wie alles, das er sich bewahren wollte weg war. Die Gesundheit, die Liebe, die Hoffnung, der Lebenssinn, oder wenigstens ein Ziel das es wert ist angestrebt zu werden. Beziehungen zu Menschen die man schätzte, Fußball spielen, an einer Theke mit ein paar Kumpels stundenlang Schmäh führen, den Wellen des Meeres lauschen und Frauen den Hof machen. Nichts davon war mehr da, alles war weg. Was noch da war, war dieses verzweifelte Wille weiter zu Leben und schwere Hanteln aus Gusseisen. J.H. war völlig durch dem Wind. Manisch-depressiv, schizoid, wütend, arbeitslos und von allen ein bisschen, hatte alles Gestalterische aufgebraucht. Sein Leben ließ sich nicht mehr gerade biegen oder in eine geordnete Bahn lenken. Die Aufstände, Verletzungen und Verwundungen, die Ausflüchte und tatsächlichen Fluchtversuche, Exzesse und Abstürzte in nicht für Möglich gehaltene Abgründe, die Wut, die Angst, das bisschen Rebellion, alles hatte sich erschöpft. Der Mann war ein Wrack. Ein Wrack mit einer einigermaßen intakten äußeren Hülle, aber innerlich zerfurcht wie das Gesicht eines alten Indianers, der auf Anti-Aging Produkte, keinen großen Wert legte. Alle Zuversicht und Menschliche hatte sich mit der Zeit verflüchtigt. Nein, nicht nur der Weg nach oben ist mit Leichen gepflastert. In seinem Wahn, der ihn antrieb und gleichzeitig immer weiter abtrieben ließ, vom gesunden Mittelmaß und der gediegenen Durchschnittlichkeit, gab es nur noch zwei Sachen, die sein Überleben sicherten. Wetten und die Huren. Das war alles. Die Zockerei und Huren hielten ihn am Leben. Mehr oder etwas anderes zu Wollen ging in diesem Abschnitt seines Lebens nicht. Die Frage nach dem Warum war nicht mehr von Belang. Der Historiker, der in großen Zusammenhängen denkt, der nach Kontinuität und Kontingenz, nach Notwendigkeit und Zufall und letztendlich auch nach Umständen fragt, die dazu führen warum, warum die Welt so wurde wie sie ist oder sich in jene Richtung entwickelt. Bei J.H. können wir und den großen Bogen sparen. Ein einzelnes Leben brauch nicht viel um die falsche Richtung einzuschlagen. Ist der Sinn erst einmal eingetrübt wie die Linse des Auges, schrumpft das Blickfeld rapide und selbst die einfachsten Dinge werden zu einer Herausforderung. Ach Scheiße, dieses künstlerherum schreiben liegt mir einfach nicht. Die Geschichte, die es jetzt zu erzählen gilt ist natürlich keineswegs frei erfunden. J.H. ist natürlich kein Synonym, sondern das sind meine Initiale und auch alle weiteren Personen in dieser Geschichte gibt es oder hat es wirklich gegeben. Warum ich aufs Zocken und die Huren kam? Für alle anderen Formen, der Erwerbstätigkeit war ich einfach zu kaputt und Frauen schlagen einfach irgendwann die Türen hinter sich zu, weil sie das Leben mit so einen krankenTypen einfach nicht mehr aushalten. Bei mir war das nicht ganz so schlimm. In meinem Irrsinn gefangen habe ich einfach die Tür nicht mehr aufgemacht oder mich eine Zeitlang einfach nicht mehr gemeldet. Beziehungen brauchen Stabilität und den ganzen anderen Kram. Um zu wissen was das genau ist müsste ich jetzt in Internet recherchieren oder so ein Buch kaufen, warum die Frau am Mars usw.. Aus Wetten verlegte ich mich, weil meine übrigen Talente recht spärlich gesät sind. Ein StG 77 Sturmgewehr rasch zerlegen und wieder zusammen bauen, Backgammon spielen, mit dem Fußball war ich auch per du, aber dann wird es schön langsam ziemlich düster, was meine Fähigkeiten