Der Schizophrenist

„Geiz ist geil“

So recht wusste ich nicht was ich tun sollte. Einerseits würde ein neuer Kehrbesen 3 Euro an finanziellem Aufwand hinter sich herziehen. Aus dem Alten krochen jeden Morgen aufs Neue so ganz eigenartige Lebewesen mit blankpolierten Wehrmachtshalmen, auf den vierkantigen Köpfen hervor, die gemein grinsend kleine Löcher in die Küchenfliesen fraßen und Steine aus den Katzenklos auf ihre Rücken luden. Die ganz mutigen unter diesen Biester versenkten den Schotter doch glatt die in meinen Morgenkaffe, woraufhin der noch bitterer schmeckte. Anderseits wiederum müsste ich für einen recht freizügigen gestalteten Film, mit dem vielversprechenden Titel „großeutrige Supermilchkühe im analen Spermarausch“ nur 2,20 Euro an Leihgebühr auslegen. Da ich seit meinem frühesten Kindheitstagen mit Werbung richtiggehend gemästet wurde, hat sich bei mir mit den Jahren ein feinsinniges Preisempfinden heraus gebildet, weshalb ich mich in diesem speziellen Fall, trotz berechtigten Zweifel, dann doch für das preiswertere Produkt entschieden habe.