Der Schizophrenist

Die Zeit und da vor allem die Umstände, in denen diese Zeit stattfindet , haben uns Männer mehr oder minder verzivilisiert und gebändigt. Keiner von uns Durchschnittsheinis verdrischt heute noch seine Gschrabben (Kinder). Auch die eigene Alte, Lebensverabschiedungspartnerin oder Geliebte wird so gut wie nie körperlich gezüchtigt. Außer sie verlangt ausdrücklich danach. Aber sogar in diesen seltenen Fällen des Glücks hält man zuvor Rücksprache mit seinem Anwalt. Das Patriarch ist mausetot oder hat abgewirtschaftet und das ist gut so. Dass das natürlich Auswirkungen auf die soziale Wirklichkeit steht außer Frage. Unser Sperma z.B., von den bestehenden und den zu erwartenden Verhältnissen zurechtgewiesen ist kurz gesagt Schrott. Da rührt sich nicht mehr viel. Die Spermabeweglichkeit, wie das Hüftgelenk eines alten Mannes merklisch eingeschränkt. Ich weiß es ist nichts ratsam zu oft nostalgisch zu werden. Doch ich habe Männer gekannt, die haben nicht nur den zweiten Weltkrieg überlebt, nein die haben ihr Leben lang geraucht, gesoffen und sich auch sonst nicht wirklich einsichtig gezeigt, aber der ihr Ejakulat war vom Feinsten. Ein kurzer Flirt mit der Kellnerin oder Köchin aus der Stammkneipe und schon wölbte sich der ihr Bäuchlein. Der früher allseits beliebte und oft gebrauchte Begriff des "Rauschkindes", scheint heute ganz aus der Mode gekommen zu sein. Heute spricht man nur noch vom "Wunschkind" . Und wer wünscht sich in Zeiten von IPod und Pad schon ein Rauschkind. Aber um nicht zu weit von eigentlichen Thema abzuschweifen. Wenn heutzutage größenwahnsinnige Alphamännchen, zu meist unterprivilegierten Frauen auf ganz und gar ungebührliche Art und Weise nähern, sind wir Durchschnittsheinis wirklich entsetzt. Ob Bunga-Bunga Silvio, Schwanz in den Mund und das bitte ohne Widerrede Dominique, oder eine wild gewordene Horde von Versicherungsmongos, die Frauen nach dem Beischlaf wie ein Stück Vieh abstempeln, der moderne Mann ist tief in seinem Inneren schwer erschüttert. Diese Versicherungstypen sind ja die schlimmsten. Was schmierigeres als die gibt es nicht. Kommen dir andauernd mit der Angst, dabei habe ich eh schon so die Hose gestrichen voll. Was würde ich denen nicht gerne eine auf die Pfeifen hauen. Gut dem Dominique auch. Wird wahrscheinlich auf einvernehmlichen Sex plädieren. Zuerst den wilden Hengst markieren und sich dann hinter dem Recht verkriechen. Was für eine Schande. Nicht dass ich ein Unschuldslamm bin. In meinem bisher gelebten Leben, habe ich mit unzähligen, nein mit einem Haufen klingt auch nicht viel besser, mit einer namhaften Zahl an ein 1 Stunden Damen, auf ziemlich innige Weise verkehrt, doch jede und das schwöre ich beim Grab des Diogenes, wo immer sich das auch befinden mag, habe ich wie eine Königinnen behandelt. Noch bevor ich für ihre Dienste in Anspruch nahm habe ich aufrichtig Abbitte geleistet, erstens Notgeil und zweitens völlig außer Stande zu sein, auf andere Art und Weise für Sex zu bezahlen. Schweinische Extras habe ich auch nie verlangt. Ganz im Gegensatz zu den verheirateten Männern die bei mir im Haus nicht ungern bei Top 2 läutend vorstellig werden. Da macht eine Slowakin, wir grüßen uns immer recht nett wenn sie ihren Tag beginnt und wir uns zufällig beim Postfach über den Weg rennen, so gut wie alles. Die schlimmsten Spießer die man sich nur vorstellen kann bitten da um Einlass. Auf was ich hinaus will, ist folgendes. Wir spätmodernen Durchschnittsheinis haben unsere Zähmung akzeptiert. Powerfrauen, ganz und gar emanzipierte Frauen mit ganz vielschichten Bedürfnissen, deren Vielschichtigkeit so vielschichtig ist, das wir sie unserer Eindimensionalität geschuldet, so gut wie nicht erkennen, Patchworkids, untergeschobene Kuckuckskinder, dunkelbraun eingefärbt, während man selber eher einem Albino gleicht, künstliche befruchtete Kinder mit einem IQ von 187, von ganz tollen und eigenverantwortlichen Frauen zur Welt gebracht, wir haben sie alle in unser Herz geschlossen. In meiner Verunsicherung habe ich beinahe einmal eine Tupperware-Party veranstaltet. Dieses Plastikzeug ist gar nicht so schlecht. Kann man super rein kotzen und gleich verschließen, stinkt nicht. Sehr praktisch. Auch anderswertig haben wir uns entsprechend weiterentwickelt. Rosa Pferde mit aufgeklebten Flügel, sexuelle Minderheiten, für den Alfons Haider, der tanzt bei Dancing Star mit einem Mann, habe ich sogar angerufen. Hat Ewigkeiten gedauert weil ich dachte da hebt wer ab. Frauen, die im Fernsehen so wie im richtigen Leben, Frauen lieben und trotzdem auf youporn unbedacht bleiben, ganz toll. Mit allem haben wir uns ausgesöhnt und arrangiert. Nur was ich aber einfach nicht auf die Reihe kriege ist diese aufgeblasene Empörung, wenn wir Männer zumeist mit nackten Oberkörper, die Jahreszeit spielt da eine untergeordnete Rolle, grölend in einem Klotz aus Beton, der oben zu meist offen ist, nicht selten zur Unzeit, über ein Feld aus Gras laufen, welches an den Rändern mit Kreide, als solche gekennzeichnet sein muss. Auf diese Kennzeichnung legen wir sehr viel wert. Denn Almwiesen, der eigene Garten, oder gar der begrünte Weg einer Wahlfahrt wecken unser Interesse nicht wirklich. Was für ein schockierender Vorgang. Ganz Österreich war außer sich. Die Medien schossen aus allen Rohren. Der Wiener Bürgermeister zeigte sich schwer erschüttert und forderte entsprechende Konsequenzen. Sogar die deutsche Bild hatte sich unser angenommen. Ein Massenblatt titelte: "Anführer ein Grieche". Wenn aber wieder einmal 60 Menschen im Niemandsland zwischen Nordafrika und Lampedusa jämmerlich zu Grunde gehen, während über ihnen die Hubschrauber kreisen, ist Ruhe im Karton. Aber wehe wenn ein paar Hooligans, die ganz Schlimmsten natürlich vorbestraft, nein nicht wegen Wirtschaftsdelikten, eine 1/4 Stunde planlos auf einer Grünfläche herum torkeln, bricht schon wieder der neue Faschismus aus. Da können in Ungarn noch so viele Jobbik Pfeilkreuzer jagt auf Roma machen. Nein in St. Hanappi geht die Welt zu Grund. Passiert ist im Grunde gar nichts. Außer das Rapid einen neuen Trainier bekommt und nicht Meister wird. Aber das stand ja schon vorher fest.