betrifft . Doch Verstand hab ich. Für 70 Euro hab ich mal meine Nachbarin durch die Knock-Out Prüfung in Publizistik gebracht und das ohne höhere Schuldbildung. Mich schmückt gerade mal ein erzitterter Hauptschulabschluss. Natürlich wirft das nicht gerade ein gutes Licht auf die österreichischen Universitäten, wenn ein Sandler, und was anderes war ich nie, elegant die Barrieren überspringt, die ins intellektuelle Schlaraffenland führen. Aber wir wollen jetzt man nicht so kleinlich sein. Außerdem sind die österreichischen Bibliotheken, öffentlichen Charakters ganz vorzüglich. Entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten für Unqualifizierte gibt es in diesem Land natürlich wie Sand am mehr. Nur habe ich nie entsprochen. Die 40 Stundenmoral war mir immer ein Greul. Dinge kaufen und verkaufen oder andere anleiten das sie Dinge kaufen und weiterverkaufen, ist meine Sache nicht. Natürlich habe ich Adam Smith, Marx, Kenyes und Hayek gelesen. Aber nur so dasitzen ist auch schon und darüber nachdenken, was das erste allgemeingültig verstandene Wort war ist noch viel schöner. Mich wollten sie mal zum Kellner hochqualifizieren. Einen Fisch aus Plastik sollten wir, den Usancen bei Tisch entsprechend vorlegen. Mit Anlauf bin ich auf den Tisch gesprungen und bin dem Freund der Kiemen, in ziemlich eindeutiger Pose auf die Pelle gerückt. Die größte Hetz aber waren jene Tage, als das Arbeitsamt mir eine weitere Chance gewährte, dick im Überlebenskampf mitzumischen zu dürfen und der Versuchung nicht widerstehen konnten, aus mir einen feingaumigen Sommelier zu formen. Der Schuss ging natürlich nach hinten los. Wer bitte der so halbwegs bei Verstand ist spuckt Alkohol schon freiwillig aus. Ja beim Kotzen vielleicht aber da ist die Freiwilligkeit ja nur bedingt gegeben. Nach diesem gescheiterten Versuch aus mir einen ehrbaren Bürgen zu machen, wurde ich wieder downgegradet. Unvermittelbar und verrückt stand in meiner Akte. Das Zocken war also einer der wenigen Möglichkeiten zu Geld zu kommen, wenn man auch weiterhin Wert auf einen unbescholtenen Leumund legt. Und mein Leumund ist heute noch sauber wie der frisch gepuderter Popo eines Babys. Zocken ging. Die allgemeinen Bedingungen fürs Zocken waren auch ganz gut. Das Zocken, oder wetten in den späten 90zigern hat mit dem Wetten heutzutage nicht mehr viel gemein. Als ich noch dick im Geschäft war, hatte einer der Gründer von Bwin, heute immerhin einer der größten Wettanbieter Europas noch ein richtig schönes altmodisches Wettbüro, etwas außerhalb Wiens. Wetten Wien-West oder so ähnlich hieß der Laden. Die 90ziger waren die gute alte Zeit für Zocker. Es waren die letzten Jahre bevor der Wahnsinn des Online-Wetten losging. Wettquoten, die ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis versprachen, hielten damals zuweilen Tage und nicht wie heute ein paar Minuten oder gar nur Sekunden. Die Kursunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern waren epochal und Tennisspieler, die auf Sand beinahe unschlagbar waren, wie ein Thomas Muster oder der Sergio Bruguera, wurde auf Rasen eine ähnliche Spielstärke unterstellt. Ein Richi Reneberg, der auf Sand gegen einen Thomas Muster kein Land sah, war in der selben Konstellation auf Rasen haushoher Favorit. Solche Feinheiten, die heute so gut wie in jeden Kurs eingespeist sind, wurden von Seiten der Buchmacher großzügig hinweg gesehen. Das war alles noch learning bei doing. Schlechte Entscheidungen die man traf und die traf man, fielen nicht so sehr ins Gewicht, da einem die Wettbüros immer wieder die Gelegenheit boten, die Verluste wettzumachen. In Wien gab ebenen den drei großen Anbietern von Sportwetten, noch richtige Wett-Spelunken, mit recht zwielichtigen Gestalten. In diesen Etablissements ging es unter anderem auch darum, immer wieder aufs neue zu ermitteln, wer da die größeren Eier hat. Bilanzen, Quartalszahlen und Aktienkurse spielte da nur eine sehr untergeordnete Rolle. Ein mächtiges Gehänge haben und sich wegen jeden 1/4 Punkt Quote auf oder ab anscheißen, das ging schon kulturell nicht. Ein hoher Testosteronausschuss ist natürlich nicht der ideale Ratgeber für ökonomischen Erfolg. Der Schuss ging in den meisten Fällen ziemlich schnell nach hinten los. Lang haben sich diese Herren, denen jeder Zweifel fremd war, weder auf der einen noch auf den anderen Seite am Markt gehalten. Dafür war er es a riesen Hetz und das zählt auch. Nicht wenige haben ihr letztes Hemd und das der Kinder verzockt. Ich kannte den Filialleiter einer Billa Filiale ganz gut, der hätte auch noch den letzten Bodenfetzen verzockt, wenn ihn die Bosse, nicht vorher vorsichtshalber aus dem Verkehr gezogen hätten. Die Buchmacher damals waren auch nicht die Hellsten. Die haben Teilweise Böcke geschossen, mein lieber Herr Gesangsverein. Mit Rodeln, genauer gesagt Rennrodeln haben wir mal zu dritt 20 000 Euro gemacht. 1999 gab mir mal so ein Oberzocker privat, 20:1 für den Lance Armstrong, das der das erste Mal die Tour de France gewinnt. Für den oder besser mit dem hab ich dann später selbst gewettet. Er stellte das Kapital und ich mein Wissen. Halbe-halbe war ausgemacht. Das ich bei der Abgabe der Wetten nur selten anwesend, hatte dieser alte Sack, der immer mit einer Hand voll Viagra nach Ungarn fuhr, um sich an jungen Mädchen zu reiben, natürlich sofort ausgenützt. Andauernd haute er mich übers Ohr, indem er den eingesetzten Beitrag immer nach unten korrigierte. Von ein paar Einschreibern in den Wettbüros hab ich dann erfahren wie hoch er wirklich wettete. Aus gekränkten Stolz habe ich diese Geschäftsverbindung dann aufgekündigt. Trotzdem waren das gute Zeiten. Ich habe natürlich auch jede Menge Kohle versenkt oder Pech gehabt. Einmal trennten mich bei einem Motorradrennen, nur eine beschissene Kurve von 15000 Euro Gewinn. Marco Melandri, damals noch in der 125 Klasse startend, baute sich ganz klar in Führung liegend eine Kurve vor dem Ziel ein. Was für eine Schmach. Mit gesengten Kopf und gedemütigt schlich man nach Hause, leckte dort seine Wunden und kam wieder. Es war ein dauerndes auf uns ab. Zocken und der damit einhergehenden Stress ist natürlich nicht gerade die ideale Freizeitgestaltung für einen Schizo, der an sich von 670 Euro Notstandsgeld lebte. Ob sich mein gesundheitlicher Zustand auch so rapide verschlechtert hätte, keine Ahnung. Die Stimmen im Kopf, das Zwanghafte und die Paranoia wurden mehr. Ich fühlte mich verfolgt und war mir sicher, das sogar der eine Freund, der mir noch geblieben war, sein Ding drehte und irgendetwas Schlimmes gegen mich im Schilde führte. Das ist das schlimmsten am Schizoiden. Die ganze Welt verschwört sich zunehmend gegen einen und für jeden noch so absurden Verdacht gibt es eine ganz logische Erklärung. Dabei war dieser Freund aus alten UNO-Tagen, nur ein Alkoholiker auf zeitweiligen Entzug, das selbst in dem Wahn lebte, das die halbe Welt hinter ihm her sei. Irgendwann bildete ich mir dann ein, die SS oder besser gesagt der Geist der SS hatte sich in meiner Bude festgenistet. Jede meiner Handlungen, war von diesem bösen Geist beeinflusst. Loswerden konnte diesen Geist nur durch den Besuch einer Hure. Hure wie abfällig und abschätzig dieses Wort gebraucht wird. Laut Wikipedia leitet sich dieser Begriff von der indogermanischen Wurzel *qār „begehrlich, lieb“ ab, aus der sich später das lateinische carus „lieb, teuer“ entwickelte. Nur in diesem Sinne wird dieses Wort heute nicht verwendet. Facharbeiterinnen zur beschleunigten Triebabfuhr, Illusionistinnen, Schwanzmechanikerin, Stundenengel, oder Aromatherapeutin, wo doch jede Muschi anders riecht, währen eine gelungene Alternative zu Hure oder Prostituierte. Und teuer sind sie auch nicht. Mit der Ostöffnung sind die Preise rapide in den Keller gerasselt und haben sich auf recht niedrigen Niveau einigermaßen stabilisiert. Moralische Bedenken, wegen meines verwerflichen Verhaltens bitte an die werte Frau Charlotte R. richten. Die scheint sich in diesem Milieu inzwischen ja auch bestens auszukennen. Die letzte Wette war aufgegangen deswegen läutete es an meiner Wohnungstür. Groß, high heels, sexy, ruhig ein wenig vulgär, in irgendetwas Engem hatte ich bestellt. Eine Frau mit richtig Arsch und gewaltigen Brüsten sollte die SS aus meinem trauten Heim vertreiben. Als ich die Tür öffnete, hatte ich nicht gerade den Eindruck, dass die Telefonistin, meinen Wünschen auch nur in Ansätzen nachgekommen war. Das Geschäftsmodell des Escort-Service fußte damals vor allem auf zwei Grundbausteinen und die hießen Lug und Trug. Das Internet steckte damals noch in den Kinderschuhen. Einfach eine Dame per Maus anklicken und bestellen, das war damals noch nicht. Die Telefonistinnen der einzelnen Agenturen, versuchten dir einfach jene Dame unter zu jubeln, die sie gerade zur Hand hatten. Anstatt einer großen Schwarzhaarigen stand dann schon mal eine kleine Blonde vor einem. Man konnte die natürlich auch wieder wegschicken. Aber irgendwie taten einem diese Frauen auch leid, Und wer will schon andauernd mit den Telefonistinnen herum streiten, wenn er erstens geil ist und zweitens unbedingt die lästigen Untermieter loswerden muss, die mit einem in den Topf scheißen. Die sie mir da geschickt hatten, entsprach meinen Anforderungen nicht im geringsten. Anstatt einer scharfen Lady, die man sofort mit Lust und Laster und Überwindung aller Schwierigkeiten assoziiert, schickten sie mir ein biederes Hausmütterchen. Nicht besonders groß, brünett statt pechschwarz, mit traurigen Augen. Da schon halb Osteuropa im Minirock vor meiner Tür stand, war mit sofort klar, das mit der Dame da irgendetwas nicht stimmte. Was ich für das Gastgewerbe war, war diese Frau für das älteste Gewerbe der Welt. Irgendwie stand sie völlig neben sich, der Blick leer, halb weggetreten. Nein dachte ich mir was soll ich mit der. Nur aus mir heute noch unerfindlichen Gründen ließ ich sie trotzdem rein. Wie es dann dazu kam, weiß ich nicht mehr so genau, vielleicht lag es am Kokoschka Poster das über dem Bett hing, oder dem Gedichtband, der aufgeschlagen neben dem Bett lag, aber nachdem wir das Geschäftliche hinter uns gebracht hatten und dazu übergingen uns unser Kleider zu entledigten, sagte sie ohne dass ich sie gefragt hatte, das ihr ein Name nicht Gloria sei, sondern das sie Elena hieß. Völlig verblödet war ich ja auch nicht. Mir war auch so klar das sie nicht als Gloria auf diese Welt gekommen war, nur wenn interessiert das? Doch ihr schien es da um etwas anderes zu gehen. Denn nachdem wir uns auf Elena geeinigt hatten sagte sie einfach so, ohne nur den geringsten Hauch von Ironie in der Stimme, das sie ein großer Star sei. Was bitte dachte ich mir, die Beste steht da halb nackt in einer fremden Wohnung, mit drei Meter Dreck in den Fensterläden und lässt sich für ein paar Euro, damals noch Schilling knallen und behauptet trotzdem ein großer Star zu sein? Die hat sie ja nicht alle dachte ich mir. Mit dem Ausziehen kam sie auch nicht wirklich voran, während ich schon längst nackt wie Gott der Evolution mich schuf dastand, um gegen die SS in die alles entscheidende Schlacht zu ziehen. Da ich ja selbst nicht alle Tassen im Schrank habe, lächelte ich nur als sie das sagte. Ich hätte auch mit allen Tassen im Schrank nicht abgelästert, das verbietet mir meine Erziehung und meine Art zu sein., Also fragte ich sie einfach, was sie den für eine Art von Star sei. "Ich bin eine große Sopranistin", antwortet sie kurz und bündig. Am N.A. Rimski-Korsakow Konservatorium in St. Petersburg habe sie Gesang studiert und jetzt wartete sie nur auf ein Arrangement an der Wiener Staatsoper. Na so werden wir die Nazis aber nicht los dachte ich mir. Und ob diese Bude da der richtige Ort war um auf ein Arrangement an der Wiener Staatsoper zu warten, lasen wir mal dahingestellt. Ich hab mal im Irak, es war im Juni glaube ich, im Schatten hatte es gut 50 Grad Celsius, auf einen Tag Winter gehofft und der ist auch nicht gekommen. Nachdem sie sich so vorgestellt hatte, wie sie sich das vorstellte, kam sie mit dem Ablegen der Kleider etwas zügiger voran. Nackt war sie nichts besonderes. Einfach nur eine ganz normale Frau, mit ein paar kleinen Probelzonen. Dafür soll ich jetzt bezahlen dachte ich mir. Ich hatte in meinen Leben schon wesentlich attraktiver Frauen im Bett und für die musste ich so gut wie keine Kohle locker machen. Irgendwie fühlte ich mich in meinem männlichen Stolz gekränkt. Ich sah damals ja noch richtig gut aus. Muskulös, kein Gramm Fett. Normal müsste diese langweilige Tante da doch für mich bezahlen, dachte ich mir. Während sie sich ins Bett legte, begann sie zu erzählen, welche Arie aus welchen Oper und unter welchen Dirigenten sie nicht schon gesunden hatte. Von Verdi, über Mozart, Bizet bis zu Puccini, keinen der großen Komponisten ließ sie aus. Wirklich viel Ahnung habe ich ja bis heute noch nicht von der Oper und mit meinen Wissen über die begnadeten Stäbchenschwinger stand es auch nichts zum Besten. Der Furtwängler und der Karajan waren zwei so 3/4 Nazi. Aber wo da zwischen den beiden musikalisch oder künstlerische Unterschied lag, wenn das Stäbchen die Luft zerstach? Ich hab da nicht den blassesten Schimmer. Mir kann man über klassische Musik schon einiges erzählen, ohne dass ich den leisesten Verdacht schöpfe., Aber so wie sie von der Klassik sprach, mit dieser Bestimmtheit in ihrer Stimme, und für wie selbstverständlich sie es hielt, schon auf den großen Bühnen dieser Welt gestanden zu sein, hinterließen bei mir wenigstens den Eindruck, dass sie von der ganzen Materie zumindest ziemlich viel Ahnung hatte. Nur deswegen waren wir nicht zusammen gekommen. Anstatt der hohen Kunst der Oper, sollte sie sich mir, einen biederen Habenichts hingeben. Ich hätte natürlich auch groß auftragen und mit der SS dagegen halten können, dann hätten wir schon gesehen wer hier der Wirklichkeit weiter entrückt ist, aber das wollte ich nicht. In Verlegenheit wollte ich die Elena nicht bringen. Elena hätte ich sagen können, du bist mein zu Fleisch gewordener Ghostbuster, dich hat der Herr geschickt du Maria Mutter Gottes der Niederungen, erlöse mich bitte von dem Bösen, aber ich tat es nicht. Da mir diese Diva nicht an den Schwanz ging, wollte ich sie gerade sanft aber doch bestimmt auf den Sinn unseres Zusammentreffens hinzuweisen. Sie kam mir da aber zuvor, indem sie meine Hand nahm, ihre Beine spreizte und sagte, "mach eine Faust". Scheiße dachte ich was will sie den jetzt. Soll ich ihr das Mikrofons machen oder was. Trotz eines Hauch von Zweifel ballte ich mein zartes Klavierhändchen zu einer Faust. Ich traute meinen Augen nicht, denn plötzlich hatte sie die große Künstlerin wieder in eine Gloria verwandelt. So schnell konnte ich gar nicht schauen da war meine Hand auch schon in ihrer Muschi gestrandet. Oh dachte ich "Fisting", einmal was ganz Neues, auch nicht schlecht. Da das horizontale Gewerbe ein knallhartes ist, fragte ich die Elena, die Hand noch immer in ihrer warmen Muschi, ob das jetzt extra kostet? Aber die Elena, Star und Operndiva ausgebildet am Rimski-Korsakow Konservatorium, hörte gar nicht mehr hin, sondern fiel in eine Art Trance, während ich es mit der Angst zu tun bekam, das ihre Muschi, so eine Art Geheimversteck der SS sein könnte. Eine russische Vagina, ein Ort des Verderbens?. Allein schon aus historischer Perspektive betrachtet ging das nicht. Doch während ich noch ernsthaft darüber nachdachte, wer was, wo und warum, erhob die Nicht-Gloria ihre Stimme und begann einfach zu singen. Ich traute meinen Ohren nicht. Bis zum heutigen Tag habe ich noch nie eine Oper von innen gesehen, geschweige denn einer Opernsängerin beim Singen zugehört. Deswegen hatte ich nicht die leiseste Ahnung wie so eine Opernsängerin klingt, wenn sie aus voller Kehle live losträllert. Nur eines kann ich getrost behaupten, Noch nie und seit dem auch nicht mehr, habe ich in meinem durchaus bewegten Leben, einen Menschen so schön singen gehört. Und noch dazu mit einer männlichen Faust in ihrer Muschi. Mein Gott konnte diese Elena singen. Während sie innbrünstig vor sich hin sang und ganz in ihrer Rolle als große Operndiva aufgehend, zog ich meine Faust schön vorsichtig aus ihrer Muschi, setzte mich hin, erste Reige fußfrei, und hörte ihr mit seltener Begeisterung zu. Carmen kam mir in den Sinn. Wenn sie schon mal da ist könnte ich sie ja fragen dachte ich mir, ob sie Carmen kann. Und wie sie Carmen konnte. Andachtsvoll, saß ich da während ich ihr ihre Unterwäsche reichte. Zu einer Operndiva gehören einfach Klamotten. Sie sang wunderschon, eine Arien nach der anderen bis die Stunde um war. In den Pausen erzählte sie ganz Euphorisch von ihrem nächsten Arrangement. Ich saß nur still da, rauchte eine und nickte zustimmend mit dem Kopf. Fragen stellte ich keine mehr. Ich hatte Angst, das sie sich mit jeder weiteren Antwort noch etwas weiter ins Aus singt. Nachdem die Stunde um war, bedankte ich mir artig wie ein kleiner Junge und brachte sie zur Tür. Gevögelt hatte ich nicht, doch die SS war trotzdem verschwunden.

Anmerkung: Fürs StG 77 brauch ich heute wahrscheinlich eine halbe Stunde und was aus ihr geworden ist?
K.A.

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